Die ,, Staatsbürger- Zeitung" und Justizrat Cassel.
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,, Auch ein jüdischer Notar".
Freitag, 18. Oktober 1901.
Run, hierbei hat er in meinem Sinne gehandelt. Was hier getrieben wurde mit den Märzgefallenen, war fein Liberafismus mehr, sondern grober Unfug. Es stände beffer um die Stadt, wenn sich die Liberalen nicht zu Schleppträgern Singers machen ließen. Berlin wird nie aus Konflikten mit Krone und Regierung herauskommen, wenn Lauter Scharfe" ins Stadtregiment gewählt werden.
Es folgt dann die Vernehmung des früheren Reichsbantbeamten Bericht der Berliner 8tg.", als die Rede darauf kam, daß StadtEugen Olbrich. Der Zeuge giebt zu, daß er frankheitshalber verordneter Eiso It seine Rückgratlosigkeit in der Angelegenheit des aus dem Dienste entlassen worden sei und seinen Schwager wie Märzgefallenen- Denkmals offenbart habe: Die schon einmal vertagte Anklagesache gegen den Redacteur seine Schwester wegen versuchten Giftmordes bezichtigt habe. Die der Staatsbürger Beitung" Otto Heinrich Bödler, wegen Be- diesbezüglichen Ermittelungen haben in keinem Falle zu einer An leidigung des Justizrats Cassel beschäftigte gestern wieder die lage geführt. Der Zeuge erzählt, daß Justizrat Cassel ihm im II. Straffammer des Landgerichts I unter Vorsitz des Landgerichts- März 1899 eine größere Summe auszuzahlen hatte. Herr Caffel rats 8i ehm. Die Anklage vertrat Staatsanwalt Dr. Sur, als habe ihn längere Beit hingehalten und erst ausgezahlt, nachNebenkläger war Justizrat Cassel zur Stelle, dem Justizrat Selein- dem der Anwalt des Zeugen, Rechtsanwalt Ulrich, Beschwerde holz zur Seite stand. Vor Eintritt in die Verhandlung be- erhoben hatte. Er fei der Ueberzeugung, daß Herr Caffel inzwischen antragte der Verteidiger, Rechtsanwalt Simons, die Vertagung, die ihm anvertrauten Papiere lombardiert hatte, wenn er dies auch Ein zweites Beispiel dafür, wie es um den Liberalismus frei weil er noch nicht in der Lage gewesen sei, die zur Sache gehörigen nur aus den mitgeteilten Umständen folgere und weitere Thatsachen finniger Kandidaten bestellt ist, tritt in einem Flugblatt hervor, das Handakten des Nebenklägers einzusehen und sich dadurch nicht dafür angeben könne. Auf die Frage des Vorfißenden, ob der in der Verteidigung beschränkt fühlen würde. Justizrat Caffel er- Beuge dem Angeklagten Böckler das Aftenmaterial zur Verfügung zu Gunsten eines Herrn Richard Baesler verbreitet wird, der klärte, daß die gesamten Handakten in der Beschwerdesache, die gestellt habe, erwidert der Zeuge, daß er in betreff Sieses gegen Rechtsanwalt Ulrich im 45. Bezirk aufgestellt ist. Rechtsanwalt ülrich gegen ihn anhängig gemacht hatte, monatelang Bunttes von seinem Recht der Zeugnisverweigerung Gebrauch Dieser Herr Baesler wird in dem Flugblatt empfohlen als dem Gerichte vorgelegen haben. Auf Antrag des Staatsanwalts mache. Justizrat Cassel entgegnet, daß es durchaus umwahr sei, ein von allen Ordnungsparteien aufgestellter Kandidat. Dr. Kur beschloß, der Gerichtshof, in die Verhandlung einzutreten. daß er dem Zeugen die Papiere nicht habe vorzeigen können. Es heißt weiter zu seiner Empfehlung, daß er sich auf Inkriminiert ist ein Artikel in Nr. 179 der Staatsbürger- Beitung" Wenn er ein solcher Schutte wäre, wie der Beuge vermute, tirchlichem Gebiet bewährt habe, daß er zu Gunsten vom 18. April unter der Spitmarke würde er den Geldschrank nicht erst geöffnet, sondern sofort der fleinen Steuerzahler für die Warenhaussteuer sei; den gefagt haben, daß die Papiere nicht zur Stelle