Wohnungszustände.
I.
fo
nimalist
Bur Wohnungsfrage.
II.
völterte, gegen 114 069 normale, in Charlottenburg im gleichen Jabre 4258 übervölferte gegenüber 5430 normalen, in Dresden 13 787 überbölferte gegenüber 24 310 normalen. Für das gleiche Jahr und für die Wohnungen mit zwei heizbaren Zimmern ftellte er fest für Berlin 26 132 überbölferte und 85 641 normale Wohnungen, für die dreizimmerigen 2675 übervölferte, 42 371 nora male Wohnungen und nicht viel abweichende Verhältnisse in Char lottenburg und in Dresden . Es tamen somit fast die Hälfte der Wohnungen mit einem heizbaren Zimmer, über 1/5 der mit 2 Heizbaren Zimmern und ca. 6 auf 100 der Wohnungen mit 3 heizbaren Zimmern auf die übervölkerten Wohnungen. So ergiebt sich eine erschreckende Ausdehnung der Uebervölkerung, felbft nach der modernen Wohnungsstatistik. Nach einem Maß ftabe, den Lindemann auch aus amtlichen Statistiken entnimmt, der aber schärfer als üblich das Problem der Uebervölkerung zu erfassen sucht, waren unter den einzimmerigen Wohnungen 831 bis 867 unter je 1000 Wohnungen mit einem und zwei heizbaren Zimmern in Berlin , Charlottenburg und Dresden übervölkert. Wie notwendig ein tieferes Eindringen in die doch immer an Schablonen haftigkeit leidende Wohnungsstatistik ist, geht daraus hervor, daß die Wohnungen mit einem heizbaren Zimmer eine verhältnismäßig günstige Stellung einnehmen, weil diese Wohnungsflafie den absolut und relativ größten Anteil an der Zahl der Wohngemeinschaften mit bloß einem Bewohner hat. Scheidet man mit Lindemann diese Gruppe aus, so gilt im allgemeinen die Regel, daß auch innerhalb derselben Wohnungsklasse die Ausdehmung der Bevölkerung mit der Größe der Wohnung abnimmit.
vierten und fünften Stockwerklagen, sehr in den Vordergrund ge- der Belegung durch Aftermieter und Schlafgänger. Von den gleich treten, indem nun auf sie 4513 von je 10 000 aller Wohnungen ent- ungünstigen socialen Folgen ist die Ausbreitung der Kochstube befallen. Der ungünstige Charakter dieser Bauentwidelung tritt noch flarer gleitet. Noch nie war das Interesse für die Wohnungsfrage ein so all- dadurch hervor, daß Lindemann die Bevölkerungsziffern der nach den gemeines im Deutschen Reiche, wie gegenwärtig. Im vorigen Stockwerklagen flassifizierten Wohnungen heranzieht. Der BeJahre beschäftigte sich die Hauptversammlung des die Hauptversammlung des Vereins völkerungsanteil der Wohnungen im Erdgeschosse fiel von 233 im Bis zum Jahre 1895 hat sich im allgemeinen eine Entwicklung für öffentliche Gesundheitspflege mit ihr, bor wenigen Jahre 1861 auf 141 unter je 1000 im Jahre 1890; der Wohnungen im zum Besieren gezeigt, die übervölferten einzimmerigen Wohnungen Tagen hat die Jahresversammlung der Orts- Krankenkassen ersten Stock mit Einschluß des Zwischenstocks von 2670 auf 1715, der sind in allen Städten in der Abnahme begriffen, am stärksten in Deutschland zur Wohnungsfrage Stellung genommen, in wenigen im zweiten Stock von 2190 auf 1941, ein Totalverlust der drei Frankfurt a. M. Hier waren von 5999 einzimmerigen Wohnungen Tagen wird der socialdemokratische Parteitag und der Verein für Klassen von 2174 unter je 10 000 Wohnungen, dagegen wuchs die nur 258 im Jahre 1895, d. h. nur 43 auf 1000, übervölfert. Sehr Socialpolitik diese brennende Frage einer Erörterung unterziehen. Bevölkerung