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Gewerkschaftliches.

Berlin und gegend.

Sperre der Barbiergeschäfte. Herr Schenk, Fürsten walderstr. 2 teilt uns berichtigend mit, daß sein Geschäft ohne Grund durch die Lohnkommission der Barbiergehilfen gesperrt sei. Herr Schent giebt an, daß er die von den Gehilfen gestellten Forde­rungen seit Beginn der Lohnbewegung bewilligt hat, daß er auch die erhöhten Preise vom Publikum fordert, und seit 5 Jahren ein und denselben Gehilfen beschäftigt. Die Sperre fönne nur verhängt sein infolge unwahrer Angaben, die aber von der Lohnkommission gar nicht untersucht worden seien.

Herr Robert Porath, 2ychenerstr. 12, ersucht uns auf Grund des Preßgefeßes folgendes zu veröffentlichen:

In der Sonnabendnummer des Bortvärts" ist unter den ge­fperrten Barbiergeschäften Petri, Lychenerstr. 12, aufgeführt. Herrn

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Deutsches Reich.

organisierten Genossen mitzuteilen, sowie über den Stand der Beskämpfung des anerkannt schädlichen Schnapstonsums eine Wer wegung überhaupt zu berichten. Ebenso find die Petitionslisten minderung der Biersteuern.

Rehderstr. 5.

Der Kreisvertrauensmann.

gegen den Zolltarif einzureichen, sowie die Zahl der in den einzelnen Die Versammlung erwartet deshalb von allen arbeiterfreund­Bezirken gesammelten Unterschriften genau und zwar sofort an- lichen Vertretern im Reichstage zum mindesten eine glatte Burüd­zugeben. Adolph Garg, Weißensee, weisung aller Versuche der höheren Besteuerung des Bieres und aller Nahrungsmittel." Der Verein zur Wahrung der Jntereffen der Maurer Montagabend 8 Uhr Berlins hielt am 16. Oktober drei Wanderversammlungen ab mit Bersammlung bei John. Vortrag. Wahl des Vertrauensmanns, der gleichlautenden Tagesordnung: Ursachen und Bedeutung der sowie der Bezirksführer, der Lokalkommission und der Delegierten Arbeitslosigkeit im Baugewerbe". zur Kreiskonferenz. Die Mitglieder werden ersucht, ihre Mitglieds­bücher abzugeben resp. umzutauschen.

Wahlverein Ober Schöneweide.

"

Gerichts- Beitung.

gegen

Uni

Länder nun

Alsdann

In den Central Festsälen, Oranienstraße, referierte Buttlig. Bezeichnend sei ein Artikel der Baugewerks Zeitung", in dem Onkel Felisch empfiehlt, Arbeitslose nach Streiforten ans zuwerben. Reduer fordert noch auf, auf Verkürzung der Arbeitszeit hinzuwirken. Mehrere Kollegen beteiligten sich an der Diskussion. Jm Swinemünder Gesellschaftshause referierte Gehl. Er meint, nach den Berichten der Presse und den angestellten

