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Nr. 283. 18. Jahrgang. 2. Beilage des„ Vorwärts" Berliner Volksblatt. Mittwos, 4. Dezember 1901.
Tokales.
Die Schulnot ist im Osten der Stadt in der letzten Zeit so groß geworden, daß den Bewohnern dieses Stadt teiles allmählich die Geduld zu reißen beginnt. Der Vorwärts" hat bereits im Sommer darauf hingewiesen, daß in der Petersburgerstraße eine ganze Schule fliegt", b. h. in Ermangelung eigner Klassenräume die Räume einer andren Schule mitbenutzt. Das ist natürlich nur in der Weise möglich, daß das Schulhaus Tag für Tag sowohl vor- als auch nachmittags benutzt wird. Schon damals waren uns aus den Kreisen der Eltern Klagen über diese
dem
auf 28 600 geschätzt. In der Hälfte der Betriebe ist die Arbeitszeit zugegangen: Am Sonnabend erschien auf der neu errichteten verkürzt. Im Verband der Metallivarenfabrikanten ist von November Station Schönhauser Danum" bei Schönhausen an der Lehrter Bahu, zu November die Arbeiterzahl von 9278 auf 8719 gefunten( was furz nachdem ein Zug in der Richtung Berlin die Halle passiert hatte, Der Wahlverein für den fünften Wahlkreis hält heute jedoch gegen Oktober schon ein Erholung bedeutet); von 135 Be- ein etwa dreißigjähriger Mann und erfundigte sich bei dem bei Leydecker, Sophienstr. 34, eine öffentliche Bersammtrieben arbeiten 36 verkürzt. Die( fast vollständige) Aufnahme der Stationsvorsteher nach der Abfahrt des nächsten Zuges. Nachdem er Iung ab, in der Gen. Eduard Bernstein einen Vortrag hält: männlichen Krankenkassen- Mitglieder hat für den 1. Rovember hierauf Bescheid erhalten, knüpfte der Fremde mit Krankenkassen- Mitglieder Wofür kämpft die Socialdemokratie?" 337 438 ergeben, gegen 345 986 ein Jahr zuvor, die der weiblichen Stationsvorsteher ein Gespräch an, im Verlaufe dessen er plötz indes eine Steigerung: 135 675 gegen 132 046; an den Ziffern der lich einen Revolver zog und einen Schuß auf den Beamten abgab. weiblichen fehlen jedoch noch die 18-19 000 Mitglieder der Orts- Dieser hatte univillkürlich die Hand zur Abwehr emporgehoben und Krankenkasse für Wäschefabritation, die merkwürdigerweise mit ihren fo drang ihm die Kugel in den Arm. Che der Verbrecher noch Feststellungen nicht fertig geworden zu sein scheint. In jedem Fall einen zweiten Schuß abgeben konnte, faßte der Stationsvorsteher wird die geringe Zunahme der weiblichen von der bedeutend größeren nach dem Revolver und rief um Hilfe. Der Mordbube, der seinen Abnahme der männlichen erheblich überragt. Eine befonders deutliche Plan vereitelt fah, ergriff die Flucht und entkam trotz der sofort Abnahme zeigen die Kassen der Gürtler, Klempner, Schloffer, aufgenommenen Verfolgung. Ein Bündel, welches der Fremde vei Maschinenbauer, Mechaniker. feiner Flucht zurückgelassen, enthielt verschiedene Gegenstände, welche stätigt, das unsre Erhebungen ergeben haben. So wird in den Grundzügen durchaus das troftlofe Bild be aus einem am Tage vorher in Schönhausen verübten Diebstahl herrühren. Der Thäter ist vermutlich nach Berlin zu entflohen. Zur Bürgermeister Frage. Wie Stadtverordneter Nosenow gestern in einer Versammlung des Bezirksvereins für das