im dritten Stock von 76 975 Bewohnern im Jahre 1861 start und gleichmäßig ist die Abnahme in Berlin , wo die Zahl der überAuch andre Parteien und Korporationen haben im Laufe dieses auf 308 598 im Jahre 1890, die in vierten und höheren Stockwerken völferten Wohnungen von 1955 im Jahre 1875 auf 1342 unter je 10 000 Jahres zur Wohnungsfrage Stellung genommen. Ein un- Wohnenden stieg an Zahl von 18 437 auf 314494 Bewohner. Auf die drei im Jahre 1895 sant. Lindemann hält es aber für sehr fraglich, ob diese günstiges Busammentreffen mit der heute die gesamte Bevölkerung ungünstigsten Wohnungsklassen( Keller, dritte und höhere Stock günstige Entwicklung dauernd sein wird, da von 1895 an in den aufs tiefste berührenden Agitation gegen den Brotwucher, die werke) entfielen 4837 unter je 10 000 Einwohner, d. h. nicht viel meisten Großstädten sich eine steigende akute Wohnungsnot eingestellt Konzentration des gesamten Interesses der Bevölkerung und der weniger als die Hälfte der gesamten Wohnungsbevölkerung. hat, die ihren Ausdruck natürlich in dem Anwachsen der überparlamentarischen Körperschaften auf die zollpolitischen Fragen, läßt Die Behausungsziffer, das ist die Anzahl der Bewohner eines völferten Wohnungen finden muß. Lindemann führt auch sehr leider befürchten, daß die vielen Erörterungen über die Hauses, stieg fast ununterbrochen in den deutschen Städten, so in deutlich vor Augen, daß der Begriff der übervölkerten Wohnung Wohnungsfrage kaum einen praktischen Nutzen haben werden. Berlin von 50 im Jahre 1864 auf fast 73 im Jahre erstens fein gleichmäßiger und zweitens ein ungenügender sei, in Unfrer Meinung nach, die, wie der Verein Reichs- Wohnungsgesetz 1890, dann auf 72 im Jahre 1895 zu finken, Wirklichkeit müßte man viel mehr Wohnungen als übervölkert bebeweist, auch von Vertretern vieler andren Parteien geteilt wird, in Breslau war die Steigerung eine nicht so starte, aber eine zeichnen als dies feitens der deutschen Städtestatistik geschieht. Auf muß das Schwergewicht einer Wohnungsreform in das Reich und ununterbrochene von 46 im Jahre 1871 auf 51,2 im Jahre 1895, diese sehr bemerkenswerten Ausführungen können wir aber hier nicht damit in den Reichstag gelegt werden. Nun ist schon mehrfach in Dresden stieg fie ununterbrochen von 31,53 im Jahre 1880 weiter eingehen. Nach Lindemann stehen unter den einzimmerigen offiziös dargelegt worden, daß bis zur Erledigung des Zolltarifs der auf 36,33 im Jahre 1895, in Frankfurt a. M. von 16,52 im Jahre Wohnungen in Berlin im Jahre 1895 88 985 überReichstag nur mit dem allerdringlichsten Beratungsmaterial befaßt 1875 auf 19,56 im Jahre 1890. Jn München von 25,8 im Jahre werden soll; daß zu diesem die Wohnungs- Gesetzgebung gehört, 1875 auf 33,5 im Jahre 1895, in Charlottenburg von 29,19 im ist nach dem socialpolitischen Kurse des Reichsamts des Innern und Jahre 1885 auf 49,02 im Jahre 1895. nach der Erklärung des Reichskanzlers, daß die Wohnungsfrage Eine der auffallendsten Erscheinungen in der Entwicklung unfres Gegenstand der Fürsorge der Einzelstaaten und nicht des Reiches zu Wohnungswesens ist die Abnahme der einzimmerigen bei gleichsein habe, wohl nicht anzunehmen. Es wird unfre Aufgabe sein, zeitiger Zunahme der zwei- und breizimmerigen Wohnungen; auf den so bald dies irgendwie angeht, die