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Wir haben im Osten mehrere Großgrundbesizer, die zu unserer Partei gehören. Der Eine befigt 1000 Heftar Land und ist ein großer Pferdezüchter. Sie verlangen eine bedeutende Erhöhung des Bolles auf Pferde. Ich habe ihn gefragt, wie er sich dazu stelle. Er erwiderte mir, er brauche feine Bölle, er erziele ausgezeichnete Preise. Derselben Ansicht sind auch unsre Genossen, die Gutsbefizer Braun und Ebhardt. ( Lärmende Zwischenrufe rechts.) Rufen Sie doch nicht so durchs einander; es ist nicht zu verstehen( Glocke des Präsidenten)..

Präsident Graf Ballestrem: Seien Sie doch still, meine Herren, Es kommt ein jeder seiner Zeit zum Wort hier!( Heiterkeit.) Abg. Bebel( fortfahrend):

Herr Gamp war

Die

Als wir hier 1892 den autonomen Tarif festsetten, war weil es die Vernichtung des sächsischen Staatsge Iwird, nicht eingerechnet. Dr. David rechnet für das Ritter fein Vorgänger, Graf Caprivi, und andre maßgebende bäudes bedeutet.( Lebhafte Burufe bei den Socialdemokraten.) gut einen Reingewinn von 19 597 Mark, pro Hettar Herren im Bundesrat nicht der Meinung, daß es zweifelhaft Sie behaupten, daß die Landwirtschaft schweren Schaden er- 109 Mart, heraus, für ein großes Bauerngut ergeben sich 113 Mart fei, ob man auf Grund jenes Tarifes Handelsverträge zu stande litten hätte in den letzten Jahren, prüfen wir Ihre Beweise. Ihre pro Hettar, für ein fleines Bauerngut 141 m. pro Hektar bringen werde. Sie wußten genau, daß sie mit diesem Tarif Agitation in den letzten Jahren hat die Landes- Regierungen zu eingewinn.( hört! hört! bei den Socialdemokraten.) Das Verträge zu stande bringen würden. Der jezige Standpunkt aber ganz außerordentlichen Aufwendungen für die find doch außerordentlich günstige Zahlen. In der Provinz ist ein ganz ungeheuerlich er.( Buruf rechts: Destreich 1) andwirtschaft veranlaßt. Am 23. April 1898 hat der starke Posen soll ja die Lage der Landwirtschaft nach Herrn v. Komie­Ich werde später auf das Kapitel kommen. Die Oestreicher fangen Freund der Landwirtschaft. Herr Miquel erklärt, daß die prenßische rowski besonders traurig sein. Demgegenüber konstatiere ich, daß allerdings an, sich zu wehren; fie wollen nicht die ge- Steuerreform eine koloffale Entlastung des Oftens bedente. während die Ansiedlungskommission seiner Zeit den duldigen Schafe sein( Aha! rechts) mit Bezug auf Das preußische landwirtschaftliche Ministerium hat in einer Dent- Preis pro Hektar Land auf 566 M. angenommen hatte, in Wirklich­Ihr Vorgehen, auf das Vorgehen der verbündeten Re- schrift die lange Liste der tleinen Mittel" aufgestellt, feit im Jahre 1898 darchschnittlich 744 M., im Jahre 1899 824 M. gierungen. Die Oestreicher sagen: wenn ihr uns die Ausfuhr mit denen der Staat den Agrariern zu Hilfe gekommen ist, die pro Hektar gezahlt worden sind. Für ein Gut in Bosen waren nach Deutschland unmöglich macht, so machen wir eure Ausfuhr Steuererlasse und Erleichterungen, den Bau von früher 480 pro Morgen gezahlt worden.( Buruf: War früher nach Destreich- Ungarn unmöglich; mit andern Worten: Wurst wider Sekundärbahnen, wofür allein 206 millionen ausgegeben devastiert!) Der Preis ist aber doch ohne erhöhte Getreide und Wurst! Dieser Standpunkt wurde 1892 in Deutschland auf das worden sind, die Hilfeleistung zu Meliorationen, den Bau Viehzölle gestiegen. Ein Gutsbesizer bei Thorn hatte entschiedenste perhorresciert. Damals hieß es in der Denkschrift von Kornhäusern, die Gründung der Centralgenossen 1875: 36 700 M. Einnahmen aus dem Kornbau 1889/90: 101 000 m. der Regierung, man müsse einen bestimmten Einflußschaftstasse usw. auf das demnächstige europäische Bolltariffystem lesen; Ich will nicht die lange Liste ver- und 1899: 231 000 m., also eine Steigerung auf das sechsfache. überall handelt es sich um direkte Vorteile Das find alles ganz beträchtliche Ergebnisse.