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Firma

I. Abteilung

Mtmann, Marienfelde

Braß u. Hecht.

Zahl der

beschäftigten Arbeiter im Oftober

1900 1901

Weniger

Arbeiter

Bemerkungen

500 Defter aussetzen 115

51 Tägl. 1/2 Std. weniger gearbeitet

Tagl. 21/2 St. weniger Lägl. 2 St. weniger

45 Tägl. 21/2 St. weniger

feinem Drittel bis zur Hälfte ihres seitherigen Arbeitss 1 der Oristassen bleiben, und berücksichtigen wir ferner, daß die freien Iohnes, weil fie im Accord nicht voll beschäftigt werden. Hilfstassen in die obige Berechnung nicht mit einbezogen sind, so hatten wir am 1. Oktober d. J.

*

in Berlin wenigstens 50 000 Arbeitslose!

Die Zahl der Arbeitslosen. Weiteres Zahlenmaterial über den Rückgang des Arbeiterstandes Die Mitgliederbewegung in den Krankenkassen führt uns also fonnten wir augenblicklich nicht beschaffen. Das angeführte genügt fo ziemlich zu demselben Resultat, zu dem wir durch die weiter oben auch zum Beweise, daß die Lage der Industrie in hohem Maße zurück- dargelegte Schlußfolgerung aus den Arbeitslosen Zählungen der Ge­gegangen und das Elend der Arbeiter einen bedeutenden Umfang wertschaften gekommen find. Ja unsre obige Schägung dürfte sich als durchaus zutreffend erweisen, da seit dem 1. Oftober bereits sechs angenommen hat. Wochen vergangen sind, und die Zahl der Arbeitslosen inzwischen aller Wahrscheinlichkeit nach eine weitere Steigerung erfahren hat.

Wie hoch die Gewerkschaften die Zahlen der in ihren Berufen Arbeitslosen angeben, zeigt die folgende Aufstellung der Gewerkschafts­Sommission.

Arbeitslos waren Ende Oktober 1901: Baugewerbe 2570 Personen

-

*

*

Ein düsteres Bild des Elends

ist es, das sich vor unsren Augen entrollt, wenn wir die vorstehenden Angaben betrachten. 50-60 000 Men's hen, die arbeiten könner und wollen ohne Arbeit, ohne Verdienst, und vielleicht zum großen Teil ohne Brot! Und dabei hat die Zahl der Ar beitslosen noch lange nicht den höchsten Stand erreicht. Noch er­freuen wir uns einer milden Wittering, und im Baugewerbe fami bis jetzt noch gearbeitet werden, und wo Arbeit vorhanden ist, da

21 Engl. St. Weniger stability Sufammen 18 770 Berſonen wird auch gearbeitet. Wenn aber erst der Winter mit Schnee und Rechnen wir zu der Gume ber vorlebenden Heberlidt die Frost hereinbricht, wenn Baue, uid, Erbarbeiten weiter oben angeführten Zahlen der beschäftigungslosen Arbeiter in ausgeführt werden können, wenn diejenigen Gewerbe, welche mit Arbeiten für den Weihnachtsbedarf zu der Metall, der Schuhindustrie, und im Tapeziergewerbe, fo fommen jetzt noch thun haben, ins Stoden geraten, dann gefellt sich zit den wir zu dem Ergebnis, daß bis jest# 0 durch die schlechte Allgemeinkonjunktur verursachten Elend noch die Not, welche die flille Saison mit sich bringt, und das Heer der Arbeitslosen schivillt weiter an.

187 Tägl. 1 St. weniger 230 I. Abteilung arbeitet 350 Tägl. 2 St. weniger

170 60 Tägl. 1/2 St. weniger

27 852 Arbeitslose in Berlin gezählt find! Obgleich diese Zahl schon erschreckend groß ist, so flellt sie doch nur einen Teil der Arbeitslofenziffer dar, denn uns fehlen ja noch die Angaben aus den meisten Vetrieben der Metall­industrie sowie aus einer großen Baht ganzer Berufsziveige. Nach den bis jetzt feststehenden Resultate fann man selbst bei der vor fichtigsten Schägung annehmen, daß die Zahl der Arbeits lofen wenigstens doppelt so groß ist, als die oben angegebene.

