Einzelbild herunterladen
 

Nr. 227.

Abonnements- Bedingungen:

Abonnements-Preis pränumerando: Bierteljährl. 3,30 Mt., monatl. 1,10 mt., wöchentlich 28 Pfg. frei ins Haus. Einzelne Nummer 5 Pfg. Sonntagss Nummer mit illuftrierter Sonntags. Beilage ,, Die Neue Welt" 10 Pfg. Post­Abonnement: 1,10 Mart prr Monat, Eingetragen in der Poft Zeitungss Preisliste für 1901 unter r. 7671. Unter Kreuzband für Deutschland   und Defterreich Ungarn 2 Mart, für das übrige Ausland 3 Mart pro Monat.

=

Erscheint täglich außer Montags.

Vorwärts

Berliner   Dolksblatt.

18. Jahrg.

Die Insertions- Gebüye beträgt für die sechsgespaltene Rolonets zeile oder deren Raum 40 Pfg., für polttische und gewertschaftliche Vereins­und Versammlungs- Anzeigen 20 fg. Kleine Anzeigen" jedes Wort 5 Pfg. ( nur das erste Wort fett). Inserate für bie nächste Nummer müssen bis 4 Uhr nachmittags in der Expedition abgegeben werden. Die Erpedition ist an Wochen­tagen bis 7 Uhr abends, an Sonn- und Festtagen bis 8 Uhr vormittags geöffnet.

Telegramm- Adresse: Socialdemokrat Berlin"

Centralorgan der socialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 19, Bently- Straße 2. Fernsprecher: Amt I, Nr. 1508.

Die Enttäuschten.

Ein heiteres Schauspiel gewährt die bürgerliche Presse in ihren Betrachtungen über den Ausgang der Lübecker   Bernſteindebatten. Abgesehen davon, daß sie sich alle durch eine intime Unkenntnis der Parteiverhältnisse und der Persönlichkeiten auszeichnen, flingt aus ihnen in recht ergötzlicher Weise der Aerger heraus, daß der Friede zu stande tam. Sie müssen also wohl doch stark gehofft haben, es könnte in der deutschen   Socialdemokratie bröckeln und absplittern. Selbst die Scharfmacher- Presse, die immer erklärt hatte, es käme doch nichts heraus aus den Gegensätzen in der Socialdemokratie und schließlich wären die Bernsteinianer noch gefährlicher als die andre Rotte, läßt jetzt deutlich erkennen, daß auch sie nicht ohne Hoffnung war.

Aeußert sich der Schmerz der Enttäuschten in gleicher Weise und find die Auslassungen ähnlich in Flachheit, Entstellung und Unwissenheit, so wenden sie doch verschiedene Schablonen an, um ihren Verdruß zu stilisteren. Die einen schimpfen auf Bernstein  , der sich unterworfen habe, die andern auf das Keßergericht, das jede Meinungsfreiheit und jede Kritik verwehre. Rührend diese Liberalen, die vor jeder Autorität und jedem Ministerchen zusammenknicken, die eben noch in dem Berliner   Kronkonflikt mit aufgehobenen Händen die Stadt auflehen, doch ja nicht ihrer Ueberzeugung und ihrem Recht dem Monarchen gegenüber Ausdruck zu verleihen, sondern demütig sich zu beugen­rührend diese Liberalen, die es jegt als eine moralische Erniedrigung zu empfinden behaupten, daß ein Demokrat und guter Parteigenosse es als seine Pflicht bekennt, unbeschadet seiner wissenschaftlichen Ueberzeugung, in der Art seiner Agitation den Empfindungen der Parteigenossen Rechnung zu tragen. Rührend auch diese Klerikalen und Konservativen, die von Kezergerichten und geistiger Unter­drückung in der Partei der vollsten Meinungsfreiheit schwazen, sie, die jede Unabhängigkeit der Meinung in Wissenschaft und Kunst ächten, die nicht dulden, daß irgend etwas auf dem Lehrstuhl oder auf der Bühne vorgetragen werde, was ihren engsten und niedrigsten Juteressen widerspricht!

Sonnabend, den 28. September 1901.

Es ist in Deutschland   stets zu beobachten gewesen, daß die politisch geschulten reaktionären Parteien viel klarer die Dinge beurteilen, als die liberale Bourgeoisie, die niemals aus ihren thörichten Illusionen fervativen Korrespondenz", wie niedrige und brutale herauskommt. So ist denn das Urteil der partei  - offiziellen, Se on Gesinnung es auch immer verrät und wie hämisch es die Social­demokratie verleumdet, erheblich zutreffender wie das liberal- frei­sinnige Geschwät. Das amtliche Organ der konservativen Partei meint:

"

Expedition: SW. 19, Beuth- Straße 3.

