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Die Verhandlung ergab klipp und klar, daß von Veruntreuung in keiner Weise die Rede sein konnte und einzig die jedes kauf­männischen Sachverständnisses entbehrende Geschäftsführung das ver­meintliche Manto verschuldet hat. In diesem Falle erfolgte denn auch, wie schon erwähnt, Freisprechung.

aber alsbald wieder entlassen. Eine durch einen wirklichen dem Redner, daß seine Bemerkung unwahr fei, daß er so nicht| vgitation, Massenverbreitung des Konfektionsarbeiter" und Propa­Sachverständigen vorgenommene Prüfung der Bücher ergab einen weiter reden dürfe und sagte schließlich:" Das lasse ich mir nicht ganda für eine Denkschrift an den Bundesrat zweds Unterbreitung Fehlbetrag von 9088 M., über dessen Verbleib nichts fest- gefallen!" der Forderungen der Konfektionsarbeiter an die Gesetzgebung. Nachdem der Vortrag ohne weitere Zwischenfälle beendet war, zustellen ist. Die Staatsanwaltschaft machte sich die Sache sehr Wiewohl wir es für selbstverständlich halten, daß diese leicht, fie kalkulierte einfach so: Opificius ist socialdemokratischer ergriff Genoffe Fleißner das Wort. Als dieser eine Weile gesprochen Agitation seitens der Gewerkschaftstartelle, Agitationskommissionen hatte, erhob sich Herr von Beschwitz abermals und erklärte: und Arbeitersekretariate nach bester Möglichkeit miterstützt Landtags- Abgeordneter, er spielt eine Rolle in der Partei, er muß Das ist aber doch keine Debatte, das ist ja ein neuer Vortrag, wird, so wollen wir doch nicht unterlassen, diese Körperschaften noch­also die fehlenden 9000 M. aus dem Konsumverein genommen und und den lasse ich nicht halten, da ein zweiter Vortrag nicht an- mals auf diese dringende Pflicht aufmerksam zu machen. Es wird der Partei zugewendet haben. gemeldet ist. Der Redner ergänzt den Vortrag und bringt neues, unfres Erachtens zweddienlich sein, sich nicht auf die Veranstaltung das ist keine Debatte." von Konfektions- und Heimarbeiter- Bersammlungen zu beschränken, Es steht natürlich kein Wort davon im Vereinsgefeße, daß man sondern zunächst die Mißstände der Heimarbeit und die Notwendigkeit einen Vortrag nicht ergänzen dürfe, oder daß man in einer Ver- der Organisation der Heimarbeiter in den Kartellversammlungen zu sammlung nicht zwei Vorträge über dasselbe Thema halten dürfe; erörtern nnd die Berufsdelegierten zu verpflichten, entsprechende das Gesetz fragt überhaupt nicht danach, in welcher Form, ob in der Belehrungen auch in ihren Berufsversammlungen zu erteilen, damit Form von Vorträgen oder der von Diskussionen in einer Versamm wenigstens die organisierten Arbeiter an ihre Pflicht, die gewerblich lung verhandelt wird, überläßt das vielmehr vollständig den Teil- thätigen Angehörigen der Organisation ihres Berufs zuzuführen, nehmern selber. erinnert werden. Der Herr Amtshauptmann von Beschwiz hat also Serrn Es empfiehlt sich ferner, in den einzelnen Berufen durch Um­Dr. Wiemer glänzend gerechtfertigt. frage, sei es in Versammlungen oder bei der Beitragserhebung und Ohne polizeiliche Erlaubnis inseriert. Der Vorsitzende Zeitungszustellung, festzustellen, wessen Angehörige in der Kleider­eines Gesangvereins in Hartmannsdorf bei Chemniz soll 5 m. und Wäschekonfektion thätig sind und für welches Geschäft, sei es zu Hause oder in einer Werkstatt, dieselben arbeiten endlich, wer Polizeiftrafe bezahlen, weil er folgendes Inserat erlassen hat: " Gesangverein Liederhain, Hartmannsdorf . Sonntag, den Heim- oder Werkstattarbeiter oder Arbeiterinnen der Kleider- und Einmieter beherbigt. Wäschebranchen als Solche Erhebungen 8. September, im Gasthaus Stadt Chemnitz" Sommerbergnügen, werden die Hausagitation wesentlich erleichtern erleichtern und erfolg bestehend in Konzert und Ball, wozu die geehrten aktiven und reich gestalten. Von allen Schritten und Erfolgen sind passiven Mitglieder freundlichst eingeladen werden. Einer recht die örtlichen Bevollmächtigten des Verbandes der Schneider zahlreichen Beteiligung sieht entgegen der Vorstand. Beginn des und Schneiderinnen in Kenntnis zu setzen; dort aber, wo Filialen Konzertes um 5 Uhr. dieses Verbandes nicht vorhanden sind, ist dem Verbandsvorstande Mitteilung zu machen. Wir hoffen, daß die Gewerkschaftskartelle und Agitationsleiter nach bestem Können ihre Pflicht thun. Die Generaltommission der Gewerkschaften Alle Arbeiterblätter werden um Abdruck ersucht.