A. Borsig , Tegel . Becker

2 500 2 000

210

95

Rudolf Kühne.

165

114

Speirer u. Co.

150

25

125

Rudolf Gebhardt

60

22

38

Cyklop

350

150

200

Arndt.

150

90

60

Bäcker

1800

"

Niles Werke

610

290

320 Tägl. 1 St. weniger

Buchdruder

Martin

148

17

131 Banfrott

Brauer

800 2.000

"

"

Hummel, Süd- Ufer

104

33

71 Tägl. 31/2 St. weniger, gegenwärtig Geschäft

Fleischer

1.500

14 Tage geschlossen

Riehn it. Sohn

215

150

65 Tägl. 4 St. weniger

Handels- und Transportarbeiter 1300 Holzarbeiter Lederindustrie.

3 200 600

Lange u. Gutzeit

220

160

Mühl u. Kussel

60

60 Tägl. 2 Tägl. 2

F. Andree u. Co.

90

45

Steffens u. Nölle

984

347

587

Typograph.

350

200

150 3 St. weniger

Beermann

G. Kärger

Mag Hasse u. Co.

800 276 300 45 240 126

524 Tägl. 21/2 St. weniger 255 Tägl. 2 St. weniger

Nöffemann, Kühnemann

Sentfer

Bolzanie

300 350 100 180 93

95

114 205 250

Orenstein u. Koppel

II. Abteilung

Gebr. Tellschow

384 154 550 200 560 390 250 190 111 35

Bergmann

530 415

76 115

N. Weber u. Co.

100

49

Hauschild, Stralau

110

80

O. Weiß u. Co.

107

69

Karl Hasse u. Wrede

81

37

Hammacher u. Pezold

66

36

Schlickcijen.

195

61

Siemens it. Halste.

2 030 1 917

Brest u. Co.

320

280

Schwarzkopff( Linotype )

190 120

Schuchard, Rungestraße

352

74

278

Groß u. Graf.

226

55

171

Rudolf Krüger

105

24

81

C. Lorenz

207

142

165

Mig 11. Genest

1 616 1 096

620

Schuckert

490

260 230

C. P. Gärk

500

350

150

H. Hartung

140

60

Salinger

53

25

28

Pägold

400

0

400 Gingegangen

Stahlwerke, Reinickend.

90

90 Gingegangen

Michele u. Bachmann

72

50

22 5 St. weniger

"

Maschinenbetrieb

85

0

85 Gingegangen

Hoppe

455 160

Keiling u. Thomas

400

210

Stock.

100

50

Siny u. Edardt

105

45

Josef.

106

74

32

Schäffer it. Walker

80

38

Wild u. Wessel

240

51 Tägl. 2 St. weniger 30 Teilweises Aussehen 38 Tägl. 3 St. weniger 44 Taal. 31/2 St. weniger

30 Tägl. 5 Et. weniger

34 Tägl. 3 Gt. weniger 113 Ju 22 Abteilg. beschäft.

40

70 Tägl. 4 St. weniger

80 Tägl. 2 St. weniger

295 Teilt. noch aussehen 190 Tägl. 1 St. weniger 50 Tägl. 1 St. weniger 60 Tägl. 24 St. weniger

42 Tägl. 1 St. weniger 200 40 Tägl. 4 St. weniger Allg. Elektricitäts- Gef.") 4412 2 683 1 729 n 40 Abt. wird gearb. Löwe. 770 6 Abt. wird geark.

2 019 1 249

Zusammen 26 278 15 390 10 883

*) Im gesamten Betriebe der Allgemeinen Elektricitäts- Gesel ſchaft ist die Zahl der Arbeiter nach dem Geschäftsbericht der Sinna

am 1. Oftober 1901 um 2717 gesunken.

Die Resultate aus den übrigen Betrieben der Metallindustrie, welche an der Erhebung beteiligt sind, er­gaben folgendes Bild:

111

Jn 222 Betrieben wurden beschäftigt

1.

"

am 1. Oftober 1900: 15 190 Personen 1901: 11 977 weniger: 3213 Personeu

Jn 138 Betrieben wurden beschäftigt

"

am 1. Oftober 1900: 6453 Personen » 1. 1901: 7476 mehr: 1023 Personen

"

Statistik der Krankenkassen.

