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r. 284. 18. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 5. Dezember 190%

Berliner Partei- Angelegenheiten.

Erster Wahlkreis. Den Genossen die Mitteilung, daß am Sonntag, den 8. Dezember, nachmittags 5 Uhr, in der Urania ,, Ueber den Wolken" gegeben wird. Billets für sämtliche Plätze zu dem Ausnahmepreis von 60 Pf. find bei folgenden Genossen und Sonn­tags von 4 Uhr an in der Urania zu haben: Osw. Paff, Kurstr. 8/9; Georg Weihnacht, Grünstr. 21; Jakob Ege, Roßstr. 23; Emil Günther, Bischofstr. 12; Gustav Glaue, Krausenstr. 18; Joh. Frant, Charlotten­straße 60.

Erster Wahlkreis. Der Wahlverein hält am Freitagabend 8 Uhr in Cohns Festsälen, Beuthstr. 19/21, eine öffentliche Versammlung ab. Auf der Tagesordnung steht ein Vortrag von Rechtsanwalt Victor Fränkl:" Zwei Kulturbilder Justerburg und Wreschen". Frauen haben Zutritt.

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Dritter Wahlkreis. Am Freitagabend 8 Uhr spricht im großen Saal von Buggenhagen am Moriz- Platz Reichstags- Abgeord neter Wolfgang Heine über den Militärstaat und das Rechts­gefühl des Voltes". Außerdem Diskussion. Regen Besuch der Ge­nossinnen und Genossen erwartet Der Vertrauensmann.

Reinickendorf . Sonnabend hält der Wahlverein bei Meinhard, Hauptstr. 48, eine Generalversammlung ab, in der Reichs­tags- Abgeordneter Ledebour referiert.

Tokales.

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mit denen der Jugendschriften- Markt alljährlich vor Weihnachten rauben. Frau R., die bei dem Geräusch, welches der Einbrecher überschwemmt wird, dann wird sie nicht umsonst ins Wert gesezt verursachte, erwachte, rief laut um Hilfe, und nun gab der Mords, gewesen sein. B. bube auf die im Bett liegende Frau drei Revolverschüsse ab. Zwei der Kugeln durchschlugen die Längspfosten des Der Zopf, der fikt ihm hinten. Den Centralverein für Bettgestelles, während das dritte Geschoß dicht neben Arbeitsnachweis haben wir zu hoch eingeschätzt, als wir gestern dem Kopfe der Fran N. in das Kissen drang. Da auch die Tochter meldeten, daß der Zopf des Hausschuheverbots endlich ab- des R. erwachte und um Hilfe rief, so ergriff der Thäter die Flucht. geschnitten fei. Die folgende Zuſchrift des Herrn Dr. Freund Etiva eine Stunde später drang er in die Wohnung des Kaufmanns belehrt uns darüber, daß nur wenige Härchen aus dem Bopf aus Bleiß, wo er die bei seiner Flucht auf dem Bahnhof Schönhauser gezupft sind und die Schönheit des Ungetüms nur im gelinden Damm fortgeworfenen Gegenstände stahl. Eine in dem betreffenden Vereins zugesandten Schreiben: Maße beeinträchtigt ist. Es heißt in dem uns vom Vorsitzenden des Raume auf dem Sofa schlafende elfjährige Tochter des B. verhielt sich zu ihrem Glück vollständig ruhig; sie würde sonst zweifellos ein Opfer des Eindringlings geworden sein. Leider haben die be­teiligten Personen in der Aufregung dem Aeußeren des Verbrechers so wenig Beachtung geschenkt, daß sie nicht im stande sind, der Bes hörde ein zuverlässiges Signalement zu geben.

