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Br. 245. 18. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 19. Oktober 1901.

Berliner Partei- Angelegenheiten.

Charlottenburg . Für die bevorstehenden Stadtverordneten wahlen findet am Sonntag, früh 7%, Uhr, eine Flugblatt verbreitung von folgenden Lokalen aus statt: 1. Bezirk: Basche, Potsdamerstr. 43; 2. Bezirk: Leder, Bismardstr. 74; 3. Bezirk: Kant, Charlottenburger Ufer 2; 4. Bezirk: Dörre, Wall straße 90; 5. Bezirk: Petrid, Sefenheimerstr. 1; 6. Bezirk: Fischer, Bestalozzistr. 84; 7. Bezirk: Röttger, Leibnigstr. 3; 8. Bezirk: Bredlow, Ansbacherstr. 31.

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zu entziehen fucheit. Jahr für Jahr bleibt eine große Anzahl Dienst überschlug sich und geriet unter den Anhängewagen. Dieser ging boten mit den Beiträgen im Rückstand; im letzten Jahre waren es über ihn hinweg, bevor der Wagen zum Stehen gebracht werden Der Berunglückte wurde von einem Schußmann wieder 5366. Durch den Zwang, diese Beiträge zu zahlen, wollte fonnte. man, als der Fonds bor jegt beinahe 75 Jahren gegründet wurde, nach der Königlichen Selinit in der Ziegelstraße gebracht. Hier bermutlich bei den Dienstboten die Neigung zu häufigem Wechsel der mußte ihm das rechte Bein sofort abgenommen werden, da der Obere Dienststellen bekämpfen. Also eine Strafe für Verschenkel fast vollständig abgequetscht war. Der linte Oberschenkel änderungslust der Dienstboten! Diese Strafe" trifft und mehrere Rippen waren dem Unglücklichen gebrochen. Außerdem aber auch diejenigen Dienstboten, die gegen ihren Wunsch und ohne stellte man noch innere und verschiedene Stopfverlegungen fest. Der ihr Verschulden den Dienst wechseln auch diejenigen, die lediglich Berunglidte erlag im Krankenhause feinen Verlegungen und seine wegen schlechter Behandlung den Dienst verlasseit. Leiche wurde auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft beschlagnamt. Die das Gesinde imter ein Ausnahmerecht stellenden Be- Ueber die Schuldfragen wurden gestern, Freitagnachmittag. Augen­ftimmungen des Gesinde Belohnungs- und Unterstüßungs- Fonds zeugen des Unglüds vernommen. Schmelzpfennig war verheiratet dürfen sich getrost neben denjenigen der famosen Gesinde- und Vater eines 17jährigen Sohnes, der jetzt eben seine Lehrzeit als Ordnung sehen lassen. Wie noch erinnerlich sein wird, wurde Klempner beendet hat. Anfang dieses Jahres in der Stadtverordneten Ver Durch einen Sturz in die Spree fand vorgestern, Donnerstag iammlung von der socialdemokratischen Fraktion ein abend um 9 Uhr bie 53 Jahre alte Arbeiterswitwe Johanna Scheer Antrag gestellt, der eine Wenderung der Bestimmungen des Fonds oder mindestens die Beseitigung der geb. Walter aus der Swinemünderstr. 60 den gesuchten Tod. Die Dienstboten Beiträge empfahl. = Die freifinnige Mehrheit Frau war seit 12 Jahren Witwe und seit dem Tode ihres Mannes der Versammlung lehnte Siefen Antrag ab und lieferte damit den start dem Trunke ergeben. Infolge dessen tam sie vor zehn Monaten in städtische Frrenpflege. Ein halbes Jahr war fie in Dalldorf und Beweis, daß trotz aller gegenteiligen Versicherungen auch in ihren dann in Privatpflege. Hier verfiel sie wieder dem Trunke. Nachdem Der Gegensatz, der zwischen den Straßenhändlern und den feß- Reihen noch jene Anschauungen lebendig find, die ihren beredtsten sie atvei Nächte hindurch im Delirium phantafiert hatte, ging Ausdruck in der Gesinde- Ordnung gefunden haben.

