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Nr.

t. 285. 18. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Freitag, 6. Dezember 1901.

Reichstag  .

105. Sigung vom Donnerstag, 5. Dezember 1901, nachmittags 1 hr.

Am Bundesratstische: Graf Posadowsky, Möller, bayrischer Finanzminister v. Riedel.

gesetzt.

Die erste Beratung des Zolltarif Gesetzes   wird fort­Preußischer Handelsminister Möller:

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der eigentliche Urheber des Antrags Kanig gewesen ist.( Stürmische Bier ist eben so ausgezeichnet wie früher.( Große Heiterkeit!) Die Heiterkeit.) bayrische Regierung hat unsren Wünschen stets Verständnis entgegen­Herr Richter hat der Regierung die Vertretung von Sonder- gebracht. intereffen vorgeworfen. Bertritt Herr Richter nicht auch Sonder- Die Worte Brotwucher" und" Blutsanger" sind aber ganz un intereffen? berechtigt. Der Bauer muß heutzutage fein Geireide Monate lang sumenten und macht mir zum Vorwurf, diese seien im Wirtschaftlichen   sich schinden und sich bis früh um 10 im Bette wälzen.( Heiterkeit Er vertritt die durchaus berechtigten Sonderintereffen der Kon- unverkauft liegen lassen, bis er es endlich losschlagen kann. Er muß Ausschuß nicht gehört worden. Der Konsument ist ein ganz ungeheuer lints.) vielföpfiges Ungeheuer.( Große Heiterkeit.) Die Behauptung, daß Die Junker brauchen aber trotzdem keinen Vorspann; sie wissen durch höhere Zölle der Konsument übermäßig belastet und die Lebens- ihre Rechte zu vertreten, auch die Jutereffen der kleinen und lage der Arbeiter herabgedrückt würde, beruht auf sehr primitiven Bes mittleren Grundbefizer. Die Herren von der Linken be= rechnungen. So einfach ist unsre voltswirtschaftliche Entwicklung nicht. rechnen den Umfang der kleinen bäuerlichen Besizer. Sind Da find Hunderte von Faktoren mit im Werke.( Sehr gut! rechts.) Sie( nach links) benn blind, wenn Sie durch die Fluren Seit dem Zollsystem von 1879 hat sich die wirtschaftliche Entwicklung von Deutschland   fahren, daß Sie nicht sehen, wie viel kleine in ganz Deutschland   in ganz ungeahnter Weise gehoben.( Wider Besizer in den Dörfern wohnen und ihr Feld bebauen? Abg. Spruch links.) Gewiß, die Handelsverträge haben dazu Richter behauptet, höhere Getreidezölle kämen nur Besizern von mitgewirkt und ich behaupte noch heute, daß fie nüßlich und über 100 Hektaren zu gute. Abg. Richter ist gewiß ein sehr ge­notivendig find, aber die Grundlage des Aufschwunges war der Zoll- bildeter Redner( Heiterkeit), aber deshalb ist noch nicht alles wahr, tarif von 1879. In diesem Jahre ist die Wende gewas er fagt.( Große Heiterkeit und Beifall rechts.) Ein Mann wie tom men.( Lachen links.) Richter sollte solche verkehrte Behauptungen nicht aufstellen:

