Mr. 224. 18. Jahrgang. 2. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Mittwoch, 25. September 1901.
Parteitag
der deutschen Socialdemokratie.
( Schluß aus der 1. Beilage.)
Lübeck , den 24. September 1001. Zweiter Verhandlungstag. Vormittags Sigung.
In gefchloffener Situng wird Punkt 1b der Tagesordnung Presse, Litteratur und Kolportagewesen" in der von Singer in der Vorversammlung festgestellten Grenze Die dazu vorliegenden Anträge 42, 50 und 103 werden ausreichend unterstützt.
beraten.
42. Parteigenossen in Breslau : Daß die Parteiblätter nur die Neue Welt" als Unterhaltungs- Beilage beizulegen haben. 50. Parteigenossen in Nürnberg- Altdorf : Daß in allen Orten, wo die Kolportage durch Privatunternehmer nicht oder nur mangelhaft betrieben wird, dieselbe in Parteiregie zu übernehmen ist. Die Parteigenossen allüberall sind verpflichtet, zu dieser Frage Stellung zu nehmen.
103. Genosse Bérard. Diejenigen Verlage von Parteiblättern, welche denselben regelmäßig wöchentlich ein Unterhaltungsblatt beilegen, sind verpflichtet, für diesen Zweck die Neue Welt" zu den für alle Abnehmer derselben ausnahmslos geltenden Bezugsbedingungen zu beziehen.
Gerisch giebt als Referent einen Ueberblick übee den heutigen Stand der Parteipresse im Vergleich zum Jahre 1899; er berichtet über die Abonnentenzahl sowie über die Einnahmen und Ausgaben der Parteiorgane. Der Hauptteil seiner Ausführungen gilt denjenigen Blättern, die mit Unterbilang arbeiten. Angesichts der wirtschaftlichen Strife sei besondere Vorsicht in finanzieller Hinsicht geboten, die Ratschläge und Warnungen der Parteileitung müßten mehr beachtet werden. Ein unvorsichtig gegründetes, schlecht fundiertes Blatt tönne der Parteibewegung des betreffenden Ortes unter Um ständen höchst verderblich werden. Solche Zustände weiter zu fördern, betrachte die Parteileitung nicht als ihre Aufgabe. Der Referent wendet sich sodann zu der Frage des Vertriebs der Parteilitteratur und bedauert, daß die Verbreitung älterer, grundlegender Parteischriften von Jahr zu Jahr mehr zu wünschen übrig lasse. Die bisherige Gestaltung der Kolportage habe nicht die gehegten Erwar tungen erfüllt. Unfre Parteikolporteure verstehen es nicht, unter den uns fernstehenden Kreisen unsre Litteratur zu verbreiten. Hoffentlich werde bald eine Gesundung eintreten.( Beifall.)
Antrag 42 wird nicht begründet.
Den Antrag 50 begründet Rudolph- Nürnberg . Die Parteilitteratur werde völlig ungenügend vertrieben. In dem Worte: " Biele Parteikolporteure betrachten es als persönliche Beleidigung, wenn man bei ihnen etwas bestellt, liege ein Körnchen Wahrheit. Der Antrag sei vielleicht nicht präcise genug gefaßt, er tönne aber durch Amendements verbessert werden.
Bérard- Hamburg führt zur Begründung des Antrages 103 aus, daß die Neue Welt" vou jeher ein Schmerzenskind der Partei gewesen sei. Durch die Schaffung neuer Unterhaltungsblätter an verschiedenen Orten erwachse ihr eine große Konkurrenz. Man könne natürlich nicht verlangen, daß jedes Parteiblatt eine Unterhaltungsbeilage hat, aber diejenigen Blätter, die eine Unterhaltungsbeilage bringen, müßten im Zuteresse der Partei verpflichtet werden, die Neue Welt" beizulegen.
Die Diskussion wird eröffnet!
Windhoff Düsseldorf verteidigt die Umwandlung des Düsseldorfer Kopfblattes in ein selbständiges Organ. Auer habe zwar geschrieben, es sei jetzt so weit gekommen, daß jedes Dorf in Deutsch land ein eignes Organ haben wolle, aber Auer sei wahrscheinlich so mit Arbeiten überhäuft, daß er nicht wisse, daß Düsseldorf ein Dorf von 220 000 Einwohnern, also das größte Dorf Deutschlands sei. ( Heiterkeit.) Zum mindesten könnten die Düsseldorfer Genossen die moralische Unterstützung der Parteileitung beanspruchen. Dann sei das Blatt zu halten.
