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Nr. 236. 18. Jahrgang. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Mittwoch, 9. Oktober 1901.

Kommunales.

Der Milchkrieg wird auch die Staatsanwaltschaft und will fich der Dieb nicht mehr entsinnen können. Die Betreffenden Gerichte in nächster Zeit beschäftigen, da seitens der Milchhändler werden ersucht, um sich Weiterungen zu ersparen, sich in den Vor­und Bächter in zahlreichen Fällen Klagen erhoben worden sind oder mittagsstunden werktäglich zwischen 9 und 12 Uhr im königlichen Die socialdemokratische Fraktion der Stadtverordneten- Ver- noch erhoben werden. Eine größere Zahl von Produzenten, welche Polizeipräsidium, Zinimer 97, mit dem verpfändeten Gegenstand fammlung hat folgenden dringlichen Antrag eingebracht: sich vertraglich verpflichtet hatten, ihre Milch vom 1. Oktober ab nach einzufinden.

Die Versammlung wolle beschließen, den Magistrat um Aus­kunft darüber zu ersuchen, ob es wahr ist, daß der Magistrats­kommissar für die Orts- und Betriebs- Krankenkassen den Herrn Bolizeipräsidenten um Vollstreckung einer zehntägigen Haftstrafe, deren Vollstreckung rechtswidrig sein soll, gegen das Vorstandsmitglied der Neuen Maschinenbauer Krankenkasse, den Dreher Herrn Gries, ersucht hat." Der zur Vorbereitung der Magistratsvorlage wegen Nicht­erhebung der zweiten Steuerstufe eingesetzte Ausschuß der Stadt­verordneten Versammlung hat in seiner gestern abgehaltenen Sitzung den Antrag des Magistrats mit einer Stimme Majorität an­genommen.

Tokales.

Zum 6. November.