In den Arminhallen referierte ater. Derselbe kenn zeichnete die Arbeitslosigkeit im allgemeinen und verwies dabei auf die der Metall- und Textilindustrie im besonderen. führte der Redner aus, daß zur Zeit im Maurerberuf von einer allgemeinen Arbeitslosigkeit noch nicht die Rede Eine rätselhafte Geschichte lag der Anklage wegen wissentlich sein könne, denn die letzte Bautenkontrolle habe ergeben, Petris Geschäft ist aber Lychenerstr. 17, während sich mein Geschäft falscher Anschuldigung zu Grunde, die gestern vor der dritten Straf daß in diesem Jahre mehr Arbeitsstellen vorhanden waren, als in Shchenerstr. 12 befindet. Ich habe von Anfang an die Lohn- kammer des Landgerichts I gegen den Schlächtermeister Adolf vorhergegangenen Jahren. Als Grund der anscheinend wachsenden erhöhung bewilligt und leide nun durch die falsche Angabe großen Mezner verhandelt wurde. Am Abend des 19. März v. J. be- Strife erläuterte Redner die betrügerische Spekulation der in neuerer Schaden. fand Mezner fich in den neben seinem Schlächterladen belegenen Zeit verkrachten Banten und meinte, daß dieses Treiben einen ganz Schanklokale von Zeuge in der Lindowerstraße. Darauf betrat der besonderen Druck auf das Baugewerbe ausüben müsse. Einer ganz Es wäre dringend zu wünschen, daß die Lohnkommission der Großschlächtermeister Heinrich Schütz in Begleitung feines Ge- befonderen Kritik unterzog Redner den Krieg in Südafrika und China Barbiere bei der Berhängung und Bekanntgabe ihrer Sperren mit fellen Günther und des Fuhrherrn Werner das Lokal. Schüß hatte und kennzeichnete dabei die Beeinflussung des allgemeinen Welt­Mezner und für Fleischlieferungen gegen 2000 Mart zu handels das größerer Sorgfalt verfahren würde, als es nach den bisherigen Er- von Bestreben aller nach Fests fordern und Mezner erklärte, daß feßung fahrungen der Fall zu sein scheint. Red. d." Borw." verlangte Abrechnung. der immer höherer Schutzölle. heute er damit bis zum kommenden Donnerstag warten wolle. bestehenden kapitalistischen Wirtschaftsordnung energisch ent­Als Schüß hierauf allerlei anzügliche Redensarten fallen arbeiten zu können, genüge es durchaus nicht, Ueber die Lohnbewegung der Textilarbeiter im Vogtland ließ, holte Mezner sein Portemonnaie aus der Tasche und zeigte den die große Masse der Arbeiter systematisch nach einer Schablone ge­ist zu berichten, daß die Fabrikanten, die sich bis zum 15. Oktober Anwesenden, daß dasselbe zwei Goldrollen zu je 1000 m. enthielt. wertschaftlich so zu organisieren, indem man ihnen Arbeitslosen-, zu dem ihnen zugestellten Lohntarif äußern sollten, nur vereinzelt Dann steckte er das Portemonnaie wieder ein und entfernte fich durch Sterbe-, Wander- usw.-Unterstüßungstaffen schafft, sondern Pflicht und zwar ablehnend geantwortet haben. In Gera ist die Abweisung die Hinterthür des Lokals, um sich über den Hof nach seinem der Gewerkschaftsführer muß es sein, politisch revolutionierend gegen der Forderungen durch den Fabrikantenverein mittels Anschlags in Laden zu begeben. Schütz und seine beiden Begleiter folgten ihm den herrschenden Kapitalismus zu agitieren. In diesem Sinne zu den Fabrikräumen bekannt gegeben worden. In einem Orte wurden auf dem Fuße. Gleich darauf hörten die im Lokal Verbliebenen arbeiten, hat sich