Wahlverein für Stralau. Sonntagnachmittag 2 Uhr findet im Lokale des Herrn Gursch, Alt- Stralau, eine Vereinstimmungen Bersammlung statt.

Lichtenberg . Alle Parteigenossen werden dringend ersucht, am Sonntag früh 8 Uhr in ihren Bezirkslokalen zu erscheinen, um sich an der Verbreitung eines Flugblattes zu beteiligen.

Lokales.

Straßenhändler und Ladeninhaber.

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Haften " Handeltreibenden, den Ladeninhabern, besteht und sich be­sonders in der letzten Zeit immer mehr zugespitzt hat, äußerte fich am Donnerstagabend in einer vom Bund der Handel­und Gewerbetreibenden" nach den Arminhallen ein­berufenen Versammlung in etwas stürmischer Weise. Die Bersammlung war gut besucht, aber fast zur Hälfte von Straßen­

Händlern.

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sie vorgestern nachmittag um 1 Uhr weg, um Strümpfe, Unter Sem Vorsitz Des Stadtverordneten Vorstehers bie fie für die Anstalt in Dalldorf gestrickt hatte, abzuliefern. Abends Dr. Langerhans tritt hente der Ausschuß zur Beratung des sprang fie in der Nähe des Lehrter Bahnhofes am Friedrich Karl­Erlasses des Oberpräsidenten Dr. Bethmann- Hollweg in der An- Ufer in die Spree und fand ihren Tod, obgleich es einem Schiffer gelegenheit der wiederholten Wahl des Stadtrats Gustav gelang, fie mit einem Bootshaken nach kurzer Zeit aus dem Waffer wieder herauszuziehen. sammen. Zum 23. d. M. ist der Ausschuß zur Beratung der Bor sauffmann zum zweiten Bürgermeister von Berlin zu= Ein Einbrecher, der längere Zeit ein ganzes Stadtviertel un lage über den Einfluß der Krantenhauspflege auf das sicher machte, ist jetzt festgenommen worden. In Moabit wurde ein Der Wortführer der kleinen Handel- und Gewerbetreibenden, Wahlrecht, sowie über den Antrag der Stadtv. Auguftin und Genoffen, Diebstahl nach dem andern verübt, ohne daß jemand auch nur die Redacteur Böschl, referierte über die Stellungnahme zu den Stadt betreffend die Einränmung des Rechts für diejenigen den Unter- Spur eines Verdächtigen gesehen hätte. Zu den Opfern gehörten verordneten Wahlen sowie über Markthallen und Straßenhandel. ftügungswohnsiz in Berlin besitzenden Personen, im Falle einer die Herren Lieutenant Dettnier, Freiherr v. Rotenhan, Döring und Für die Stadtverordneten Wahlen empfahl er die Unter- Anstaltspflegebedürftigkeit die unentgeltliche Aufnahme in einem viele andre. 85 Einbrüche waren bereits angezeigt, und noch immer stügung nur solcher Kandidaten, die das Versprechen geben würden, städtischen Strankenhause zu verlangen, zusammenberufen worden. tannte man den Thäter nicht, der in einem Falle 3000, in einem sich in der Stadtverordneten Versammlung feiner Fraktion anzu­Errichtung einer städtischen Volksbadeanstalt auf dem andren 10 000 m. in Wertpapieren, sowie allerhand wertvolle Er hatte zunächst einen Teil der schließen und unabhängig" die Interessen der kleinen Handel- und Wedding . Die Stadtverordneten- Versammlung wird in einer Vor- Sachen erbeutet hatte. Gewerbetreibenden zu fördern. Er dachte dabei an die( diesmal lage vom Magiftrat ersucht, sich damit einverstanden zu