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r. 232. 18. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Der VI. französische Gewerkschaftskongreß.

Freitag, 4. Oktober 1901.

ziehentlich von bestehenden Institutionen eingenommen haben, die, Bei der Elektricitäts- Aktiengesellschaft vorm. Schuckert wenn sie den socialistischen Anforderungen auch nicht vollkommen in Nürnberg   sind dem Fränkischen Kurier" zufolge in den legten genügen, so doch immerhin den Keim zu Besserem enthalten, dürfte Wochen zahlreiche Arbeiterentlassungen erfolgt. Es soll auch eine Anzahl Beamte entlassen werden.

Im Laufe der vorigen Woche tagte in Lyon   der AII- wohl zum großen Teil auf die in Frankreich   herrschenden Partei­gemeine Kongreß der Konföderation der Arbeit". zerwürfnisse zurückzuführen sein. Denn dem Alterspensions- Gesetz An diesen Nationalfongressen nehmen außer den Delegierten der und der Institution der Arbeitsräte hätte man andernfalls wohl Gewerkschaften auch solche der Arbeitsbörsen und Genossenschaften wenigstens im Princip zugestimmt. teil. Die Tagesordnung war eine sehr umfangreiche; die ersten Tage vergingen mit Berichten und Statutenberatungen. Von all­gemeinem Interesse wurden die Verhandlungen erst mit dem Punkt: Alters- und Invalidenversicherung der

Arbeiter.

wurde auf dem Lyoner Arbeiterfongreß mit 479 von 494 Stimmen

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Aus Industrie und Handel.

Roheisenmassen sind vielfach auf Kosten der Abnehmer zur Auktion

Die Siedlungsgenossenschaft Freiland" liquidiert. Das von Dr. Franz Oppenheimer. ausgehende Unternehmen sollte, wie bekannt sein dürfte, einer landwirtschaftlichen Genoffen­schaft die Wege ebnen. Die geringe Beteiligung an dem Unter­nehmen muß wohl die Weiterführung aussichtslos gemacht haben. Die Liquidationsbilanz schließt in Aktiva und Passiva mit 6922,65 M. ab.

Aus der Frauenbewegung.