Eberle- Barmen bedauert die Düsseldorfer Gründung. Alle Versuche der Elberfelder, sich mit den Düsseldorfern zu verständigen, feien an deren Hartnädigteit gescheitert. In der Verlegenheit wollten fie jezt die Schuld den Elberfeldern aufbürden.
Hengsbach- Köln tritt für den ihm sehr sympatischen Antrag 103 ein und bekämpft den Antrag 42 wegen seiner unklaren Fassung. Die Ausführungen von Gerisch über die Parteifolportage feien sehr berechtigt. Der Antrag 50 müsse deshalb abgelehnt werden. Redner bespricht die Düsseldorfer Angelegenheit, ebenso
Grimpe- Elberfeld ( der nach dem bisherigen Gang der Debatte nicht recht versteht, weshalb die Deffentlichkeit ausgeschlossen worden sei.) Redner, der sich auf die Seite der Düsseldorfer stellt, verbreitet sich über die lokalen Berwürfnisse, wird aber von Singer mit der Mahnung unterbrochen, die Diskussion lieber den prinzipiellen Gesichtspunkten zu widmen.
Thiele Halle fordert fachliche Kenntnisse für die Zeitungsverwaltungen. Rechtzeitige Erhöhung des Abonnementspreises, richtige Bemessung der Inseratenpreise, Abschaffung der GratisAnnoncen seien die notwendigen Maßnahmen, um den Blättern eine gesunde finanzielle Grundlage zu geben. Den Schriften, über deren geringen Vertrieb Gerisch geklagt habe, sei ein aktueller Wert nicht beizumessen. Solange die wirtschaftliche Krise dauere, müsse der Vorstand jeden Zuschuß zu neuen Blattgründungen ablehnen. Den Bestreben auf Gründung besonderer Kopfblätter müsse entgegen getreten werden.
Zum Antrag ist das Amendement eingelaufen, die Wörter nach Möglichkeit" einzufügen.
Ein erneuter Antrag, die geschlossene Sigung in eine öffentliche zu verwandeln, den Thiele- Halle begründet und Kiesel- Berlin bekämpft, wird mit 96 gegen 115 Stimmen abgelehnt.
rege Agitation entfaltet haben, seien glänzende Erfolge erzielt. Der Pfannkuch: Seine Mission hat der polnische Genosse ja Umsatz unsrer Parteilitteratur, selbst guter Werke, um die uns das bereits erfüllt. Es ist Raum im Saale genug, daß wir das Gast Bürgertum[ beneidet, sei viel zu gering. Die Uebernahme recht gegen ihn üben können. leben Sie das Gastrecht.( Beifall.) in Parteiregie, wie es von Nürnberg beabsichtigt wird, würde den Singer: Ich führe einen Beschluß des Parteitages herbci. Ich Zustand nur noch mehr verschlechtern. Die Parteipresse nehme zu tann also mitteilen, daß der Parteitag den Genossen als gern gewenig Notiz von der Parteilitteratur, während sie ellenlange reklame - sehenen Gast weiter in seinen Sigungen sehen wird. hafte Waschzettel bürgerlicher Verleger aus fleinlichstem Geschäfts- Die Anträge der Mandatsprüfungs- Stommission werden genehmigt. interesse aufnehme.( Sehr wahr!) Die„ Neue Welt" allgemein Wie auf den früheren Parteitagen übernimmt die Mandatprüfungsbeizulegen, sei finanztechnisch unmöglich. Kleine Blätter können nicht Kommission auch das Amt einer Beschwerdekommission. Es liegt eine so teure Beilage geben, sie stellen sich selbst ihre Beilagen eine Beschwerde von dem Genossen Lange- Berlin vor. Zu der billiger her. Verhandlung über diese Beschwerde werden auf Vorschlag Singers die mit den Verhältnissen vertrauten Delegierten Ernst- Berlin und Reul- Berlin zugezogen werden. Hierauf wird die gestrige Tagesordnung fortgescht. 108( Heine und Genossen) und 109( Bebel und Genossen). Zum Bunft ,, Presse" sind weiter eingegangen die Resolutionen Auer bekämpft den Antrag 103 auch in der Fassung des Die Resolutionen haben den folgenden Wortlaut: Amendements . Wir haben keine Grekution und könnten einen solchen Beschluß nicht durchführen. Die Parteiblätter, die die„ Neue Welt" schaftlicher Selbstkritik für eine Voraussetzung der geistigen Weiter108. Resolution. Der Parteitag hält die Freiheit wissen jetzt nicht beilegen, würden erklären: Nehmen würden wir sie schon, entwickelung der Partei. Er hat keine Veranlassung, von den Grundfeht aber, woher Ihr Euer Geld bekommt. Die Verbreitung der Nenen Welt" fann nur so gefördert werden, daß ein möglichst fäßen der 1899 in Hannover angenommenen Bebelschen Resolution gutes und möglichst billiges Blatt geliefert wird. Die Düsseldorfer abzuweichen und betrachtet hiermit die Anträge 52, 91, 92 und 93 haben meinen Brief falsch verstanden. Es steht ausdrücklich darin: als erledigt. das Bedürfnis in unsren industriellen Provinzen Rheinland und Westfalen nach einer Reihe guter Blätter erkennen wir in vollem Umfange an. Aber die Bewegung trägt sie noch nicht. Hier müssen wir auf die Entwicklung vertrauen. Redner schließt sich im übrigen den Ausführungen Wurms an.