Köpenicker Mädchen Namens Dora Distel, die Tochter eines Paftors and Ju einem Hotel hat gestern früh um 8 Uhr ein junges aus Stadtviertel mitteilte, ist Stadtrat Kauffmann vor der zweiten Wahl der Umgegend von Dresden sich zu erschießen versucht. von mehreren Stadtverordneten darüber interpelliert worden, ob er tam gestern abend hier an und nahm in einem Hotel der Königauch unter allen Umständen an dem Bürgermeister- Mandat grägerstraße Wohnung. Um 8 Uhr früh hörte das Hauspersonal in festhalten würde. Sie wiesen auf die Vorkommnisse in Königsberg ihrem Zimmer einen Schuß fallen und fand sie halb angekleidet in hin und betonten die Notwendigkeit, Berlin vor ciner bloßen ihrem Blute schwimmen. Die Lebensmüde hatte sich eine RevolverTheaterspielerei" zu bewahren. Stadtrat Kauffmann habe fugel in der Herzgegend in die Brust geschossen und wurde schwerdarauf befriedigende Versicherungen gegeben und er- verlegt in ein Krankenhaus gebracht. Was sie zu ihrem unseligen Härt, er fei Mannes genug, fein Mandat unter feinen Umständen Schritt veranlaßte, ist nicht bekannt. freiwillig aufzugeben. Diefen Mitteilungen des Stadtverordneten Rosenow gegenüber
ift.
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Sie
Den Tod im Waffer suchte und fand in der vorletzten Nacht ein unbekanntes Mädchen von 20 bis 24 Jahren. Sturz vor 2 Uhr stürzte sich die Lebensmüde, indem sie das Geländer überſtieg, von der Waterloo- Brücke in den Landwehrkanal. Den Rettungsball, den zwei Männer ihr zuwarfen, verschmähte fte, und bald ging fie unter. Erst nach längerem Suchen gelang es dem Schiffer Kulice, fie als Leiche zu landen. Die Ertrunkene, die nach dem Schauhause gebracht wurde, ist etwa 1,60 Meter groß, untersetzt und kräftig, hat dunkelblondes Haar und blaue Augen, eine stumpfe Safe, etwas aufgeworfene Lippen und Leberflecke auf beiden Wangen und trug ein braunes Jackett, einen grauen Kleiderrock mit Taille aus gleichem Stoff, einen grünen und einen hellblauen Unterrock, weißgraue, rotgeftreifte Wäsche, schwarze wollene Strümpfe, helle Lederschuhe und ein weißes Taschentuch mit den Zeichen F. F.
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Zustände zu Ohren gekommen. Inzwischen sind die Dinge aber nicht besser, sondern eher noch schlimmer geworden; denn der Beginn des sondern eher noch schlimmer geworden; denn der Beginn des Winterhalbjahrs hat dem Osten eine weitere, beträchtliche Vermehrung der schulpflichtigen Kinder gebracht, ohne daß eine entsprechende Vermehrung der Schulgebäude hat stattfinden können. Erst zu Ostern ist dem Stadtteil die Vollendung von ein paar neuen Doppelschulhäusern in Aussicht gestellt. Nach Mitteilungen von Eltern, die sich erneut an uns gewandt haben, liegt die Unterrichtszeit für die in Betracht kommenden Schulen in der Petersburgerstraße immer noch so, daß manche Kinder morgens von 8-11 Uhr, andre mittags von 11-2 Uhr Unterricht haben; außerdem wird magistratsoffiziös gemeldet: In der Bürgermeister- Frage haben wird dann nachmittags von 2-4 Uhr unterrichtet. Wo Kinder mit dem Stadtrat Kauffmann mit Rücksicht auf die veränderte Sachverschiedenen Alters find, da geht das eine um 8 und kommt um lage bisher keinerlei Verhandlungen auch nicht aus 11, das andere geht um 11 und kommit um 2, und das erste geht Stadtverordneten - Kreisen geschwebt. Stadtrat Kauffmann hat auch dann wieder um 2 und tommt um 4. Unter solchen Umständen ist bisher keinerlei Erklärungen abgegeben.