Die Lage der Eisenindustrie Wie bekannt, gelangte dieser Entwurf Millerands in den gestaltet sich fortgesetzt ungünstiger. Stodt in einem so wichtigen letzten Tagen der Kammerfession zur Verhandlung, aber nicht Industriezweig der Geschäftsgang, so ist das für zahlreiche in enger zur Verabschiedung; auf Antrag einiger socialistischer Deputierter Beziehung hierzu stehende Berufszweige ein Gradmesser ihres Der Kongres fortschrittlicher Frauenvereine wurde die Regierung beauftragt, vorher nochmals Umfrage bei den Geschäftslebens, ja es läßt sich mit Sicherheit auf das gesamte Arbeiter- und Unternehmer- Organisationen zu veranstalten, um die Wirtschaftsgetriebe ein eine Schlußfolgerung ziehen. Zwar hat sich im Monat Auguſt der Außenhandel in Gijen sehr wurde am 3. Oktober, vormittags, im Reichstagsgebäude   eröffnet. Meinung der Beteiligten zu erfahren. Der Zweck dieses Antrages günstig gestaltet, aber er konnte nicht das Manko des inneren Frau Cauer begrüßte die Delegierten und zahlreich erschienenen war jedenfalls der, die Verwirklichung dieses den Unternehmern un- Bedarfes beseitigen. In den ersten acht Monaten ging die Einfuhr Gäſte, indem sie betonte, es fei ein gutes Omen, daß die Frauen im angenehmen Projekts zu verzögern, beziehentlich überhaupt zu ver- von 682 179 Tonnen im Vorjahre auf 303 160 Tommen in diesem Reichstage tagen können, wenn auch vorläufig nur als geduldete Gäſte, hindern. mun aber auch ergeben, daß ein großer Teil der Arbeiter Jahre zurück, während die Ausfuhr von 1006 189 Tonnen auf nicht als vollberechtigte Bürgerinnen. Daß sich die Frauen als voll­Organisationen von dem Projekt nichts wissen wollen. 1400 084 Tonnen stieg. Der Ausfuhr- lleberschuß, der von 1897 bei berechtigt fühlen dürfen, soll diese Tagung durch fachliche Behandlung Auf die Berechtigung oder Nichtberechtigung dieses ablehnenden dem starken Inlandsbedarf eine Rückwärtsbewegung gemacht hatte aller zur Tagesordnung stehenden Fragen beweisen. Keine der Standpunktes können wir hier nicht eingehen. Sicher ist, daß und 1900, die ersten acht Monate verglichen, bis auf 324 010 Tonnenthätigen Frauengruppen ist bei den Einladungen übergangen worden. Fräulein Lüders Berlin   referierte über:" Die Arbeiterinnen­nach den Lyoner Beschlüssen die Gegner des Entwurfs aus Unter- fant, erhöhte sich in diesem Jahre auf 1096 924. Die lebhaften An- Möge ihr Zusammenwirken für alle gedeihlich werden. nehmerkreisen mit vollem Recht das Gesetz damit bekämpfen können, strengungen der Syndikate tommen hier start zum Ausdruck, allerfrage". Beginnend mit einer Darstellung der Entstehung der Ar­daß dieses den Arbeitern vollkommen unsympathisch sei; sie werden dings auf Kosten des Inlandsmarktes. betonen, daß man den Arbeitern gegen ihren Willen keine Wohl nicht zur Ruhe gekommen. Ami 6. Oktober wird der Prozeß der Sieger fräfte ermöglichte und somit Beschäftigung von Frauen und Kindern Der Streit der Walzwerke gegen das Noheisen- Syndikat ist noch beiterinnenfrage durch die rasche Entwicklung der Industrie seit Ein­führung der Maschine, welche die Verwendung ingelernter Arbeits: thaten aufdrängen dürfe. Gegen diese Argumentation würden die länder Walzwerke gegen das Noheisen- Syndikat zum Austrag kommen. Freunde des Gesetzes kaum viel einwenden können, denn