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1. Abschaffung der Gefinde- Ordnungen, da diese in rechtlicher Hinsicht mit dem modernen Arbeitsverhältnis, wie es der Reichs­Gewerbe- Ordnung zu Grunde liegt, nicht vereinbar sind und die Hausangestellten unter ein Ausnahmegesetz stellen.

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Die Versammelten ersuchen den hohen Reichstag, auf Grund( Magistrat) der Eriverbung des Bürgerrechts alle erdenklichen Schwierig zunächst entgegenzutreten, da die englische Arbeitszeit den Arbeitern nachstehender Resolution baldigst folgende Forderungen geseggeberisch feiten in den Weg legt. Als einfachstes Mittel diente dem Stadtrat feinen Vorteil bringe, und es deshalb nicht ratsam sei, die in Angriff zu nehmen: dazu immer die Erklärung, daß der Nachsuchende nicht ,, selbständig" sei. bestehende, einheitlich geregelte Arbeitszeit zu durchbrechen, Als nicht selbständig wurden fast regelmäßig sämtliche das Bürger- Collten einzelne Arbeitgeber eine andre Festsetzung der Arbeitszeit recht nachsuchenden Arbeiter erklärt, ohne daß man sich die Mühe wünschen, so dürfe dies nur durch Vermittelung des Holzarbeiters nahm, zu erklären, wie man den Begriff selbständig" auslege. Verbandes geschehen. Es wurde auch der Wunsch ausgesprochen, Das Verfahren des Stadtrats des Stadtrats ist umso merkwürdiger, ist umso merkwürdiger, als daß, wenn einzelne Arbeitgeber die englische Arbeitszeit einführen man 8. B. Beamte unterster Kategorien ohne weiteres wollen, dies seitens der Arbeiter benutzt werden müsse, die neun­als selbständig anerkannte. Anrufungen der obersten Berivaltungs- stündige Arbeitszeit in eine 81/2 oder achtstündige umzuwandeln. behörden haben, trotzdem generelle Verfügungen in Aussicht gestellt Die städtischen Arbeiter Württembergs beschlossen auf der worden waren, noch keinen Erfolg gehabt. Auf einen neuen Einfall ist man jetzt einem Barteigenoffen fürzlich abgehaltenen Landeskonferenz ihrer Organisation, den Be­hörden folgende Forderungen zu unterbreiten: 1. Acht Tage gegenüber verfallen, der eine Zeitlang die Sächsische Arbeiter- 8tg." Sommerurlaub, wie ihn die Beamten haben. 2. Invaliden und verantwortlich zeichnete und in dieser Eigenschaft Gefängnisstrafen Relittenversorgung. 3. Anstatt der Tagelöhne sind Wochenlöhne zu in der Dauer von zwei Monaten wegen einfacher Preßvergehen er­litten hat. Sein Gesuch um Erteilung des Bürgerrechts wurde zahlen.

2. Die Unterstellung der aus dem Dienstverhältnis sich er­gebenden Rechtsstreitigkeiten unter die Gewerbegerichte. 3. Die Ausdehnung der Reichs- Kranken- und Unfallversicherung auch auf die im Hausdienst Angestellten.

4. Die Ausdehnung der obligatorischen Fortbildungsschulen auf die Dienenden. Die Tagesordnung war nunmehr erschöpft. Am Sonntag werden die Delegierten in interner Sigung die Verbandsangelegenheiten erledigen.

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Im ersten Bericht waren zwei sinnentstellende Fehler: im 2. Ab­fag Beile 12 muß es statt Presse Phrase heißen und in dem Referat der Frau Schaaf 3. Absatz Zeile 2 muß es statt Besten Beten heißen.