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Wir

Ich muß mich zunächst gegen einige Aeußerungen wenden, die im Laufe der letzten Tage hier im Hause gefallen find; zunächst gegen den Abg. Richter. Dieser hat die meines Erachtens ungeheuerliche Be­hauptung aufgestellt, der neue Tarif stelle ein unerhörtes System von Universal- Protektionismus dar. Ich muß demgegenüber die wahren Verhältnisse und Zahlen, die schon Graf Posadowsky   dar­gelegt hat, nochmals scharf und präcis hervorheben. Die Zahl der Bolltarifpofitionen ist in erheblichem Maße gesteigert worden, um denjenigen Uebelständen abzuhelfen, die sich bei den Handelsvertrags­Verhandlungen der 90er Jahre herausgestellt hatten. Mit Recht ist dafür Die Löhne der Bergarbeiter sind nach der amtlichen Statistit Ich selbst besige etwa 30 Hektar und tann genau den Nugen schon das Zeugnis des Freiherrn v. Marschall angerufen worden. der preußischen Bergbehörden, nachdem sie 1878 einen Tiefpunkt berechnen, den mir ein höherer Zollschuß gewähren würde. Wer damals an den Handelsvertrags- Verhandlungen beteiligt war, hat erreicht hatten, feit 1879 sehr start gestiegen, bis sie dann in den Seit den letzten Handelsverträgen find den deutschen   Bauern erfahren, was es heißt, über große Sammelpofitionen verhandeln zu lezten Jahren eine durchschnittliche Jahreshöhe von 1350 M. er- Millionen verloren gegangen.( Sehr richtig! rechts.) Auf dem platten müssen. Wir haben mehrfach andren Staaten Konzessionen gemacht reichten. Auch bei den andren Arbeiterkategorien hat ein Aufschlag Lande lasse ich mich von Herrn Nichter nicht verblüffen.( Heiterkeit.) vider Willen, ja vielfach wider Wissen, Das sollte nicht wieder kommen. der Löhne seit 1879 um etiva die Hälfte stattgefunden. Auch in den Meine Ausführungen beruhen auf Wahrheit, ich bin nicht Diese Uebelstände rechtfertigen unbedingt die größere Specialisierung. Reihen der Socialdemokratie erkennen ja einige gelehrte Herren hierher gekommen, um schöne Reden zu halten, um Phrasen 946 Positionen hat der Tarif, 282 davon sind zum Teil diese Zahlen an und erklären feineswegs jedes Bollsystem für unbedingt zu machen.( Unruhe links.) Herr Molkenbuhr hat sich erhöht und nur 241 sind wirklich ganz erhöht worden. verwerflich, das eine Erhöhung der Lebensmittelpreise bringt. neulich als Vertreter der Müller aufgespielt. Es ist aber ganz Mit wenigen Ausnahmen sind die Bölle auf Halbfabrikate Ich sehe in dem Tarif ein günstiges Instrument, um wieder falsch, daß die Müller im allgemeinen feinen Schutzzoll brauchen, nicht verändert. Mit Ausnahme der Textil- und Gewebe zu Handelsverträgen zu kommen, welche dem deutschen   Erwerbs das fann höchstens für die ganz großen Müller zutreffen, die Industrie Ivaren die sehr schlecht weg- leben, wenn es auch gegenwärtig einen erheblichen Rückschlag er kleinen und mittleren Müller können ohne erhöhten Getreidezoll nicht gekommen, weil der Zoll auf die Fabrikate nur ganz wenig fährt, wieder Vorteil bringen müssen. Ich persönlich habe in keiner auskommen. höher war als auf die Rohstoffe, so daß die Arbeit nicht genügend Weise meine Meinung geändert. Ohne den Abschluß von Handels- Vor allem habe ich hier die Berflichtung, für die deutschen  geschützt wurde. Zum Beispiel wurden einfache Maschinen mit drei verträgen würden wir auch nicht im stande sein, den armen Herren Hopfenbauer einzutreten. Es muß unbedingt auch für Hopfen Mark, Stabeifen fast ebenso hoch mit 2,50 Mark verzollt. Landwirten überhaupt zu helfen. Eine Differenzierung für Roggen ein Minimal- und Magimaltarif eingeführt werden.- Den Wirtschaftlichen   Ausschuß hat schon Graf Posadowsky gegen und Weizen ist erforderlich. Die landwirtschaftliche Bro- wollen teine Sonderinteressen vertreten, sondern wir wollen den Schutz die unberechtigten Angriffe verteidigt. duktion hat etwa 6/ 2-7 Milliarden Wert, die der gesamten nationalen Arbeit.