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Man sieht, daß der Magistrat auf die eigentümliche formeller Um so lächerlicher, wenn die konservativen Wahlrechtsräuber erst Zur Schanksperre im Ruhrrevier wird uns geschrieben: Behandlung der Angelegenheit seitens der Regierung nicht ein- noch Erfahrungen mit dem Dreiklassen- Wahlsystem machen wollen, Die in Nr. 233 des Vorwärts" vom 5. Oftober mitgeteilte gegangen und das freundliche Anerbieten des Oberpräsidenten dem ehe an eine Aenderung gegangen werden soll. Die Erfahrungen polizeiliche Verfügung, durch die sämtlichen Wirten zu Buschhausen gemäß nicht gebührend ausgenutzt hat. Hätte er sich der formellen sind da! bei Duisburg aufgegeben worden ist. am Tage einer geplantent Behandlung durch die Regierung angepaßt, so würde er zu folgender Seit sechs Jahren sind in drei Wahlgängen nicht nur die Lassallefeier von 2 Uhr nachmittags ab den Wirtschaftsbetrieb gänzlich ruhen zu lassen, beweist, daß die Belehrungen, Schlußfolgerung gelangt sein: Mit dem Beschluß des Oberpräsidenten, Socialdemokraten mundtot gemacht, auch die Intelligenzen, die Ge- welche die untergeordneten Polizeiorgane des Ruhrreviers in dem die Mitteilung der Wiederwahl nicht weiter zu geben, hat sich die lehrten, die Künstler, die Lehrer, die regsamen Bürgerkreise großen Beleidigungsprozeß gegen Bredenbeck im April d. J. haben Angelegenheit völlig aus dem Bereich der Krone entfernt. Die sind unter das Geldprozentum gebeugt. Laffen anhören müssen, an ihnen völlig wirkungslos abgeglitten find oder Regierung fann jetzt selbständig einen Kommissar ernennen, ohne daß diese sich das gefallen, dann unt so beschämender daß in zwei benachbarten Regierungsbezirken sehr verschiedene Ver­die königliche Genehmigung notwendig ist. Nun ist es unwider- für fie, aber eine Schande für den Staat, der solches waltungsgrundsätze herrschen dürften. In dem erwähnten Dortmunder Schanksperren- Brozesse hat der

sprochen geblieben, daß die Regierung bei der ersten Wahl Kauff- vollführt, bleibt es doch. Oder will man erst Erfahrungen Regierungspräfident Winzer aus Arnsberg als Zeuge befundet, manns seine Ernennung befürwortet hat. Die Regierung hat insofern machen, was der Dreiflaffen- Landtag leisten wird? O, das