wären. Justizrat Gaffel ist im Jahre 1895 als Pfleger für den in un Der Verteidiger beantragte wiederum die Bertagung, da er für das Straßenhandel will er nach dem Flugblatt womöglich ganz be foloffale Attenmaterial doch nicht genügend vorbereitet jei. seitigen und das Handwerk ganz besonders in Schutz nehmen", bekannter Abwesenheit lebenden Rentier Josef Olbrich und im Jahre 1896 zum Vormund für denselben ernannt worden. Der Staatsanwalt widersprach diesem Antrage, da er durch die kurz, der Herr entwickelt ein Programm, das jeder Antisemit Unter dem 19. März 1900 hat der Reichsbank Buchhalter a. D. der Reichsbank Buchhalter a. D. stattgehabte Beweisaufnahme für zweifellos erwiesen halte, daß auch unterschreiben kann und das offenbar auch- Liberalismus Eugen Olbrich, ein Sohn des Mündels, die Entlassung des Bor - dem Justizrat Cassel hängen geblieben sei. Der Vertreter des letzteren, Bezirk zahlreich vertretenen antisemitischen Wähler zugeschnitten ist. Eugen Olbrich, ein Sohn des Mündels, die Entlassung des Boricht der Schatten eines Verdachts einer pflichtwidrigen Handlung auf hin, Liberalismus her einzig auf den Fang der in diesem mundes und des erst im Jahre 1899 bestellten Gegenvormundes be antragt und dabei im wesentlichen geltend gemacht: Justizrat Cassel Justizrat Kleinholz, vertrat auch die Meinung, daß der Antrag auf Grund besonderer Namenslisten, in denen Socialdemokraten mit mir gestellt sei, um die Sache zit verschleppen. Der Gerichtshof habe gleich bei Beginn der Pflegschaft die Berwaltung eines nicht lehnte die Bertagung ab, erklärte aber, daß er außer stande sei, die einem S zu bezeichen sind, müssen die Hausverwalter im Auftrage unbedeutenden Vermögens überkommen. Er habe es pflichte Der tommende Sonnabend der Grundbefizer für Herrnt Baesler Hausagitation betreiben. widrig unterlassen, dem Gericht vom Umfange der Ver- heutige Verhandlung fortzusetzen. sei zur Fortsetzung in Aussicht genommen worden und Dieser Liberalismus, der die Ehrung der Märzgefallenen als mögensverwaltung Anzeige zu machen und habe dadurch sonte der jahrelang die Bestallung eines Justizrat Caffel ersucht werden, seine Hand- groben Unfug beschimpft und vor den Antisemiten mit einem Bestallung eines Gegenvormundes verhindert. aften dem Gerichtshofe bis dahin zu überantworten. Justiz- reaktionären Programm takbuckelt, dieser Liberalismus sollte sich Die erste Rechnung habe der Vormund erst Ende 1899 gelegt. Er rat Cassel erklärte, daß er hierzu außer stande sei, jedenfalls noch auf seine demokratische Vergangenheit besinnen können? Ein habe es ferner pflichtwidrig unterlassen, von dem Schwiegerjohn des müsse er vorher eine Abschrift von dem Inhalte der Alten nehmen Narr, der das glaubt. Die paar Leute im Bürgertum, die noch Rentiers Olbrich rechtzeitig Herausgabe des Vermögens des legteren, tönnen. Der Staatsanivalt bezeichnete dies Verlangen als etwas auf ihre demokratische Anschauung geben, müssen sich von welches dieser in Händen hatte, zu fordern. Er habe ferner gegen durchaus gerechtfertigt. diesen Schwiegersohn, Scheffner, nur auf Rechnungslegung, nicht auf Leistung des Offenbarungseides geklagt, überdies das rechts- Sonnabend bormittag 9 Uhr. Von einer Beschlagnahme der Berachtung abwenden. Der Gerichtshof beschloß die Fortsetzung der Verhandlung auf einem fo forrumpierten Parteienbrei wie den Kommunalfreifinn mit fräftige Urteil nicht vollstrect; er habe dem Ehepaar Scheffner Casselschen Handakten sei Abstand genommen worden. Zinsen erlassen und es auch sonst begünstigt, das Mündelvermögen nicht gehörig ermittelt, etiva 6000 M., die bereits aus Zahlungen des Jahres 1897 Herstammten und angeblich in Wertpapieren angelegt waren, trop Aufforderung des Eugen Olbrich noch nicht einmal im Jahre 1899 hinterlegt und dem Beschwerdeführer nicht borzeigen können. Die in dieser Beschwerde berührten Vorgänge bildeten den Inhalt des inkriminierten Artikels, der, wie hervor gehoben wurde, auf Grund vorliegenden aftenmäßigen Materials