-

Aber wir sind noch nicht auf der tiefsten Stufe des wirtschaft­lichen Niederganges angelangt. Die Krise schreitet weiter fort und fordert neue Opfer. Neue Opfer aus den Reihen der Arbeiter, die durch ihren Fleiß während der guten Konjunktur die Taschen der Unternehmer füllen halfen, ohne daß sie selbst einen nennenswerten Teil von den Früchten ihrer Arbeit für sich gewinnen konnten. 351 Wie die Arbeiter sich über ihre elende Lage hinweghelfen? Das brauchen wir den Lesern unfres Blattes nicht zu schildern. Wenn Einen beachtenswerten Anhalt zur Beurteilung der Lage des auch einige Jahre wirtschaftlicher Hochlonjunktur hinter uns, Arbeitsmarktes und zur Ermittelung der Zahl der Arbeitslosen liegen die meisten Arbeiter, wenigstens alle die, welche schon bietet die Bewegung des Mitgliederstandes in den vor der Hochkonjunktur in Industrie und Handwerk, in Handel und 3 wanasantenaires en in Berlin 120, nämlich 56 Orts-, 44 Betriebs- und 20 Jungs- Krankenkassen. Der Verkehr thätig waren, fie wissen aus jener Beit der in vom Statistischen Amt der Stadt Berlin bearbeitete der Vergangenheit liegenden wirtschaftlichen Depression, was es Bericht über diese Kassen für das Jahr 1900 liegt uns vor. heißt, andauernd arbeitslos fein. Sie alle kennen die graufige Daraus ist ersichtlich, daß die genannten Krankenkassen zusammen Gestalt des Elends, welches die Arbeitslosigkeit mit sich bringt. im Jahre 1898 eine durchschnittliche Mitgliederzahl von 436 6432 Septe aufwiesen. Diese Zahl vermehrte sich im Jahre 1899 Was geschicht, um der Not zu steuern? ajonas

werden.

-

afleur ng

21 422 oder annähernd 4,75 Prozent, im Jahre 1900 stieg Wenn die berufenen Vertreter der heutigen Gesellschaft, wenn die durchschnittliche Mitgliederzahl nur um 6455 oder annähernd die leitenden Organe in Staat und Gemeinde auch nur von einem 1,33 Proz. Wir sehen also, daß sich die Zahl der in franken­versicherungspflichtigen Betrieben beschäftigten Personen im Jahre 1900 Funken socialen Geistes beseelt wären, dann würden sie es angesichts gegen das Vorjahr noch etwas vermehrt, wenn auch in viel des hereinbrechenden und ständig wachsenden Elends für ihre höchste geringerem Maße als von 1898 auf 1899. Ein Rückgang, oder doch Aufgabe und für ihre heiligste Pflicht halten, die Not der zum mindesten ein Stillstand der geschäftlichen Konjunktur ist also Arbeitslosen, soweit es in ihrer Macht liegt, zu lindern. auch aus dieser Thatsache ersichtlich. Nun darf man aber nicht nicht durch Almosen, sondern durch Zuweisung von Arbeit! folgern, daß, weil von 1899 auf 1900 die Zahl der Krankenkassen - Es giebt Stulturarbeiten genug, die zum Nutzen der Allgemeinheit Mitglieder sich noch um 1.33 Broz. vermehrt hat, auch die Zahl der ausgeführt werden könnten, die aber nicht in. Angriff genommen thatsächlich beschäftigten Arbeiter in demselben Maße gewachsen ist. Nicht alle Staffenmitglieder scheiden mit dem Eintritt der Arbeitslosigkeit sogleich aus der Kasse. Ein großer Teil Wie könnte es auch anders sein! Die berufenen Vertreter der derselben behält mit Rüdsicht auf die die erworbenen Rechte heutigen Ordnung wollen ja nicht einmal zugeben, daß ein Notstand die Mitgliedschaft, es irgend geht, auch während zur Zeit überhaupt vorhanden ist. Es bedarf ja erst eingehender der arbeitslosen Beit bei. Die Vermehrung dürfte wohl Erhebungen, um amtlich festzustellen, was jeder mit nur auf Rechnung derjenigen Arbeiter zu jegen sein, die in beschränftem Unterthanenverstand" begabte Bürger tagtäglich sehen Berlin eingewandert sind und in der Industrie Beschäftigung gefunden und mit Händen greifen fann! haben, während ein vielleicht bedeutend größerer Zeil Und wie werden die angeordneten Erhebungen ausgeführt? von Arbeitern, obwohl sie nicht mehr in Arbeit standen, er Ma Der agistrat von Berlin veranstaltet eine Umfrage über Stassenmitglieder geblieben sind. Erst wenn infolge anhaltender Arbeitslosigkeit alle Hilfsquellen des Arbeiters erschöpft sind und die Arbeitslosigkeit nicht bei denen, die am besten Auskunft geben ihm die Weiterzahlung des Beitrages zur Unmöglichkeit wird, sieht fönnten: bei den Arbeitern, sondern er läßt bei den er sich gezwungen, die Mitgliedschaft in der Krankenkasse aufzugeben. Unternehmern anfragen und versichert ihnen, daß die Die Stranfenfaffen- Statistik für das laufende Jahr wird deshalb Ergebnisse der Umfrage als unenthüllbares Geheimnis aller Voraussicht noch einen bedeutenden Ridgang auf in doge bes Magistrats verborgen bleiben!