also gegen die Person des Erwählten der Stadt nichts legte gewählte Drittel nimmt ihm den Stempel der Geistlosigkeit welche eine Gefahr für die öffentliche Ordnung befürchten ließen, er halte das Schankverbot nur unter besonderen Umständen; einzuwenden. Daraus folgt, daß jetzt, Wo allein ihre und politischen Verödung nicht ab. Nein Erfahrungen, die zu für zulässig, und habe den ihm untergeordneten Behörden aus Entschließung in Betracht kommt und der Wille des Königs ganz einer Beseitigung, nicht Abänderung des Dreillaffen- Wahlrechts drücklich untersagt, das Schantverbot auch auf ausgeschaltet ist, sie gewiß mit Freuden Herrn Kauffmann als führen müssen, können den Wahlrechtsräubern nur durch immer nicht geistige Getränke auszudehnen. Und als im Staatstommissar berufen würde, der als zweiter Bürger- schärferes Vorgehen der entrechteten unteren weiteren Berlaufe der Beweisaufnahme Fälle vorgeführt wurden, in denen meister nicht den Beifall des Königs fand. Der Magistrat hat laffen eingebläut werden. Das einmütige Vorgehen der trotzdem der Ausschank von Kaffee verboten, ja sogar die Darreichung vermutlich durch seine Ablehnung der liebenswürdigen Offerte die Socialdemokratie bei den diesjährigen Wahlen hat die ganze eines Glases Selterwasser an den Referenten während der Rede bestraft gute Abficht des Oberpräsidenten durchkreuzt, der sicherlich die Herrlichkeit des Dreiflaffen Wahlrechts aufgedeckt, den Un worden war, sprang Herr Präsident Winzer auf, um in ärgerlichem Antwort hatte: Der Magistrat schlägt Herrn Kauffmann als staat- willen des Volkes sozusagen organisiert und durch die Willens- Tone zu erklären, daß das ein völliges Mißverständnis der von ihm erteilten Instruktionen wäre. " Die vor lichen Stommiffar vor. fundgebung der Entrechteten den Wahlrechtsvernichtern einen Kampf An Herrn Wingers Stelle in Arnsberg ist inzwischen ein andrer Die possenhaft sinnlosen Eigentümlichkeiten, die das erzreaktionäre anfagen lassen, der ihnen nicht mehr als ihre Herrschaft tosten wird. Regierungspräsident getreten, und wir wissen nicht, ob die von nicht, fost ale preußische Staatsrecht und insbesondere auch die Städte- Ordnung Das hat unser gemeinsames Vorgehen bei den diesmaligen Winzer vor Gericht entwidelten Grundsätze, die er selbst als die auszeichnen, erkennt man recht scharf, wenn man derart die einfachen Wahlen erzielt, daß die verbissensten Gegner aus Furcht vor unserm der Gerechtigkeit" bezeichnete, nun endlich im Regierungsbezirk Konsequenzen aus einem gegebenen formalen Zustand zieht. weiteren gemeinsamen Kampfe jetzt das von ihnen verübte unerhörte Arnsberg angewendet werden. Unrecht zu entschuldigen suchen müssen und heuchlerisch auf eine Ab­änderung des unhaltbaren Zustandes vertrösten. Bei uns fruchtet das nichts. Wir werden uns das geraubte Recht in unermüdlicher Aftion wieder erkämpfen.

Bezeichnend für die gegenwärtige Lage ist es, daß sowohl die " Kreuz- Beitung" sowie die Berliner Neuesten Nachrichten" über den schließlichen Ausgang der Affaire Kauffmann unterrichtet waren. Die allerdings. recht ungeschickten und tonfusen staatsrechtlichen Be­trachtungen der Kreuz- Zeitung " am Sonnabend verrieten bereits diese Kenntnis. Und am Montag schlugen, angeblich aus eigner Erleuchtung, die B. N. N." den folgenden Ausweg aus der Sad­gasse" vor: Der Oberpräsident solle einen Erlaß an die Stadt richten,

,, worin dieser mitteilt, daß Herr Kauffmann feine Aussicht auf Bestätigung habe, der Oberpräsident es daher ablehnen müfie, die Anzeige von der erfolgten Wahl an den Minister behufs Einholung der königlichen Entschließung weiter zu geben, er vielmehr die Stadtverordneten- Versammlung auffordere, demnächst zu einem neuen Wahlaft zu schreiten, der Aussicht auf Bestätigung biete. Wir glauben, daß dies der geeignetste Weg ist, einen Konflikt zu vermeiden, an welchem doch schließlich niemand gelegen ist, als den Wortführern der äußersten Linken."

Das ist denn auch wörtlich eingetreten.

Die vortrefflichen Beziehungen der beiden Blätter zu den Bronnen der Regierungsweisheit zeigen, wer immer noch bei uns regiert: die Kreuz- Zeitungs"-Junker und der Centralverband!

Das wird den Freifinn nicht hindern, auch an diesem frischen Grabe eine neue Hoffnung aufzupflanzen. Das verlangt nun ein­mal die freisinnige Unentwegtheit. Morituri te salutant, indem fie tot geprügelt werden, bekennen sie noch ihren Monarchismus!