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Cohn- München bedauert die mangelhafte Unterstützung der Parteipreffe durch Abonnements seitens der Genossen und der gewerkschaftlich organisierten Arbeiter und spricht sich gegen den Antrag 42 aus, der für München eine bedeutende Mehrausgabe bedeute. Bezüglich des Kolportagewesens stimme er Wurm und Auer bei. Mit der Zunahme der Presse seit Aufhebung des Socialistengesezes sei das Bedürfnis nach der weiteren Parteilitteratur bedauerlicher- aber erklärlicherweise im Abnehmen begriffen. Mit der Uebernahme der Kolportage in Parteiregie sei er nicht einverstanden.
Schmidt- Rostock hebt hervor, daß das Eindringen der Parteilitteratur in weitere Kreise der maßgebende Gesichtspunkt sein müsse, nicht aber der finanzielle Erfolg.
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Heine. Frohme. Edmund Fischer . H. Diez. A. v. Elm. J. Schmidt- Rostock. Calwer. Deinhart- Erlangen. Emil Groth. Südefum. Schulz. Voigt. Fiedler. Pfeifle. N. Nitsch. Nobert Pistorius. David. May. Ulrich- Offenbach. Ehrhardt. N. Fischers Berlin . Schmidt- Frankfurt. Wesemeier- Braunschweig. Thöne Kaffel. Blos. Hoch. T. Kurze. M. Pfüller- Leipzig . Baut Müller Hamburg. Ernst Breil. Peus. Klees. Goerke. Gradnauer. Gradnauer. Schwarz. Fendrich. Quard. Grimpe. Windhoff. A. Gerisch. B. Böhle. L. Emmel. O. Friedrich- Lübeck. W. Thielkow. Th. Bartels- Lübeck . P. B. Pape- Lübed. Fr. Ebert Bremen. 2. Dimmid- Berlin III. B. Büttner- Berlin III. G. Ladewig- Berlin III, H. Sachse. Stolpe. Kloẞ. W. Großkopf. H. Silberschmidt. Fr. Toelge- Altona. J. Jacobsen. J. Krohn. Cl. Hengsbach Köln. Fr. Harm. H. F. W. Deutsch . Th. Bömelburg. Joh. Stanningt. H. Stubbe. Hermann Goldstein. Heinr. Fischer. Heinr. Klingenhagen. R. Damscheit. R. Damscheit. Hoffmann- Bielefeld . J. Efftinge. H. Schneider. Heinrich Braun- Berlin . L. Dörukes Hannover . H. Hosenburg- Hannover . O. Hartmann- Höchst a. M. Baudert. D. Stücklen.
109. Resolution. Der Parteitag wolle beschließen: kritik für die geistige Fortentwicklung unsrer Partei an. Der Parteitag erkennt rückhaltlos die Notwendigkeit der Selbsts Aber die
Stadthagen - Berlin hält es für wesentlich, den Betrieb unsres Kolportagewesens zu organisieren, indem wir der Entwicklung nachgehen, die der Buchhandel nun einmal in Deutschland genommen hat. Vielleicht empfehle es sich, daß mal die Leiter unsrer ParteiBuchhandlungen zusammentreten, um eine Aenderung bezüglich der Kolportage und der Preise der Broschüren herbeizuführen. Dr. Quarck- Frankfurt a. M. bekämpft den Antrag 103. Der durchaus einseitige Art, wie der Genosse Bernstein diese Kritik Parteipreffe dürfe teine bestimmte Beilage aufgedrängt werden. Der in den letzten Jahren betrieb, unter Außerachtlassung der Kritik an Auersche Standpunkt, der Partei- Agitation halber fleine Blätter in der bürgerlichen Gesellschaft und ihren Trägern, hat ihn in eine aussichtsreichen Bezirken zu unterſtüßen, jei vom Standpunkt zweideutige Position gebracht und die Mißstimmung eines großen moderner Zeitungstechnik aus ein überwundener. Die größeren Teils der Parteigenossen erregt. Blätter sollten unterstützt und ihre Ausdehnung auf größere Bezirke In der Erwartung, daß der Genosse Bernstein sich dieser Er gefördert werden, ohne daß natürlich ein Universalblatt geschaffen tenntnis nicht verschließt und danach werden dürfte. handelt, geht der Die Vorwärts- Buchhandlung solle die Massen= verbreitung der Parteilitteratur dadurch fördern, daß die socialistischen Parteitag über die Anträge Nr. 52, 91, 92 und 93 zur Tages. Vereine dafür engagiert werden. ordnung über. fi Bebel. Stolten. Antria. Stadthagen . E. Burm. E. Ernst. Geck. Jos. Joos. Albrecht. A. Hoffmann. Geher. Auton Walter. Zubeil. Görde. Stolle. Stubbe. W. Steinbrügger. Molkenbuhr. M. Sommer. J. Herbst. Klees. M. Hüttig. Schmidt- Frankfurt. P. Reißhaus. W. Eberhardt. H. Becker. Paul Seige. Paul Seige. Haase. Hugo Siebeneicher. Bohne Berlin . 0 Reul Berlin . Garzs Weißensee. Kenfel Berlin . Basuer Berlin . Gesche Berlin. Grauer Nieder- Barnim. Karl Thiele Halle. H. Plorin Beiz. A. Gegrold Zeiß. Frau Thiel. Albrecht Fülle Berlin II. Wilh. Fritsch. August Hinz. A. Schnell. Schubert. M. Kiesel. Brandt. Grunwald. Luxemburg . Schlichtholz. E. Breil. Ch. Schrader. Luise Zieg. G. Beckmann. F. Gemol. Karl Hildenbrand. Braun. Singer. Zetkin. Ottilie Baader . Schwartz. Feldmann. Emil Faber. Emma Jhrer. H. Baerer. Messing. Schmidt. Fanghänel. W. Metzger. H. Lüth. H. Sachse. H. Bartels. Karl Jürs. Emil Landgraf. Ed. Zeißig. Alban Landgraf.
Ein Antrag auf Schluß der Diskussion, den Hoffmann- Berlin begründet und Töhne bekämpft, wird angenommen. Windhoff und Bérard bedauern, durch den Schluß an einer Erwiderung verhindert zu sein.
Das Schlußwort erhält
Gerisch: Ich weiß nicht, was die Genossen, die gegen Ausschluß der Oeffentlichkeit waren, eigentlich von der geschlossenen Sigung erwartet haben. Erwarteten sie etwa eine Reihe sensationeller Enthüllungen von mir? Fingerzeige habe ich Ihnen genug gegeben. Warum hat man die Gelegenheit nicht benutzt, um sich einmal über die Forderungen des Vereins Arbeiterpresse oder über die„ Neue Zeit" auszusprechen? Lassen Sie in Zukunft solche Gelegenheiten nicht unbenutzt vorübergehen!
Die Abstimmung ergiebt die Ablehnung sämtlicher Arträge( 42, 50 und 103).
Es wird beschlossen, über die geschlossene Sigung ein kurzes Refumee der Parteipresse und der übrigen Preffe zur Verfügung zu stellen, das auch im Protokoll mit veröffentlicht werden soll. Damit ist die Tagesordnung der geschlossenen Sizung erledigt. Schluß 1 Uhr.
Nachmittagsfihung.
31/4 Uhr. Den Vorsitz führt Singer.
von der Parteileitung der ungrischen Socialdemokratie, der ParteiBegrüßungen des Parteitages aus dem Auslande liegen vor leitung der czechischen Socialdemokratie, des deutschen Arbeitervereins Redaktion der Zeitung„ Ikra", des Organs der russischen revolutionären in Brüssel , des Arbeiter- Bildungsvereins in London und der Socialdemokratie.
Vor Eintritt in die Tagesordnung erstattet die Mandatsprüfungs- Kommiffion
Bericht durch
Böhle- Straßburg : Auf dem Parteitage sind anwesend 203 Delegierte mit 217 Mandaten, 25 Reichstags- Abgeordnete, die Mitglieder des Parteivorstandes, die Controleure und Genosse Bérard als Vertreter der Firma Auer u. Co. in Hamburg , ferner als ausländische Gäste Dr. Adler- Wien , Askew- London , Branting - Stockholm , Braque - Paris , De Roode- Amsterdam und Bernerstorffer- Wien . Die Kommission beantragt, sämtliche Mandate, soweit sie im Sinne des Organisationsstatuts als Mandate angesehen werden können, find gültig zu erklären. Im Auftrag der Mehrheit der Kommission habe ich dem Parteitag einen anonym eingelaufenen Protest gegen das Mandat
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Zur Verhandlung stehen die Anträge 52, 91, 92 und 93. Zur Budgetfrage ist folgende Resolution Bebel( 110) eingelaufen: Der Parteitag wolle beschließen, unter Zurückziehung der Reso lution Nr. 104 folgender Resolution seine Zustimmung zu geben:
" In Erwägung, daß die Einzelstaaten ebenso wie das Reich den Charakter des Klassenstaats tragen und der Arbeiterklasse die volle Gleichberechtigung nicht einräumen, sondern in ihrem Wesen als Organisation der herrschenden Klassen zur Aufrechterhaltung ihrer Herrschaft anzusehen sind,
spricht der Parteitag die Erwartung aus, daß die socialdemokratischen Vertreter in den gesetzgebenden Körperschaften der Einzelstaaten sich bei ihren Abstimmungen nicht in Widerspruch mit dem Parteiprogramm und den Grundsäßen des proletarischen Klassentampfes setzen und insbesondre das Gesamtbudget normalerweise ablehnen.
Eine Zustimmung zu dem Budget kann nur ausnahmsweise aus zwingenden, in besonderen Verhältnissen liegenden Gründen gegeben werden.
Dr. David Mainz wendet sich gegen Antrag 103. Die Neue Welt" entspricht nicht den Bedürfnissen einer Sonntagsbeilage für unsre Tagesblätter. Sie wirkt nicht propagandistisch und ist nicht aktuell. Es ist ein Irrtum, durch die Neue Welt" Verständnis für die neue Kunst weden zu wollen. Dazu müßten die Illustrationen von Schneider aus Leipzig zu unterbreiten. Der Protest farbig sein.( Singer ersucht den Redner, nicht zu eingehend über ging ein in Form eines auf eine Postkarte geklebten ersucht ums Folgendes bekannt zu geben: Barteiegpedition Südost. Dinge zu sprechen, die der öffentlichen Besprechung über die Prejje Beitungsausschnittes, in welchem Schneider als Streitbrecher erklärt An der Behandlung einiger unserer Abonnenten früh zwischen 8 und vorbehalten seien.) Dazu kommen die finanziellen Bedenken. Unfre wird. Mit Rücksicht auf die Anonymität beantragen wir Uebergang 9 Uhr in unserer Spedition, Staligerstr. 35, bin ich vollständig un Blätter müssen sich nach der Decke, strecken. zur Tagesordnung. Ferner beantragen wir das Mandat des Genossen schuldig. Ich befand mich zur fraglichen Zeit in der Expedition des Singer: Es ist ein Antrag auf Herstellung der Biniszkiewicz, des Vertreters des Vorstandes des polnisch- social- Vorwärts", Beuthstr. 3. Ich bitte die Beteiligten um Angabe ihrer Oeffentlichkeit eingegangen. Hätten sich die Redner an unfren demokratischen Vereins, für ungültig zu erklären. Wir können ein Adressen, damit die Angelegenheit untersucht wird. Beschluß gehalten, so wäre dieser Antrag überflüssig. Die Genossen solches Mandat nach unsrem Organisationsstatut nicht anerkennen. Paul Böhm. wollen doch berücksichtigen, daß wir immer noch in der öffentlichen Biniszkiewicz hat erklärt, wenn er diese Gruppe nicht als Delegierter Rigdorf. Morgen, Donnerstag, findet in Gröppler's Salon, Verhandlung eine Diskussion über die Presse haben. Alles, was die vertreten könne, wolle er als Gast hier bleiben. Darüber stand der Bergstr. 