das Projekt Die Werke wollen von ihren Verträgen entbunden sein, da sie begünstigte, schilderte sie im weiteren eingehend die schlechte Bezahlung, verworfen; nur 6 erklärten sich rückhaltslos dafür, 4 andre bedingt, behaupten, man hätte fie getäuscht über die Marktlage, um sie zu als charakteristisch hob die Rednerin hervor, daß ein rheinischer während 5 Delegierte weiße Stinmzettel abgegeben hatten. Das langfristigen Lieferverträgen bei hohen Preisen zu überreden und General es war, dessen Bericht an die Regierung über zunehmende auch zu zwingen. Der Ausgang des Prozesses ist von großer Be­bedeutet in der That nichts mehr und nichts weniger, als eine voll- deutung. Wird auf Erfüllung der Verträge erkannt, dann entstehen Untauglichkeit der für das Militär Auszuhebenden den Anstoß gab zu einem Versuch, den schlimmsten Auswüchsen zu steuern. Bis Nicht viel beffer erging es den andren unter dem Namen für die Walzwerke ungeheure Verluste, denn die zurückgewiesenen bahin hatte die Presse vom freien Arbeitsvertrag" die Thatsache Streitzwang- Gesez" bekannten Entwurf betreffend das Schiedsgerichts- Verfahren bei Streils. Auch dieses Gesch fand nur gebracht, wo äußerst niedere Preise erzielt wurden. Die Vorräle verhüllt, daß nur einer frei sei, der Arbeitgeber, welcher nach Be­wenige Verteidiger auf dem Kongreß; einige wollten, indem sie den haben sich unausgefegt vermehrt und allerorts wird über Betriebs- lieben wählen kann unter der zahlreichen Schar, die der Hunger ihm zutreibt. Rednerin geht dann näher ein auf die allmähliche Ent­Bonnevial, Paris  , Guérard, einer der hervorragendsten Vertreter die oue Ausnahme die schlechte wicklung der Schutzgesetzgebung für Kinder, für Erwachsene Entwurf preisgaben, wenigstens das Princip retten, so die Genoffin einschränkungen und Arbeiterentlaffungen berichtet. Beachtlich sind die Geschäftsberichte einiger großer Gesellschaften, im allgemeinen und dann für die Arbeiterinnen im besonderen, wie Geschäftslage wiederspiegeln, aber der Generalstreik- Idee, sprach dagegen und der Entwurf wurde schließ wie schwer die Depresion auf ihnen lastet, noch gar nicht erkennen fie allmählich ausgebaut worden ist. Wenngleich wie meinen, daß lich mit großer Majorität abgelehnt. Sodann folgte die Diskussion über die Arbeitsräte. Die laffen, weil immer noch von den guten Jahren gezchrt wurde. Das der Schuß wie ihn die Gewerbe- Ordnung den Arbeiterinnen heute Arbeitsräte sind beziehentlich sollen werden Inftitutionen ähnlich nächste Geschäftsjahr wird andre Eingriffe in die Gewinntonten auf- bietet, noay viel zu ungenügend ist, so sagte Herr v. Kardorff doch, der Arbeiterschutz befinde sich in rasender Fahrt", und leider find weisen. den Arbeitskammern, wie sie die socialdemokratische Fraktion im noch viele Voltsvertreter seiner Meinung. deutschen   Reichstage schon mehrfach gefordert. Millerand hat sie Rheinischen Stahlwertes zu Meiderich  " eine traffe Gegenüberstellung: Gewerbe- Ordnung, insbesondere die Unfitte, den zehnstündigen Für den Preisrückgang in Eisen giebt der Geschäftsbericht des Scharf polemisierte Rednerin dann gegen alle Umgebungen der durch Dekrete, deren Gültigkeit von den Unternehmern angefochten Danach fiel der Preis für Stabeisen von 190 auf 110 W., für Knüppel Arbeitstag durch