ertvartet
Gesetzwidrige Hebung der guten Sitte. Auf dem Kriegsmarsche gegen den Minister Thielen wandelte die Deutsche Tageszeitung" gestern plöglich die Lust an, auch ein Dritter Wahlkreis. Heute, Freitagabend 8 Uhr spricht der bißchen auf dem schmalen Pfade der Lugend zu balancieren. Sie Führer der schweizerischen Socialdemokratie, Genosse Robert Seidel entdeckte nämlich, daß die vielen Reklamen, die gegen loscheres ( Zürich ), im großen Saale der Berliner Resource, Kommandanten Geld auf den Bahnhöfen, sowie in den Eisenbahnwagen angeheftet straße 57, über: Die Arbeiterbewegung und die Socialdemokratie in der Schweiz . Rege Beteiligung der Genoffen und Genoffinnen find, der Würde der Staatsverwaltung nicht entsprechen. Es sollten Der Vertrauensmann. nach der Mahnung des Blattes mir Anzeigen aufgehängt werden, geschrieben sein soll. Der Artikel enthält schwere Beschuldigungen die einen gemeinnügigen Juhalt haben, dem Interesse des gegen die Ehrenhaftigkeit des Justizrats Cassel, er macht diesem Vierter Wahlkreis. Am Montag, den 21. d. M.. abends völlig eigenmächtige und pflichtwidrige Handlungsweise zum Vor- 81/2 Uhr, findet in Kellers Festfälen toppenstr. 29, eine& offenen Ankommenden dienen und ihn auf fittliche Gefahren aufwurf, verweist auf die zahlreichen Pflegschaften, die Cassel verwalte, versammlung statt, in welcher Genosse Robert Seibel merkjam machen. und die Erörterungen gipfeln in dem Vorwurf, daß, Dieser Appell an die Moral des Herrn Thielen hätte manches wenn( Zürich ) über: Die Socialdemokratie in der Republik referieren wird. Caffel eine solche Verwaltungsweise überall in Anwendung gebracht Üm zahlreichen Besuch der Genoffen und Genoffinnen ersucht für sich, wenn ihm die kgl. preußische Justiz nicht im Wege hätte, er 100 000 M. Mündelgelder hinter sich haben müßte. Der Der Vertrauensmann. wäre, und das sollte auch die„ Deutsche Tagesztg." wissen. Für Angeklagte erklärte auf Befragen, daß er dem Nebenkläger nicht den Achtung, 6. Wahlkreis. Den Parteigenoffen zur Kenntnis, den Fall aber, daß ihr dies nicht bekannt ist, rufen wir ihr den Vorwurf der Unterschlagung habe machen wollen, sondern nur den Vor- daß am Montag, den 21. Oktober, abends 8 Uhr, im Lokale des Hindernisgrund kurz ins Gedächtnis. wurf begangener Pflichtwidrigkeiten. Der Vorsigende Herrn Kranz, Badstraße, eine Kommunalwähler- Ver- Der tgl. preußischen Staatsanwaltschaft war es im Kampfe für wünschte eine Aufklärung darüber, wer ihm denn pflicht- fammlung stattfindet. Tagesordnung: Die Bedeutung der widrig das Attenmaterial zur Verfügung geKommunalwahl im 36. Bezirk. Referent: Dr. Hermann Wey L. stellt habe. Der Angeklagte erklärte, daß er eines Tages das Diskussion. Altenmaterial auf seinem
Redaktionstische vorgefunden
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Eine zweite Bersammlung findet am Dienstag, den 22. Oktober, abends 8 thr, im Lokale des Herrn Rabe, Kolbergerstraße 28, statt. Tagesordnung: Die Bedeutung der Kommunalwahlen im 48. Bezirk. Referent: Reichstags- Abgeordneter 23. Pfannkuch. Diskussion. Das Wahltomitee.
Tokales.
Zu den Stadtverordnetenwahlen.
