2. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 49.
Parteinachrichten.
Sonnabend, den 27. Februar 1892.
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9. Jahrg.
mannschaft genügen, um einem Deutschen die Ausübung des Ver- von Mehl, die den nothleidenden Bezirken zugeführt werden fammlungsrechts zu verwehren. Was bleibt denn dann in Sachsen sollten, entweder gänzlich oder durch Beimischung von Sand so vom Versammlungsrecht noch übrig? Aus der sozialdemokratischen Preise. verdorben waren, daß der Genuß dieses Mehls die Konsumenten Der Redakteur D. Zielowsti vom Offen- aufs Krantenlager warf, der Bericht aber, den jetzt der in dieser ,, Münchener Post" zur Kennzeichnung unserer burger Boltsfreund" wurde wegen Beleidigung des ehe- Angelegenheit niedergesetzte Untersuchungsausschuß unter der Gegner: Ueber Alles zu urtheilen und nichts zu verstehen, maligen Studenten der Theologie Karl Scheifele in Straßburg , Leitung des Grafen Bobrinsky erstattet hat, enthüllt einen solchen das ist heutzutage modern, und je bestimmter, je frecher Giner vom dortigen Landgericht zu 30 M. Geldstrafe verurtheilt. Er Abgrund von moralischer Verworfenheit der Lieferanten und auftritt, desto mehr glaubt man ihm. Daß der Schaden solchen hatte den Studiosen standalöser Exzesse, die derfelbe während bodenloser Liederlichkeit der Beamten, daß selbst die russischen Thuns nicht ausbleibt, ist selbstverständlich. Nirgends anders feiner Studienzeit in Heidelberg wiederholt auf der Straße be- Beitungen ihre schlimmsten Befürchtungen für überboten erklären. aber zeigt sich derselbe so gefährlich und rachegierig, als bei der gangen habe, bezichtigt. Das Schöffengericht hatte seinerzeit Im Juli 1891 beauftragte die Duma von Petersburg ( die Beurtheilung der sozialen Frage, der Sozialdemokratie. Wie gegen Bielowski auf nur 3 M. Strafe erkannt und in der Be- dortige Rathsversammlung) das Stadtamt mit dem Ankaufe viele unserer Gegner mögen unsere Bewegung verstehen? Alle gründung des Urtheils folgendes gesagt: billigen Getreides, um eine Herabseßung der Brotpreise zu besprechen sie darüber, Alle beurtheilen fie von oben herab ab- Nach dem Ergebnisse der Beweiserhebung, insbesondere auf wirken. Das Stadtamt schlief bis zum 20. September, bis zu sprechend und verwerfend, Wenige nur, sehr Wenige folgen un Grund der Aussagen der in Heidelberg kommissarisch verwelchem Zeitpunkte der Roggenpreis um 2 Rubel stieg. Auf die ferer Bewegung mit der Aufmerksamkeit, mit welcher wir unserem nommenen Zeugen hat sich das Schöffengericht von der Wahr Mahnung des Stadthauptmanns Gresser fam es jetzt endlich Gegner folgen. Man gehe in die großen Café's, in die Lese- heit der behaupteten Thatsachen überzeugt. Durch die Aus dem Auftrage nach. Es übergab den gesammten Kornankauf dem fäle der Bourgeoisie und frage nach sozialistischen Blättern; der sagen mehrerer der vernommenen Zeugen ist erwiesen, daß Matler Matarow, und dieser Biedermann lieferte billigen" Frager muß froh sein, wenn er nicht hinaustomplimentirt wird. Der Privatkläger am 25. März, Abends, vor dem Hause Weizen und Roggen aus der Provinz zu Preisen, wofür in Man verfolgt unsere Bewegung nur aus der gegnerischen Preffe,..... ftraße 83 großen Standal erregte und einen Menschen- Petersburg die besten Sorten zu haben sind. Nunmehr beauf obgleich sich der einigermaßen selbständig Denkende von vorn auflauf verursachte, indem er in der gemeinsten Weife gegen tragte man ein Mitglied des Stadtamts selbst, einen gewissen