. 283. 18. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Mittwoch, 4. Dezember 1901.
103. Sigung vom Dienstag, 3. Dezember 1901, nachmittags 1 Uhr.
Am Bundesratstische: Graf Posadowsky, Frhr. v. Thiel mann, Frhr. v. Rheinbaben, Möller, später der Reichs tangler. Präsident Graf Ballestrem macht dem Hause Mitteilung von dem am Montag erfolgten Tode des Abgeordneten Dr. Müller Schaumburg( frs. Vp.). Das Haus chrt das Andenken des Verstorbenen durch Erheben von den Sizen.
Darauf wird die erste Beratung des Zolltarif Gesetzes fortgesetzt. Staatssekretär Graf Posadowsky:
leben schützen und wir können nicht eine freihändlerische Oase bilden inmitten von Schutzöllnern.( Lachen links.)
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Man darf nicht sagen, was schadet es, wenn einige Landwirte zu Grunde gehen. Das ist ein Grundirrtum. Wenn die Preise Man hat von Erziehungszöllen gesprochen. Früher verstand nicht mehr die Produktionskosten decken, dann man darunter Zölle, die eine in der Entwicklung begriffene Industrie tanneben kein Mensch in der Welt mehr Landwirtwir herabsetzen sollen, um dadurch andere Staaten beim Point schüßen sollten. Heute nennt man Erziehungszölle solche Zölle, die schaft treiben.( Sehr richtig! rechts.) d'honneur au faffen und auch sie zur Herabsetzung zu zwingen. wäre, das die heilige Verpflichtung hat, niemals mehr den bestehenden Man hat es so dargestellt, als ob Deutschland das einzige Land Das haben wir einmal versucht, nämlich beim Zuder, aber fein Tarif zu verändern. Aber bereits furz nach dem Abschluß der beZuckerindustrie zu Grunde gehen, so mußten wir die Zölle wieder Amts die Notwendigkeit, solcher Aenderungen vorausgesagt für den Mensch ist uns gefolgt.( Sehr wahr! rechts.) Sollte nicht unsere stehenden Verträge hat der damalige Vertreter des Auswärtigen heraufsetzen. Fall, daß andre Staaten ihre Zölle erhöhen. Thatsache ist mum, Weiter hat man die Konventionalsäge als die richtigen hin- daß seit den neunziger Jahren eine große Anzahl der meistgestellt. Das sind, die Zollfäße, die wir im Kampf mit andern begünstigten Staaten Europas ihre Zölle wiederholt erhöht haben, Staaten noch als Minimalsäge bewilligen, konnten. Unter diese und zwar zum Teil in geradezu prohibitiver Weise gegenüber fonnten wir nicht ohne Schädigung des Erwerbslebens herabgehen. Deutschland . Was andre Staaten gethan haben, das soll nur Und da mutet uns dieselbe wirtschaftliche Richtung, die sich Deutschland nicht erlaubt sein?! Wer das nicht zugiebt, der besitzt Das wichtige Werk der Neuordnung unsres Bolltarif- Systems ist so entschieden gegen den durchgängigen Doppeltarif, an dem nicht den nationalen Stolz.( Stürmische Unterbrechungen links. vielfach in der Oeffentlichkeit mit sehr geringer Sachkenntnis be- niemand je in der Regierung gedacht hat, zu, wir Abg. Fischer( Soc.) ruft: 12000 Mart- Stolz! Andauernde Un handelt worden, sodaß man öfter an das französische Sprichwort er- sollten den autonomen Zolltarif aufstellen mit unsern ruhe.) Meine Herren, Sie haben meine Deduktion nicht verstanden. innert wurde: La mauvaise foi c'est l'âme de la discussion. Stonventionalsägen. Wenn wir diese Säße aufstellen, haben Sie werden doch zugeben müssen, daß Deutschland das Recht hat, ( Böswilligkeit ist die die Seele der Diskussion.) Unser veralteter wir ja gar nichts weiter zu bieten.( Sehr richtig! rechts.) Es seine Zölle zu erhöhen.