Mr. 222.
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Vorwärts
Berliner Volksblatt.
18. Jahrg.
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Telegramm Adresse: Socialdemokrat Berlin"
Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2. Fernsprecher: Amt I, Nr. 1508.
Die socialdemokratische Woche, die alljährlich die Erwählten der deutschen Socialdemokratie zu ernster Arbeit vereinigt, beginnt an diesem Sonntag in der ehrwürdigen Hansestadt Lübeck auf republikanischem Boden, den die bürgerlich kapitalistische Entwicklung längst zu einem heiß umstrittenen Feld des Klassenkampfes gestaltet hat, der gerade hier die schärfsten Formen angenommen hat. Es ist in aller Erinnerung, daß Lübeck sich um den Ruhm bemüht hat, jenem berworfenen Zuchthausgesetz ein illegitimes Asyl zu bereiten, nach dem sich selbst der deutsche Reichstag für zu gut gehalten, um dieser Spottgeburt kapitalistischen Wahnvizes zum Leben zu verhelfen. An diesem Sonntag ziehen die Vertrauensleute des aufgeklärten Proletariats als freudig von den Genossen der Arbeit begrüßte Gäste in die Stadt ein und für eine Woche bilden ihre Verhandlungen den Gegenstand der angstvollen Aufmerksamkeit der bürgerlichen Welt, deren schlechtes Gewissen entweder mühsam die Grimasse der Gleichgültigkeit zur Schau trägt, oder, sich an Aeußerlichkeiten flammernd, dem Wahne gierig fröhnt, es möchte diese neue entsetzliche Macht sich selber entkräften, an sich selbst zu Grunde gehen.
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Sonntag, den 22. September 1901.
Expedition: SW. 19, Beuth- Straße 3.
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Fernsprecher: Amt I, Nr. 5121.
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lehnt, über diese inmere Angelegenheit der Gewerkschaften ein bersten müßten, als sie ohnehin durch die inneren InteressenUrteil abzugeben. Nach unsrem Organisationsstatut kann die Partei gegensäge schon zerklüftet sind. gar nicht die Zuständigkeit ablehnen, wenn von irgend einer partei- Zählen wir mithin die litterarischen Diskussionen der letzten genössischen Seite aus irgend einem Grunde ein Antrag auf Ausschluß an Beit nicht eben unter die besonders wichtigen Parteifragen, die sie gerichtet wird. Freilich dürfte das Gefühl allgemein sein, daß die in unbedingt nach einer Entscheidung verlangten, so halten wir die Mainz beschlossene Centralisation der Ausschlußregelung nichts weniger tattische Frage der Budgetabstimmung allerdings für zu als eine glückliche Lösung war, und der Parteitag wird vielleicht Anlaß bedeutsam, als daß der Parteitag an ihr vorübergehen könnte. nehmen, die Bestimmung des Organisationsstatuts in der Weise zu pier scheint uns bei einigen Parteigenossen eine sonderbar gemitändern, daß die Hineinziehung der Gesamtpartei durch ihren Vor- liche Auffassung Wurzel gefaßt zu haben. Wir sind die letzten, stand gleich in erster Instanz beseitigt wird. Dagegen ist, wie auch die eine ceremonielle Formalpolitik über sachliche Arbeit stellen. vorgeschlagen wurde, eine Aenderung der Ausschlußbestimmung Wir wissen auch, daß es staatsrechtliche Zwangslagen und politische in der Richtung, daß sie die Verfehlungsgründe noch verallgemeinert, Sonstellationen geben kann, in denen nach der Marime des klejneren nicht empfehlenswert. Nichts wäre verkehrter, als der Versuch, den Uebels auf die Budgetverweigerung verzichtet werden muß, ohne Hamburger Fall dadurch aus der Welt zu schaffen, daß man neue je de Not und ohne jeden Gewinn aber einer Regierung principielle Grundsätze in das Organisationsstatut hineinbringt, die ein Vertrauensvotum auszustellen, deren Politik durch eine Welt von den Ausschluß aus der Partei rechtfertigen sollen. Treten derlei der socialistischen Anschauung getrennt ist, das ist eine Abirrung nicht peinliche Probleme an die Partei heran, so haben wir allen Anlaß, nur von jeder grundsätzlichen, sondern auch von jeder flugen Politik. in jedem einzelnen Fall je nach den Umständen eine individuelle Wenn auch im Süden und Westen des Reichs die geselligen Entschließung möglich