herein sagen könnte, daß die gegnerische Presse nicht un- das Haus schimpfte. Ebenso wird durch die Aussagen mehrerer Nymann, mit Mehlankäufen. parteiisch sein kann. Daß unsere Gegner solche Fehler machen, Beugen bestätigt, daß der Privattläger eines Abends in stark Er versteht heißt es in der Vossischen 3tg." wie er unserer Bewegung nicht folgen, das ist für uns fein Schaden, betrunkenem Zustande vor dem Hause schimpfte und mit felbst aussagt, weder von Mehl noch von Handelsgeschäften das rächt sich immer nur an ihnen selbst. Also, wir haben gar feinen seinem Stocke an das Thor und an die Läden schlug, welcher Geringste, bereist die baltischen Provinzen und findet feine VorGrund, uns über die Thatsache als solche aufzuhalten; uns liegt Skandal nach Aussage des Zeugen Sch. von halb 10 Uhr an räthe, bis er von dem Stadtamt erfährt, daß in Libau Mehl es daran, unsere Gegner in der Beleuchtung dieser Thatsache mit Unterbrechung von etwa einer halben Stunde bis gegen vorhanden sei. In Libau angelangt, beweist Nymann", so heißt besser kennen zu lernen. Woher kommt diese Thatsache? Warum Mitternacht gedauert hat. Wenn Jemand dem Urheber folcher es in dem Bericht, in allen seinen Handlungen Ueberstürzung wollen unsere Gegner von der sozialdemokratischen Bewegung Standale Trunkenheit bis zum Delirium vorwirft, so ist nach und Leichtsinn, vertraut sich ohne ausreichenden Grund einer nichts wissen? Sind sie nicht fähig, sie zu verstehen? Das Obigem nicht zu viel gesagt. Ebenso ist unzweifelhaft, daß die ihm bis dahin gänzlich unbekannten Persönlichkeit( Buchert) an wollen wir nicht einmal annehmen. Ein halbwegs leidlicher von dem Privatkläger dabei ausgesprochenen Schimpfworte ge- und zieht nicht einmal Erkundigungen über die Börsenpreise in Berstand kann fie begreifen. Nein, der Grund liegt tiefer; bas eignet sind, sittliche Entrüstung zu erregen. Daß der Privatkläger Liban, mit Ausnahme der Puchert'schen Preise, ein"... Er er Gefühl:„ Ich bin mehr, wie so ein Arbeiter," das Protenhafte, feine frühere Verlobte auf der Straße mißhandelte, theilt Puchert die ausgedehntesten Vollmachten zum Ankauf der welches dem Kapitalismus und seinen Lieblingen eigenthümlich giebt er selbst zu. Hiernach wird von dem Schöffengerichte der Mehlvorräthe und das Verfügungsrecht über das städtische Geld ist, das Selbstgefühl, das auts dem Besitz entsteht, Beweis der Wahrheit als erbracht angesehen. Trotz durch Vermittelung der Libauer Bant. Das Stadtamt ist mit wiegen den Angehörigen der Bourgeoisie in den Wahn, des Wahrheitsbeweises mußte aber gleichwohl eine Bestrafung allem einverstanden. Das erste Mehl fommt am 13. November daß er auf die Kleinen Geister der Arbeiter, falls des Angeklagten ausgesprochen werden, indem das Schöffengericht in Petersburg an; der Empfänger äußert schwere Bedenken er ihnen überhaupt noch Geist zugesteht, auf ihre annimmt, daß das Vorhandensein einer Beleidigung aus der über die Beschaffenheit der Lieferung, aber, das Stadtamt Wünsche und Bestrebungen feine Rücksicht zu nehmen hat. Er Form der Behauptung hervorgehe glaubt ihm nicht", so heißt es in dem Bericht. Am 25. November will sie nicht verstehen, er verhärtet sich gegen ihr Verständniß Gegen dieses Urtheil wurde sowohl von Seiten des Privat- wird das Stadtamt amtlich benachrichtigt, daß das Mehl und schließlich kann er sie nicht mehr verstehen. Wenn Bour- Klägers als des Beklagten Berufung eingelegt. Für die dies- schlecht sei, aber es werden weitere 500 Waggons bei Puchert