die Leitung der Vertrauensmänner- Centraliſation die Forderungen, weil sie unverschämt" feien, abgelehnt. Dabei Silferufe. Als sie hinauseilten, sahen fie, daß Mezner im Begriff auf die Fahne geschrieben, daher muß es unsre Pflicht sein, auch in würden die Weber selbst nach Durchführung des geforderten Tarifs war, seinen Laden zu betreten, während Schüz, Günther und Werner den Zeiten des wirtschaftlichen Niedergangs mutig vorwärts zu es auf höchstens 15 M. durchschnittlich wöchentlich bringen! Die durch den Flur nach dem Ausgang zur Straße gingen. Schüß und Günther arbeiten. Diskussion fand nicht statt. Textilarbeiter werden sich nun über weitere Schritte schlüssig zu betraten sofort durch den Vordereingang wieder das Zeugesche Lokal. machen haben, von einem Streit wird indes abzuraten sein. In Gleich darauf kam auch Mezner wieder. Er weinte und jammerte, Greiz und Meerane ist es inzwischen in einigen kleinen Betrieben daß ihm soeben sein Geld gestohlen worden sei. Schüß erklärte bereits zum Ausstand gekommen. Die Lohnbewegung hat bis jetzt gleichmütig: Mich können Sie durchsuchen, ich habe kein Geld." fast allerorts dem Textilarbeiter- Verband eine Anzahl Mitglieder Mezner beschuldigte dagegen den Schütz, daß dieser und seine Helfers­zugeführt. helfer ihm soeben das Portemonnaie auf dem Hofe in einer an Das Vereinsgesetz gegen das Koalitionsrecht anzuwenden, Raub grenzenden Weise gestohlen hätten. Schüß habe ihn plötzlich hat wieder eine Polizeibehörde versucht. Die Filiale M.- Gladbach von hinten um den Oberkörper gepackt und niedergedrückt. Darauf Erhebungen sind in 18 fleineren Orten keine Arbeitslose, in 27 des Deutschen Textilarbeiter- Verbandes sollte nach Annahme der sei ihm von einem der beiden andren Personen das Portemonnaie größeren Städten macht sich ein Rückgang bemerkbar, während Polizei ein politischer Verein sein, und der Filialvorstand sollte sich aus der Tasche gezogen worden. Diese Bezichtigung wider- in einigen größeren Städten sogar viel Arbeit im Baufache Schütz wurde bis strafbar gemacht haben, weil er dem Verlangen der Behörde, die holte Mezner vor der Polizei. zum vorhanden ist. Auch nach der stattgehabten Baukontrolle am 20. August weiblichen Mitglieder auszuschließen, nicht nachgekommen ist. Die folgenden Mittag in Haft gehalten, entlassen, fei die damalige festgestellte Arbeitslosigkeit von 8,44 Proz. auf 5,59 Richter folgten jedoch der polizeilichen Auslegungskunst nicht. Sowohl weil seine Behauptung, Mezuer habe sich die ganze Ge- Prozent gestiegen. Eine allgemeine Arbeitslosigkeit bestehe also nicht. nur ersonnen, um von der Zahlung das Schöffengericht in M.- Gladbach, wie die Straffammer in Düssel - schichte alt feine Sollte jedoch diese eintreten, dann wäre es Pflicht der Kommunal dorf sprachen den des Vergehens gegen das Vereinsgesetz angeklagten Gläubiger befreit zu werden, den Umständen nach viel Wahrschein verwaltung, für Arbeitsgelegenheit zu sorgen und in erster Linie An­Vorstand frei. lichkeit für sich hatte. Mezner hat dann wegen der 2000 m. einen sässige zu berücksichtigen, die ihre Abgaben der Kommune gegenüber Solche Gerichtsurteile sind schon öfter gefällt worden. Das Civilprozeß angeſtrengt, der zu seinen Ungunsten entschieden ist. Hier leisten. An der