( Graf Schwerin­anstreben im Sinne internationaler Verständigung. Daß es der preußischen Landwirtschaft. Ebenso ist es in Löwiz ruft: Es kommt ja ganz auf die Wirtschaft an!) Da find bei jedem Handelsvertrag Parteien giebt, die geschädigt werden, ist diesen Jahren in den andern Staaten gegangen. Sachsen hat allein wir ganz einig, Herr Graf!( Heiterkeit links.) Wirtschaften nicht zu verhindern. Selbst wenn bei einem Handelsvertrag beide 5 Millionen dem landwirtschaftlichen Genossenschaftswesen zur Ver- Sie nur vernünftig, dann brauchen Sie feine Parteien die Gewißheit hätten, daß keine auch nur den geringsten fügung gestellt, dasselbe Sachsen , das die armen Getreidezölle!( Lebhafte Zustimmung links; Lärm rechts.) Schaden dabei erleiden würde, so würde es schon durch die natür Arbeiter Konsumvereine durch die Umsatzsteuer Es wird in diesen Berichten ausdrücklich hervorgehoben, daß die liche Entwicklung aller modernen Staaten der Welt dahin kommen, zu vernichten trachtet.( Sehr wahr! bei den Socialdemo- Wohngebäude auf diesen Gütern sich in sehr gutem Zustande daß aus der inneren Entwicklung der Einzelstaaten heraus Diffe- fraten.) Das ist die Handlungsweise eines christlichen Staates! befinden. Wie kommt es da nur Graf Kaniß, daß Sie unter ge­renzen zwischen den Interessen der Kontrahenten entstehen. Wenn( Lebhafte Zustimmung bei den Socialdemokraten.) Bor 40 Jahren flickten Strohdächern hausen müssen;( heiterfeit links.) daß Sie An­3. B. eine bestimmte Industrie mit der eines andren Staates einen ist den Arbeitern das Genossenschaftswesen als einziges sociales leihen aufnehmen müssen, während jene kolossale Mehreinnahme aus Vertrag abgeschlossen hat zu Säßen, bei denen sie glaubt, Heilmittel empfohlen worden und nun belegen die Gemeinden mit ihren Betrieben erzielen. Ein Gut von 1700 Morgen mit 3498 M. existieren zu können, so fann etwa eine großartige technische Unterstützung der Regierung die Konsumgenossenschaften mit einer Grundsteuer- Reinertrag hat 1897/98 einen Reinertrag von Entwicklung der Industrie in dem einen Staat die Produktion ganz Umsatzsteuer von 1-1/ 2 Proz eine standalöse Hunger- 57 000 m. ergeben, ein andres Gut von 4000 Morgen enorm verbilligen und dadurch die Konkurrenz- Industrie des andren steuer( Bravo ! bei den Socialdemokraten), während die land- 50 000 M. Ein Gutsbesiger teilt mit, daß er durch Einführung Staates außerordentlich schädigen. Die letztere wird bis zum Ab- wirtschaftlichen Genossenschaften mit 5 Millionen subventioniert des elektrischen Betriebes die Produktionskosten um 48 M. fchluß neuer Handelsverträge Schaden aus einem derartigen Vertrag werden. pro Hektar vermindert und den Ertrag um 55 M. erhöht habe. erleiden. Wenn wir in den Jahren 1891-94 unsren Vertrags- Nun die Unterstützung der Landwirthschaft durch das Reich. Da Von dem Gute des Grafen Mirbach, Sorquitten weiß verhandlungen einen Tarif zu Grunde gelegt hätten, wie ist die Branntweinstener, das Margarinegesetz, das Zucker- die Dtsch. Tageszgt." allerdings nur zu rühmen, daß es zum denjenigen, der uns jetzt vorgelegt ist mit Minimal- steuergesetz, das Fleischbeschaugesek, das ja nur unter diesem Jag dvergnügen ein ideales Gut wäre. Dann darf zöllen für Getreide, so wäre damals kein einziger Namen Bieh- und Fleischeinfuhr hindern soll. Dann kommt ihr die man sich freilich über nichts wundern. Damit man Handelsvertrag abgeschlossen worden.