( Abg. Richter: Bestreitet ja niemand!) Zolltarif hat sich als ein ungeeignetes Instrument für den Abschluß wird immer über den enorm hochschutzölnerischen Tarif geklagt. Ueber das Maß der Erhöhung werden wir ja noch verhandeln. Ich neuer Handelsverträge erwiesen. Schon Graf Caprivi, dessen Nun unser Tarif weist 950 Positionen auf. Davon find 33,2 Proz. behaupte mur, uns steht das Recht zu, so gut wie jeder andre Staat Verdienste auf handelspolitischem Gebiete ich vollkommen unverändert geblieben, 6,9 Proz. find teils ermäßigt, unfren Bolltarif zu verändern, und wenn wir es für richtig halten, gern anerkenne( Lachen links), hat erkannt, daß eine teils unverändert, 4,6 Proz. sind ermäßigt gegenüber dem autonomen zu erhöhen. Wer das bestreitet, dem fehlt das Gefühl, das man Rüdtehr zu einer einer 3ollautonomie fich in Zukunft nicht Bolltarif. Nur 25,5 Proz. der Positionen sind erhöht worden. Also haben muß für die Souveränität eines Staates. werde vermeiden lassen. Er hat bereis die Anschauung es ist thatsächlich ganz unberechtigt, von einem hochschutzöllnerischen Fürst Bismard hat einmal gesagt, wirtschaftliche Fragen müßten ausgesprochen, daß die späteren Verträge nicht einfach eine Tarif zu sprechen. unabhängig von politischen und internationalen Fragen behandelt Widerholung der bestehenden sein tömmten. Diese Anschauung teile Ich verstehe nicht, weshalb sich die Linke so gegen Industriezölle werden. Die Genialität des Fürsten Bismarck lag darin, daß er in ich vollkommen. Das Auswärtige Amt erachtet es für ein Gebot wehrt. Unser Rohmaterial, das wir aus den meistbegünstigten jedem Augenblick das der Situation speciell. Angemessene zu thun unferer handelspolitischen Fortexistenz, ein modernes Instrument eines Staaten bekommen, ist doch dasselbe, ob es für Präcisionsmaschinen verstand. Wenn der große Staatsmann noch unter uns weilen Zosystems zu schaffen. Beim Abschluß des russischen Handelsvertrags oder rohes Gerät verwandt wird. Der Wert der Waren liegt erst würde, würde er seine damaligen zollpolitischen Ansichten wohl nicht ergab sich die Notwendigkeit, zur Information der bureaukratisch zu in der auf sie verwandten Arbeit. Also die Industriezölle mehr aufrecht erhalten. Seit 20 Jahren haben sich unsre wirtschaftfammengefeßten Regierung eine ständige Körperschaft auschen nur die Intelligenz und den Fleiß der lichen Ansichten so vertieft der Grundstock des socialdemokratischen Sachverständigen au bilden. Nach meiner urfprünglichen Nation. Programms ist ja auch Volkswirtschaft, daß alle großen interAbsicht sollte dieser wirtschaftliche Ausschuß aus der freien Was wollen nun die industriellen Gegner des Zolltarifs? Wer nationalen Fragen eigentlich zu voltswirtschaftlichen geworden sind. Initiative von Handel und Industrie hervorgehen, er sollte eine diejenige Wirtschaftspolitik, die die Rohstoffe überall daher bezieht, Damit find die volkswirtschaftlichen Fragen auch zu der Regierung gegenüber durchaus unabhängige Korporation sein. wo sie am billigsten sind, für richtig hält, müßte fonfequenterweise politischen geworden. Leider war dieser Plan nicht zu realisieren, weil man sich nicht einigen einen Antrag stellen:" Die Schutzölle werden überhaupt auf- Die konservative Partei ist das habe ich aus der Nede des fonnte, wer die Führung übernehmen sollte. Daher entschloß sich gehoben." Ich fann hier zu meiner Freude Herrn Molkenbuhr darin Abg. Graf Schwerin- Löwig herausgelesen mit den landwirt die Regierung, die Bildung des