- Erklärungen wären in selbstverständlich ein geordneter Haushalt nicht durch dieser klarliegenden Sache auch höchst überflüssig gewesen. zuführen, und von einem gemeinsamen Mittagessen kann Der diesjährige Weihnachtsmarkt beginnt am 11. Dezember vollends keine Rede sein. In den Kreisen der Eltern wird und dauert bis zum 27. Dezember einschließlich mit der Maßgabe, beabsichtigt, gemeinschaftlich eine Beschwerde an daß am 28. früh 8 Uhr sämtliche Buden und Verkaufseinrichtungen Schuldeputation einzureichen. Der Der Gedanke von den Straßen und Blägen fortgeschafft sein müssen. Die für den ist nicht übel. Für das Winter Halbjahr ist davon zwar 15. und 22. Dezember dieses Jahres durch Bekanntmachung vom kaum noch Abhilfe zu erwarten selbst eine Mietsschule, 5. November dieses Jahres getroffenen Polizeibestimmungen fiber die die ja ebenfalls nur ein trauriger Notbehelf wäre, ließe sich Sonntagsruhe im Handelsgewerbe finden auch auf den WeihnachtsDie Verhaftung eines Bankdirektore in Schöneberg nicht im Handumdrehen einrichten aber vielleicht sieht sich die marft Anwendung. erregt dort großes Aufsehen. In Schöneberg bestand seit Oftober 1899 Schulverwaltung wenigstens in Zukunft ein bißchen mehr vor, wenn Die königliche Eisenbahndirektion berichtigt in der Frage der die Spar- und Diskontobank zu Schöneberg ", eingetragene Genossenfie weiß, daß es mit der Geduld der Eltern zu Ende Arbeiterentlassungen wieder ein bißchen. Die Sufchrift lautet: In fchaft mit beschränkter Haftpflicht, in dem Hause ihres Direktors Eltern, die sich über solche und ähnliche Mißstände dem Artikel Ihrer Beitung vom 20. November b. 3., 2. Beilage, C. Gollin, Golzstraße 18. Die Bant machte gute Geschäfte, aber und Mängel der Schule den Lehrern und Rektoren gegenüber bestellen Sie aus Anlaß der Ihnen am 17. November b. Js. diesseits Direktor Gollin lebte auf großem Fuße, hatte eine verschwenderisch eingesandten Berichtigung die Behauptung auf, daß die entlaffenen ausgestattete Wohnung und gab für Brillanten, Gemälde und dergl. klagt haben, haben zuweilen die Antwort hören müſſen:„ Nun, Arbeiter das Gegenteil beschwören wollen, nämlich, daß nichte große Summen aus. Auch fostspielige Reisen gehörten zu feinen andre beklagen sich doch nicht; die Mehrzahl der Eltern scheint doch derartiges gesagt worden ist." Unter Bezugnahme auf§ 11 des Liebhabereien. Da feine Einnahmen zur Bestreifung aller dieser ganz zufrieden damit zu sein." Derselben Ansicht ist natürlich auch Breßgefeßes ersuchen wir um Aufnahme folgender Berichtigung: Ausgaben nicht hinreichten, so vergriff sich der Direktor an dem die Schulverwaltung bisher getvesen. Aber vielleicht wird sie nun 1. Nach der amtlichen Erklärung des Dienstvorstehers ift den Arbeitern Gelde seiner Bank. Gollin wurde auf die Anzeige eines ehemaligen endlich eines andren belehrt werden. bei ihrer Annahme mitgeteilt worden, daß ihre Beschäftigung nur Borstandsmitgliedes der Bank am Montag durch die Schöneberger eine vorübergehende sein könne; auch sei allgemein bekannt gewesen, Kriminalpolizei festgenommen und gestern dem Untersuchungsrichter Die Stadtverordneten- Versammlung hat sich in ihrer Sigung daß eine dauernde Verwendung nicht in Frage komme. 