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Berlin   zu liefern, sind dem nicht nachgekommen, sondern haben, an- Berichtigung. In dem Artikel Der Sport des Gesundbetens" geblich gezwungen durch Mitglieder der Centrale, die Milch in muß es auf Beile 2 heißen:" In den Reihen der Geburts- und andrer Weise verwertet. Gegen die Betreffenden wird auf Finanzaristokratie". Es war gesetzt worden: In den Augen 2c. Erfüllung des Vertrages, sowie auf Schadensersatz geklagt. Gine Rollektivflage der Milchhändler Berlins   ist gegen den Ober- Rettungswesen am Kurfürstendamm   werden jetzt abgebrochen, nach Die Banlichkeiten der Ausstellung für Feuerschutz- und amtmann Ring, sowie gegen die Leitung der Milchcentrale dem die Versuche, die Bauten für eine zweite Ausstellung im anhängig gemacht worden. Es handelt sich hierbei um die be= tannte Veröffentlichung über die angeblichen Milchverfälschungen nächsten Jahre zu verwenden, an der Aussichtslosigkeit einer solchen durch die Händler Berlins  , welche auf dem Gerichtswege den Beweis Ausstellung gescheitert sind. der Unrichtigkeit jener Angaben erbringen wollen. Gegen die Milch- und Fleischvertenerung gerichtet ist eine zu Aus den Kreisen der Milchhändler geht uns übrigens die Klage heute abend nach dem Lokal von Peters, Alt- Moabit 80/81, zu, daß das rote Platat Ring freie Milch" von den Milch- einberufene öffentliche Versammlung. Ganz besonders die Frauen händler- Vereinen nur denjenigen Händlern überlassen wird, die sind zu recht zahlreichem Besuch eingeladen. einen Bachtvertrag zu den von den Vereinen festgesezten Bedingungen vorweisen können, nicht auch denjenigen, die die ringfreie Milch erst Unterrichtskurse für stotternde Schulkinder werden versuchs­aus zweiter Hand von einem Händler beziehen. Vielleicht läßt weise vom 10. Oktober d. J. in Berliner   Gemeindeschulen eingerichtet Die Nachklänge vom Parteitag sind in den gestrigen Ver: fich ein Modus finden, der es ermöglicht, diesem Uebelstand abzu- werden. Die Stadtverordneten- Versammlung hat im letzten Etat helfen. 2000 Mark zur versuchsweisen Einrichtung von Heilfurfen für stotternde fammlungen verhallt. Die Bahn ist frei, frei zu neuem Schaffen. Schulkinder bewilligt. Die Zahl der Unterrichtsturse für stotternde Denn bereits harrt der Parteigenossen und Genossinnen in der Auf der Tagesordnung für die Situng der Stadt. Kinder beläuft sich vorläufig auf sechs, von denen fünf unter der Agitation für die heute über vier Wochen, am 6. November, er- verordneten- Verfammlung am Donnerstag, den 10. Oftober d. J., Leitung von städtischen Lehrern und einer unter Leitung eines folgenden Stadtverordneten Wahlen ein wohlbemessen nachmittags 5 Uhr, stehen u. a. folgende Gegenstände: Vorschläge praktischen Arztes steht. Zwei Kurse werden im Norden eingerichtet, Stück Arbeit. Nachdem die Frage, wie am besten und sichersten des Ausschusses für die Wahlen von unbesoldeten Gemeindebeamten, ie einer im Often, Süden, Südosten und Westen der Stadt Berlin  . unser Ziel zu erreichen, die Gemüter innerhalb der Socialdemokratie fowie Ausschuffes für Petitionen. Vorlage, betreffend Mietung Jeder Stursus zerfällt in einen Haupt- und in einen Neben- oder oft im leidenschaftlichen Wortstreit beschäftigt hat, heißt