fehr frommer, mit dem Eisernen Kreuz geschmückter Geistlicher, jegt in höherem Kirchenamt: Leider ist die Armee auch für
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Wegen der gegen Herrn Stegner meinerseits weit geübten Nachficht sind mir schwere Vorwürfe von meiner vorgesezten hohen Behörde geworden, die unter Umständen noch Dienstentlassung für mich nach sich ziehen.
Manchmal spielen übrigens solche hohe Beante, wenn fie fo Hunderttausende junger Burschen die Hohe Schule der Preffe einiges Aufsehen erregt. Einige Blätter meinen, die zeit- auch Fachsimpelei verpönt zu ſein pflegt, ſo rebet man lifet Das Auftreten der Union in Panama hat in der englischen dicht beieinander wohnen, auch Stat zusammen und wenn dabei Böllerei, der Unzucht und vieler andren& after." weilige Belegung der Banama- Eisenbahn durch Truppen der wichtige Vorkommnisse doch mal ein Wort. In Königsberg ſcheint Vielleicht könnten die Vorgesezten solchem Treiben noch wirksamer Bereinigten Staaten laffe die Absicht derselben erkennen, sich schließ- aber der Draht völlig abgerissen zu sein. wehren. Trunk und Unzucht spielen in allen Heeren eine lich eine dauernde Kontrolle über das ganze Isthmus- Gebiet zu ver-- Hinter den Kulissen der Lokalabtreiberei. In Koburg große Rolle. Das lehren die wissenschaftlichen Schriften und schaffen. Die„ Daily News" sagen, die gewaltsamen Maß hatten die Barteigenoffen, die in dieser kleinen Residenz einen be namentlich die künstlerischen Schilderungen, die sich von der nahmen der Bereinigten Staaten ließen jeden Augen fonders schweren Kampf um Versammlungstofale zu führen haben, Wirklichkeit nicht entfernen." blick die Occupation des Isthmus Gebietes gewärtigen. feit 3 Jahren in der Wirtschaft eines Barteigenossen ein beschränktes Und wie wirkt nun der Krieg auf diese Massen? Der Daily Telegraph " glaubt, die öffentliche Meinung Unterkommen gefunden, wo sowohl die Partei wie die GewerkDer Offizier weiß nichts von veredelnden Wirkungen zu erzählen: in Europa werde das Vorgehen der Vereinigten Staaten nicht schaften ihre Zusammenkünfte abhielten. Der Wirt, Genosse Stegner, Der Krieg wecke die brutalen Justinkte, gegen die auch der Gebildete mit freundlichen Augen ansehen, weist aber darauf hin, daß die hatte die Wirtschaft von einem Brauereibefizer in Unterpacht, der nicht gefeit sei. Zum Beweise führt der Verfasser eine grauenvolle Staaten bei diesem Vorgehen sich innerhalb ihrer diplomatischen seinerseits das Lokal vom Eigentümer, dem preußischen EisenbahnEinzelheit aus dem deutsch - französischen Kriege an: Rechte halten und daß die schließliche Occupation des Isthmus jetretär Catterfeld in Meiningen gepachtet hatte. Jezt erhielt In den letzten Wochen des Jahres 1870 spazierte bei flarem gebietes früher oder später eintreten müsse.- Die Morningpost" mun der Bächter vom Eigentümer einen Brief, in dem es heißt: Wetter, um die Mittagszeit, ein junger Offizier mit Vorliebe zuft der Ansicht, daß keine einzelne Großmacht das Recht der einem detachierten Interoffizierposten hinaus, wenn seine Compagnie Bereinigten Staaten, den Isthmus zu kontrollieren, bestreiten werde. ihn stellte, ließ sich ein Gewehr geben und schoß aus einer Sollte es jemals zum Kampfe gegen die Monroe Dottrin kommen, Scheune, selbst völlig gedeckt, Distanz vier- bis fünfhundert Meter, so werde diefelbe von einer Vereinigung der europäischen Staaten auf einzelne Franzosen oder auch Ablösungen. Er war ein vorzüglicher Schüße und behauptete mehrmals getroffen zu haben. gegen die Vereinigten Staaten Amerikas geführt werden. Dieser Beitpunkt sei aber noch weit entfernt.- Solche Schießerei war militärisch völlig zwed Ios, ja schädlich, störend für die den zurückTiegenden Truppen nötige Ruhe und deshalb verboten. Der Offizier fchof genau so trieb: und sportmäßig, wie man auf Hafen schießt oder sich vor der Scheibe übt. Dieser Lieutenant war einer der begabtesten und ge= bildetsten Offiziere der Armee, hat den Generalstab mit glänzendem Erfolge durchlaufen und ist ungewöhnlich früh Excellenz geworden. Es ist sehr unwahrscheinlich, daß er sich je über seinen damaligen Sport mit lebenden Menschenscheiben Gedanken gemacht hat. So wirkt der Krieg selbst auf die Besten. Und weil er so wirkt, ist es verfehlt, von oben her die Triebeder Härte, des Blutdurstes, der Zerstörung noch besonders zu wecken."