Wirtschaftlichen Ausschusses selbst zu zustimmen, daß Garn- und Getreidezölle im Princip dasselbe sind. schaftlichen Zollfäßen, die die verbündeten Regierungen nach übernehmen. Ich benuge die Gelegenheit, hier vor dem Da aber ein radikaler Freihandel finanziell bei nus un reiflicher Erwägung angesett haben, nicht zufrieden. Lande dem Wirtschaftlichen Ausschuß meinen Dank gegen möglich ist, so miißte man zu den englischen System über- Die Konservativen wünschen also höhere Zousätze. Gestatten Sie über den unzähligen ungerechten Angriffen der Preffe ausgehen, im allgemeinen den Freihandel zu etablieren und nur mir dem gegenüber folgende Erwägung. Es sind ja nicht immer zusprechen für die Sachlichkeit, Nuhe und Unauf getviffe Einfuhrartikel toloffal hohe Schutzölle zu legen, um unsre besten Freunde, die uns das sagen, was wir hören wollen. parteiliteit( Ohorufe links; Bravo ! rechts), für die Un auf diese Weise die rund 500 Millionen Zölle zu vereinnahmen, die( Sehr richtig! und Heiterkeit links.) Es wird nicht immer parteiligteit...( Erneute Unruhe links; Bravo ! rechts), mit uns durch den Freihandel verloren gegangen und dies System, das möglich sein, hohe Getreidezölle in Zeiten hoher der die Herren gearbeitet haben. Sie kennen ja die Verhandlungen bei einem Inselreich wie England möglich ist, würde aber in einem Getreidepreise aufrecht zu erhalten. Frankreich fah gar nicht, ich muß das also beffer beurteilen können. Wenn der Binnenlande eine Armee erfordern, um den Schmuggel zu unter- fich im Frühjahr 1898 genötigt, feine Bölle zeitweilig aufzuheben. Wirtschaftliche Ausschuß sonst nichts geleistet hätte, so hätte er sich drücken.( Sehr richtig! rechts.) So mußte fich die Regierung fragen Eine solche Gefahr könnten auch uns zu hohe Getreidezölle bringen. schon durch die unschätzbare Arbeit der Produktionsstatistit st unser bestehender Bolltarif eine ausreichende tattische Waffe, um: Wir haben nach langen Erwägungen für Getreide Minimalzölle einein bleibendes Verdienst erworben. 50 000 Betriebe find gefragt unsre nationalen wirtschaftlichen Interessen zu schützen? Aus diesem geführt; wir hielten es für unsre politische Pflicht. int worden und 92 Broz. derselben haben geantwortet. Gefühl der Verantwortlichkeit heraus haben die verbündeten Regie- autoritativer. Form Zu erklären, welche Getreidezollsäge Gegen den Einwand, die eingehende Specialisierung, wie fie rungen den nenen Bolltarif eingebracht, für den sie vor der Geschichte wir bereit sind, bei den Handelsvertrags- Verhandlungen zu ver der neue Zolltarif vorsieht, sei nicht notwendig, hat sich bereits der und der lebenden Bevölkerung die Verantwortung gerne tragen. treten. Wenn Sie uns diese Zollsätze erhöhen, nötigen Sie uns damalige Vertreter des Auswärtigen Amtes am 8. Februar 1897( Bravo ! rechts.) unter Umständen, Getreidezölle zu vertreten, bei denen ein Zwiespalt gewandt. Frhr. v. Thielmann hat schon gestern auseinandergesetzt, Unfre Industrie hat in den letzten 10-15 Jahren einen großen besteht zwischen dem, was wir fönnen, und dem, was wir wollen. daß nach den alten Sammel- Tariffäßen die meistbegünstigten Staaten Aufschwung genommen, der zusammenfiel mit einem Zustand der Dadurch wird der Wert der Minimalzölle unter Umständen arg in in der Lage waren, z. B. Präcisionsmaschinen, Nähmaschinen, Fahr- Landwirtschaft, in den sie zum Teil sehr niedrige und un- Gefahr gebracht. Deutschland hat einen Einfuhrüberschuß von über räder 2c. in großen Massen nach Deutschland einzuführen, ohne daß sie zureichende Preise hatte, an Mangel an Leuten litt und sich vor die einer Milliarde, wir sind der beste Käufer und wir sind gewillt, nit uns irgend eine Gegenleistung dafür geboten hätten.