Das Landtagsmandat, das durch die Verurteilung Opificius in Frage kommt, dürfte uns wahrscheinlich gesichert bleiben. Denn bei der Wahl 1899 stimmten 171 Wahlmänner für den socialdemokratischen und nur 96 für den nationalliberalen Kandidaten.

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Dinge, die auch ein töniglicher Sachse ohne polizeiliche Erlaubnis Man kann den Bestraften nicht bedauern; es giebt noch so viele thun darf, daß es durchaus nicht nötig ist, just das Unerlaubte zu thun.

Polizeikampf gegen die Berliner Krankenkassen. Im März und im Juni 1899 forderte der Berliner Polizeipräsident den Maurer Simanowsky als den vermeintlichen Vorsitzenden der Centralkommission der Krankentassen Berlins und Umgegend auf, ein Mitgliederverzeichnis einzureichen, weil die Kommission ein Verein sei, der gemäߧ 2 des Vereinsgefeßes auf öffentliche Angelegenheiten einwirken wolle. Simanowski legte Beschwerde ein, wurde aber damit vom Oberpräsidenten zurück­gewiesen. Nunmehr flagte er beim Ober- Verwaltungs­Man wird das strafbare an diesem Inserat nicht ohne weiteres gericht, dessen 1. Senat sich in seiner letzten Sigung mit erkennen, deshalb folge die Belehrung: Es giebt in Sachsen Tanz­der Sache beschäftigte. Dem Gericht lagen die Polizei- regulative; nach diesen dürfen Vereine ihre Vergnügungen in öffent Aften bor, die unter anderm die Denkschrift, die Die lichen Blättern nur dann anzeigen, wenn sie zuerst zu dem Ver­Kommission feiner Zeit an das Reichs- Versicherungs- gnügen und dann zu der Anzeige von der hohen Polizei eine Amt gerichtet hat, Berichte von Polizeibeamten und besondre Erlaubnis bekommen haben. Solche Erlaubnis hat dem solche des Vorwärts" über Versammlungen der Krankenkassen- Verein gefehlt. Borstände und Verwaltungsbeamten enthielten. Der Referent trug den Inhalt derselben auszugsweise vor. Rechtsanwalt Dr. Herzfeld, der den Kläger vertrat, be­antragte zunächst, die Sache zu vertagen. Sein Antrag, ihm das vom Polizeipräsidenten und Oberpräsidenten beigebrachte Material bor der Verhandlung zur Kenntnis zu bringen, sei ab gelehnt worden. Unmöglich könnte er fich über alles, was aus den Polizeiakten ziemlich schnell vorgetragen sei und ihm jezt erst bekannt werde, so äußern, wie es der Wichtigkeit der Sache und dem Interesse seines Mandanten entspreche. Auf Veranlassung des Vorsitzenden, Geheimrat Techow, sprach sich der Anwalt dann gleich zu der Sache selbst aus: Es handele sich bei der Centralfommission überhaupt nicht um einen Verein. Als ein Verein könne nach Entscheidungen des Kammergerichts nur eine Vereinigung physischer Personen angesehen werden. Eine folche liege hier nicht vor. Es handele sich also in Wirklichkeit um eine freie Vereinigung der beteiligten Kaffen selber. Die Kommission fönne auch nicht selbständig handeln, sie sei lediglich ausführendes und beratendes Organ der Kaffen.

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Ein Haftbefehl wurde, wie berichtet wird, gegen Genossen ebius in Dresden erlassen, weil er zu einem gerichtlichen Termin nicht erschienen war. Es sollte vor dem Schöffengericht wegen Beleidigung des Hauptmanns v. Beust verhandelt werden.

Mit

Deutschlands .

Berlin und Umgegend.