( Lachen links.) Das Vertrauen der Herr Gothein hat gestern mit einem wenig geschmackvollen Aus- Industrie nach unfren Schäzungen 11-12 Milliarden. Bauern ist gestärkt worden durch die Reden des Herrn Reichskanzlers brud den Wirtschaftlichen   Ausschuß als Animiertncipe für höhere Die Landwirte müssen berücksichtigen, daß sie mit ihren Interessen und des Grafen Posadowsky. Wir hoffen, daß die Regierung ihre Zölle bezeichnet. Wenn schon einmal dieser Wiz privatim gemacht in der Minderheit sind. Eine Verständigung zwischen Worte auch einlösen wird. Mit dem Worte des Herrn Reichskanzlers: war, so hätte Herr Gothein besser gethan, ihn nicht zu reproduzieren. andwirtschaft und Industrie ist die Grundlage, auf Der Landwirtschaft zum Schutz, der Industrie nicht zum Truz! find Ich kenne das ja, wie die Versuchung an einen Parlamentarier der der Tarif aufgebaut werden muß. Die eingestellten Bölle tragen wir einverstanden. Es wird Ihnen nicht gelingen, einen Strich zu herantreten kann, ein gutes Schlagwort einmal zu verwerten, aber dieses der schlechten Lage der Landwirtschaft Rechnung. Heutzutage beträgt machen zwischen den Bauern im Osten und im Westen. Der war ein sehr schlechtes.( Sehr gut! rechts.) Die Vertreter im Wirtschaft- in Deutschland   die Gesamtheit unsrer Zölle im Verhältnis zur ge- denische Bauernstand steht von Ost nach West, von Süd nach Nord lichen Ausschuß find ohne alle Rücksicht auf Parteifchattierung gewählt famten Einfuhr nur 9,4 Broz., in Italien   18,7 Broz, in Frankreich   einig da. Ich appelliere an die Reichsregierung und an den Reichs­worden. Ich selbst habe die Einladungslisten geführt und habe 9,6 Proz., in Rußland   32,6 Proz., in den Vereinigten Staaten   tag; vergeffen Sie nicht: Des Vaterlandes Macht und Kraft allein vielfach dafür gesorgt, daß Herren andrer Parteirichtungen, die mir 27,8 Proz. liegt in der Landwirtschaft.( Lebh. Bravo! rechts. Der Reichs noch zu fehlen schienen, hinzugezogen wurden. Das ganze System Herr Molfenbuhr hat sich darüber beklagt, daß die Löhne nicht tanzler betritt den Saal) 1000 100% war das der kontradiktorischen Vereinigungen. Man suchte möglichst mit den Dividenden gleichen Schritt halten. Aber gerade in England Abg. Bebel( Soc.): entgegengesezte Meinungen zu hören. Als man dann immer mehr ist ja das System der gleitenden Lohnstala auf Betreiben der zur Erkenntnis der ungeheuren Inkonsequenz des früheren Arbeiter selbst aufgegeben worden. Es giebt eben nichts so sprochen, dem die ganze moderne Entwidlung ein Greuel und Zarifes fam, verstand es fich von selbst, daß man Verderbliches für die Arbeiter, als wenn sie in stellenweise Verschiebungen und Erhöhungen vornahm. Die einem Jahre tausend Mart Einkommen haben einscheue list.( Gr.Unruhe rechts.) Denn wenn es nach feinen Grundsägen Sachverständigen find ebenfalls ohne jede Nüdsicht auf die und im nächsten mit sechshundert Martanstommen ginge, fämen wir schließlich dahin, daß jede Fabrik zu gründen ver Barteistellung ausgesucht worden. Einer der besten Freunde des sollen. Ich betone nochmals, ohne Erhöhung der Getreidezölle boten würde, daß die Eisenbahnen aufgehoben würden und daß alles Abg. Richter, unser zweiter Vicepräsident, Abg. Schmidt- Elberfeld, fommen wir um den Konflikt nicht herum. Ich habe als geschehen müßte, um die industrielle Entwicklung und damit Handel und Verkehr zu unterbinden. Wenn Herr Nißler am Schluß ist selbst wiederholt bei den Verhandlungen zugegen gewesen.( Bu- Handelsminister die Gesamtinteressen zu vertreten, diese Aufgabe zu ruf des Abg. Richter.) Jeder meint natürlich, das wäre richtig, was erfüllen, habe ich mir zum Ziel gesetzt, durch die Neden der erklärte, daß die Worte des Reichskanzlers, der Landwirtschaft zunt er glaubt.