( Unruhe lints.) socialpolitisch bedenkliche Notwendigkeit gestellt sah, Tausende von den besten Absichten in handelspolitische Verhandlungen mit beAehnlich stand es mit dem wertvollen Material, das das Quebracho - Arbeitern über die Grenze herbeizuziehen, um überhaupt die Land- freundeten Nationen anzutreten; wir werden aber auch diese Verholz für die Lederindustrie darbietet. Andre Staaten, auch solche, wirtschaft über Wasser zu halten.( Hört, hört! links.) Die Land- handlungen mit dem Selbstbewußtsein führen, zu dem wir berechtigt deren Industrie sich mit der deutschen keineswegs meffen taun, haben wirtschaft befand sich also in der denkbar schwierigsten Lage. Nun sind durch unsre wirtschaftlichen Leistungen und durch unsre Stellung in ihren Tarifen eine weitgehende Specialisierung; so hat Frankreich argumentieren gewisse Leute: auf die Landwirtschaft entfallen von unserer in der gebildeten Welt.( Beifall rechts.) 644, Rumänien 576, die Vereinigten Staaten von Nordamerita Gesamtbevölkerung etwas über 34 Proz., auf die übrige Bevölkerung 705 Nummern. Die Auflösung der bisherigen Sammelpofitionen im etwas über 65 Broz.; also könne man, da Deutschland in steigendem Abg. Dr. Spahn( C.): Specialtarif erscheint danach auch für uns als eine Notwendigkeit Maße ein Industriestaat werde, auf die Landwirtschaft tein ausschlag- Das Centrum ist stolz darauf, daß seine Anhängerschaft aus Es ist natürlich, daß wenn große Sammelpositionen bestehen, die gebendes Gewicht legen. Es find mun aber in der Landwirtschaft Mitgliedern aller Berufsklassen zusammengesezt ist. Wir treten an Unterhändler weniger geneigt sein werden, Zugeständnisse zu machen. fast 18 Millionen Menschen beschäftigt, eine Bahl, die fein andrer den vorliegenden Tarif heran mit der Ueberzeugung, daß er in Nun hören Sie bitte weiter folgende Zahlen und folgen Sie Griverbszweig auch nur annähernd erreicht. Dazu kommt die große wesentlichen ein neutraler ist. Zweifellos ist aber auch die geringe meinen Schlüffen aus denselben. Ueber 61 Proz. des Einfuhr- Anzahl von Erwerbszweigen und Industrien, die in Gedeihen Rentabilität und der Arbeitermangel der Landwirtschaft, deren überschusses stammt aus den Meistbegünstigungsstaaten und nur und Verderben mit der Landwirtschaft verbunden find. Arbeiterlöhne keineswegs so gering find, wie sie gestern Abg. Molkenetwas über 34 1/2 Broz. aus den Tarifstaaten. 640 Millionen( Sehr richtig! rechts. Unruhe links.) Ferner fann man in buhr dargestellt hat. Die Existenz Deutschlands bernht wesentlich mit beträgt der Einfuhrüberschuß aus den meist begünstigten, nur teinem andern Erwerb so leicht selbständig werden wie in auf der Existenz der Landwirtschaft. Abg. Molkenbuhr erwähnte 466 Millionen aus den Vertragsstaaten. Woher tominen unsre Roh der Landwirtschaft( Unruhe links); das ist auch ein wichtiges sociales gestern, es gäbe in Deutschland 6000 Millionäre; nun, von diesen stoffe? leberwiegend aus den meistbegünstigten Staaten. Die Moment. Diese socialpolitischen Vorzüge der Landwirtschaft 6000 ist kein einziger Landwirt( Sehr richtig! rechts), höchftens find meistbegünstigten Staaten, find aber die, die entweder noch keine müßten die Vertreter aller Parteien in eine freundschaftliche es die sogenannten Schöneberger". Wir brauchen die Erhaltung Industrie haben oder doch eine erst auffeimende. Die in der Ent- Stellung zur Landwirtschaft bringen.