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Austand nehmen, die getroffenen Anordnungen wieder zu be-[ Handwerkern möglich; der Uebergang zur Genossenschafts  -| diese größte Verkehrsader der Reichshauptstadt ihre gewöhnliche feitigen. Bildung fann auch den Befähigungsnachweis nicht ersetzen. Physiognomie. Flaneurs in weiten Hosen und spizzen Abg. Lohren: Ich möchte den Minister fragen, wie er sich Redner bespricht dann die empfindliche Konkurrenz, welche der Schnabelschuhen kokettirten mit den niedlichen Laden­zur Handwerkerfrage, speziell zur Einführung des Befähigungs- deutsche Offizierverein und das Waarenhaus für Beamte den mädchen, die in die Vorstädte eilten, die Läden, in deren uachweises stellt. Die Beschlüsse des Reichstages sind von der Handwerkern und dem Kleinhandel macht. Die Regierung solle Auslagen die verlockendsten Sachen zur Schau gestellt waren, Regierung nicht berücksichtigt worden. Die Einführung der Ge- fich diesen Unternehmungen gegenüber mindestens neutral verhalten. erstrahlten in elektrischem Licht nicht einmal Herr Hippolit werbefreiheit hat alles umgestürzt. Das Kapital, die Großindustrie Minister von Berlepsch: Es entspricht einem ausdrücklichen Mehles hatte seinen Laden geschlossen, so daß jedem Selbstmörder faugt das Kleinhandwerk auf. Die Handwerker werden immer Beschluß des Staatsministeriums, diesen Vereinen gegenüber eine auch gestern Abend der Weg ins beffere Jenseits offen stand. mehr zu Lohnarbeitern der großen Magazine, ihre Lage wird völlig neutrale Haltung einzunehmen und diese Vereine durchaus Unter den Linden   tiefe Ruhe. Dasselbe Publikum, wie an eine schlechtere als die ihrer Gefellen und Gehilfen. Diese Leute nicht zu fördern. In mehreren Fällen, wo die Behörden für die jedem anderen Abend, Frauen an dem Arme ihrer Gatten, etwas begreifen es sehr leicht, wenn der Sattler Auer und der Drechsler- Vereine eingetreten sind, hat sich das Handelsministerium dagegen neugierig, Jeder verwundert, daß nichts mehr zu sehen war. meister Bebel ihnen erklären, daß ihre Lage nur durch eine um- ausgesprochen und die betreffenden Behörden haben die hervor- Auf dem Mittelwege hielten Schuhmannsvedetten, die kolossalen stürzende Maßregel gebessert werden könne. Deshalb ist es zu getretenen Mißstände abgestellt. Gestalten leblos auf ihren riesigen Pferden. Auf dem weiten Abg. Eberth( dfr.): Ebenso wie die Produzenten sich zur Opernplage patrouillirten zwei Schimmel, die Passanten be­beklagen, daß die hochgestellten Beamten erklären, die alte Ge­werbe- Ordnung werde nicht wiederkehren; wenn sie damit nicht Wahrung ihrer Interessen vereinigen, müssen auch die Konsumenten trachteten dieselben mit wohlwollendem Interesse: dieses zufrieden seien, möchten sie sich zur Sozialdemokratie wenden. das Recht der Vereinigung haben. In den Innungsversamm Bublikum macht keine Revolution. Das erste kriegerische Bild Minister von Berlepich: Welche definitive Stellung ich lungen ist nur eine kleine, aber sehr thätige Minderheit vertreten, bot sich am Dome. Anderthalb Dutzend abgesessene berittene einnehmen will, fann ich noch nicht sagen. Es wird sich fragen, welche immer behauptet, das Handwerk" im allgemeinen 3 Schutzleute, die ihre Pferde am Bügel hielten, standen lautlos ob das Staatsministerium meine Auffassung theilt und danach vertreten. Auf den Innungstagen wird behauptet, Fürst