Gegen den Zolltarif

Ausland.

zurüdgewiesen mit der Begründung, daß er infolge der erlittenen Ob der amerikanische Stahlarbeiterstreik mit einer Nieders Strafen, deren letzte übrigens bereits vor zwei Jahren verbüßt wurde, nicht mehr als unbescholten" im Sinne der Städte- Ordnung gelten lage oder mit einem teilweisen Erfolge der Arbeiter geendet hat, das läßt sich bis jetzt noch nicht beurteilen, denn, wie uns eine cm könne. 25. September abgesandte Korrespondenz aus New York mitteilt, waren bis dahin die zwischen den Leitern des Trustes und denen der Ausständigen abgeschlossenen Bedingungen noch nicht öffentlich bekannt gegeben. Die Presse will jedoch in Erfahrung gebracht haben, daß in dem Abkommen die Abschaffung der jähr lichen Konferenzen zweds Festsetzung der Lohnstala vereinbart ist, und daß die Association bis zum 1. Juli nächsten Jahres in den Nicht- Unioniverken feine Mitglieder werben darf, daß sie also bezügl. ihrer weiteren Ausbreitung an Händen und Füßen gebunden ist. Aus der strengen Geheimhaltung des Abkommens werden ver­schiedenste Schlüsse gezogen. Ein Urteil über den Erfolg oder Miß­erfolg des Streits läßt sich natürlich erst abgeben, wenn sicheres über die Vereinbarungen bekannt ist.

Es wäre an fich schon ein starkes Stüd, wenn jemand, der wegen einfachen Preßvergehens einmal eine Strafe erlitten hat, dafür als bescholten" angesehen und dauernd von der Aus übung seiner Bürgerrechte ausgeschlossen werden könnte. Bum Ueberfluß giebt aber die sächsische Städte- Ordnung genau an, wen fie als bescholten ansieht. Nämlich diejenigen: während der Dauer des Konkursverfahrens; zu deren Vermögen gerichtlicher Konkurs eröffnet worden welche von öffentlichen Aemtern, von der Advokatur oder von dem Notariate suspendiert worden sind, auf die Dauer der Suspension, sowie der Removierten auf fünf Jahre von Zeit der

Remotion an;

ist,

denen durch richterliches Erkenntnis die bürgerlichen Ehrenrechte entzogen worden sind, auf die Dauer dieser Entziehung; welche sich wegen eines Verbrechens oder Vergehens, das nach dem Strafgesetzbuche die Entziehung der Ehrenrechte zur Folge haben fann oder muß, in Untersuchung befinden;

welche Freiheitsstrafen verbüßen oder zwangsweise in einer öffentlichen Besserungs- oder Arbeitsanstalt untergebracht sind; welche unter polizeilicher Aufsicht stehen.

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30 000 Baumwollspinnerei- Arbeiter in Fall River haben wie Wolffs Bureau" meldet beschlossen, am Montag die Arbeit einzustellen. Sie fordern eine Lohnerhöhung von 5 Proz.

Quittung!