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Der Streik der Bauanschläger dauert unverändert fort. Auch in der am Dienstagabend bei Stechert stattgefundenen außerordent lichen Generalversammlung wurden neue Beschlüsse nicht gefaßt, da man erst das Resultat der am selben Abend stattgefundenen Ver­Die Versammelten sammlung der Unternehmer abwarten wollte. einer kritischen Besprechung zu unterziehen und war es insbesondere beschränkten sich darauf, die Verhältnisse in einzelnen Werkstättent die Firma Klemm, deren Verhältnisse vielfach lebhaft getadelt Deutsches Reich .

wurden.

Aus Induftrie und Handel. Die Rache des Siegers. Was wir gleich nach der Aufhebung Der Verband deutscher Chokoladenfabriken bezeichnete den des Generalstreits der Glasmacher als Vermutung aussprachen, be= Geschäftsgang für das am 1. September d. J. abgeschlossene Ver- stätigt sich. Die Glashüttenbefizer lassen die sich um Wiederaufnahme bandsjahr als ungünstig. In dem Bericht wird über das Verhalten der Arbeit meldenden Flaschenmacher fühlen, daß diese die Unter­des Zuckerfynditats lebhafte Klage geführt. Die Zuckerpreise wurden legenen sind. Von der Firma Siemens in Dresden berichtet die von dem Kartell so gesteigert, daß der Nting das 30fache von dem Sächsische Arbeiter- Zeitung", daß die sich zur Arbeit Meldenden in verdiente, womit vorher die Raffinerien aufrieden waren. Den eine Liste eingezeichnet werden und daß diejenigen, die wieder ein­außerordentlich verschärften Lieferungsbedingungen sollten sich gestellt werden, benachrichtigt werden sollen. Allem Anschein nach Der Senat lehnte es ab, die weitere Verhandlung zu vertagen die Chokoladefabrikanten unterwerfen, ohne ihren Wortlaut will man also eine Auswahl unter den Arbeitern treffen, das heißt, und verwarf die Klage als unbegründet. Der Vorsitzende erfahren zu können. Gegen diese Uebergriffe des Kartells Maßregelungen wegen der Beteiligung am Streik vornehmen. Aber Techow führte aus: Das Gericht nehme an, daß die Kommission ging der Verband bei der Gesetzgebung und beim Kartell vor und auch die Arbeiter, denen es vergönnt wird, wieder in die Fabrik ein­nicht zusammengesett sei aus Vertretungen der Krankenkassen. Schließlich half er sich durch Gründung einer eignen Zucker- zutreten, sollen die Nache der Unternehmer in fühlbarer Weise zu Nicht von diesen hätten die Kommissionsmitglieder ihr Mandat er- fabrit, welcher bald andre folgen sollen. gleichem fosten bekommen. Von diesen Arbeitern wird nämlich verlangt, daß halten, sondern sie feien in den fraglichen Versammlungen gewählt Erfolge ging der Verband wieder gegen Verfälschung und sie 21/2 roz. billiger arbeiten wie die Arbeits­und Kakao durch War- willigent. von Vorstandsmitgliedern und auch Beamten der Kaffen, falsche Bezeichnung von Chokolade So fühlt also die Fabrikleitung an dem zur Zeit nicht die als vereinigte Strantentaffen ein gesetzliches Recht dazu nicht nungen, Berbandsstrafen und Strafanzeigen vor, seine Rein­wurden von verschiedenen hätten. Somit feien die Kommissionsmitglieder nur von den in heitsvorschriften Behörden aus- fampfesfähigen Gegner ihr Mütchen. Möge das den Arbeitern jenen Versammlungen erschienenen Personen gewählt und mit drücklich anerkannt. 61 Verbandsfirmen verpflichteten fich sogar eine Mahnung sein, ihre Organisation so zu stärken und der Wahrnehmung bestimmter Aufgaben betraut worden, das heißt ausdrücklich, Surrogate( fremde Fette und Schalen) überhaupt nicht, zu fräftigen, daß sie dem Unternehmertum gegenübersteht als ein physischen Personen. Die Kommission habe habe aber also auch nicht zu solchen Waren zu verwenden, bei denen die Be- wohlgerüsteter Gegner, der, wenn er auch in diesem Stampfe unter­auch ein regelrechtes Vereinsleben entfaltet, fo daß sie zeichnung Chokolade und Kakao vorsichtig vermieden ist. Die legen ist, sich eine Demütigung nicht gefallen läßt. unbedenklich als ein Verein int Sinne des Vereins- Wünsche des Verbandes zum Zolltarif- Entwurfe sollen dazu dienen, rechts anzusehen sei. In Uebereinstimmung mit dem Reichs: den Verbrauch deutscher Kakaowaren zu verbilligen und zu ver gericht nehme der Senat an, daß es gegen die Vereinsnatur mehren. Ser Kommission nicht spreche, wenn sie gebunden sei durch das Es vollzieht sich mithin in dieser Branche derselbe Kampf gegen ein Mandat der Auftraggeber, wenn sie von diesen Mittel empfange, wenn ihr entgegenstehendes Syndikat, wie in der Eisenindustrie gegenüber ihre Mitglieder teine Beiträge entrichteten und die Mitgliedschaft dem Roheisen- und Kohlensyndikat die Walzwerke sich zur Wehr ihnen durch eine Wahl auferlegt sei. setzen. Man drängt die Abnehmer und Verarbeiter, die aus einen andern Beruf die Produkte zur Fabrikation nötig haben, zur Eigen produktion und diese entziehen sich damit der lästigen Kontrolle der Ringe und Trusts der Rohstoff- Fabrikanten.