feine Anträge an den Bundesrath einrichtet. Im übrigen halte Bismarck   habe für die Handwerker nichts gethan.( 3uruf in einer der gespenstigen Ecken des alten Gebäudes, daneben ich es für durchaus richtig, daß die Reichsregierung eine des Abg. Mehner: Sehr richtig! Fast jeder Band der Reichs- Borbereitungen, zwei Arbeiter, die wir anredeten, zuckten die zwanzig Fußschußleute. Das Publikum achtete kaum auf diese definitive Antwort gegeben hat über den Befähigungsnachweis, gefeßgebung von 1881 an enthält ein Gesetz für die Handwerker. Achseln und lachten.

während die Handwerker bis jetzt hingehalten worden sind. Das Wenn das alles nichts bedeutet und keinen Erfolg gehabt hat Handwerk wird sich nun überlegen müssen, ob es nicht noch andere dann muß man es mit der Gesetzgebung doch wohl falsch an- Wir nahmen einen Omnibus nach dem Schönhauser Thor, um Mittel der Gesetzgebung giebt, um dem Handwerk zu helfen. gefaßt haben. Die Ausbildung des Genossenschaftswesens ist die Dinge, die da kommen sollten, aus der Vogelperspektive Wenn der Befähigungsnachweis helfen würde, würde ich mich selbstverständlich. Daran muß sich schließen die bessere technische betrachten zu können. Am Neuen Markt, an der Spandauer für denselben erklären, selbst auf die Gefahr hin, dem tonsu- Ausbildung der Handwerker, welche eigentlich der Kernpunkt der Brücke absolute Ruhe, kein Mensch mehr auf den Straßen, wie mirenden Publifum eine Unbequemlichkeit aufzuerlegen. Aber ich ganzen Handwerkerfrage ist. Für die bessere Ausbildung folle an jedem anderen Abend auch. Auf dem Perron des Hackeschen bin zu der Ueberzeugung gekommen, daß der Befähigungsnachweis der Staat sorgen und auch die Gemeinden. Den schlesischen Marktes hatten sich ungefähr hundert Personen angesammelt, die nicht nur nicht helfen, sondern auf das Empfindlichste schaden Webern hilft man freilich nur, wenn man ihnen den Uebergang neugierig in die Rosenthalerstraße hinabschauten. Aha- das wird. Den Beweis dafür liefert Desterreich. Was das Hand- zu einem anderen Erwerbszweige erleichtert; das Elend wird nur Geschäft von Löfer u. Wolff an der Ecke war geschlossen: sie werk braucht, ist ein Zusammenschließen zu Genossenschaften, zum verschlimmert, wenn man sie durch Beihilfen bei der Handweberei wollten feine Revolutions- Bigarren verkaufen. gemeinsamen Bezug von Rohmaterialien und zum gemeinsamen erhält. Verkauf u. f. w. Ich muß es bedauern, daß die Genossenschafts- Abg. Mehner( 3entr.): Wenn die Handwerker von der dürrer Polizeilieutenant mit einem Pincenez, der seine elegante In der Rosenthalerstraße steht hochaufgerichtet ein etwas bildung verachtet worden ist. Das zweite ist die beffere tech- Großindustrie aufgesaugt werden müssen, wie kommen wir dann Klinge im Lampenlicht funkeln läßt, er tommandirt sechs bis nische Ausbildung unseres Handwerks. Es hat an vielen Stellen noch dazu Lehrlinge zu züchten, die niemals selbständig acht Schußleute, die mit gezogenen Säbeln die Straße ab feine Aufgabe nicht richtig aufgefaßt und es ist zu bedauern, daß werden, die in die Dienste des Geldsacks treten patrouilliren. In der ersten Etage liegt die Aristokratie der Die Staatsregierung bisher dafür nicht die nöthigen Mittelghat müssen? Die Innungen find die beste Organisation, Rosenthalerstraße, begierig, das blutige Drama zu sehen, welches flüfng machen können. Ich werde darauf mein eifrigstes Be- besser als alle fünstlich gebildeten Genossenschaften. Wenn mühen richten. Alle einfachen Fabrikate, welche durch Maschinen der Staat das Lehrlingswesen in die Hand nimmt, dann verwunderte Kommis, in den Hausthüren erschreckte Dienst sich vor ihren Augen abspielen wird. Auf der Straße stehen hergestellt