Diskussion beteiligten sich mehrere Kollegen, schützt aber die Gewerkschaften nicht vor erneuter mißverständlicher Dann wurde gegen ihn obige Anklage erhoben. Im Termine blieb auch wurde in allen Versammlungen auf die Verkürzung der Arbeits­Anwendung des Vereinsgesetzes seitens der Behörden. der Angeklagte, der vom Rechtsanwalt Weber verteidigt wurde, zeit hingewiesen. Der focialdemokratische Wahlverein für Adlershof hielt Ein ungetreuer Gewerkschaftsbeamter. Der Kassierer der dabei, daß er nur die Wahrheit gesagt. Schulz beschwor dagegen, Breslauer Filiale der Vereinigung der Maler, Theodor Jörgler, ist daß er ihn gar nicht angerührt habe. Die Zeugenaussagen lauteten am 17. Oftober eine außerordentliche Generalversammlung bei seit dem letzten Freitag verschwunden und mit ihm die im letzten so widersprechend, daß eine Aufklärung des Sachverhalts nicht zu Scheer in Köpenick ab. Zu Punkt 1 sprach Genosse Stüter- Schöneberg In der Bierteljahr eingegangenen Beiträge in Höhe von 1014 Mart. Jörgler erzielen war und der Gerichtshof aus diesem Grunde ein frei über Politik, Gewerkschaften und Genossenschaftswesen. Diskussion sprachen noch Genosse Reichert und Hildebrand über hat auf seine Kollegen stets den Eindruck eines ordentlichen Menschen iprechendes Erkenntnis fällen mußte. gemacht, und nie über seine Verhältnisse hinaus Aufwendungen ge- Der beleidigte Staatsanwalt. Vor der 7. Straffammer des einzelne Schulfragen. Hierauf gab der Vorstand seinen Bericht Es fanden vier große und drei kleine macht. Es wird daher vermutet, daß er am Quartalsschluß ein Landgerichts I war zu gestern Termin zur Hauptverhandlung in der vom letzten Quartal. und drei Versammlungen im Ort geringes Deficit in der Kasse entdeckte und sich deshalb zu der schänd- Straffache gegen den Rechtsanwalt Sonnenfeld angefeßt. Dieser Vorstandsfizungen statt lichen Flucht verleiten ließ. Anzeige gegen den Flüchtigen ist bereits hat sich, wie bekannt, wegen Beleidigung des Ersten Staatsanwalts und zwei außerhalb, in Neu- Mühle und Hantels Ablage; durch­erstattet. Schweigger zu Konig zu verantworten. Der Termin ist noch schnittlich waren die Versammlungen des Vereins von 51 Mitgliedern Derartige verwerfliche Handlungen einzelner, mögen sie auch am Sonnabend abbestellt und dem Verteidiger, Justizrat Mundel, besucht. Zwei Flugblätter find verteilt worden. Die Einnahme noch so selten vorkommen, sind geeignet, dem Ansehen der Arbeiter anheimgegeben worden, auch die von ihm vorgeladenen Entlastungsbetrug 185,95 M., die Ausgabe 184,35 M., bleibt Bestand 1,60 m. bewegung in hohem Grade zu schaden. Möge man deshalb durch zeugen schleunigst noch abzubestellen. Ueber die Gründe zur Auf- Als Delegierte zur Generalversammlung des Central- Wahlvereins sorgfältige Auswahl der Vertrauensämter bekleidenden Personen und hebung des Termins ist Zuverlässiges nicht bekannt geworden. wurden die Genossen Fischer und Lüderis gewählt. strengste Kontrolle ihrer Geschäftsführung solchen verurteilenswerten Aeußerem Vernehmem nach soll es sich darum handeln, daß Ver­Handlungen vorzubeugen suchen. handlungen betreffend die Zurücknahme des Strafantrags im Gange Lekte Nachrichten und Depelihen. und noch nicht erledigt sind. Ausland. Zum franzöfifchen Bergarbeiter- Ausstand.