zu machen. Es bedeutete eine verhängnisvolle Gegensäge minder schroff sind als etwa in Preußen und SachsenErschwerung, wenn man es unternehmen wollte, statt den Konflikt an der in immer stärkerem Maße fortschreitenden zu isolieren, ihn zu generalisieren, indem man für alle denkbaren politischen Reaktion eine Erscheinung, über die uns die socialMöglichkeiten eine allgemeine Regel aufstellt. politische Reformiererei und die Abwendung vom Manchestertum nicht täuschen sollte sind die Einzelstaaten ziemlich gleichmäßig mitschuldig. Es ist auch nicht der Schein eines triftigen Grundes anzuführen, warum man etwa in Baden anders verfahren soll als im Reich. Jede ernsthafte bürgerliche Opposition verweigert der Regierung die Stredite, geschweige denn die Socialdemokratie, die die kapitalistische liche Freischärler den sonderbaren darwinistischen Ehrgeiz hat, durchaus das missing link, das fehlende Zwischenglied zwischen der Socialdemokratie und den bürgerlichen Parteien in seiner Person darzubieten, so hat die Socialdemokratie, wie immer die Nuance ihrer Opposition verschieden und ein zeitweises Zusammengehen in Einzelfragen mit bürgerlichen Parteien unvermeidbar sein mag, das ernsteste Interesse, das Bewußtsein scharf und klar zu erhalten, daß selbst zwischen der entgegenkommendsten" bürgerlichen Partei und uns eine unüberbrückbare Kluft gähnt. Zwischen uns und ihnen steht scheidend das Erfurter Programm. Die Socialdemokratie hat keine Zeit zu verlieren. Nicht erst fernen Generationen dürfen wir die Hoffnung auf den Sieg unsrer Sache überlassen, wir selbst haben das Recht und die Pflicht, zum Siege in aller möglichen Beschleunigung zu drängen. Wir schmachten nach Befreiung von Druck und Not. Die Arbeit der Vertreter des Proletariats, die wir in Lübeck grüßen, kann nur dem einen Zweck dienen, die Zuversicht unsres Sieges zu mehren, die Waffen des Kampfes zu schärfen, die politische Striegskunst zu verfeinern. Mag uns auch Lübeck den Weg zum Ziele kürzen!
Der Parteitag in Lübeck wird kein Kongreß grundlegender Alles in allem sehen wir keine ernsthaftere Schwierigkeit, einen Wendungen und neuer Gestaltungen sein. Wenn auch an der Ausgleich zu finden, der dem Maurerverband sein gutes Recht Peripherie Meinungen auseinandergehen mögen, im Wesen und werden läßt, ohne daß doch die Partei einen Präcedenzfall schafft, Stern ist die Partei flar über sich selbst, und in durchaus der zu unabsehbaren Konsequenzen führen muß. einheitlicher Erfassung der Aufgaben und Ziele, der Mittel und Wege Vor einem Jahre in Mainz manifestierte der Parteitag wider arbeitet sie an der steten Erweiterung ihres Machtbereichs. Und den verwüstenden, ruchlosen Chinazug und die Barbarei der Gesellschaftsordnung selbst negiert. Wenn dieser oder jener bürgerwenn es den bürgerlichen Parteien gefällt, sich dadurch über das imperialistischen Weltpolitik im allgemeinen. Inzwischen ist das in trostlose Gefühl ihrer Zerrissenheit und ihres unabwendbaren Nieder- der Geschichte beispiellose Abenteuer, das nicht nur die Unkultur, gangs hinwegzutäuschen, daß sie mit scharfen Ferngläsern nach sondern auch die intellektuelle Verblödung des herrschenden Systems schweren Gewittern in der Socialdemokratie spähen wir wollen blutig bloßgestellt hat, in Schimpf und Gelächter jammervoll versie nicht in ihrem Zeitvertreib hindern, daß sie luftfrischendes junken. Wetterleuchten am Horizont für Anzeichen vernichtender Katastrophen Ju Lübeck wird die Socialdemokratie eine eindrucksvolle Demonhalten. Wir lachen über den Wahn und arbeiten. stration gegen den inneren hunnenkurs unternehmen, gegen die agrarisch- industrielle Beutepolitit, die es immitten einer das Reich in den Tiefen erschütternden wirtschaftlichen Krisis wagt, das durch den industriellen Niedergang ohnehin als Produzent niedergedrückte Proletariat nun auch als Konsumenten auszuplündern. Den Tollheiten und Tobsüchte der schlimmsten Rückständigkeit gegenüber wird der Parteitag die flare, schöpferische Politik des Socialismus in schneidendem Kontrast aufs neue verkünden und bekennen.