nahm am Freitag in der Berliner Ressource eine zahlreich besuchte öffentliche Versammlung Stellung. die von der bekannten Frauen­rechtlerin Minna Cauer einberufen worden war und zum größten Teile aus Anhängerinnen der bürgerlichen Frauenbewegung bestand. Herr v. Gerlach und Fräulein Dr. jur. Anita Augspurg referierten. Sie bekämpften die geplante Bollerhöhung, weil sie für die große Masse des Volkes ein Unglück bedeute und nur einer fleinen Schar von Großgrundbesigern Vorteile und zwar immense Vorteile bringen würde. Herr v. Gerlach befürchtet von einem Siege der Agrarier eine Zeit des Rückschritts, unter der die Frauenbewegung wie jede Reformbewegung unendlich Teiden müßte. Auf der einen Seite würde die Macht des Bundes der Landwirte, auf der andren die der Socialdemokratie zunehmen, während zerrieben würde, was zwischen beiden irgendwie fortschrittlich sei. Gewiß sei die Socialdemokratie für alle Forderungen der Frauen zu haben, aber sie werden auf lange Zeit ausgeschlossen sein von der Macht im Reichstag. Unter andrem hob Redner hervor, daß die Mehrzahl der landwirtschaftlich thätigen Leute von einer Boll- Stadtrat und der Kreishauptmannschaft entdeckte Bescholtenheit ge­Es kann danach gar keinem Zweifel unterliegen, daß die vom erhöhung nichts zu erhoffen hätten. Diese werde die überaus traurige Lage der Landarbeiter nicht im geringsten bessernd berühren. fezlich in keiner Beziehung eine Stüße findet. Im übrigen wäre es 100,-. Töpfer durch Hoffmann auf Liste 3359 2,45. Waler durch Weise Freiwillig erhöhe niemand ihre Löhne, und darum zu kämpfen, wie um die Verwaltung der Stadt Dresden sicher besser bestellt, wenn Liste 15,-. Kürschner d. Schreitmüller auf Listen 3453, 3455, 3456, 3506, die Industrie- Arbeiter, sei ihnen gefeßlich unmöglich gemacht. fie unter ihren Bürgern lauter so unbescholtene Leute hätte, wie aufiften 2591, 2592, 2593, 2595, 3492, 3497 42,-. Maler durch Weise auf 3509, 3511, 3512, 3513, 4091, 4092 51,60. Tischler d. Jähne auf Liste 3484 Fräulein Augspurg, die die Existenz wirklich notleidender Agrarier diefen socialdemokratischen Preßsünder. 1,20. Tischler b. Hülsenbeck, Kroll u. Co. durch Jähne auf Liste 4060 8,85. bezweifelt, verwies darauf, daß gerade die schwerarbeitenden Klassen Bei der Gemeinderatswahl in Braunlage ( Herzogtum ueberschuß einer Tellersammlung der Holzarbeiter Verfammlung am durch die Brotverteuerung besonders betroffen werden, und erbrachte Braunschweig ) wurde der socialdemokratische Kandidat mit 52 gegen 11. September durch Jähne 11,63. Töpfer durch Hoffmann 75,- Bau­hierfür den zahlenmäßigen Beweis. Beide Referenten betonten, daß es 20 Stimmen zum Gemeindevertreter gewählt. arbeiter durch Böttcher auf Listen 2501, 2521 6,40. Tischler durch Wegner Pflicht der Frauen sei, ebenfalls gegen den Zolltarif zu agitieren Totenlifte der Partei. In Schmölln ( Altenburg ) starb der auf Liste 3482 8,45. Tischler durch Heyden auf Liste 3469 11,85. Tischler und zu protestieren. Ihre Ausführungen fanden großen Beifall. bei Klinke auf Lifte 4061 11,-. Binkgießer und Stürzer durch Klaar auf Es entspann sich eine recht lebhafte Debatte. Geh. Sanitätsrat Metallarbeiter Genosse Ferdinand Mohrkamm an der Schwind- Listen 3550, 3552, 3553 17,30. folierer und Rohrumhüller durch Behm auf Sister behauptete, es bestände thatsächlich eine Not der Land- sucht. Der Verstorbene war ein eifrig thätiger Parteigenosse, der Listen 3536, 3538, 3540, 3541, 3543, 3544 21,80. Lederarbeiter durch Müller, auch als Gewerkschaftsbeamter mit größter Pflichttreue Kilian und Hed auf Listen 2504, 2505, 2506, 2507, 2508, 2509, 2510 60,65. wirte, und machte hauptsächlich die Spekulation dafür ver­wirkte. Bon der großen Beliebheit des noch jungen Lederarbeiter durch Müller, 2. Rate 15,-. Ristenmacher durch Wolter( eine antwortlich. Dieser müßte ein Ende gemacht werden. Eine vorüber­Mannes zeugt die Thatsache, daß in den letzten Nächten vor Vorauszahlung auf Listen) 170,-. Franz Schulze auf Lifte 3558 14,10. gehende Bollerhöhung wäre notwendig. Fräulein Freitag, ihm übernahmen.