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Deutsches Reich .

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Beleidigung des deutschen Kaifers durch die Wiener Arbeiter Zeitung". Die Fülle der Prozesse, die Tag um Tag gegen Majestäts­beleidiger vor deutschen Tribunalen abgehandelt werden, genügt dem Eifer der Staatsanwaltschaften nicht mehr. Bis in das Ausland muß der Frevel der Respettlosigkeit gegenüber den deutschen Mon­archen verfolgt und geiühnt werden. Leider ist es unmöglich, den ausländischen Uebelthäter in Person zu erfassen und den Freuden deutschen Gefängnislebens zu überliefern. Man muß sich genügen laffen, das sündige Preßprodukt, sobald es die Grenzen des Reichs überschreitet, als ungeeignet für deutsche Leser der Oeffentlichkeit zu entziehen.

In Oestreich ist das objektive Verfahren" der Konfistation ein beliebtes Mittel, die Oppositionspresse zu chikanieren. Das Haupt­organ unsrer östreichischen Bruderpartei hat eine überaus reichliche Vergangenheit in dieser Gattung staatsanwaltlicher Socialisten­verfolgung. Jetzt erlebt die Wiener Arbeiter- Zeitung " das freudige Geichid, das objektive Berfahren" in seiner Internationalität zu er proben.

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Jm Regierungsbezirk Düsseldorf ist man, wie das Vorgehen der Behörden für Buschhausen zeigt, auch jezt noch der Ansicht, daß so­gar durch Genuß von Kaffee, Milch, Limonade und Wasser die Buschhausener in solche Erregung geraten könnten, daß fie die öffent­liche Ordnung verlegen würden. Dabei waren in dem Prozesse gegen Bredenbeck die Polizeibeamten nicht im Stande, aus einer langen Reihe von Jahren rückwärts auch nur einen einzigen Fall einer im Ruhrrebier Ruhestörung namhaft machen, die eine Folge der Erregung in einer politischen oder gewerkschaftlichen Versammlung oder Feier gewesen wäre, obgleich Was sie fehr viele Berjammlungen ohne Schaufsperre stattfinden. zur Rechtfertigung ihres Vorgehens anführen wollten, waren bloße Befürchtungen oder soweit zurückliegende angebliche Fälle, daß sie selbst nicht mehr im stande waren, genaues anzugeben, und daß jedeufalls jede Kontrolle, ob die Ruhestörung überhaupt mit einer Versammlung zusammenbing, ausgeschlossen war.

Es ist den Genossen zu raten, in möglichst vielen Fällen die Beschwerde und in letter Reihe die Klage beim Ober- Verwaltungs­gericht zu erheben, und sich eine so unbegründete und unhaltbare Braris der Behörden, die in keinem Teile Preußens ihr gleiches findet, nicht stillschweigend gefallen zu lassen. Erst im vorigen Jahre hat die Regierung zu Arnsberg eine Belehrung des Oberverwaltungs­gerichts darüber erhalten, was ein politischer" Verein im Sinne von § 8 des Vereinsgesetzes ist, eine Belehrung, die man schon früher hätte erwirken können, wenn man in früheren Fällen rechtzeitig die gefeßlichen Rechtsmittel ergriffen hätte.

Wenn man auch nicht übergroße Hoffnungen an die Recht­sprechung zu knüpfen braucht, so liegt doch kein Grund vor, sich einer als ungerecht empfundenen Verwaltungspraxis stumm zu beugen, so lange noch gefeßliche Rechtsbehelfe vorhanden sind.