erklären, Gegenstände verkauft und versuchte dann, die Papiere ab­zusetzen. Die Bankhäuser waren aber benachrichtigt, und nur zum Teil aus den Grundbefizer Vereinen bezogenen Kandidaten daß das sogenannte Baumschulen Grundstück hinter der Feuerivache mit knapper Not entging ber Kunde wiederholt feiner Feſt. der fich unpolitisch" nennenden konservativ- antisemitischen Bürger- an der Pantstraße dafür verwendet wird. Diese Badeanstalt soll einnahme. Da er mun so nicht weiter fam, schlug er einen andren, partei, denen allerdings das Versprechen, keiner Frattion beitreten Männerschwimmbad von 205 Quadratmeter Wasserfläche, ein Frauen nicht ganz gewöhnlichen Weg ein. Er schrieb ohne Namen an die zu wollen, deshalb nicht schwer werden kann, weil die Bürger- Seifenräumen von je 30 Quadratmeter Grundfläche, 70 Wannen töfegeld herauszugeben. Der Striminalfommissar, ber die Er schwimmbad von 160 Quadratmeter Wasserfläche, beide mit zwei Bürger- Geifenräumen Bestohlenen und erbot sich, ihnen die Wertpapiere gegen 3- partei" in der Stadtverordneten Versammlung nur über ganze zellen, 80 Braufezellen usw., sowie die erforderlichen Wohnungen für mittelungen leitete, empfahl den Leuten, darauf einzugehen und dem zwei Vertreter verfügt, also thatsächlich keine Fraktion vorstellt. Angestellte enthalten. An der Kunkel- und Ravenéstraße würden Einbrecher, wie er es verlangt hatte, unter bestimmten Zeichen Briefe Hinsichtlich des Straßenhandels verlangte Herr Böscht, unter dann noch Baustellen zum Verkauf übrig bleiben. Der Eingang zur postlagernd zu senden. Sobald, wie der Beamte geglaubt hatte, Vorlegung einer entsprechenden Resolution, vom Magistrat wie von Badeanstalt kommt nach der Gerichtsstraße. fam er aber nicht zum Ziel. Die Briefe wurden regelmäßig von der Stadtverordneten- Versammlung bedingungslose Zustimmung zu Dem Magiftrat ist eine Petition von Motorengas- und einem Dienstmann abgeholt. Diefer gab fie an einer bestimmten der neuen, den Straßenhandel betreffenden Polizeiverordnung, gegen Heizgas- Konsumenten zugegangen, welche über 400 Unterschriften Stelle einem jungen Burschen, der ihn erwartete, der wieder einem die die Gewerbedeputation und hinterher auch die Verkehrsdeputation trägt, darunter die einer ganzen Reihe großer Fabrikanten, die andern usw., so daß man den eigentlichen Empfänger noch immer eine ablehnende Stellung eingenommen hat. Das erfordere die zwischen 8-17 000 M. für Motorengas jährlich zu entrichten haben. nicht zu sehen bekam. Um das Geld zu erhalten, bat der Einbrecher die Rücksicht nicht nur auf die kleinen Geschäftsleute, sondern auch Die Betenten heben hervor, daß sie durch die Erhöhung des Bestohlenen um eine Zusammenkunft in einem Café, teilte ihnen aber auf die Markthallen und den Stadtsäckel. Es ständen ja jezt Heiz- und Motorengases bon 10 auf 12,85 Pfennig gleichzeitig mit, daß er sie über den Haufen schießen werde, wenn sie Taufende von Läden leer, sagte Herr Pöscht; die follten fich die pro Stubikmeter erheblich geschädigt sind, und teilweise in schwere etiva versuchen sollten, ihn der Polizei zu überliefern. Ein Wert­Straßenhändler