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Amerika.

Bedrohung Panamas   durch die kolumbischen Auf ständischen. Nach einer Depesche aus Colon sind 1000 Liberale unter Lugo   an der Bahnlinie, 12 englische Meilen von Banama entfernt, angekommen. Die Liberalen gewinnen längs der ganzen Bahnlinie Berstärkung durch zahlreiche Mannschaften, die von ihnen bewaffnet werden, und sind Herren der Bahn bis auf zwei Meilen vor Panama  . In Panama   herrscht lebhafte Unruhe, da jeden Augenblick ein Angriff auf die Stadt erwartet wird. Die Liberalen haben bereits bekannt gemacht, daß die Wertzölle von in Colon ausgeschifften Waren fünftig 10 Broz. und nicht mehr 20 Proz. wie bisher betragen. Der Durchgangsverkehr ist noch ungestört.

Der Boeren- Krieg.

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Die Treber: Gesellschaft. Die Voruntersuchung gegen die fünf Schulz und 7. Schankwirt Hermann Otto. Durch die Beweiss. in Untersuchungshaft befindlichen Aufsichtsräte der Trebertrocknungs- aufnahme wurde folgender Sachverhalt festgestellt. Als der Schutz­Gesellschaft ist nunmehr abgeschloffen. Die Verhandlung wird jedoch mann Freder in der genannten Nacht in dienstlicher Eigen­schaft an dem Lokale des Schankwirts Otto am Schlesischen Thor erst zu Anfang nächsten Jahres stattfinden.

Regresansprüche aus der Preußischen Hypothekenbank vorüberging, wurde er von einem Manne, der blutig geschlagen war, Affaire. Der frühere Direktor der Preußischen Hypothekenbank, angegangen, ihn in das Ottosche Lokal zu begleiten, er sei dort Kommerzienrat Sanden  , hat sein und seiner Frau Bermögen zur laffen. Nach anfänglicher Weigerung folgte der Schuhmann der Befriedigung der Regreßansprüche zum Betrage von 1200 000 M. hergegeben. Davon werden der Neuen Boden Gesellschaft 900 000 m., Aufforderung. Er wurde sofort von dem Schankwirt Otto unter der Preußischen Hypothekenbank 300 000 M. zufließen. Der Ehefrau gehen. Als der Schuhmann nach etwa einer Stunde wieder an dem beleidigenden Aeußerungen hinausgewiesen. Er zog es vor, zit Sanden soll danach immer noch ein Vermögen von 300 000 m. ver- Rotal vorüberkam, war dieses gerade geschlossen worden. Auf der in

bleiben.