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Einem Telegramm aus Colon zufolge traf daselbst ein Eisenbahnzug aus Panama ein, deffen Reisende berichten, Dr. Alban habe mit 300 Mann Regierungstruppen die Brücke bei Barbacoa überschritten und rücke weiter vor. Gegenwärtig sei er in Tavernilla, von wo der Rest der Liberalen sich weiter zurückziehe; fie gaben vor, keine Munition au haben. Sämtliche gestrigen Gefechte hätten an der Brüde bei Barbacoa stattgefunden; Reisende behaupten, es feien an 100 Ronservative bort gefallen oder verwundet worden; die Verluste der Liberalen seien geringfügig.
Parlamentarisches.
Arbeitslosigkeit. Die freifinnige Bereinigung des Reichstags
Ich kann daher Herrn Stegner unter feinen Umständen die Wirtschaft überlassen und bitte daher ergebenst, denselben am 1. Oftober dieses Jahres bestimmt zu fündigen."
Bei Strafe der Dienstentlassung darf ein preußischer Eisenbahnbeamter nicht Befizer eines Hauses sein, in dem socialdemokratische Versammlungen abgehalten werden.
Will damit der Eisenbahnfistus seine Beamten vor socialdemo fratis cher Ansteckung bewahren oder will er als freiwillige Polizei den Socialdemokraten die Versammlungsfreiheit praktisch nehmen?
Wie hat sich die weibliche Fabrikinspektion in der Praxis bewährt?
Interessant ist eine Aeußerung über den chinesischen Sta che hat einen Antrag eingebracht, den Reichskanzler zu ersuchen, eine Hochwichtiges Material zur Beurteilung des Wertes der weibzug, für den man anfangs Befürchtungen gehabt hat. Es sei von Kommission zu bilden, die die Aufgabe haben soll, die bisher ge- lichen Fabrikinspektion brachte ein Diskussionsabend, den der Verein bleibendem Wert( wir sind allerdings andrer Meinung). troffenen Versicherungseinrichtungen gegen die Folgen der Arbeits- für Veranstaltung von Diskussionsabenden zusammen mit der Orts„ daß der General von Leffel, der in China kommandierte, losigkeit zu prüfen und Vorschläge über eine zweckmäßige Ausgestal- gruppe der Gesellschaft für sociale Reform heute abend in Meinholds unter dem Zeugeneid neulich bekundet hat, nur ungefähr zwölf tung dieses Bersicherungszweiges zu machen.- Sälen veranstaltet hatte. Die einleitenden Referate hatten überBergehen der Mannschaften gegen Leben und Eigentum und sechs nommen die großherzoglich badische Fabrikinspektorin Fräulein Dienstvergehen der Offiziere seien gemeldet worden. Man kann Das rote Kreuz. Dem Reichstag ist ein Gefeßentwurf Dr. phil. v. Richthofen und die sächsische Fabrikinspektionsschon jetzt mit ziemlicher Sicherheit sagen, daß die Bezugegangen unter dem Titel eines" Gesezes zum Schuße des gehilfin Frl. Dose Dresden . fürchtungen, die man angesichts einiger Vor- Genfer Neutralitätszeichens". Darin wird bestimmt, daß das Nach Eröffnung der Versammlung durch den Redacteur der gänge bei der Ausreise wohl begen durfte, sich als Beichen des roten Kreuzes auf weißem Grunde sowie die Worte Social- Korrespondenz", Dr. Scheven, erhielt die erste deutsche unberechtigt herausgestellt haben, dank dem sofortigen Auf-" Rotes Kreuz" unbeschadet der Verwendung für Zwecke des Staatsbeamtin, Fräulein v. Richthofen, ein blühendes junges bäumen der öffentlichen Meinung und ihrer publizistischen militärischen Sanitätsdienstes zu geschäftlichen Zweden sowie Mädchen, die gar nichts Blauftrumpfartiges zum Erstaunen Vertreter, dank dem Verlauf der Ereignisse. zur Bezeichnung von Vereinen oder Gesellschaften sowie der Philister an sich hatte, das Wort zu folgenden Ausführungen: Hier wird also zugestanden, daß die Kritik an