Ordnung, Religion und Sitte beigefallen, einen Schankwirt in Steglitz wegen Vergehens gegen einen angeblich noch zu Recht bestehenden Paragraphen des preußischen Preßgejeges anzuflagen, weil er in seinem Lokal, also an einem„ öffentlichen Ort", ein Plakat geduldet hatte, dessen Inhalt die Aufforderung enthielt, dem Verbande der Handels- und Transportarbeiter beizutreten. Hierin liege ein Vergehen gegen das preußische Breßgefeß, denn darin heiße es:
Er hebe besonders hervor, daß das Material nicht vom Rechtsanwalt Ulrich, der die Beschwerde gegen Justizrat Caffel im Auftrage des Bankbuchhalters Eugen Olbrich erhoben, herrühre; er habe mit diesem über die Angelegenheit überhaupt nicht gesprochen. Schöneberg . Die Parteigenoffen werden darauf aufmerksam„ Auschlagszettel und Plakate, welche einen andren Inhalt Er fei auch heute noch der Ueberzeugung, daß Justizrat Caffel gemacht, daß am Sonntag, den 20. Ottober, von morgens haben, als Sinkündigungen über gesetzlich nicht verbotene VerPflichtwidrigkeiten begangen habe und trete dafür den Beweis 81/2 Uhr ab eine Flugblattverbreitung stattfindet. Die sammlungen, über öffentliche Vergnügungen, über gestohlene, verder Wahrheit an. Er habe nach der ganzen Sachlage den Ausgabe der Flugblätter erfolgt nur in folgenden Lokalen: lorene oder gefundene Sachen, über Verkäufe oder andre NachEindruck haben müssen, daß es Pflicht des Nebenklägers Ständer, Hohenstaufenstr. 80; Schilling, Kyffhäuserrichten für den gewerblichen Verkehr, dürfen nicht angeschlagen, gewesen wäre, sofort die Bestellung eines Gegenvormundes zu bestraße 16; oppe, Merseburgerstr. 7; Obst, Meiningerstr. 8; angeheftet oder in sonstiger Weise öffentlich ausgestellt werden." antragen, da es sich um ein nicht unbeträchtliches Vermögen or lemann, Kaiser Friedrichstr. 8; Püschel, Guglowftr. 9, handelte. Dieser Auffassung schloß sich das Kammergericht an; es Er habe damals nicht gewußt, daß die Bestellung eines und Mo II, Sponholzstr. 84. Pflicht eines jeden Parteigenossen ist hob die freisprechenden Urteile der unteren Instanzen auf und verurteilte Gegenvormundes Sache des Gerichts sei. Staatsanw. Dr. Suy cs, sich in einem dieser Lotale zur Hilfe einzufinden. fragt den Angeklagten, wie so es denn komme, daß er, obgleich ihm Der Vorstand des Wahlvereins. Sen Angeklagten, wie aus dem heute vor acht Tagen von uns verangeblich die Aften vorgelegen, mit feinem Wort erwähnte, daß die Rummelsburg . Sonntag, nachmittags 2/2 Uhr, findet im öffentlichten Prozeßbericht ersichtlich ist, zu einer Geldstrafe. Beschwerde in drei Instanzen durch Gerichtsbeschlüsse als un Lokale des Herrn Mend( Café Bellevue") die General Vielleicht beugt sich die Deutsche Tageszeitung" jetzt vor dem begründet zurückgewiesen worden sei. Der Angeklagte erwidert, versammlung des hiesigen Socialdemokratischen Wahlvereins Urteil des höchsten preußischen Gerichtshofs und entschuldigt sich daß der Instanzenzug damals noch nicht erschöpft gewesen und statt. In Anbetracht der wichtigen Tagesordnung werden wegen ihres gesetzwidrigen Verlangens beim Minister Thielen. er den Inhalt der Beschlüsse nicht so aufgefaßt habe, als ob die Mitglieder ersucht, recht zahlreich und pünktlich zu erscheinen. Sollte sie aber ob dieser That der königlich preußischen Justiz den der Nebentläger forrett gehandelt habe. Jm vorigen Termin hatte( Alles Nähere siehe Inserat.) Stopf fchütteln und fich fragen, wie ein Gefeg, das folche Ents der Angeklagte auch noch einen andren Fall erwähnt, in welchem der Nebentläger nach seiner Ansicht in wenig uneigemügiger Weise scheidung ermöglicht, mit der Moral und dem öffentlichen Leben seinen Vormundschaftspflichten nachgekommen sei. Dieser Fall bevon heute zu vereinbaren ist, so laden wir sie freundlichst ein, so trifft die Pflegschaft der Kinder der geschiedenen Mertinsschen zu handeln, wie wir und die Staatsanwaltschaft, die diese Eheleute. Auch für diesen Fall hatte der Angeklagte Beweiserhebung beantragt. Es erfolgte zunächst bie Sehr lebhaft tritt die„ Berl. 8tg." für die Wahl von Entscheidung provoziert hat, gegen die Eisenbahn- BerwalBerlesung