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land.

Millionenheere: Man spannt alle Kräfte an, um zwungen, die türkische   Regierung durch eine Flottenlundgebung davon segungen für den Bezug der Beihilfe entsprechen, gegenwärtig dem Ausland Trok bieten zu können und zu überzeugen, daß die Anerkennung der französischen   Ansprüche eine aber noch nicht in den Genuß derselben gelangen könnten. Erst gerät dabei doch in die größte Abhängigkeit vom Aus- unvermeidliche Notwendigkeit sei. Wenn das Pariser Kabinett diese wenn eine Reihe weiterer Abgänge von Bezugsberechtigten erfolgt Gelegenheit ergreife, von der Pforte gleichzeitig die Erfüllung ihrer sei, könnten auch diese Leute in den Genuß der staatlichen Beihilfe Mag das Werk des Herrn Obersten auch viele Schwächen religiösen Einrichtungen im Orient zu beaufpruchen, so könne dies Verpflichtungen gegenüber Frankreich   insbesondere hinsichtlich der gelangen. haben, es giebt doch ein ungefähres Bild von den finanziellen nicht mit Recht als willkürliche Ausbeutung der Situation, Man wird zugeben müssen, daß nach dieser amtlichen Klars Schwierigkeiten des Zukunftskrieges. Und vor allem bietet sondern eher als ein Aft politischer Weisheit betrachtet werden, stellung des hier in Frage stehender Einzelfalles für uns nicht der es, ohne es zu wollen, den Gegnern des Militarismus ein wodurch die Wiederholung peinlicher Auseinandersetzungen mit der mindeste Anlaß vorliegt, von unsren Bemerkungen über das Elend nicht zu verachtendes Rüstzeug. Pforte späterhin vermieden werden dürfte. Schließlich wurden die der deutschen   Kriegsinvaliden- Versorgung auch nur das mindeste dentlichsten Versicherungen erteilt, daß Frank- zurückzunehmen. Es ist eines Kulturvolkes, das Millionen und reich sich durch den Berliner   Vertrag gebunden Milliarden für Hunnenzüge und uferlose Flottenpläne übrig hat, erachte, woraus gefolgert wird, daß eine dauernde Be- gewiß unwürdig, wenn die einzige Hoffnung seiner erwerbsunfähig segung Mytilenes ausgeschlossen sei."

Politische Ueberlicht.

Berlin  , den 8. November. National Pharifäcr.

Zu einer großen Protestbewegung" gegen Chamberlain erregt sich der Studenten und Kriegervereins- Patriotismus. Bereits haben Professor Adolf Wagner  , der zu jeglicher Mode Bereite, und Generallieutenant v. Boguslawski, der in allen chauvinistischen Dingen voranlärmende Militärschriftsteller, der Bewegung ihren Segen erteilt und in vielen Orten werden Versammlungen veranstaltet, in denen mit alldeutscher Lungenkraft die Lüge des englischen Ministers zurückgewiesen wird, durch die Deutschlands   Ehre schwer betroffen fein foll. et. we

Unendlich groß ist die Schmach Englands und tausendmal be­rechtigt ist zorniger Protest gegen die Missethaten in Südafrika  . Jedoch gerade die jetzt laut für die deutsche   Ehre Lärmenden haben am wenigsten die Legitimation ihres hohlen Protestes. Hohl und innerlich unwahr ist dieser Protest, denn jene Leute haben bei uns in Deutschland   selbst die Politik der kolonialen Eroberungen und imperialistischen Ausdehmung gepflegt, die das Gefühl der Humanität erstickt und die Verachtung von Recht und Menschlichkeit erzeugt.

Eine noch bestimmtere Versicherung, daß Frankreich   ernstlich gewordenen ehemaligen Krieger in dem möglichst raschen und zahl­beabsichtige, sobald als möglich Mytilene wieder zu räumen, reichen Abgang" ihrer Leidensgenossen besteht, damit sie endlich foll nach dem offiziösen französischen   Depeschenbureau der Minister selbst in den Genuß der färglichen Unterstützung gelangen können.- des Aeußeren, Delcassé  , dem Sultan   gegeben haben. Die Havas"- Meldung besagt: Freges Nachfolger. Noch hat der unerseßliche erste Vicepräsident des Reichstages feine bestimmte Erklärung gegeben, daß er durch Die Pforte teilte mit, sie habe beschlossen, die verschiedenen seinen Rücktritt das Parlamentsleben der durch ihn reichlich ge­lien, die veridie Forderungen Frankreichs   zu erfüllen. Der Minister des Aus- spendeten Komik berauben wolle. Aber die konservative Presse wärtigen, Delcaffé, enviberte, io bald der französischen   scheint dieſen Rücktritt Regierung der Befehl des Sultans zugegangen fündigt bereits der für sicher zu halten, denn die Schleſ. Ztg."