der Kriegsführung, zur Kennzeichnung ihrer Thätigkeit nur auf Grund einer Die Fabrikinspektorinnen sind eine ganz moderne Einrichtung. wie sie ja fast ausschließlich von der Socialdemokratie geübt wurde, Erlaubnis gebraucht werden darf, welche nach den vom Zuerst finden wir ihre Spuren in Nordamerika und Kanada , die Beröffentlichung von Hunnenbriefen wohlthätig gewirkt Bundesrat festzustellenden Grundsägen von den Landes- Central- wo die Frauen ja auch zu andren Beamtenposten zugelassen hätte. Das Schlimmste scheint ja allerdings in den ersten Zeiten behörden zu erteilen ist. werden, Die Stadt Baris besitzt vierzehn Fabrikinspekto vorgekommen zu fein. Anscheinend hängt, so meint die Freis. 8tg.", das Gesetz zu rinnen. Auch in einigen französischen Provinzen giebt es fammen mit Bestrebungen, die von hoher Stelle patro- folche Aemter. In England bewirkten 1893 die die Frauennisierten Krantenpflegervereine gegen die Kon- und Arbeitervereine, daß 2 weibliche Fabrikinspektoren angestellt turrenz anderer Vereine oder Vereinigungen der Kranken- wurden. Heute giebt es dort deren 6. Sie unterstehen direkt dem pflege zu schützen. obersten Gewerbe- Aufsichtsbeamten. Die englischen Arbeiterinnen nügen die Einrichtung sehr aus. 1899 gingen bei den FabrikJuspektorinnen 500 Klagen ein.
Der Verfasser rügt auch, daß man kritiklos den Engländern zur Schuld anrechnet, was auch die Deutschen im Kriege gethan haben: Wenn die Engländer gefährdete Eisenbahnzüge von Notabeln der Feinde begleiten laffen, so thun sie nur, was die Deutschen anno 70 bielfach gethan haben". Ferner müsse man über die Leute staunen, ,, die fich entrüsten, weil die Kapkolonisten, die für die Freistaaten gekämpft haben, als Landesverräter bestraft werden".
Mit Recht warnt auch der Offizier, alles urteilslos zu glauben, was über die englische Kriegsführung gefabelt werde, und endlich spottet er über die Harmlosen,
die meinen, Preußen und Deutschland seien stets nur von den reinsten Beweggründen in Kriege getrieben worden. Auch Frizz Neuter war ein guter Patriot, der in den Kasematten für seine Ideale geschmachtet, nicht nur beim Biere Heil gerufen hat. Er sagt:„ De Preußen hewwen en Adler in't Wapen, un dor steiht en latinschen Vers uner, de hürt fick binah an, as wenn Ein en Farken in den Start fnippt, un uns Feldwebel äwversett't em: Holl wiß, wat Du hest, un nimm, wat Du friegen kannst." Er meint das Wort: Suum cuique.
Wir teilen nicht die Anschauungen des Verfassers, wir glauben auch, daß er immer noch zu günstig über den Krieg urteilt. Jedenfalls aber ist das offene Bekenntnis zu dem, was ist, und mag es noch so brutal sein, achtungswert gegenüber der widerwärtigen Heuchelei, die das Ruchloseste selbst verübt, sich aber im Tugendkleid des Edlen und Reinen spreizt, um sich über die Laster der andren desto lauter entrüften zu können.-
Eine öftreichische Parlament8scene. Am Montag tam es im öftreichischen Abgeordnetenhaus wieder einmal zu einer jener prächtigen Schimpfscenen, mit denen das arbeitsscheue Parlament fich von Beit zu Zeit ein wenig die Langeweile zu vertreiben weiß.
Bicepräsident Dr. Baczek erteilt dem Abg. Breiter das Wort. ( Großer Lärm und Zwischenrufe bei den Christlich- Socialen. Rufe: Pfui Pfui!) Während der folgenden Rede des Abg. Breiter entspinnt sich ein heftiger Wortwechsel und großer Lärm zwischen den Abgeordneten Prochazka, Malit, Strobach, Steiner und Dr. Schalt. Abg. Malit( zu Dr. Lueger): Was? Ich bin kein Mann? Sie feiger Kerl! Sie Lump! Ich verweise auf die Gerichtsaften! ( Großer Lärm.)