Frage der Wohnungsgesetzgebung ersten Anblick hin, eine der erfreulichsten und beruhigendsten Erin Fluß zu bringen, die Massen dafür zu interessieren und sie über scheinungen, die man sich denken kann, ein offenkundig klarer Beweis die vielen hier in Betracht kommenden Fragen zu informieren. gegen die Verelendung der Arbeiterbevölkerung in Bezug auf das Reichliches Material wird von allen Seiten beigebracht, in erster Wohnungswesen. Aus diesen Zahlenreihen aber eine optimistische Linie steht da das, was der Verein für Socialpolitik in diesen Legende zu schaffen, verhindert Lindemann, indem er die Ursachen Wochen veröffentlicht hat. Es ist zum zweitenmale, daß der Verein dieser merkwürdigen Erscheinung flarlegt. Am energischten hat sich für Socialpolitik sich mit diesen Fragen befaßt. Im Jahre 1886 diese Entwicklung in den drei Städten Frankfurt a. M., Hamburg hat derselbe, hauptsächlich unter dem Einfluß des damaligen Ober- und Leipzig abgespielt; an der Spize steht Leipzig , wo sich der bürgermeisters von Frankfurt a. M., der damals noch nicht Herr Abnahmeprozeß auch bereits auf die zweizimmerigen Wohnungen bon Miquel war, eine Reihe bon Darstellungen über ausgedehnt hat. Seit 1867 nimmt die Zahl der Wohnungen mit das Wohnungselend und die Wohnungsnot in deutschen Städten einem heizbaren Zimmer relativ ab, von 1885 an haben wir eine veröffentlicht. Herr Miquel hatte damals auch ein recht weit aus- absolut und relativ schnelle Abnahme. Nicht nur in Alt- Leipzig, schauendes, wenn auch in vielen Einzelheiten recht unflares Pro- sondern auch in Neu- Leipzig läßt sich diese Entwicklung beobachten, gramm für die Lösung der Wohnungsfrage aufgestellt, in großen gegenüber dieser Abnahme der kleinen Wohnungen mit einem und Worten hat er damals diese Frage als eine der wichtigsten und dring- zwei heizbaren Zimmern nehmen die Wohnungen mit drei und vier heizlichsten Aufgaben charakterisiert; aber als er an die Macht kam, hat er baren Zimmern, vor allem aber die mit drei heizbaren Zimmern zu nicht den Finger gerührt, um irgend etwas von dem auszuführen, Absolut hat sich die Zahl der Wohnungen mit drei heizbaren Zimmern seit was er damals als brennende Frage dargestellt hat, war doch seine 1875 verdoppelt, relativ ist sie von 16 auf 1/4 der Gesamt ganze Ministerthätigkeit von einem antisocialen Geiste beherrscht. zahl der Wohnungen gestiegen. Bei den Wohnungen mit Selbst seine Ruhmredner werden den Bau von einigen Hundert 4 heizbaren Zimmern hat gleichfalls fast eine Berdoppelung der abBeamten und Arbeiterhäusern in Preußen als einen erheblichen soluten Zahl und eine Erhöhung der relativen von 1/10 auf 1/8 ftattBeitrag zur Lösung der Wohnungsfrage nicht ansehen können. In gefunden. Lindemann erklärt nun, diese auch in den anderen Groß- Erhebungen amtlicher Natur der Art, wie wir fie aus der kurzen Spanne Zeit zwischen dem Rücktritt und Tode des städten zu Tage tretende Entwicklung treffend folgendermaßen: schweizerischen Städten besitzen, mit Ausmessung der Bodenfläche und warmen Befürworters einer Wohnungsreform vom Jahre 1886 ließ Das besonders schnelle Sinken der Zahl der Wohnungen mit einem des Subitinhalts der Wohnungen fehlen leider in Deutschland fast der Verein für Socialpolitit neue Untersuchungen heizbaren Zimmer erklärt sich zum Teil wohl dadurch, daß das Zubehör- vollständig; die erste größere Erhebung dieser Art ist eben für Nürn über die Wohnungsfrage in Deutschland und zimmer in sehr vielen Fällen in ein heizbares Zimmer verivandelt wurde. berg im Gange. Ein leiner Versuch, der in Breslau gemacht wurde, im Ausland e" erscheinen, fast 1400 Seiten. Diese Arbeit Dadurch wurde zugleich das schnellere Siufen der Zahl der zwei bewies, daß 44 Proz. der untersuchten Wohnungen den allerunterscheidet sich ganz wesentlich von ihrer Vorgängerin; zimmerigen Wohnungen aufgehalten. Allgemein beweist die Ab- bescheidensten Anforderungen einer Bodenfläche von 4 Quadrats war diese eine Feststellung des Wefens und eine Illustrierung nahme der ein- und zweizimmerigen Wohnungen, die sowohl in metern und einem Luftraum von 10 Rubikmetern in einem der Wohnungsfrage durch Einzelbarstellungen, suchen Alt wie in Neu- Leipzig gilt, aufs deutlichste, daß die Abneigung oder dem andern Stücke oder in beiden Bunkten entsprachen. die neuen Untersuchungen die Wege zur Lösung derselben abzustecken, der Bauunternehmer gegen den Bau von kleinen Wohnungen in Lindemann macht noch aufmerksam, daß es sehr notwendig wäre, die gefeglichen und polizeilichen Maßregeln zur Verbesserung der stetem Steigen begriffen ist. Mehr und mehr setzt sich die Tendenz statistisch in die Wohnungsverhältnisse dadurch näher einzubringen, Wohnungsverhältnisse und die Maßnahmen zur Herstellung und zur durch, die Zahl der Mieter, mit denen zu verhandeln daß man der nächtlichen lebervölkerung der Wohnungen, die Förderung des Baues gesunder und billiger kleiner Wohnungen darzu ist, durch Einrichtung größerer Wohnungen zu natürlich in den Wohnungen der Arbeiterklasse die Hauptrolle spielt, stellen und zu bewerten. Eingehend geschieht dies für das Deutsche Reich verkleinern und das Risiko auf den sich all besondere Aufmerksamkeit schente. Man käme da zu tieferen Einund für Oestreich, in fürzerer Weise für die Schweiz , England, mählich zum gewerblichen 8immervermieter entbliden in das gesamte Schlafgängerwesen. Freilich werden dann die Frankreich , Belgien , die Vereinigten Staaten, Rußland , Nor - widelnden Mieter abzuwälzen. Wir haben hier Bewohner nach Geschlecht, Alter, Verwandtschaft, Haushaltungswegen, Schweden und Dänemark . In einem Punft gleichen offenbar den Ausdruck einer neuen Entwicklung vor uns. 8wischen angehörigkeit 2c. und ihre Verteilung auf die einzelnen Schlafräume sich die Veröffentlichungen von 1886 und 1901, in beiden die Hausbefizer und die eigentliche se lasse der eingehend zu berücksichtigen sein. Nur ein Beispiel, um die Wichtig findet sich eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Wohnungs- Mieter schiebt sich ein Mittelsmann ein, der feit derartiger Erhebungen darzulegen: Ein heizbares Zimmer und statislit, turz zusammengefaßt 1886 von dem Breslauer Städtestatistiker Bimmervermieter, der natürlich seinerseits zur Steigerung drei Bewohner! Was kann in dieser so harmlos klingenden Feststellung Neefe , diesmal ausführlich und in das Material wie in die Erhebungs- der Mietspreise beiträgt. Auf ihn wälzt der Hausbesiger das ganze Risiko der Statistik alles stecken, ebenso gut eine Mutter mit zwei kleinen methoden tief eindringend, von unsrem Parteigenossen Dr. Linde- oder einen Teil desselben, auf ihn die