der Beschwerde des Eugen Olbrich und der Socialdemokraten ein. In einem Leitartikel tennzeichnete tung mobil zu machen. Mit dem Gesetz ist es zum Beispiel nicht darauf ergangenen abweisenden Beschlüsse des Amtsgerichts, des das fortschrittliche Blatt gestern der Kommunal- Liberalismus folgender zu vereinbaren, daß das bekannte plakat, welches zu Gaben für die Lungenheilstätten auffordert, sich auf den Bahnhöfen anLandgerichts und des Kammergerichts, die Herrn Gaffel völlig ent- maßen: laften. Auf Befragen erklärt der Angeklagte, daß er diese Be„ Es ist leider, leider kein ganz unberechtigter Vorwurf, daß geheftet findet, ebenfalls dürfte die Einladung, in Jünglingsvereinen schlüsse gefannt habe, aber nicht der Meining gewesen sei, der politija radikale Freifinn in der Berliner Kommunalpolitit, und Mägdeherbergen vor den sittlichen Gefahren der Großstadt daß sie die Vorwürfe gegen den Nebentläger entfräften tömmen. er das Seft in Händen gehabt hat, bebentlich ab Schuß zu suchen, ja am Ende sogar die Aufforderung, das AusIm Gegenteil jei in den Beschlüssen mehr als eine der behaupteten geblaßt ist. Die Rechnungsträgerei hat die rücksichtsloje spuden zu unterlassen, leicht zu einer gefezwidrigen Handlung Thatsachen bestätigt worden. Staatsanivalt Dr. Kur glaubt, daß Brincipientreue bielfach abgelöst; das mit dem Beiiße zurecht zu konstruieren sein. Also, vorwärts, Staatses doch Pflicht des Angeklagten gewesen wäre, den Lesern wenigstens der Macht wachfende Bedürfnis positiven" Schaffens anwalt und erhebe Anklage gegen die tgl.preußische von dem Vorhandensein der abweichenden Beschlüsse Stenntnis zu1 hat oft dazu geführt, fünfe gerade sein zu lassen und Ja zu sagen, Gisenbahn- Berwaltung! geben. Auch gegen den Beschluß des Landgerichts erhoben die Rechtsanwalte Ulrich und Simons Beschwerde, aber auch das Kammergericht tam zu dem Ergebnis: daß das Landgericht auf Grund sorgfältiger Würdigung des gesamten Materials das Borliegen von Pflichtwidrigkeiten mit Recht verneint habe. Justizrat Cassel fuchte auf Grund seiner Handakten und unter Angabe der Belege für den Ankauf und die Deponierung der von ihm für das an ihn gezahlte Geld angeschafften Papiere nachzuweisen, daß er bei der Anlegung des Vermögens mit der größten Promptheit vorgegangen sei. Rechtsanwalt Simons last in einer Zwischenbemerkung durchblicken, daß der Nebenkläger die von ihm angekauften Wertpapiere in einer gewissen Zwischenzeit, ehe er sie zum Depot brachte, zu eigenen
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Spekulationszwecken lombardiert
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wo ein entschiedenes„ Mein" am Plaze und der Vorwurf der Un- Wir werden natürlich bei jeder passenden Gelegenheit die fruchtbarkeit ein Stuhmestitel gewesen wäre das Bedürfnis Konsequenz aus dem Urteil des Kammergerichts ziehen und diese der Gewählten endlich, sich auf Lebenszeiten an der Macht zu erflicht
halfen, hat eine Inzucht der Bürgerschaftsvertretung veranlaßt, Pflicht besonders eifrig üben, wenn der Staatsanwalt weiter die die notwendig zur Erfchlaffung und völligen Ber Wirte, welche ähnliche Blafate, wie die für gesezwidrig befundenen wafchenheit der politischen Charaktere führen mußte. Mit in ihren Räumen dulden, mit Anklagen behelligen sollte. Dieser bitterem Schmerze haben wir es in diesen Tagen erleben müssen, Art Stimulus für die Staatsantvaltschaft, diesem unausgesetzten daß, gewiß in bester Abficht, aber in unglaublicher Sturzsichtigkeit, Anbohren von feiten der socialdemokratischen Presse ist es bekanntfogar der alte, ehrenfeste Demokrat Langerhans in eine Wähler- lich zum wesentlichen zu danken, daß das reaktionäre Verbot des versammlung eilte, um einen Mann wie den vielberühmten Herrn Inverbindungtretens politischer Vereine zum alten Gifen geworfen Jacobi, der hart ins Gedränge geraten ist, zur Wiederwahl zu ist, und dies Anbohren wird auch die Trümmer des reaktionären empfehlen im Interesse der Einigkeit der Liberalen. 8 um
Teufel mit dieser Ginigteit, wenn sie nur dazu gut preußischen Preßgesetzes zu Falle bringen.