geoisie und Regierung diese Taktik weiter befolgen im Kampfe malige Verhandlung waren noch einige Leumundzeugen geladen. bestellt und ihm neue Summen angewiesen. Noch zwischen dem gegen uns, wenn Männer wie Stumm maßgebend find, trotz Allein auch durch ihre Aussagen erscheint das seinerzeitige Be- 25. November und 10. Dezember werden 158 Waggons Buchert bem Unverständniß, das sie unseren Bestrebungen gegenüber be- nehmen Scheifele's in feinem wesentlich günstigeren Lichte. Ein schen Mehls unbeanstandet abgenommen, noch ata 12. Dezember am funden, so arbeiten nicht wir, sondern sie, unsere Gegner, auf Studienkollege freilich ftellte ihm das denkbar günstigste werden Buchert 40 000 Rubel zur Verfügung gestellt. Endlich, unüberbrückbare Gegenfäße hin, wo eine Verständigung nicht mehr Leumundszeugniß aus. Nach seiner Meinung ist Scheifele fogar am 15. Dezember, besichtigt das Stadtamt, mit dem Stadt möglich ist. Der vornehme Abschluß uns, unserer Literatur, ein sehr sittlicher Mensch". Auch sein Anwalt gab sich die haupt an der Spize, das Mehl ohne über das Er unserer Presse gegenüber, so stolz er sich auch anschaut, er führt größte Mühe, das Auftreten Scheifele's in Heidelberg in einem gebnis ein Protokoll aufzunehmen. Das Ende war dann die infolge unsere Gegner in immer weitere Herzensverstockung, in ihren möglichst günstigen Lichte erscheinen zu lassen. Sein Klient sei der Auslaffungen der Presse eingetretene Einmischung der StaatsFulturfeindlichen Zielen, in ihrer Anmaßung dem Arbeiter gegen ein" Original", weshalb er anders beurtheilt werden verwaltung und die Einsehung des Untersuchungsausschusses, der über. Sie mögen thun, was sie nicht laffen können; wir leiden müffe. Wissensdurst habe ihn veranlaßt, feinen Beruf die Abseßung und Bestrafung mehrerer Mitglieder des Stadtin ihrer Berachtung nichts; wie ihnen ihr Hochmuth bekommt, als Lehrer aufzugeben und zu studiren. Er fet das amts- beantragt, ferner fordert, daß das Puchert'sche Mehl nicht wollen wir abwarten." Opfer einer Intrigue, und ber„ Volksfreund" habe abgenommen, sondern das Stadtamt schadenerfaßpflichtig gemacht die Sache nur aus Pfaffenhaß" veröffentlicht. Sodann werde, da das Mehl nicht verbranchsfähig sei, auch nicht länger Mitten in der Haide bei Begefact, in Berlüßmoor, öffnete er alle Schleusen seiner Beredtsamkeit, um gegen als 21/2 Monate lagern könne, ohne zu verderben, und endlich sogar wo noch nie eine fozialdemokratische Versammlung abgehalten die bösen Sozialdemokraten zu donnern und zu weitern, weil sie auszusprechen wagt, daß die Handlungsweise des Stadthauptes be worden, fand am Sonntag eine solche statt. Die Vegesacker Ge- die heutige Gesellschaftsordnung über den Hausen werfen wollen dauerlich ist." Ueber die Beweggründe der un verantwortlichen Nach noffen hatten dieselbe arrangirt. Von der Bahnstation Olden- und zu diesem Zwecke die Sünden der Bourgeois aufdecken. Nach lässigkeit der angeschuldigten Personen enthält der Bericht des büttel ab mußten sie, zwölf Mann an der Zahl, und Genosse seiner Meinung könne von einer Erbringung des Wahrheits- Ausschusses keine Mittheilung; aus begreiflichen Rücksichten schent Kerrl von Bremen , der das Referat übernommen hatte, fast zwei beweises feine Rede sein. Mit Rücksicht auf die Schärfe der man sich offenbar, zu sagen, daß ein Theil der an Herrn Buchert Stunden über Berg und Thal auf Fuß- und schlechten Land- Beleidigung beantragte er eine Freiheitsstrafe eventuell 100 Mart und Genossen gezahlten Gelder in die