Verantwortlichkeit ab; diese Kindern, wie ein erwachsener Mann und zwei Schlafgängerinnen. mann( C. Hugo). Auf 123 Seiten erhalten wir von Lindemann Mietstente haben eine große Aehnlichkeit mit den Schon die Feststellung in Breslau über das Verhältnis von Personen eine Zusammenfassung des vielen in mannigfachen Zahlenwerken ver- 3wischenmeistern der Hausindustrien, die, häufig und von Betten in einer Wohnung ist bedeutsam, es stellte sich fireuten und leider nicht unter einheitlichen Gesichtspunkten aufgenom- elber ausgebeutet zu Werkzeugen der Ausbeutung werden. heraus, daß von 3206 Schlafräumen bloß 25 mehr Betten als Bera menen Materials über die Wohnungsverhältnisse in deutschen Großstädten. Für derartige Mittelsleute ist es selbstverständlich auch sonen hatten, 783 gleich viel Betten und Personen, und 2898, also Nur wer das Urmaterial fennt, das Lindemann verarbeitet hat, lohnender, größere Wohnungen mit 3 bis 4 Zimmern fast 3/4 aller Schlafräume, weniger Betten als Personen besaßen, daß wird die außerordentliche Leistung bewerten können. Das, was er zu mieten. Die größere räumliche Ausdehnung der Wohnungen ferner, eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Personen auf die uns bietet, wäre die Aufgabe einer statistischen Centralstelle gewesen, giebt ihnen Gelegenheit, den Betrieb nicht nur extensiver, sondern vorhandenen Betten vorausgesezt, von je 10 000 Einwohnern nur die mit dem nötigen Personal zu arbeiten in der Lage ist; auch intensiver zu betreiben. In den Wohnungen von einem Heiz- 251 und von den Bewohnern in den übervölkerten Wohnungen bloß hier haben wir vor uns die Leistung eines Privatstatistikers, baren Zimmer mit Zubehör war das nicht möglich; so wurde zu- 171 unter je 10.000 den Genuß eines eignen Bettes hatten. Wir der von der Kalkulatorenarbeit bis zur wissenschaftlichen Durch nächst in sehr vielen Fällen das Zubehör Heizbar gemacht. Das finden da Schlafräume mit 4 Personen und einem Bett, mit 9 Per leuchtung des Materials alles selbst besorgen mußte. Seine Arbeit Bedürfnis nach Betriebsraum trieb dann aber weiter von der Woh- fonen und 2 Betten, mit 10 Personen und 3 Betten, mit enthält so vieles, daß fie für jeden Wohnungspolitiker fünftig un- nung mit zwei zu der mit drei und vier heizbaren Zimmern. Dazu 11 Personen und 4 Betten, mit 12 Personen und 5 Betten, mit entbehrlich sein wird; bei der Uumasse des Stoffes, die in ihr kon- fani dann noch der begünftigende Umstand, daß der Durchschnitts- 13 Personen und 6 Betten. Wenn dies auch die Extreme sind, so zentriert ist, fann selbstverständlich ein Beitungsartikel nur ein preis für ein heizbares Zimmer bei den Wohnungen von einem Heiz- verbirgt sich hinter diesen doch einte Unmaffe ähnlichen tiefsten schwaches Bild ihres Reichtumes geben. baren Zimmer mit Zubehör ganz unverhältnismäßig viel höher ist, Wohnungsjammers. Das fürchterlichste hieran ist der Anteil voll Lindemann geht von der Gebäudestatistik als der Grundlage als bei den Wohnungen mit 2-4 heizbaren Zimmern". Selbstständig familien- fremder Personen an den gemeinsamen Schlafjeder Wohnungsstatistik aus. Für die letzten vier Jahrzehnte fon- verständlich entspricht dieser Entwicklung eine steigende Zahl der After- räumen, ja an den gemeinsamen Betten. Man halte sich doch bei statierte er die Tendenz nach