führen.

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dann

Einvernehmen

Das Foltern eines Verhafteten zur Erzwingung eines Der Streit im Lütticher Kohlenrevier ist zwar zu Ende, Paris , 21. Oktober. ( W. T. B.) Die Regierung ordnete, jedoch beträgt die Zahl der Nichteingestellten im ganzen Gebiet etwa Geständnisses ist dem Polizeisergeanten Bartow sti in Stallupönen 2000; außerdem sind die Arbeiter der Grube Marihaye noch im böse bekommen. An einem Winternachmittage des verflossenen Jahres wie die Blätter von zuständiger Stelle melden, bereits seit Ausstand. Es hat sich nun in Seraing ein Komitee von sieben wurde, wie die Königsb. Boltstrib." berichtet, dem B. von einem langer Zeit alle entsprechenden Maßnahmen für den Fall Personen, Angehörige des Bürgertums, gebildet, um eine Ver- Gelddiebstahl Anzeige erstattet, der bei dem Postschaffner Brezicnski an, daß sämtliche Bergarbeiter sich an dem Ausstande beteiligen. ausgeführt worden sein sollte. Der Verdacht lenkte sich auf de nOrtsarmen Die Departementspräfetten hätten schon Mitte September ſtändigung zwischen den Streikenden und der Direktion herbeizu- Jul. chloiser, der an jenem Tage die Straßen abklopfte" und die Weijung erhalten, sich mit den Militärbehörden In Jemeppe ist vom neuem ein Streit ausgebrochen, an dem bis jetzt 150 Main beteiligt sind. bei dieser Gelegenheit auch bei B. um eine milde Gabe" vorsprach.ins Vor dem Lütticher Gerichts­Frau B., die sich allein in der Wohnung befand, ging, da sie kein Gendarmerie und Truppenaufgeboten seien bereits die Kleingeld besaß, zum Nachbar wechseln, während welcher Beit Sch. Punkte, wo sie im gegebenen Falle verwendet werden sollen, in der Küche zurückblieb. Als der Mann fort war, vermißte die Frau bekannt, außerdem seien sehr umfangreiche Maßnahmen das im Schrank aufbewahrte Geld, ca. 80 Mark. Sch. wurde mun in Hafenorten getroffen, damit Kohlen und Rohstoffe un­verhaftet, in das Polizeigefängnis eingeliefert und dort von dem gehindert verladen werden könnten. Polizeibeamten Barkowski einem Verhör unterzogen. Der Beschuldigte stellte die That in Abrede, worauf B., um ein Geständnis zu erzwingen, Gewalt anwandte und mit einem Rohrstod auf den Häftling einschlug. Mittlerweile kam die Nachricht, daß sich das gestohlen geglaubte Geld wiedergefunden. Sch., welcher daraufhin sofort aus der Haft entlassen wurde, machte die Sache anhängig und die Staatsanwaltschaft leitete das Verfahren gegen den Polizeibeamten ein. In der Hauptverhandlung vor der Straf farmer war der Angeschuldigte geständig. Das Urteil lautete auf ein Jahr Zuchthaus und die üblichen Nebenstrafen.

hof haben täglich zahlreiche Bergarbeiter zu erscheinen, um sich wegen Bedrohung von Streitbrechern zu verantworten. Die dänischen Buchbindermeister haben den im Jahre 1899 der Gehilfenorganisation geschlossenen Tarifvertrag zum 1. Februar 1902 gekündigt und einen neuen Tarif vorgeschlagen, der wesentliche Verschlechterungen der geltenden Arbeitsbedingungen enthält.

Die Heizer der transatlantischen Dampfschiff- Gesellschaft in Cadig haben die Arbeit eingestellt; man befürchtet, daß die Arbeitseinstellung der Heizer eine allgemeine werden wird. Lohnbewegungen in Italien . Die Konditoren von Rom haben in geheimer Abstimmung mit 115 gegen 4 Stimmen den Streit beschlossen. Die Kravatten Arbeiter und Arbeiterinnen von Mailand sind ausständig, weil die Unter­nehmer den Tarif nicht anerkennen wollen.

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Paris , 21. Oktober. ( W. T. B.) Aus St. Etienne wird den Blättern berichtet, daß von den sieben Deputierten des Bergarbeiter­Shuditats drei für den Gesamtausstand und drei für eine Ver­schiebung desselben eingetreten seien. Einer habe sich noch nicht erflärt.

Eduard VII. kriegsmüde?

