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halten hat.
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bolzen schneiden können zu tödlichem Gebrauche, sowohl im die Räubereien der Miffionare zu beschönigen. Man schildert, wie wähnung des deutsch französischen Krieges gegen Chamberlain Ministerrat wie den Fortschrittlern gegenüber... Auch wäre es 5000 Christen beinahe Hungers starben, wie sie sich auf das ver- demonstrieren wollen. sehr nüglich, wenn der König einige Abschnitte des Buches läse, Iassene Palais des Prinzen Li warfen, um Lebens August Scherl mag sich über das Ungemach mit dem stolzen Bes dann würde er erkennen, welches Königtum noch eine Zukunft mittel(!) zu suchen, wie sie dabei Silberbarren fanden, und wußtsein trösten, daß niemand die von dem eignen Sonderberichthat, und klar ersehen, wo seine Freunde, wo seine wirklichen Feinde sind". Der Minister gab mir das sonderbare Schreiben und wie der Erzbischof Favier und die Missionäre die Plünderung erstatter eigens und special erfundene Rede für unecht getrug mir auf, da er sehr beschäftigt sei, mündlich oder schriftlich in eine reguläre Requisition verwandelten mit der Absicht, Was ist geschehen? Man schreibt uns: Bei der Vereidigung in seinem Namen den Empfang dankend zu bestätigen. In jenen die konfiszierten Summen bei der Bezahlung der der Rekruten der Garnison Berlin hat Wilhelm II. wieder von der UnbotJabren( 1863-1865) war die Bahl der Personen groß, die den Kriegsentschädigung zu verrechnen. Minister zu sprechen wünschten, um Rezepte zur Heilung des Der Matin" will übrigens noch einen Hauptgrund erfahren mäßigkeit, die den Thron bedrohe, gesprochen. Es wäre intereffant zu erfahren, welche Vorkommnisse der legten 19 Monate den Kaiser Verfassungskonflikts anzubieten, und deren Gesuche er regelmäßig haben, der die Regierung abhielt, den Bericht Voyrons zu veröffent- veranlaßten, seine noch am 7. Mai 1900 dargelegte Anschauung über mir aufchickte mit dem Auftrage, die Leute zu hören. Dadurch lichen. In demselben sei nämlich auch des Plünderungseifers das Verhältnis zwischen Krone und Volt in Preußen so gründlich zu war ich mit unfruchtbaren Geschäften start belastet und hatte tein verschiedener Damen der europäischen Gesandt ändern. An dem genannten Tag, wo die Großjährigkeitserklärung Verlangen, die persönliche Bekanntschaft des notorisch übermäßigschaften gedacht worden. General Voyron fei über des Kronprinzen stattfand, hielt nämlich der Kaiser eine Rede, in der die Raubzüge dieser Damen noch ziemlich galant hi fich folgende Stelle fand:" Ich erhebe mein Glas auf das Wohl der weggegangen. Der Matin" druckt die Briefe des englischen Majestäten, auf das Wohl der Souveräne wie all der teueren Vettern in Unterhandlungen mit Bismarck eingelassen hat, um den damaligen Zeitungskorrespondenten Whiting und des englischen Majors Scott und Oheime, die heute anwesend sind, mit dem Wunsche, daß auch ihnen in ihrer Arbeit, einem jedem an seinem Teile, die Genugab, die berichten, daß mehrere Damen nach dem Einzug der europäi- thuung zu teil werden möge, das Empfinden zu befizen, daß ihr wolf und ihr Vaterland ihnen ihre Arbeit to schen Truppen einen wahren Wettlauf zu den verlassenen tung zu teil werden möge, das Empfinden zu besitzen, daß ihr chinesischen Magazinen unternahmen. dankt wie mir das meine."
eitlen Briefstellers zu machen."