Beim Gewerkschaftskartell für Berlin und Umgegend gingen gende Beiträge ein: vom 11. bis 30. September für die streikenden Glasarbeiter fol­Musikinstrumenten Arbeiter durch Haffner( Vorauszahlung auf Listen)

eine ältere Dame, empfahl dagegen unter stürmischem Beifall feinem Tode drei seiner Kollegen abwechselnd die Krankenwache bei ber Fabrik O. Hausschild, Greifswalderstr. 140, infl. Buditer durch H. Martin

Polizeiliches, Gerichtliches usw.

8,50. Fraiser von Briester u. Brieger, Fruchtstraße 35, durch R. Dreher Möbel: 4,-. Tischler bet Straßberg auf Liste 4063 durch Jähne 7,20. polterer bei Hülsenbed, Kroll u. Co., Saal II, auf Liste 4715 5,40. Tischler durch Winkler auf Lifte 4155 3,40. Tischler durch Hürtler auf Liste 4711 Kleber durch Ueßem auf Listen 3460, 3461 14,75. Buchdrucker durch Schulz 10,00. E. Paul( Töpfer) auf Lifte 3505 5,85. Bäcker durch Klammed

mit allen Mitteľn gegen die Erhöhung der Kornzölle zu kämpfen. Pfarrer Röschte sprach im selben Sinne und rief Herrn Geheimrat Küster zu, daß die Not bei den Arbeitern im Deutschen Reich hunderttausendmal schlimmer sei, als bei den Landwirten. Milchhändler Hennig trat für die Boykottierung der Ringmilch ein.( Lebhafte Zustimmung.) Professor Hottinger meinte, die Bauern litten wirklich Not und der Staat müßte ihnen helfen, weil sie der Kern des Volkes wären. Fräulein Dr. med. ader: Sie als Arzt müsse sich gleichfalls gegen den Zolltarif Bredenbeck hatte sich zum Strafantritt selbst gestellt und es lag nicht wenden. Aus ihrer poliklinischen Praxis wisse sie, daß eine der geringste Grund für die Annahme vor, daß er entweichen werde. große Zahl von Angehörigen der arbeitenden Klaffen in den wir wissen nicht, wen die Schuld an dieser durch nichts gerecht­Mitteln ihrer Ernährung schon jetzt so niedrig gestellt ſeien, daß ein Herabgehen von diesem Niveau, wie es von einer Boll fertigten feelischen Mißhandlung eines anständigen Mannes trifft, erhöhung zu erwarten fei, gleichbedeutend wäre mit einer Förderung ob mur ungehöriger Uebereifer eines Unterbeamten vorliegt oder der Sterblichkeit.- Nachdem noch Herr Kinjo, Fräulein B. Neueine Anweisung der verantwortlichen Behörde; jedenfalls ist der mann und Herr Lehrer Bachmann gegen den Zolltarif ge- entschiedenste Protest gegen solches barbarisches Verfahren zu er­sprochen hatten und die Referenten noch einmal zu Wort gekommen heben. waren, wurde gegen 3 Stimmen eine Resolution angenommen, die sich entschieden gegen den veröffentlichten Zolltarif- Entwurf aus spricht, jedoch kein Wort gegen die bereits bestehenden 8ölle enthält.

Wie ein gemeiner Verbrecher, mit freuzweis übereinander geschlossenen Händen wurde Genosse Bredenbeck, der wegen Preß- 3, vergehens eine Freiheitsstrafe verbüßt und wegen gleichen Vergehens vor der Straffammer in Dortmund erscheinen mußte, in das Ge­fängnis in Herford zurück befördert.

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M

auf Liste 2583 4,60. Für die Tabakarbeiter: Lederarbeiter durch Müller 10,-. Arthur Piester.

Sociales.

Schwerer Banunfall.