( Heiterfeit links.) Die beste Rechtfertigung des Opposition wird dieses Biel nicht erreicht.( Bravo  ! rechts und bei Schutz. der Industrie nicht zum Trug, feinen Anschauungen entsprächen, Tarifs ist, daß er eine so geht doch sein Programm auf vollständige Vernich Mittellinie darstellt zivischen den Nationalliberalen.) fung der Industrie. Meine Herren, daß Sie das nicht eine den Wünschen beider Seiten. Daß man davei Hunderte sehen, vielleicht auch nicht einsehen wollen, begreife ich. Ihnen ist es von Erwägungen hat geltend machen müssen und daß man bei diesen Erwägungen nur darum zu thun, Deutschland   wieder zum Agrarstaat zu nicht immer das richtige Herr Möller hat von einem Herrn Potiphar   gesprochen. machen. Ihre Bestrebungen gehen nur darauf hinaus, Handels­ges troffen hat, ist ganz selbstverständlich.( Große Heiterkeit und viel- So viel ich weiß, war dieser Herr Potiphar   eine Frau verträge unmöglich zu machen. Herr Nißler hat aus­faches: Sehr gut! Sehr richtig! links.) Dafür sind die Kommissions( Stürmische Heiterkeit.) beratungen da, bei denen Sie ihre Meinungen wiederholen können geführt, man hat das Volt in den letzten Jahren gegen die Bauern und bei denen auch von der andren Seite die Erwägungen nicht aufgehegt. Auch Graf Schwerin meinte, der Kampf müsse mit mehr fehlen werden. Maßgebend für die Höhe der Positionen war nicht Anstand, mit mehr vaterländischem Solidaritätsgefühl geführt werden. Nun ich muß sagen, Sie als Ratgeber in dieser inimer allein der Wert der Ware, sondern auch der Verhandlungswert Frage zu sehen, das erinnert wirklich an den Reinecke Fuchs. der einzelnen Pofitionen. Man fragt sich: Wie steht es mit der Konkurrenzfähigkeit der Länder, mit denen wir später zu paktieren Wir müssen dafür sorgen, daß die Landwirtschaft gekräftigt wird Wenn einer das Menschenmöglichste geleistet hat in haben. Wenn man verhandeln will, muß man auch etwas zu geben und so die Arbeiter wieder auf das Land zurückkehren. Thun wir aufhebung, so die Bauernbändler und der Bund haben. Wer nichts zu geben hat, kann nichts nehmen.( Buruf lints: das nicht, so ist die Folge eine Entnationalisierung des flachen was je die Socialdemokratie geleistet hat. 1893 erklärte man, man der Landwirte. Ihre Agitation ließ alles weit, weit hinter sich, Wir haben ja etwas zu geben!) Landes. leber kurz oder lang werden wir gezwungen fein, müßte unter die Socialdemokraten gehen, um die Regierung auf die den Pfad hinabzugehen, der gum der zum Antrag Kanig führt. Der Importierer Levy( Große Heiterkeit) hat natürlich ein großes nie zu beugen. Im Cirkus Busch wurde die Aeußerung ges Intereffe daran, das argentinische Getreide billig hereinſchaffen zu dem Bauernbundtag in Regensburg   hatte Herr Abg. Heim eine than: Die Minister tönnen mir sonst etwas fönnen, um es hier mit großem Profit zu verwerten. Was denkt er an die deutschen   Bauern, die durch diefe Stonkurrenz ruiniert werden. Rebe gehalten, die an Aufheßerei und Agitation gegen die Unire Politit aber darf sich nicht in den Dienst des bayrische Regierung das Menschenmöglichste leistete. Importierers Levy stellen.( Erneute stürmische Heiterkeit.) Vicepräsident Graf Stolberg: Der Herr Abgeordnete hat unter Der Schutz der Landwirtschaft muß ein ausreichender und energischer Namensnennung erklärt, dieser Abgeordnete hat eine Rede gehalten, sein. Je nachdem dies der Fall sein wird oder nicht, werden wir in welche an Aufhezzerei gegen seine Regierung alles andre hinter sich Präsident Graf Ballestrem: Ich bitte ben Herrn der Kommission stimmen. Neben dem Pflug muß in deutschen   Landen lasse. Ich erkläre dem Herrn Abgeordneten, daß dies nicht zulässig Bevollmächtigten des Bundesrats nicht zu unterbrechen.( Heiterkeit.) das Schwert stehen in hoc signo vinces! In diesem Zeichen ist.( Bravo   rechts.) werden wir siegen!( Beifall bei den Antisemiten.)