Abg. Prochazka schlägt auf das Pult und schreit: Wie können Sie unsern Bürgermeister einen Kerl nennen! Schauen Sie, daß nicht einmal ein echter Mann über Sie kommt und Ihnen Manieren beibringt!
Abg. Malik: Kommen Sie nur her!
Abg. Brochazka: Hier nicht, aber auf der Straße! Avg. Malit: Straßenbandit!
Abg. Prochazka( schreiend): Das soll ich mir gefallen lassen? Eie waren ein Offizier, aber ich habe mir mein Brot als Broletarier redlich verdient! Schämen Sie sich!( Andauernder Lärm.) Abg. Dr. Lueger( lachend): Laßt doch die Querulanten! Abg. Malik( zu Dr. Lueger): Warten Sie mur, bis die Wiener einmal zur Vernunft kommen, dann werden sie mit Ihnen so verfahren wie mit Latour! Dann hängen Sie am nächsten Laternenpfahl!( Großer Tumult bei den Christlich- Socialen.)
Entweder muß diefe Verschwörung von Unzurechnungsfähigen angezettelt worden sein, oder es muß um die Engländer noch trauriger stehen, als man bisher annahm.
In
In Deutschland faßt man die weibliche Fabritinspektion noch bielfach als Erperiment auf. Die württembergische Fabritinspektion Die vor einigen Tagen in Johannesburg entdeckte Verschwörung bediente sich zuerst weiblicher Vertrauenspersonen. Jetzt ist eine als hatte angeblich den Zweck, die„ Rand Rifles" durch Alarmfignale Beamtin angestellte Assistentin dort thätig. Im vorigen Jahre hat unter die Waffen zu rufen und eine Gelegenheit zu erhalten, den sie einen eigenen Bericht angefertigt. In ganz Deutschland sind felben die Gewehre wegzunehmen. Nachdem dies ge- 8 Frauen in der Fabritinspektion thätig. Die meisten waren früher ichehen, sollte die Stadt gehalten werden bis Direttricen in Schneiderwerkstätten, eine Bureauvorsteherin eines RechtsGeneral Delareys Streitmacht eingedrungen wärel, anwalts. Arbeiterin war teine. Nur in Baden hat die Man habe Dokumente gefunden, welche bewiesen, daß der Handstreich Fabrifinspektorin Aussicht auf eine selbständige Stellung. mit Delarey verabredet worden war, dessen Ausführung sich aber Baden ist die Fabrikinspektion so organisiert: Die ganze Juspektion dadurch verzögerte, daß der Boerengeneral durch eine Wunde, die er ist in Karlsruhe centralisiert. An der Spize steht Geheimrat fürzlich bei Mödwill erhalten, verhindert war, rechtzeitig zu er- Wörishoffer, dann folgen drei Fabrikinspektoren und eine wissenschaftscheinen. lich gebildete Hilfsarbeiterin( das bin ich) sowie die Assistenten. Die ganze Bost geht durch die Hände des Geheimrats Wörishoffer. In jeder Woche findet eine Sigung statt, in der die zur Begutachtung vorgelegten Gefeßentwürfe, die bei den Revisionen gemachten Erfahrungen ausgetauscht werden. Meine Vorbildung bestand in einem dreijährigen Universitätsstudium in Berlin . Daß ich einige Fabriken besucht hatte, spielt kaum eine Rolle. Man gab mir die Arbeiten, die ein junger Beamter erhält, der Fabrikinspektor werden will. Meine erste Thätigkeit erstreckte sich auf Begutachtung von Arbeitsordnungen, von Baugesuchen für Bäckereien, von Gesuchen um Gewährung der Ueberarbeit. Wichtiger war die Revisionsthätigkeit. Mir wurden alle Betriebe überwiesen, in denen Arbeiterinnen thätig sind. In Baden giebt es 60 000 Arbeiterinnen. Sie find thätig in der Tabakbranche, in der Bijouterie und Textilindustrie. Selbständig darf ich aber nichts anordnen. Vorher muß ich immer Rücksprache mit dem zuständigen Inspektor nehmen, was das eigne Verantwortungsgefühl fchwächt.