mieten. Von gegnerischer Seite sprach der Straßen- geschäftliche Bedrängnis geraten feien, weil sie infolge fester meister Münter ging auf den Vorschlag wirklich ein, zahlte das ver­händler Opiz, der die Vernichtung zahlreicher Eristenzen als und genau faltulierter Berträge die Mehrausgaben für Gas langte Löfegelb und erhielt feine Wertpapiere zurück. Gin andrer Be weder auf ihre Kundschaft abwälzen, noch von ihrem stohlener nahm den Vorschlag nur zum Schein an und glaubte den die unausbleibliche Folge der Polizeiverordnung bezeichnete. Nach ohnehin geringen Gewinn decken können. Nach längerer Beratung Verbrecher auch ohne die Striminalpolizei festnehmen zu können. Er Beseitigung des Straßenhandels würden es viele Ladeninhaber, die und Prüfung der Beschwerde hat der Magistrat beschlossen, die hatte aber keinen Erfolg und büßte zu feinen Papieren noch etwas heute noch seßhaft seien, aber durch die Ungunst der Verhältnisse Petition a blehnend zu bescheiden. Geld ein. Dem Einbrecher selbst schien indessen dieser Weg nun doch vielleicht bald gezwungen würden, ihre Läden aufzugeben, gewiß Der hiesige Magistratssekretär Dr. Deichen ist unter nicht mehr zu geben. Er verlangte von einem andren Bestohlenen, selber bedauern, daß es ihnen dann verwehrt sei, wenigstens durch 68 Bewerbern am legten Dienstag von der Stadtverordneten- Ber- daß er das Löjegeld, 180 M., an seine eigene, des Bestohlenen, Straßenhandel ihr Brot zu erwerben. Die Resolution wurde sammlung zu Graudenz einstimmig zum befoldeten Stadtrat und Adresse postlagernd schicke. Er, der Einbrecher, werde sich am Poſt­schließlich mit knapper Mehrheit und unter lautem Protest der Stadtkämmerer gewählt worden. Dr. Deichen ist bisher Sekretär Schalter durch die Militärpapiere, die er gleichzeitig gestohlen habe, ausweisen. Der Bestohlene, Herr G., sandte das Geld ab, und Straßenhändler angenommen. bei der hiesigen städtischen Verkehrsdeputation gewesen. mehrere Seriminalbeamte erwarteten auf dem Bostamt den Empfänger. Verwunderlich ist an dieser ganzen Belvegung gegen den Vom Milchkrieg. Eine etwas unklare Stellung im Milchkrieg Der verständigte Schalterbeamte fragte den Mann, der zuerst mit Straßenhandel die Kurzsichtigkeit der Ladeninhaber, nehmen die Verwaltungen einiger in Berlin einmündender Eifen- den Militärpapieren tam, ob er Herr G. fei. Der Herr verneinte die nicht zu merken scheinen, daß sie nur die Geschäfte der bahnen ein. Nach den bestehenden Vorschriften müssen alle Milch- und ging weg. Nach kurzer Zeit erschien ein zweiter Mann, Hausbesizer besorgen. Von den Hausbesitzern ist die Agitation fannen, in denen Milch von außerhalb nach Berlin im Wege des Herr G. selbst", und nun hatte man den Einbrecher. Es ist ein zur Beseitigung des Straßenhandels ausgegangen. Es ist aber flar, Bahnabonnements versendet wird, besondere Blechschilder mit erst 22 Jahre alter ehemaliger Handlungsgehilfe Friedrich Danien. warunt diese Herren mit fo überaus großem Eifer für die feß- dem Namen des Absenders tragen. Von dieser Vorschrift wird allein Die Kriminalpolizei, die bei ihm lange nicht alles fand, was noch