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

zu

der Nähe befindlichen Brücke befand sich eine größere Menschenmenge, welche einen heillosen Lärm vollführte. Der Schußmann forderte wiederholt zur Ruhe auf, aver Eine Verschwörung in Johannesburg  . ohne Erfolg, bis der Beamte zur Sistierung eines der Haupt­Aus Johannesburg   wird vom Donnerstag gemeldet: Den tumultuanten, des Angeklagten Whczinski, schritt. Dies brachte den Die von der Firma Bell n. Co. gebrachte Notiz, wonach Schußmann in eine äußerst gefährliche Lage. Von allen Seiten englischen Behörden ist es gelungen, eine Verschwörung im Keime 8 Arbeiter ohne Erklärung, nachdem sämtliche Forderungen bis auf drängte die Menge auf ihn ein und es ertönte der Ruf: aut zu ersticken, welche hier angezettelt worden war. Legten Dienstag 50 Pf. von der Firma bewilligt, die Arbeit verlassen hätten, stimmt ihn!" und Werft den Blauen ins Wasser!" Der Angeklagte Stagen um Mitternacht wurden hier etwa zwanzig( nach einer andern mit den Thatsachen nicht überein. Die Verhandlungen der Umleimer fing an, sich feines Roces zu entledigen und rief dem Schutzmann Meldung dreißig) Verhaftungen in verschiedenen Teilen der Stadt mit dem Geschäftsführer und dem Umleimermeister Schütz wurden zu: Komm her, wir wollen mal raufen!" Der Angeklagte Müller vorgenommen. Als die Nachricht hiervon gestern bekannt wurde, 4-5 mal geführt. Während von unsrer Seite von Anfang an die sowie seine Ehefrau griffen den Schuhmann thätlich an und ver rief fie größe Aufregung hervor. Für den Prozeß gegen die Ver- Absicht vorhanden war, diese Frage ruhig und fachlich zu erledigen, fuchten, ihm den Gefangenen zu entreißen. Der Schußmann rief hafteten ist noch kein Termin festgesetzt. wurden die Verhandlungen von der Firma in einer Weise geführt, durch die Notpfeife einen Kollegen herbei, und nun zogen beide den Es muß schlecht um England stehen, wenn man sogar in den die an Frivolität nichts zu wünschen übrig ließ. So erklärte z. B. Verhafteten nach der Wache in der Cuvrystraße. Eine große von den englischen Truppen besetzten Städten eine neue Erhebung Herr Schütz einem der Umleimer: Wenn es mir in einer Fabrit nicht Menschenmenge folgte unter Johlen und Schimpfen. An der Wache plant! gefiel, habe ich mich nicht so lange darin aufgehalten wie Sie, dann angelangt, drängten viele Personen mit in den Flur #Vom Vom Standrecht. machte ich, daß ich raustam!" hinein, Wyczinski setzte sich zur Wehre und von der hinter ihm stehenden Menge wurde von allen Seiten mit Stöcken und Schirmen auf den Schutzmann Freder eingeschlagen. Er sank zu Boden, raffte sich aber wieder auf und erreichte die Korridorthür. Jm Begriffe, dieselbe zu schließen, wurde von außen ein wuchtiger Schlag mit einem schweren Stock gegen die Glasscheibe der Thür geführt, die Krücke zertrümmerte die Scheibe und traf den Schutz­mann gegen das linfe Auge. Er sant sofort ohnmächtig zusammen. Der Schlag hatte unglückliche Folgen, der Schußmann wird voraus= sichtlich zeitlebens fiech bleiben. Der verhängnisvolle Schlag foll von dem Angeklagten Müller geführt worden sein, was von diesem allerdings bestritten wurde.

Ein Burgher, Namens Vernich, den das Kriegsgericht schuldig befunden hatte, seine Landsleute in den Burgherlagern dazu verleitet zu haben, den Treueid zu brechen und sich ihren Kommandos wieder anzuschließen, wurde am 21. November erschossen. Ein gewisser Mayer wurde wegen eines ähnlichen Vergehens zu lebenslänglicher 8 wangsarbeit verurteilt.

Englisches Bündnis mit den Eingeborenen. Aus London   wird vom Sonnabend gemeldet: Einem Telegramm der Abendblätter aus Pretoria   zufolge nahmen Eingeborene an dem jüngsten Gefecht in Ost- Griqualand teil, in dem Kapitän Elliot, als er die Boeren zurücktrieb, fiel. Die Boeren flüchteten in die Berge. Die Eingeborenen hatten sich zu ihrer Selbst­verteidigung bewaffnet, da sie einen Ueberfall fürchteten, weil die Boerenkommandos seit einiger Zeit den reichen Eingeborenen Bezirk von Ost- Griqualand bedrohten. Als Elliot die Boeren an­griff, verbanden sich die Eingeborenen mit den Engländern und leisteten ihnen wesentliche Hilfe. Sollten die Eingeborenen nicht erst von den Engländern gegen die Boeren aufgehegt und bewaffnet worden sein? Es war noch in allen Boerenkriegen Brauch, daß England die Eingeborenen gegen die Boeren hezte.

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Aus Industrie und Handel.