werden, sind für die Handwerker verloren. Das wird er auch dafür sorgen müssen, daß nur der ein Handwerk Handwerk muß sich auf die Qualitäten legen und in allen ausübt, der es erlernt hat, nicht aber Derjenige, der Geld hat, mädchen in weißen Schürzen, die untereinander tichern und sich freuen. Zweigen zum Kunsthandwerk werden. Von großen Volts- einen Laden aufzumachen und den gelernten Handwerker todt schichten Die Nebenstraßen sind leer und öde, am Schönhauser Thor werden auch noch bessere Waaren verlangt. zu machen. Es müssen Lehrwertstätten eingerichtet werden, wo sich die Hand- Minister von Berlepich: Die Gewerbe Ordnung gestattet straße, in die wir einbiegen, Ist ausgestorben, Arbeiterfrauen, feine Idee von Erregnng. Die lange Avenue der Lothringer werker ausbilden fönnen. Die technische Ausbildung muß beim den Innungen genossenschaftliche Unternehmungen, aber sie haben die einen Einkauf besorgt haben, eilen schnell ihrem Heim zu. Am Lehrling anfangen. Die Gesetzgebung wird die Ausbildung des davon absolut feinen Gebrauch gemacht; sie sollten sich hier von Rosenthaler Thor ist etwas Leben. An einer Droschten haltestelle be Lehrlings beffer ausgestalten müssen. Wenn das alles geschieht, den kleinen Landwirthen belehren lassen.( Sehr richtig! links.) werden wir uns mit den Handwerkern einigen können. Abg. Lohren( ft.): In der Form hat weder Herr v. Bötticher regt von seinem Pferde auf einige Passanten einspricht. Ein Straßen wegt sich ein blonder berittener Schußmannswachtmeister, der er­Abg. Alexander Meyer: Es ist meine Lieblingsbeschäfti- noch heute der Handelsminister kurz und schroff gesprochen, son- junge erregt seinen Unwillen, der Herr Wachtmeister sprengt auf gung, ungerecht angegriffene Minister zu vertheidigen.( Große dern sehr milde, aber nichtsdestoweniger hat er die Forderungen bas Trottoir, um den Bengel zu ergreifen, dieser eilt um eine Heiterkeit.) Ich dente, wir warten, bis die angekündigte Be- der Handwerker rundweg abgelehnt. Die Handwerkerkammern Litfaßsäule- der Schuhmann zu Pferde hinterher. Die Jagd wegung der Handwerker wirklich da ist. In dem, was die scheinen dem Minister sehr ans Herz gewachsen zu sein, aber sie ist natürlich erfolglos. Ein älterer Arbeiter, der einen Stelzfuß Handwerker auf der letzten Versammlung gesagt haben, kann ich werden wahrscheinlich die neugeschaffenen Junungsverbände zer- bat, wird beinahe umgeritten, er protestirt gegen eine derartige nichts Imposantes erkennen; das einzige Geistreiche war, daß stören. Dann würde ich dagegen stimmen müssen. In den Behandlung, einer der Herren den Herrn von Rottenburg   irrthümlich Wotten Lehrwerkstätten müssen doch geprüfte Männer die Leitung über feinem Menschen etwas aber wenn man so traktirt wird... er käme ruhig von der Arbeit und thue burg nannte.( Heiterfeit.) Die Handwerker, welche den zünft nehmen; warum sollen die anderen Lehrmeister nicht auch eine Baffanten beruhigen ihn; er zieht seines Weges weiter. lerischen Standpunkt nicht theilen, agitiren nicht, fie arbeiten Prüfung durchmachen? In die Fachschulen können die Armen lieber ordentlich, während die Zünstler schlechte Arbeiten liefern, nicht gehen, dahin geht nur der Sohn des Kapitalisten. Alles, Der schneidige Offizier am Hackeschen Markt hat bei unserer so daß trotz der zehnjährigen Garantie das Gold abblättert. was die Regierung vorschlägt, stärkt nur den Kapitalismus  . Rückkehr seine Thätigkeit bereits eingestellt. Die Straßen am Uebrigens gehört diefe ganze Frage in den Reichstag  . Eine Hätte man die Gewerbefreiheit nicht eingeführt 1867-1869, wo Bahnhof Börse sind ruhig wie immer, am Dom sind die Schuhleute Verirrung ist es, daß man begonnen hat, Gastwirths- Jnnungen