( Abg. Graf Abänderung des Unterstützungs- Wohnsizes zu Lasten der Städte zu dem Jagdvergnügen fröhnen, damit Ihre Herren Söhne als Kanit ruf: Sehr richtig!) Es freut mich, daß gerade Graf Gute und schließlich gewährt den Landwirten die Maischraumsteuer Kavallerieoffiziere fich Pferde und Maitressen halten, damit Stanikz es ist, der das erklärt, da stimmen wir ja in der Sache über noch eine Prämie. Die Zölle auf landwirtschaftliche Pro- fie in einer Nacht mehr verbummeln können, als eine ein, nur unsre Schlußfolgerungen sind verschieden. Sie, Herr Graf, butte ergeben eine Jahreseinnahme von insgesamt 197 Millionen fleißige Arbeiterfamilie das ganze Jahr über verdienen würden es für einen Vorteil ansehen, wenn keine Handelsverträge 165 000 M., davon die Getreidezölle allein 1312 Millionen kann, deshalb soll dieser Wuchertarif Gesetz werden. abgeschlossen werden( Sehr richtig! rechts), wir als einen Mark. Nun hat uns Graf Schwerin- Löwig nachgewiesen,( Lärm rechts. Bravo! links.) Nachteil. Deswegen ist es ja auch meine Fraktion gewesen, daß wir 8/9 des Verbrauchs im Inlande produzieren und nur die den russischen Handelsvertrag gerettet hat. Wir würden 1/9 des Getreideverbrauchs einführen. Also der Preis der 8/9 wird heute genau so stimmen wvie damals.( Burufe rechts.) durch den Zoll auf das eine Neuntel in die Höhe getrieben. Nehme Sie( nach rechts) werden über unsre Stellung niemals im Dunklen ich an, daß 5/9 im eignen Wirtschaftsbetrieb der Landwirte ver­sein, wir werden uns alle Zeit redlich bemühen, Sie über uns im braucht und nur 4/9 von unsern Landwirten verkauft werden, so Klaren zu halten. bleiben 5/9 und die Landwirte erhalten die Summe von 5 X 1311/2 Die Getreidezölle bezw. die Agrarzölle bilden ja nun einmal in Millionen Mart, im Ganzen 657 Millionen Mark im Jahre diesem Handelsvertrag sozusagen das Rüdgrat. Um sie geht in der mehr für ihr Getreide infolge der Getreidezölle.( Abg. v. Kardorff Hauptsache alles. Das zeigt sich ja auch in der jetzigen Debatte; lacht laut.) Ihr Lachen, Herr v. Kardorff, schafft diese Thatsache von den 946 Positionen des Tarifs ist bisher taum nicht aus der Welt! Ueber Sie geht die Weltgeschichte hinweg. über andre geredet worden als über die Getreide( Stürmische Heiterkeit.) Der Vorteil aus allen landwirt­zölle. Von der Höhe dieser Zölle hängt es ab, ob über- fchaftlichen Produkten infolge der Zölle beträgt haupt Handelsverträge abgeschlossen werden und unter welchen Millionen. Die Landwirtschaft hat also einen ganz kolossalen Bedingungen. Man ergeht sich vom Regierungstisch aus Vorteil von der Gesetzgebung. Mit all' den Summen werden die im Lob des verstorbenen Fürsten Vismard. 1875 hat aber Bis- Konsumenten, in der Hauptsache die Arbeiter belastet. Sie werden Wenn Sozialdemokraten in solcher Weise zu wirta marck noch nicht an eine Bollpolitik gedacht, wie fie 1879 von ihm außerdem noch durch die Kaffeezölle, Petroleumzölle, aften verstehen, weshalb verstehen es da nicht die unternommen wurde. In der Rede vom 22. November 1875, in der die Bier, Branntwein- und Salzsteuer belastet. Als Preußischen Junker, die stolz darauf sind, seit Jahr­er fein Steuerideal entwickelte, hat er sich gegen jeden Lassalle 1863 für die Produktiv- Genossenschaften 300 Millionen vom hunderten auf der Scholle zu sitzen.