Mitgabe von Arbeit nach Feierabend zu verlängern. wird, geschaffen. Sie sollen in den großen Industrie- Centren, von 140 m. auf 95 M., für Blöcke von 130 M. auf 90 M. Die Der hierdurch erzielte höhere Wochenlohn biete leider häufig genug zusammengejezt aus Unternehmer- und Arbeitervertretern, gebildet Gründe für diesen Preissturz erblickt die Gesellschaft in der scharfen werden und haben u. a. folgende Funktionen: Dem höchsten Arbeitsrat und dem Ministerium haben sie auf Verlangen Gutachten über die amerikanischen   Konkurrenz und in der durch die chinesischen und dem Arbeitgeber die Veranlassung, den scheinbar hohen Lohn durch Lage, Arbeitsbedingungen, 2öhne usw. der Arbeiter dafrikanischen Wirren erzeugten Unsicherheit der politischen Lage. Herabießung der Preise zu kürzen. Noch schlimmer jedoch wirke die ihres Distrikts einzusenden; ferner sezen sie die Höhe der orts- rozdem schließt die Gesellschaft finanziell günstig ab, wohl weil Heimarbeit, welche jeden Lohnkampf der Fabrikarbeiterin erschwert, üblichen Löhne fest, welche dann die Unternehmer, die für den reinen Balzwerke. Dasselbe kommt auch bei dem Geschäftsbericht der Solange der Arbeiterschutz nicht auf die Hausinduſtrie ausgedehnt sie nicht unter den hohen Materialpreisen zu leiden hatte, wie die da ihre Vereinzelung ihr Zusammenwirken fast unmöglich macht. Staat liefern, ihren Arbeitern zu zahlen haben. Nach dem schon genannten Streitgesetz sollten ihre Mitglieder zugleich auch die" Laurahütte" zum Ausdruck, die ihren Aktionären noch immer ei, bleibe hier die weitgehendste Ausbeutungsfreiheit bestehen. Funktionen der Schiedsrichter bei Differenzen zwischen Arbeitern und 14 Broz. Dividende bieten fonnte gegen 16 im Vorjahre. Der Sowohl im Intereffe der Arbeiterinnen wie der Konsumenten müsse Bruttogewin fant 9 706 209 Mart im Vorjahre auf man mindestens fordern, die Gewerbeaufsicht auf die Hausindustrie Unternehmern ausüben. Es kann nicht geleugnet werden, daß diefe 730 841 Mart in diesem Jahre. Die große Verg- und Hütten- auszudehnen und Central- Werkstätten zu schaffen. Würden die Arbeit, Körperschaften, wenn sie mit tüchtigen, intelligenten Arbeitern besetzt find, für die Arbeiterklasse sehr nützlich sein tönnen. Nicht umsonst gesellschaft" Phönig" verminderte ihren Gewinn von 8 650 541 Mart geber weiter verpflichtet, Liſten der Heimarbeiterinnen zu führen, so haben die Unternehmer einen so wütenden Kampf gegen diese Ver- im Vorjahre auf 7045 625 M. in diesem Jahre und die Dividende würde dies das geeignetste Mittel sein, die Konkurrenz jener ver­schämten Arbeiterinnen" auszumerzen, die für ein Taschengeld ordnung geführt; sie sind bekanntlich so weit gegangen, zu wurde von 15 auf 4 Proz. herabgesetzt. arbeiten. Die Dillinger Sitte", die eine Ausnahmestellung einnimmt, da beschließen, dem Arbeitsrat nicht teil zunehmen, ein Beschluß, welcher bei der zur Zeit in Paris   sie durch die Panzerplatten- Fabrikation ihren Gewinn auf ansehn stattfindenden Wahl zum Teil auch durchgeführt wird. Mit 258 licher Höhe zu halten weiß, muß ihren Aktionären die Dividende gegen 205 Stimmen erklärte sich schließlich der Kongreß für die von 30 auf 18 Proz. kürzen. Ein Zeichen, daß aus den Regierungs­Institution der Arbeitsräte. aufträgen immer noch ein gutes Geschäft erblüht.