2. Die zugeführt. Die Veruntreuungen belaufen sich nach den bisherigen am Donnerstagnachmittag 5 Uhr u. a. mit folgenden Gegenständen Arbeiten des Erweiterungsbaues waren nicht schon im Auguft beendet, Feststellungen auf 170 000. Welcher Art Geschäfte Direktor der Tagesordnung zu beschäftigen: Berichterstattung über eine Petition, es ist vielmehr noch im Oktober daran gearbeitet worden. 3. Daß Gollin gemacht hat, dafür nur ein Beispiel: Ein Moabiter Hausbetr. Preisermäßigung für Motorengas.-Berichterstattung von den entlassenen Arbeitern an Sonntagen einige zum Schließen befizer wandte fich in einer Verlegenheit an seine Bank. Gollin über die Vorlage betr. den Abschluß eines Vertrages mit den Moabiter der Thüren, zum Abkoppeln und Heizen der Maschinen, zum Bahn- riet ihm, für diese eine Hypothek von 30 000 M. auf sein Vorlagen betr. die Erhöhung der für den steig sprengen und zur Beihilfe bei einzelnen Schrankenwärtern ver- Grundstück eintragen zu lassen, er werde ihm alsdann Druck der Reiseberichte über den Besuch der Welt- Ausstellung wendet worden sind, ist richtig. Es entspricht dies der dienstlichen Stapital auszahlen. Die Hypothet wurde eingetragen, aber in Baris bewilligten Summe, die Verlegung des Friedrich- Uebung, nach der für den verstärkten Sonntagsverkehr Hilfskräfte das Geld ließ auf fich warten. Endlich erklärte der Herr Werderschen Gymnasiums nach Moabit und die Eröffnung der aus dem Streckenarbeiter- Personal herangezogen werden. Außerdem Direktor, es bedürfe noch eines Wechsels über 18 000 M. Auch XIII. Realschule zu Ostern kommenden Jahres, eine lag diese Verwendung durchaus im Juteresse der Arbeiter, da sie den unterschrieb der Hausbefizer, da seine Verlegenheit durch die Zahlung aus dem der Stadtgemeinde Berlin zur Begründung einer sonst für den Sonntag keinen Lohn erhalten hätten. 4. Es ist nicht Verzögerung noch größer geworden war. Nun hätte er nach der wohlthätigen Stiftung zugefallenen Nachlaß des Professor Vier- richtig, daß die Leute als Hilfsbremser bei Schnellzügen heran- Berabredung mit 2000 m. fernere 16 000 m. bekommen sollen; in lingschen Ehepaares, die Erwerbung des Straßenlandes von dem gezogen worden sind. 5. Durch die Teilnahme an der Abteilung A der Wirklichkeit aber erhielt er nur 8000, die andere Hälfte des verGrundstücke Alte Schüßenstraße 1, die Festschung der Höhe der Arbeiterpenfionstaffe genügen die bei der Eisenbahnverwaltung besprochenen Kapitals wurde ihm bei der Bank gutgeschrieben. So von den Anliegern für Pflasterung und Unterhaltung neuer Straßen schäftigten Arbeiter der Versicherungspflicht nach dem Invaliden- erhielt der Mann für Hypothek und Wechsel über 48 000 M. gerade zu erstattenden Kosten für das Rechnungsjahr 1901, die Festsetzung versicherungs- Gesetz; ohne Rücksicht auf