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Und eine schwere Fülle von bedeutsamer Arbeit ist auch diesem Parteitag auferlegt. Einmal gilt es, die inneren Angelegenheiten, die das verflossene Jahr zur Aussprache vor der höchsten Parteiinstanz gedrängt hat, zu erledigen, diese und jene Differenzen zu schlichten. Dann haben wir die socialdemokratische Anschauung der herrschenden Politik demonstrativ gegenüberzustellen. Endlich werden wir ein überaus wichtiges Gebiet unserer praktischen Thätigkeit erörtern und zu festen, unmittelbar zu verwirklichenden Vorschlägen
flären.
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Politische Mebericht.
Sachlich am wichtigsten ist auf diesem Parteitag die Beschäftigung mit der Wohnungsfrag2. Wenn es auch für ihre völlige Von den inneren Fragen stehen zwei im Vordergrund, die eine Lösung in der kapitalistischen der kapitalistischen Gesellschaft keine Möglichkeit rein geschäftlicher Natur, die andere berührt die innere Politik unsrer giebt, so ist es doch auch eine unaufschiebbare Aufgabe, mit allen Partei. Wir werden in Lübeck Gelegenheit nehmen, langjährige Er- Kräften und Mitteln die Beseitigung der schlimmsten Notstände von fahrungen, die unser Preß- und Buchhandlungswesen ge- Reich, Staat und Kommune zu erzwingen. Hier bietet sich den zeitigt, in allgemeinem Gedankenaustausch nußbringend zu ver- Socialdemokraten vielleicht das fruchtbarste Feld praktischer Arbeit werten. Je mehr sich die Socialdemokratie mit geschäftlichen Unter- und unmittelbarer Reformen. Nicht minder wie gegen den Brotnehmungen befassen mußte, um so dringender wurde es, die in dieser wucher hat die Partei gegen den infamen Wohnungswucher zu Berlin , den 21. September. Hinsicht auftauchenden Fragen einmal gründlich zu diskutieren, hängt Felde zu ziehen. Der Lübecker Parteitag wird unsrer längst geübten doch von dem Gedeihen der Parteigeschäfte nicht nur die materielle, Thätigkeit, die auf Milderung, wenn nicht Beseitigung der Wohnungs- fürwortet der Gewerbe- Aufsichtsbeamte für Unter Elsaß , Dr. Wolff, Die Beseitigung der Nachtarbeit in den Bäckereien bes sondern auch die ideale Leistungsfähigkeit der Partei sehr wesentlich ab. not abzielt, neue Anregung bringen. in sehr beachtenswerter Weise. Die große Mehrzahl der BäckerEine zweckmäßige, weitreichende Verbreitung unsrer Litteratur ist eine Unser diesjähriger Parteitag entbehrt nicht der Weihe einer meister und ihrer Frauen in Stadt und Land und erst recht die Lebensfrage für die Socialdemokratie, und die große, erfolgreiche Jubiläumserinnerung. Wir dürfen den zehnjährigen Gedenktag des große Mehrzahl der Bäder gesellen werden es mit Freuden beEntwicklung, die wir auf diesem Gebiete zu verzeichnen haben, ist Erfurter Programms feiern, das in unverwelfter Kraft grüßen, wenn der Bundesrat die Nachtarbeit in den uns nur ein Anfporn zu weiterer Steigerung in Tiefe und Breite. während dieses Jahrzehnts unsere Propaganda und parlamentarische Bäckereien untersagen wollte! Meister wie Ge= Einen größeren Raum wird voraussichtlich in den Beratungen Thätigkeit, unsere principiellen Entscheidungen und praktische Arbeit sellen sind der Ansicht, daß erst dadurch für das Gewerbe der Schiedsspruch in Sachen der Hamburger Accord bestimmt hat, das uns den unbeirrbaren Führer in den großen menschenwürdige" 8ust än de geschaffen werden würden. maurer einnehmen. Die vorausgehende Diskussion hat die Aufgaben unseres weltpolitischen und welthistorischen Berufs Jest jei der Meister schwer geplagt und ohne jede Nachtruhe, infolge