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der Wahl zu

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Der Höchste Arbeitsrat, Conseil superieur du Travail, Diese Unternehmungen werden natürlich ihren Gewinn schon der etwa die Aufgaben unsrer deutschen Kommission für Arbeiter- deshalb auf einer gewissen Höhe halten können, weil ihre Ueberlegen­Statistik" zu erfüllen hat, fand die Zustimmung des Kongresses. Nur heit in technischer Beziehung als gewaltige Großbetriebe in Betracht wurde gefordert, daß derselbe nur beſtehen solle aus Unternehmern fommit; anders sieht es schon in den etwas zurückſtehenden Be­

trieben aus.

das Geschäftsjahr 1900/01 cinen Gewinn von 291 852 M. gegen

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Unter den Forderungen, welche sie zur Eriveiterung des Arbeiteiterinnenschutzes aufstellt, heben wir besonders hervor die Berkürzung des Arbeitstages für alle Arbeiter, der beilsamen Folgen wegen, welche erwiesenermaßen die längere Muße in geistiger, sittlicher und hygienischer Beziehung für die Familien der Arbeiter mit sich bringt.

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Als eine der Hauptaufgaben für alle Frauen bezeichnet sie die Mitarbeit in den Gewerkschaften für die Heranziehung der Arbeiterinnen zum Eintritt in die Organisation, und zivar die und Arbeitervertretern, daß die Minister und Staatsbeamten, die heute Mitglied desselben sind, entfernt werden möchten. Die Charlottenhütte" in Niederschelde schloß ihr Geschäftsjahr gemeinsame, in der Männer und Frauen des gleichen Berufes Der Kongreß nahm sodann auch Stellung zu der Frage, ob noch ein Gewinn von 120 613 m. gegenüberstand. Aehnlich erging 22 000 weibliche Mitglieder auf, während die Hirsch- Dunckerschen mit einem Fehlbetrag von 190 530 W. ab, dem im vorigen Jahre nebeneinander die Interessen ihrer Klasse wahrnehmen. Es weisen die freien Gewerkschaften jetzt bereits Politit in der Konföderation und in den Gewerkschaften zu treiben sei. Nun hat der Kongreß, es dem Warsteiner Gruben- und Hüttenwerke, die mit einer Unter- Gewerkvereine mur 4000 gewonnen haben. Die von der wie ersichtlich, sich Teil zum großen mit politischen bilanz von 303 000 m. abschlossen.. Die Chemnitzer Werkzeug- evangelischen Frauengruppe organisierten Heimarbeiterinnen können Fragen beschäftigt; auch die französischen   Gewerkschaften, die in Maschinenfabrik vorm. Joh. Zimmermann, Chemnitz  , verzeichnete für als Gewerkschaft nicht eigentlich gelten, da ihr Verein mehr eine diefer Beziehung durch keinerlei gesetzliche Schranken gehindert sind, 757 473 W. int Jabre 1899/00, die Dividende von 3 Broz. fann Art Hilfsverein darstellt, deſſen Rückhalt nicht der Mitgliedsbeitrag. pflegen offen zu allen politischen Tagesfragen Stellung zu nehmen überaupt nur mit Hinzuschen einer Summe aus dem Dividenden sondern ein von Gönnern   gespendeter Reservefonds bet und so scheint es zunächst verwunderlich, warum man diesen Punkt Reservefonds gewährt werden. Im Vorjahre wurden 10 Broz. Divi in monatelanger mühevoller Kleinarbeit auf gewerkschaftlichem Gebiet Die wohldurchdachten Ausführungen der Rednerin, welche selbst auf dem Kongreß verhandelte. Die Frage scheint durch den Gegen dende verteilt. Die Aktiengesellschaft Lauchhammer  " hat einen say, welcher zwischen den verschiedenen socialistischen Fraktionen be züglich des Anschlusses der Gewerkschaften an die politischen Parteien Reingewinn von 135 594 m. gegen 546 158 M. im Vorjahre, die Gelegenheit hatte, den selbstlosen Eifer der Arbeiterien kennen und schätzen zu lernen, schlossen mit einem Appell an die Frauen aller Dividende