Taschen von Stadtamtswegen, auf Moor- und Lehmgrund marschiren, bevor das Ver- Geldstrafe. Der Gerichtshof erkannte aber, wie schon erwähnt, Mitgliedern und anderen Beamten geflossen ist. Herr Puchert fammlungslokal erreicht war. Alt und Jung hatte sich hier auf 30 Mart Geldstrafe und Tragung der Kosten. In der ist daher auch guten Muthes; er ist aus der Untersuchungshaft zahlreich eingefunden, um zu hören, was die Sozialdemokraten Urtheilsbegründung wird gesagt: Straferhöhend habe gewirkt, entlassen worden und bereits zuversichtlich auf dem Stadtamt wollen. Auf umgekippte Stühle hatte man Bretter gelegt und weil die Form des Artikels die Absicht der Beleidigung erkennen erschienen, um zu erklären, daß er jeden Sack schlechten Mehls so durch Sigplätze ein Biereck gebildet, in dessen Mitte in echt lasse. Ebenso sei durch nichts erwiesen, daß Scheifele dem Trunke durch gutes ersetzen wolle. Er hofft sicherlich, daß seine betheiniedersächsischer Art ein durch Torf und Holz unterhaltenes Feuer, bis zum Delirium ergeben. Die übrigen in dem Artikel ent- ligten Helfershelfer einflußreich genug sein werden, um ihn der über dem der Kaffeekessel hing, brannte. Die älteren Dorfgenossen haltenen Behauptungen seien als erwiesen anzusehen. verdienten Strafe zu entziehen. Und in der That, wenn jeder, hatten um das Feuer herum Platz genommen und zum Theil- Der Parteigenosse Hermann Künzel aus der betrügt, besticht oder sich bestechen läßt, verurtheilt würde, ihre Holzschuhe ausgezogen, um ihre Füße besser am Feuer Nidern, Gemeinderathsmitglied daselbst, war vom Dresdener wie viel russische Beamte blieben dann auf freiem Fuße" wärmen zu können. Um die Alten gruppirte sich das junge Volf Amtsgericht wegen Beleidigung des Gemeindevorstands Hänichen Das russische Volk wird sich diese Mißwirthschaft seiner von Berlüßmoor. Nachmittags 2 Uhr eröffnete Genosse Duttge in Nicfern zu 4 Wochen Gefängniß verurtheilt worden. Er sollte Beamten nicht ewig gefallen lassen. Am Ende reißt auch der in echt hannoverschem Platt die Versammlung. Das Bureau am Tage der Landtagswahl( 13. Oktober vor. Jahres) im Vor- dickste Geduldsfaden. Solche Zustände sind nur möglich in war bald gebildet und der Referent konnte nun seinen Vortrag zimmer des Wahllokals im Gasthofe zu Nickern gegenüber dem Staaten, in denen nicht das Bolt selbst, sondern eine Minderheit beginnen; doch kaum mochte der Redner 25 Minuten gesprochen Wahlkomitee die Aeußerung gebraucht haben:„ Dort drinnen sitzen von Leuten die Regierungsgewalt ausübt. Garantie vor Brandhaben, als plöblich ein Gendarm auf der Bildfläche erschien und die großen Ochsen, mögen sie nur die zwei Stimmen auch noch schabung hat das Volk nur dann, wenn es seine Regierung selbst Die Versammlungs- Anmeldebescheinigung forderte; als diese nicht hinein fressen, wir haben ja noch Löbtau !" Gehört hatte diefe frei wählt und durch vollständige Meinungsfreiheit in die Lage vorgelegt werden konnte, weil der Amtmann von Scharmbeck Aeußerung, wie er behauptete, der Gendarm Werner aus Lockwit versezt ist, sie in All und Jedem kontrolliren zu können. dem Anmelder teine Bescheinigung zugestellt hatte, löste der als Antwort auf die von einer anderen Person an Künzel Gendarm die Versammlung auf. Die Versammlungsauflösung gestellte Frage: Wie steht es denn mit den zwei Achtung, Schuhmacher! In Brieg sind zwischen hat aber nur unsere Sache gefördert. Am 12. März findet aber Stimmen?" Auf" die eidliche Aussage Werner's hin er- Innungsmeistern und