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Der Vorwärts" bringt in Nr. 283 die Mitteilung, daß auf Veranlaffung eines Arbeitnehmer Mitgliedes des Vorstandes des Centralvereins für Arbeitsnachweis die Bestimmung, welche das Tragen von Hausschuhen in den Wartesälen des Arbeits­nachweises verbietet, aus der Hausordnung gestrichen sei. Diese Mitteilung ist unzutreffend, die fragliche Bestimmung der Hausordnung besteht vielmehr nach wie vor u Ret. Personen, welche z. B. wegen eines Fußleidens teine Stiefel tragen fönnen, ist das Tragen von Hausschuhen gestattet und in dem vom Vorwärts" berichteten Fall ist von mir Remedur geschaffen worden. Das Verbot der Hausordnung richtet sich nur gegen diejenigen Besucher, welche lediglich aus Bequemlich keit das Tragen von Hausschuhen vorziehen. Ich bitte, diese Berichtigung im Borwärts" abzudrucken.

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Wie soll mun festgestellt werden, aus welchen Gründen ein behausschuhter Arbeitsloser der Etikette nicht genügt? Muß der Mann sich unter Umständen durch ein ärztliches Attest über seine Strankheit oder durch eine Bescheinigung des Armenkommissions Vorstehers über sein Elend ausweisen, das ihm nur noch das eine Baar Hausschuhe übrig gelassen hat? Und wird überhaupt Armut als Milderungsgrund angesehen? Man sollte doch endlich eine Be­ſtimmung völlig aufheben, welche die Arbeiter gar nicht anders denn als eine gegen sie gerichtete Chifane auffaffen tönnen.

liners wird aus Spandau folgendes berichtet: Gestern nach Ueber den Aufsehen erregenden Selbstmord eines Ber­mittag traf ein anscheinend dem Arbeiterstande angehöriger Mann der Nähe des Bahnhofs belegene Schantlokale. Allenthalben erzählte mit der Bahn aus Berlin in Spandau ein und besuchte mehrere in er, daß er sich mit seiner Frau gezanft habe und gegen sie thätlich geworden sei; er müsse sich nun das Leben nehmen. In später Abendstunde weilte er in einer der Havel benachbarten Gastwirtschaft, wo er sich in gleicher Weise äußerte. Schließlich entfernte er sich hatte, schwang er sich angesichts eines zahlreichen Publikums auf das und ging auf die Charlottenbrücke zu; als er deren Mitte erreicht Geländer und sprang in die Fluten, aus denen er auch nicht wieder Rettungsverfuche waren erfolglos. Der unbekannte Selbstmörder zum Vorschein fam. Die von einigen Schiffern unternommenen Rettungsversuche waren erfolglos. Der unbekannte Selbstmörder war ein Mann Mitte der dreißiger Jahre.