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Wäre nun die Kommission als ein Verein im Rechtssinne zu beurteilen, dann sei fie unzweifelhaft ein solcher im Sinne des § 2 des Vereinsgefezes. Denn mit den vielen an Behörden gerichteten Anträgen und Beschlüssen die die Abhilfe von Mängeln der Versicherungsgesetzgebung und die Abhilfe in Bezug auf andre socialpolitische Angelegenheiten zum Gegenstande hatten, habe sie eine Einwirkung auf öffentliche Angelegenheiten beziveckt.

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Partei- Nachrichten.

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Aus der Frauenbewegung.

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Die Ausdehnung der Arbeitszeit von 91/2 auf 10 Stunden plant die Stellmacher- Inmung in Leipzig . Die Arbeiter beschlossen, sich gegen diese Absicht der Meister zu wehren. Der Gesellen­ausschuß soll die Innung sofort um zurücknahme ihres Vor­habens ersuchen.

Die Böttcher der Deutsch- Amerikanischen Petroleumgesellschaft in Dresden befinden sich, wie bereits berichtet, seit dem 10. d. Mr. im Streit. Da die genannte Firma in bürgerlichen Blättern Böttcher sucht, so sei hiermit ausdrücklich vor Zuzug gewarnt.

Die Buchdruckereibefizer in Mülhausen ( Elsaß ) haben die vom elfaß lothringischen Buchdrucker- Verband aufgestellten Forde rungen abgelehnt. Ob die Gehilfen nun den Streik erklären, ist noch nicht entschieden.

Ausland.

Die streikenden Berglente von Seraing ( Belgien ) haben sich dieser Tage zu bedauerlichen Ausschreitungen hinreißen lassen. Drei Bergwerksdirektoren, die zum Bahnhof fuhren, wurden verfolgt, und das Bahnhofsrestaurant, in das sie sich retteten, wurde mit Steinen bombardiert. Auch zwei Revolverschüsse sind gefallen. Es ist jedoch sehr zweifelhaft, ob die letzteren von den Verfolgern abgegeben worden sind. Die bürgerliche Presse behauptet es natürlich ohne weiteres; es sind jedoch nicht die Direktoren, sondern zwei Arbeiter verwundet. Die Untersuchung ist eingeleitet.

Sociales.