Gegen den bisherigen autonomen Tarif sind bei den Getreide­zöllen Berschiebungen nur vorgenommen worden: beim Roggen um 1,50 Mart und beim Weizen um 2 Mart. Dies find lediglich qualitative, teine principielle Aenderungen.

Auch Herr Richter scheint sich der Macht der Verhältnisse schon fo weit geffigt zu baben, daß er kein absoluter Gegner des Schuß­zolls mehr ist. Ich höre keine Antwort von ihm, also nehme ich an, daß es so ist.( Große Heiterkeit. Abg. Richter: Parteirede!) Jch spreche hier nicht als Parteimann.

Handelsminister Möller:

Abg. Dr. Vogel( Antis.):

Herr Richter hat das Lob des Grafen Caprivi in allen Ton­arten gesungen. Ich mußte dabei an den Spruch denken: Wenn Dein Wert dem Kenner nicht gefällt, so ist das schon ein böses Zeichen, doch wenn Dein Werk dem Richter gar gefällt, so ist es Beit, es auszustreichen.( Lachen links.)

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Abg. Nikler( tons.):

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Der Herr Vorredner hat von dem Standpunkt eines Mannes ges

Abg. Bebel( Soc., fortfahrend):

Auf

Herr Heim hat direkt gesagt, wenn die Wittelsbacher nicht auf Herr Nichter meinte, ich hätte in einer Rede am Niederrhein ge­die Wünsche der bayrischen Bauern hörten, dann hätte die bay= fagt: es fönne einem Angst und Bange werden, wie man aus dem Gegen den deutschen   Bauernstand ist mit Schlagworten agitiert rische Banernschaft kein Interesse an häßlichen Widerstreit der Parteien zu einer Verständigung kommen worden wie dem, er sei der Blutfanger" des deutschen Bo'kes; die Monarchie in Bayern.  ( Hört! hört! links.) Der Wahre Jacob" fann. Herr Richter stellte diesen Zustand als Folge der Sammel- Freifinnigen werden nicht müde, von der Begehrlichkeit der Agrarier" hatte ein sehr bezeichnendes Titelbild. Auf der einen Seite der politik hin. Ich glaube, er hat Ursache und Wirkung verwechselt. zu reden. Der große deutsche Kanzler Fürst Bismarck   aber hat Banernbund bei einem Getreidezoll von 7,50 M. mit der Devise: Im Sommer 1891 waren die Getreidepreise so abnorm hoch ge- die Bedeutung des Bauernstandes erkannt und ist mit seinen Mit Gott für König und Vaterland". Auf der andern Seite bei stiegen, daß man sich allein deshalb veranlaßt sah aus inner erhöhten Böllen   1887 durchgedrungen. Dann kam der Mann einem Getreidezoll von 3,50 m. die Devise:" Es lebe die Republik!" politischen Gründen die Getreidezölle herabzusetzen. Man hat diefe ohn Ar und Halm; mit diesem Mann hat die Linke gefiegt, er hat( Große Heiterfeit, Unruhe rechts.) Konzession damals Oestreich auf dem Präsentierteller entgegengebracht, das große Werk des Fürsten Bismarck mit einem Schlag vernichtet. Sehen wie uns doch einmal die Denkschrift des Bundes der ohne besondere Gegenleistung zu erhalten. Gerade von jener Beit ab find( Beifall rechts, Lachen links.) Unter den Caprivischen Handels- Landwirte und der sogenannten christlichen Bauernvereine an. Sie aber dann die Getreidepreise stetig gefallen, und infolge dessen ist verträgen leiden wir heute noch. Unser Viehst and ist ohne entbehren jedes Solidaritätsgefühls mit den übrigen die Bewegung im Volke entstanden, gegen die wir heute zu kämpfen unsre Schuld verseucht( Lebhafte Zustimmung rechts.); das ist klassen der Gesellschaft, der rücksichtslose Klaffen­haben. Dieser Konflikt muß unbedingt ausgeglichen werden. Herr die Konsequenz der unglücklichen Handelsverträge egoismus spricht aus ihnen. Eine große Masse der deutschen  Richter und seine Nachbarn wollen jedenfalls eine Straftprobe von 1892.