Fernsprecher: Amt I, Nr. 5121.

losen Freundschaftsrolle gelegen hatte, wenn Rußland   einstweilen an der Fiktion einer bloßen Pacifizierung der Mandschurei   festgehalten hätte. Diese Fittion hätte sich ja Jahre lang aufrecht erhalten lassen, Stände. Nun läuft aber plötzlich die sensationelle Meldung ein, daß schlimmstenfalls durch künstliche Anzettelung gelegentlicher neuer Auf­der Friedenszar es als lästigen Zwang empfindet, die heuchlerische Maste noch länger zu tragen, daß er deshalb beabsichtigt, demnächst in aller Form diesen politischen Neidern zum Trotz die Annexion

der Mandschurei   zu proklamieren.

"

Das Berliner Tageblatt" läßt sich nämlich aus Kopenhagen  melden:

Die hiesige Nationaltidende" veröffentlicht heute abend einen Aufsehen erweckenden Artikel, worin angedeutet wird, daß der Hauptpunkt der Verhandlungen bei der Kaiserzusammenkunft in Danzig   die bevorstehende Proflamation der Einverleibung der Mandschurei  in den russischen Staatsverband gewesen ist. Das Resultat der Verhandlungen zwischen den beiden Kaisern sei die Gewiß­heit der Lösung der eventuellen Schwierigkeiten dieser Frage gewesen. Aus absolut zuverlässiger Quelle erfahre ich, daß die " Nationaltidende" wohlunterrichtet ist, und daß man in nächster Zeit die amtliche Proklamation der Einverleibung der Mandschurei  , über die auch Graf Lambsdorff mit dem frans zösischen Minister des Auswärtigen, Delcassé  , in Compiègne   tons, ferierte, erwarten kann."

Mit Stolz werden nun die socialdemokratischen Blätter auf diesen Ausgang hinweisen und die über jeden Zweifel erhabene Einmütigkeit in der, socialdemokratischen Partei rühmen. Daß die Reformkomödie Bernsteins auf eine solche Weise enden werde, haben aber die Kenner der Socialdemokratie niemals bezweifelt. Auf die Theorien Bernsteins, die die Genossen" recht talt lassen, ist der Parteitag gar nicht besonders eingegangen, sondern er hat von vornherein den Schwerpunkt auf die agitatorische Ausbeutung der Bernsteinschen Kundgebungen durch, bürgerliche" Blätter gelegt. So hat die Mauserungs- Presse den Erfolg davongetragen, den Zusammenschluß der Socialdemokratie zu fördern. Hat fie geglaubt, durch ihre wohlmeinenden Erörterungen und begeisternden Zustimmungen die Reformideen" Bernsteins zu unterstüßen, so hat sie sich gründlich getäuscht. Es zeigt sich eben, daß die Socialdemokratie tros mancher persönlicher und wissenschaftlicher" Zäutereien, sobald es darauf ankommt, einig ist. Darum ist es auch falsch, auf ge= mäßigte" Auslassungen dieses oder jenes hervorragenden Ge­So hätte also die Zarenreise außer dem Milliardenpump doch nossen" besonderen Wert zu legen. In den Zielen sind sie alle, von Bebel und Singer bis zu Bernstein  , Heine und v. Bollmar, noch eine politische Bedeutung gehabt! Der Bar hätte in Frankreich  einmütig. Man wird nun darauf gespannt sein können, welche und in Danzig   seine Absichten vorbereitet, und dadurch, daß er Haltung die Mauserungspresse zu dem Ende des Bernsteinstreites fich des Einverständnisses Frankreichs   und Deutschlands   versicherte, einnehmen wird. Es sollte uns gar nicht wundern, wenn dieser allen eventuellen diplomatischen Verwicklungen vorgebeugt. Freilich war Ausgang als neues Mauserungssymptom ausgegeben und wenn es im Grunde genommen nicht nötig, daß der Zar sich der wohlwollen­behauptet würde, der socialdemokratische Parteitag habe sich zu Bernsteins   Reformideen" bekannt."