Was sollen wir unsren Kindern zu lesen geben? Die an Montag eröffnete Jugendschriften Aus ftellung im Gewerkschaftshause( Engel- llfer 15) ist bisher recht hübsch besucht gewesen. In dem kleinen Saal II, in dem sie untergebracht ist, würde es schon am Dienstag in den Erschossen hat sich in seiner Wohnung der 21 Jahre alte Abendstunden zeitweise fast zu eng. ( Die Ausstellung ist von Student der Medizin Kurt Volk, der Sohn eines Kaufmanns aus mittags 12 Uhr bis abends 10 Uhr geöffnet, und der Besuch ist Mainz . Der junge Mann befand sich seit fünf Wochen in Berlin unentgeltlich.) Unter den Besuchern sind die Arbeiter Ueber die Schulnot im Often der Stadt sind uns aus Zimmer. Am Dienstagmorgen fand ihn seine wirtin aus einer und bewohnte in der Bandelstr. 20a zu Moabit ein möbliertes und Arbeiterfrauen weitaus in der Mehrzahl. Gerade das wurde von den Veranstaltern der Ausstellung gewünscht und erwartet, Elternfreisen weitere Klagen zugegangen. Uebereinstimmend Kopfwunde start blutend und nur noch leise röchelnd im Bett und in dieser Hinsicht darf der erste Versuch, der hier gemacht wird uns von allen Seiten gefagt, daß die Zustände, die hier liegen. Er hatte sich eine Revolverkugel in den Kopf geschossen. Die worden ist, bereits jetzt als gelungen bezeichnet werden. herrschen, nicht länger zu ertragen sind. Das Schulhaus Frau sorgte für seine Ueberführung nach dem Moabiter Kranken­Der erste" Bersuch dieses Wort bedarf allerdings einer ge- in der Petersburgerstraße, das für zwei Schulen bestimmt hause. Dort starb der Verwundete noch im Laufe des Vormittags. wissen Einschränkung. Der meines Wissens allererste Versuch, ist, wird schon seit Ostern von vier Schulen benutzt. Das System In Briefen, die er außer an feine Verwandten noch an die Revier­fich mit einer Ausstellung von Jugendschriften an die Eltern zu der fliegenden lassen hat sich hier zu einer Blüte ent- polizei und feine wirtin gerichtet hatte, gab Bolt über die Verans wenden, wurde in Berlin bereits im Dezember 1898 gemacht, und wickelt, die alles bisher Dagewesene übersteigt. Manche Klassen- laffung zum Selbstmord keine Auskunft. Die Wirtin bat er um Ent­zwar von der Jugeudschriften Vereinigung des schuldigung. Berliner Lehrer- Vereins. Jene Ausstellung ging hervor zimmer werden von früh bis abend benutzt. Hier geht es umunter­aus den jahrelangen und emfigen Bemühungen der deutschen Lehrer- brochen hincin und hinaus, wie bei einem Taubenschlag. Man kann schaft, die minderwertigen Jugendschriften zu verdrängen und den sich leicht vorstellen, wie es da um die Lüftung bestellt ist. befferen Schriften Eingang zu verschaffen. Die Bemühungen Selbst ganz kleine Kinder müssen bis abends um 6 unterrichtet find zwar nicht vergeblich gewesen, aber die bisherigen Erfolge find werden, weil vorher tein Zimmer für die betreffende Klaffe ver­noch nicht groß. Der mit der Ausstellung von 1898 gemachte, An- fügbar wird. Der Stundenplan einer sechsten Klasse sicht so erkennung verdienende Verfuch mißlang leider vollständig. Die aus: Montag und Donnerstag 8-11, Dienstag und Freitag 11-2 Ausstellung wurde von Eltern fast gar nicht besucht und ist selbst in und 4-6, Mittwoch und Sonnabend 11-2. Ein solcher Stunden­Fachkreisen nicht überall bekannt geworden. Die Jugendschriften- Ausstellung im Gewerkschaftshause geht von sollte. Es ist unerhört, daß Eltern zugemutet wird, fleine, sieben Die Jugendschriften- Ausstellung im Gewerkschaftshause geht von plan ist ein Unfug, gegen den die Aufsichtsbehörde einschreiten parteigenössischen Streifen aus. Sie ist veranstaltet worden in Anlehnung an die dankenswerten Bestrebungen der jährige Kinder noch abends nach 6 1hr aus der Schule nach Hause deutschen Lehrerschaft, aber unabhängig von jener 1898er Ans- gehen zu lassen. stellung und, wie ich höre, sogar ohne Kenntnis derselben. Der Vater des Gedankens Böswillige Alarmierungen der Feuerwehr sind in Kopen ich bitte ihn, es mir nicht übel zu Hagen fast ganz beseitigt worden durch eine besondere Einrichtung nehmen, daß ich es verrate ist Genoffe Dr. Arons. Das Ber - der Feuermelder. Bu gleichem Zweck baut man in Deutschland , wie dienst, diesen neuen Versuch gemacht zu haben, würde selbst dann die Tägl. Rundsch." meldet, neuerdings in die öffentlichen Feuer­nicht verringert, wenn es sich um eine bewußte Wiederholung des melder Alarmgloden ein. Diese werden durch eine Klappe mißlungenen Verfuches von 1898 gehandelt hätte. Das eigentlich bewegt, die gehoben werden muß, bevor die Meldung erfolgen kann. Neue ist, daß hier zum erstenmale überhaupt die Möglich= feit geschaffen worden ist, die Eltern und besonders die Arbeiter Die Glode ertönt, sobald sich jemand an dem Melder zu schaffen kreise für die Sache zu gewinnen. Schon die Wahl des sich wie macht, und ist so kräftig, daß selbst im weiteren Umkreise Bassanten von selbst zu diesem Zweck darbietenden Gewerkschaftshauses, das auf die Feuermeldung aufmerksam werden. Es ist somit infolge der Arbeiterbevölkerung zusagt und durch seine Eigenart auch die dieses Läutens die Verfolgung der meldenden Person im Falle der Aufmerksamkeit bürgerlicher Gesellschaftsschichten auf sich zu lenten unbefugten Bethätigung des Welders möglich. geeignet ist, sicherte dem Unternehmen von vornherein die Beachtung weiterer Kreise. Die diesjährige Jugendschriften­Ausstellung ist zum mindesten der erste mit Umsicht unter nommene und erfolgreich durchgeführte Versuch, an bie Eltern heranzukommen.