London , 21. Oktober. ( B. H. ) Der König ist heute aus Schott land nach hier zurückgekehrt. Lord Salisbury trifft morgen ebenfalls aus Nizza ein. In der Umgebung des Königs ist man über die Das Reichsgericht erkannte gestern in der Revisionsverhand- Verlängerung des Krieges äußerst verstimmt. Der König soll ver­lung des großen Elberfelder Militär Befreiungsschiedenen intimen Freunden gegenüber seiner Unzufriedenheit Aus­prozesses auf Verwerfung der vom Staatsanwalt und von zwei bruck gegeben haben. Er befürchtet, daß der Krieg sich noch bis Angeklagten eingelegten Revisionen gegen das Urteil der Elberfelder nach dem Krönungsfeste hinziehen wird. Es verlautet neuerdings, Straffammer vom 10. Mai d. J. In sämtlichen übrigen Revisionen Lord Salisbury werde thatsächlich demissionieren, da ſein Gesundheits­wurde das Urteil den ihm zu Grunde liegenden Feststellungen auf zustand ihm nicht mehr erlaubt, die Regierungsgeschäfte weiter gehoben, drei Angeklagte wurden freigesprochen und die zuführen. Sollte in diesem Entschlusse keine Aenderung eintreten, Sache der übrigen, darunter des Hauptangeklagten Baumann, so werde Salisbury durch ein andres Mitglied des Kabinetts ersetzt werden, damit keinerlei Aenderung in der Politik des Kabinetts Achtung, sechster Wahlkreis! Den Parteigenossen des an die erste Instanz zur nochmaligen Verhandlung zurückgewiesen. eintrete. 32. Kommunalwähler- Bezirks zur Nachricht, daß am Mittwoch, den 23. Oftober, abends 7 Uhr, eine Flugblattverbreitung stattfindet. Die Genossen haben sich einzufinden bei Rosin, Ruppiner straße 42 und in allen bekannten Lokalen.

Berliner Partei- Angelegenheiten. Der Wahlverein des zweiten Berliner Reichstags- Wahl­freises hält am Mittwoch, abends 81/2 Uhr, seine General­bersammlung in Habels Brauerei, Bergmannstraße 5/7, ab. Tagesordnung: 1. Bericht des Vorstandes. 2. Distusfion. 3. Neu­wahl des Vorstandes. 4. Vereinsangelegenheiten.

Versammlungen.

Eine Protestversammlung gegen den Zollwucher hielten Sechster Wahlkreis( Schönhauser Vorstadt). Dienstag findet am Sonntag die Brauerei- Arbeiter in Kellers Festsälen in der im Berliner Prater, Kastanien- Allee 7-9, eine Volksveriamm- Koppenstraße ab. Der Reichstags- Abgeordnete Rosenow legte in Iung statt, in welcher Stadtverordneter H. Borgmann über die treffender Weise dar, in welchem Maße jezt schon die arbeitende Kommunalwahlen im 34. und 35. Bezirk sprechen wird. Es ist Pflicht Bevölkerung durch die indirekten Steuern belastet wird, wie aber der Parteigenossen, für diese Versammlung rege zu agitieren. diese Belastung ins Ungeheuerliche gesteigert wird, wenn es den Junkern gelingen sollte, ihren unverschämten Staubzug auf die Taschen Der Redner hebt u. a. des arbeitenden Volkes auszuführen. besonders hervor, wie der Arbeiter nicht allein als Konsument, sondern auch als Produzent schwer geschädigt werden würde und wie in hervorragendem Maße auch das Brauereigewerbe darunter zu leiden hätte. Der Redner empfahl eine Protestresolution, welche einstimmig angenommen wurde. In derselben heißt es unter

Der Vertrauensmann. Der Wahlverein für den sechsten Berliner Reichstags­Wahlkreis hält am heutigen Dienstag, abends 1/29 Uhr, in Schmids Gesellschaftshaus, Gartenstr, 13/14, eine Ver­fammlung ab, in welcher Reichstags- Abg. Georg Ledebour über den südafrikanischen Krieg und seine Lehren sprechen wird. Gäste haben Zutritt. Der Vorstand.