( Lachen links.) Sie waren ein großes vater Bevölkerung müßte berhungern, Deutschland   müßte aufs leisten, aber sie mögen sich doch fragen, ob fie ländisches Unglüd. Man hat unsre Einnahmen verringert hören, ein Industriestaat zu sein, wenn jene Forderungen start genug dazu sind. Durch die scharfe Opposition und unsre Lasten verdoppelt. Die Industrie hat den Nutzen von erfüllt würden. Ich wundere mich nur, daß die deutschen   Bauern auf der einen Seite ist man nun auch auf der andern unfrem Arbeitermangel gehabt, Fabrit um Fabrik ist entstanden die Stirn haben, sich noch christlich zu nennen, während sie nur von Seite mit Forderungen gekommen, die für uns un- und hat die Arbeiter in die Städte gelockt. Die jetzige industrielle den gemeinsten, niederträchtigsten, egoistischen Klassenintereffen geleitet annehmbar sind. Man hat mir gefagt, ich feze Krisis ist nur die Folge der Ueberproduktion. Der Bauer kann aber, werden.( Große Unruhe rechts.) Sehr interessant war mir, daß mich zwischen zwei Stühle. Gewiß, meine Herren, das thute ich, wenn er fleißig und sparsam ist, noch heute sich eine Existenz Graf Schwerin mit feinem einzigen Satz auf die Forderungen des ( Große Heiterkeit.) aber das schließt nicht aus, daß man nach und gründen. Aus den Taschen des deutschen   Bauernstandes haben sich Bundes der Landwirte eingegangen ist. Dann tam der nach wieder in die Höhe kommt. Unser Programm tann nur fein: gewiffe Leute mit Millionen bereichert. Ich begrüße es mit Reichskanzler und fagte, man folle berücksichtigen, daß Hilfe der Landwirtschaft bis an die Grenze, daß die Handelsvertrags- Freuden, daß in dem von der Regierung vorgelegten Tarif- man vor fremden Ohren, vor den Ohren des Auslandes, rede. Nun, politit aufrecht erhalten werden fann. Wie will denn Herr Richter entwurf wenigstens vier Getreidearten durch Minimaltarife es giebt leider in Deutschland  , wie in allen Kulturstaaten der Welt, die Verhandlungen leiten, wenn er nichts zu geben hat. Ich be- gesichert sind; ich halte es aber für notwendig, noch zwet Nationen, eine Nation der Ausbeuter und Intera haupte, wir treiben praktische Politit. Sie aber treiben chimärische weitere wichtige landwirtschaftliche Erzeugnisse mit einem Minimal- brüder und eine Nation der Ausgebeuteten und Untera Politit. Die Mehrheit haben Sie nicht, die werden Sie und Maximaltarif zu verfehen. Im bayrischen Landtage hat der Ab- brückten( Lärmender Widerspruch rechts); der Reichskanzler hat auch bei einer Auflösung des Hauses, 811 der es geordnete Dr. Heim eine Besprechung der zollpolitischen Verhältnisse im Namen der ersten Nation gesprochen, ich spreche nicht fommen wird, nicht bekommen.( Bachen links.) veranlaßt, in der sich ergab, daß das ganze bayrische Volt mit Aus im Namen der zweiten Nation.( Erneute Unruhe und Zu Also ich glaube, die Sammelpolitik wird doch noch nahme der Socialdemokraten ein warmes Herz für die Wünsche rufe rechts.) Wir werden mit derjenigen Rücksichtslosigkeit die wieder zu Ehren kommen. Herr Nichter hat den guten der Landwirtschaft hat. Auch die dortigen Freifinnigen Interessen der unterdrückten Volksklassen vertreten, die die Wichtigkeit