( Sehr gut! lints.) Shuzzoll ausgesprochen. Er führte aus, es gelte den Staat verlangte, fand man den Gedanken unerhört. Was will diese gestern so liebenswürdig, meinem Bolltarif derart zu beschränken, daß auf wenige Artikel derartige Summe befagen im Vergleich zu den ungeheuren Millionen, die den nur her damit! sage ich.( Große Heiterkeit). Freunde Molkenbuhr ein Gut anzubieten. Steuern bezw. Zölle gelegt würden, daß das Reich die zu seiner Landwirten in den Schoß geworfen werden. In der Denk- Nur her damit! sage ich.( Große Heiterkeit). Ich fürchte Militär- und auswärtigen Politik notwendigen Mittel aufzubringen schrift der chriftlichen Bauernvereine wird der landwirtschaftliche uur, wir kriegen es nicht.( Heiterkeit.). Es wird damit so fein, im stande sei. Also auf der einen Seite 3ölle auf notwendige Unterertrag nachzuweisen versucht. Für die östlichen Provinzen wird wie es mir 1875 gegangen ist, als mir Bismarck hier im Reichs­Lebensmittel, auf der Er bezeichnete insbesondere als solche Lurusartitel der Eine ganz merkwürdige Rechnung stellt aber ein Berichterstatter Agrarier wollen den Roggenzoll so hoch, daß ein Roggenpreis von andren Seite Finanzzölle. da pro Morgen ein Defizit von 2,40 bis 3,90 m. ausgerechnet. tag die Verwaltung der Provinz Posen anbot habe ich auch nicht bekommen.( Große Heiterkeit.) Die großen Masse" Kaffee, Tabat, Betroleum, Branntwein usw. aus der Provinz Sachen auf, wo doch mit der beste Boden ist 175 M. erreicht, 15 M. noch höher als der Antrag Kanig vorschlug. Seine Politik ging darauf hinaus, die Hauptlasten des Reichs auf und der Morgen über 12 Centner trägt. Hier wird für jeden Das ist die unverschämteste, maßloseste und scham­die Schultern der breiten Masse zu legen, so wie dies Centner schon ein Unterertrag von 2,67 M. ausgerechnet und ein auch der vorliegende Bolltarif thut. Herr Möller hat heute selbst er über den jetzigen Roll um 6 M. hinausgehender Roll von 9/2 M. lojeste Forderung, die je erhoben worden.( Lärm klärt, daß er sich durch die Aufstellung des Maximal- und Minimal- verlangt, um den Getreidebau ertragfähig zu machen. Dabei ist rechts. Lebhafte Zustimmung links.) tarifes zwischen zwei Stühle gesezt habe; er hofft aber sich noch der Bericht dieses sächsischen Landwirtes in so animierter Stimmung hat Abg. Dr. Röficke, der Vorsitzende des Bundes der Landwirte, u. a. In der Versammlung im Cirfus Busch am 11. Februar d. J. empor zu raffen. Nun Hoffen und Harren macht abgefaßt, daß man annehmen muß, der Herr hat erst eine gute in seinem Schlußwort ausgerufen: Wir aber wollen gleich den manchen zum Narren.( Große Heiterkeit). Das wird wohl auch Flasche Rotspon oder Champagner getrunken.( Unruhe rechts.) auf Herrn Möller passen. Am 12. Dezember 1893 hat der Führer Warum gehen Sie da nicht auf die von uns vor festen Gottvertrauen kämpfen um die deutsche Scholle, die wir bes Boeren in der Ueberzeugung für die Gerechtigkeit unsrer Sache, im der Konservativen Herr v. Manteuffel erklärt, geschlagene Expropriation ein? Unverschämte Preise daß der Nichtabschluß von Handelsverträgen werden wir Ihnen natürlich nicht zahlen.