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Ju ihrer Nummer 244 vom 6. September d. J. hatte die Wiener Arbeiter Beitung" im Abschnitt Tagesneuigkeiten" den Sühnebefuch des Prinzen Tschun vor dem deutschen Kaiser erzählt und der Ver­Wirkungen der Dreiklaffen- Wahl. faffer versuchte auch die Gedanken, die das preußische Ceremoniell Nachttopfschuüffelet betreibt ein hiesiges Sensationsblatt dem Aus Sachsen schreibt uns ein Barteigenoffe, der lange Jahre Diese Darstellung soll des im chinesischen Prinzen erweckt haben mag, haben mag, zu ergründen. Prinzen Tschun gegenüber. Ein Baseler Mitarbeiter des Blattes im sächsischen Landtag gekämpft hat und fachkundigster Beurteiler der deutichen Darstellung foll des gebotenen Respektes vor dem hat sich den Kehricht, den Brinz Tschum in dem Baseler Hotel zurück­deutschen Kaiser so sehr entbehrt haben, daß bereits gelassen hat, zu verschaffen gewußt, den er nun mit dem Eifer eines politischen Angelegenheiten Sachsens ist: sächsische Justizbehörden die Beschlagnahme etwaiger in ihrem Goldfuchers nach etwaigen achtlos fortgeworfenen Notizen durch­Es ist sehr bedeutsam, wie die bürgerliche Bresse den Bereiche befindlicher befindlicher Exemplare jener fündhaften Nummer stöbert. Und da der Sühneprinz sich in Basel die Langeweile mit Ausfall der sächsischen Landtagswahlen bespricht. Mag immerhin ein der Arbeiter- Zeitung " anordneten, und jetzt erfahren wir, daß auch allerhand Krigeleien, mit Abschriften von Briefen und eignen Stück politischer Heuchelei hinter der Besorgnis liberaler Blätter stecken, der Erste Staatsanwalt beim Landgericht 1 Berlin das objektive Tagebuch Ergüssen vertrieben zu haben scheint, ist ist der die eine Versumpfung des Dreillaffen- Landtages Strafverfahren eingeleitet hat. Am 12. Oktober steht vor der Straf - eble Tichun- Philologe so glücklich gewesen, allerhand Aufzeichnungen fürchten und der konservativen 3 weidrittel- Mehrheit fammer Termin an. Da man der Platten und Formen, mit denen des Prinzen zu finden, die meistens vollständig interesselos sind und Maßhalten anraten, ganz ohne Grund find ihre Be- werden kann, so wird man fich genügen lassen müssen, auf Ein- Grab der Intelligenz des Prinzen irgend welche Schlüsse zulaffen, unter die Schilderung des Sühne- Empfangs gedruckt wurde, nicht habhaft in ihrer Abgeriffenheit nicht einmal auf den Charakter oder den sorgnisse über die Wirkung des Dreiklaffen- Wahlsystems nicht. Aber ziehung, Vernichtung und Unbrauchbarmachung" der Nummer 244 zu denen sich aber als einzige Perle die vom Prinzen angefertigte auch die Regierung verhehlt sich nicht die Bedenklichkeit einer erkennen. Kopie eines faiserlichen Briefes befindet. Dieser angebliche Kaiser­ausschließlichen konservativen Vorherrschaft in einem hochindustriellen brief soll folgenden Wortlaut haben: Staate. Hat die Regierung die Begehrlichkeit ihrer fonservativen Freunde nicht oftmals mit dem Hinweis auf die zu erwartende socialdemokratische Opposition gegen zu anmaßliche Forderungen gebändigt?

Run fehlt diese Opposition. Das Fehlen einer gesunden und fräftigen Oppofition erzeugt aber vollständige Stagnation, und die Landtags- Phäaken werden bald erfahren, was es heißt, die Opposition aus dem Gesichtskreise ihres feisten Daseins zu bannen und sie zurückzudrängen in die breiten Massen, wo sie jetzt, nach dem Wahlrechtsraub und mit dem Wachsen des Bewußtseins der Entrechtung, einen besseren Resonanzboden findet als je.