-

"

den Neutralität dieser beiden Mächte versicherte, da es ohnehin feststand, daß ihm von dieser Seite keine Schwierigkeiten gemacht werden würden. Kein Zweifel, daß nur die tückischte, scharfmacherische Tendenz die Der Hauptprotestler gegen die Annektierung der Mandschurei  Einsicht des konservativen Organs beflügelt. Dennoch ist das Junter- war ja England, und daß Frankreich   gegen eine Brüskierung tum wenigstens frei von der kläglichen Illusionspolitik der be- Englands durch Rußland   nichts einzuwenden haben würde, stand trogenen Betrüger, die im liberalen Bürgertum öffentliche Meinung außer Frage. Ebensowenig war zu befürchten, daß Deutschland  In bunten Widersprüchen bewegen sich auch die Urteile über die inserieren. zu Gunsten Englands intervenieren würde, nachdem es einmal der Wirkung des Ausgleichs. Von einer Niederlage Bernsteins fafeln In der That ist die Socialdemokratie durch alle ihre Meinungs- russischen Besetzung der Mandschurei trop Englands Ent die einen. Nein, betonen die andern: Bernstein   verläßt als Sieger verschiedenheiten und harten Kämpfe nur immer einiger, flarer, rüstungsgeschreis fühl bis ans Herz zugesehen hatte. Es die Wahlstatt, hat man es doch nicht einmal gewagt, ihn aus- mächtiger und revolutionärer geworden; denn je tiefer und stand also fest, das Rußland   Deutschlands   Einsprache auf zuschließen; nun wird Bernstein   innerhalb der Partei unterwühlend schärfer das Verständnis des kapitalistischen   Wesens in den Massen feinen Fall zu fürchten hatte. Wenn nun der Zar trotzdem von bleiben, und bald ist es vorbei mit Marrismus, revolutionärer Um- wurde, um so mehr schritt auch die Erkenntnis der Notwendigkeit dem deutschen   Kaiser gewissermaßen die Sanktion der gestaltung der Gesellschaft, Internationalismus, Klaffenkampf und vorwärts, dies System von Grund aus zu beseitigen, um so Annexion der Mandschurei   zu erlangen bemüht war, so Zukunftsstaat- die Socialdemokratie entwickelt sich zu einem Harm- einheitlicher und sicherer wurde die Partei auch in der Wahl kann das nur den Sinn gehabt haben, England damit einen Iosenclub für etwas mehr als freisinnig vereinigte Socialreformerei der Mittel, die uns zur Wehrhaftmachung des Proletariats, besonderen Schabernad zu spielen. und potitischen Liberalismus. Die Ganz- Schlauen quirlen beide zur Eroberung der politischen Macht und zum socialistischen Ziele Meinungen in eine zusammen und erklären wie die führen. fatholische Kölnische Voltszeitung" am Anfang: Die Bernsteinerei ist vom socialdemokratischen Parteitag verurteilt worden", um schließlich zu dem Resultat zu kommen:" Bernstein   dürfte sich zunächst mehr zurückhalten, aber die Revisionsbewegung innerhalb der Socialdemokratie wird trotzdem weitergehen.

11

-

"

Die Scharfmacher- Schablone findet sich in der Post", die also schreibt:

"

-

*

so

*

Deutsches Reich  .