147, eine Voltsversammlung statt, in der die Genossin legten Redner, namentlich David, ausgeführt haben, hätte anch Stommission feine Entscheidung zu, das ist lediglich Sache des Frau Martha Tiez über Die willkürliche Milch- und Fleischveröffentlich verhandelt werden können. Die Redner wollen sich doch Bureaus. Wir beantragen, das Mandat für ungültig zu erklären. lieber in dieser Debatte auf die rein finanziellen Erwägungen und teuerung, ein neuer Raubzug gegen die Besizlofen", sprechen wird. Ohne Debatte erklärt der Parteitag sämtliche Mandate mit Zahlreiches Erscheinen, besonders der Frauen, ist notwendig. auf die Erwägungen über den Vertrieb unsrer Litteratur beschränken. Ausnahme des Mandats von Biniszkiewicz für gültig. Die Vertrauensperson. Der Antrag auf Herstellung der Deffentlichkeit wird, nachdem Biniszkiewicz- Berlin : Die socialdemokratische Presse, beBartels Lübeck dafür und Wurm- Berlin dagegen gesprochen, sonders die Sächsische Arbeiterzeitung", hat sich das ganze Jahr Oeffentliche Schöneberg. Heute, Mittwochabend, bei Obst, Meiningerstr. 8, abgelehnt. hindurch mit den Angelegenheiten der polnisch- socialdemokratischen Vortrag Dr. Freudenbergs:„ Die bevorstehenden Stadtverordnetens Kommunalwähler Versammlung. Partei beschäftigt( Buruf: Ist ihr gar nicht eingefallen), außerdem Wahlen". Aufstellung der Kandidaten.( Siehe Inserat.) handelt der Parteibericht von uns. Außerdem bin ich hergeschickt; um Ihnen die brüderliche internationale Solidarität zu bekunden und Sie zu begrüßen.
Lipinski- Leipzig stimmt Gerisch zu. Die Schuld an den Mißständen trage die Abhängigkeit der in der Presse thätigen Genossen von den Preßkommissionen; auch stehe den Buchhandlungen zu wenig Kapital zu Gebote, sie könnten sich fein großes Lager halten. Um den Absatz von Schriften zu steigern, solle die Parteipresse mehr Besprechungen von guten Büchern bringen und dadurch die Arbeiter auf diese Erzeugnisse hinweisen.
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Lokales. Die Milchvertenerer in Nöten.
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Leutert- Apolda: Wie weit der Genosse als„ Gast"- in Gänsefüßchen hier sein darf, muß doch präcifiert werden. Er ist doch nicht ein Gast wie etwa der Vertreter einer ausländischen Organisation, Die in der Milch centrale vereinigten märkischen Milch Wurm- Berlin ist der Meinung, daß der Inhalt der Preffe auch fondern einer Sonderorganisation im Deutschen Reich, die die Mit- banern" wenden sich jetzt in einem Aufruf, den sie im Annoncenin der Provinz sich gebessert habe. Wenn trotzdem der Aufschwung arbeit mit uns ablehnt. hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, so liege das an der ge- Biniszkiewicz: 1896 auf dem internationalen Kongreß in teil der gelesensten Zeitungen( auch des" Vorwärts") veröffentlichen, schäftlichen Handhabung. Es fehle vielfach an geeigneten Personen London wurde beschlossen, daß jede Nation das Recht der Selbst- an die Berliner Hausfrauen und bitten sie, die Wilchcentrale zum der Parteilitteratur. Der Bildungshunger sei bestimmung hat. Nation ist aber nicht nur eine solche, die eine be- nicht zu boykottieren, wenn diese durch die ablehnende Haltung der im Volke vorhanden, er müsse nur erst gewedt werden.( Bu- fondere Regierung hat, sondern die eine Zunge hat, die eine andre Milchhändler gezwungen werde, ihre Milch in eigenen stimmung.) In den Orten, wo die Genossen für die Presse eine Nation nicht versteht. Wir sind Polen und müssen Polen bleiben. Läden direkt zum Verkauf zu stellen. Sie versichern,
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