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Im Cirkne Busch ist gestern ein großes Manege Schauſtüc aufgeführt worden, das den Namen Klondike erhalten hat und foll. Es gehört schon ein kleines Bermögen dazu, von Europa nach ein Bild aus dem modernen Goldgräberleben Amerikas darstellen dem graufig kalten Goldlande hinzugelangen; um das moderne äußerste Thule aber nach Berlin in den Cirkus zu transportieren, hat Direktor Busch Reichtümer angewendet, die wohl noch kein Gold­gräber von dort mit beimgebracht hat. Schon das erste Bild, das von Bracht und Farbenreichtum, und nun steigert sich von Bild eine chinesische Spielerspelunke in San Francisco darstellt,' stroyt zu Bild die märchenhafte Wirkung. Aber nicht allein das Auge schaut Dinge, die selbst verwöhnten Menschen neu find, auch das Gemüt tommt auf seine Rechnung, denn wir erleben, wie ein rothaariger Gesell, der alle Untugenden besitzt, die je in Jago, Franz Moor und dem Fabrikanten Dreißiger vereint waren, dort in der rauhen Eiswüste eine brave Goldgräberfamilie an die Indianer verrät, was zur Folge hat, daß die unglücklichen an Marterpfähle gebunden werden und dann auf der Flucht alle wilden Sprünge mitmachen müssen, die nur in einem Cirkus vollführt werden können. Ballettmeister und Regiffeur haben alles Raffinement aufgewendet, um das Indianerfest durch ein prächtiges Ballett, die Flucht über eine einstürzende Brücke, durch kühne Reiterkunststücke wirksam zu gc­Den Haupteffelt giebt aber das Schlußbild Das goldene stalten. Thal", das in Dekoration und Farbenwirkung so fühn angelegt ist, daß nur eine Stimme der Bewunderung laut wurde. Der Mann, der dies Bild geschaffen hat, darf sich mit Fug ein Künstler nennen.

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Aus den Nachbarorten.