( Heiterfeit.) Aber Sie bauen, um unsre Existenz, um unsre Heimat! Gott möge uns den viel gefährlicher für die Landwirtschaft fei follen 4 Proz. Zinsen haben, und dann schaffen Brotwuchers angerufen; da muß ich sagen: Pfui Sieg verleihen! Hier wird also Gott als Beschüßer des als die Reduktion der Kornzölle. So sprach das wir Sie noch gratis nach Südafrika . Wie Graf mals der Führer der äußersten Rechten.( Widerspruch rechts.) Posadowsky festgestellt hat, liefert die deutsche Landwirtschaft einen Teufel!( Große Unruhe rechts.) Er sprach im Namen der Rechten.( Graf Kanit ruft: Nein) Jeden- um 50 Proz. höheren Ertrag als die amerikanische, für die noch Zoll falls der Mehrheit.( Graf Kanig: Ein Drittel!) Graf Kanig, Sie und Fracht hinzukommen. Die Lage des Getreidebaues ist also in find im Irrtum. Erst 1894 haben zwei Drittel Ihrer Fraktion Deutschland eine viel günftigere als in Amerika . Die Anbaufläche gegen den russischen Handelsvertrag gestimmt. Bestehen bleibt, daß für Getreide und Hackfrüchte nimmt bei uns ja auch zu. Das ein so ausgesprochen konservativer Mann, ein Herr von würde beim wirklichen Unterertrag doch nicht der Fall sein. fo start agrarischen Neigungen, der selbst Land- Ebenso hat sich die Anbaufläche zu Gunsten der Handelsmäßigen, weil ich sonst zu strengeren Maßregeln übergehen muß. wirt ist, in der herabseßung des Bolles auf Ge- gärtnerei wesentlich gehoben, was schon daraus hervorgeht, daß treide feinen bedeutenden Nachteil für die Land- heute 80 Proz. mehr Personen in der Gärtnerei beschäftigt werden wirtschaft erblidt hat. als vor 20 Jahren. Noch in einem andern Falle hat man den Namen Gottes in Peter Reichensperger , der Zentrumsführer, hat damals Dann die Viehzucht! Herr Nißler stellte die kühne und dreiste dieser Weise mißbraucht. Abg. Ring, der an der Spitze des erklärt: Die dauernde Aufrechterhaltung eines Bolles Behauptung auf, Deutschland würde mit fremdem Vieh überschwemmt. Milchringes steht, schließt seinen Aufruf für die Verkäufer der von 5 M. auf Roggen sei nicht möglich. Das fagte er Das genaue Gegenteil ist der Fall. Gerade die Herren der Rechten Milch:" Gott wird uns helfen." Für jeden religiös gesinnten damals im Namen des Centrum s. Im Sommer dieses haben es durch ihre Maßnahmen der letzten Jahre bewirkt, daß die Menschen muß doch ein solcher Mißbrauch des Namen Gottes etwas Jahres aber hat Herr Spahn im Namen des Centrums einen Boll Viehzufuhr vom Auslande ganz bedeutend abgenommen hat, ins- ganz unerhörtes fein. Schlimm genug, daß wir in Deutsch­von 6 M. auf Roggen verlangt. Aehnlich wie Herr v. Man besondere die Einfuhr von Schweinen ist in ganz tolossalem land so viel Geistliche haben, die für Erhöhung der Zölle für teuffel sprachen sprachen sich damals die Herren b. Helldorf Maße heruntergegangen. In der Denkschrift wird nach Getreide und die notwendigsten Lebenmittel eins und Graf Arnim auts. Graf Arnim erklärte, daß gewiesen, daß das Lebendgewicht des Viehes durch ent treten.( Unruhe rechts und im Centrum.) Das sind dies die Herabſegung des Roggenzolles doch über furz oder sprechende Behandlung, beffere Ernährung usw. bedeutend ge- felben Leute, die das Volk lehren:" Unser täglich Brot lang notwendig sein würde. Nun läßt sich nicht bestreiten, daß stiegen ist, bei Schweinen z. B. um 39 Proz., bei Rindvieh um gieb uns heute", die ihnen das Brot in dieser Weise vertenern. nach Abschluß des russischen Handelsvertrages das Bild sich ver- 18 Proz. Also der Ertrag aus dem einzelnen Stück Vieh ist heute( Sehr richtig! lints. Unruhe rechts.) Ich erkläre, die heuchlerischste schoben hat. Die