ist von 7 auf 2 roz. herabgegangen. besteht, hervorgerufen zu sein. Während die einen, Guesde, Baillant 2c., gegen den Anschluß der Gewerkschaften an Ohne Ausnahme befunden die Geschäftsberichte auch anderer Stände, mitzuwirken an dieser Kulturarbeit. Jedem ein Anrecht auf die politische Partei- Organisation find, in ihrem Einigungsprojekt ein als der hier angeführten Hüttenverfe eine schwere Störung des ein menschenwürdiges Dafein erringen zu helfen, dieser Gedanke solcher auch nicht vorgesehen ist, streben Jaurès   und Genossen die Marktes, die leider noch verschärft wird durch rücksichtslose Haltung vergolde die mühevollste Kleinarbeit. Reicher Beifall folgte dem trefflichen Referate. der Rohstoffverbände. Wir gehen trüben Aussichten entgegen, denn Angliederung der Gewerkschaften an. Wenn der Kongreß schließlich einer Resolution zustimmte, welche der Konföderation und den ihr Mehrere Redner meldeten sich zum Wort; als erster sprach Herr es besteht nicht die geringste Hoffnung, daß diesem Zustand ein Ende Dr. Mar Hirsch, welcher Namens der Getverkvercine dagegen angeichloffenen Gewerkschaften untersagt, sich in Politik zu mischen, bereitet wird, wohl aber ist zu befürchten, daß die Marktlage fich protestierte, daß diese nicht mit genügender Wärme für die Organi so ist es nur in dem Sinne aufzufaffen, daß die wirtschaftlichen verschlimmert. sierung der Arbeiterinnen eingetreten seien. Auch sei kein erheblicher Organisationen den in Frankreich   herrichenden Parteistreitigkeiten fernbleiben sollen, denn in der auf Grund der Beschlüsse vor erwarten. Der lezte Bankausweis gab wiederum ein starkes Ar- seien die ältere Richtung, welche mit Stonſequenz ihre Ziele nach Eine abermalige Diskonterhöhung ist bei der Reichsbank zu unterschied zwischen Gewerkvereinen und freien Gewerkschaften, erstere genommenen Statutenänderung heißt es ausdrücklich, haben sich wachsen des Wechselportefeuilles bekannt. Der Wechsel- und Lombard- Arbeiterinnenschutz, er bedauere aber auf die Debatte nicht vorbereitet englischem Muster verfolgten. Auch sie fordern weitgehenderen außerhalb der politischen Schulen zu halten." An der Debatte über den Generalstreit beteiligen sich verkehr hat in der vergangenen Woche um 196 752 000 M. zugenommen. eine große Menge Redner. Die Frage wurde im wesentlichen dahin Im Notenumlauf ist die steuerfreie Reserve von 266,4 Millionen 3 sein, sonst würde er das einschlägige Material zur Hand haben um zu beweisen, was ihrerseits gethan worden ist zur Organisierung Mark verschwunden und int eine steuerpflichtige von gestellt: Ist der Generalstreit ein Mittel, die Verbesserung einzelner 108 608 000 m. verwandelt, also eine Vermehrung des Umlaufes der Arbeiterimmen. Herr Pastor Stößschte, der nächste Redner, stellte die nicht gedeihen könne, so lange nicht Frauen aus der bürgerlichen Gesellschaft sich an ihre Spize stellen. In den rheinischen Induſtrie­bezirken, wo er mun lebe, habe er bisher keinerlei Bewegung unter den Frauen bemerkt. Dem Einfluß der Geistlichen sei es zuzuschreiben, venn Arbeiterinnen in die christlichen Gewerkvereine eintreten. Er bittet die Frauenvereine, einen Fischzug im rheinischen Gebiet zu machen. Fräulein Heymann Hamburg   spricht sich gegen Organisierung der Heimarbeiterinnen aus, weil sie für Abschaffung der Heimarbeit überhaupt eintritt. Herr Goldschmidt polemisiert gegen die Vorredner; man müsse an die Männer appellieren, um Erfolg zu haben bei der Organisierung der Arbeiterinnen. Man könne aber die Arbeiterinnen noch nicht an die Spize der Gewerkschaften stellen, so lange die Zahl der weiblichen Mitglieder eine so fleine set.