Steigerung der Höhe der Häufer, also mieter, Schlafgänger ze. Daß dieses Verhältnis zu dem räumlichen diefen Erwägungen vor Augen, daß im Jahre 1890 in Berlin von nach Bermehrung der Zahl der Stockwerke in den gezählten Gebäuden. Wohnungselend noch eine ganze Reihe weiterer Schädigungen socialer 52 140 Haushaltungen 41 485 neben Familienmitgliedern SchlafAm schärfsten ist diese Entwicklung in Berlin zum Durchbruch gekommen. und moralischer Art hinzufügt, braucht nicht weiter auseinander gänger beherbergten, und zwar unter je 10 000 Wohnungen mit Während im Jahre 1864 die Gebäude, die höchstens Erdgeschoß und gesetzt zu werden; wer sich übrigens hierfür mehr interessiert, findet einem bis 2 heizbaren Zimmern ohne nichtheizbare Gelasse drei Stockwerke umfassen, zu jener Beit für Berlin als normal eine beachtenswerte Schilderung in der Schrift von Dr. Aurella über 7956 Wohnungen dieser Art; dazu kommen noch weitere Wohnungen, zu bezeichnen waren, 848 von je 1000 umfaßten, während auf die die Wohnungsnot( Fankfurt a. M., 1899). die außerdem Gewerksgehilfen und andre Hausgenossen enthielten. Selaffe mit vier und mehr Stockwerken nur 152 auf je 1000 entfielen, Die Vermehrung der Bahl von Wohmmgen mit zwei beiz In überwiegender Mehrzahl sind es gerade die Familien mit hat sich in den folgenden 31 Jahren das Verhältnis geradezu um baren Zimmern ist zum Teil auch auf eine bedentende Ver- Kindern, welche Schlafleute in ihre Wohngemeinschaft aufnehmen. gekehrt. Im Jahre 1895 ist der Anteil der Mietstaserne mit 4 und schlechterung des Wohnungstypus zurückzuführen, den ums Einfach erklärt sich diese betrübende Erscheimmg, die zu den vielen mehr Stockwerfen auf 671 von je 1000 gewachsen, während der der die Statistit als einzimmerige Wohnung vorführt. Die Henmniffen einer guten Kindererziehung im Proletarierhaushalte früher normalen Häuser- Klassen auf 329 von je 1000 gefunken ist. Wohnung mit einem heizbaren Zimmer in den Wohnungsaufnahmen ein weiteres bringt, aus der wirtschaftlichen Not der Familien. In So die Häuser, die nur Erdgeschoß haben, von 79 auf 36 unter früherer Jahrzehnte befaß oft noch außerdem ein nicht heizbares den Familien ohne Kinder kann die Frau häufig auf Arbeit gehen, je 1000, die mit Erdgeschoß und erstem Stockwerk von 154 auf 52 Bimmer; nummehr ist der Prozentsaz derjenigen Wohnungen, die als so daß der gemeinsame Lohn es ermöglicht, die Wohnungsmiete ohne inter je 1000, die mit Erdgeschoß und zwei Stockwerken von 253 auf 65 einzimmerige aufgeführt werden, aber daneben noch ein nicht heiz- die Aufnahme von Schlafgängern zu erschwingen. In Familien mit unter je 1000; am rapidesten gewachsen ist die Klasse der Gebäude bares Zimmer befizen, bedeutend gesunken. In Berlin z. B. wuchs Kindern, vor allem mit kleinen Kindern, ist dies trop Strippen mit 5 und mehr Stockwerken, sie hat sich in der Zeit von 1875 bis 1895 die Klasse der einzimmerigen Wohnungen ohne nicht heizbare schwerer möglich und nur dann dem mütterlichen Herzen erleichtert, mehr als verachtzigfacht. Diefer doppelte Prozeß des Verschwindens Zimmer von 3350 im Jahre 1875 auf 4277 im Jahre 1895, also wenn Verwandte, wie z. B. die Großmutter, die Aufsicht über die der kleinen, ein-, höchstens zweistöckigen Gebäude und des Entstehens um 927 unter je 10 000 2ohnungen, während die