weisen.

wenir

Da amtliches Material für das Jahr 1901 noch nicht vor­liegt, so hat die Gewerkschaftstommission bei allen hiesigen Strankenkassen eine Umfrage veranstaltet über das Verhältnis des gegenwärtigen zum vorjährigen Mitgliederbestand. Es haben allerdings nur 36 Orts- und Betriebskassen Antworten an die Gewerkschafts­Kommission eingesandt, die in der nachfolgenden Uebersicht nach Industriezweigen zusammengestellt sind.

Rückgang der Mitgliederzahl in den Krankenkassen. Mitgliederzahl

Krankenkassen

Metall- Industrie

Die zuletzt aufgeführten 138 Betriebe, welche eine Zunahme Elektricitäts- Industrie an Arbeitern verzeichnen, gehören der Bronze waren Textil- Industrie. Industrie an. Sie haben bis zum Juli dieses Jahres in der Bapier- und Leder- Industrie Regel nur 5 bis 7 Stunden täglich gearbeitet. Bur Holz- Industrie Zeit wird das Geschäft vorzugsweise durch die Herstellung von Bekleidungs- Industrie Weihnachtsartiteln etwas belebt, und daraus erklärt sich Baugewerbes die augenblickliche Zunahme der Arbeiterzahl. Diese günstigere Künstlerbetriebe Konjunktur in der Bronze- Industrie ist aber nur eine vorüber- Beherbergung gehende. Sie hält erfahrungsgemäß bis höchstens Mitte Verkehrsgewerbe Dezember an, um dann wieder plöglich zu fallen. Ungelernte Arbeiter.

Das Gesamtresultat der vom Metallarbeiter- Verband ver: anstalteten Erhebungen ist das: Jn 417 Betrieben waren am 1. Oftober 1900 47 916 Berfonen beschäftigt, am 1. Oftober 1901 dagegen 34 843, also 13 073 weniger als ein Jahr zuvor. Und die Arbeiter, welche noch beschäftigt werden, arbeiten zum Teil türzere Zeit und haben geringeren Verdienst als sonst.

In andren Industriezweigen

Ja si Zusammen

am 1. Oktober

Rüdgang

Zahlen Proz.