die Dauer der Beschäftigung 8000. die Festsetzung versicherungs- Gefeß; ohne Rücksicht auf die Dauer der Beschäftigung 8000 M. Die Wohnungseinrichtung, Brillanten zc. des verhafteten der für die Rechnungsjahre 1902/1904 zur Erstattung zu berechnenden müssen- so lange die Beschäftigung dauert- Wochenbeiträge zur Direttors wurden beschlagnahmi. Das Grundstück in der Golzstraße Kosten für Verpflegung von Geistestranten und Epileptischen Abteilung A entrichtet werden. Diese Beiträge fönnen bei der gehört der Schiviegermutter Gollins, zwei Grundstücke in der in den betreffenden städtischen Anstalten,- die Ueberweisung Beendigung der Beschäftigung ebensowenig zurückgezahlt werden wie Grunewaldstraße und in Alt- Moabit seiner Frau. des Terrains der früheren Gasbehälter Anstalt ant Stoppenplatz für Gemeindeschulzwecke, die Mietung von Räumen im Sause Königstr. 61 zu Bureauzwecken, die Annahme des zum besten der hiesigen Handwerkerschulen bestimmten Nachlasses der Ratsmaurermeister Julius und Emilie Mappesschen Eheleute, forderlich. und die Verlegung des auf dem Kemperplatz befindlichen Brunnens. Wir dachten, daß diese Berichtigung" uns endlich den Kopf Außerdem findet in diefer Sigung statt: 1. Am Beginn: die Ein- fosten würde. Aber wie man sieht, begnügt sie sich damit, Er führung und Verpflichtung der neugewählten Stadtverordneten Berger flärungen für die von uns gerigten Maßnahmen herbeizubringen. und Thieme; 2. um 6 Uhr: die Wahl von 2 unbesoldeten Stadt- Auf die Mühe der Widerlegung ist, wenn man von ganz nebensäch räten( Stellen der Herren Gehrice und Kalisch). lichen Kleinigkeiten absieht, verzichtet worden.
Elektricitätswerken.
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die Beiträge, die durch Klebemarken entrichtet werden. Die Heranziehung zwveier Arbeiter zu Beiträgen für die Abteilung B der Benfionstafse war nach den bestehenden Bestimmungen wegen der früheren Mitgliedschaft dieser Arbeiter zur Abteilung B er
Das Hausschuh- Berbot im Central- Arbeitsnachweis. In Ein ungewöhnlicher Grund verursachte gestern die Bertagung unsrer Sonnabendnummer berichteten wir, daß ein Angestellter des Central- Arbeitsnachweises einen Mann, der wegen eines Fußübels Hausschuhe trug, geboten habe, sich damit nicht wieder sehen zu lassen.
das
Specialitätenteil zu gute fommende Aenderung des Programms Im Apollo- Theater hat der Dezember eine namentlich dem gebracht. Züchtige Akrobaten, die zum Teil unglaubliches in Gliederverrentungen leisten, sind die drei Manfroids, ebenso geben sich die Amones als vorzügliche Parterrekünstler. Halsbrecherisch bis zum äußersten und doch wieder unbegreiflich sicher ausgeführt find die Trapezafte der Brüder Feresina. Von den Balancierfünften dieser Artisten könnte ein Bülow profitieren. Eine vorzügliche Tänzerin ist Juanita Thero; nicht minder anmutig erscheint die von Feuer und Farbenspiel umgebene Serpentintänzerin Roland. Als Humorist tritt Herr Kaiser vom Metropol- Theater auf. Diesem Künstler ist auch die Rolle des Redacteurs im König Aqua" übertragen worden. Merkbare Kürzungen haben die Ausstattungsoperette etivas genießbarer gemacht.
Aus den Nachbarorten.