ift, uns Leute als Führer aufzuhalsen, die den Namen liberal" Leider hatte bisher die socialdemokratische Presse eine so notoder sonst vorübergehend benugt haben könnte. Justizrat Cassel anrüchig machen bei allen wirklich liberal denkenden Menschen. wendige und fegenbringende Arbeit fast ganz allein zu verrichten. tritt dieser Unterstellung mit Entrüstung entgegen und erklärt fie Dieser Einigkeitskultus ist der Fluch des Kommunal- Fühlt die Deutsche Tageszeitung" sich berufen, beileibe nicht für freisinns, an dem er, wenn nicht bald damit gebrochen wird, eine Erweiterung der Preßfreiheit zu sorgen, sondern nur die Moral für eine müßige Phantasie. Staatsanwalt Dr. Kur fragt den zu Grunde gehen muß." Angeklagten, ob er denn angesichts dieser Darlegungen noch immer im Reiche des Herrn Thielen zu heben, so möge fie es ebenso machen den Verdacht der Unterschlagung aufrecht erhalten wolle, worauf der Es verschlägt wenig, daß die Berliner Beitung" im selbeu wie wir Angeklagte erwidert, daß er niemals eine Unterschlagung behauptet, Artikel davon redete, daß im Bürgertum noch demokratischer Geist sondern nur Thatsachen mitgeteilt habe, aus denen möglicherweise hause und daß die Socialdemokratie tein Recht habe, sich allein Gemütvolle Darstellungen. Eine allegorische Darstellung der folche Schlüffe gezogen werden könnten. Bezüglich des Mertins als Vertreterin des Voltes zu bezeichnen. Da man auch diesmal neun preußischen Ministerien ist für das Giebelfeld im schen Falles sucht der Nebenkläger gleichfalls eingehend darzulegen, bei den liberalen Kandidaten den demokratischen Geist wird mit der mittleren Rifalit des neuen Herrenhauses in der Leipzigerdaß er auch in diesem Falle nach bestem Wissen und Ge- gaterne fuchen können, bleibt solchen Leuten im Bürgertum, denen wissen gehandelt habe. Der Nebentläger Caffel legte an der Hand feiner Akten dar, daß das demokratische Bewußtsein mehr ist als eine inhaltslose Bhraje, alle Angriffe des Zeugen Mertins unbegründet und unrichtig seien. gar nichts andres übrig, als für einen Socialdemokraten zu Amtsgerichtsrat Schlenther, welcher Vormundschaftsrichter in der stimmen. Olbrichschen Sache gewesen ist, erklärt nur, daß ihm nie zu Ohren ge= Von welcher Nummer der Kommunalliberalismus ist, das zeigte tommen sei, daß Justizrat Cassel sich als Pfleger der Olbrichschen fich gestern in einer Wählerversammlung des 11. Bezirks giveiter Kinder irgend eine Pflichtwidrigkeit habe zu Schulden kommen lassen. Abteilung. Dort sagte der Stadtverordnete Fähndrich nach einem
doret sto
straße beſtimmt. Das Modell, von Profeffor Otto Leifing in svei Fünfteln der natürlichen Größe entworfen, ist gestern in entsprechender Höhe zur Beurteilung feiner Wirkung aufgestellt worden. Am Ende ist dieser Klinstler der Herr, der sich bereits
auf dem Gebiete gemütvoller Darstellungen bewährt hat. Gerade die preußischen Ministerien sind eine wahre Fundgrube für solche Leistungen. Wie idyllisch muß fich als Allegorie des Unterrichtsministeriums der mit 300 Bibelsprüchen vollgepfropfte Gemeinde