Wie Dividenden gemacht werden? Die Staatsanwaltschaft in Kassel ist der" Rh.- Westf. Btg." zufolge in den Besitz der Kopie eines Briefes gelangt, dessen Inhalt für das Aufsichtsratsmitglied Schulze- Dellwig von der verkrachten Trebertrocken- Gesellschaft ver­hängnisvoll werden kann. Verfasser des Briefes ist Direktor Schmidt. Er teilt darin mit, daß er nach Prüfung der Bücher 2c. der Trebergesellschaft zu dem Resultat gekommen sei, daß die Gesell­Der Parteitag für Schwarzburg- Rudolstadt ist bekanntlich schaft nicht in der Lage sei, auch nur 1 Proz. Dividende zu geben. berboten worden. Um gegen diese Beschneidung ihres Versamm­Auf diesen Brief soll Schulze- Dellwig geantwortet haben, Schmidt lungsrechtes zu protestieren, veranstalteten die Genossen des Fürsten - müsse unter allen Umständen die Verteilung einer Dividende von tums eine größere Anzahl Versammlungen in verschiedenen Orten 25 Proz. herausbringen, er, Schulze- Dellwig, habe seinen Freunden des Landes. Diese Versammlungen wurden allgemein ver- eine Dividende in dieser Höhe versprochen. und zwar auf Anordnung der oberen Behörden. Wenigstens wurde dem Einberufer in der Stadt Rudolstadt amtlich mitgeteilt, daß eine Verfügung des Landratsamtes an sämtliche Ortsbehörden des Bezirks vorliege. Als Grund des Zu dem Verbandstag fortschrittlicher Frauen Vereine, Verbotes sei in der erwähnten Verfügung angegeben, daß mit der der am 5. Oktober im Reichstag stattfindet, haben auch eine Anzahl Versammlung eine Demonstration der socialdemokratischen unsrer Genossinnen Einladungen erhalten. Dieselben find jedoch Die Wohnungsvorlage des Hamburgischen Senats hat Partei gegen die Staatsregierung wegen Verbots des Parteitags in überein gekommen, von einer offiziellen Teilnahme abzusehen und mit einer Wohnungsreform gar nichts gemein. Es soll nichts Gräfinau bezwedt und deshalb Gefahr für die öffentliche Ruhe, überlassen dem Ermeffen der einzelnen, den Verhandlungen als Zu- weiter geschehen, als daß an Bauunternehmer Grund und Ordnung und Sicherheit zu befürchten sei. hörerin beizuwohnen. Boden verkauft wird zur Erbauung fleiner Wohnungen, die Merkwürdig ist dabei, daß schon zwei solcher Versammlungen Fortschrittliche und socialdemokratische Anschauungen find aber nicht über 50 Quadratmeter groß sind, Den Bauunter in den beiden Dörfern Meuselbach und Sitzendorf stattgefunden haben. so grundverschiedener Natur, daß es weiterer Begründung für die nehmern soll Baugeld zu billigem Binsfuze geliehen, für längere Dabei ist keine Gefährdung des Staates" Schwarzburg- Rudolstadt Stellungnahme unsrer Genossinnen wohl nicht erst bedarf. Zeit die Grundsteuer erlassen und die polizeilichen Anforderungen aut beobachtet worden. Daß die Versammlungen einen durchaus Da aber die bürgerliche Frauenbewegung sehr bemüht ist, durch die Beschaffenheit der Treppen und Höfe herabgesetzt werden." Sonst ruhigen Charakter trugen, beweist die dabei angenommene, nach- Seranziehung socialdemokratischer Vertreter zu ihrer Konferenz sich nichts, rein gar nichts! stehende Resolution: den Schein zu geben, als stünde sie der Socialdemokratie nahe oder Damit wird in socialer Hinsicht nicht die Spur eines Fort " Die heutige öffentliche Voltsversammlung protestiert gegen die sympathisiere mit ihr, so dürfte es im Interesse der social- schrittes erreicht, in baupolizeilicher Hinsicht aber sogar ein Rück Art und Weise, wie den Arbeitern in Schwarzburg- Rudolstadt be mofratischen Frauenbewegung angebracht sein, auch schritt gethan. das Recht, sich in friedlicher Beratung zu bersammeln, die Genossen darauf aufmerksam zu machen, etwa an sie ergangenen beschnitten, ja unmöglich gemacht wird. Die Versammlung vermißt Einladungen nicht Folge zu leisten, weil andernfalls der von den jeden berechtigten Grund hierzu; denn weder ist je im Lande die Einberuferinnen beabsichtigte 8wed erreicht würde. öffentliche Ruhe und Abhaltung von Versammlungen direkt oder indirekt gestört, noch der Bestand des schwarzburg- rudolstädter Staats gefährdet oder in Frage gestellt worden. Im Gegenteil Nomt, 25. September. ( W. T. B.) Die Agence Stefani" vers giebt die bisher seitens der in Betracht kommenden Be­öffentlicht folgende Mitteilung: In der Nacht vom 23. zum 24. d. M. hörden oft geübte