V

England hat mit Deutschland   das bekannte Abkommen getroffen, das Annektierungen andrer Mächte verhindern sollte. Daß Deutschland   tro dieses Abkommens Rußlands   Festsetzung in der Mandschurei   so kalt= London  , 26. September.  ( Eig. Ber.) Wie die Bernstein- blütig mitansab, erbitterte England nicht wenig. Wenn nun aber Debatten des Parteitages von der englischen Presse betrachtet der deutsche   Kaiser gar Rußland   die formelle Annexion der wird, zeigen folgende Auszüge aus den Specialberichten der Mandschurei durch besonderes Entgegenkommen erleichtert haben Times"," Daily Chronicle" und" Daily News" vom heutigen sollte, so müßte das in London   zweifellos ganz besonders angenehm Datum. Der Berliner   Korrespondent der Times", der sich durch berühren. Das wäre das pikante an der ganzen Sache.  - eine klassische Unwissenheit in socialökonomischen Fragen aus­zeichnet, telegraphiert:... Die Debatten in Lübeck   haben nicht nur Charakteristisch an dem Ausgang des Parteistreits ist die bestätigt, daß die jüngeren und aufgeklärteren Elemente der Partei große Majorität gegen Bernstein   und den Opportunis  - das doktrinäre Programm von Mary und Bebel ohne viel mus" der Heine, Auer und Genossen. Es beweist das den Aufhebens verlengnen( rapidly deserting), sondern auch daß der Zollwucherprotest des Vereins für Socialpolitik. guten Drill" der socialdemokratischen Mannschaften. Durch un- Socialismus, wie er von den älteren deutschen   Vorfämpfern erklärt Die Diskussion über die drei Zolltarif Referate, die sich die ablässige Agitation hat man den Leuten gewisse Formeln wie auf wird, eine solche tyrannische Unterdrückung der Gedanken- und Rede Generalversammlung des Vereins für Socialpolitit hatte halten mechanischem Wege ins Gehirn gedrückt und nun wollen sie ihre freiheit in sich schließt, wie sie nur von den extremsten Systemen lassen, gestaltete sich zu einem scharfen Protest gegen die Zoll­" Wissenschaft" sich natürlich nicht so leicht nehmen lassen. Wir, die von Reaktion und Autokratie versucht wird. Trozden sich wucherpläne der Regierung. Von weitaus der Mehrzahl der wir die gallertartige Masse der durch und durch zweideutigen nicht wahrscheinlich, daß Bernstein   dem Mehrheitsbeschlusse unterwirft, ist es Diskussionsredner wurde der 8olltarifentwurf geradezu als eine er bon feiner Opportunisten lichtvollen Kriti! Gefährdung der nationalen Wohlfahrt auf das entschiedenste be­immer für erheblich gefährlicher gehalten abstehen werde, die einen so tiefen Eindruck auf die fämpft. haben, schon weil die Herren wegen ihrer Beweglichkeit jüngere Schule des deutschen   Socialismus gemacht und die Ent- Der erste Redner freilich, Professor Sering, hieb nur in die schwerer greifbar sind und in gewissen bürgerlichenwicklung der Socialdemokratie zu einer Partei der parlamentarischen Sterbe der beiden legten Referenten. Er stellte es gerade so hin, Kreisen Verwirrung stiften können, heißen jeden Sieg der Aktion und der Arbeiter beschleunigt hat." als sei die Erhöhung der Getreidezölle das einzige Mittel, um ftrengen Margisten" herzlich willkommen. Er kann nur zur Der Korrespondent der" Daily News" orakelt: Die Bernstein- den deutschen   Bauernst and am Leben zu erhalten, während doch Klärung der Sachlage beitragen. Die Bernstein- Debatte be- affaire ist höchst bedeutsam für den Umbildungsprozeß, in dem die die übergroße Mehrzahl der deutschen   Bauern an der Erhöhung deutet aber auch noch etwas andres, nämlich eine Niederlage der deutsche Socialdemokratie sich gegenwärtig befindet. Bernstein   der Getreidezölle deswegen nicht das geringste Jnteresse haben, weil Socialreformer. Diese Leute haben allen Ernstes der Regierung Bartei anerkannt. wird allgemein als die größte wissenschaftliche Leuchte der sie kein Getreide verkaufen können. Doch geben wir Professor Sering Nach langjährigem Aufenthalt in selbst das Wort: den Vorschlag gemacht, für Bernstein   eine socialwissenschaftliche England sah er, daß die Arbeiter durch ihre praktische Politik Professur einzurichten! Und diese Leute es war in der Frank- ihren Interessen besser dienten als durch Nachlaufen nach utopischen furter Zeitung" haben, ohne mit der Wimper zu zucken, von Jdeen.... Nach und nach hat Bernstein   Gedanken und Lehren der historischen Mission" Bernsteins gesprochen. Warten wir fühl entwickelt, die berechnet waren, die Parteiprincipien und Partei­lächelnd die weitere Thätigkeit dieses Missionars" ab." dogmen zu stürzen... Bernsteins Erscheinen in Deutschland  Genau die entgegengesetzten Phrasen Holt die Freisinnige drohte, die Grundlagen der Partei zu erschüttern. Die Führer ein Ende Beitung" aus ihrem Archiv. Als ob die Angelegenheit eine beschlossen deshalb dieser Sachlage zu machen. Wäre Bernstein   nur Budgetfrage, beweist sie es zahlenmäßig, daß der von Eugen Richter   der Prozeß ein kurzer und scharfer gewesen sein. Da er sich aber ein gewöhnlicher Genosse, so würde feit Beginn seiner politischen Thätigkeit wöchentlich einmal an einer großen Autorität erfreut, fo wurde gegen ihn eine sehr zahme gekündigte Zersegungsprozeß innerhalb der Partei unaufhaltsam Resolution beantragt und angenommen." fortschreite: Ruhiger urteilt der Korrespondent des Daily Chronicle", der " In Hannover   betrug bei der entscheidenden Abstimmung die feine Drahtberichte aus Lübeck   datiert. Minorität für Bernstein 34 gegen 205. In Lübeck   ist die Minorität von 34 auf 71 angewachsen und Bebels Mehrheit hat fich von 205 auf 161 vermindert. Daraus ist zu ersehen, daß Bernstein  , seitdem ihm die Regierung die Rückkehr nach Deutschland  und damit auch ein persönliches Auftreten in der Partei und auf dem Parteitag ermöglicht hat, an Freunden und Anhängern ganz erheblich zugenommen hat." Die Freifinnige Zeitung" unterschlägt in dieser rechnerischen officielle Annexionserklärung durch Rußland  . Es schien nun Prof. Brentano fertigte später den originellen Vorschlag Betveisführung eine Kleinigkeit. Wenn es wirklich richtig wäre, daß nach verschiedenen russisch   officiösen Auslaffungen, als ob Prof. Serings, die Aufhebung der Zölle auf Kaffee und Petroleum es zwei Richtungen in der Partei gäbe, so wäre die Entwicklung Rußland  , nachdem es sich thatsächlich in den Besitz der den Arbeitern als Kompensation für die Erhöhung der Getreidezölle dieser Richtungen gerade umgekehrt verlaufen, wie das Blatt an- chinesischen Provinz gesetzt, auf die formale Besizergreifung zu gewähren, humoristisch mit dem Hinweis darauf ab, daß Herr nimmt. In Hannover   stimmten noch 34 Parteigenoffen gegen die verzichten wolle. Rußland   hat ja im Laufe des Chinafeldzuges so Sering Herrn v. Miquel mit einem derartigen Vorschlag nicht Resolution Bebel, in Lübeck   aber enthielt gerade die Resolution der oft die Erklärung abgegeben, daß es der beste, aufrichtigste Doch lassen wir erst die weiteren Diskussionsredner sprechen. Minorität das Bekenntnis zu jener Resolution Bebel aus dem Freund Chinas   sei, dem es mir auf die Wiederherstellung der Prof. Diesel Bonn   erklärte: Jahre 1899, so daß in Wahrheit jetzt die Gesamtpartei ohne Aus- Ruhe ankomme, dem es aber absolut fern liege, auch nur die kleinste Eine der ersten Folgen der Erhöhung der Kornzölle nahme auf dem Standpunkt des Hannoveraner Beschlusses steht. Beute machen zu wollen, daß es mur im Charakter dieser selbst- würde eine Erhöhung der 8ahl der focialdemo

-

"

-

-

Politische Meberlingt.

Berlin  , den 27. September. Die Annexion der Mandschuret.

Die Mandschurei   war bereits annektiert, doch fehlte noch die

" Zwei Drittel der Bauern sind in Schulden, die neuerdings infolge des Sintens der Preise sehr drückend geworden sind. Diese unfre Bauern, die drei Fünftel unfres deutschen   Mittel­standes darstellen, sind ständig in Gefahr vor dem Zusammenbruch. Kann die deutsche Nation diesem Zusammenbruch vieler Bauern und der Proletarisierung großer ländlicher Bezirke gegenüber ruhig bleiben? Die ganze Charakterbildung unsres Volkes würde ohne diese Bauern eine andere sein. Weil wir einen großen Bauern­stand haben, daher haben wir auch einen hochstehenden Arbeiter­stand, und wenn wir den ersteren verlieren, so bedeutet das einen Zusammenbruch des Fundaments unsres Boltes. Eine weitsichtige sociale Politik beginnt damit, den Bauern­stand zu erhalten. Eine kleine Erhöhung der Getreidezölle fann nicht schädlich sein, daher bin ich für die Minimalzölle, wie sie vorgeschlagen sind. Jedoch nur unter zwei Bedingungen: Der Industriearbeiter, der durch diese Erhöhung in seinem Wirtschafts­leben belastet wird, muß durch Aufhebung der reinen Finanzzölle auf Staffee und Petroleum ent= I astet werden. Dadurch wird der Jndustrie jedes Bedenken genommen werden."

habe kommen dürfen.