haften" Geschäftsleute eintreten. Wenn die Straßenhändler durch zu Gunsten der agrarischen Milchcentrale eine Ausnahme vermißt wurde, gab ihm Gelegenheit, an seine Eltern zu schreiben. die neue Polizeiverordnung oder durch fortgesette Drangfalierungen gemacht. Für die Blechkannen der Ring- Düppelschen Centrale ge- Dabei erfuhr man auch den Namen seiner Geliebten, einer 21jährigen nügt statt des theuren Blechschildes die einfache Auf- Marie Bengsch aus der Stephanstr. 45, und bei dieser fand man von den Straßen verdrängt werden, so wird allerdings ein Teil flebung eines apierzettels. Den Genossenschaftern der eine Menge gestohlener Sachen, Bücher, Wäsche, Gürtelfetten, von ihnen untergehen. Der Rest jedoch wird sich thatsächlich dem Berliner Milchhändler wurde dagegen die gleiche Vergünstigung 150 Schlüssel it. a. m. Diese Gegenstände fönnen im Zimmer 37 Ladengeschäft zuwenden. Die feßhaften" Handeltreibenden werden trotz wiederholter Vorstellungen rundweg abgeschlagen. Nunmehr des Polizeipräsidiums besichtigt werden. aber davon schwerlich einen besonderen Vorteil haben. Auf der haben sie sich an Herrn v. Thielen persönlich gewendet. Merkwürdig Eine aufregende Scene spielte fich Donnerstagabend in der einen Seite sind sie die lästige Konkurrenz nur teilweise losgeworden, ist auch, daß die Milchcentrale allem Anschein nach bereits eine Wrangelftr. 92 ab. Hier wohnt im dritten Stock des Vorderhauses auf der andern Seite wird die Vermehrung der Nachfrage Suspendierung einzelner Vorschriften der Berliner Milch- der Polizeiwachtmeister Ebhardt, dessen einziger, jezt 7 Jahre alter nach Läden die gegenwärtig recht bedeutende Zahl der leerstehenden dieser Verordnung müssen nämlich alle Gefäße, in denen Milch wohnung herabstürzte, ohne indes förperlichen Schaden zu nehmen. Polizeiverordnung erwirft zu haben scheint. Nach§7 Sohn bereits vor 4 Jahren einmal aus dem dritten Stock einer Läden erheblich vermindern und so den Hausbefizern die lang gewerbsmäßig in Berlin eingeführt wird, plombiert sein. Die Gestern abend, als der Kleine allein zu Hause gelaffen wurde, er ersehnte Möglichkeit geben, die Ladenmieten ebenso in die Milchcentrale dagegen führt tagtäglich ihre Milch in 11 11­Höhe zuschrauben, wie sie das in den letzten Jahren infolge plombierten Blechtannen ein, ohne baß bis jetzt eine Inhibierung griff ihn die Angst. Im Sembe ertletterte er das fpigwinklige Fenstersims, fette fich darauf und rief den Bassanten stattgefunden hätte. zu, daß er herabspringen werde. Binnen wenigen Minuten var Straße mit bie Neugierigen angefüllt, jeden augenblick gewärtig waren, daß das Kind herabstürze. Wider Erwarten kletterte der Senabe in bloßen Füßen über die etwa ein Fuß haltenden Gesimse breier Fenster, machte Kehrt und wieder­Das Publikum war start bolte diefen Spaziergang mehreremal. ob dieser Leistung, traf aber auch Fürsorge, einem Absturz des Kindes durch Ausbreitung von Teppichen zu begegnen. Noch bevor die alarinierte Feuerwehr eintraf, hatten Nachbarn die bezügliche Wohmngsthür erbrochen, sich an den Knaben herangeschlichen und denselben durch das Fenster gezogen.