Agrarier traten in eine lebhafte Agitation ein, bedeutend höher als früher. Dazu kommt die ganze industrielle und verlogenste Gesellschaft, die wir je gehabt haben, ist die gegen­deren Endziel zunächst die Verwirklichung des Antrages Kanig und, Entwidlung in der Landwirtschaft, die den Besitzern wärtige! als dieser ganz aussichtslos wurde, die Erhöhung der Getreidezölle zu gute kommt, wenn sie entsprechend wirtschaften, die Ents Ich will nicht bestreiten, daß gelvisse Qualitäten des Bodens war. Für diese Agitation find große Opfer gebracht worden und wicklung der Buder, der Branntwein Industrie, diejenige Erntemenge zu liefern vermögen, die die Herren von der der Erfolg ist auch nicht ausgeblieben. Die Agrarier haben nicht der Molkereien, der Kalks und Ziegelbrenne Rechten behaupten, Es giebt aber auch weite Strecken Deutschlands , nur die Landwirte zum großen Teil gewonnen, sondern sie haben reien. Auch Kartelle, Syndikate und Genossen wo nicht einmal 5 Heftar, 8 Heftar dasjenige zu liefern vermögen, es auch fertig gebracht, durch den gesellschaftlichen Einfluß, den die schaftsbildungen haben sich sehr entwickelt. Ich er das die Familie des Besizers ernähren kann. In vielen Gebirgs­einflußreichste aber fleinste Klasse des Staates, das bäuerische innere nur an den Milchring. Die Vorteile dazu gegenden Deutschlands , so im Schwarzwald und im Erzgebirge ver­Junkertum auf die Regierung ausübt, daß in dem Zolltarif ihren tommen aber Ihnen und gar nicht den Konsumenten zu. mögen die kleinen Besitzer nicht das für die Familie erforderliche Wünschen Rechnung getragen worden ist.( Stufe rechts: nein.) Wenn Es kann dahin kommen, daß der Vertrieb der Lebensmittel haupt- Getreide aus dem Boden herauszuwirtschaften, auch wenn sie 10, Sie nein sagen und wenn Sie auf ihre höheren Forderungen ver- sächlich in Ihre Hände kommt, zum Nachteil der Konsumenten. 20 Hektar haben. Diese Lente wissen selbst, daß sie von den ers weisen, dann wissen wir ja, was davon zu halten ist.( Lebhafte Bu- Natürlich huldigen Sie dem Grundsatz: Sehe jeder, wo er bleibe, höhten Viehzöllen keinen Nutzen, sondern Schaden haben würden. stimmung links.) Sie handeln nach der bekannten Magime, und wer steht, daß er falle. Aber die andern haben auch ein Ein erheblicher Teil der Landwirtschaft, ich behaupte: weit über möglichst viel zu fordern, um möglichst viel zu erWort mitzusprechen und ich spreche es offen aus, offener die Hälfte der Besizer, hat von den Getreidezöllen halten. Das ist aber die Taktik des von Ihnen so heftig Kampf. Aufruhr und Revolte wird mit Notwendigkeit hervorsteinen Vorteil. angegriffenen Handelsjuden( Heiterkeit und Sehr gut! links), gerufen werden, durch Maßregeln, wie sie hier in dem Entwurf ent- Die Zahl derjenigen Landwirte, die einen Vorteil davon haben, ist die Sie da befolgen. Das ist ja nicht wunderbar, daß in Staaten halten sind. außerordentlich minimal. Freilich, der Nutzen diefer Herren ist un mit starker landwirtschaftlicher Bevölkerung wie in Bayern , die Ein andrer Beweis für die günstige Entwicklung der Landwirt so größer. Nach einer mir vorliegenden Liste der Fideifommisie aus Regierung den Agrarierwünschen nachgiebt, aber es ist wirklich schaft ist die Anwendung der Maschinen. Die Zahl dieser dem Jahre 1895 betrug damals das Areal der 1045 Fidei­unflar, weshalb die Regierung desjenigen Staates, der nach der ist in Preußen von 1879-1897 von 2731 Stück auf 12 856 gestiegen. fommiffe 2121 000 