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Mail" nummehr im Aegäischen Meer konzentriert. Die englische Mittelmeerflotte ist nach einer Meldung der Daily Das Kriegsschiff Formidable" ist mit dem Prinzen Battenberg

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ain Deutsches Reich.

Nachfolger an. Das werde wahrscheinlich der sein werde, durch welchen der Beschluß der Abgeordnete Graf Udo v. Stolberg   sein. Pforte ratifiziert wird, werde das französische Chamberlain hatte zur Entschuldigung der völkerrechtswidrigen Geschwader Mytilene   berlaffen." Die Reichstags- Ersatzwahl im Wahlkreise Wittenberg  = Da nun nach einer weiteren Meldung die Pforte den fran- 20. Dezember angesetzt worden.- und unmenschlichen Kriegführung Englands in Südafrika   sich zösischen Forderungen in allen Punkten nachgegeben haben soll, Schweinig, dessen Vertreter Dr. v. Siemens war, ist auf den darauf berufen, daß es in andern Kriegen auch nicht nämlich in Sachen Lorandos, Tubinis, in der Quaisfrage, wegen der Die polnische Reichstags- Fraktion gedenkt sofort nach Beginn glimpflich bergegangen sei; neben den Kriegen andrer Staaten Sümpfe von Adabazar, ferner bezüglich der Anerkennung und des der Barlamentssession eine Interpellation einzubringen wegen hatte er den deutsch  - französischen Krieg von 1870/71 erwähnt. Aufbaus von Schulen, Spitälern und Wohlthätigkeitsanstalten, so teit in politischen Prozessen, so beim Landgericht Gnesen  , des systematischen Ausschließens der Oeffentlich= Nun bedarf es kaum der Erörterung, ob dieser Entschuldigungs- dürfte ja nach den Versicherungen der französischen   Regierung die zuletzt beim Prozeß des Geistlichen Storadi wegen Schenkung eines versuch des englischen   Blut- und Eisenministers irgendwelche Be­rechtigung hat. Es mag ohne weiteres als zweifellos gelten, daß zurückziehung der Flottendivifion baldigst bevorstehen. Muttergottesbildes an einen Reservisten usw. dieser Versuch unberechtigt war, daß wirklich die jetzige englische des Protektorats, die vordem nicht den Gegenstand zur Wehr gegen die Verfolgungen ihrer Nationalität ſezen zu Es fragt sich nur, ob Frankreich  , das ja auch die Frage Ueberhaupt scheinen die polnischen Ageordneten sich fräftiger Striegführung weit grausamer ist als die deutsche Striegführung eines Notenwechsels mit der Pforte gebildet hatte, unerwartet wollen. Reichstags- Abgeordneter v. Dziembowski hat, wie 1870.71. Wird deshalb die große Protestbewegung". ernster als sie ist und weniger lächerlich als u einem Konfliktspunkte gemacht hatte, nicht noch nene Beschwerde- gemeldet wird, einem Juterviewer des Petersburger Kraj" gegen­sie ist? punkte entdecken wird, um die Abberufung des Geschwaders zu verder über folgendes geäußert: Die polnische Opposition, zu Die stürmisch Protestierenden bieten ein Schauspiel, das nicht zögern. Versichert wird übrigens, daß wenigstens Millerand der die Fraktion durch die Polenhetze gedrängt werde, müsse energisch und standhaft durchgeführt werden. Von der der Komit entbehrt. Sie entrüsten sich gegen Ausschreitungen des dem Unternehmen unsympathisch gegenüberstehe. bloßen Abwehr sollte zur Angriffspolitik übergegangen Strieges, während sie den Krieg selbst verherrlichen. Sie ent­werden. Bei der Budgetdebatte müsse die polnische Frage auf rüsten sich über das besondere Maß von Grausamkeit, das England breitester Grundlage erörtert und, durch Verständigung mit befreundeten in der Unmöglichkeit, die Boeren niederzuzwingen, aufwendet, und Barteien, mindestens ein Tag der Polendebatte gewidmet werden. Die Anträge und Interpellationen in polnischen Angelegen fie schmähen, daß ihr eignes Thun in Vergleich zu diesen Grausam- an Bord in Malta   angekommen. heiten sollen häufiger werden. Mit andren Parteien, welche die feiten gesetzt werde; aber sie selbst opfern dem Geist der Un­menschlichkeit und Brutalität, der der Urgrund ist aller Kriege. polenfeindliche Politik der Regierung gleichfalls mißbilligen, foll Fühlung gesucht und den Rednern der verschiedenen Fraktionen reich­Das Elend der Kriegsinvaliden: Versorgung. liches Beschwerdematerial zur Verfügung gestellt werden. lleber den Die im Vorwärts" fürzlich erfolgte Veröffentlichung eines vom polnilch provinziellen und nationalen Gesichtspunkt müsse die Ministerium für Elsaß- Lothringen   ergangenen Be Welt zu zeigen, daß das allgemeine Gerechtigkeitsgefühl dringend Fraktion hinauskommen. Es gelte, ganz Deutschland  , ja der ganzen scheides, in dem einem erwerbsunfähig gewordenen Kriegsteilnehmer erheische, daß mit dem System der Polenverfolgungen gebrochen von 1870/71 auf sein Gesuch hin mitgeteilt wird, daß ihm zur Zeit werde. Den Forderungen des tief