Geschmad gehabt, ein auf mich gedichtetes Lied zu verlesen.( Seiter haben weit mehr Interesse für die Landwirtschaft als der Sache erfordert, und wenn man glaubt, im Ausland daraus feit.) Nun, auf dem letzten Parteitag der freifinnigen Volkspartei die Freifinnigen hier im Hause.( Lachen links.) Auf dem irgend welche Rückschlüsse ziehen zu müssen, wird uns das nicht im sollen auch drei Gedichte auf Herrn Richter verbrochen worden sein, großen bayrischen Bauerntage in Regensburg  , der von über geringsten genieren.( Unruhe rechts.) Wir haben den dringenden die vor der scharfen Kritik des Herrn Richter selbst wohl nicht be- 6000 Bauern besucht war, wurde allgemein verlangt, daß die 4 Haupt- Wunsch und das Verlangen, daß Handelsverträge auf teiner standen haben würden.( Sehr gut! rechts.) Hat Herr Richter getreidearten gleichmäßig verzollt werden müssen. Besonders auf Gerste ungünstigeren Basis, als gegenwärtig, abgeschlossen werden, vielleicht alle Bierreden, die auf ihn in Hagen   gehalten wurde in dieser Versammlung das Hauptgewicht gelegt. Der bayrische daß die gegenwärtigen Handelsbeziehungen Deutschlands  , die worden sind, immer geprüft auf ihre Geschmacklosigkeit? Gerstenbauer braucht einen höheren Gerstenzoll. Ich begrüße es freudig, es mit unendlicher Mühe und unter größten Opfern erlangt ( Große Heiterkeit links.) Herr Nichter hat mir den ägyptischen daß man auch in Deutschland   den Wünschen der Süddeutschen entgegen hat, aufrecht erhalten werden, und wir werden von diesem Handelsminister Joseph vorgehalten. Er hat erzählt, daß kommt und anerkennt, daß Einigkeit start macht.( Lebhaftes Bravo Gesichtspunkt aus alle Bestrebungen auf das energischte bekämpfen, Herr Joseph unter Herrn Potiphar( Große Heiterkeit! links) in rechts.) Das bayrische Hofbräuhaus, das früher ausschließlich aus die darauf gerichtet sind, den Zustand der Handelsbeziehungen un guten Zeiten das Getreide für die schlechten gesammelt habe, damit ländische Gerste und Hopfen verwendete, hat in diesem Jahre auf günstiger zu geftalten, als er jest ist. hat er also gesagt, daß Herr Graf Stanig mit seinem Antrage nicht eine an den Finanzminister Freiherr   v. Niedel ergangene Anregung Original gewesen ist, sondern daß Herr Joseph( Erneute Heiterkeit) hin, zum erstenmal bayrische Gerste und Hopfen verwendet und das

Der Reichskanzler ist der Meinung, die Aussichten neuer Tarifverträge könnten zur Zeit noch nicht überblickt werden.