Ein Seemannsheim in Kopenhagen zu errichten, haben die beiden Organisationen der dänischen Seeleute und Dampfschiffs Es sollen damit die berüchtigten Spelunten, in Seizer befchloffen. denen die Seeleute jetzt genötigt sind, zu logieren, überflüssig ge macht werden. Das Gebäude soll außer den Logier- und Comptoirräumen einen großen Speisesaal, Badelokale, Wäscherei, der Ober- Staatsanwalt öffentliche Klage erhoben gegen den Genossen Spielzimmer enthalten. -Auf Antrag des sächsischen Krieg8minifteriums hatte Lesezimmer, zwei Bibliothetsräume, ein Billardzimmer und Die nötigen Geldmittel sollen zum Lebius in Dresden wegen Beleidigung des Offiziercorps Teil durch Aktienzeichnung von den Mitgliedern der beiden Gewerk­des 2. sächsischen Jäger Bataillons Nr. 13. In der Sächsischen schaften herbeigeschafft werden. Des weiteren will man sich an die Arbeiter Zeitung " vom 4. April d. Js. war in einem Artikel, Gemeindeverwaltung und an das Ministerium des Jnnern um Unter­Ueber Heinrich Heine wird Frl. E. Guttmann nächsten Mitt- der sich mit der Ehebruchsgeschichte des Hauptmanns v. Beuſt ſtüßung wenden. woch im Verein der Frauen und Mädchen Schöne mit der Frau des Herrn Dr. Schaumann beschäftigte, gesagt worden, Die Einrichtung von Aabeiterausschüssen in allen dazu bergs einen Vortrag halten. Gäste haben Zutritt. Die Mitglieder Dr. Schaumann habe alle Vertuschungsversuche des Offiziercorps geeigneten städtischen Betrieben hatten die socialdemokratischen werden ersucht, in dieser Versammlung dem Vorstand Zahl und Gee energisch zurückgewiesen. Da das Militär- Strafgesetzbuch Ver- Stadtverordneten in Leipzig beantragt. Der Antrag wurde abgelehnt, schlecht ihrer Kinder schriftlich anzugeben. tuschungen unter Umständen mit Gefängnis bis zu sechs Monaten doch wurde beschlossen, wenigstens in den Gasanstalten und für die Gegen die Lehrerinnen hat die Versammlung des Hannover - bestraft und von dieser Strafe in erster Linie der Commandeur bedroht dem Tiefbau- Amit unterstellten Beamten solche von den Arbeitern schen Provinziallehrer- Vereins Stellung genommen. Nach dem Vor- ist, so sah man darin eine Beleidigung des Corps. trage eines Lehrers Grabbe aus Münden wurde die folgende Verfasser des Artikels, noch überhaupt Redacteur der Sächsischen Das bemerkenswerteste an der Klage ist, daß Lebins weder gewählten Ausschüsse einzurichten. Resolution angenommen: Unter den jetzigen Verhältnissen würde eine unverhältnismäßige Arbeiter- 8tg." ist. Das Schöffengericht, das am Sonnabend gegen Lebius ver- Lehte Nachrichten und Depelirent. Bermehrung der Lehrerinnen abgesehen von der dadurch bewirkten fafferschaft nicht nachweisen konnte. erhöhten Belastung und sonstigen Beeinträchtigung handelte, mußte ihn denn auch freisprechen, weil man ihm die Ver­der Lehrer einen Rüdschritt der Schul- und Volksbildung zur Breslan, 5. Oktober. ( B. H. ) Einschwerer Bauunfall Folge haben." Vom Landgericht in Naumburg wurde der Arbeiter ereignete sich, wie der Breslauer General- Anzeiger" meldet, heute