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Es ist bedauerlich, daß nicht viele Exemplare der Wiener Arbeiter- Zeitung" der Verurteilung des Gerichtshofs zum Opfer fallen können, da diese Zeitung bisher nicht in größerer Auflage die deutsche Reichsgrenze überschritt. Jedoch hoffen wir, daß durch die jezige behördliche Aufmerksamkeit auch das Interesse weiterer deutscher Streife fich dem vortrefflichen Organe der öftreichischen Socialdemo tratie zuwenden wird.-

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Als Filiale der Landwirtsbündler erklärten sich soeben offen die Antisemiten Zimmermann- Hirschelscher Richtung. Ganz im Sinne des Bundes der Landwirte erklärten sie auf ihrem Barteitag" in Leipzig den Wuchertarif der Regierung noch nicht für ausreichend, der vielmehr agrarisch lückenlos" ausgestaltet werden müsse in Bezug auf alle Produktionszweige der Landwirtschaft" unter Be­rüdsichtigung auch der Gärtnerei.

Der Minister soll nicht vergessen, was ich ihm über den außerordentlichen Unterricht und die Uebungen der Sol­daten gesagt habe. Unser Militär in der Mongolei muß sehr tüchtig werden. Dann können sie uns gegen die Fremden und vor den Bogern schützen. Das Gymnasium ist bereits gebaut, und es muß der Unterricht wie auf einem Gymnasium des Auslandes gehandhabt werden. Was die Leute Ihnen sagen, dürfen Sie nicht glauben. Nein! China darf nicht mehr zurückbleiben. Es muß vorwärts und muß deshalb seine Soldaten gut üben. Das ist sehr wichtig, sehr wichtig! An dieser Stelle möchte ich nicht mehr sagen, aber Sie dürften schon verstehen, was ich meine. Der Minister soll nicht vergessen, mir vom Schiffe aus zu schreiben, was Sie auf dem ganzen Wege gemacht haben."

Man ersähe aus diesem Briefe also, daß selbst der energielose, als fremdenfreundlich gerühmteKaiser Kwangfü nach demWaldersee- Krieg begriffen hat, daß es für China nur ein Mittel geben kann, sich die selbstlosen Freundschaftswerbungen der Mächte vom Hals zu halten: ein tüchtiges Heer. Freilich wird sich die Litteratennation nicht fo leicht in einen Militärstaat verwandeln lassen.