70 3,6

151 4,1

90.113

83 800

14 565

11 956

6 313 2 609

7,1 17,9

1953

1883

3716

3 565

33 354

30 706

2 648

34 573

32 249

2 324

7,9 6,7

24 441

22 225

2216 9,1

3 175

2 882

293

18 825

18 627

198

622

1588

9,2 1,1 84 10,3

58 860

58 460

400

0,7 6,05

284 197 266 891 17 306 Wenn sich das vorstehende Ergebnis auch nur auf einen Teil ber Krankenkassen bezieht, so giebt es doch eine ziemlich sichere Grundlage für die Schätzung der Zahl der Arbeitslosen, umsomehr, als die au obiger Aufstellung beteiligten Krankenkassen mehr als die Hälfte aller in den hiesigen Orts, Betriebs. und Junung Krantentasjen versicherten Ar­Jnnungs- Krankenkassen beiter umfassen.

wvareit,

Was wird für die Arbeiter bei solchen Erhebungen heraus fommen?

fragen

Aber auch die Regierung ist ja am Werke, durch Ilm­ - bei den Unternehmern selbstverständlich! den Umfang der Arbeitslosigkeit zu ergründen. Was wird bei diesen Erhebungen für die Arbeiter heraus. fommen?

Nitu, der Oberpräsident v. Bötticher hat es ja neulich in Halle ausgeplaudert. Vertraulich besprach er sich vor einem solennen Notstandsmahle mit seinen Beamten und Vertretern der Großunternehmer über die vorzunehmenden Erhebungen. Ver traulich damit die Arbeiter sich nicht zu großen Soffuungen über die ihnen zu teil werdende Hilfe hingeben!"

-

"

Was haben die Arbeiter zu thun, um ihre elende Lage zu verbessern?

Von den Behörden ist wahrscheinlich nichts, sicher aber nicht viel zu erwarten. Das darf indessen die Arbeitslosen nicht abhalten, ihre Stimme zu erheben, die Machthaber in der heutigen Gesellschaft an ihre socialen Pflichten zu erinnern und ihnen ins Gewissen zu rufen: durch die Gesellschaft, deren Stützen hr seid, durch das System, das Ihr schützt und vertretet- durch den Kapitalismus find wir ins Elend gestürzt worden. Wenn Ihr auch, so lange die heutige Wirtschaftsordnung herrscht, unsere Not nicht beseitigen tönnt, so fönnt Ihr sie doch lindern, indem Ihr uns Arbeit schafft. Das liegt in Eurer Macht, und das zu verlangen haben wir ein Recht! ro

Ob nun dieser Mahuruf an die Machthaber von heute ungehört oder unbeachtet verhallt, ob man auf jener Seite das Elend der Arbeitslosen ungehindert seinen Gang gehen läßt, oder ob man den Versuch macht, etwas zur Linderung der Not zu thun- in jedem alle müssen sich die Arbeiter dessen bewußt sein, daß der jederzeit am besten fährt, der sich auf sich selbst verläßt, daß der am sichersten geborgen ist, der der eignen Kraft vertraut. Die Kraft aber und die Macht der Arbeiterklasse besteht darin, daß alle Glieder dieser Klaffe, von dem gleichen Wunsch beseelt, dem gleichen Ziele zustreben, daß alle Proletarier sich solidarisch fühlen im Kampfe für die Interessen und die Rechte ihrer Klasse. am Gewiß, die Arbeiter gehen einer schweren Zeit entgegen, ja ein großer Teil von ihnen seufzt schon heute unter dem Druck der Krise. So trübe die nächste Zukunft auch sein mag, so ist sie doch nicht hoffnungslos.