Pragis, den Arbeitern das zu versagen, machte der Präfekt von Neapel dem Ministerium des Innern tele­was andren Bevölkerungsklassen gewährt wird, nur zu sehr Ver­Zur Agitation unter den Konfektionsarbeitern. graphisch Meldung von mehreren peftverdächtigen Erkrankungen anlassung, zu glauben, die Arbeiter seien vor dem Gesez, vor dem Die geringen Erfolge, welche die bisherige Agitation des Ver in Neapel , die erst am Montag von den Sanitätsbehörden angezeigt Andre Fälle wurden am Dienstag gemeldet. Es jeder gleich sein soll, minderen Rechts. Die heutige Versammlung bandes der Schneider und Schneiderinnen Deutschlands unter der worden waren. spricht darum die Erwartung aus, daß die Behörden in Zukunft den Konfektionsarbeiterschaft zu erzielen vermochte, sind zu einem nicht sind insgesamt 12 Fälle, welche ausschließlich unter den Lastträgern Arbeitern bei ihren Bestrebungen, sich in friedlicher Weise zusammen geringen Teil dem Umstande geschuldet, daß es dem Verbande bis: im Freihafen vorgekommen sind, die mit Waren aus verseuchten zu finden, um ihre Lage gemeinsam zu besprechen, keine Hindernisse her nicht gelang, mit dem in der eigentlichen Heimarbeit be- Orten in Berührung gekommen sein dürften. Die Ortsbehörde mehr in den Weg legt und bittet den Landtag, in dieser Weise schäftigten Arbeitern, Frauen und Mädchen in Fühlung zu kommen ergriff sofort die strengsten Maßregeln. beschließen zu wollen." und sie ihrer Interesselosigkeit zu entreißen. Dies ist um so bedauer­Prag, 25. September. ( B. H. ) Jn der Nähe von Nachod wurde licher, als zweifellos der größte Teil diefer Heimarbeiterinnen Frauen, Töchter oder Anverwandte, sowie Einlogiererinnen von ein a wolfjähriges Schulmädchen aus dem Orte Lippé int Arbeitern, darunter auch organisierten Arbeitern, sind, die zwar für Walde überfallen, getötet und an einem Fener verbrannt. An sich selbst den Wert der Gewerkschaftszugehörigkeit erkannt haben, der Mordstelle wurden nur noch die verkohlten Knochen gefunden. die es aber ruhig dulden, daß ihre erwachsenen Angehörigen un Mailand, 25. September. ( B. H. ) Seit drei Tagen gehen organisiert bleiben, ihre Arbeitskraft zu jedem beliebigen Preise ver- in ganz Ober- und Mittelitalien unaufhörlich heftige Regeugüffe taufen und sie bis in die tiefe Nacht hinein bei schlecht bezahlten nieder. Zahlreiche Flüsse und Gebirgsbäche sind aus ihren Üfern ges Was zu beweisen war. In Reichenau bei Zittau Aufträgen aufreiben. Würde dieser Teil der Arbeiter es für seine treten, die Eisenbahnverbindungen vielfach unterbrochen. Petersburg, 25. September. ( B. H. ) Gestern abend wurden ( Sachsen ) sprach in einer freifinnigen Protestversammlung Herr Pflicht halten, auch ihre erwerbsthätigen Angehörigen der Organi Dr. Wiemer aus Berlin . Im Laufe feines Vortrages führte er aus, fation zuzuführen, so wäre die Heimarbeiter- Organisation längst über in ischinen in Bessarabien heftige Erdstöße wahrgenommen. Pretoria , 25. September. ( Meldung des Reuterschen Bureaus.) daß im Deutschen Reich ein von" vor dem Namen die beste Legiti- die färglichen Anfänge hinausgekommen. mation für die einflußreichsten Aemter sei. Der die Versammlung Der Verband der Schneider und Schneiderinnen Deutschlands Gegen zehn Boerenführer, die sich seit dem 15. September persönlich überwachende Amtshauptmann von Beschwitz fühlte sich( Sig Stuttgart) veranstaltet demnächst eine erneute Agitation unter in englischer Gefangenschaft befinden, wurde auf Verbannung durch diese Bemerkung persönlich getroffen; er sprang auf, erklärte den Konfektionsarbeiterinnen, bestehend in Versammlungen, Saus- laus Südafrika für immer erkannt.

Jm Wahlkreise Reichenbach- Neurode dürften nach der bis­herigen Uebersicht etwa 25 000 Unterschriften für die Petition gegen den Brotwucher zusammen tommen. Da der Kreis im Jahre 1898 nicht ganz 10 000 socialdemokratische Stimmen aufbrachte, ist dies eine respettable Zahl.

Polizeiliches, Gerichtliches usw.

Ottilie Baader , Vertrauensperson. Gewerkschaftliches.

Lehte Nachrichten und Depelthen.

Verantwortlicher Redacteur: Carl Zeid in Berlin . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Drnd und Verlag von May Vading in Berlin .

Die Best.

Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsblatt.