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achtete.

Lohnherabsehungen haben seit dem 1. November auf dem Stahlwert Hösch und auf der Union bei Dortmund stattgefunden. In beiden Betrieben betrugen sie bis 10 Proz.

Ausland.

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verschivinden. Natürlich ging man nicht unmittelbar auf dieses Ver: Idaß auch der Arbeitgeber gegen ihn wegen Be- 1fchaften empfohlen wurde, so beantragte der Bauverein der städtischers langen ein, die Herren bleiben bis zum 1. April 1902 in ihrem Amt, leidigung die Nebentlage angestrengt hatte, weil Arbeiter beim Ministerium für Land-, Forstwirtschaft und Domänen, wahrscheinlicham dann mit schlichtem Abschied abzutreten. Ein er eine Herabsetzung seiner Person in der Aeußerung erblickte, daß ihm das erwähnte Stüd Forstland in Erbbaupacht zu über­Berlust für den Arbeitgeberverband bedeutet es nicht, wenn er auf sich jemand schämen" müßte, bei ihm thätig zu sein. Der Haupt- laffen. Das Ministerium überwies das Gesuch an die Regierung die Mitarbeit dieser beiden Herren verzichten muß. belastungszeuge befann sich nur auf die Aeußerung, es sei nicht zu Potsdam , diese wieder gab es zur Erledigung an die Oberförsterei Nach diesem Vorspiel, das sich mehr hinter den Conliffen abschön" oder" richtig" von ihm usw. Nach längerer Beratung fand zu Köpenick . Unterdessen hatten die Friedrichshagener Hausbesizer spielte, rumorten zwar noch einige Herren nach alter Weise, aber der der Gerichtshof auch in dieser abgeschwächten Form eine Beleidigung, von dem Vorgehen der Baugenossenschaft Kenntnis erhalten. Sie redelustige Herr Felisch trat merklich zurück. die er mit drei Tagen Gefängnis aber für genügend gefühnt errichteten mun fofort eine Eingabe an die Regierung zu Pots­Die Frage der Tarifgemeinschaft, die einige Herren dam, in der sie darum baten, den Antrag der Baugenoffen­Sie begründeten ihr Gesuch mit den schaft abzulehnen. am liebsten ohne Umstände als eine schmachvolle Konzession an bekannten Tiraden unsrer Hausagrarier; die Hausbefizer befänden sich die Arbeiter verworfen hätte, fand ganz energische Verteidiger. in einer sehr gedrückten Lage, sie müßten schon fast alle Steuern So verlas Herr Heuer Berlin ein sehr ausführliches Gutachten des tragen, Dank sei von den Arbeitern nicht zu erivarten und die Klassen Berliner Lofalunternehmerverbandes, das sich sehr sympathisch über unterschiede würden durch Erbauung besonderer Arbeiterhäuser nur die Tarifgemeinschafe ausläßt. Die Grundzüge des Gutachtens können wie folgt zusammengefaßt werden: 1. Ruhige, fried- Die Glasarbeiter der Firma Stumpfe in Freudenthal vergrößert. Drei Tage darauf, nachdem die Friedrichshagener liche Arbeitsverhältnisse auf der Grundlage gütlichen Ueberein( Oberöstreich) stehen wegen der Entlassung eines Funktionärs der Hausbesitzer ihren Einspruch an die Regierung abgesandt hatten, er­kommens sind das erstrebenswerte Ziel. 2. Jeder Unterverband soll Organisation im Ausstand. Zuzug von Glasarbeitern ist streng hielt die Baugenossenschaft von der Oberförsterei Köpenick den felbft nach Mittel und Wegen suchen, die für ihn die geeignetsten fernzuhalten! Bescheid, daß sie jest überhaupt nicht beabsichtige, das fragliche Stück Forst zu verkaufen. Auf den find. 3. Bei der Verschiedenartigkeit im Baugewerbe Deutschlands Mit der Einführung der Arbeitslosen Unterstützung be- Antrag betreffs Hergabe des Landes in Erbbaupacht, ging der Bescheid ist es ein Unding, eine Uniformierung herbeiführen zu wollen. 4. Die Mängel der Tarifgemeinschaft treten gegen ihre Vorzüge zurüd. fchäftigen fich gegenwärtig die Sektionen des schweizerischen Metall- überhaupt nicht ein. Acht Tage nach dem erfolgten Einspruch der Auch der 1894 mit den organisierten Maurern geschlossene Vertrag arbeiter- Verbandes, und voraussichtlich wird die im nächsten Früh Friedrichshagener Hausbefizer erhielten ferner diese ein Schreiben habe seine Fehler gehabt, die bei der Erneuerung der Tarif- jahre stattfindende Delegiertenversammlung auch in diesem Sinne von der Regierung zu Potsdam , welches besagt unterzeichnet ist gemeinschaft beseitigt worden sind. 5. Ein Vertragsschluß ist beschließen. Gegenwärtig besigen folgende schweizerische Gewerkschafts- dasselbe v. Kemniz und B. v. Moltke, daß auf ihre Veran Saher immer zu empfehlen. Die Bauherren sind teine verbände die Arbeitslosen Unterstützung: die der Buchdrucker, lassung das Gesuch der Baugenossenschaft abschlägig befchiedent Feudalherren, man kann die Arbeiter in unserm Lithographen, Küfer und Brauer, Korbmacher. Glaser und Zeichner fei. Die Regierungsbehörden haben sich also auf seiten der Hausbesitzer gestellt. Auffällig ist hierbei noch ganz Gewerbe nicht so von oben herab behandeln. 6. Die der Ostschweiz . Arbeiterschaft ist als gleichberechtigt anzuerkennen. 7. Der Ver­70 Lohnkonflikte, wovon 35 Lohn- und 35 Streitbewegungen sonders die Schnelligkeit, mit welcher der Einspruch der Haus­Während sonst die Regierungsbehörden handlung mit den Vertretern der Arbeiterorgani- waren, fanden in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres befizer erledigt wurde. sation darf nichts im Wege stehen. Die Gegner der in der Schweiz statt, gegen 98, wovon 48 Lohn- und 50 Streit- oft viele Monate brauchen, um die geringsten Sachen zu erledigen, wurde in diesem Falle mit großer Gile gearbeitet. Man muß zu Tarifgemeinschaft fagen zwar: Jeder Meister verhandele nur mit bewegungen in der gleichen Zeit des Vorjahres. der Annahme gelangen, daß die Negierung in Potsdam gar nicht feinen Gesellen. Ja, iver find denn diese Gesellen? Bei der Fluktuation schnell genug den Friedrichshagener Hausbesitzern ihre Loyalität der Berliner Arbeiterschaft läßt sich die Frage gar nicht beantworten. Da weiß der Bauherr oft überhaupt nicht, wer bei ihm arbeitet. versichern konnte. So schön sich auch theoretisch das Verhandeln mit den eignen Gesellen" anhört, so ist es doch praktisch unmöglich. 8. Was die Bekämpfung der politischen Seite der Gewerkschaften anbelangt, so möge dies ruhig den politischen Parteien überlassen werden.

Lummert- Hamburg stellte sich als Gegner der Accordarbeit vor und hält dafür, daß das Accordsystem abgeschafft werden muß. Der gezahlte Lohn von 65 Pf. ist Herrn Lummert übrigens hoch genug. Während der Bausaison darf unter feinen Umständen mehr verhandelt werden. Was die Verhandlungen mit den Organisationsvertretern anbelange, so ist wohl die richtigste An­schauung die des Herrn Blohm von der Firma Blohm u. Voß, der feine Einmischung dritter Personen in die Verhandlung mit seinen Leuten duldet.

Simon Breslau: Die Frage der Tarifgemeinschaften ist sehr wichtig. Durch ein direktes Verhandeln mit der Arbeiterorganisation wird diese gestärkt. Nur da sollte man mit der Organisation ver­handeln, wo sie den Ausschlag giebt, und nur da, wo es überhaupt Nußen hat. Den Gewerbegerichten stehe ich nicht sympathisch gegenüber. Zumeist sind die Beisiger Socialdemokraten, aber auch die Vorsitzenden dieser Gerichte sind gern geneigt, auf die Seite der Arbeitnehmer zu treten. In Breslau ist beschlossen worden, nie mehr vor dem Gewerbegericht zu verhandeln. Ich stehe auf dem Hamburger Standpunkt, mit den Arbeitern direkt zu ver­Handeln, des Wortes eingedenk: Ich bin Manns genug!" Schöckel- Magdeburg : Wir verhandeln nur mit den Leuten direkt; wir kennen unsre Gesellen und brauchen keine Vermittler. Busch Stuttgart erklärt sich im Princip mit den Ausführungen der Berliner Kollegen einverstanden.