Arbeiterschichten herbeizuführen oder ist er ein Mittel revolutionärer

Der Vertreter der Bergarbeiter Cotte erklärt, daß die von 375 002 000 M. In der nämlichen Woche des Vorjahres betrug sonderbare Behauptung auf, daß die proletarische Frauenbewegung

Taftit. Bergarbeiter bereit seien, zu streiken, falls ihre bekannten Forde rungen nicht bewilligt werden. Folgende Resolution wurde mit 352

die Zunahme des Umlaufes 338 520 000 0. Der Metallbestand am um 111 Millionen Mark ab. Die Ansprüche an die Bank ſind, wie man vorausiah, sehr gesteigert, und wird die Bank wohl einer Ueberspannung des Kredits durch die Diskonterhöhung begegnen.

gegen 41 Stimmen und 85 Stimmenthaltungen angenommen: Der Stongreß ertlärt, daß der Generalstreit nicht ein Mittel der Befreiung irgend einer Kategorie von Arbeitern sein tann. Er Fiskalische Grubenankäufe, von denen vor kurzem berichtet fann nur zum Ziel haben die vollständige Befreiung des wurde, sollen nicht in Lünen  ( Westfalen  ) erfolgt sein, sondern in Proletariats durch die gewaltsame Expropriation der kapitalistischen   einem andren Bezirk in Aussicht stehen. Wie mitgeteilt wird, kommen Selasse. Angesichts diefer Sachlage erklärt der Kongreß, daß die Kohlenfelder in Frage, die erst der Ausbeute erschlossen werden Bewegung, welche zu Gunsten der Bergarbeiter unternommen wird. sollen. Anscheinend haben die großen Werke dem Fiskus die Beute deren Bedeutung und Tragweite niemand voraussehen und welche in Lünen   weggeschnappt, denn man sehnt sich von jener Seite nicht bis zur allgemeinen Emancipation führen tann, in jedem Falle eine nach der Konturrenz des staatlichen Bergbaues, noch weniger Bewegung der Solidarität ist, die in nichts das revolutionäre Princip, möchte das Stohlensyndikat sein Herrschaftsgebiet eingeschränkt welches der Generalstreifidee imewohnt, verlegt." sehen, da gegenwärtig schon die Hüttenwerte durch Grubenantäufe Das bedentet wohl eine Solidaritätserklärung gegenüber den eine dem Syndikat unangenehme Schwäche zufügen können. Die großen Bergleuten, beionders ermutigend für diese ist die Erklärung jedoch Bergwertsgesellschaften richten deshalb ihr Augenmerk auf eine weitere nicht. Der Abstimmung und den Reden nach zu urteilen, scheinen Ausdehnung und Konsolidierung ihres Bergwerksbefizes. Sie lassen Fräulein Lischnewsta Spandau verwahrt die Arbeiterinnen sich die Anschauungen der französischen   Arbeiter bezüglich des in aller Stille die Kuge der von ihnen zum Erwerb auserschenen gegen den Vorwurf der Lässigkeit, indem sie auf die 40 Jahre hin= Generalstreits umzubilden. Man scheint ihn nur noch als das letzte, Bergwerke auftaufen. Haben Sie dann eine genügende Anzahl Kuge weist, welche die bürgerliche Frauenbewegung gebraucht hat, um auf gewaltsame, revolutionäre Mittel, als die Revolution selbst anzu in ihren Besitz gebracht, so können sie einem von ihnen zu stellenden ihren jetzigen Standpunkt zu kommen, auch betont sie die großen schen. Dies geht auch aus den Umstande hervor, daß man faum Antrag auf Verkauf des Bergwerkseigentums an die eigne Gefell  - Schwierigkeiten, welche die arbeitende Frau zu überwinden hat ein nenes Generalstreitfomitee zusammenbrachte. Guérard er- fchaft in den Gewerken- Versammlungen leicht zur Annahme ver- Hausarbeit und Kinderpflege nach der Berufsarbeit, wodurch sich ihre flärt, daß die Gewerkschaft der Eisenbahner es ablehnt, im Komitee helfen. Der gegenwärtige niedrige Kursstand der Bergwerksanteile anscheinende Rückständigkeit genügend erklärt. vertreten zu sein; ebenso reserviert verhält sich der Delegierte der und das starte Angebot in letzteren seitens des Priva+ ublikums Fräulein Dr. Augspurg   Berlin   schlägt als förderlich vor, Mechaniker. Der Präsident sieht sich veranlaßt, festzustellen, daß sich erleichtern die Erwerbung von Sturen in größeren Boften sehr. Auf in den Statuten der Gewerkvereine festzulegen, daß eine Frau im die Delegierten für diese Frage sehr wenig interessieren"; bei der diese Weise sind in lezter Zeit viele Anteile der Gewerkschaften Mont- Vorstand sein müsse. Abstimmung erheben sich nur wenige Hände. Cenis, Lothringen  , Graf Schwerin, Victoria bei Lünen  , Die Lippe, Herr Dr. May Hirsch polemisiert des weiteren gegen die Das ist im wesentlichen das Resultat der sechstägigen Ver- Haus Aden u. a. in andren Besitz übergegangen, und das Zusammen Gewerkschaften, indem er besonders hervorhebt, nach dem letzten handlungen. Der ablehnende Standpunkt, den die franzöfifchen faffen des Bergwerkbetriebs in den Händen weniger großer Gesell- Parteitag der socialdemokratischen Partei sei die Hoffnung ge Gewerkschaften gegenüber einer Reihe von Gesezentwürfen be- schaften erheblich gefördert. schwunden, daß die Neutralität der Gewerkschaften gewahrt. bleibe.