es nun- und Ausbau des Stadtbahnbogens 184 in der Georgenkirchstraße für Wiederholungskursus. Der Hauptkurjus dauert 10 Wochen, der Neben­mehr, unter den indifferenten Massen der Berliner   Einwohner- die Zwecke der Straßenreinigung. Antrag von Mitgliedern der oder Wiederholungskursus dient durch zweckmäßige lebungen der Versammlung, betreffend die Vollendung und Aufstellung der von Befestigung des Gelernten. Jeden Tag soll eine Stunde schaft zu wirken, in jenen Kreisen, welche die lähmende Sorge ums der städtischen Kunstdeputation zur Ausschmückung des mit den stotternden Kindern geübt werden. Die Die Zahl liebe Brot noch nicht zu der Erkenntnis von der Notwendigkeit einer Friedrichshains bestimmten Märchenbrunnen. Bericht der Teilnehmer für jeden Unterrichtskursus ist wie bei den politischen Organisation des Proletariats hat tommen lassen. Diese erstattung über die Vorlage, betreffend die Abtretung von Vorgarten- Nebenklaffen auf zwölf festgesetzt worden. In erster Linie kommen Kreise, Arbeiter wie Kleinbürger, sollen aufgerüttelt werden, um die land vor dem Gasbehältergrundstück an der Augsburgerstraße an die mit Rücksicht auf den baldigen Austritt aus der Schule durch das Dreiklassen- Wahlsystem spärlich bemessenen und doch so Stadtgemeine Charlottenburg. Vorlagen, betreffend den Jahres- Knaben im Alter von 12 bis 14 Jahren in Betracht, damit diese in überaus wichtigen Rechte der Beteiligung am kommunalen Leben abschluß der städtischen Werte für die Kassenverwaltung ihrem späteren Berufe durch das leidige Uebel des Stotterns nicht und den wahrzunehmen. Schwer und leicht ist hier die Arbeit, die unser Gesamt Jahresabschluß dieser Kasse für das behindert werden. Vorläufig werden nur Kurse für stotternde Jahr 1900, das Vermächtnis des verstorbenen Herrn Knaben abgehalten. Später soll eine dem Bedürfnisse entsprechende harrt. Schwer insoweit, als die Judifferenz der Massen, die leidige Jakob Plaut für Dienstboten.  - Berichterstattung, betreffend die Zahl von Stotterkursen- auch für Mädchen eingerichtet werden. Trägheit sich gerade bei den Stadtverordneten Wahlen immer Wahl eines Bürgerbeputierten in die Deputation für die städtischen Die Zahl der stotternden Kinder in den Berliner   Schulen beläuft noch am festesten behauptet. Leicht aber ist uns die Kanalisationswerke und Riefelfelder, sowie eines Tagators für die sich auf ungefähr 11/2 Proz. Agitation durch unsre Gegner, durch den im Noten Hause Pferde- Aushebungs- Kommiffion IV. Außerdem finden in dieser herrschenden Kommunalliberalismus gemacht. Wenn irgendwie das Sigung, und zwar von 6 Uhr ab, folgende Wahlen statt: 1. Wahl Wort Geltung hat, daß unsre Feinde für uns schaffen, so im tom- eines Stadtschulrats, 2. Wahl eines unbefoldeten Stadtrats an Stelle munalen Leben der Reichshauptstadt, wo die Froschmollusken- des Herrn Bail auf die Zeit bis Ende d. J., 3. Wahl von 7 un­Breinatur des Freisinns jedem, dem noch nicht ganz der Sinn für besoldeten Stadträten für die Stellen der Herren Fischbeck, Hübner, festes Rüdgrat verloren gegangen ist, das Blut ins Gesicht treiben Marggraff, Dr. Münsterberg, Dr. Straßmann und Struwe, deren Wahlzeit mit Ende d. J. abläuft. muß. Hundertfältig hat jene Gesellschaft, die weder Fleisch noch Fisch