Aus der Geschäftspraxis der Banken werden jetzt, nach dem Zusammenbruch so mancher Institute, recht erbauliche Dinge bekannt, so u. a. auch der bekannte Trick, wie das verehrte Publikum für gewisse Käufe intereffiert wird. Das Geschick eines Gründerfonfortiums besteht vor allem darin, daß es versteht, zur geeigneten Zeit die Aftion mit möglichst hohem Agio an den Mann zu bringen. So ist zum Beispiel aus der Gründerperiode der 70er Jahre bekannt, daß eine Anzahl durchtriebener Gauner dreimal ihre Papiere in andre Hände lancierte, sie dann zurückkauften und jedesmal durch falschen Alarm bei hohem Kurs sie abstießen, bis schließlich die Katastrophe eintrat, als die Papiere im sicheren Besitz Unbeteiligter waren. Wie das Interesse für gewisse Papiere durch hohe Provi­fionen entfacht wird, darüber enthält die Frankfurter   3tg." folgende Schilderung:

Weiter wird in der Notiz gefagt, die Umleimer seien ohne Er­klärung weggeblieben. Am Mittwochabend waren die Mitglieder der Lohnkommission und zwei dort arbeitende Kollegen vorstellig geworden, um einen Vergleich anzubahnen. Vergeblich. Zum Schluß dieser Unterredung wurde den Herren von einem Mitgliede der Lohn tommission gesagt, daß dann am andern Morgen kein Umleimer die Arbeit aufnehmen würde. Worauf Herr Bell antwortete: Es thut mir leid, daß es so zwischen uns gekommen ist." Als dann am Freitagvormittag die Zusammensetzer nochmals versuchten eine Wer ständigung herbeizuführen und die Erklärung abgaben, daß sie die Forderung der Umleimer für gerecht halten, und sich mit diesen solidarisch erklären, bemerkten die Arbeitgeber Hochmütig: Die Schuster machen nur blau!"

Herr Bell hat wohl vergessen, daß er den Zusammensegern ant­wortete: Ich kann Euch nicht verdenken, ich würde es eben so machen, nur würde ich alle mit heraus nehmen. Ueberdies wäre es in zwei Tagen doch alle gewesen." Heute liest man, die Zusammenfeger blieben ohne Erklärung und Forderung weg!

Die Firma bestreitet, daß von einem aufs Pflasterseßen die Rede sein kann. Wenn aber wie hier eine so geringe Forderung von 25 Pfg. pro Klavier rundweg abgelehnt wird, und sich die Arbeiter von ehemaligen Genossen" noch sollen verhöhnen lassen, ist jede weitere Verhandlung unmöglich.

Zum Schluß sei noch bemerkt, daß es die früheren Streit führer" fertig gebracht haben, uns die Polizei auf den Hals zu schicken, wodurch das Bostenstehen zur Unmöglichkeit wird.

Die streikenden Arbeiter der Pianofabrik Bell u. Co. Deutsches Reich.

industrie, das

hütte, 11111

den

Nachdem die Menge vor der Polizeiwache vertrieben worden war, begaben sich einige Personen nach dem Laufiger Plaz, wo eine andre Ausschreitung stattfand. Es wurde dort gepflastert, die Müllerschen Eheleute und ihre Begleiter vergnügten sich damit, die Stopfsteine durcheinander zu werfen. Als der Schuhmann Höppner dem Unfug Einhalt gebot, fiel die Menge über ihn her und warf ihn zu Boden. Man entriß ihm den Säbel und mißhandelte ihn damit aufs schwerste. Auch der Nachtwächter Scheer, der dem Be­drängten zu Hilfe tam, wurde mißhandelt. Bei dieser Ausschreitung sollen wiederum die Müllerschen Eheleute die Hauptrolle gespielt haben. Als der Wächter Scheer am Boden lag, versezte der An­geklagte Schulz ihm noch zwei Fußtritte.

Der Staatsanwalt hielt sämtliche Angeklagten im Sinne der Anflage für überführt. Er beantragte gegen den Ehemann Müller 3 Jahre, gegen die Ehefrau Müller 9 Monate, gegen Wyczinski 9 Monate, gegen Stagen 3 Monate, gegen Schulz 1 Monat, gegen Müde 3 Tage Gefängnis und gegen Schantvirt Otto 150 M. Geldstrafe.