die Fabrikindustrie sich schon entwickelt hatte, so hätte man die aufgesessen. Der große Play vor dem Echloß zeigt jetzt einige zu gründen. Ist denn ein Gastwirth ein Handwerker? Hoffent- Gefahr vermieden, daß Deutschland   die Vormauer für die Sozial- Bewegung. An der nordwestlichen Ecke des Schlosses ist ein wahr­lich informirt fich der Minister über diese Frage. Die Zahlen, demokratie geworden ist. Die Ausbildung der Elektrotechnik scheinlich etwas nervöser Polizeioffizier mit einer Anzahl Schuh­welche Herr Goldschmidt mitgetheilt hat, sind durch die Ge- könnte dem Handwerk zu Gute kommen, wenn es fest organisirt über den Play. Einzelne Berittene patrouilliren im Schritt werbe- Deputationen des Magistrats gewonnen worden. Bei den wäre. Auf der Schloßfreiheit hat sich unter die meisten Innungen verhält sich das Geld, welches für Bildungs- Abg. von Jhenplit(.): Die konservative Partei hält nach Baffanten eine Anzahl von halbwüchsigen Jungen gemischt, zwecke ausgegeben wird, zu dem, was für Schmaufereien aus wie vor den Befähigungsnachweis für ein nothwendiges Mittel, die es darauf abgesehen haben, die Polizisten durch Pfeifen gegeben wird, wie in Falstaffs Rechnungen die Ausgabe für das damit das Handwerk den Kampf gegen die Großindustrie bestehen zu ärgern. Der Lieutenant scheint das Pfeifen nicht vertragen Brot zu der für Seft.( Heiterkeit.) fann. Die genossenschaftliche Ausbildung ist sehr wünschenswerth; zu können, er eilt mit gezogenem Säbel, wenn wir nicht sehr Abg. Lucius Erfurt( frt.) weist darauf hin, daß die Ver- aber es fehlt dem Handwerk an dem nöthigen Kapital. irren, einem Konditorjungen nach, der aber außerordentlich laufen treter Nordamerita's an die Reichstags Abgeordneten Proben Abg. Wuesten( fons.): Der Handwerfertag sollte die Re- fann und verschwindet. Berittene Schuhleute traben hinterdrein, von Brot, welches aus einer Mischung von Roggen und Mais gierung überzeugen, daß die Bewegung des Handwerkerstandes es wird gejohlt und gepfiffen. Als wir das Restaurant von Helms erreicht hatten, Wo hinter den blanken bestand, gesandt haben. Eine ähnliche Reklame jei wo von ernsthafter zu nehmen ist, als sie bisher genommen wird. Die deutschen Vertretern nicht gemacht worden; es ist wohl noch zahlreichen Novellen zur Gewerbeordnung beweisen nur, daß die Scheiben elegante Damen mit ihren Herren saßen, feinem Parlamentsmitgliede in Washington   eine deutsche wollene felbe vollständig unbrauchbar war.( Sehr richtig! rechts.) Die das Schauspiel zu genießen, schien die Geduld des ungeduldigen Jade angeboten worden. Redner geht dann auf den Abschluß manchesterliche Theorie des" Hilf Dir selber" führt nur dahin, Herrn Lieutenants erschöpft zu sein die Polizei machte auf der Handelsverträge ein, deren Bedeutung im Reichstage nicht daß die Schwachen durch das Großkapital ausgebeutet werden. Die wenigen Baffanten mit gezogenen Säbeln eine Attaque und genügend gewürdigt worden sei. Gut wäre es, wenn für die Wir halten die Gewährung des Befähigungsnachweises für die zwar mit einer Energie, die bei Ergreifung von Verbrechern sehr angebracht sein mag. Wachtmeister und Schuyleute hieben mit Vorbereitung von Handelsverträgen Beamte mit besonderer Vor- größte Nothwendigkeit. bildung in wirthschaftlichen Dingen verwendet würden. den flachen Klingen ein, und wehe dem, der zufällig um die Ecke des Schlosses diesen anstürmenden Schuhleuten in die Hände lief,-- wir waren sehr froh, als wir unangetastet und nicht verbeult eine ruhige Straße erreicht hatten, von wo wir ohne weitere politisches Gepräge, Fährnisse ruhig nach Hause gelangen konnten. Alles in Allem genommen trug der gestrige Abend kein ез wäre wohl auch weniger zu