erbitterten polnischen Volkes eine Beihilfe aus staatlichen Mitteln nicht geleistet werden könne, müßten feine Abgeordneten Rechnung tragen.d weil die bezüglichen Fonds erschöpft und außerdem vor ihm noch eine Reihe anderer Bewerber vorgemerkt seien, hat einer Reihe von Aus Gelsenkirchen   wird gemeldet: In einer auf dem hiesigen Zur Bekämpfung der Tpphusepidemic in Gelsenkirchen  . Generallieutenant v. Boguslawski ruft zum Protest gegen regierungsfreundlichen Blättern, darunter der Münchener AII- Landratsamt stattgehabten Konferenz. Düsseldorf  , ein Ver­an welcher u. a. a. die Chamberlain in demselben Blatte auf, das die Bestialitäten eines gemeinen Zeitung" und der Straßburger Post" 2c. Regierungspräsidenten von Arnsberg   und Düsseldorf  , ein Ver­Peters geschützt hat. Er entrüstet sich über den Völker- und Kriegs- Anlaß zu allerhand zweifelnden Bemerkungen über die treter des Regierungspräsidenten von Münster  , ferner die Land­rechtsbruch Englands, nachdem er vor wenigen Tagen den Völker Begründung der von uns aus den thatsächlichen Feststellungen des räte von Gelsenkirchen  , Bochum  , Essen   und Recklinghausen  , die und Kriegsrechtsbruch, den Deutschland   in China   be- behördlichen Schreibens gezogenen Schlüsse gegeben und sie den Bürgermeister voit Gelsenkirchen   und Bochum   sowie Ver­ging, beschönigte! Wunsch nach einer amtlichen Klarstellung des Falles aussprechen treter der Medizinalbehörde, der Bergbehörde und der Knapp­laffen. Die letztere ist jetzt in der regierungsoffiziell bedienten schaft teilnahmen, wurde das Statut für die im hiesigen Bezirk zu Straßburger Korrespondenz" erfolgt, aber keineswegs Beitung" soll sich das Institut über die ganze Bochumer Knapp­errichtende Seuchen wache vorberaten. Nach der Gelsenkirchener  im Sinne der genannten Ordnungsblätter ausgefallen. Der amtschaft erstrecken. Die definitive Erledigung des Statuts ist einer liche Moniteur konstatiert zunächst, daß es sich im vorliegenden Falle späteren Bersammlung der Beitragleistenden vorbehalten. Für das unt einen Teilnehmer am Feldzuge von 1870/71 handle, der erste Jahr sind 30 000 m. veranschlagt, jedoch glaubt man, daß in zwar nicht im Kriege selbst invalide geworden sei, sich aber den folgenden Jahren die Kosten höher sein werden. Keine dauernde Besetzung Mytilenes? zur Zeit vegen dauernder Erwerbsunfähigkeit int unter­Frankreich ist lebhaft bemüht, den Argwohn zu zerstören, als stügungsbedürftiger Lage befinde. Aus Sachsen   wird uns geschrieben: Die sächsische Regierung Für Invaliden dieser Art hat nach dem Beispiel andrer Bundesstaaten amtliche Erhebungen bedeute seine Besetzung der Häfen und Zollämter der Insel Mesbos feien vom Reich an Elsaß- Lothringen   jährlich 81 600 M. über die industrielle Lage Sachsens   und die Arbeitslosigkeit aus eine dauernde Occupation der Insel. Wie den übrigen Regierungen, überwiesen, das find die Mittel zur Unterstügung von geordnet. hat sie auch der deutschen   Regierung am Donnerstag durch den Bot- 680 Invaliden mit je 120 M. pro Jahr. Da in Elsaß- Lothringen   Vielleicht beabsichtigt die sächsische Regierung, das Ergebnis dieser schafter Marquis v. Roailles eine Cirkularnote überreicht, über deren auch solche Striegsteilnehmer zum Bezug dieser Beihilfe berechtigt Erhebungen in dem Strauß zu verwenden, den sie demmächst in Inhalt folgendes mitgeteilt wird: seien, die auf französischer Seite gefochten haben, und über diese der zweiten Kammer gegen die Konservativen wird ausfechten " Das Rundschreiben besagt, daß Frankreich  , obwohl es bestrebt keine zuverlässigen Stammlisten beständen, so seien die den Be- müssen. Denn die Regierung wird reichliche Mühe haben, sich gegen ſei, feinen Streit mit der Türkei   zum Austrag zu bringen, teine rechnungen für die jährlichen Zugänge zu Grunde gelegten Ziffern die bald nach Eröffnung des Landtags zu erwartende konservativ­Eroberungen im Schilde führe. Die gegenwärtige Aktion agrarische Interpellation zum Bolltarif zu wehren. jei notwendig gemacht worden durch die Haltung der Pforte, welche sehr ungenau. Daher komme es, daß zur Zeit über die offiziösen Erklärung, die dieser Tage durch die sächsische Presse die Langmut und Mäßigung des Pariser Kabinetts als Schwäche etats mäßigen Mittel hinaus allein in Elsaßging, wurde die Politik der Regierung als eine solche be­auslegte und es beständig vermied, die Erfüllung der französischen   Lothringen   nicht weniger als 24 Personen zeichnet, die den Abschluß von Handelsverträgen anstrebt, Forderungen rückhaltlos zu versprechen. Frankreich   sei pofitiv ge- vorgemerkt feien, die den gesetzlich vorgeschriebenen Voraus- bei denen Industrie und Landwirtschaft gleichmäßigen Schutz