Der Verteidiger der Müllerschen Eheleute, Rechtsanwalt Staub II,

Die Diktatur der Glasfabrikanten. Der Glasarbeiterstreit ist beendigt. Die Steifenden waren gezwungen auf Gnade und Un- suchte deren Verhalten in ein milderes Licht zu stellen. Das Urteil lautete: Ehemann Müller: 3 Jahre Gefängnis. gnade dem Unternehmertum sich zu unterwerfen. Mit welcher zähen Ehefrau Müller: 1 Jahr 3 Monate Gefängnis( 3 Monaten verbüßt). Ausdauer, mit welcher Hingebung gestreift wurde, ist bekannt. Während Wyczinski: 9 Monate Gefängnis, wovon 3 Monate verbüßt. des Streiks hatte die" Glashütte", eine Zeitschrift für die Glas- Stagen: 6 Monate Gefängnis, 1 Monat verbüßt. Schulz: 4 Monate Scharfmachergetverbe eifrig getrieben, zum Gefängnis, 1 Monat verbüßt. Müde: 3 Tage Gefängnis( verbüßt). Leiborgan der Hehe und Dant dafür ist sie jetzt zum Otto: 150 M. Geldstrafe. Genossen ernannt. Damit ist dem" Sprechsaal", dem bis­Die Verhandlung gegen Erich v. Kriegsheim ist gestern Ein Bankier hatte Aftien der Mecklenburg  - Strelitzschen Hypo- herigen Organ der Vereinigung deutscher   Flaschenfabrikanten, thekenbant als gute Kapitalsanlage einem Kunden verkauft, und der Krieg erklärt. Nebenbei sei bemerkt, daß der Sprechsaal" eine noch nicht zu Ende gekommen, sondern wird voraussichtlich bis dieser klagt jetzt auf Rücknahme, im wesentlich anscheinend auf die der angesehenſten Zeitschriften der Keramik ist und seit langem einen Dienstag andauern. Die zahlreichen Anträge des Angeklagten auf Behauptung, der Bankier habe damals schon gewußt oder wissen Weltruf sich erworben hat. Vermutlich hat der Sprechsaal", der wissen- Beweiserhebung und Beschlußfassung hemmen den Gang der Ver­müssen, daß solche Aftien nicht als gute Stapitalsanlage gelten fchaftlichen Charakter trägt, seine Spalten nicht ganz mit den bodenlofen handlung ganz bedeutend. Gestern wurde der Fall v. Richthofen durften, zumal ihm für die Unterbringung eine Provision von Schmähartikeln der Heye- Clique ausfüllen wollen, wie es die Glashütte" zu Ende geführt, bei dem es sich darum handelt, daß der Angeklagte exorbitanter Höhe gewährt worden sei. Der hiesige Bankier be that. Trotzdem der Kampf mun beendet, die Belohnungen und die Strafen dem Zeugen bei der Beschaffung von Geld gegen Wechsel falsche rechnete seinem Kunden die Aktien zum Tagesfurse, aber er erteilt sind, will man dem Besiegten noch keine Ruhe gönnen. Er wird Vorspiegelungen gemacht, die Wechsel im eigenen Interesse verwvertet erhielt von der Breslauer Diskontobant eine Provision von noch immer weiter gehegt, gespigelt, gemaßregelt. In allen Ver- und dann dem Zeugen nicht den gewünschten Betrag hingegeben, 5 beziv. 