Reichstags- Wahlkreis Niederbarnim.

anderm:

Ein außerordentlicher Ministerrat ist für Donners. tag anberaumt. Wie es heißt, sollen in demselben wichtige Er­tlärungen hinsichtlich des Krieges in Südafrika gegeben werden.

Wiesbaden , 21. Oftober.( W. T. B.) Die Vertrauensmänner Bersammlung der Centrumspartei, welche heute nachmittag in Eltville tagte, stellte, wie der Rheinische Courier" meldet, als Kandidaten für die Reichstage Erfahwahl im hiesigen zweiten nassauischen Wahlkreis Professor Dr. Wedewer- Wiesbaden auf.

Lemberg , 21. Oktober. ( B. H. ) Bei der Station Krasne sticken zwei Laftzüge zusammen, wobei der eine Zug vollständig zertrümmert wurde. Mehrere Bahnbedienstete wurden verwundet. London , 21. Oktober. ( W. T. B.) An Bord des Kanals dampfers Le Nord" fand heute auf der Höhe von Dover eine Explosion statt. Zehn Mann der Besatzung sollen ernstlich vers legt sein. Yokohama , 21. Oftober.( Meldung des Reuterschen Bureaus".) Die unter Führung des Marquis Jto stehende Partei leitete eine ernste Bewegung in der Absicht ein, das gegenwärtige abinett zu stürzen; infolgedessen werden wichtige politische Enthüllungen erwartet.

Die Versammlung protestiert im besonderen gegen jede höhere Die Kreistonferenz findet am Sonnabend, den Besteuerung des Bieres in jeder Form- ob durch höhere Be­2. November, abends 8 Uhr, in Rummelsburg , steuerung der Brauerei- Nohprodukte oder durch eine direkte Bier Restaurant Bellevue statt mit folgender Tagesordnung: Steuer da das Bier ein Nahrungsmittel und schon jetzt über 1. Jahresbericht des Kreisvertrauensmanns und der Revisoren; Gebühr durch die Zölle, Landes- und Gemeindesteuern belastet ist 2. Bericht der Preß- und Agitationskommission; und ferner durch eine weitere höhere Besteuerung Tausende von in Pretoria , 21. Oftober.( Telegramm des Reuterschen Bureaus".) 3. Wahl des Kreisvertrauensmanns, der Revisoren, der Mit Brauereien, Malzfabriken und Bier Niederlagen beschäftigten glieder der Preß- und Agitationskommission, sowie des Obmanns Personen arbeitslos würden, sei es durch eine Erhöhung des Bier- Hier ist eine neue Liste von nach dem 15. September gefangen der Lokalkommission; preises und verminderten Verbrauchs, besonders bei der durch die ge- genommenen Boerenführern veröffentlicht worden, welche zur 4. Agitation. Referent: Reichstags- Abg. Stadthagen. plante Nahrungsmittel- Verteuerung geschaffenen Notlage, sei es durch Berbannung aus Südafrika verurteilt worden. Die Liste umfaßt zwölf Die Genossen der einzelnen Bezirke werden aufgefordert, uns zu Grundegehen einer großen Zahl Klein- und Mittel- Brauereien, Namen, unter denen sich auch derjenige von Scheepers befindet. Chicago , 21. Oktober. ( W. T. B.) Eine Bande von Ein gesäumt die Wahlen der Delegierten(§ 7 des Kreisstatuts) vorzu welche eine höhere Besteuerung erdrücken würde. nehmen. Die Versammlung erwartet vielmehr zur weiteren Ausbreitung brechern drang letzte Nacht in das Postgebäude ein und stahl Außerdem sind die Vertrauensleute verpflichtet, sofort dem Unterzeichneten die Zahl der im Bezirke politisch des Konsums des Bieres als nahrhaftes Volksgetränk und zur Be- Briefmarken im Werte von 76 069 Dollar. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt Verantwortlicher Redacteur: Carl Leid in Berlin . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glode in Berlin . Drud und Verlag von Mag Babing in Berlin .