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Zwei Fenerwehrlente verunglückten bei einem Dachstuhl­brande, der am Montagabend 9 Uhr in der Schulstraße 102 zum Ausbruch kam. Das im Dachboden des zweiten Quergebäudes ent­standene Feuer verursachte anfangs eine starke Berqualmung, so daß die zahlreichen kleinen Mieter stark belästigt wurden. Als dann die Feuerwehr eine Bodenthür öffnete, schlugen ihr starke Stichflammen entgegen, von denen die Feuermänner Obst und Zeppernick   hart be­ist, bewiesen, daß sie sich ihrer Aufgabe nicht gewachsen fühlt. 8 wie wissereits mitteilten, Anhängewagen im Straßenbahnverkehr so schwere Brandwunden davon, daß er nach Anlegung eines Not­Leipzigerstraße und Linden. Nachdem die Polizeibehörde, troffen wurden. Namentlich trug Obst im Gesicht und an den Händen ängstlich um seine Privilegien, um seinen Geldsack besorgt, als daß in der Leipzigerstraße zugelassen und diese Erlaubnis nunmehr für verbandes nach der Charité gebracht werden mußte, während Zepper­er durch eine weitschauende kommunale Socialpolitik sich das Ver- alle Zinien erteilt hat, sind außer den bereits von uns ge- nick nach dem Augusta- Hospital überführt wurde, da seine Wunden trauen und die Unterstützung der breiten Massen des Volkes zu nannten Strecken Frankfurter Allee- Schöneberg und Königsberger- weniger gefährlich waren. Das Feuer wurde mit zwei Rohren ab­erwerben trachtete; zu geriffen, zu steptisch wiederum, um an dem straße- Wilmersdorf auch die Linien Schlesischer Bahnhof- Char- gelöscht und ist ein erheblicher Teil des Dachstuhls eingeäschert. frömmelnd- feudalen Hokuspokus, wie er in hohen Regionen ernsthaft lottenburg( Amtsgericht) und Treptow  - Großgörschenstraße mit beliebt wird, Gefallen zu finden, stößt der Berliner   Liberalismus Anhängern ausgerüstet worden. Durch Polizeibeamte find Aus den Nachbarorten. überall an und bleibt, dant seinem ängstlichen Lavieren, doch der Beobachtungen des Verkehrs in der Leipzigerstraße, speciell Treptow  - Baumschulenweg. Das Ergebnis der gestern statt Achtung bar, die auch der ernsthafte, tonsequente Gegner fordern darf. am Botsdamer Platz, vorgenommen worden, 11111 fest­Bu frisch ist noch das flägliche Verhalten der Stadtverordneten  - zustellen, ob aus der Benutzung von Anhängewagen größere gefundenen Stichwahlen war, wie vorauszusehen, durch die Abgabe Mehrheit vom letzten Donnerstag her in Erinnerung, als daß seiner Berkehrsschwierigkeiten entstehen. Eine derartige Befürchtung erwies von circa 70 Forensenstimmen seitens der Gegner ein für die social­sich jedoch als hinfällig. demokratischen Kandidaten ungünstiges. hier abermals gedacht zu werden brauchte. In langer Stette schließen fich die byzantinischen Sünden aus früheren Tagen den Verfehlungen in der letzten Sigung an. Das Verhalten der Regierung in der Angelegenheit des Dentmals für die Märztämpfer wird damit beaut­wortet, daß die Stadt hunderttausend Mart zum Empfang des in privater Angelegenheit beim preußischen Hofe erschienenen Kaisers von Oestreich hergiebt; das Schreiben des Oberhofmeisters bahn hinweggeführt werden. von Mirbach findet gewissermaßen darin seine Erledigung, daß Zur Angelegenheit des Straßenhandels. Ueber den Empfang Ein einzulegender Protest wird erst feststellen müssen, inwieweit ein wertvoller Streifen des Schloßplazes zur Ausschmückung des beim Oberbürgermeister und beim Polizeipräsidenten wird die aus unbeglaubigte Bollmachten zu Wahlzwecken gültig sind und in­Stönigschlosses unentgeltlich abgetreten wird. Und so ließen sich bis fünf Witgliedern zufammengefeßte Kommiffion in einer Donnerstag wieweit die Gegner durch Bezahlung der Stempelsteuer am Wahl­zur Centenarfeier und zu den Tagen des Fordenbeckens zurück die abend 91/2 Uhr im Gewerkschaftshaus stattfindenden Versammlung tisch das Recht haben, das Wahlergebnis nach vorheriger Kalkulation servilen Reverenzen weiter aufzählen, von denen der Freifinn aller Bericht erstatten. Das Referat hat Genosse Zubeil übernommen. Zeichen der Mißachtung zum Troß nicht abließ. Dem unwürdigen Ein Preis von 12000 m. wird vom Deutschen Tier- umzuändern und sie nur dann erst die Steuern zahlen, wenn das Verhältnis zum Hohn, in das der Freifinn durch eigne Schuld hinein- uz- Verein ausgesetzt für die Konstruktion eines allgemein Ergebnis der Wahl dadurch umzuändern iſt. befriedigenden Tötungsapparates für Schlachttiere. Nigdorf. Den Mitgliedern des Wahlvereins zur Nachricht, daß geraten ist, steht als Pendant gegenüber seine offensichtliche Unluft Anmeldungen zur Preisbewerbung sollen schriftlich mit Angabe der in der, heute, Mittwoch, abends 81/2 Uhr bei Lauckner, Berg­zu jeder Reform auf kommunalpolitischem Gebiet. In seiner Steuer- Preise der Apparate bis 31. Dezember d. J. bei der Prüfungsstraße 151/152, stattfindenden Generalversammlung auch die politit, in seinem Verhalten zur Straßenbahn- Gesellschaft, in der tommission erfolgen. Wahl der Delegierten zu der am 27. Oftober stattfindenden General­versammlung des Central Wahlvereins stattfindet. Der