dessen übellaunig, tranthaff oder kränkGemüter zum Teil stark erhitzt, und das Für und Wider ist bisher wie in den kleinsten Entscheidungen, die der Tag fordert, lich und außer stande, seinen Bürger- und Familienpflichten zu zu keiner befriedigenden Lösung gediehen. Wir zweifeln aber gab. Gewiß, auch das Erfurter Programm ist nur Menschenwert, genügen wie eine Bädersfran es ausdrückte: die Kinder keinen Augenblick, daß eine solche Verständigung in Lübeck nicht allzu es mag diese oder jene mißverständliche oder unklare Wendung ent- werden nicht erzogen, sondern berprügelt, weil der schwer werden wird. Wir sind der Meimmg, daß nach Lage der Ver- halten, auch den Bedürfnissen knapper agitatorischer Schlagkraft nicht Mann unruhig, nervös, abgespannt, schlafbedürftig ist und hältnisse und nach der vorjährigen Gestaltung unfres Organisations- völlig entsprechen ebenso gewiß aber ist, daß wir in ihm das für jede Störung seines Tagesschlafes Frau und Kinder büßen statuts der Schiedsspruch weder verweigert werden noch anders lauten eherne Gedankengefüge einer wissenschaftlich gegründeten Welt- müffen. Dabei werde nachts schlechter und weniger ge foute. Der Parteitag wird einig darin sein, daß seine Sympathien anschauung besitzen, das uns in unserem Stampf ficher leitet, uns leistet als am Tage. Das Nachtverbot werde, sobald man sich durchaus auf der Seite des Maurerverbandes stehen, dem es gedarauf eingerichtet habe, bessere Geschäftsleistungen und Ergebnisse, vor allem aber gesundere Lebens- und Familienzustände herbeiführen lungen ist, nach harten Kämpfen die Abschaffung der Accordarbeit und es ermöglichen, allmählich einen wirklich guten und leistungsdurchzusetzen. Daraus folgt, daß man die Absplitterung der Accordfähigen Gesellenstand zu schaffen. Wenn jetzt unter den Gesellen maurer und ihr Verhalten durchaus mißbilligen muß. Dennoch viele unbefriedigende und unzufriedene seien, könne man es ihnen scheint uns eine allzu intime Vermischung der politischen Partei und Das Erfurter Programm ist auch an den reichlichen theoretischen nicht anrechnen, sondern nur die Nachtarbeit dafür ber der gewerkschaftlichen Bewegung für beide Teile verhängnisvoll zu Diskussionen nicht zu Schaden gekommen, die uns die letzten Jahre antwortlich machen." au fein. Die Partei fann durch ihren Einfluß, der durch die teil- beschert haben. Wir sind der vielleicht fegerischen Meinung, daß Der Gewerbe- Aufsichtsbeamte geht ja hier allerdings zu weit; er selber konstatiert, daß außer der Nachtarbeit noch andre Mißweise Personalunion der auf beiden Gebieten thätigen Ber - diese Auseinandersetzungen zwar notwendig sind, um uns vor stände vorhanden sind, die den Gesellen das Leben verleiden jonen verstärkt wird, dahin zu wirken suchen, daß die unseligen dem Nosten zu bewahren sie sind eine Art gymnastischer können und müssen. So berichtet Dr. Wolff, daß in der Hälfte Spaltungen innerhalb der Gewerkschaftsbewegung beseitigt werden, lebungen zur Belebung des Parteigeistes daß aber in der von ihm revidierten Bäckereien nicht jeder Arbeiter fie hat aber kein Recht, durch positive Maßnahmen in die inneren diesem besondren Fall ihr Ertrag verzweifelt gering war. Bir ein Bett hatte, mehrere Gesellen also gemeinsam in einem Bett Stämpfe der Gewerkschaftler einzugreifen. Den Ausschluß aus der Partei leiden weder an der publizistischen Nervosität, die in jeder schlafen mußten. Schon dies allein und nicht auch noch die Nachtüber Genossen zu verhängen, die zweifellos objektiv sich schwer ver- Meinungsverschiedenheit gleich