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Das Berliner Adressbuch für 1902 ist erschienen und ge­langt von heute ab bis einschließlich Sonnabend, den 7. Dezbr. d. J. in der Haupt- Expedition des Berl. Lokal- Anzeiger", SW., Zimmer­Ein interessantes Kulturbild ist jetzt im Cirkus Schu straße 37-41 und zwar täglich von 9 Uhr vormittags bis 4 1hr mann zu sehen. Eine amerikanische Sänger- und Tänzer­nachmittags zur Ausgabe. Von den Vorbestellern kann das Adreß gesellschaft tritt dort als schwarzes Ueberbrett!" auf. Sechs Wer die Grundsäge und Absichten nicht kennt, die für die Ver- buch in einem Bande gegen Zahlung von 8 Mark und in zwei Negerinnen aus Quisiana veranschaulichen das Leben und anstaltung dieser Ausstellung bestimmend waren, der wird im ersten Bänden zum Preise von 10 Mart, aber nur gegen Aushändigung aber doch finnig genug, um Schlüffe auf Sitten und Charakter zus Treiben im fernen Westen. Ein bischen idealisiert allerdings, Augenblick über die geringe Zahl der ausgestellten der ihnen zugegangenen Legitimationstarte in Empfang ge­Bücher erstaunt sein. Ein der bemittelteren Klasse angehörendes nommen werden. Von Montag, den 9. d. Mis. ab, erfolgt die zulassen. Zuerst ein Bild von einer Baumwollenplantage, dann eine Ehepaar, das die Ausstellung besuchte, faßte sein schnell fertiges Urteil Bustellung der nicht abgeholten Exemplare durch besondere Boten Banjo- Serenade und hierauf der Kuchentanz, der dem Baar , das am in die Worte zusammen:" Die Auswahl ist nicht groß!" Das trifft gegen eine Uebermittelungsgebühr von 10 Pf. pro Exemplar für würdigsten und zierlichsten einberschreitet, nach feierlicher Judikatur in gewissem Sinne durchaus zu. Die Auswahl" ist in der That Berlin und von 20 Pf. pro Gremplar für die benachbarten Vororte. einen Kuchen einbringt. Zum Schluß fommt ein malerisches Reiter­nicht groß", sie ist namentlich erheblich geringer als in den Buch Der Verkauf nicht vorbestellter Exemplare zum Ladenpreise von schauftück. Feierliche Lieder begleiten diese eigenartige Borstellung. läden. Für die Jugend aller Jahresklassen, Knaben und Mädchen, 12 Mark( für die Ausgabe in zwei Bänden) findet nur in der vor- lnd das ist das überraschende, daß die merkwürdigen Gesänge von von den noch nicht Schulpflichtigen bis hinauf zu den längst aus der genannten Haupt Expedition statt. Das Namensverzeichnis den schwarzen Damen mit gutgeschulter und wohlflingender Stimme Schule Entlassenen, find nur gegen 250 Bücher unterhaltender oder enthält die Adressen der Einwohner von Berlin , der drei vorgetragen werden. belehrender Art ausgestellt. Daß es nicht mehr sind, das hat aber Nachbarstädte Charlottenburg, Schöneberg und Nixdorf und Theater. Das Metropol Theater beging Dienstag die feine sehr guten Gründe. Ein wichtiger Teil des Auswählens, näm weiterer 27 Vororte, die insgesamt eine Bevölkerung Feier der 100. Aufführung des Ausstattungsstüdes Schön war's Lich die Absonderung und Zurüdweisung der von rund 23/4 Millionen aufweisen. Im Gewerbenachweis do ch". Eine Fülle von Blumenspenden ehrte die Künstler bis auf Schundlitteratur, ist hier im voraus besorgt worden. Die sind in den etwa 1800 berschiedenen Geschäftszweigen nahe- den Hund herab, der in der Posse mitwirft". Ausstellung soll ja nur eine Ausstellung von empfehlen sau 60 000 größere Firmen vertreten. Im Schiller Der Gejamtinhalt hat heater wird Sonntagnachmittag Beaumarchais Lustspiel werten Jugendschriften sein bon Büchern, die einem gegen den Jahrgang 