( Lachen links.) M. H. eines Mittelstandes in der Landwirtschaft, um unsre inländische wicklung begriffenen Staaten das sind aber die Staaten, wohin wir Sie sind doch nicht Feinde der Landwirtschaft, Sie sind doch nur Feinde Absatzfähigkeit zu erhalten. Die landwirtschaftliche Bevölkerung das dringendste Interesse haben, unsere Ausfuhr zu leiten. Ich halte der Landwirte, soweit sie übermäßige Forderungen stellen. Es kommen ninnnt um 1/2 Prozent jährlich ab; um so mehr muß es für einen großen Frrtum, auf die schlechte ökonomische Lage auch noch weitere zwei Millionen Arbeiter und Handwerker hinzu, die die man denjenigen den Ertrag von Grund und Boden auch wirkeines Landes zit Schließen aus feiner passiven Handels- Landwirtschaft als Nebenerwerb betreiben. Die deutsche Landwirtschaft lich zu gute fommen lassen, die ihn bebauen.( Bravo ! rechts.) bilanz.( Sehr richtig!) Aber man muß auf auf jeden Fall erzielt in Anbetracht der ungünstigen flimatischen Verhältnisse verhältnis Der Großgrundbesitz kann sich nun allerdings zu einem guten Teil in der Lage sein, feine passive Handelsbilanz zu bezahlen. mäßig hohe Brutto- Erträge; ihre Schwierigkeiten liegen eben in helfen durch Zuziehung von ausländischen Arbeitskräften; das kann Wir bezahlen unsre passive Handelsbilanz mit den Fabrikaten, die den geringen Rein- Erträgen. In Deutschland werden z. B. der kleine und mittlere Grundbefiß nicht. Abg. Moltenbuhr nannte wir herstellen aus den Rohstoffen ihrer Ursprungsländer, mit den geerntet auf den Hektar Roggenland 12 Doppelcentner, in Rußland gestern die Sunime von 18 Milliarden, die den Landwirten durch Schiffahrtsfrachten und den Zinsen der deutschen Kapitalien, die in nur 7 Doppelcentner und in den Vereinigten Staaten 8,33 Doppel: die höheren Zölle als Geschenk gemacht werde. Er meinte damit das Ausland gehen. Wenn aber diese Ursprungsländer sich immer centner. Eine solche Landwirtschaft kann man technisch nicht rück- vielleicht diejenige Summe, die man sonst als Verschuldungsmehr handelspolitisch abschließen, wenn uns dadurch die Konkurrenz ständig nennen.( Sehr richtig! rechts.) Num verlangt man, wenn summe der Landwirtschaft bezeichnet. Ich weiß nicht, ob auf dem Weltmarkt immer mehr erschwert wird, so folgt daraus mit der Körnerbau nicht mehr lukrativ sei, eine intensivere Bieh- diese Summe richtig ist, es tonimit mir aber int umbezwinglicher Logit, daß wir die Sammelpofitionen in Einzel- zucht. Bei unserm Klinia ist aber eine intensive Vich- wesentlichen auf die Erhaltung der Landwirtschaft an.( Beifall positionen auflösen müssen, um nicht große Sammelpofitionen uniren wirtschaft nicht möglich ohne einte intensive Getreide- rechts.) Jede Herabsetzung der Rentabilität führt zu einer Vernach Vertragsstaaten gegenüber preiszugeben und den meistbegünstigten wirtschaft.( Schr wahr! rechts.) Ich bin mir allerdings, lässigung des Betriebes( Sehr richtig! im Centrum.) und das rächt Staaten diese großen Sammelpofitionen ohne Gegenleistung in den ehrlich gestanden, zweifelhaft darüber, ob es sicher ist, wie die sich an der ganzen Nation. Molkenbuhr hat gestern davon gesprochen, Schoß zu werfen.