migachtet.

Ueber dieses freifinnige Parteiregiment hat die Wählerschaft der dritten Klasse am 6. November zu Gericht zu figen. Sache unsrer Genoffen iſt es, dafür zu sorgen, daß das Urteil an Deutlichkeit

nichts zu wünschen übrig lasse.

Vom Milchkrieg.

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Dies neue Denfmal behördlichen Entgegenkommens, mit dem Trotz einem Vorsprung von 45 wirklich abgegebenen Stimmen hier eine Privatgesellschaft beglückt wird, sticht merklich ab gegen die schlugen die erst am Wahltisch durch Bezahlung der Haltung der Behörde in Sachen der städtischen Straßenbahnen. Stempelsteuer Gültigkeit erlangenden Bettelſtimmen, welche Durch die vom Menschengewühl wimmelnde Leipzigerstraße dürfen von dem stellvertretenden Amtsvorsteher präsentiert wurden, Sinhängewagen fahren, über die auch nicht entfernt so start belebten für die Gegner günstig aus; das Endresultat ist folgendes: Linden darf nicht einmal eine einzige Linie der städtischen Straßen- Gerisch 249, Karow   248, Ridel 271, Bettmann 270, un­gültig 4 Stimmen.

Ueber die lehte Schöneberger Stadtverordneten Sihung

in Berlin   besonders brennenden Wohnungsfrage, in den Mängeln des Schulwefens, in den Krankenhausfragen, bei der Kohlennot bei dem Goldschmied Wiltius in der Baffage Unter den Linden, Reiche Bente fanden Einbrecher in der Nacht zum Montag Vorstand. und sonst bei zahllojen Gelegenheiten hat der Freisinn der Reichs- Laden Nr. 41. Sie müssen mit großer Vorsicht zu Werke gegangen hauptstadt sich den Ruf zu verschaffen gewußt, daß er, weit entfernt, fein, um nicht überrascht zu werden. Die Passage wird nachts an wird uns berichtet: Auf der Tagesordnung stand u. a. die Magiſtrat auf dem Boden soeialer Kommunalpolitik bahnbrechend vorzugehen, beiden Enden durch ziemlich hohe Eisenthore verschlossen gehalten. vorlage, betreffend die provisorische Pflasterung der Belzigerstraße auch die bescheidensten Forderungen der ärmeren Bevölkerungsschichten Außerdem sorgen zwei Wächter für ihre Sicherheit. Dennoch gelang und die Regulierung der Mühlenstraße. Diese beiden schon oft den Spizzbuben ihr Beutezug. Nachdem sie ein Thor entweder über- erörterten Gegenstände, die wohl mit schuld daran sind, daß die stiegen oder mit einem Nachschlüssel geöffnet hatten, fahen sie sich an Bebauung in diesem westlichen Stadtteile fo langsam fortschreitet, dem Laden von Wiltius wieder einer eifernen Sicherheitsthür gegen konnten wiederum nur teilweise erledigt werden. Im ersteren Fall über. Diese deckt jedoch nicht die Luftklappe in der Ladenthür. So wurde die Angelegenheit nochmals einem Ausschuß überwiesen, da gelang es ihnen, durch die Klappe hindurch die Ladenthür zu öffnen die Entschädigungen der betreffenden Besitzer Lulay und Griſe, die im und dann über die eiserne Thür hinweg in das Geschäft einzusteigen. Fall einer definitiven Pflasterung ihre Grundstücke abtreten müßten, Im Laden gingen sie sehr behutsam zu Werke, um nicht zu hohe seien, trotzdem Stadtverordneten- Vorsteher Müller wünschte, durch ein Geräusch die Aufmerksamkeit der Wächter, die auf ihren daß diese Arbeiten im Interesse der Arbeitslosigkeit noch in diesem Was die Verbreiterung der Die Leiter der agrarischen Milchcentrale müssen mit