eines vor der 11. Straffammer des Landgerichts I anstehenden Termins. Wegen versuchten schweren Diebstahls sollte gegen den Krankenwärter Wilhelm Dehnert verhandelt werden, der in einem Krankenhause beschäftigt und eines Tages dabei betroffen worden war, Zu dieser Angelegenheit teilt uns ein Arbeitnehmer, der dem verfchloffene Behälter, in denen sich Wertgegenstände befanden, zu erbrechen. Er wurde aus dem Dienst entlassen und unter Anklage Borstande des Zentral Arbeitsnachweises angehört, folgendes mit: gestellt. Der Angeklagte war zum gestrigen Termin nicht erschienen. Die bürgerliche Mehrheit nenerdings unsre Genossen von der Be In der Spandaner Stadtverordneten- Versammlung sucht Der Träger der Hausschuhe ist vom Portier nur darauf aufmerksam Statt seiner traf die Nachricht ein, daß Dehnert am Abend vorher gemacht worden, daß die Hausordnung den Besuchern des Arbeits- in der Weise Selbstmord verübt habe, daß er sein Zimmer in Brand ſegung der Kommissionen und Deputationen auszuschließen, so auch nachweises das Erscheinen in Hausschuhen verbiete. Eigentlich stedte und schwere Brandwunden erlitt, die feinen Tod zur Folge Kommission. Unfre Genoffen machten deshalb den Anfang einer in der letzten Sigung wieder bei Besetzung der Grundwertsteuerzurückgewiesen sei der Arbeiter aber nicht. Man habe ihm auch im hatten. Unter diesen Umständen mußte die Verhandlung vertagt" Obstruktion, indem sie mehrfach namentliche Abstimmungen Borzimmer des Bureaus des Herrn Dr. Freund nicht gesagt, dieser werden. über verschiedene Vorlagen beantragten, sehr zum Leidwesen des sei für Arbeitslose nicht zu sprechen, sondern Herr Dr. Freund sei Ein neues Opfer der Straßenbahn. Der 44 Jahre alte Vorstehers Schröder, der diese Taktik eine Verschleppung der Verhier, d. h. im Bureau der Landesversicherungs- Anstalt, in An- Oberlieutenant a. D. Heinrich Grunert, der aus Magdeburg ge- handlungen" nannte, worauf ihm von unsren Genossen prompt die gelegenheiten des Arbeitsnachweises nicht zu sprechen. bürtig ist, von seinen Renten lebte und seit sechs Jahren Lützow- Antwort wurde:„ Es kommt noch besser, warten Sie nur ab!" Die Diese Richtigstellungen sind nicht von besonderem Belang; wir straße 85a wohnte, besuchte gestern nachmittag einen Bekannten im vom Grundbesigerverein beantragte Vermehrung der Stadtfind also im wesentlichen richtig berichtet worden. Einen Unfug Blumeshof. Auf dem Heimweg wollte er feiner Wohnung gegen verordneten- Mandate von 42 auf 48 lehnte die Versammlung in nannten wir es, daß Leuten, welche Hausschuhe tragen, der Besuch einen von der Potsdamerstraße her kommenden Wagen der Linie führte dazu aus, daß man bei der bisherigen Anzahl ganz gut ausüber den Fahrdamm überschreiten. Da er schlecht fah, nahm er namentlicher Abstimmung ab; der Referent Stadtv. Jenne( lib.) der Räume des Arbeitsnachweises verboten ist. Daß diese Be- tüstrinerplay- Wilmersdorf erst wahr, als er schon nahe an ihn gekommen sei; auch sei der jezige Sigungsfaal nur für 42 Sige einstimmung in der That höchst ungerechtfertigt und überflüffig ist. herangekommen war. Der Wagenführer rief ihn an, Grunert fab auf. gerichtet und schließlich würde auch bei der jetzigen Zahl schon häufig viel dürfte man jetzt auch in der Leitung des Central- Arbeitsnachweises erblickte den Wagen plötzlich in seiner Nähe, erschrat und versuchte zu viel geredet! Stadtv. Pieper hatte sich namens unserer eingesehen haben. Aus Anlaß unsrer Mitteilung hat das erwähnte hastig dem drohenden Unheil zu entrinnen. Dabei fiel er aber auf dem Fraktion für die Vermehrung der Mandate ausgesprochen. Vorstandsmitglied veranlaßt, daß die Bestimmungen, welche das vom Negen glatt gewordenen Asphalt hin, geriet muter die Blatt- Ihre sociale Fürsorge für die Armen