6 Proz. unter der Bedingung, daß er wenigstens sammlungen daß er wenigstens ſammlungen erscheinen die Weiſter der Gerresheimer Glas- fondern fleine Abschlagszahlungen geleistet haben soll. Für diesen von herauszufundschaften, wer 10 000 m. nominal verkaufe und sie binnen 1/2 Jahren nicht zurück­Arbeitern Anklagefall mußte ein mittlerweile nach Pretoria   verzogener Zeuge ver­fließen durften. Mehrere Stuttgarter Bankdirektoren sollen, obwohl fich auch jetzt noch erdreistet, einer Versammlung beiwohnen nomemn werden, dessen verlesene kommissarische Aussage zu Ungunsten Echon der Versuch dazu ist strafbar. Vor des Angeklagten ausfiel. Letterer bestritt auch hier entschieden jede fie dieses Geschäftsgebaren als unfair" bezeichneten, etwas auf zu wollen. fällig für die Entlastung des verklagten Bauliers eingetreten furzem wurde aus dem Anlaß der Gewerbegerichtswahl eine Ver- Schuld und sein Verteidiger Rechtsanwalt Graf Bredow suchte fein. Auf den Ausgang des Prozesses darf man jedenfalls ge- fammlung einberufen. Die ersten Besucher waren wie gewöhnlich nachzuweisen, daß die von der Anklage hier erhobenen Momente den ein paar Meister. Die Versammlung wurde vor dem Beginn auf- Angeklagten nicht belasten könnten. Alsdann wurde in die Ver­Einen andren Fall: Ein leiner Kapitalist in der Provinz gelöst, weil 4 Frauen daran teilnahmen. Trotzdem, daß die Verhandlung derjenigen Bunfte eingetreten, in denen gegen Frau faufte auf den Rat feines Bankiers 4 Proz. Obligationen der Sammlung nicht stattfand, wurde ein dabei anwesender Arbeiter v. Kriegsheim   die Anklage wegen Beihilfe erhoben worden ist. Strafe schon am Der eine fommt in Pommerschen   Hypothekenbant, nächsten Tage in der Heheschen Es handelt sich dabei um zwei Fälle. er wurde nach etwa aur einem Jahr von dem gleichen Bankier animiert, hierfür Streliger Hütte an viel schwierigeren und weniger einträglichen Wegfall, weil von Kriegsheim   selbst in demselben bereits rechts­Zum Regieren aber Regieren gehört Aktien einzutauschen. In dem zweiten Fall handelt nur fräftig freigesprochen worden ist. Der Bankier hatte also zunächst die hohe Posten versetzt. sich um die Bestellung und Lieferung von Mobiliar. Provision auf den Verkauf der Obligationen eingesteckt und nach das Erlassen von Restripten, Unterhaltung von Spizeln, Austeilen es sich um Angeklagte ist, wie schon berichtet worden, nicht Ablauf der Frist, innerhalb deren die Obligationen nicht verkauft von Strafen und Belohnungen, das Regieren verlangt auch eine Die werden durften, seinen Stunden offenbar nur aus dem Anlaß zum bewaffnete Macht, das wissen die um Hehe und handeln anwesend. Sie wird wie berichtigend festgestellt werden mag von dem Rechtsanwalt Schne II= München verteidigt. Vom ersten Berkauf bewogen, um die noch weit höhere Provision auf die dementsprechend. Streliger Attien gleichfalls verdienen zu können. Verhandlungstage ist noch ein fleiner charakteristischer Zwischenfall hervorzuheben. Als die Sigung geschlossen wurde, trat die ehemalige Geliebte des Angeklagten, Frau Korb, die dem Angeklagten ihre ge= famten Ersparnisse geopfert haben will und als Hauptbelastungs­zeugin figurierte, an den Gerichtsdiener heran und überreichte dema selben zur besseren Verpflegung des Angeklagten" ein Zehumarkſtüd. Der Angeklagte verschmähte aber diese Liebesgabe, die deshalb an die Beugin zurückgelangte.