den felt- Gängen ab und zu vorbeikommen mußten, zu erregen. Daher Herbst vorgenommen werden sollten. samsten Mitteln versuchen, die wachsende Losfagung der eignen Ge- richteten fie auch teine große Verwirrung an, sondern ließen alles, Mühlenstraße betrifft, wo die Verhandlungen mit dem Befizer des nossen   zu hemmen. Dazu sollen offenbar die in der Deutschen   was sie nicht mitnahmen, so weit als möglich auf seinem Platze Eckgrundstücks, Frau Bergemann, schon seit Jahren im Gange sind, Tageszeitung" täglich publizierten Siegesmeldungen dienen. liegen. Zur Auswahl ließen sie fich Zeit. So entwendeten fie nur so einigte sich die Versammlung endlich auf einen mit Frau diefer für die Während nun die weniger erfahrene bäuerliche Gefolgschaft der die besten goldenen, silbernen und andre Schmuckfachen im Werte Bergemann abgeschlossenen Vertrag und als Beihilfe zur Er " Deutschen Tageszeitung" noch eher Glauben zu schenken geneigt ist, von rund 9000 M. Auf demselben Wege, auf dem sie gekommen Abtretung eines Landstreifens gezahlt werden. Dem haben verschiedene größere Gutsbefizer durch Reisen nad) Berlin   waren, verschwanden fie ungehört und ungesehen. Der Bestohlene richtung einer Mauer 28 200 M. mit eignen Augen feststellen können, was es mit dem angeblich hat auf die Ergreifung der Diebe und die Wiederherbeischaffung des bereits bestehenden Ausschnß überwiesen wurde der Entwurf eines reißenden Abjaz" der Ringmilch auf den Bahnhöfen und in den gestohlenen Gutes eine Belohnung von 500 M. ausgesetzt. Ortsstatuts für das hiesige Gewerbegericht, welcher nach dem Verkaufsgeschäften der Milchcentrale auf sich hat. Daraufhin wurden neuen Gewerbegerichts- Gesetz ausgearbeitet und nach dem auch die die Herren mit dem Hinweis beruhigt, daß der riesige Verkauf eben für ethische stultur schreibt uns:" Der frühere Pferdebahnschaffner Betitions ausschuß überwiesen wurde ferner die Eingabe der Feine Familie. Die Auskunftstelle der Deutschen Gesellschaft Entschädigung für die Beifizer auf 6 M. vorgesehen ist.- Dem in der Nacht und hinten herum" von der Ringmolkerei aus erfolge. Seinrich B. fchickt unter Beilegung von Zeugnisabschriften zahllofe legten Kommunalwähler- Bersammlung, die Wahlzeit für die dritte Die ständige Kontrolle der vereinigten Milchhändler- Verbände und der Molkerei Bolle ergiebt aber die überraschende Thatsache, daß die Bittbriefe aus, in denen er seine Not in beweglichen Worten schildert. Abteilung bis 9 Uhr abends zu verlängern, womit sich erst die Ringmilchbauern" an die Milchcentrale thatfächlich längst nicht mehr das durch den er Stellung und habe verloren, flagt über unverschuldete Wähler dieser Abteilung wäre dringend zu wünschen, daß die Er nimmt Bezug auf seinen Sensationsprozeß mit einem Pastor S., nächste Sitzung zu beschäftigen haben wird. Im Jnteresse der vertragliche Quantum von 100 000 Litern täglich nach Berlin   ein Arbeitslosigkeit und bittet senden, vielmehr auch hiervon schon den größten Teil entweder direkt auf seine fünf Stinder ohne Mutter, die noch alle unversorgt bittet um Unterstützung unter Hinweis städtische Körperschaft diesem Antrage zustimmte. an die Milchhändler liefern oder mangels Sannen einfach weggießen sind". B. ist wegen der gegen den