Es ist bekannt, daß Lassalle sich im Winter von 1863 bis 1864
Wahlrechts zu bewegen. Diese Unterhandlungen waren unter allen Umständen ein Fehler Lassalles, selbst wenn man annehmen wollte, was wahrscheinlich genug ist, daß Lassalles Beredsamkeit ein gut Teil dazu beigetragen habe, den alten Reaktionär Bismard das allgemeine Wahlrecht schmackhaft zu machen, somit Lassalles Absicht, den „ Genialen" über den öffel zu barbieren, thatsächlich gelungen wäre. Die schnoddrigen Redensarten, womit sich Herr v. Keuden heute noch über Lassalle ausläßt und womit fich nach seinem in diesem Bunkie ganz glaubwürdigen Zeugnisse Bismarck schon über Lassalles Agitation ausgelassen hat, zeigen am schlagendsten, daß Lassalle sich, von allen principiellen und tattischen Bedenken abgesehen, mit so rückständigen Bureaukraten wirklich in keine ernsthaften Verhandlungen
einlassen durfte.
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Die kapitalistische Sittlichkeit hat ihre neueste Feuerprobe in der französischen Stammer sowohl wie in der deutschen Preffe- wird diese Probe noch zu bestehen haben anläßlich der Erörterung Der deutsche Parlamentarismus glänzend bestanden. der deutschen Chinabeute.-
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Die katholischen Arbeiter gegen den Zollwucher. Aus Krefeld wird uns berichtet:
Der Socialpolitiker des Centrums, Kaplan Size, hatte es doch 40 einmal für nötig gehalten, die Stimmung seiner Wähler zu dent Bolltarifentwurf zu fondieren.
Aus Neapel wird vom 27. November gemeldet: Hier find zwei Dampfer aus Shanghai mit 25 000 illustrierten chinesischen Prachtwerken an Bord eingetroffen. Diese Werke, welche aus dem kaiserlichen Palast in Beting entwendet worden sind, sollen angeblich der Nationalbibliothet einverleibt werden. Die Blätter fordern die Regierung auf, die Bücher wieder nach China zurückzusenden.
Wahrscheinlich begnügt man sich nach bewährtem Beispiel mit dem Angebot der Rückgabe, die infolge der Transportkosten dankend abgelehnt wird!
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Die socialdemokratische Reichstagsfraktion
Insoweit sind die Ausführungen des Herrn v. Kendell ein Betveis für die traditionelle Verbohrtheit deutscher Minister und Ministerialräte, aber eben deshalb ein Beweis gegen Laffalle. Dagegen ist die Mär von dem Juhalt des Briefes, womit Lassalle die Zusendung des„ Bastiat- Schulze" an Bismarck begleitet haben soll, die Wiederholung eines alten Klatsches, den Bismards Oberoffiziöser Hahn, ein ehemaliger Schulkamerad Lassalles, schon in der Reichstags- Wahlagitation von 1884 zu einer ganzen Broschüre ausgepatscht hat. Die socialdemokratische Presse ivar Damals unterdrückt, aber in der„ Volks- Zeitung" und den„ Demokratischen Blättern" wurde der ganze Schwindel von Lassalles hat am Mittwochabend in einer Fraktionssigung das Bolltarifgeset angeblicher Begeisterung für das sociale Königtum aus beraten. führlich zergliedert und der offiziöse Hahn so gründlich zerzaust. daß ihm das Krähen ein für allemal verging. Es scheint, daß Herr v. Kendell die offiziösen Wahlzettel von 1884 wiedergefunden und an der Hand einer so sauberen Quelle diese Teile seiner Denkwürdig feiten abgefaßt hat. Da er sich indeffen durch wörtliches Citieren den Anschein giebt, als habe er den Brief Lassalles an Bismarck hinter sich, so können wir ihn nur auffordern: Heraus mit dem Briefe! So lange Herr v. Keudell dieser Aufforderung nicht nach tommit, haben wir das Recht, seine Erzählungen als die Wiederaufwärmung der alten Hahnschen Klatschereien anzusehen, die vor 17 Jahren schon von bürgerlich- radikalen Blättern als litterarische Fälschungen nachgewiesen worden sind.
Die plündernden Missionare.
Zu dem gwed war in M.- Gladbach, feinem Wahlkreis, eiite große Wählerversammlung einberufen worden.
Der Stab des fatholischen Wolfsvereins war vollzählig erschienen, und die Herren gaben sich die redlichste Mühe, den Arbeitern, welche in einer Anzahl von ca. 1000 Personen den Saal füllten, den Zolltarifentwurf schmackhaft zu machen.
Hiße führte u. a. aus, daß er sich die Gegnerschaft der Arbeiter gegen die Getreidezölle sehr leicht erklären könnte, aber er wolle versuchen, die Versammlung zu seiner Meinung zu belehren, oder aber wenigstens ihr die Ueberzeugung beibringen, daß die Centrumsfraktion alles genan erwäge und nicht leichtfertig handle. Handelsverträge hält auch Hiße für nötig, im Jnteresse der Kleinbauern und Landarbeiter müssen aber die Getreidezölle erhöht werden, es werde dies aber auch dent Abschluß der Handelsverträge nicht hinderlich sein. Wahrscheinlich werde er für den Minimaltarif stimmen. Zum Schluß ging er noch auf den alten Gimpelfang, daß die Einnahmen für eine Witwen frattion forderte er volles Vertrauen. und Waisenversicherung verwandt werden sollen. Für die Centrums
Es bedurfte keinerlei Diskussion, um die Stellungnahme In der Diskussion sprachen sich sämtliche Redner gegen der Fraktion zu finden. Der Vorsitzende, Genosse Singer, fonnte eine Erhöhung der Getreidezölle aus. Es beteiligten als übereinstimmende Anschauung der gesamten Fraktion feststellen, sich an der Debatte unser Genosse Lüngen- M.- Gladbach, ein daß die Fraktion den Tarifentwurf in allen seinen Teilen ablehnen Nationalsocialer und zwei Anhänger des Centrums. Besonders und ihre ganze Kraft einsetzen wird, damit diese Borlage niemals scharf ging ein Herr Stüves, Mitglied der Centrumspartei, mit der Centrumsleitung ins Gericht. Er machte ihr den Vorwurf, daß die Gesetz wird. Arbeiter nur zur Zeit der Wahl von ihr berücksichtigt würden, die Arbeiter müßten aber Siz und Stimme in den Wahlkomitees haben und deren Wünsche müßten mehr in Erwägung gezogen werden.
Für die erste Lesung des Gesetzentwurfs bestimmte die Fraktion Bebel, Molkenbuhr und Singer als ihre Redner. Ueber die weiteren Maßnahmen zur Bekämpfung und Verhinderung des Wuchertarifs wird sich die Fraktion später schlüssig werden.
Ferner beschloß die Fraktion, den Vorschlag der Freifinnigen Beitung" abzulehnen, der erhebliche Teile der Vorlage ohne Kommissionsberatung zur zweiten Beratung im Plenum stellen will, vielmehr nach Beendigung der ersten Lesung für die Verweisung der
Daß Missionare plündern, rauben und stehlen, wie gemeine gesamten Vorlage in die Kommiſſion einzutreten.-
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Aus dem Etat.
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Straßenräuber, scheint für die wohlanständige bürgerliche Presse gar nichts Seltenes und Ungewöhnliches zu sein. Wenigstens haben die Die„ Nordd. Ang. 3tg." giebt heute genauere Angaben über den skandalösen Enthüllungen des Geheimberichtes Voyrons und die Marine- Etat für 1902 und einige andere Etatstitel, besonders reizenden Geständnisse des amerikanischen Missionars Reid über den Etat des Reichsschaamt 8. den neuigkeitslüsternen, sonst so schreibfertigen Journalisten der Die fortdauernden Ausgaben des Marine Etats, Bourgeoispresse bis jetzt mit ganz geringen Ausnahmen welche die Regierung für 1902 fordert, betragen rund 86 913 000 m. nicht den mindesten Stoff geliefert. Man begnügte begnügte sich gegen 79 896 000 20. im vorjährigen Etatsansas. Der tat meist mit dem nackten Abdruck des Wolffschen Telegramms an teigt also um 7017 000 M. gegen das Vorjahr. möglichst unauffälliger Stelle. Und doch läßt sich kein schreienderer Bei den einmaligen Ausgaben ist durch Herabsehung der Kontrast denken zwischen den Banditen im Priestergewand, die uns panzerplattenpreife eine Verbilligung erzielt worden. Dafür Boyrous Bericht zeigt, und den Missionaren, wie sie uns fromme find andre Mehrausgaben in Aussicht genommen, die nicht nur diese Trattätchen und die fable convenue der kapitalistischen Missions- Ersparnisse aufzehren, sondern eine bedeutende Erhöhung auch der legende vorführen? Ein Missionar: wer denkt da nicht an einen einmaligen Ausgaben für die Kriegsmarine verursachen. Die ein Hageren Asteten, einen weltflüchtigen Altruisten, der freudig auf maligen Ausgaben im ordentlichen Etat find angefegt mit 70 422 550 M. seinen Anteil am Lebensgenuß verzichtet, um durch seine Belehrung gegenüber 61 614 750 M. im Etat für 1901. Das bedeutet eine ,, arme unwissende Heiden" der jenseitigen Seligkeiten teilhaftig zu Steigerung von 8 807 800 M. machen. Ein thörichter Wahu oft, aber verschönt durch die kindliche Ueberzeugung der christlichen Proselytenmacher. Freilich, was man von den berufensten Chinakennern über den Hochmut, die Intoleranz, Kurz das sehr unchristlich häßliche Auftreten mancher Missionsleiter hörte, war sehr dazu angethan, die Vorstellung von den Missionaren und ihrer Thätigkeit gründlich zu revidieren. Aber daß die Missionare, Bischöfe statt Bischöfe statt die Plünderungsgier der ent so erfährt der Marine Etat eine fesselten Soldateska zu zügeln, sich an die Spize der Räuberbanden stellten, daß sie mit der Gier berufsmäßiger Gauner die Paläste nach Kostbarkeiten durchsuchten und alles Niet
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Als Summe der im außerordentlichen Etat angestellten Forderungen ergiebt sich 51 746 000 m. gegenüber 55 223 000 m. im Borjahre. Der gesamte Marine Etat beläuft sich mithin auf 209 Millionen.
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Die Stimmung in der Versammlung war derart, daß die Leiter sich nicht getrauten, eine Resolution einzubringen, welche die Brot wucherpläne des Centrums gutheißt.-
Zur Reichstags- Erfahwahl in Wiesbaden schreibt man uns: Am Sonntag fanden in zahlreichen Orten Versammlungen statt. Nach der Stimmung zu urteilen, die überall herrscht, sind die Aussichten unsrer Partei günstig, während die Gegner, insbesondere die Freisinuigen mit Angst und Bangen dem 30. November entgegen sehen. Ueber den Zollwuchertarif herrscht in weiten Kreisen der Bevölkerung tiefe Erregung, die uns zu gute kommen dürfte. Die Ordnungsparteien find mit Erfolg bemüht, 11118 die Säle abzutreiben; nicht einmal in Wiesbaden steht uns ein größeres Versammlungslokal zur Verfügung. Nun gelang es uns, in einem der Villenviertel ein größeres Grundstüc zu mieten, auf dem am Sonntagnachmittag bei herrlichstem Wetter eine Riesenversammlung stattfand, in der Genosse Frohme sprach. Männer und Frauen standen in Massen dichtgedrängt auf dem Grundstück, in den benachbarten Gärten und auf der Straße. lante Beifallsrufe am Schluß der Frohmeschen Ausführungen bis Es mögen etwa 5000 Personen versammelt gewesen sein, deren weit hinein in die Stadt erschallten. Hauptsächlich mit den Freis fimmigen ging Frohme ins Gericht. Ihre Agitation gegen uns ist ja auch äußerst plump. Die Herren Crüger, kopsch, Wiemer usw. krebsen mit den alten Richterschen Ladenhütern über den Zukunftsstaat. In einem Flugblatt heißt es: Des Pudels Kern bei der Socialdemokratie und allen ihren Reden ist einfach folgendes: Wer etivas hat, dem wird's genommen. Alles fomnit in einen gemeinsamen Topf und wird zu einem großen Brei umgerührt. Jedweder erhält den gleichen Löffel für die Breischüssel, mag er viel, wenig oder gar nichts gelernt haben, fleißig oder faul, geschickt oder ungeschickt sein. Wie aber der Brei daran ist als heut der ärmste Mann, das wissen die Socialdemokraten felber nicht. Sicher ist nur, was genommen ist, völlig unsicher ist es dagegen zum mindesten, was es dafür wiedergiebt." Man sollte es kaum für möglich halten, daß heute eine politische Partei mit derartigen albernen Mäßchen im Wahlkampf noch Geschäfte zu
Da der Etatsansatz im Vorjahre sich auf 1964 Millionen belief, aussieht und schmeckt und ob man dabei nicht ausnahmslos schlechter
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Steigerung von 124 Millionen Mark.
Jm Etat des Reichs- Shazamts ist bemerkensivert, daß - und Nagelloſe diebisch fortschleppten, das zeigt an die Bunesstaaten von dem Einnahme Ertrag aus den 3öllen die fromme Heidenmission, über deren aufopfernde Thätigkeit und der Tabakstener 7 184 000. weniger überwiesen werden sonst die rührseligsten Geschichten kolportiert wurden, in einem follen als im Vorjahre, aus der Reichs Stempelabgabe über völlig neuen Lichte. Wenn die bürgerliche Presse diese grausame 20 Millionen Mark weniger.
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Entlarvung des schamlosesten Missionsschwindels völlig gleichmütig. Der gesamte Einnahme- Ertrag aus Zöllen, Verbrauchshimimmt, so läßt sich das nicht anders deuten, als daß man den steuern 2c. wird auf 807 Millionen gegen 810 Millionen im Vorjahre Schwindel längst erkannt hatte und nun mit der Fassung des ab- berechnet. gebrühtesten Cynismus den täuschenden Schleier fallen sieht. Anscheinend bringt also der neue Etat gegenüber dem vorjährigen Ein Blatt, die„ Bossische Zeitung", erklärt allerdings, daß erneute Steigerungen für Militarismus und Marinismus, während Lande schlimmste„ Schande" bereitet haben, allein sie benutzt die gesamten Etats ein Urteil über die Gestaltung der Reichsfinanzen die Missionare fich gemeinen Raubes" schuldig gemacht und ihrem die Einnahmen gesunken sind. Jedoch wird erst nach Borlegung des Enthüllungen des Geheimberichts Voyrons nur dazu, um sich gefällt werden können.- darüber zu entrüsten, daß der französische General, der die eignen Missionare und Soldaten der Plünderung anflagen mußte,
Der Proteft gegen das Guefener Urteil
machen sucht.
Zu dem allgemein sich bemerkbar machenden Rückzug des Freifinns kommt in diesem Fall noch die Unpopularität der Standidatur Crügers. Der Freifinn hat seine Werbekraft verloren und es ist sehr wahr scheinlich, daß er zu Gunsten des Centrums oder vielleicht gar der Nationalliberalen ins Hintertreffen kommnt. Die Nationalliberalen arbeiten bereits wieder mit dem alten Mittel des Freibieres. In letzter Stunde ist auch eine fünfte Kandidatur auf dem Plan erschienen: die Bauernbündler haben den Landwirt Georg Hazmanu aus Niederneisen aufgestellt.-
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einer kurzen Tagung at am Montag der weimarische Landtag Aus dem Großherzogtum Sachfen- Weimar.( Eig. Ber.) Zu zusammen. Vor Eintritt in die Verhandlungen interpellierte der agrarische Abg. Reichmut die Regierung darüber, wie sie sich im Bundesrate zum golltarif gestellt habe.- Eine größere Debatte es noch habe wagen können, Waldersee nicht mißzuverstehende nimmt in Galizien immer größeren Umfang an. Die nur zu be entstand über die in der Höhe von 649 710,51 M. bei der Leipziger Liebenswürdigkeiten über das Verhalten der nichtfranzösischen greifliche Entrüstung über die preußische Schulfolter und den Gerichts- Bank erlittenen Verluste. Regierung und Landtag lehnten den öffent Truppen zu sagen, deren Vorgehen die Chinesen veranlasse, sich spruch macht sich in Massenversammlungen und andren deutsch - feindlich in der Presse erhobenen Beschuldigungen gegenüber, nicht vorunter den Schutz der französischen Fahnen zu stellen. Wäre nicht lichen Demonstrationen Luft. fichtig genug gewesen zu sein, jede Verantwortung ab.- Namentlich werden Geldsammlungen für die Opfer der die Fragestellung interessanter und naheliegender gewesen, weshalb die bereits ganz be= Waldersee sich trotz der französischen Plünderungen in Beling ver- Swangs Verpreußung veranstaltet, ergeben. Der Rektor der Krakauer anlaßt fühlte, die Anzüglichkeiten Vohrons, selbst noch Universität ersuchte sämtliche Docenten um Sammlungen. nach der ostentativen Veröffentlichung derselben, ruhig Der galizische Abel steuert besonders hobe Beiträge von 1000 und einzusteden?! 2000 Kronen. In Lemberg ist die Polizeiwache vor dem Konsulat verstärkt worden.
dentende
So macht sich Preußen jenseits der Landesgrenzen gründlich verhaßt. Und was erntet es durch seine Zwangsgermanifierung unter der polnischen Bevölkerung innerhalb der Reichsgrenzen? Ebenfalls glühenden Haß. unauslöschliche und nur zu berechtigte- Abneigung. Die Opfer werden als Märtyrer gefeiert und ihre Ver herrlichung wedt nur verstockteren Widerstand. Und wozu das
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Es muß freilich zugestanden werden, daß die Bourgeoisie Frankreichs eine ebenso eiserne Stirn bekundet, wie unsre deutsche Presse. Die Enthüllungen der Petite République" haben nicht nur nicht zum Sturz des furchtbar blamierten Kabinetts, fie haben nicht einmal zu besonders stürmischen Scenen in der Kammer geführ Ja beinahe wäre sogar der Antrag Lafies, diejenigen Chinamannschafte, die bei den Plünderungen zu kurz gekommen, noch alles? besonders zu entschädigen", angenommen worden, erhielt er doch 253 gegen 273 Stimmen! Man hat sich also rasch gefaßt: Eine Lokal- Anzeiger"-Rede des Kaisers. Der Umgang nachdem die Thatsache der frechen Räubereien offiziell festgestellt ist, der Scherl- Leute mit allerhöchsten Photographien hat so wunderfam erhebt man sie trog der Artikel 46 und 47 der aager Kon- ihre Fähigkeiten gesteigert, daß fie bereits im stande sind, völlig vention, die das Privateigentum schüßen und die naturgetreue Kaiserreden prompt und schnell zu erfinden. Diefer Tage brachte das Blatt einen Bericht über die Ansprache, Plünderung verbieten zu einem Re dt. Es fehlte nur noch, daß die der Kaiser in Kiel anläßlich der Rekrutenvereidigung gehalten man den Missionaren den Nationaldant dafür aussprach, daß sie haben soll. Hente muß der Lokal- Anzeiger" zerknirscht bekennen, durch ihr Beispiel und ihre Anfeuerung dafür sorgten, daß möglichst daß diese Rede erfunden ist. Die„ Norddeutsche Allgemeine Zeitung" viele Soldaten zu ihrem Rechte famen! teilt das gleichfalls mit, und hebt insbesondere hervor, daß der Die fleritalen Organe zeigen sich zum Teil freilich nicht der Staiser des Krieges von 1870/71 mit feinem Worte gedacht habe. Situation gewachsen, da sie die lächerlichsten Märchen erfinden, um Das soll bedeuten: Der Kaiser hat in Kiel nicht durch die Er
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Die Humanität im Kriege.
Ein Offizier, der den Krieg gegen Frankreich mitgemacht, vers öffentlicht in der Zukunft" einen beachtenswerten Artikel, der sich gegen die Entrüstungsheuchelei der Chamberlain- Protestler richtet und der Legende entgegentritt, als ob ein Krieg human sein könne. Der Offizier spottet mit Fug über das Jdealbild eines teutschen Krieges, wie es die neueste Tendenz unfres Geschichtsunterrichts cr funden hat:
" Morgen- und Abendgebet, Chorale oder die„ Wacht ami Rhein" vor und nach dem Gefecht, den Tod verachtende Tapfer teit, Ertragen der grausigsten Schmerzen ohne Klagelaut, strengste Disciplin, unfägliche Güte und Ritterlichkeit gegen Nichttombattanten, namentlich Frauen und Kinder, keusches, ständiges Gedenken der heimischen Gattin oder Braut, ängstliche Schen vor jeder unnügen Beschädigung oder gar Aneignung fremden Eigens tums. Damit ja alles recht reinlich zugehe, stellt sich die Jungfrau auch die Wunden in der Stirn oder höchstens in der Brust vor; sie sehnt sich, als Staffage diefem erhebenden Milieu zu nahen."
England so wenig wie Deutschland könne eine Armee von Helden und Engeln ins Feld schicken:
Wohl darf man den Dienst im Heere die Hohe Schule jedes Deutschen nennen. Als aber in einer öffentlichen Rede einmal diese Bezeichnung gebraucht wurde, sagte ein sehr konservativer,