Die Junungen find die besten Korporationen, man muß sie nur mit mehr Privilegien ausstatten, namentlich auch damit, daß sie die Prüfungen abnehmen.

Abg. Mehner: Die Innung hat nicht solchen Kredit, wie die Landwirthe, deren Grundbesitz dafür eine Unterlage bildet. Gine Innung würde nur dann kreditfähig sein, wenn sie auf 3wang beruhte.

wurde.

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theile Often. Besonders ängstliche Gemüther hatten ihre Ladens geschäfte, mindestens aber die Schaufenster, schon um 6 Uhr Nach mittags hermetisch verschlossen und diesem Beispiele folgten sehr bald eine große Anzahl Ladeninhaber nach. Obgleich der Ver fehr in den volkreichen Straßen des Ostens nicht stärker als gewöhnlich fluthete, hatte sich doch augenscheinlich eine starte

Minister v. Berlepich: Der Vorredner scheint der Meinung zu sein, daß feine hinreichende Fühlung des Ministeriums mit den gewerbetreibenden Kreisen vorhanden wäre. Bereits seit 1887 Abg. Meyer- Berlin  : Die manchesterlichen Ideen sollen bei schluß von Handelsverträgen vor; die Gutachten sind vervoll gesagt worden, daß aus der Niederlage die manchesterlichen liegen die Gutachten des deutschen   Handelstages über den Ab- Jena schon zu Grunde gegangen sein, umgekehrt ist mir immer ständigt worden. Als die Verhandlungen begannen, habe ich deen den Staat wieder aufgehoben haben. etwa 25 Herren, meistens Vorsitzende der großen gewerblichen Abg. v. Puttkamer- Plauth( kons.): Trotz der ablehnenden Grzessen gekommen, wenn die Polizei weniger schneidig Vereine, berufen. Es haben nachher noch unausgesetzt Korre- Haltung der Regierung werden wir die Interessen des Handwerker- in die Erscheinung getreten wäre. Andererseits aber wollen auch nicht verschweigen, daß wir den Unmuth der Beamten spondenzen mit einzelnen Firmen und Handelskammern und andes immer weiter vertreten. Wo sollen denn die Leute her- wir auch nicht verschweigen, daß wir den Unmuth der Beamten persönliche Konferenzen stattgefunden. Mein Kommiffarius wurde kommen, die auf dem platten Lande dem einfachen Handwerker sehr wohl begreifen, die während des Tages so oft einer johlen­angewiesen, direkt mit den ihm bekannten Vertretern der Kunstwerke abkaufen? Wenn der Befähigungsnachweis eingeführt den Menge ausgesetzt waren. Nöthig war es darum freilich Industrie in Verbindung zu treten. Ich wüßte wirklich nicht, wird, wird man vielleicht etwas theurer faufen, aber auch besser. noch lange nicht, daß der Säbel bei jeder Gelegenheit gebraucht welcher andere Weg noch beschritten werden sollte, um der Re- Denn die Fabriken liefern jetzt nur billige Schundwaare. Das gierung Aufklärung zu geben. Das Urtheil der Handelskammern Manchesterthum hat sich bankerott erwiesen, deshalb haben sich Eine Wiederholung der bedauerlichen Szenen, ist durchaus nicht immer das, was wir brauchen können. vernünftige Leute davon abgewendet. Wir werden uns an wie sie sich am Donnerstag leider abgespielt haben, schien gestern Tenn diese haben oft widerstreitende Jutereffen zu vertreten. Experimenten, die keine Aussicht haben, nicht betheiligen, sondern vielfach befürchtet worden zu sein, vornehmlich aber im Stadt­Nicht blos bei Tariffragen werden die Handelskammern befragt; nur das vertreten, was die Handwerker selbst als nothwendig es vergeht fein Tag, wo nicht irgend eine Frage erörtert wird. bezeichnet haben. Ob man nicht den jüngeren Beamten Gelegenheit geben sollte, sich mit den industriellen Verhältnissen bekannt zu machen, habe ich mir auch schon überlegt. Wie das geschehen könnte, darüber will ich mich heute nicht aussprechen. Vertreter unserer