sieht es ebenso traurig aus, wie in der Metallindustrie. Die Wenn, wie die obige Aufstellung zeigt, am 1. Oftober 1901 in Orisverwaltung des Holzarbeiter Verbandes giebt an, den betreffenden Krankenkaffen 17 306 Mitglieder weniger vor­1900, daß in den größeren Betrieben die Zahl der Arbeiter um ein handen als aur 1. Oktober 10 folgt Drittel, ja selbst bis zur Hälfte zurückgegangen ist, daraus, daß in den für diese Kassen in Frage kommenden und die zur Zeit noch Beschäftigten in vielen Fällen verkürzte Berufen auch annähernd ebenso viele Arbeiter am 1. viele Arbeiter am 1. Oktober Arbeitszeit haben. dieses Jahres weniger beschäftigt wurden, als zur selben Zeit Aus den Geschäftsberichten der Zimmerer, sowohl der lokal-, des vorigen Jahres. Es ist nicht anzunehmen, daß das Bild der als der centralorganisierten, läßt sich ersehen, daß die allgemeine Mitgliederbewegung in den an obiger Statistik beteiligten Kassen ein Konjunktur seit November vorigen Jahres eine bedeutend schlechtere wesentlich andres sein sollte, als in andren Krankenkassen. Die­geworden ist. Der Central- Verband der 8immerer selben Verhältnisse, welche hier den Rückgang der Mitgliederzahl stellt jede Woche die Zahl der Arbeitslosen fest. Diese Zahl ist vom bewirkten, werden sich überall in gleicher Weise bemerkbar machen. Wir November 1900 bis Ende September 1901( weiter reicht die uns sehen mm oben, daß 36 Orts- und Betriebs- Krankenkassen, die am vorliegende Aufstellung noch nicht) in den Sommer wie in den 1. Oftober 1900 zujammen 284 197 Mitglieder hatten, Wintermonaten meistens zwei bis dreimal so groß als in 1. Oftober 1901 einen Rückgang von 17 306 Mitgliedern, gleich denselben Wochen des vorhergegangenen Jahres, ja in manchen 6,05 Broz. aufwiesen. Da nach dem Bericht des statistischen Amts bes store mis Wochen ist das Verhältnis noch erheblich ungünstiger. der Stadt Berlin in Ortes Bom Tapezierer- Verband erfahren wir, daß von den etwa 1. Oktober 1900 zusammen 459 957 Mitglieder vorhanden waren, so was die Arbeiter in der Zeit des wirtschaftlichen Aufschwunges 2200 Berufsangehörigen gegenwärtig ungefähr 800 arbeitslos find. ergiebt eine einfache Berechnung, unter der Voraussetzung, daß alle Der Vertrauensmann der organisierten Schuhmacher läßt uns Strantenfaffen um 6,05 Broz. zurückgegangen find, am 1. Ottober an Verbesserungen ihrer Lage erreicht haben, das ist ihnen nicht wie eine Frucht vom Baume des Kapitalismus in den Schoß gefallen, eine Aufstellung zugehen, welche 32 mechanische Schuh - 1901 ein Minus von 29 327 Mitgliedern. fabriken unifaßt. Es sind dies alle größeren Betriebe der Stellen wir dieselbe Berechnung bei den Innungs- Kranken- Nein, sie haben es sich erringen, oft sogar schwer er Branche. Diese 32 Fabriken beschäftigten im Oktober des vorigen faffen, die am 1. Oftober 1900 insgesamt 46 581 Mitglieder zählten, an, tämpfen müssen, und die Macht, welche den Arbeitern ihre wirt Jahres 1353 Personen, im Oktober dieses Jahres aber so ergiebt sich, daß auch diese Klassen am 1. Oftober 1901 schaftlichen Erfolge sicherte, das ist die gewertschaftliche Or= nur 1144 Personen, also 209 Personen weniger. Das ist ein 1318 Mitglieder weniger zählten. Durch diese Berech- ganisation. Sollen die errungenen Erfolge nicht verloren Ridgang des gesamten Arbeiterbestandes um 15,5 Proz. Aber nung haben wir also gefunden, daß höchstwahrscheinlich am

damit ist das trübe Bild der Schuhindustrie noch nicht vollendet. 1. Oktober 1901 in allen Berliner Zwangs- Kranken- gehen, soll der Arbeiter nicht macht und willenlos dem Unter­6 Fabriken haben die Arbeitszeit um 1 bis 3 Stunden tassen 30 645 Mitglieder weniger vorhanden waren, nehmer gegenüberstehen, wenn dieser versucht, die Lebenshaltung täglich verkürzt. Dadurch erleiden 243 Arbeiter einen täg als ein Jahr vordem. Diese 30 645 Personen müssen also des Arbeiters wieder herabzudrücken, dann müssen die Arbeiter vor liben Ausfall von 565 Arbeitsstunden. 257 Arbeiter, die zwar noch zu jener Zeit arbeitslos gewesen sein. Rechnen wir hierzu die Zahl allem ihrer gewerkschaftlichen Organisation treu bleiben. die volle Arbeitszeit innehalten, haben einen Ausfall von derer, die, obwohl sie arbeitslos find, als Selbstzahler Mitglieder Das ist gerade in der schweren Zeit der Krise nicht nur die