Die eifrigen Schergen des Chamberlainismus im eignen Lande haben nicht das moralische Recht, gegen den Chamberlainismus des Auslandes zu protestieren. Nur reine Hand kann unreine Politik züchtigen und sie übt ihr Züchtigungswerk gegen die Chamberlains aller Staaten.

Lassalles Briefe an Mary.

Teurer Freund!

Ich muß endlich dazu übergehen, Dir ausführlichen Bericht zu erstatten. Du weißt, daß wir während Deiner Anwesenheit beide von der Unterstellung ausgingen denn nie vermag man ja die ganze Perfidie der preußischen Regierung im voraus zu berechnen, durch die Anmestie sollte der durch die forcierte zehnjährige Abwesenheit entstandene Verlust des Indigenats ausgeglichen sein. Wir rechneten hierauf so fest, daß wir gerade es für faktisch fanden, in den Briefen an Zedlitz dies als zweifelhaft hinzustellen, um über den speciellen Anstand in unsrem Falle hinwegzukommen. In jener Unter­stellung nun hatte ich und konnte ich die gute Hoffnung haben, daß es mir gelingen würde, über den besonderen Haken in Deinem Falle himvegzuhelfen.

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In einer

scher, mindestens nicht royalistischer Natur seien; selben erhalten hatte, ließen es mir als eine Möglichkeit er­daß er fest entschlossen sei, nicht einen Einzigen zu naturalisieren, scheinen, vielleicht den Obertribunalspräsidenten Bornemann, der noch diese Gesinnungen habe, und daß er daher auch in Deinem und Professor Gneist, und mit diesen Unterschriften dann eine Falle teine Ausnahme machen könne. Ich erzählte daher Menge andrer Richter und Profefforen juris sofort Stein 2c., Zedlig habe Dir wegen politischer Bescholtenheit" zu bestimmen, ein juristisches Gutachten zu unterschreiben, die Naturalisation verweigert. Zwei Tage darauf reiste ich nach welches ich meiner Eingabe an Schwerin   beifügen wollte, und ihm Breslau  , wo ich drei Wochen blieb. Als ich ca. den 20. Mai so noch mehr Schreck und Respekt vor den Folgen einer Publikation wieder zurückkam, fand ich folgende zwei Nova*) vor: 1. hatte einzujagen 2c. 2c. 2c. Stein die Nachricht über Dich mit der politischen Bescholtenheit in Ich sage durchaus nicht, daß dies 3 dies sicher geholfen geholfen hätte, daß ich verschiedene Blätter, aus denen sie wieder in andre überging, ver- das legtere die Gutachten zu stande gebracht hätte. Aber es breitet, so daß es ausiah, als habe Zedlig in dem Reskript selbst wäre doch möglich gewesen und ich hätte mich 77 mal auf den Kopf die politische Bescholtenheit als Hindernis angeführt; 2. Hatte Hirse- gestellt und alles in Bewegung gesetzt, und dann wäre die Sache menzel infolge des abschlägigen Bescheides an Stein für eine doch eklig für Schwerin   gewesen. Stammerinterpellation agitiert; der Abg. Senfft hatte sich zu dieser Aber einmal in der Kammer in matschiger und elender Weise entschlossen, und hatte infolge jener Zeitungsnachricht der Juter zur Sprache gebracht, war cs flar, daß die Sache dadurch nur ver pellation nun auch das zweite Alinea gegeben: ob die Staatsregies dorben sei, und daß, wenn einmal die Minister in den Kammern rung, falls sie annehme, das Judigenat sei durch zehnjährige Ab- eine Erklärung uns entgegenstehenden Jubalts abzugeben den wesenheit verloren, den Amnestierten für den Fall der von ihnen ver: Mut gefunden hätten, nichts in der Welt sie mehr von derselben langten Naturalisation, Beschottenheit im Sinne des Gesetzes vom herunterfriegen to me. So that ich denn noch was ich konnte, lief 31. Dezember 42 entgegenzusetzen beabsichtige. zu Waldeck, dem Geheimen Oberjustizrat Friedberg und fand mich Diese Interpellation sollte einige Tage nach meiner Rückkunft am Tage der Interpellation mit meinem Cousin Julius in der statthaben. Die Nachricht davon berührte mich mit sehr gemischten Sammer ein. Was ich vorausgesehen hatte, geschah. Die Inter  Gefühlen, viel mehr unangenehm als angenehm. Wurde die Juter- pellation war das elende ste und widrigste Schauspiel, das pellation in energischer Weise gemacht, so war klar, daß sie eine ich jemals erlebt. Die- Dir bekannte Erlärung des Justiz­sehr gute Wirkung haben konnte. Wurde aber nicht gejagt, was zu ministers Vermuth, die es den Verwaltungsbeamten überläßt, fagen Pflicht war, wurde die Sache in der gewöhnlichen labbrigen Bescholtenheit im individuellen Falle zu finden, wo sie Kammerweise behandelt, wie leicht vorauszusehen, so war mir nur wollen, wurde von der Kammer lebhaft beklatscht ich mußte mich dadurch geschadet. Denn so schwer mein Stand auch war, so hatte mit Gewalt zurückhalten, nicht einen benachbarten Tintenspicer ich doch noch große Mittel in der Hand. Ich konnte in der juristisch- den Kerlen an den Kopf zu werfen, und floh, um der Versuchung zweifellosesten Weise nachweisen, daß durch die Amnestie das In- besser zu widerstehen, eiligst aus dem unsauberen Ort, meinen Staub und daß, selbst wenn von den Schuhen schüttelnd. Naturalisationsgesuch den Bescheid, es könne demselben nicht statt dies nicht der Fall, jeder, der wie --*) Interpellation war die Sache gründ gegeben werden, weil es an den Vorbedingungen des Gesetzes vom Naturalisation infolge der Amnestie Hergekommen sei, einlich verfahren, und 31. Dezember 1842 mangle." Ich stürmte zu Zedlitz. wütender als erworbenes( Recht auf Naturalisation habe; daß politische machen. Blieb nun nur noch der Weg der Güte übrig. ich mich in Jahren gewesen zu sein erimere! Diese Scene für die Bescholtenheit gar nicht existiere; daß, existiere sie, sie grade Ich hatte hierauf noch zivei Unterredungen mit Zedlig. Zedliz Götter werde ich Dir einmal gründlich schildern. Es tam io weit, amnestiert sei, und endlich, daß der bescholtene Lebenswandel" des aber blieb dabei, er, mit seinem Willen, werde einen daß Zedlig auf die in das Bureau führende Thür zusprang, sie mehr Gesetzes vom 31. Dezember nur auf den Privatwandel naturalisieren, der keine royalistischen Gesinnungen habe. Sonst würde er wegen eines einzelnen galles nicht so inträtabel ſein unt nachgeben. Aber dann sei ein Präcedenz da, auf das sich alle be­rufen könnten.

Aber kurz nach Deiner Abreise traten zwei Ereignisse ein, welche die Grundlage meines Kaltüls vollständig untergruben. Zuerst der Bescheid an Stein, welcher negativ und ganz entgegengejezt dem war, welchen ihm Verkenfeld im Entwurf vorgelejen. Hier wurde das Princip aufgestellt, daß auch alle bloß zehn Jahre abwesenden Flüchtlinge als Ausländer zu betrachten seien. Dies war ein Todes­stoß für meine Hoffnungen. Ging die Regierung so weit in der Juterpretation der Amnestie, so war meiner Hoffnung der Hals ge­brochen, meinen Berechnungen die Unterlage entzogen. Dazu kam, daß, wie sich sehr bald in der Folge zeigte, P. nur noch der Schatten der Maria" war, und selbst aufs äußerste bedroht, allen Einfluß zeitweilig verloren hatte.

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So erhielt ich denn auch Ende April von Zedlig auf Dein digenat eo ipso wiedergegeben je Du, zum Zweck der Durch diese auf dem Wege der Rigueur nichts mehr zu

einstieß als öffnete, und den Geheimen Rat Lüdemann zu Hilfe beziehe, und nichts mit politischer Bescholtenheit zu thun habe, die

rief. Lüdemann wurde es übrigens auch sehr bald unheimlich, jedenfalls damals noch gar nicht existierte, sondern erst 1847 und er entwich bei der ersten Möglichkeit, die er hatte. Die erfunden worden ist. Ich hatte beschlossen, ein non plus Scene mit Zedlitz dauerte eine Stunde. Sie ging vom ultra**) von flammender Energie und juristischer Schärfe Fortissimo bis wieder in etivas moderatere Tonarten und als Beschwerde an den Minister des Innern zu richten, die ganze schloß endlich ohne Resultat. Ich hatte Zedlitz vorgehalten, daß Lüge und den elenden Verrat so einschneidend und vernichtend alle Bedingungen des Gesetzes vom 31. Dezember 42 in Deinem nachzuweisen, daß Schwerin   doch vielleicht noch Angst vor der Falle vollständig erfüllt seien, und daß also er mit jenem Sage Veröffentlichung gehabt hätte. Die Beziehungen, in die ich durch höchstens auf die Nr. 2 des§ 7: bescholtenen Lebenswandel" an mein Rechtswerk getreten war und die Briefe, die ich infolge des­spielen könne. Zedlig hatte mir sofort eingestanden, daß dies auch sein wahrer und alleiniger Grund sei, daß er diese Bescholten­heit in Deinen Gesinnungen erblicke, welche republikani- l

*) Neuigkeiten.

** Aeußerstes Maß.

Das einzige Kompromiß. zu dem ich es mit ihmi brachte, war, daß er mich autorisierte, dem Minister zu sagen:

sein einziger und alleiniger Grund, Dir die Naturalisation zu ver weigern, sei der, daß Du republifauische, mindestens keine royalistischen Gesinnungen habest,

und daß er auf Wort und Loyalität sich verpflichtete, wenn er vom Minister infolge einer Beschwerde zum Bericht aufgefordert

*) Ein vom Herausgeber fortgelaffenes Kraftwort.