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Am letzten Sonntag fand in Gerresheim   eine Bollsversamm lung statt, in welcher Fräulein Jda Altmann aus Berlin   über Rückgang des Seeverkehrs der deutschen   Oftseehäfen. Der" Die Vergewaltigung der Arbeiterfrauen und Arbeite Schiffahrtsverkehr in den deutschen   Häfen der Nord- und Ostsee   hat rinnen" im Stampfe un ihre Rechte" zu sprechen hatte. in den letzten Jahren nicht unerheblich zugenommen. Während 1899 Lange bor dem Beginn der Versammlung fanden fich die Seegütereinfuhr etwa 162/3 Mill. St.-. betrug, ist sie für 1900 die Herren Meister ein und um die Uleberwachung beffer in der auf gegen 171/8 Mill. R.- 2. gestiegen. Ihr gegenüber steht die Aus- Hand zu haben, verteilten sich die Herren an verschiedenen Plägen fuhr mit etwas über 12 Min. M.-T. für 1899 und mit 13 Mill. des Saales. Troz aller Maßregelungen fanden sich im Saal über R.-T. für 1900. Charakteristisch dabei ist, daß die englische Flagge 700 Personen ein. Die Referentin erhielt das Wort. Gleich wieder weiter zurückgetreten ist als im Vorjahre, die deutiche nachher entsteht im Saale   ein Geräusch, einer spricht dazwischen Lehte Nachrichten und Depeschen. entsprechend zugenommen hat. Ueber den Anteil, mit dem Der Vorsitzende gebietet Ruhe, der Friedensstörer beruhigt sich nicht, die Häfen an dieser Ein- und Ausfuhr teilnehmen, ist zu will mit dem Vorsitzenden diskutieren und nun entfällt ihm ein mit Socialistischer Gemeinderatswahlfieg. fagen, daß die Nordseehäfen in allererster Reihe Ham- sechs Kugeln geladener Revolver. Der Ehrenmann, der in eine zum Eberswalde  , 23. November.  ( Privatdepesche des Vorwärts".) die Ostseehäfen weit hinter sich zurüdlassen, großen Teil von Frauen besuchte Versammlung mit geladenem Revolver Sämtliche vier Kandidaten unsrer Partei wurden bei der natürlich auch in Bezug auf das Anwachsen ihrer geht, entpuppte sich als der Meister Kilian aus der Gerres­Reedereien. Die Hauptursache dafür ist in der geographischen Lage heimer Glashütte. Die Entrüstung der Versammlung gegen den heutigen Stichwahl mit großer Majorität gewählt. zu suchen, die die Ostseehäfen vom transoceanischen Verkehr ab- Revolverhelden war nur schwer zu unterdrücken, doch gelang Gelsenkirchen  , 23. November.  ( B. H.  ) Im Stadt- und Land fchließt. Dazu kommt dann auch, daß die Ostsee  - Reedereien noches, die Ordnung aufrecht zu erhalten, die Waffe wurde freis Gelsenkirchen   ist die Zahl der Typhuskranken laut Gelsent. vorwiegend mit Segelschiffen arbeiten. Eine besonders rasche Ab- dem Polizeibeamten überreicht und der saubere Patron an die Zeitung" in der letzten Woche von 1008 auf 808 gefunden. nahme seiner Reederei und damit seines Seeverkehrs zeigt Rostock  . frische Luft befördert. Der Vorfall beherrschte die Stimmung der Bersonen sind gestorben, 240 als genesen entlassen. Es hatte Anfang 1900: 54 Schiffe mit 23 893 S.-T., während es Versammlung und begeistert nahm man eine Protestresolution an, jegt etwa 42 mit nur 16 079 R.-. befißt. 1895 hatte es noch die sowohl gegen die Vergewaltigung der arbeitenden Frauen im 141 Schiffe mit 85 874 S.-T. und im Jahre 1880: 353 Schiffe mit Stampfe um ihre Rechte als gegen die Ausbeutung der arbeitenden 164 882 St.-T. Klassen durch die Zölle auf Lebensmittel richtete.