1896, den ersten des von August Scherl heraus- Figaros Hochzeit " in Scene geben; Sonntagabend kommt Halbes geläuterten Geschmack als die verhältnismäßig besten gegebenen Adreßbuchs, um 952 Seiten zugenommen, sodaß der Jugend" zur Aufführung. Die erste Aufführung von Reices gelten dürfen. Sie soll den Eltern diejenigen Bücher, die von unfren Jahrgang 1902 mumehr 235 Doppel- Bogen, also 3760 Seiten, Märchendichtung, Die schöne Melusine " findet Mitte nächster Kindern gelesen zu werden verdienen, in die Augen rücken und so enthält. Damit ist das Berliner Adreßbuch nicht nur das inhalt- Woche statt. Casino Theater. Am Sonnabend wird die zur Berdrängung jener Schundlitteratur beitragen, die die Auswahl" reichste, sondern auch das umfangreichste unter den Adreßbüchern der Gesangspoffe Der Mädchenjäger" und das Volksstück Weihnachten " mancher Buchläden so groß" machen. Weltstädte geworden. So wiegt z. B. das Londoner Adreßbuch 5, zum erstenmale aufgeführt. In den Hauptrollen wirken die Herren Es versteht sich von selbst, daß die Meinungen darüber, was das Pariser 5/2, das New Yorker 31/2, das Chicagoer 4/2 Kilo, Direktor Berg, Busemann, Epstein, Wendt, und die Damen Ernst, empfehlenswert ist, auseinander gehen. Ich selber habe in während das Berliner ein Gewicht von 7% Kilo hat. Hinfer und Schulz mit. der diesjährigen Ausstellung ebenso wie in derjenigen von 1898 etliche Bücher gesehen, die ich meinem Jungen bestimmt nicht Der Fall Bredenbeck und die deutsche Schriftstellerwelt. in die Hände geben würde ich denke dabei nicht an den Der Allgemeine Schriftstellerverein( Siz Berlin ) hat in seiner Sizung Stoff, sondern an die Darstellung dafür habe ich mich aber hier vom 30. November einstimmig beschlossen, sich dem Proteste des Zum Kommunalwahlkampf in Lichtenberg wird uns bes wie dort über viele andre Bucher herzlich freuen dürfen. Ich Vereins Berliner Preffe" gegen die unwürdige Behandlung des richtet, daß diefer nunmehr wieder akut geworden ist. Der Kreis. fann den Lesern des Vorwärts" nur empfehlen, die Ausstellung im Redacteurs Bredenbeck- Dortmund anzuschließen. ausschuß des Niederbarnimer Kreises hat in seiner gestrigen Be Gewerkschaftshause in den paar Tagen, die sie leider nur noch schlußsigung auf Antrag des" unpolitischen Bürgervereins Lichtene geöffnet sein wird, recht zahlreich zu besuchen und selber zu Ein dreister Diebstahl ist in der Nacht zu gestern im Hause berg" beschlossen, die Mandate der vier socialdemp prüfen. Vielleicht wird mancher sich über dieses und jenes Buch Niederwallstr. 16 verübt worden. Die Diebe, welche sich in das fratischen Gemeindeverordneten Weißflud, wundern, möglicherweise sogar ärgern, aber hoffentlich wird geschloffene Haus eingeschlichen haben müssen, stahlen im Stonfettions. We bemeyer, Sette und Grauer für ungültig es feiner unterlassen, auch nach den andern Büchern zu lager von Cohn und Sohn einen erheblichen Posten Anzüge; zu erklären, das Klage Objekt auf 8000 Mart auzite greifen, deren Betrachtung und Durchsicht Freude macht. Berück- ebenfalls thaten sie sich dort an Cognac und Cigarren in solchem leber- zunehmen, und zwar für jedes der angefochtenen Mandate fichtigt ist jede Geschmacksrichtung; in dieser Beziehung ist die Aus- maße gütlich, daß dentliche Spuren der Unmäßigkeit am nächsten Morgen auf 2000 Mart und die Kosten, so weit der Gemeindevorstand wahl thatsächlich viel größer als in vielen Buchläden, die bis zu sehen waren. Auch der Schaden, der an der Baulichkeit angerichtet