Pastor S. verübten Expressung Fürsten Hendel von Donnersmark gehörenden Terrains hat die Kom­Lichtenberg. Zur Frage der Ausgemeindung des dem müffen. Es gingen nämlich an die Milchcentrale überhaupt nur mit 9 Monaten, wegen eines an seiner eigenen Tochter begangenen mission, die sich mit der Vorbereitung der Angelegenheit zu be­noch ein: Am 4. Oftober 40 000 Liter, am 5. Oftober 41 500 Liter, Sittlichkeitsverbrechens mit anderthalb Jahren Zuchthaus bestraft. schäftigen hatte, beschlossen, der Gemeindevertreter- Sigung am am 6. Oftober 40 600 Liter. Davon wurden abgesezt am 4. Oktober etwa 8000 Liter, am 5. Oftober 8000 Liter, am 6. Oftober 7000 Liter. Seine Stinder stehen im Alter von 26-18 Jahren, drei Töchter 10. d. Mts. vorzuschlagen, in die Ausgemeindung des 200 Morgen Die Kellerräume der Ringmolkerei in der Schillingstraße sind seit wohnen mit ihm zusammen, treiben großen Stleideraufwand, ihr großen Terrains unter folgenden Bedingungen zu willigen: Zahlung zwei Tagen nicht mehr in der Lage, die neuen überständigen Milch fittlicher Ruf ist der denkbar schlechteste. B. lebt nur vom Ertrage einer Entschädigung von 600 000 M.( angeboten waren 500 000 m.); des Bettelbriefschreibens, ist auch als gewerbsmäßiger Bettler an den Anschluß des zweiten Teiles der Gemeinde Lichtenberg   an die Ber­Was mun speciell die in der Nacht" Ningmilch beziehenden tann nur auf das dringendste vor der Unterstützung dieses Menschen der Straßenregulierungskosten der Straße 64, der Beleuchtungskosten verschiedensten Stellen bekannt geworden. Die Privatwohlthätigkeit liner Kanalisation( der westliche Teil ist angeschlossen); Uebernahme Kunden der Milchcentrale anlangt, so ergeben die übereinstimmenden Berichte der Controleure, daß dies lediglich seitens eines Bäcker- gewarnt werden." dieser und der Röderstraße durch Berlin  ; Verzicht auf die Beihilfe von meisters und durch 21 hiesige Molkereibefizer geschehen ist und ge- Das Polizeipräsidium teilt mit: Am 7. d. Mts. ist ein 1500 M. zum Umbau der Schwarzen Brücke; Zurücknahme der vom Fürsten  schieht, die die Ringmilch bei ihren Kunden als frisches Molkerei- Baletot, Stock- und Schirmmarder der königlichen Staatsanwaltschaft gegen die Gemeinde angestrengten Prozesse wegen Zurückzahlung von produkt abjezen wollen. Diese Täuschung wird hierbei teilweise in vorgeführt. Derselbe räumte ein, in etwa 10 Fällen derartige Dieb- 22 000 W. angeblich zu viel erhobener Pflasterkosten. Auf der Tages­einer sehr originellen und drolligen Weise dadurch unterstützt, daß stäble in besseren Restaurants und Wiener   Cafés der Friedrichsstadt ordnung der öffentlichen Sizung am Donnerstag stehen außerdem die betreffenden Molkereibefizer die von außen gekommene Ning- ausgeführt und seine Beute an Stellner und Angestellte von Hotels die Bewilligung von 100 000 W. zur Erbauung einer evangelijchen milch künstlich anwärmen, damit fie so die Temperatur der frisch unter dem Vorgeben, er befinde sich in Geldverlegenheit, verpfändet ir che, sowie der Antrag Grauer und Genossen auf Errichtung gemoltenen warmen Stuhmilch bekommt. zu haben. Auf einzelne zotale und Hotels, in denen dies geschehen, leines Gewerbegerichts und Schaffung eines Zweckverbandes

vorräte aufzunehmen.