des Mangels an Wohnungen bei den Wohnungsmieten haben thun dürfen. Ist dieses Ziel erreicht, dann wird den seßhaften" Ge­Die Eine ,, schwarze Lifte" haben sich auch die Berliner Leder­schäftsleuten endlich ein Licht darüber aufgehen, aus welchem Grunde händler zugelegt. Dieses Verzeichnis der faulen Kunden ist bereits die Hausagrarier so zärtlich um sie besorgt waren. Es kann dann zu einem stattlichen Buch angeschwollen und enthält jetzt 4800 in der That so kommen, daß mancher fleine Geschäftsmann, der Namen. durch das wucherische Treiben der Hausagrarier aus seinem Laden hinausgedrängt wird, mit Wehmut an die Zeiten des Straßenhandels zurückdenkt.

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sind

Aus der Simon, Hermann und Ella Bochm- Stiftung werden alljährlich am 10. Januar, 31. Mai, 12. Juni und 5. August einmalige Unterstützungen in Höhe von 100 bis 400 m. an solche alleinstehende, ganz oder teilweise eriverbsunfähige weibliche Bersonen Zur Belohnung" für treue Dienste gewährt, die nicht der öffentlichen Armenpflege anheimgefallen find. hat die Stadt Berlin bekanntlich den, Gesinde Wohnungs- Gerner sollen aus der Stiftung auch Familien unterstützt werden, und Unterstützungs- Fonds", aus dessen Mitteln alte, die ihres Ernährers beraubt sind und denen durch Gewährung einer Fürst Manolesco, der vor einigen Wochen verhaftete Hotel arbeitsunfähig gewordene Dienstboten, sofern fie eine lange und Unterstützung die Möglichkeit zur Begründung oder Wiederaufrichtung dieb, ist jetzt zur Beobachtung der Neuen Charité überwiesen worden. tadellose Dienstzeit hinter sich haben, entweder im Gesindehofpital einer Grifteng geboten wird. Whiterſtügungsgesuche fird an das Der Fürst", ein zu Marsala in Rumänien geborener Georg verpflegt oder mit barem Gelde unterstützt werden können. Wir Kuratorium der Stiftung zu richten. Das Vermögen dieser Stiftung Manolesco, nennt fich jetzt Privatier". Wie mehrfach berichtet Aus den Einnahmen der Stiftung haben uns ja schon recht oft mit den start an das Mittel- beträgt zur Zeit 204 015,99 m. betanít. In Berlin stahl er in zwei Hotels andern Gästen alter erinnernden Berhältnissen dieser merkwürdigen Wohl- find im Jahre 1901 insgesamt 67 Unterſtügungen im Gesamtbetrage wurde, machte er sich durch Gaunereien und Diebstähle in Hotels thätigkeits- Anstalt" beschäftigt, aber unsres Erachtens fann nicht oft von 7800 W. gezahlt worden. Brillanten von hohem Wert. Dann wurde er in Neapel ergriffen, genug darauf hingewiesen werden, wie wenig sie ihrem Namen ent Ein wunderlicher Strett beschäftigt zur Zeit die Blätter. als er sich gerade anschickte, nach Aegypten abzureisen. Manolesco spricht. Traudchen Hundgeburth soll nämlich ihrer Kuhmagdschaft verlustig ist verheiratet und Vater einer Tochter, lebte aber von seiner Familie Man weiß, daß die Ausgaben des Fonds zum großen gehen. Wie der Hannov. Anz." mitteilt, ist Traudchen Hund- getrennt. Teil von den Dienstboten selber gededt werden geburth eine ehemalige Chansonnette, Namens Elise Schaller geborene An der 9. städtischen Fortbildungsschule, Fruchtstr. 38, wird müssen, daß aber trotzdent tein Dienstbote ein echt van der Porten, und in Berlin geboren. Das genannte Blatt will im bevorstehenden Wintersemester auch Unterricht in der russischen auf Unterstützung aus diesem Fonds hat. Im die amtlichen Dokumente über den Fall veröffentlichen. Dem- Sprache erteilt werden. Das Schulgeld für diesen Gegenstand Jahre 1900/1901, über das jetzt die Verwaltung Bericht erstattet, gegenüber versendet die Direktion des Baffage- Theaters eine Rotiz, beträgt für 4 Stunden wöchentlich halbjährlich 4 M. Der Unterricht beliefen sich die Einnahmen des Fonds( einschließlich Barbestand in der sie für die Echtheit der Kuhmagd das bekräftigende Zeugnis wird erteilt Dienstags und Freitags abends von 7 bis 9 Uhr. aus dem Vorjahre) auf 55 325 M. Davon tamen allein 26 430 M. des Impresarios in Anspruch nimmt. Dieser Herr aber soll der Anmeldungen werden durch den Dirigenten der Anstalt, Herrn Bagel, auf die Beiträge, die die Dienstboten beim Antritt ihres ersten Ehemann der Chansonnette sein! von 7 bis 9 Uhr abends im Amtszimmer der 9. städtischen Fort Dienstes sowie bei jedem Dienstwechsel an den Fonds zahlen müssen, Mordversuch und Selbstmord. Der wohnungslose Maurer bildungsschule, Fruchtstr. 38, entgegengenommen. ferner 1593 M. auf Zinsen aus den Ersparnissen der Hospita Rudolf Harder drang gestern morgen in der Trunkenheit in die liten und 6563 M. auf Nachlässe der Hospitaliten. Aus den Wohnung seiner von ihm geschiedenen Frau und bedrohte sie mit Taschen der Herrschaften" fließt diesem Belohnungs" Fonds fein dem Tode. Als ein Schumann der Frau zu Hilfe tam, stürzte sich Pfennig zu. Die Ausgaben betrugen 28 331 M. für Unterhaltung des Hospitals, 2011 M. Zahlungen an die Hospitaliten aus ihren Harder aus dem Fenster auf die Straße hinab und erlitt eine fo 32 Millionen Mart beantragt soeben der Charlottenburger Ersparnissen, 15 748 M. bare Unterstügungen an nicht im Hospital Ichwere Verlegung am Kopfe, daß er bald darauf auf der Unfalls magistrat bei der Stadtverordneten- Versammlung. Mit den verpflegte Dienstboten, 1683 M. für allgemeine Verwaltung. Das station in der Eichendorffstraße starb.