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Weiter oben als in Regierungsfreisen mag es jetzt auch nicht angenehm empfunden werden, seinerzeit von den voraussicht­Wer die Beziehungen mancher Antisemiten zum Bund der Land­lichen Wirkungen des Dreiklassen- Wahlrechts nicht genau unterrichtet wirte fennt, wird sich freilich über diesen Wucherfanatismus nicht worden zu sein. Denn, wie uns glaubwürdig versichert wurde, wundern. Ob sich aber nicht etliche Mittelstandsleute wundern werden, bestanden doch oben Bedenken, die Wahlentrechtung so weit zu die auf die Weise gerettet" werden sollen, daß sie erhöhten Fleisch treiben, Bedenken, die aber von der Hofratsclique und ihrem Er- und Brotzoll an das Junkertum zahlen? korenen, dem Minister v. Metsch, mit allerlei Beschwichtigungs- Durch ihre Resolution entpuppen sich die Antisemiten, auch die mittelchen behoben wurden. Jetzt mag man wohl einsehen, Anti- Liebermänner, deutlich in ihrer wirklichen Natur: Sie sind nichts Eine Walderfeefeier, veranstaltet vom Bezirksverein Hannover­daß der monarchische Gedanke" und die Popu- als eine mastierte Hilfstruppe des Bundes der Landwirte, die den Iarität seines Hauptträgers keinen stärkeren Stok er ved hat, die Handwerker, Kleingewerbetreibende. Beamte, Klein- Linden des deutschen Kriegerbundes, fand am Sonntagabend bauern für die Zwecke der Landmagnaten einzufangen. Daß fie ge- in Hannover statt. Des Weltmarschalls angebliche Berdienste um halten konnte, als durch die Entrechtungs- Gesetzgebung des legentlich auf den Bund der Landwirte schimpfen, ift eine Schein- den ehrenvollen" Friedensschluß in China wurden von dem Zestredner Ministeriums Metzsch. Kein Zweifel, man ist verblüfft, nachdem die gegnerschaft, die den intimen Zusammenhang verdecken soll! ebenso enthusiastisch gepriesen, wie diejenigen aufs tiefste bedauert Eliminierung der socialdemokratischen Abgeordneten" vollzogen ist, wurden, die sich nicht entblödet hatten, des erhabenen Mannes Verdienste Bedrohung vermittelst Socialreform. Im Uebereifer gegen nörgelnd zu verkleinern. Zum Schluß wurde dann ein Huldigungs­die zu wollen der Minister v. Metzsch bei den Verhandlungen im die Großindustrie des Centralverbandes hatte die Kreuz telegramm an den Grafen abgesandt, der ja infolge seines Blutgeschwürs Landtage 1896 bestritt. Den gleichen Gedanken hat er natürlich auch Beitung" jüngst die schwere Drohung erhoben, die konservative ſein Versprechen, sich persönlich anhuldigen zu lassen, nicht hatte beschwichtigend nach oben fruttifiziert. Bartei werde, falls nicht der ganze Zollincher zugestanden werde einlösen können. Ob diese Huldigungsdepesche das unangenehme Daher schlägt die Presse der Ordnungsparteien" jetzt heuch- Socialreform betreiben und fein Buchthausgesez bewilligen. Gefühl zu lindern vermag, in dein sich Waldersee als Oberst­lerisch einen gemäßigteren Ton an und giebt sogar dem Gedanken Die Kommentare, welche andre Blätter diesem köstlichen Geständnis kommandierender und Höchstverantwortlicher des Chinacorps befinden einer später wieder vorzunehmenden enderung fonservativen Reformdranges widmeten, haben das Blatt genötigt, muß, nachdem offizie. Das Eingeständnis gemacht worden ist, daß des Dreitlassen Wahlrechts Raum. Charakteristisch ist sich gegen das ihm widerfahrene Mißverständnis" au wehren. Was sie die astronomischen Instrumente der Betinger Sternwarte nicht auf in dieser Beziehung folgende Aeußerung des partei offiziellen denn so Blamables ausgeplaudert habe, fragt die Kreuz- Zeitung "; legitimem Wege für Deutschland erworben sind? tonservativen Vaterland":

es sei doch bekannt, daß ein Teil der Konservativen eine vorsichtige Fortführung reformfreundlicher Socialpolitif" be= fürworte; diese Barteimitglieder hätten sich aus Rücksicht auf die Sammelpolitit" allerdings eine gewisse Zurückhaltung" auferlegt, sie würden aber, wenn jegt die Centralverbändler die Sammelpolitit zu Grunde richteten, diese Zurückhaltung aufgeben. Die Kreuz- Zeitung " fügt hinzu: Daß wir im übrigen in dieser Angelegenheit nicht im Namen der tonservativen Partei uns geäußert haben, braucht für jeden, der die Partei und die Kreuz- Beitung" tennt, nicht erst versichert zu werden."

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Der

Früchte der ostasiatischen Missionsthätigkeit. Ende Mai dieses Jahres kam es bekanntlich auf der südlich von Korea belegenen InfelQuel post zu Unruhen, in deren Verlauf sich Ausschreitungen gegenüber den Christen und den Missionaren ereigneten. franzöfifche Gesandte schickte natürlich schleunigst eine Note an die toreanische Regierung, in der er Genugthuung für die gegen die französischen Geistlichen und ihre Böglinge begangenen Miffethaten verlangte. Diese Note des Gesandten hat inzwischen die koreanische Regierung ihrerseits, wie die in Berlin erscheinende, von einem Japaner redigierte Zeitschrift Ostafien" mitteilt, mit einer Note bes antwortet, in der die Ursachen der Unruhen dargelegt werden. Das nach machten sich die Christen vor dem Ausbruch der gegen sie ge­richteten Unruhen folgender Verbrechen schuldig: Die koreanischen Christen haben