Der Vortragende, der sich übrigens dagegen verwahrte, daß ihn J. Utuhl zu 15 M. Geldstrafe verurteilt, weil er in einer Versamme morgen gegen 73/4 Uhr auf dem Neubau des Grundstücks Alsen­Brotneid leite, vertrat den Standpunkt, daß die Frauen förperlich nicht lung des socialdemokratischen Vereins in gischendorf bei Beiß den straße 62. Der Bauunternehmer Leib ließ auf dem Grundstück eine zum Lehrberufe geeignet seien. Sie feien allen möglichen Krankheiten Gemeindevorsteher des Ortes beleidigt haben soll. Das Schöffen nach dem Hofe zu gelegene Baugrube ausführen, ohne dieselbe ausgefeßt und würden in sehr zahlreichen Fällen geisteskrant im gericht in Zeit hatte den Verurteilten freigesprochen. zu versteifen. Er sah, daß sich an der Sohle ein starker Quell ent Lehrberufe. Auch im Punkte der Verstandesschärfe seien die Wegen Beleidigung eines Warenhausbesitzers, be- wickelt hatte und daß die Seitenwände nur aus Schlamm und Schlief­Frauen minderwertig. Trotzdem will er sie als Kindergärtnerinnen and für die Mittelklassen der Mädchenschulen zulassen; im übrigen gangen durch die Presse, wurde der Genosse Stelling in seiner fand bestanden. Trotzdem schickte er heute wieder drei Arbeiter in feien sie jedoch ungeeignet. Am besten werden die etwas ver- Eigenschaft als verantwortlicher Redacteur des Lübecker Bolts- die Grube, um das während der Nacht eingedrungene Wasser aus­zuschöpfen. Nach einiger Zeit wurden die drei Arbeiter von den blattes" zur 100 M. Geldstrafe verurteilt. worrenen Ansichten des Herrn gekennzeichnet durch die Schlußfäße einstürzenden Seitenwänden verschüttet. Zwei von ihnen feiner Rede, worin er ausführte, daß auch die Forderung, die zweiten wurden später als Leichen hervorgeholt. Beide sind Väter viel. Stellen auf dem Lande mit weiblichen Lehrkräften zu besetzen, zu töpfiger Familien. Ter dritte Arbeiter wurde noch lebend herans­berwerfen sei, da dadurch eine Verweiblichung und Verweich­gebracht. Dem Eigentümer, Bauunternehmer Leib, trifft allein die lichung in der Erziehung Platz greifen werde, die nicht im Schuld an dem entsetzlichen Unglück. Interesse des Voltes liege. Der weibliche Einfluß im Eltern­hause dürfe nicht auch noch in der Schule fortgesetzt werden. An die Gewerkschaften und Parteigenoffen! Wie in der Familie der Vater es sein sollte, so müsse im Staat der Bezugnehmend auf die an anderer Stelle dieses Blattes be­Mann die Erziehung leiten. Die Welt bestände nun einmal noch aus einer Welt der Männer. Und schließlich liege es auch im handelten Verhältnisse der Konfektionsarbeiter und Arbeiterinnen eignen Interesse der Lehrerinnen, wenn sie sich, anstatt in den und deren Forderungen, für die jest in ganz Deutschland agitiert wird, Funktionen einer Amtsperson, in der Lage der glücklichen Hausfrau geben wir bekannt, daß in Berlin am Montag, 14., und Dienstag, den 15. Oktober, fünf größere Versammlungen der befänden. Konfektionsarbeiter und-Arbeiterinnen stattfinden, in welchen die Ab­geordneten Moltenbuhr, Wurm, Hoch, Reißhaus und