Zahl der ein Kinder übernehmen könnten. Diese Fälle sind aber nicht häufig. der fünfstöckigen Mietstafernen spielt sich natürlich in erster Linie zimmerigen" Wohnungen mit einem heizbaren und einem nicht Heiz- Wo die Ehefrau aus diesen Gründen nichts verdient, ist gleichzeitig an den äußeren Grenzen der Großstadt ab, wie dies Lindemann baren Zimmer in der gleichen Periode von 1650 auf 639, das ist um das Einkommen der Familie geschmälert und infolge der größeren an Beispielen für einzelne Berliner Stadtbezirke nachweist. 1011 unter je 10 000 Wohnungen abnahm. Dieselbe Beobachtung Kopfzahl der Familie das Bedürfnis nach der Wohnung vergrößert. Ganz ähnlich, wenn auch nicht gleich start, ging die ergab sich bei den zwei- und breizimmerigen Wohmmgen. Die Wohnungen Der allein nicht zu erschwingende Ausgabeposten für die Wohnung Entwicklung in den übrigen deutschen Großstädten vor sich, nur mit ohne Zubehör nehmen zu: die zweizimmerigen um 469, die dreizimmerigen soll durch die Aufnahme von Schlafgängern ermöglicht werden. dem Unterschied, daß die Stelle der fünften Stockwerke von den um 174 unter je 10 000. Dieser Zunahme steht die Abnahme der Die Hauptmasse der Schlafräume drängt sich in den Wohnungen dritten und vierten Stockwerken eingenommen wird. Wohnungen mit Zubehör gegenüber: um 272 beziehentlich 140 unter mit zwei Wohnräumen mit Stüche und mit drei Wohnräumen mit oder Es ist klar, daß in dem Maße, wie die Häuser, die mir ein Erd- je 10 000. Den stärksten Rückgang weisen also die einzimmerigen ohne Küche zusammen. Von 10 775 Dresdener Haushaltungen mit geschoß enthalten und nur mit 1 bezw. 2 Stockwerken versehen sind, Wohnungen mit einem nicht heizbaren Zimmer auf. Sie find auch Schlafleuten entfallen auf sie allein 8529 oder auf 10 000 berechnet von den vielstöckigen Mirtskafernen verdrängt werden, auch die rela- abfolut 1895 an Zahl geringer als 1875, 26 189 gegen 34 996 im 7515. Die Wohnungen mit gleichen Räumlichkeitsklassen, die von tive Zahl der im Erdgeschoß, ersten und zweiten Stock gelegenen legteren Jahre, also eine Differenz von 8807 zu ihren Ungunsten, Haushaltungen mit Schlafleuten belegt sind, erscheinen beWohnungen abnehmen muß. Von 1861 bis 1890 beträgt diese Ab- während sich die Zahl der Wohnungen ohne Zubehör verdoppelt bis deutend stärker bevölkert, als die Wohnungen mit Haushaltungen nahme bei der Klasse der Erdgeschoßwohnungen 711, bei der Klasse verdreifacht hat. Auch die Wohnungen mit 2, 3 und mehr nicht heiz- ohne Schlafleute. Mit der größeren Dichtigkeit der Wohnungen verder Wohnungen im ersten Stod 800, und bei der im zweiten Stock baren Zimmern zeigen absolute Abnahme. Man mag geneigt sein, schärfen sich natürlich all' die Uebelstände, mit denen das Schlafstellen235 von je 10 000. Während noch 1871 mehr als 6/10 aller in diefer Nuzbarmachung des nicht heizbaren Zimmers eine Ver- wefen an und für sich verknüpft ist. Wohnungen im Erdgeschoß, ersten und zweiten Stock belegen waren, befferung der Wohnungen zu sehen, thatsächlich bedeutet sie aber Die Statistit der Mietspreise ist leider für die deutschen Städte find seitdem die ungünstigsten Stockwerklagen: die Keller, dritten, zugleich eine nicht unbedeutende Preissteigerung und eine Verdichtung fast gar nicht vergleichbar, weil sie nach den verschiedensten Methoden