Gesellen Differenzen ausgebrochen. mals in Verlüßmoor eine Versammlung statt, hinsichtlich welcher folgte die Verurtheilung Künzel's. Dieser aber legte Die Wurmrevier- Aktiengesellschaft erzielte in der ersten fchon Sorge getragen werden wird, daß diesmal der Herr Amt- im Bewußtsein seiner Unschuld Berufung ein und am 24. Februar Hälfte des Geschäftsjahres 1891/92 reichlich die Hälfte des mann eine Bescheinigung hergiebt. verhandelte das Landgericht über diese Sache. Eine an- Betriebs- Ueberschusses des ganzen Vorjahres. Die Grubenleute fehnliche Anzahl von Einwohnern des friedlichen Dorfes Nickern werden nichts davon verspüren. befand sich in einiger Erregung, denn es waren 14 Personen von dort als Zeugen geladen. Gendarm Werner bekräftigte auch Die Föderation der Berglente von Großbritannien und diesmal mit seinem Eid, daß Künzel die bewußte Aeußerung ge- Irland hat nach der Londoner Allg. Korresp." die Weifung than habe. In vierstündiger Verhandlung wurden nach einander ausgegeben, daß die Mitglieder aller Gewerkvereine, die auf der Ju Sagan fand dieser Tage eine zahlreich besuchte Bolt3 16 Zeugen eidlich vernommen, die sämmtlich, wie festgestellt am 12. Februar in Manchester abgehaltenen Konferenz vertreten versammlung statt, in welcher Genosse Stolpe Grünberg wurde, zu der fraglichen Zeit in dem Gastzimmer anwesend ge- waren, am 12. März die Arbeit niederlegen sollen. Nach den unter oftmals stürmischem Beifall über das Thema referirte: wesen waren. Nicht einer von ihnen hatte die beleidigende legten Ausweisen vertheilt sich die Zahl der Bergleute, die in Die Lage der arbeitenden Klassen und die Sozialdemokratie." Aeußerung oder eine ähnliche gehört. den von der Föderation kontrollirten Gruben thätig sind, wie Die Versammlung erklärte sich mit den sozialdemokratischen Obwohl der Staatsanwalt nach dem Bericht der Sächf. folgt auf die verschiedenen Graffchaften: Yorkshire 70 000; Grundfäßen voll und ganz einverstanden und verurtheilte den Arb.- 3tg." die Anklage trotzdem aufrecht erhielt und besonders Lancashire 41 500; Derbyshire 33 000; Notis 19 000; Flints Entwurf des Volksschul- Gesetzes mit denselben Argumenten, wie betonte, daß unter Umständen das Zeugniß des Gendarmen mehr shire 3000; Leicestershire 5000; Monmouthshire 2400; Cumberfie in den bereits bekannten Resolutionen der Sozialdemokratie wiege als das von 16 anderen Zeugen, erkannte das Landgericht land 6600. Aller Voraussicht nach werden sich auch die anderer Orte zum Ausdruck gekommen sind. auf tostenlose Freisprechung des Angeklagten. schottischen wie die nicht zur Förderation gehörigen Berg leute der Grafschaften Durham und Northumberland dem Ausstand anschließen. Mustand anjch
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In Königstein ( Sachsen ) wurde ein allgemeiner Arbeiter verein gegründet; in Hofheim ( Hessen ) ein sozialdemokratischer Wahlverein.
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Todtenliste der Partei. In München starb am 22. Februar der Weißgerber Wilhelm Spanneberg an der Influenza.
Polizeiliches, Gerichtliches ze.
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Genosse Kuzba ch, früherer Redakteur der Gelsenfirchener Arbeiter- Zeitung", wurde vom Schöffengericht" Gelsenfirchen wegen Beleidigung des katholischen Lehrers Münstermann zu 5 Tagen Gefängniß verurtheilt. Der genannte Lehrer hatte einen Schulfnaben dermaßen geschlagen, daß an verschiedenen Stellen des Körpers dicke blaue und rothe Striemen entstanden
Literarisches.