burg

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In den wichtigsten Ostseehäfen Königsberg  , Danzig  , Lübed und vor allem in Stettin   sind dem gegenüber noch günstige Verhältnisse; ein fortdauernder Rückgang des Seeverkehrs ist aber auch hier zu tonstatieren.

Sociales.

Zählungen der Arbeitslosen beschlossen das Gewerkschafts­fartell in Hannover   und zum wiederholten Male das Gewerk schaftskartell in Magdeburg  .

Die Arbeitslosen in Leipzig   waren am Freitag in Stärke von etwa 2000 versammelt. In einer Resolution forderten sie Maß regeln gegen den bestehenden Notstand.

Gerichts- Beitung.

Behn Köln, 23. November.  ( B. H.  ) Der Köln  . 8tg." wird aus Madrid   gemeldet: Angesichts der unerhörten Zustände a n der Universität Barcelona  , wo die kata Ionistischen Studenten den Rektor verhöhnen und vors übergehende Offiziere mit den Nufen: Nieder mit Spaniei, nieder mit dem Heere!" beschimpfen, verlangt die Presse sofortige scharfe Maßregeln.

Der Ort Ca ft erocal in der Provinz Leon   befindet sich in vollem Aufruhr. Circa 500 Personen widersetzten sich den Gerichts­befehlen. Gendarmerie ist dorthin abgegangen.

Das Nordwestmitteldeutsche Gementsyndikat ist in arge Bedrängnis geraten. Zu der Uneinigkeit der Shudifatsmitglieder, die bereits zum Beschluß einer Auflösung geführt hat, gesellt sich Paris  , 23. November.  ( W. T. B.) Die Budgetkommission nunmehr eine finanzielle Kalamität. Die Dresdner Bank hat dem wird im Gegensatz zu ihrem früheren Beschluß der Kammer vors Konsortium ihr Guthaben gekündigt. Wie berichtet wird, soll dieses schlagen, den Betrag der aufzunehmenden Anleihe in der von der Guthaben vor kurzem 21/2 Millionen Mark betragen baben, während Regierung geforderten Höhe, also auf 265 Millionen, fest­das Aktienkapital des Syndikats die Summe von 207 800 M. erreicht. zufezen. Die Kommission wird weiter in Uebereinstimmung mit der Die Dresdner Bank ist somit nicht sehr günstig gestellt, besonders da Regierung beantragen, daß durch eine gefeßliche Bestimmung für auch eine Haftpflicht der Syndikatsteilhaber fehlt. Das Syndikat Ein erufter Krawall, der in der Nacht zum 17. Juli am eine besondere Kontrolle seitens der Civilbehörden bei der Zuweisung hat deshalb auch das Verlangen der Bant, ihr Ausstände zur Schlesischen Busch stattfand, beschäftigte gestern die erste Straffammer der einzelnen Entschädigungsbeträge Sorge getragen werde. Einziehung zu überweisen, abgelehnt. Es wird ferner berichtet, daß des Landgerichts I  . Die Anklage lautete auf groben Unfug, Be- London, 28. November.  ( W. T. B.) Das Kriegsamt bat die Widing- Werke, die aus dem Syndikat ausgetreten find, einen er- leidigung, Widerstand gegen die Staatsgewalt, Gefangenenbefreiung das Anerbieten der kanadischen Regierung, fedis heblichen Schadensersatzanspruch gegen das Syndikat im Wege der und schwere Körperverlegung, letztere mit dem Erfolge, daß der hundert weitere berittene Mannschaften für Südafrika   zur Klage geltend gemacht haben. Andre Werke haben Schadensersatz- Mißhandelte, ein Schußmann, in Geisteskrankheit verfallen ist. An Verfügung zu stellen, angenommen. flage angedroht. Das Syndikat ist außer stande, für den Oktober die diesen Strafthaten sollen folgende sieben Personen mehr oder Petersburg, 23. November. Die Russische   Telegraphen fälligen Beiträge den Werksbefizern in bar zu zahlen und bietet weniger beteiligt sein: 1. Arbeiter Franz Wyczinski, 2. Händler Agentur meldet vom heutigen Tage aus Jalta  : In den letzten Accepte auf spätere Frist an. Somit dürfte die Dresdner Bank das Eduard Müller, 3. dessen Ehefrau Martha Müller  , 4. Kutscher Tagen hat sich der Gesundheitszustand Tolstois vers Leere Nachsehen haben. Albert Mücke, 5. Arbeiter Martin Stagen, 6. Arbeiter Otto schlechtert; der Kranke verläßt nicht das Zimmer. Hierzu 3 Beilagen n. Unterhaltungsblatt. Berantwortlicher Nedacteur: Carl Leid   in Berlin  . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Drud und Berlag von Mag Bading in Berlin  .