Zu diesen Ausführungen steht ja die Resolution in ziemlich starkem Widerspruch, wenn sie sagt, unter den jezigen Verhältniffen"; benn alle die Mängel, die der Redner an den Lehrerinnen ficht, find doch solche, die, wenn sie vorhanden wären, faum jemals beseitigt werden könnten, vor allem nicht dadurch, daß man die Frauen auch weiterhin von der Bethätigung in dem Berufe aus­fchließt.

Es trat ihm zwar ein Redner entgegen, der darauf hinwies, daß in Amerila mehr Lehrerinnen als Lehrer thätig seien und das amerikanische Schulwesen dennoch gut sei, die Versammlung stimmte jedoch seinen Ausführungen durch lebhaften Beifall zu und nahm feine Resolution an.

Partei- Machrichten.

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Gewerkschaftliches. Berlin und Umgegend.

Albrecht über das Thema:

" Die Forderungen der deutschen Schneider und Schneiderinnen an die Gesezgebung be­züglich der Heimarbeit" referieren werden.

Riel, 5. Oktober. ( B. H. ) Die Rhein - Westf. 8tg." meldet: Die kaiserliche Werft in Riel erhielt Befehl, die Ne­paraturen an dem Kreuzer Gazelle" so zu beschleunigen, daß derselbe schon im November nach der südamerikanischen Station zum Schutze der im columbisch- venezolanischen Kriege schwer bedrohten deutschen Interessen abgehen kann.

Budapest , 5. Oktober. ( W. T. B.) In der Ortschaft Radic ( Komitat Abauj) brach gestern Feuer aus, durch welches zwei Drittel des Ortes eingeäschert wurden. In Adoryan­haza( Komitat Beszprim) brannten 18 Häuser samt Nebengebäuden nieder.

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London , 5. Oftober.( W. T. B.) Als gestern die beiden Torpedobootszerstörer Salmon " und" Angler" auf der Höhe von Da Tausende von Frauen und Töchtern gewerkschaftlich organi- Margate Fahrtübungen machten, rannte, wie die Abendblätter melden, hierter Arbeiter in der Konfektion beschäftigt find und die Miseren ber Angler", als er in voller Fahrt um das Feuerschiff herum­der Heimarbeit am eignen Leibe spüren, bitten wir die Mitglieder fuhr, gegen das Hed des Salmon" und riß mit aller Gewerkschaften, fich in ihren Verwandten- und Bekanntenfreifen der Schraube dem" Salmon " die Stahlplatten ab. für einen guten Befuch diefer Bersammlungen zu verwenden, eventuell Salmon" signalisierte, daß er finte. Ein dritter Torpedobootszerstörer auch die Arbeiterinnen auf die Notwendigkeit der gewerkschaftlichen" Lee" leistete aber sofort Beistand. Beide schwer beschädigten Schiffe Organisation aufmerksam zu machen. Es liegt dies nicht nur in wurden später nach Sheernes geschleppt. Menschen sind nicht ums Interesse unires Berufes, sondern in dem der gesamten Arbeiterschaft! Leben gekommen. Die kriegsgerichtliche Untersuchung ist eingeleitet. Die Ortsverwaltung des Verbandes deutscher Schneider Lüttich , 5. Oktober. ( W. T. B.) Von den 22 883 Berglenten, und Schneiderinnen( Fil. Berlin ). die in den 48 Kohlengruben des Lütticher Beckens beschäftigt sind, J. A.: Ad. Ritter. waren heute 15 064 ausständig.

Deutsches Reich .

Die ,, Bescholtenheit" des socialdemokratischen Pressünders. Die Parteigenossen in Dresden befinden sich seit Jahren in einem zähen Kampf um die Erwerbung des Bürgerrechtes. Trotz aller Be­mühungen ist es ihnen noch nicht gelungen, eine nennenswerte Die Tischler Hamburgs ( Sektion des Holzarbeiter- Verbandes) Stimmenzahl bei den Gemeinderatswahlen zu erlangen. Es wird ihnen nahmen Stellung gegen die Absicht einzelner Arbeitgeber, die eng das besonders dadurch außerordentlich erschwert, daß der Stadtrat lische Arbeitszeit einzuführen. Man beschloß, dieser Absicht Berantwortlicher Redacteur: Carl Leid in Berlin . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Druck und Verlag von May Bading in Berlin .

Moskau , 5. Oftober.( M. T. B.) Gestern entgleiste bei Tscheljabinst ein Güterzug und stürzte den Bahndamm hinab, wobei 14 Wagen zertrümmert wurden. Eine Person wurde getötet, drei Eisenbahnangestellte wurden verletzt.

Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsblatt