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Nr. 268. 18. Jabrgang. 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

1001 Zum Apotheken- Boykott.

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Das Stenogramm der Einigungsverhandlungen" vom 26. Ot ober vergleiche Vorwärts  " Nr. 253- ist nunmehr endlich der Centralkommission" angegangen, und diese ist daher jest in der Lage, die Unrichtigkeiten aufzudecken, welche von seiten der Apotheker und ihrer Hinterfassen inzwischen verbreitet wurden. Als Probe dafür ist besonders bemerkenswert ein Aufsaz. der Berliner  Aerzte- Norrespondenz"( Nr. 44), schon deshalb, weil er ganz un zweifelhaft der Feder des Dr. Paul Meißner, des angeblichen " Unparteiischen" auf seiten der Apotheker entstammt. Als Un parteiischen" bezeichnet sich Herr M. in dem Auffaß selbst, während aller­dings seine Thätigkeit bei den Einigungsverhandlungen bewies, daß er von den Pflichten eines Unparteiischen" oder Obmannes" bei solchen Verhandlungen auch nicht die leiseste Ahnung hat. Herr M. jab vielmehr offenbar seine Aufgabe darin, unter allen Ilmständen stets den jeweiligen Standpunkt seiner Auftraggeber zu vertreten selbst auf die Gefahr hin, daß er sich dadurch mit eignen früheren Aus­führungen in schroffsten Gegensatz stellte. Im Dienſte dieſer ſeiner Aufgabe ſchrieb Herr M. auch den Bericht für die Berliner   Aerzte- Korrespondenz" und behauptete darin tühulich: Es sei noch bemerkt, daß ein scheinbar absichtlich insceniertes Vorfizenden und der Obmänner sehr in die Länge zog.

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Freitag, 15. November 1901.

die Herr Meißner angeführt und trot Bemänge gekehrt. Inzwischen ist ein von ihm geschriebener und aus Hamburg  Iung aufrechterhalten hatte, für falsch und erbot sich datierter Brief eingetroffen, in welchem er Abschied von seinen den Beweis diefer seiner Behauptung vor einem Angehörigen nimmt und mitteilt, daß er sich ein Leid an Forum( Gerichtshof!) anzutreten. Herr Meißner thun will. Ich bin lebensmüde," schreibt er, und gehe weg. Komme aber ignorierte dies! Troß dieser Vorgeschichte hält das niemand daher. Helft Euch weiter durch und seit einig! Mein ist bezeichnend die Redaktion der Berliner   Aerzte- Korrespondenz" Lebenszwed war, allen zu helfen, doch reichten dazu die Kräfte nicht. es für journalistisch zulässig, einen Bericht des Herrn Meißner unt Ich habe schon lange genug gelebt und viel gearbeitet!" fontrolliert und unredigiert in ihre Spalten aufzunehmen! Alle Recherchen nach dem Verschwundenen waren bisher erfolg= Für die Kassen aber ergeben sich einige Lehren für die Zukunft. los und die Annahme, daß er sich das Leben genommen, ist kaum Sollten die Einigungsverhandlungen fortgesetzt werden, trozdem sie noch von der Hand zu weisen. ja gegenwärtig herzlich wenig Aussicht auf Erfolg bieten, so werden Genosse Müller, der in den nächsten Tagen sein 59. Lebensjahr die Staffenvertreter mit aller Entschiedenheit darauf zu dringen haben, vollenden würde, der den größten Teil seines Lebens hinter dem daß auch der Unparteiische" der Apotheker, Herr Dr. Meißner, fich Handwebstuhle zugebracht hat, hat sich um die Parteibewegung des auf diese seine Rolle beschränkt, und nicht, wie bisher, durch fort gesamten Vogtlandes sehr verdient gemacht. gesetztes rednerisches Eingreifen die Sachlage noch weiter verwirrt. mann der socialdemokratischen Partei des 22. Reichstags­Ferner aber sind die Kassenvertreter es sowohl der Sache als sich Wahlkreises, so lange diese Einrichtung bestand. Während des felbst schuldig, zu verlangen, daß fünftig alle nur irgend erheblichen Socialistengesetzes kandidierte er mehreremal zur Reichstags­Erklärungen der Apotheker sofort von ihnen selbst in authentischer wahl und Tehnte nur selbst eine Wiederaufstellung Form zu Protokoll gegeben werden, damit im Zweifelsfalle eine fo- Dem Stadtverordneten- Kollegium in Reichenbach gehörte er fortige Kontrolle möglich ist. Anders ist eben mit den Herren seit 1870 periodenweise, seit 1891 aber ständig an. In diesem seinem Marggraff und Meißner nach den bisherigen Erfahrungen nicht zu wirkungskreis hat er eine große Thätigkeit entfaltet und manche C. Fr. praktische Anregung gegeben, der man auch Folge leistete. Die Genossen von Reichenbach und Umgegend verehrten in Müller Von der Agitation. Auf einer Agitationstour durch Im Fall einer Anahme dieses Autrages( der dahin ging, durch in Saalfeld   tagte, waren 49 Delegierte, je 1 Vertreter des Wor- Schleswig- Holstein, welche durch wichtige Abstimmungen im eine Enquete die Höhe der von einem Rezepturrabatte" zu erstandes und der Kontrollkommission sowie 1 Vertreter des Verein Berliner   Roten Hause mehrmals unterbrochen wurde, sprach Genosse wartenden Ersparnis festzustellen, und zu untersuchen, ob auf der Lithographen, Steindrucker und Berufsgenossen Deutschands. Adolf Hoffmann   in folgenden Orten: Eutin  , Izehoe, Lägerdorf  , andrem Wege eine ähnliche Ersparnis zu erzielen sei) nämlich Nach dem Nechenschaftsbericht des Vorstandes, den Dietrich Segeberg, Lauenburg  , Schiffbeck, Tönning  , Tondern  , Husum  , Büdels­mußte der Berechnung ein Rezepturrabatt von bestimmter Höhe Frankfurt   gab, war diese außerordentliche Generalversammlung nötig dorf, Rendsburg  , Flensburg  , Hadersleben  , Schleswig  , Kappeln  , Neu­ münster  , Kiel  , Elmshorn   und Glückstadt   vor überall gut besuchten, Rechnung aussichtsvoller zu gestalten, vor, für dieses Rechen Berufgenossen Deutschands durch Urabstimmung beschloffenen Gebiets­zu Grunde gelegt werden. Die Apotheker schlugen, um die ganze wegen der mit dem Verein der Lithographen, Steindrucker und münster  , Kiel  , Elmshorn   und Glückstadt   vor überall qut besuchten, teilweise überfüllten Versammlungen, Zu einer Reihe von Ver­exempel einen Rabatt von 15

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verhandeln.

Mißverständnis der Staffen die Diskussion über den Antrag des XI. Generalversammlung des Deutschen Senefelder- Bundes. seit vielen Jahren ihren uneigennützigsten Berater und Führer.

Anwesend auf der Versammlung, die am 10. und 11. November

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ab.

Rechnung aussichtsvoroz. anzunehmen. Dieser abgrenzung, wonach der Senefelder- Bund die Reises, Arbeitslosen- fammlungen, in welchen Genosse Hoffmann über den Brotwucher

gehabt."

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beantwortet werden.

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Vorschlag wurde von feiten der Kaffenvertreter dahin aufgefaßt, unterstützung und Umzugskosten fallen läßt und dies dem Vereinsprach, würden Resolutionen in schärfster Fassung gegen den neuen Zoll­als hätten die Apotheker de facto einen Rezepturrabatt von der Lithographen, Steindrucker und Berufsgenossen Deutschlands   tarif und die nimmersatte Habgier der Sunker angenommen, folie 15 Broz. angeboten, davon war natürlich gar keine Rede, überläßt. Im Rechenschaftsbericht wird weiter auf verschiedene Ein- auch die Petition gegen den Brotwucher mit zahlreichen Unter­sonst hätte ja auch der erwähnte Antrag durchaus keinen Sinn griffe der Behörden hingewiesen, welche teilweise darauf gerichtet schriften versehen, die auch besonders in der Gegend von Husum   von find, den Senefelder- Bund in seiner Thätigkeit zu hindern und zu Klein- und Großbauern bereitwilligst unterschrieben wurden. Ju Das letztere iſt ganz unzutreffend. In der Diskussion über die verbieten, ehe selbiger nicht die staatliche Genehmigung als Ver- önning und Tondern  , in welchen Genosse Hoffmann über Anstellung der erwähnten Enquete sahen die Stassenvertreter vor- ficherungsgesellschaft nachgesucht habe. Eine vom Vorstand nach- das Thema Durch Bildung zur Macht" sprach, wurden zu denen sich zahlreiche An­rabaits ab und machten ihre Zustimmung nur davon abhängig, daß hörden nicht genehmigt resp. blieb bis jetzt seit 1899 unberücksichtigt. wefende ſofort zum läufig von ihrer grundsätzlichen Stellung in der Frage des Rezeptur gesuchte Genehmigung als Versicherungsgesellschaft ist von den Be- Bildungsvereine gegründet, Eintritt meldeten, so daß auch hier die Apotheker sich unter allen Umständen vorher bereit erklärten, Zur Beit schwebt dieserhalb eine Berufungsklage in Halle wegen der focialdemokratischen Lehren geschaffen sind. an der nordischen Wasserkante Vorposten für Verbreitung ein equivalent"( gleichwertige Vergünstigung) für einen Rezeptur eines von der Polizei verfügten Strafmandates. Ganz besonders rabatt in noch strittiger Höhe zu gewähren. Eine weitere Frage ist, Nach dem vorliegenden Kaffenbericht hatte die Allgemeine Inter- intereffant gestaltete sich die Versammlung in Hadersleben   dicht an ob die Kaffenvertreter wirklich, wie Herr M. behauptet, nur durch ein fügungstaffe des Bundes seit 1. Oktober 1899 bis 1. April 1901 eine der dänischen Grenze, einer Stadt mit einer fast get bände: absichtlich insceniertes Mißverständnis zu der Annahme gelangen Gesamteinnahme an Beiträgen und Eintrittsgeldern von 211 806,30 m. Bevölkerung, hier sprach Genosse Hoffmann über, waterland ar konnten, daß ein solches" equivalent" in Höhe von 15 Proz. dazu ein Bestand von 89 650,49 W., so daß eine Gesamteinnahme liebe". Minutenlange Unterbrechungen durch stürmischen Beifall Rezepturrabatt seitens der Apotheker anfänglich bereits zugestanden von 301 456,82 M. zu verzeichnen war. Dem steht eine Ausgabe zeigten, daß es der Referent verstand, ben Zuhörern aus dem Herzen jci, und diese Frage fann gerade an der Hand des Stenogramms ven 200 231,35 m. gegenüber. Bestand am 1. April 1901 zu sprechen, besonders als er den Köllerkurs und die neuesten Ausweisungen unter der Stichmarkeder Köller ging der 101 225,47 Mt. Die allgemeine Invalidenkaffe vereinnahmte in derselben Beit Stöller tam" scharf geißelte, war der Beifall ein allseitiger. Da 1899 von 170 712,70 M. Dem steht eine Ausgabe von 37 583,89 M. Abgeordneten vor einer Neuwahl zum Reichstage ſteht, boffer die an Beiträgen 2c. 59 688,20 M., dazu ein Bestand vom 1. Oktober Hadersleben  ( 1. Schleswigscher Wahlkreis) infolge Ablebens des dänischen gegenüber, so daß hier am 1. April 1901 ein Bestand von dortigen Genossen von der Versammlung eine nachhaltige Wirkung. In Flensburg  , wo Genosse Hoffmann am Mittwoch, den 6. Novbr., 192 817,01 M. zu verzeichnen war. Der Mitgliederbestand betrug am 1. November 1901 7970 Mit- prach, endete die Versammlung mit einem begeisterten dreifachen Proletariat. daß die Herren Apotheker den Herren Vertretern der Kassen zu- glieder; gegen 1. Oftober 1899 eine Zunahme von 1418 Mitgliedern. Hoch auf das laſſenbewußte, Berliner  Von den angenommenen Beschlüssen ist zu erwähnen, daß der Durch freundliche Bermittelung eines Berliner   Genossen hatte Genoffe Gebietsabgrenzung wegen die Altersgrenze zum Beitritt von 40 Hoffmann telegraphisch die Nachricht über den Ausfall der Berliner  auf 30 Jahre herabgesetzt wurde. Bis zum 1. Juli 1902 werden Stadtverordneten Wahl erhalten, dessen Verkündigung einen wahr­noch Mitglieder bis 40 Jahre aufgenommen. Die in Frage der haft stürmischen Jubel hervorrief. Die Schleswig- Holsteiner Ge­Gebietsabgrenzung im Princip angenommene Abstimmung legte fest, noffen find, wie vor allem die Berichte in der Kieler Volkszeitung" daß im Senefelder- Bund Kranken-, Jnvaliden- und Witwen- Unter- beweisen, mit den Resultaten der Agitationstour sehr zufrieden und ftigung sowie Sterbegelder gezahlt werden. Einige darauf hin- erwarten eine nachhaltige Wirkung. gielende Anträge, Arbeitslosen und Reise- Unterstützung sowie Aus dem Parteileben. Der socialdemokratische Verein von Umzugskosten einzuführen resp. beizubehalten, wurden gegen 1 Stimme Ottenfen hatte im letzten Jahre, wie in der Generalversammlung abgelehnt. berichtet wurde, eine Einnahme von 6704 M. und eine Ausgabe von Der Beitrag bleibt in alter Höhe( 50 Pf. pro Woche) bestehen. 5324 M. In der Versammlung führte dann der Bericht über die Um den Liebenswürdigkeiten der Behörden zu entgehen, wurde im Aufhebung der Ausschließung des Genossen Winkelmann durch Statut der Passus aufgenommen: Unterstüßung tann" gezahlt das Schiedsgericht zu längeren Auseinandersetzungen. Durch die werden. Ebenso wurden Bestimmungen getroffen, daß alle Unter- Aussprache wurde die Sache schließlich als erledigt angesehen. fügungen freiwillige" find und den Mitgliedern kein klagbares Recht Der socialdemokratische Verein für den 2. Hamburgischen

Danach hat während der Einigungsverhandlungen Herr Dr. Meißner selbst ausgeführt: Die Herren( nämlich die Apotheker) haben also wohl ben guten Willen, bei der Nachrechnung des Materials der Kassen den Rezepturrabatt resp. auf andrem Wege diejenige Quote zu erreichen,

die die Kassen als wünschenswert annehmen. Ich nehme also an,

nächst überlassen, eine Quote nach vernünftigem Ermessen an reichen.

zusetzen und wollen sich bemühen, diese Quote möglichst zu er­

Habe ich Sie recht verstanden?

( Buruf von seiten der Apotheker: Jawohl!)" Und als dann die Apotheker von den Raffenvertretern auf gefordert wurden, ihrerseits die Quote zu präcifieren, antwortete schließlich Herr Marggraff:

reichen."

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darauf zusteht.

Partei- Nachrichten.

" Die heutige Forderung betrifft doch nur einen Rezeptur rabatt, aber über die Höhe ist noch nicht debattiert worden. Gs Es soll auf Vorschlag des Herrn Vorsitzenden und der Herren Ob­männer ein Erempel gemacht werden, und um zu einem Resultat zu tommen, muß man doch das erforderliche Material haben. Uns stehen aber die Rechnungen der Krankenkassen und die betr. Beläge nicht zur Verfügung. Um nun aber zu einem möglichen Resultat zu kommen, würde ich es nicht für gerechtfertigt halten Wahlkreis hatte im 3. Quartal d. J. eine Einnahme von 5796 m.) auf 25 Prozent zu beharren. Teilen wir doch, nehmen wir die Neben dem bisher angestellten Beamten Dietrich- Frankfurt wurde und behielt einen Kassenbestand von 3250 M. Es wurde deshalb größere Hälfte, also 15 Prozent das ist wohl das höchste, was als zweiter Beamter Lange- Offenbach mit 2000 W. jährlich an- beschlossen, 2000 m. an die Hauptkasse in Berlin   abzuführen und gewährt werden kann." Ja weiter, als dann die Frage auftauchte, ob von der Kassen- gestellt. Die nächste Generalversammlung findet in drei Jahren in 500 m. dem Agitationsfomitee für die Provinz zu bewilligen. Staffel statt. Wegen der mit den östreichischen und andren aus- Eine Kreisversammlung für den elften sächsischen Reichs­taxe" oder der privaten Handverkaufstage ausgegangen werden solle, ländischen Vereinen bestehenden Gegenseitigkeit wurde beschlossen, tags- Wahlkreis( Wurzen  ) erklärte fich einstimmig mit den Beschlüssen regte Herr M. an, die Staffentare gemäß den Wünschen der Apotheker den Ostern 1902 in Wien   tagenden Kongreß der östreichischen Ver- des Parteitages einverstanden. Die Einnahmen des Kreis- Ver­zu nehmen, dafür aber etnen Rezeptur- Rabattsag von 20 Proz. der eine graphischer Fächer mit einem Delegierten zu beschiden. trauensmanes betrugen 737 M. Es wurden eine größere Anzahl Rechnung zu Grunde zu legen. Der Vertreter des Vereins der Lithographen, Steindrucker und öffentlicher Protestversammlungen gegen die Chinapolitik und gegen Supponieren Sie dies, und rechnen Sie die Quote der Er- Berufsgenoffen Deutschlands  , Sillier- Berlin, gab zum Schluß den Brotwucher abgehalten. Flugblätter wurden 30 000 und Kalender sparnisse aus, welche Ihnen nach Durchrechnung eines bestimmten seine Freude über die gefaßten Beschlüsse fund. Dadurch ist der 6500 verteilt. கமர் Beitabschnittes in einem Normal- Geschäftsjahr resultiert, und die bauernde Friede zwischen beiden Organisationen gesichert. Im Schluß- Auch eine Parteiversammlung in Gera   erklärte sich mit den Apotheker werden Mittel und Wege finden müssen, dies zu erwort des Borsigenden der Generalversammlung, Wöhring- Berlin, Beschlüssen des Lübecker   Parteitages einverstanden. Wir könnten diese Citate noch vermehren; wir wollen andrer- äußerte auch dieser sich in zustimmendem Sinne. Zur Agitation unter den Dänen. In Rücksicht auf die Bea feits nicht verschweigen, daß bei ganz ruhiger und sehr sorgfältiger dürfnisse der Arbeiter dänischen Stammes in Schleswig   führt die Durchficht des Stenogramms also bei einer Betrachtungsweise, für Buchhandlung der Schleswig- Holsteinischen Bolts- Zeitung" von jezt welche die erregte mündliche Verhandlung keinen Raum gab daneben ab auch dänische Parteilitteratur und offeriert deshalb besonders pereinzelt Stellen zu finden sind, die vielleicht eine Deutung Parteilitteratur. Im Verlage der Buchhandlung empfehlenswerte Werke im Annoncenteil. in dem zuletzt von den Apothekern gewollten Sinne zulassen; in dem Vorwärts erscheint in nächster Zeit eine Agitationsschrift: Zurücknahme einer Klage. Wegen der am 24. Juli d. I. Sinne nämlich, daß nur eine Rechenquote festgestellt werden sollte, Krach, Krise und Arbeiterklasse. Von G. Bernhard. Schon von den Genossen Siebert und Neuß   in Nürnberg   gegen den nicht aber eine Quote fil für die von den Apothekern bewilligten Ver- auf dem Lübecker   Parteitag sollte die Krisenfrage zur Erörterung Genossen Scherm erhobenen Beschuldigungen hatte letzterer Be­günftigungen. gebracht werden, an der Ueberlastung der Tagesordnung ist der Jedenfalls beweisen aber die oben citierten Stellen das eine Antrag gescheitert. Unterdessen hat die Krisis leider noch an Be- leidigungsklage erhoben. Durch die Intervention der socialdemo= ganz unwiderleglich: es gehört in der That schon etwas dazu, wenn deutung gewonnen, ihr Verheerungsfreis erweitert sich von Tag zu fratischen Landtagsfraktion wurde jedoch Scherm bestimmt, die Klage Herr Marggraff am Schluffe der Berhandlungen von Werdrehungen" Tag. Da ist es wohl angebracht, in einer zusammenfassenden Da ist es wohl angebracht, in einer zusammenfassenden zurückzuziehen. Die Sache wird nun vor einem Partei- Schieds­und Unterschiebungen" sprach und wenn Herr Meißner in dem oben Schrift die Fäulniserscheinungen der bürgerlichen Gesellschaft zu gericht, das in den nächsten Tagen zusammentreten wird, verhandelt wiedergegebenen Sinne von einem abfichtlich inscenierten Wiß erörtern, die Korruption der bürgerlichen Börsenpresse, den Zu werden. verständnis der Kaffen" schreibt. llns ist es mehr als zweifelhaft, sammenhang der Hypotheken- und Bankschwindler mit der frommen ob hier wirklich Weißverständnisse" obwalteten und ob nicht die Hofflique und neben diesen Erscheinungsformen die Ursachen der Meinungsverschiedenheiten einfach dadurch zu erklären sind, daß Strifis, ihre Einwirkung auf die Lage der Arbeiterklasse und daneben die Wortführer der Apotheker versehentlich mit ihren letzten die Aufgaben, welche der gewertschaftlichen Organi­Bugeständnissen früh herausgeplagt sind und dies Bersehen dann fation wie der politischen Agitation gestellt sind. zu nachträglich wieder gut machen wollten. Sind es verſtänduiſſe, dann sind sie nicht hervorgerufen durch den bösen die Barteigenossen einen bedeutenden Achtungserfolg. Unfre drei burcher Miß­Gemeindewahlen. In Fürstenwalde   a. d. Spree   erzielten Willen der Kaffenvertreter, sondern durch die geradezu phänomenale Randidaten erhielten 194 bis 177 Stimmen, während die bisherigen Ungeschicklichkeit des Herrn Marggraff, man fann vielleicht sogar Vertreter mit 390 bis 385 Stimmen wiedergewählt wurden. Im sagen, durch seine gänzliche Untauglichkeit für solche Verhandlungen. Jahre 1897 hatten wir bis 80 Stimmen, während 1899 von einer Herr Meißner aber kann mildernde Umstände dieser Art für Bestätigung ganz abgesehen wurde. sich nicht geltend machen. Er hat beweisen die Citate die Apothekererklärungen zunächst genau ebenso aufgefaßt, focialdemokratischen Kandidaten 142 und 137 Stimmen, die Gegner In Eisenberg  ( Sachsen Altenburg) erhielten die beiden wie dies die Kassenvertreter gethan haben, als dann allerdings Herr 150 und 142. Es mußte um ein Mandat gelost werden, das leider Marggraff diese Auffassung als irrig bekämpfte, hat Herr M. mit der Anempfindungsfähigkeit des Polonins das Ramel für ein Wiefel, u Gunsten des Gegners entschied. In Geschwenda  ( Schwarzburg Sondershausen  ), berühmt und den Wiesel für einen Elephanten erklärt. Das verleiht ihm aber nicht das Recht, den Nafsenvertretern, die glücklicherweise nicht mit geworden dadurch, daß dort den Mädchen der Wirtshausbesuch ver­solcher Figigkeit ihre Auffassung ändern können, ein abfichtliches Mig- boten ist, wurde ein Barteigenoffe in den Gemeinderat gewählt. In Hagen   in Westfalen   wurde der Genosse Breil als erster verständnis vorzunverfen, weil dieselben genau dieselbe Ansicht Socialdemokrat in das Stadtverordneten- Kollegium gewählt. In Die Versammlung eines Vereins wird selbstverständlich noch auch am Schlusse der Verhandlungen vertraten, wie Herr Meißner Merscheid Ohligs behaupteten unsre Genossen ihre beiden nicht dadurch zu einer öffentlichen, daß eine oder die andre Person am Anfang. Es ist übrigens nicht das erste Mal, daß Herr Dr. Meißner, Mandate. In dem Dorfe Sieker bei Bielefeld   eroberten unsre zugelassen wird, die noch nicht Mitglied ist; es kann auch ebenso der als Herausgeber und Mitbefißer eines medizinischen Annonzen Parteigenossen ein Mandat in der dritten Klaffe und blieben in der selbstverständlich einem politischen Verein nicht untersagt werden, blattes in engen geschäftlichen Beziehungen zu Apothekerkreisen steht, weiten Stlasse nur um eine Stimme hinter dem siegreichen Gegner Angelegenheiten ist ja der Zwed eines politischen Vereins. Des öffentliche Angelegenheiten zu erörtern. Die Erörterung öffentlicher zurüd. zu Gunsten der Apotheker in der medizinischen Presse das Wort ers smedialling and merkwürdigste an der Verfügung ist aber, daß das Lokal dann als greift. Bereits zu Beginn des Kampfes wurde vielmehr Herr M. Einen opferwilligen und tapferen Mitkämpfer dürften die ungeeignet zu der Versammlung gelten soll, wem öffentliche An­durch einen in der Bert. Aerzte- Korr." veröffentlichten Aufjaz in Parteigenoffen in Reichenbach   in Sachsen   in der Person des gelegenheiten darin erörtert werden sollen. eine längere Diskussion mit dem Vertrauensarzt der Central Genossen Robert Müller verloren haben. Müller entfernte sich Ein Lokal kann aus baus oder gesundheitspolizeilichen Gründen fommiffion", Dr. Curt Freudenberg, verwidelt. Jm Berlaufe vergangenen Sonnabend aus seiner Wohnung, um noch etwas zur Ansammlung einer großen Menschenmasse ungeeignet sein; es dieser Erörterungen erklärte Dr. Freudenberg mehrere Zahlen, frische Luft zu schnappen" und ist bis jetzt nicht wieder zurück- kann sogar aus solchen Gründen ungeeignet sein zur Vera

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Polizeiliches, Gerichtliches ufiv.

- Die baupolizeiliche Bedenklichkeit öffentlicher Angelegens heiten. In Kretzschau   bei geit war eine Abteilung des Social demokratischen Vereins für den Beizer Kreis gebildet und wollte am 10. November eine Vereinsversammlung abhalten. Der Ein­Amtsvorstand in Gladitz. berufer erhielt auf die Anmeldung folgenden Bescheid: Gladiz, den 8. Nov. 1901. Auf die Anmeldung einer Versammlung des politischen Vereins Herrn " Socialdemokratischer Verein für den Reichstags Wahlbezirk Naumburg Weißenfels- Beiß, Bahlstelle Kretzschau" für den 10. November, nachmittags 3 Uhr, im Nuckeschen Restaurant in Kretzschau   wird hiermit mitgeteilt, daß, falls in der Besammlung öffentliche Angelegenheiten erörtert( werden) oder Nichtmitglieder Zutritt haben, die Versammlung hiermit polizeilich untersagt werden muß, indem die Nucefchen Lokalitäten als zu öffentlichen Versammlungen ungeeignet erscheinen. Der Amtsvorsteher. A. Otto."