( Sehr richtig! rechts.) Die deutsche Fahrrad- Herren von der Rechten annehmen, daß Deutschland in der Lage ist, daß auch die Industriezölle aufgehoben werden sollen. Er wird sich industrie führt über 20 Proz. ihrer Produkte ins Ausland aus, die feinen Getreidebedarf völlig felbst zu produzieren. Es steht aber sehr hüten, das sofort zu verlangen.( Sehr richtig! im Centrum.) Stahlfederindustrie über 25 Broz., von den in Deutschland produzierten fest, daß kein überflüssiges Getreide in Deutschland eingeführt wird. Das lebhaftefte Interesse an der Erhöhung der Zölle hat ja ganz Nähnadeln gehen 68 Proz. ins Ausland, von Nähmaschinen 45 Broz., Wan tann nicht von einer Ueberschwemmung gewiß die Landwirtschaft. Die Wünsche aus den Kreisen der Land= von der Textilindustrie über 20 Proz., Borzellan 67 Broz., Spielwaren Deutschlands mit Getreide sprechen, denn es wird wirtschaft, zum Beispiel aus meinem Wahlkreise, gehen viel höher faft 69 Proz., Musikinstrumentenindustrie 51 Broz., Uhren 43 Proz., fein Getreide eingeführt, das nicht auch innerhalb der deutschen Zoll- als die Minimaljäße. Wenn feine Industriezölle beständen, kömite von der Zuckerindustrie 52 Proz. Bei dieser Sachlage müssen wir grenzen verbraucht würde. die Landwirtschaft allerdings darüber in Erwägung treten, ob sie durch einen specialisierten Tarif Stompensationsobjekte gegenüber den Man hat einmal das Gleichnis gebraucht, durch den modernen überhaupt Zölle für sich braucht, durch diese Industriezölle aber wird meistbegünstigten Staaten schaffen. Was soll aus unsrer Ausfuhr- Verkehr werde unser Erdball zusammengepreßt wie ein Gummiban. sie sehr schwer belastet. Die Höhe der Mindestfäße hängt von der industrie werden, wenn wir uns diese Kompenfationsobjekte ver- Der Vergleich ist drastisch und wahr. Aber gerade deshalb ist es ganzen Gestaltung des Zolltarifs ab. Die Frage können wir ruhig scherzen? Unfre Exportindustrie z. B. nach Amerika ist bereits zurück- unsrer Landwirtschaft so schiver, mit andren Ländern, die heute in der Kommission verhandeln. Die Wünsche meiner Freunde aus gegangen für Glaswaren von 61/2 Millionen auf 4 Millionen, für gleichsam vor den Thoren des Zollgebiets Getreide produzieren, zu Bayern gehen dahin, die Mindestzollsätze für Gerste, Hafer und litterarische und Kunstgegenstände von früher 22/2 Millionen auf fonfurrieren, wenn die Bestellungskosten so niedrig sind wie z. B. Roggen zu erhöhen. Herr Moltenbuhr meinte gestern, man 161/2 Millionen, für Seide und Seidenwaren von 49 Millionen auf in Argentien oder das Klima ein viel günstigeres ift.( Sehr richtig! fneble erst die Arbeiter durch Zuchthausgefeze, um ihnen dann 30 Millionen, für Wollengarn und Wollwaren von 21 auf rechts.) Die Frage, ob erhöhte Zölle auch erhöhte die Lebensmittel zu verteuern. Meine Herren, wir haben doch aber 12 Millionen. Demgemäß liegen die neuen Specialsätze eminent im Getreidepreise bedingen, ist noch nicht entschieden. ist noch nicht entschieden. Unfre das Zuchthausgesetz abgelehnt. Herr Moltenbuhr meinte auch, vom Interesse unsrer Ausfuhrindustrie, der wir ihren auswärtigen Markt Getreidepreise werden sich meines Erachtens immer nach den Welt Schutz der nationalen Arbeit spreche man mur, wenn man den erhalten müssen, und diejenigen politischen Richtungen, die im marktspreisen richten, ein Schutzzoll hat allerdings den Vorzug, daß Arbeiter auspowern wolle. Es hat bei uns noch niemand daran geInteresse der Ausfuhrindustrie den vorliegenden Zolltarif bekämpfen zu Zeiten besonders reicher Ernte es verhindert