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London , 27. November. Nach einer Depesche Lord Kitcheners aus Pretoria von heute hat General nog gemeldet, er habe 36 Gefangene gemacht, unter denen sich der Kommandant Joubert befinde, der verwundet ist, sowie die Feldkornets Wolmarans und Diedrichs. Dies sei fast() das ganze Joubert'sche Kommando.
Partei- Nachrichten.
Für die Reichstagserfahwahl im Kreise Hadersleben , die durch den Tod des Abg. Johannsen nötig geworden ist, wurde in einer öffentlichen Parteiversammlung in Hadersleben der Genosse a bite aus Flensburg als Kandidat der socialdemokratischen Partei nominiert.
Genosse Petersen aus Flensburg . Der bisherige Kandidat unsrer Partei war der Werftarbeiter Genosse Petersen aus Flensburg .
Der Streis bietet vorläufig für uns noch keine Aussichten. Wir müssen erst die dänische Bevölkerung für uns zu gewinnen suchen.
Gemeindewahlen. Ein Privattelegramm aus Ibing meldet uns, daß von den 5 aufgestellten Parteigenossen 1 sofort gewählt wurde und 4 in die Stichwahl kommen. In Harzgerode wurden von den 4 aufgestellten Genossen 3 gewählt.
Da in den Cigarrenfabriken neben 23 000 Frauen nur 11 000 Männer arbeiten, übergab man mir die ganze Industrie, die 700 Betriebe zählt. Ich habe alle Akten allein zu erledigen, die Baupläne zu begutachten, die Revisionen vorzunehmen. Doch darf ich mich zur Unterstüßung des Assistenten bedienen. Außerdem revidiere ich alle Betriebe, die Arbeiterinnen beschäftigen.
Der Verkehr mit den Arbeitgebern ist die geringste Schwierige mites, mit den Arbeiterinnen Fühlung zu er keit. Viel schwerer halten. Sie fürchten sich zu sehr vor der Maßregelung durch den Arbeitgeber. Ich habe erlebt, daß zwei junge Mädchen ihre PflegeAus den Organisationen. Im Wahlkreise Darmstadt - mutter flehentlich baten, fie möge mir nichts von den Ausschreitungen Groß- Gerau find jegt, wie in der legten Streiskonferenz be- ihres Werkmeisters mitteilen. Meine offizielle Sprechstunde war schwach richtet wurde, 21 Parteimitgliedschaften mit zusammen 1203 Mit bejucht. Die Fabritinspektion muß den Frauen erst anerzogen werden. Daß gliedern vorhanden. Es wurden 204 Mitgliederversammlungen und mit der weiblichen Fabrikinspektion ungünstige Erfahrungen gemacht 44 öffentliche Versammlungen abgehalten. Gewerkschaftlich sind im worden seien, wie der Hamburger Senat behauptete, ist unzutreffend. Streife 1947 Personen organisiert. Socialdemokratische Gemeinderats- Man hat allerdings in der Wahl der Person oft Mißgriffe gethan. mitglieder wurden 41 gezählt. Die schriftliche Agitation wurde be- In Sachsen- Weimar z. B. wurde eine Dame von über 60 Jahren trieben durch Verbreitung von 20 000 Agitationstalendern und von der Fabrikinspektion als Gehilfin verivendet. Wie sollte diese und 20 000 Flugblättern gegen die Getreidezölle. Auf unsere Frau allein nur den körperlichen Auftrengungen gewachsen sein. Die hessische Fabrifinspektorin teilte mir mit, sie halte offizielle Petition wurden 14 800 Unterschriften gegeben. Die Einnahmen der Sprechstunden überhaupt nicht mehr ab. Dagegen hätte sich die Mitgliedschaften betrugen 4209 Mt. Sitte eingebürgert, daß die Arbeiterinnen fie privatim aufsuchten, um ihr Herz auszuschütten. Mit den männlichen Arbeitern kann man - Die preußischen Verfrommungsverordnungen, die das leicht mittels der Gewerkschaften Fühlung erlangen. Die Frau kann Abg. Dr. Lueger: Da fönnen Sie noch lange warten! Abhalten von Versammlungen an Sonn-, Feste und Bußtagen zu aber nicht kollektivistisch angefaßt werden. Von den 60 000 badischen Abg. Malik: Warten Sie mur, schöner Start! Abg. Steiner( zum Abg. Malit): Schöner wie Sie ist er noch gewiffen Zeiten verbieten wollen, find vom Kammergericht vor einiger Arbeiterinnen find nur 15 organisiert. Zeit für ungefeßlich erklärt worden. Trotzdem wurde den Genossen Der Fabrikinspektorin steht noch ein großes Arbeitsfeld in Ausalleweil und gescheiter auch! in Ponarth bei Königsberg i. Br. vom dortigen Polizeipräsidenten sicht: die strengere Bewachung der Konfektionswerkstätten, der Ateliers eine Versammlung verboten, die am Totensonntag stattfinden sollte. der großen Warenhäuser, der Hausindustrie. Auch das Schutzgesez Abg. Steiner stürzt mit geballter Faust auf Dr. Schalk los und Die Verfügung stüßt sich ausdrücklich auf eine solche Verfcommungs- für Kinderarbeit wird viel Arbeit bringen. Bei der weiteren Ausschreit: So ein grüner junger Advokat, der noch naß hinter den verordnung des Oberpräsidenten vom 7. 12. 96. Charakteristisch bildung der weiblichen Fabritinspektion dürfte es sich empfehlen, Ohren ist, will über Ehrlichkeit urteilen!" Es scheint, als ob es ist der Schluß der Verfügung: eine akademisch gebildete Inspektorin anzustellen und ihr Hilfszwischen Dr. Schalk und Steiner zu einem Handgemenge kommen follte. Da packt Abg. Seit den Abg. Steiner bei der Brust und drängt ihn zurück.