In­duftrie im Auslande haben wir in den Konsuln, deren Berichte Abg. Dürre  ( natl.): Wenn wir uns überzeugen fönnten, Erregung der Bevölkerung bemächtigt. Vor den Ge daß das Innungswesen von irgend einem Vortheil wäre, würden schäftslokalen, Dor den Hausthüren standen Gruppen, Abg. Goldschmidt( dfr.): Herr Lucius hat davon ge- wir nicht einen Augenblick zögern, dafür einzutreten. Das Hand- welche die Vorgänge vom vorhergehenden Tage lebhaft sprochen, daß geriffene Unterhändler" ausgebildet werden sollen; werk zum Kunsthandwerk auszubilden, werden auch wir bestrebt diskutirten und die Frage erörterten, ob sie heute Abend wieder es ist bedauerlich, daß er nicht ausgeführt hat, wie die Fach sein, aber nicht dazu, alte verrottete Institutionen wieder zu kommen würden?" Gar viele der Straßenpassanten saben sich schule für geriffene Unterhändler aussehen soll. Mit den Aus- beleben. unwillkürlich veranlaßt, stehen zu bleiben, durch den Anblick eines führungen des Ministers über die Handwerkerfrage bin ich ein- Nach einigen persönlichen Bemerkungen wird das Gehalt des starken Aufgebotes von Polizeimannschaften zu Fuß und zu verstanden, um so mehr bedauere ich, daß wir uns über die Ministers und die übrigen Besoldungen für das Ministerium be- Pferde, welche mit blankgezogenem Seitengewehr besonders den Frage der Verliner Gastwirthsinnung nicht einigen können. Ich willigt. Theil vom Andreasplay an die Andreasstraße, die Frankfurter  habe den Polizeipräsidenten von Berlin   ausdrücklich gebeten, Das Kapitel: Handels- und Gewerbeverwaltung wird ohne Linden bis zum Straußberger Platz besetzt hielten. dem Minister das Material über diese Junung zur Verfügung Debatte genehmigt. Neugierige wollte ſehen, ob etwas los" fei und merkwürdiger zu stellen. Beim Kapitel: Gewerbs Unterrichtswesen, Titel 1: Navi- Weise war gerade auf diesem durch die Polizei Abg. Plef( Bentr.) führt aus, daß es mit der Bildung, mit gationsschulden, tritt befesten Straßentheile etwas los", indem durch das Vorgehen dem Unterricht nicht abgemacht sei; dem Handwerk fehlt das Abg. Jürgensen( natl.) für die Aufbesserung der Gehälter der Polizei gegen das Straßenpublikum mit der Zeit immer mehr Kapital, um der Großindustrie Konkurrenz zu machen. Warum der Lehrer an diesen Echulen ein, welches für einen vierzig- Personen angelockt und festgehalten wurden. habe man dem Handel die Handelskammern als Vertretung ge- jährigen Mann mit 2700-3300 Ml. zu niedrig bemessen sei. Die Kontingent der Zuschauer des sich abspielenden Schauspieles geben, dem Handwerk enthalte man eine solche Vertretung vor? Regierung möge noch in diesem Jahre einen Nachtragsetat zur stellte die liebe Straßenjugend, welche ihrem Bergnügen über Kunst- Handwerker können die meisten Handwerker nicht werden. Erhöhung dieser Besoldungen einbringen. Die Hat", sobald Einer, der sich versammelt" hatte, von der Bezüglich der Handelsverträge erklärt Redner, daß der Abschluß Minister v. Berlepsch: Das Wünschenswerthe dieser Gr- Polizei auseinandergetrieben wurde, oder ein Anderer, der nicht derselben die verdienstvollste That der Regierung gewesen sei, höhung erkenne ich an, aber einen Nachtragsetat kann ich nicht im Zausschritte sich fortbewegte, am eigenen Leibe verspüren wenn auch zu bedauern sei, daß die Landwirthschaft die Haupt- allein bringen. Ich hoffe, daß die Erhöhung aller Lehrergehälter mußte, daß der Säbel haut", durch das bekannte Pfeifen und Johlen einen sehr vernehmbaren Ausdruck verlieh. Für den Un sei es bedauerlich, daß sie einen freien Verein gegründet haben, statt den Weg zu beschreiten, den ihnen das Gesez vorschreibt.