den Untergang der Welt fürchtet, arbeit bewirken, daß, wie Wolff schreibt, tein anständiger gangen haben, deren Handlungsweise aber doch legten Endes auf noch laffen wir uns beeinflussen durch die lieben Leute, die uns gern junger Mensch aus guter Familie heute noch BäckerMeinungsverschiedenheiten innerhalb der Gewerkschaftsbewegung beerben wollen und den Erbschleicher in der Weise spielen, daß sie lehrling werden wolle! Auch die Unsan berkeit, die zurückzuführen ist dazu konnte sich die zum Schiedsspruch genötigte die eine Meinung gegen die andre faritierend ausspielen und das in den Backstuben herrscht, die schlechte Verpflegung der Gefellen, die Partei nicht entschließen, und wir glauben, daß auch der Parteitag durch in der Socialdemokratie selbst das Gefühl hervorzurufen suchen, rohe Behandlung der Lehrlinge seitens der Meister, die ebenso wie ihre Kinder auch die Lehrlinge verprügeln die Verantwortung für solche in ihren Konsequenzen überaus als ob in ihr centrifugale, auseinandertreibende Sträfte am Werke trägt dazu bei, den Bäckerberuf unleidlich zu machen. Daß aber die gefährlichen Maßnahmen nicht übernehmen kann. Wohl aber seien. Nachtarbeit ebenfalls ein arges Uebel ist, darin stimmen wir dem wird es nicht ohne Eindruck bleiben, Wei der Parteitag Wer die innere Geschichte der Partei nur einigermaßen kennt, Gewerbe- Aufsichtsbeamten bei und glauben ihm sehr gern, daß sich es find freilich nur wenige die die Nachtarbeit mit aller Entschiedenheit seine Meinung dahin ausspricht, daß von weiß, daß sie stetig an einheitlicher Geschlossenheit gewachsen die Meister den Hamburger Accordmaurern erwartet wird, daß sie ihren Disciplin ist. Principielle und taktische Fragen, an deren Lösung unsre bereits beseitigten, sich deshalb glücklich schätzten und die Gesellen bruch chestens gut machen und sich ihren fämpfenden Genossen an schließen. Wir meinen, daß sich dem moralischen Gewicht eines solchen Beschlusses, wie er ja auch schon im Schiedsspruch selbst enthalten war, kein Parteigenoffe entziehen wird, und es bedarf weiter teines juristischen Verdikts.
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Nicht angängig scheint es zu sein, daß der Parteitag, wie von einzelnen geraten wird, den Schiedsspruch aufhebt, indem sie er a b
vor dem Abirren in kleinliche Augenblicksrücksichten behütet und uns die gewaltigen Ziele weist, indem es uns zugleich eine Fülle praktischer Arbeitsmöglichkeit erschließt, die wir auf dem Wege zur Gestaltung unsrer Welt zu leisten haben.
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Führer vor ein, zwei, drei Jahrzehnten pessimistisch verzweifelten, find uns zu unbestrittenen Besitz geworden, über den niemand mehr verschiedener Meinung ist. Und wir haben eigentlich nur noch so viel Differenzen unter uns, wie gerade notwendig sind, um ein frisches geistiges Leben anzuregen. Die Partei ist in ihrem Handeln von solcher geschlossenen Einheitlichkeit, daß die bürgerlichen Parteien und Parteichen, die bei uns Spaltpilze entdecken, vor Neid noch weiter
derselben Meinung waren.
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all' das
dem Verbote der Nachtarbeit stehe technisch nichts entgegen. Sehr wichtig ist nun aber, daß Meister und Gesellen erklärten, „ Die Behauptung, daß das Morgenbrötchen unter dem Nachtarbeitsverbot nicht frisch geliefert werden könne, sei falic. Jezt schon kämen in den wegen ihrer Brötchenware gerühmten Nachtbäckereien die Brötchen in der Zeit zwischen 12 und 1 Uhr nachts aus den Defen; sie bleiben also 7-8 Stunden