bethätigte die Versamm Tragen von Hausschuhen verbietet, aus der Hausordnung form und mit den Beinen unter die Räder. Nachdem man den Ver- lung dadurch, daß sie das Sammeln von Raff- und Leseholz, gestrichen wird. Von jetzt an dürfen Leute, die aus irgend unglückten durch Emporheben des Wagens befreit hatte, brachte man das bisher den mit einem Holzzettel a 50 Pf. versehenen Bersonen einem Grunde feine Stiefeln tragen können, deswegen nicht aus den ihn in einer Droschke in das Elisabeth Krankenhaus. Sier starb er an jedem Tage der Woche gestattet war, auf zwei Tage in der bald nach der Aufnahme infolge seiner schweren äußeren und Woche einschränkte. Räumen des Central- Arbeitsnachweises hinausgewiesen werden. inneren Verlegungen. Angesichts solcher immer wiederkehrender Unsere Genossen ließen durch Rieger ihren streng ablehnenden Wir können also mit Genugthuung tonstatieren, daß unsre Inglücksfälle muß man sich von neuem fragen, ob es denn ganz un- Standpunkt erklären. Unsere Anträge, vier statt zwei Tage zu setzen Besprechung des besagten Mißstandes einen guten Erfolg ge- möglich ist, eine gut funktionierende Schutzvorrichtung anzufchaffen? und die Holzzettel fortan unentgeltlich an bedürftige Einwohner habt hat. Zu dem Selbstmordversuch in der Kastanien- Allee 18 wird abzugeben, wurde in namentlicher Abstimmung mit 20 gegen 12 Die Erhebungen des Berliner Magistrats über die Arbeits- uns mitgeteilt, daß die Ursache, warum Frau Nt. die Verzweiflungs- Spandauer Stadtverordneten Mehrheit in allen socialen Fragen begiv. 25 gegen 7 Stimmen abgelehnt. Die Rückständigkeit der losigkeit sind abgeschlossen. Neben überwiegend ungünstigen Be that beging, nicht in Liebesgrant, sondern in Nahrungssorgen gelegen Spandauer Stadtverordneten Mehrheit in allen socialen Fragen richten aus den einzelnen Geschäftszweigen haben sich doch auch hat. Die Mitteilung, daß Frau R., die übrigens 83 nicht 37 Jahre offenbart sich immer drastischer. einige Lichtblicke gezeigt. Die Berliner Brauereien find trotz des alt ist, mit einem 19jährigen Mann ein Verhältnis gehabt hat, ist allgemeinen Konsumrückganges recht gut und bei unverkürzter Arbeits eine durchaus irrtümliche. Zum Glück ist Frau S. jetzt wieder zeit beschäftigt. In 16 Brauereien wurden am 1. November hergestellt. Dieses Jahres 3387 gegen 3322 Arbeiter am 1. November 1900 Selbstmord eines Arztes. Ein Arzt in Moabit tötete sich durch gezählt. Die Buchdruckereien find nach vorübergehender Stockung einen Revolverschuß in den Kopf. Er hatte sich in seinem Beruf eine wieder steigend beschäftigt. Das Baugewerbe zeigt normale Berhältuiffe. Singegen hat sich die schlechte Lage der Metallindustrie sehr schmerzhafte Gesichtsrose zugezogen und fcheint die That im Fieberwahn vollbracht zu haben. vollständig bestätigt. Die Zahl der männlichen Arbeiter im Verbande
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der Metallindustriellen ist vom 1. Ottober 1900 bis dahin 1901 von Ueber einen Ranbmordverfuch auf einen Stationsvorsteher 73 100 auf 32 200 aurüdgegangen und wird für Ende des Jahres ist der hiesigen Kriminalpolizei aus Rathenow folgende Mitteilung
Die Rigdorfer Baudeputation beschäftigte sich in ihrer letzten Sigung abermals mit den Maßnahmen zur Linderung der Arbeitsnot. Fast einstimmig wurde beschlossen, der Stadtverordneten- Versammlung zu empfehlen, die beim Bau des fchiffbaren Stichtanals erforderlichen Erdarbeiten in eigner Regie auszuflihren. Die Stadtverordneten Bersammlung soll mit einer entsprechenden Vorlage in einer bald anzuberaumenden außerordentlichen Sigung befaßt werden. Es sind außerdem bezüglich der Abtretung von Land durch Privatbesitzer einige Formalitäten zu erledigen, Der Bürgermeister teilte mit, daß nach der von der Polizeidirektion