Seftar. Darunter hatten 21 regierende Busammensetzung und den Eristenzbedingungen des Volkes einen( Hört! hört! links.) Weiter haben die Zwangsversteige Säuser Deutschlands 204 000 Hektar Fideikommisse, durchschnittlich durchaus industriellen Charakter hat, daß die sächsische rungen im Laufe der lezten Jahre gewaltig ab 9000 hektar. Die deutschen Fürsten , oder die Fürsien, denen Regierung unter denen ist, die für höhere Agrarforderungen eintreten. genommen. Das ist sicher auch ein Beweis der Prosperität der dieser horrende fideikommissarische Besiz gehört, haben von den Getreide­( Lebhafte Zustimmung bei den Socialdemokraten.) Während im Landwirtschaft. Nun behaupten Sie, die Güterpreise find herunter- zöllen, den Fleisch- und sonstigen Agrarzöllen einen ganz ge= Deutschen Reich auf 100 Einwohner 36 kommen, die zur Landwirtschaft gegangen. Ich habe aber eine Reihe von Thatsachen zur Verfügung, waltigen Nugen.( Sehr richtig! links.) Gehören die gehören, gehören in Sachsen nur 15 Prozent der Land die das Gegenteil beweisen. Ein Herr Dr. Steinbrück in Halle hat deutschen Fürsten zu den notleidenden Agrariern?( Unruhe wirtschaft, 72 Prozent rechnen 8 11 Industrie nachgewiesen, daß der Preis der Rittergüter in den Jahren rechts.) Es scheint so! Es besaßen weiter 20 Juhaber aus sonstigen Handel und Verkehr. Wie angesichts dieser Thatsache die 1801-20 pro Heftar 736 M., 1881-1895 2944 m. im freien Verkauf fürstlichen Häusern 229 000 Heftar, 240 Juhaber aus gräflichen Häusern fächsische Regierung dennoch für Agrarzölle eintreten kann, die die betrug. Der Preis des Bauerngutes ist in diesergeit, 433 000 Heftar, 535 Inhaber aus dem sonstigen Adel 589 000 Hektar. eigene Bevölkerung in der unerhörtesten Weise bedrücken und die also in nicht ganz einem Jahrhundert, um 710 Proz. Alle diese Familien haben ganz gewaltige Vorteile aus den Getreide­Arbeiterklasse wuchermäßig treffen, ist mir ein Rätsel. Dabei gestiegen.( hört! Hört! bei den Socialdemokraten.) Ein Bauer zöllen. Das sind die notleidenden Landwirte", denen haben sich in Sachsen die Verhältnisse für die Landwirtschaft ver- aus dem Stralsunder Kreis hat mir geschrieben, daß der Lugus bei Millionen aus diesen Zöllen in den Schoß fallen, Wenn das dazu beffert, weil die Landwirtschaft überall den Markt vor der Thür hat. den Bauern heute ein ganz gewaltiger sei, die Bauern wollten es beiträgt, den Sinn für die Monarchie zu stärken, dann gratuliere ich Sachsen ist ja eine einzige große Stadt, wenn es den Edelleuten gleich machen. Dr. Eduard David hat Berechnungen dem Herrn Reichskanzler. ( Sehr gut! links.) Dann hat er aller­ein selbständiger Staat mit selbständiger Bollpolitik wäre, dann wäre aufgestellt über den Reingewinn dreier Güter. Beim Nittergut und dings ein vorzügliches Mittel, um in dieser Weise die Sympathien dieses Eintreten der Regierung für höhere Agrarzölle undenkbar, Bauerngut ist dabei das, was für Familie und Gesinde gebraucht des Volles für die Monarchie und für den hohen Adel zu stärken.

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Präsident Graf Ballestrem( unterbrechend): Herr Abg. Bebel ich habe schon wiederholt hier erklärt, daß der Ausruf Pfui!" nicht parlamentarisch ist( Seiterkeit und Unruhe links), sondern in Anwendung auf ein Mitglied dieses Hauses muß ich dies als ganz ungehörig zurückweisen. Ich bitte Sie, Herr Abgeordneter, sich zu

Abg. Bebel( fortfahrend):

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