wird, daß unfre dacht, in den Zollfäßen weiter zu gehen, als ein unbedingtes Bezu müssen glauben, sind bei diesem Rennen auf ein falsches Pferd Getreidepreise unter einen gewiffen Minimaljaz heruntergehen. dürfnis dazu uns nachgewiesen wird. Betriebe, die dauernd ohne gekommen. Der gestrige Einwand des Abg. Molkenbuhr, Amerika sei Herr Molkenbuhr sagte gestern, in den Preisen der Waren Rente fortgefegt werden sollen, müssen zu Grunde gehen. schutzzölnerisch geworden infolge unfrer Maßnahmen gegen amerikanische wird das bezahlt, เม ตริ an menschlicher Arbeit in Uebrigens sollen ja doch die Normen der Zölle zu WohlFleischwaren, trifft nicht zu; Amerika hat seine Schutzzollpolitik ein- ihnen steckt. Nachher aber gab er der Grundrente Schuld fahrtseinrichtungen für die Arbeiter verwendet werden. geführt nicht nur gegenüber Deutschland , sondern gegenüber der ganzen an der Preisbildung. Eins kann doch nur der Fall sein. Ich Auch der Herr Reichskanzler hat in diesem Sinne eine Erklärung Welt. Amerita ist schutzölluerisch geworden im Interesse der Entwicklung fomme mit zu den Viehzöllen. Fest steht für mich, daß die deutsche feiner Zeit abgegeben, und daß die Mehreinnahmen aus den Zöllen seiner eignen nationalen Industrie. Sind wir denn überhaupt Landwirtschaft technisch im stande ist, den Fleischbedarf Deutschlands ganz beträchtliche sein werden, dürfen wir auf jeden Fall annehmen. Hochschnyzöllner?( Ruf links: Ja! Heiterkeit.) Ich behaupte, zu decken. Von 1897 wurden 300 Kilo Vieh pro Hektar weniger Die Wichtigkeit von Handelsverträgen erkenne ich durchaus an und wir sind es nicht in Verhältnis zu andren Staaten. Der objektive produziert als technisch möglich wäre. Selbst das reiche England ist wir sind auch der Ansicht, daß auf Grundlage diefes Tarifs der Abs Maßstab dafür ist das Verhältnis der Zolleinnahmen zu dem aber nicht im stande gewesen, seinen Fleischbedarf zu decken, schluß neuer Verträge möglich sein wird. Der Herr Staatssekretär Wert der Einfuhr. In den Vereinigten Staaten betragen weil es keinen Zonlschutz für Vich besaß.( Sehr richtig! hat ja bereits betont, daß wir der beste Käufer der Welt sind. die Zolleinnahmen von Wert der Einfuhr 27,50 Proz, rechts.) Wir haben gesehen, ivie in den Zeiten des Wir sind auch gewillt, die Interessent der Konsumenten wahrs in Frankreich 9,76 Proz.. in Italien 13,71 Broz., in wirtschaftlichen Aufschwungs eine Anzahl von Arbeitern vom Lande zunehmen.( Lachen bei den Socialdemokraten. Ruf: Auch?) Rußland innerhalb der europäischen Grenzen 32,61 Proz. und in in die Städte gezogen find. Diese Abwanderung bedeutet eine Auch die Konsumenten, die wir vertreten, werden mit der Deutschland 9,04 Proz.( Hört! hört! rechts.) Wie sich in Zukunft große Gefahr für die Landwirtschaft. Diesem Uebelstande können Erhöhung der Zölle einverstanden sein, wenn sie notwendig sind, um dies Verhältnis gestalten wird, kann heute niemand voraussehen. Sie mur steuern, wenn Sie die Landwirtschaft in die Lage setzen, unsern Mittelstand zu erhalten. Es ist gesagt worden, die LandwirtDaß es aber vermutlich hinter dem andrer Staaten zurückbleiben die Löhne für ihre Arbeiter ähnlich zu normieren, wie sie die sch aft würde besser fortkommen, wenn jezige Landwirte, die über wird, ist selbstverständlich. Wir müssen unser deutsches Erwerbs Industrie zahlt. Konturs flagen, expropriiert würden. Nun, daß die Landwirte heute
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