als Beklagter in Frage kommt, nicht in Ansatz zu bringen. Herr unter die Decke mit dem elendesten Schund vollgestopft sind. wurde, ist sehr erheblich, da die Diebe mit aller Gewalt zunächst Bankdirektor Gemeindeverordneter Blong( freisinnig!) als Vertreter des Was den Inhalt der Bücher betrifft, so sind auch Kriegsgeschichten das Mauerwerk und eine eiserne Thür zu zerstören versucht hatten. flagenden Bürgervereins" führte in der Verhandlung aus: Der und selbst biblische Stoffe nicht ganz ausgeschlossen worden. Aus- Als dies Vorhaben, in die Lagerräume zu gelangen, mißglückt war, beklagte Gemeindevorstand hate in seiner Bekanntmachung der schlaggebend hierfür waren lediglich künstlerische Gesichtsholten die Einbrecher, wie vermutet wird, vom Hofe eine Leiter her- Wahlen zur Gemeindevertretung wohl, wie zulässig, die Kommunal­punkte. Eines indes habe ich nicht gefunden: Indianergeschichten; bei, um so mit mehr Glück durch das Fenster in die in der ersten Wahlbezirke in ihrer Angrenzung angegeben, auch habe aber ich habe sie nicht vermißt. Etage gelegenen Lagerräume zu gelangen. Daß dies Wageſtück un mitgeteilt, wie viel Gemeindeverordnete im Bezirk zu wählen Die Ausstellung giebt den Eltern Gelegenheit, die Bücher in bemerkt gelingen konnte, ist nur dadurch erklärlich, daß außer dem seien, nicht aber sei bestimmt, ob und und wie viel Angefeffene", boller Muße eingehend und gewissenhaft zu prüfen und, wo sie das für hinten im Quergebäude wohnenden Portier sich fein lebendes Wesen b. 5. Grundbesitzer oder Nichtangesessene" zu wählen seien. Im nötig halten, sogar von vorn bis hinten durchzulesen was man in zur Nachtzeit im Hause aufhält. übrigen bestreite er, daß die drei erstgenannten Gemeindeverordneten einem Buchladen bekanntlich nicht kann. Darin liegt die Bedeutung Die gemütskranke Offizierstochter aus Posen, deren Ver- Grundbesiger" im Sinne der Landgemeinde- Ordnung seien. Wenn einer solchen Veranstaltung. Verkauft werden in der Ausstellung, die ja schwinden wir dieser Tage meldeten, ist in Wien aufgefunden und der Kreisausschuß dieser seiner Ansicht zustimme, dann wären Stette, tein Geschäftsunternehmen ist, keine Bücher. Die Bestellung beim Wedemeyer und Weißfluck Nichtangesessene"; da diese aber mehr Buchhändler wird aber dadurch erleichtert, daß unter die Besucher von dort ihren Eltern wieder zugeführt worden. Stimmen als Grauer erhalten haben, Kette und Wedemeyer jedoch mentgeltlich ein Verzeichnis der ausgestellten Bücher verteilt wird, Zu dem Raubmord- Versuch auf den Stationsvorsteher gleiche Stimmenzahl, so müßten die vier Mandate ungültig sein. in welchem Titel, Verlag und Preis( von 4 M. bis hinab zu 70 Pf.) Packebusch auf dem Bahnhof Schönhauser Damm wird noch ge- Das Mandat des Gemeindeverordneten Grauer sei um so mehr uns angegeben sind. meldet, daß der Verbrecher schon in der Nacht vom Sonnabend zu gültig, als dieser als Führer der beklagten Partei, durch Wenn es durch diese Ausstellung gelingt, zunächst wenigstens Sonntag in Schönhausen , dem bekannten Bismarckschen Gut, einen bie Gültigteits Ertlärung seines Mandates die etlichen hundert oder vielleicht auch etlichen tausend Kindern jene Mordversuch verübt hat. Er war in die Wohnung des dienst Situation in der Gemeindevertretung wesent elenden Machwerte aus den Händen zu winden, lich abwesenden Bahnwärters Ritter eingedrungen, um dort zu lich beeinflusse.( Wir haben es immer gefagt, daß es sich

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