von allen Seiten als gut anerkannt werden.

Ein großes

tosten zu tragen habe. Was die Berliner   Gastwirthe betreffe, so demnächst erfolgt die weitere Berathung abgebrochen. Schluß betheiligten machten die Verfolgungen, die hier in Szene gefeßt

gegen 4 Uhr. Nächste Sigung Dienstag 11 Uhr.( Etat des wurden, einen nichts weniger

als ernsten aber

auch

Minister von Berlepsch: Ich will meine frühere Rede da- Handelsministeriums; zweite Berathung des Polizeifosten- Geseges.) feinen angenehmen Eindruck, und die Schußleute forderten

Tokales:

hin ergänzen, daß ich erkläre, ich halte die Bildung von Hand­werkerkammern für nothwendig. Die Vorbereitungen dazu sind schon im Gange. Ich verstehe darunter eine nur für Handwerker, nicht für Kommerzienräthe bestimmte Vertretung. Man muß diesen Handwerkerfammern aber auch weitergehende Aufgaben stellen, insbesondere die Beaufsichtigung des Lehrlingswesens 2c. Abg. Wuermeling( Bentr.): Wenn der Minister den Hand­Neber die Straßen- Tumulte des gestrigen Abends gingen wertern den Befähigungsnachweis nicht geben will, so er uns von unserem Berichterstatter folgende Schilderungen zu: Gin scheinen seine anderen Mittel doch auch nicht ausreichend. revolutionäres Gesicht machte Berlin   gestern Abend bestimmt Der Uebergang zum Kunsthandwerk ist nur wenigen nicht. Gegen 8 Uhr, als wir die Friedrichstraße paffirten, hatte

oft genug die Entrüftung harmloser Passanten heraus, welche mit ihrer Höflichkeit oder gar ihrem Säbel unangenehme Bekanntschaft machten. Die Nebenstraßen, welche ziemlich frei von Polizei waren, zeigten völlige Ruhe und wir können uns der Ansicht nicht verschließen, daß dies auch in dem vor genannten Straßentheile der Fall gewesen wäre, wenn auch hier mit der Polizei etwas gespart worden wäre. Zu ernsthaften Busammenstößen tam es in feinem Falle und wurden Verhaf tungen auch nur sehr vereinzelt vorgenommen. Von einem Krawall" war absolut keine Rede.