Wir verhehlen uns keinen Augenblid, daß wir diesen Erfolg in der Hauptsache nur dem jezt geltenden Wahlgesetz zu verdanken haben, das die Entscheidung über den Wahlausfall in die Hände der begüterten Boltstlassen gelegt hat Das Wahlsystem lediglich auf die Steuerleistung aufzubauen, hat gewiß sein Bedentliches. Andrer= feits wird man aber auch nicht bestreiten können, daß es nichts Ungerechteres giebt, als das von den Socialdemokraten verlangte allgemeine und gleiche Wahlrecht, in dem die Stimme des Fabrit. besitzers oder großen Gutsherrn, von dessen Tüchtigkeit das Wohl Die tonservativen Führer haben also der Redaktion der Kreuz­von hundert Arbeiterfamilien abhängt, nicht mehr gilt, als das Beitung" bedeutet, daß sie für die tölpelhafte Ausplauderung der seines Laufburschen oder seiner Köchin. Wenn erst Erfahrungen wirklichen fonservativen Gesinnung nicht verantwortlich gemacht mit dem Dreiklassen- Wahlsystem vorliegen, wird sich eine werden wollen, sie wünschen es Herrn Dr. Kropatscheck zu über­Abänderung desselben von selbst ergeben." laffen, sich so gut oder so übel als möglich aus der unangenehmen Wir sehen in dieser Aeußerung nichts andres als einen not- Sache herauszuziehen. Aber die Aufklärung des Mißverständnisses" gedrungenen Beschwichtigungsversuch nach unten und nach oben. bekräftigt nur durch neue und vermehrte Tölpelei die alte. Das Die Konservativen, mun im Besige unumschränkter Macht, steden eine intereffante Bekenntnis bleibt bestehen und ist wohl aufzubewahren, Maste auf, in der sie minder bösartig erscheinen wollen. Zu den daß die Konservativen in Rücksicht auf den industriellen Groß­Faseleien über den Wert des allgemeinen gleichen Wahlrechts ver- tapitalismus sich der Socialreform enthalten haben. Wenn jetzt die und deren Wert jezt bedeutend höher ist als damals, jezt unter lieren wir kein Wort; das Reichstags- Wahlrecht, das den Konser- Kreuz- Zeitung" erklärt, ihre Partei werde bei Ablehnung ihrer Ridgabe des erhaltenen Betrags einfach wieder angeeignet gegen vativen ein Dorn im Auge ist und ihnen bei den nächsten Reichstags- glaubt das zwar noch niemand, aber immerhin mag es erprobt Bollwünsche nun endlich doch fich zur Socialreform wenden, so den Willen der jetzigen Befizer; 4. unschuldige Richtchriften mishandelt; wahlen den Willen der sächsischen Bevölkerung noch deutlicher bezeugen werden! Es ist ein neuer Grund gegeben, diesen Zollwucher zu be- 5. bei nächtlicher Dunkelheit gemeinschaftliche Raubzüge wird, hat nach seinem mehr als dreißigjährigen Bestehen Erfahrungen feitigen, denn seine Beseitigung eröffnet die Aussicht auf eine unternommen; gezeitigt, die feinen Wert selbst manchen sonst widerhaarigen Reaktio- wenigstens vorsichtige Socialreform" auch ihrer bisherigen 6. mit von Christen ausgestellten Schriftstücken Geld vom Volke nären eingepauft haben. Feinde!- 200 Joordelerpreßt;

1. nach Winfür Mordthaten berübt, ohne daß der Regierungsbeamte die Thäter hätte verhaften können; 2. Frauen entführt und vergewaltigt, wozu die Mitwisser stillschweigen mußten;

3. sich die Häuser und Güter, welche fie früher verkauft haben