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Kelm Stettin: Wir haben gute Erfahrungen mit der Tarif­gemeinschaft gemacht, ebenso mit der Hamburger Centralleitung, die felbst einmal gegen die von Gehilfen geplante Durchbrechung der Vereinbarung gewirkt hat.

Felis Berlin folgert aus der Diskussion, daß in den Einzel­verbänden weitere Erfahrungen gesammelt werden sollen. Der Bund solle einen Druck auf die Entschließungen der Einzelverbände nicht ausüben.

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Der Streik in der Waggonfabrik in Arlöf bei Malmö dauert noch immer fort. Die Hoffnung, die man an die vor einiger Beit erfolgte Verabschiedung des Direktors Rössel geknüpft hatte, daß nun eine Einigung herbeigeführt werden würde, hat sich nicht erfüllt. Verhandlungen mit dem neuen Leiter der Fabrik haben bis jetzt noch zu feinem annehmbaren Resultat geführt.

Die Piano- Arbeiter in Stockholm sind in den Streit ge­treten, nachdem die Fabrikanten den bisher geltenden Tarif gekündigt hatten und Wohnreduktionen vornehmen wollten. Einige Fabrikanten haben bereits bewilligt.

Sociales.

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So bekämpfen preußische Regierungsbehörden die Wohnungsnot in der Praxis! Wie dieser Standpunkt mit den ministeriellen Er­lassen in Einklang zu bringen ist, das vermögen die Mitglieder der genannten Baugenossenschaft mit ihrem beschränkten Verstande nicht zu begreifen und wahrscheinlich viele andre auch nicht.

Rolle wird

Das Sedan des Kommunalliberalismus wird in der heutigen Presse aller Parteirichtungen rückhaltlos zu­Polizeiliche Arbeitslosenzählung. Im bayrischen Regie- gestanden. Es gab da ja auch mit dem besten Willen nichts zu be­rungsbezirke Pfalz hat man eine Zählung der Arbeitslosen vor- mänteln. Der Liberalismus hat eben in der Bevölkerung Berlins genommen. Wie das gemacht worden ist, darüber berichtet die alles Vertrauen verloren. Hat er sich von je nur als der Geschäfts­Fränkische Tagespost" z. B. aus Ludwigshafen , daß die Polizeier, ausschuß des auf der Ungerechtigkeit des Dreiklassenwahlsystems er es doch die mit den Erhebungen betraut waren, sich die Arbeit sehr leicht fußenden Geldprogentums betrachtet, so liebte gemacht haben. Sie begnügten sich, im untersten Stock der Häuser zuweilen, sich der Socialdemokratie gegenüber als Vertreter seien. Je nach der der Allgemeininteressen aufzuspielen, das Posieren in dieser anzufragen, ob im Hause Arbeitslose sein. ihm fortan nicht mehr möglich Antwort, die ihnen zu teil wurde, gingen sie die nicht immer Halt er sich fortan fühlen und eleganten Treppenstiegen hinauf oder auch nicht. In Frankenthal hat loser noch als bisher wird man es sich gar noch bequemer gemacht. Hier gab man der Polizei überhaupt nicht die Weisung, die Zählung von Haus zu Haus vor- keinen andern Lebenszived mehr haben, als zu zeigen, daß man auf zunehmen, sondern beauftragte sie, sich zu den Fabrikanten und der Ungerechtigkeit des Klassenwahlsystems sich ebenso wenig zur Unternehmern zu verfügen und diese über den Umfang der Geschäfte Ruhe setzen kann, als auf Bajonetten. In sich zerfressen und jeder Selbständigkeit, jeder Initiative, ja jeder Selbstachtung bar, muß er und nach etwaigen Arbeiterentlassungen zu befragen. frommes gewesen, daß die Gewerkschaftsorganisationen fich ent- laffen und sich so durch seine Bassivität vollends zu schanden machen, Das Resultat dieser Polizei- Arbeit ist denn auch ein so polizei- in seiner größeren Hälfte sich hilflos von der Reaktion malträtieren schlossen haben, eine Nachprüfung dieser Zählung zu unternehmen. während einer kleinen Zahl seiner Anhänger die einzig der Social­Dabei dürften ganz andere Resultate herauskommen. demokratie zu gute kommende Sisyphusarbeit der Verjüngung" zufällt.

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Arbeiterschutz im Handelsgewerbe. Der Bundesrat hat be­fanntlich Erhebungen über die Arbeitsverhältnisse der handels­gewerblichen Gehilfen und Lehrlinge in den Engros -, Fabrik- und Versicherungsgeschäften angeordnet. Ausgenommen bleiben dabei die Hilfspersonen, die in den bezeichneten Betrieben als Backer , Hausdiener und so weiter in großer Zahl thätig Wenn auch der Unternehmer- Verband die seiner Zeit vom find. Es entspricht dieses stückweise Vorgehen ganz den Gepflogen­Centralverband der Maurer gegebene Anregung einer gemeinsamen heiten der deutschen Socialreform, die sich stets gehütet hat, etivas Regelung der Tarifvereinbarungen für ganz Deutschland wieder Gauzes zu schaffen. Der Vorstand des Centralverbandes der zurückschob, so scheute er doch davor zurück, den Bauherren jede Handels- und Transportarbeiter hat sich nun in einer Eingabe an Tarifvereinbarung zu verbieten, wie es in der Abficht einiger Scharf- den Bundesrat gewandt und diesen ersucht, die in Aussicht ge= macher lag. Für die Arbeiter liefert die Verhandlung den Beweis, nommenen Erhebungen auf die Hilfsarbeiter auszudehnen, daß eine füchtige Arbeiterorganisation sich Achtung verschaffen kann. deren Arbeitsverhältnisse dringend einer gesetzlichen Regelung be= dürften. Es ist dringend zu wünschen, daß der Bundesrat dem Die Aktiengesellschaft für Glasindustrie vorm. Friedrich berechtigten Verlangen dieser Arbeiterkategorie Rechnung trage. Siemens in Dresden beruft eine außerordentliche General- Die Einführung der vollständigen Sonntagsruhe hatten versammlung ein, um die Ermächtigung zum Ankauf der Fabriken die Handlungsgehilfen Münchens bei Handels- und und des Grund- und Bergwerkbesitzes der Fabrik fenerfefter und Getverbekammer beantragt. Die Kammer lehnte das ab mit der säurefester Produkte in Vallendar zu erlangen. Zu dem Zweck foll Begründung, daß durch die neuere Gesetzgebung die Lage der das Aktienkapital um eine Million erhöht und eine Obligationsanleihe Handlungsgehilfen schon wesentlich gebessert worden wäre und daß von 6 Millionen aufgenommen werden. Das Unternehmen in andrerseits in München insolange teine vollständige Sonntagsruhe Vallendar soll im Konkurse erstanden werden. durchgeführt werden kann, als die zahlreichen katholischen Feiertage nicht auf den Sonntag verlegt würden, wie die Kammer wiederholt verlangt habe.

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Getreidespekulationen. Vor kurzem brachten wir nach der Ostsee- Zeitung" die Geschichte einer agrarischen Spekulation, bei der in einem genossenschaftlichen Getreidesilo etwa 1000 Tonnen Roggen, Pensionsregulativ für Ortskrankenkassen- Angestellte. Die mit denen man auf bessere Preise wartete, verdorben waren. Danach allgemeine Ortsfrankenkasse der Stadt Straßburg i. E. hat, wie sollten von der für menschliche Nahrung unbrauchbar gewordenen uns von dort geschrieben wird, ein Pensionsregulativ für ihre An­Ware etwa 500 Tonnen transito Hamburg verkauft worden sein, und gestellten und deren Witwen und Waisen beschlossen. Die Pension es hieß auch, daß die Ausfuhrvergütung dafür gewährt worden sei. soll nach fünfjähriger Dienstzeit 20 pCt. des Dienſteinkommens be­Das lettere ist nun, wie die" Ostsee- Zeitung" jest feststellen kann, tragen und jeweils nach fünf Jahren um weitere 5 pet. steigen, bis thatsächlich nicht geschehen, die Steuerbehörde hat, wie dies bei der sie nach vierzig- und mehrjähriger Dienstzeit 70 pct. beträgt. Die Beschaffenheit der Ware ja eigentlich selbstverständlich war, die be- Witwe bezicht den fünften Teil des Dienſteinkommens, das ihr antragte Bahlung nach Ermittelung des Thatbestandes einfach ab­gelehnt. Der Verfuch mißlang also.

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Preisermäßigung für Kohle. Wie die Voss. 3tg." mitteilt, Hat der Briquettverein beschlossen, in Anbetracht der großen Vorräte den Vertragspreis um 10 Mart pro Waggon herabzusetzen.

Die Vereinigung der Meuselwitz - Rosizzer Braunkohlen= werte ermäßigt die Preise für Maschinen-, Nuß- und Nüßchen­tohlen um 2 M. pro Doppelwagen vom 15. November ab.

Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

Mann zuletzt bezog; jedes Kind bei Lebzeiten der Mutter zivei Zehntel, nach ihrem Tode drei Zehntel der Witwenpension. Der niedrigste Satz für eine Witwenpension ist jedoch 200 M., der niedrigste Satz für ein Kind 40 M., für eine elterulose Waise 60 M. pro Jahr.

Aus der Frauenbewegung.

Es ist denn auch kein Wunder, daß die linksliberale Presse dent unheilvollen Mächten, die das gestrige Resultat verschuldet haben, So schreibt die Berliner entsprechend den Text lieft. Beitung":

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Das ist die Quittung, welche die Berliner ihrer kommunalen Vertretung ausgestellt haben darüber, daß sie ihre Rechte, die Rechte der Selbstverwaltung, so mannhaft gegenüber den Ein­griffen der Krone verteidigen, wie es in der Märchenbrunnenfrage Ser Fall gewesen ist, darüber, daß sie so tief durchdrungen sind von den socialen Aufgaben der Gemeinden, daß sie auf die Vier­markstener ebenso wenig verzichten zu können glauben, wie auf die Mitwirkung des Herrn Leopold Jacobi, eines Mannes, der für die sociale Not, für die Bestrebungen der Arbeiter, ihrer und ihrer Familien Lage zit verbessern, nichts übrig hat als beißenden Spott, der aber doch ein liberaler", ein freisinniger" Mann ist, ein Mann, der nach dem Wort des alten Langerhans schon deshalb gewählt zu werden verdient, weil er das Geld für die Wahlen von der hohen Finanz beschafft.

Die Volts- Zeitung" mahut ebenfalls zur Selbsterkenntnis:

Der Versuch wird nicht unterbleiben, die Bedeutung dieses Sieges liberalerseits dadurch abzuschwächen, daß man auf die jenigen liberalen Wähler hinweist, die früher in der dritten Klasse gewählt haben, jegt aber vermöge der Anvendung der Steuer­durchschnittsziffer bei der Neu- Drittelung in die zweite Kelaffe übergegangen sind. Von jeher hat es der Liberalismus nur zu gut verstanden, sich, wenn er als Geschlagener ein Schlachtfeld räumte, mit allerlei lahmen Gründen über seine Niederlage zu trösten, anstatt das Warum in ernster Selbsteinkehr zu erforschen und demgemäß Anstalten zu einer Besserung zu treffen. Gewig sind verschiedene Wähler, die bisher in der dritten Klaffe liberal gewählt haben, der Nachbarschaft der Socialdemokratie entrückt. Aber daß sie, wären sie Wähler dritter Ordnung ge= blieben, den Socialdemokraten ernstlich hätten Abbruch thun können, muß bezweifelt werden angesichts der zum Teil ungeheuren Majoritäten, mit denen die socialdemokratischen Siege errungen worden sind. Wenn die liberalen Minoritäten thatsächlich etwas größer gewesen wären, der Sieg wäre den Socialdemokraten gleich wohl gesichert geblieben.

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Das Organ derer um Jacobi, die Voss. 3tg.", ist so per­Dienstbotenbewegung. Dienstag, den 12. November, abends pleg, daß sie freibt, es tönnte fast Wunder nehmen, daß dem 8 Uhr, sprechen in Cohns Festsälen, Beuthstr. 19/20, in einer öffent- Liberalismus wenigstens noch drei Size verblieben sind. Auch lichen Versammlung Frau Martha Marquardt über:" Forderungen das Berliner Tageblatt" giebt seiner Verlegenheit in nichts. die unvers der Dienstbotenbewegung", Frau Regine Deutsch fiber: Haus- sagenden Phrasen Ausdruck und führt sogar dies abgebrauchte Achtung, Sattler! Der Inhaber der Treibriemen- Fabrit frauen und Dienstangestellten". Hausfrauen sind ganz besonders antwortliche Lässigkeit der Liberalen und Argument ins Feld, daß die Socialdemokraten natürlich alle ver­Rüger u. Mallon, Herr A. Mallon, hat es beliebt, zwei eingeladen. feiner Arbeiter plöglich wegen Verbandsangehörigkeit auf die Straße Verbot der Frauenarbeit in indischen Gastwirtschaften. fügbaren Mannschaften mobil gemacht habe. Als ob die Lässigkeit, zu setzen. Diesem Herrn sowie einigen seiner Kollegen hat die Der Gouverneur von Bengalen hat die Beschäftigung von weib: die Thatenlosigkeit, nicht das Wesen einer Partei ausmachten, für Statistik über die Lohn- und Arbeitsverhältnisse der Treibriemens lichem Bedienungspersonal in den Wein- und Liqueurschänken welche in der politischen Welt fein Raum mehr vorhanden ist. Sattler es angethan. Nach seiner eignen Aussage will er es untersagt. nicht dulden, daß die Verhältnisse seiner Arbeiter in die Oeffentlich­feit gebracht werden; Leute, die hierüber Auskunft geben,

Die konservative Presse liest dem Freisinnsring natür­

lich weidlich den Tegt. Die Deutsche Tageszeitung" erkennt an,

fann er nicht gebrauchen. on eintretenden Stollegen ver: Wie preußische Regierungsbehörden die Wohnungsuot daß die wählerſchaft gar nicht im Zweifel ſein konnte, wem fie am

langt er, daß sie vorher aus dem Verbande austreten. An die ar­beitslosen Kollegen möchten wir die Bitte richten, die Fabrik des Herrn Mallon zu meiden und den Zuzug nach Kräften fernzuhalten. Der Vorstand der Filiale II. Achtung, Kammmacher und alle in der Gelluloid- Haarschmuck branche beschäftigten Personen! Unser Obmann für das Jahr 1901-1902 ist Kollege W. Wolf. Berlin O 34, Königsbergerstr. 31, 2. Querg. II I., wohin alle Briefe und Sendungen zu richten sind.

bekämpfen!

Mittwoch ihre Stimme zu geben hatte:

Die Fälle" Kleefeld, Jacobi, Lüben u. a., noch mehr die " Toleranz" der Kollegen mögen vielen Lenten den Socialdemo fraten haben wählen lassen. Denn, man mag gegen fie haben, was man will, im Punkte der öffentlichen Moral haben die Genossen" im Roten Hause die Manchesterlente noch immer beschämt; auch in der Intelligenz sind sie nicht selten voraus, wenn auch auf ihre Weise. Alles in allem ist das Er­gebnis des gestrigen Tages also als ein Protest gegen die Miß­wirtschaft in der Stadtverordneten Versammlung, und zwar als ein deutlicher Fingerzeig anzusehen. Ob der Wink erkannt und beherzigt werden wird? Daran ist nicht zu denken. Vorläufig haben, wir" die erste und die zweite Klaffe und somit die Majorität.

Der Bau- und Sparverein der in Gemeindebetrieben beschäftigten Arbeiter und Angestellten( E. G. m. b. H.) hat in Friedrichshagen , wo befamtlich ein Teil der Berliner städtischen Wasserwerke liegt, eine größere Bahl von Mitgliedern. Daher plante er dort mit der Erbauung von Arbeiterhäusern vorzugehen. Da nun der Forstfiskus ein Stück Wald, welches in der Nähe des Friedrichshagener Bahn­verkaufen beabsichtigte, so bewarb hofes gelegen ist, zu sich die genannte Baugenossenschaft dasselbe. Die Friedrichshagener Gemeindeverwaltung hatte auf das fragliche Stück Forstland ein Vorkaufsrecht; erklärte aber auf dieses verzichten zu wollen, wenn die Baugenossenschaft der städtischen Arbeiter es Eine Verurteilung auf Grund des§ 153 der Gewerbe- erwerbe. Der Forstfiskus forderte nun aber für das Land einen Andre Blätter konservativen Schlages wie die" Post" suchen Da bekannt Ordnung fällte dieser Tage das Schöffengericht in Leipzig . Ein Preis, welcher der Baugenossenschaft zu hoch erschien. Arbetter follte einem Arbeitswilligen gesagt haben: Sie müssen sich lich vor kurzer Zeit einige preußische Ministerien einen Erlaß zur den Rest von Mannhaftigkeit, der sich noch in der Stadtverordneten­doch schämen, bei 2. zu arbeiten". Dieser Unthat vegen stand er Bekämpfung der Wohnungsnot an die Regierungsbehörden 2c., Versammlung zeigte, gegen den Liberalismus auszubeuten. Doch die Unterstügung nun vor Gericht. Das Bemerkenswerteste an dem Prozeß war aber, I richteten, in dem auch von Baugenossen- selbst dies Blatt nuß bekennen:

Die Kommission.

Dentsches Reich.

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