Abg. Dr. Schalt: Aber weniger ehrlich!
Abg. Strobach( zum Abg. Dr. Schalt): Sie sind gar kein Advokat, Sie sind ein Burich!
Abg. Dr. Schalt( zum Abg. Strobach): Sie Hausknecht! Abg. Strobach: Dummer Kerl! Allmählich legt sich der Lärm, und Abg. Breiter, der das Wort zu einer thatfächlichen Berichtigung erhalten hat, kann sich vernehmlich machen.
Polizeiliches, Gerichtliches usw.
Beitungsnachrichten zufolge foll das königliche Rammer- fräfte aus den Streifen der Arbeiterinnen zur Seite zu stellen. gericht neuerdings im gegenteiligen Sinne entschieden haben. Nach diesem beifällig aufgenommenen Referat erhielt Fräulein Amtlich ist diese Entscheidung bisher nicht zur Dose, Vertrauensperson der sächsischen Fabrik- Inspektion fo Kenntnis gekommen." lautet der offizielle Titel- das Wort. Die einen Kneifer tragende Es wäre intereffant zu erfahren, wie der amtliche Weg bei der sehr refolute Dame führte etiva folgendes aus: Benachrichtigung der Behörden in solchen Fällen beschaffen ist. Es Seit 1900 hat jede der fünf sächsischen Streishauptmannschaften steht nämlich fest, daß der Oberpräsident der Provinz, der ja auch eine weibliche Vertrauensperson für die Fabrikarbeiterinnen anpalaste des Herrn Polizeipräsidenten entfernt, auch schon Von regelmäßigen Revisionen der Betriebe, in denen Aramtlich Kenntnis hat von der Kammergerichts- Entscheidung. beiterinnen thätig sind, ist keine Rede. Nur die KreishauptmamiIst doch bereits auf Grund ihrer ein Versammlungs- schaft Dresden macht eine Ausnahme. Ich durfte in den Fabriken Die Jnterpellation wegen der Konzentrationslager. Nach verbot für Tilsit durch das Ministerium aufgehoben worden Befuche machen. Nur hierdurch war es mir möglich, die Arbeitseinem Telegrann der Frankf. 8tg." aus Büffel nahm der Minister und diese Verbotsaufhebung hat ihren Weg über das Ober- verhältnisse der Arbeiterinnen durch eignen Augenschein kennen zu Ich fann nicht über schlechten Besuch meiner des Aeußeren die Interpellation van der Velde betreffend die präsidium genommen. Mangelt es dem Oberpräsidenten vielleicht lernen. Mir find 277 Betriebe mit 2600 Konzentrationslager in Südafrika an. Die Kammer be an Schreiberpersonal, um den entsprechenden Erlaß an den Polizei- Sprechstunden klagen. schloß mit allen Stimmen gegen die gemäßigten Liberalen die präsidenten auszufertigen oder mangelt es an Boten zur Bu- Arbeiterinnen unterstellt. Meine Sprechstundenzahl beträgt fünf in baldige Ansehung dieser Jnterpellation. stellung? der Woche. In der Zeit vom September 1900 bis jetzt wurde ich