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- In Taura wollte vorigen Sonntag der Redakteur waren. Die ärztlichen Atteste konstatirten eine grobe MißWalther May vom Chemnißer Beobachter" über den handlung. Im Termin verweigerte der Lehrer die Aussage, weil Militarismus und die Sozialdemokratie in einer Boltsversammlung er sich dadurch strafbar machen könne. Der betr. Artikel der Arbeiterinnen( Stuttgart , J. H. W. Die Verlag) ist uns fo Bon der ,, Gleichheit", Zeitschrift für die Interessen bes referiren. Die Rochliger Amtshauptmannschaft verbot die Ver-„ Gelsenkirchener Arbeiter- Zeitung" enthielt den Ausdruck„ Prügel- sofammlung auf Grund von§ 5 des sächsischen Gesetzes über das pädagoge" und den Wunsch, daß dem Lehrer 25 aufgezählt wer- eben die Nr. 4 des 2. Jahrgangs zugegangen. Aus dem Inhalt Vereins- und Versammlungsrecht, weil es auf der Hand läge", ben möchten. Hierin erblickte das Gericht eine das Maß des dieser Nummer heben wir hervor: Nieder mit dem Militarisdaß eine solche Persönlichkeit wie Walther May die angezeigte Erlaubten überschreitende Kritik. Der Amtsanwalt hatte vier Weihnachten, Erzählung von Minna Kautsky ( Fortsetzung).- mus. Anna Louisa Karschin. Korrespondenz. Feuilleton: Versammlung dazu benutzen wird, Gesetzesübertretungen oder Wochen Gefängniß beantragt. unfittliche Handlungen, welche z. B. in groben Schmähungen gegen- Das Amtsgericht Bernberg verurtheilte den Arbeiterinnen- Bewegung. Kleine Nachrichten. die chriftliche Kirche zu erblicken sein würden, zu begehen, dazu Genoffen Märten 3 aus Leopoldshall als Verfasser eines im aufzufordern oder dazu geneigt zu machen." Die Behörde sei des- anhaltischen" Boltsblatt" veröffentlichten Artikels zu 6 Tagen halb nicht nur berechtigt, sondern verpflichtet, eine Versammlung Sajt . Der damalige Redakteur des Blattes, Genosse Schmidt, zu untersagen, in welcher der genannte May" als Referent auf wurde freigesprochen. treten soll. Und was hat dieser fürchterliche May begangen? Der genannte Walther May befindet sich wegen mittels der Breffe verübten Bergehens gegen§ 110 des Straf- Gesetzbuchs Aufforderung zum Ungehorsam gegen Gesetze u. s. w.-, sowie gegen§ 166 des Straf- Gesetzbuchs- Gotteslästerung und Be schimpfung der christlichen Kirchein Untersuchung und
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Nummer 10 Pf., durch die Bost bezogen( eingetragen in der Die„ Gleichheit" erscheint alle 14 Tage einmal. Preis der Nummer 10 Pf., durch die Post bezogen( eingetragen in der Reichspoft Beitungsliste für 1892 unter Nr. 2564 a) beträgt der Abonnementspreis vierteljährlich ohne Bestellgeld 55 Pf.; unter Kreuzband 85 Pf.
Inferatenpreis die zweigespaltene Petitzeile 20 Pf.
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Das Schweizerische Arbeiter Sekretariat. Aften hier. über zusammengestellt im Auftrage des Zentralfomitees bes Buchdruckerei von Th. Wirth u. Co., 1888.
Boziale Mebericht.hweiz. Grütlivereins von H. Scherer, Fürſprech. St. Gallen,
ist neuerdings des Bergehens gegen§ 130 des Straf- Gesetzbuches Die haarsträubende Schandwirthschaft des russi -öffentliches Anreizen der Bevölkerungsklassen dringend fchen Kapitalisten- und Beamtenthums ist durch verdächtig." den jetzigen Nothstand, welcher namentlich die Bauern zu Tausen Also schon die Untersuchung und das dringend den und Zehntausenden hinrafft, wieder einmal ins volle Licht perbächtig sein soll nach Ansicht der Rochliger Amtshaupt- der Deffentlichkeit gerückt. Bekannt ist schon, daß große Mengen
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Diese Schrift giebt eine fachliche Darstellung des genannten Instituts und eine Geschichte der Gründung desselben, sowie der Vorverhandlung derselben. Wir möchten ihre Anschaffung insbesondere allen Gewerkschaften und Fachvereinen, sowie überhaupt allen Arbeiterbibliotheken empfehlen.