Aus den Nachbarorten.

Die Aufnahme einer neuen Anleihe im Betrage von

82 Millionen sollen hauptsächlich bedacht werden: Bau des

Glüd, in dem Hospital verpflegt zu werden, genossen am 31. März cr. Ein Opfer der Straßenbahn ist der 43 Jahre alte Rohrleger Verwaltungsgebäudes mit 11/2 Millionen, Bau der Kunstgewerbe- und nur 158 Personen, und bare Unterstüßungen bezogen zu demfelben Hermann Schmelzpfennig aus der Lychenerstraße Nr. 8 geworden, Handwerkerschule 170 000., Bau des Krankenhauses auf Westend Zeitpunkt nur 92 Personen. der bei der Großen Berliner Straßenbahn- Gesellschaft beschäftigt 7 164 400 M., Bau des Elektricitätswertes einschließlich Stabelnetz Die Aussicht, aus den auf so sonderbare Art zusammen- war. Der Mann holte am Sonnabendabend aus dem Bureau in 6 054 200., Straßen, Brücken und Uferbauten 1722 300 M., Aus­gebrachten Mitteln des Fonds einmal belohnt" azu werden, ist, der Köpenickerstraße seinen Lohn und bestieg an der Brückenstraße bau der Kanalisation 2 263 000 m., Ausbau der Gasanstalt II wie man sieht, nicht groß. Man kann es daher den Dienstboten einen elektrischen Wagen, um nach Hause zu fahren. An der Ecke 6 800 000 M., Bau einer zweiten Realschule in Süden der Stadt nicht verdenken, wenn sie sich der Entrichtung der Beiträge möglichst der Münz- und Grenadierstraße sprang er während der Fahrt ab, 794 000 M., Bau einer höheren Mädchenschule in der Nürnberger­