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Thomasschlade unter bem

zu

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Den Erfolg nicht. Vielmehr scheint es ernstlich darauf abgesehen gul Abg. Bacher: Uns kann es recht sein, wenn er die slovenische Engländer betrugen 17 Mann, imter denen sich auch ein sein, dem Freisim einmal seine Schwäche fühlen zu lassen, um ihn für Universität blamiert! Hauptmann befindet, der verwundet wurde. spätere Wahlen einem Kompromiß geneigter zu machen. Um Abg. Dr. Schalt: Er wird bort Spizbubenologie Ichren! das zu erreichen, erachtet man die Wahl eines Socialdemokraten( Unruhe.) Amerika. für den Rest dieser Legislaturperiode als das fleinere Uebel. Allmählich beruhigt sich Herr Stein und Herr Schuftersiz kommt Keine Truppenzurückziehungen von den Philippinen. Wie sehr der Freifinn zurückgegangen ist, zeigt sich übrigens endlich dazu, feine Rede zu halten. Zur Erklärung der Aufgeregtheit General Chaffee dringt darauf, daß keine amerikanischen Truppen jezt, wo das amtliche Wahlresultat bekannt ist, noch viel deutlicher. des Herrn Stein werbe erwähnt, daß Herr Schustersiz unlängst vor dem 1. Januar 1903 von den Philippinen zurückgezogen werden, Troß einer Zunahme von 4000 Wählern ist die Zahl der freifinnigen überwiesen worden ist, ba in Anbetracht der Lage der Dinge auf den Philippinen Stimmen um rund 1400 zurückgegangen. In der Stadt Wiesbaden Kohlenpreise verkauft zu haben den Schaden, der dadurch eine Verminderung feiner Streitkräfte nicht zu bon 3764 1898 auf 3305, im Landkreis Wiesbaden von 1497 auf dem Ileritalen landwirtschaftlichen Verein erwuchs, rechtfertigen wäre. 1173, im Untertaunuskreis von 1678 auf 965; nur im Rheingau deckte er nämlich im Geheimen aus seiner Tasche- um Warum protestieren übrigens die bürgerlichen Bierbankpolitiker freis ist die Stimmenzahl von 792 auf 957 gestiegen. Im die liberalen Bauernvereine, die die Schlade teurer gegen die amerikanische Sunnenpolitit gegen die gleichen Verhältnis wie die Stimmen der Freisinnigen zurückgegangen, verkaufen mußten, in den Augen der Bauern Filipinos, bie nach Noosevelt wie Banditen" behandelt sind die der Socialdemokratie gestiegen: In Wiesbaden Stadt von diskreditieren. Er ist jedenfalls ein sehr dunkler Ehren- werden? 1- 4003 auf 4709; in Wiesbaden Land von 2749 auf 3270, im tatho- mann, trotzdem war natürlich die Entrüstung des alldeutschen" lischen Rheingau von 783 auf 923, und im Untertaunuskreis( Wald- Skandalmachers sehr gekünstelt. Nach Herrn Schustersiz ge= gegend mit wenig Industrie und schlechten Verkehrsverhältnissen) von langte der alldeutsche Abgeordnete Berger zu Wort und 528 auf 598. Dieses stetige Wachstum der socialdemokratischen verföhnte, wie es schon alldeutsche Art ist, die Hader in protzigster Stimmen ist der sicherste Beweis dafür, daß es nur erst eine Frage Weise. Unter andern Ungereimtheiten erzählte er, im Jahre 1896 der Zeit ist, wann der Wahlkreis in unsrem sicheren Besitz ist. sollen die gesamten Druckerzeugnisse" der slavischen Völker", Bücher und Beitschriften zusammen, 974 betragen. Darauf entwidelte fid) folgendes Geschrei: Abgeordneter Klaic: Bon allen Slaven in Oestreich? Abgeordneter Baron Braschat: Das ist lächerlich! Abgeordneter Dr. Brzorad: Schämen Sie sich, so etwas zu sagen.

Die Polen- Interpellation, welche am Dienstag im Reichstag auf die Tagesordnung gesezt werden soll, versezt die chauvinistische Presse in starte Erregung. Die Köln. 8tg." fordert die Regierung auf, die Interpellation überhaupt nicht zu beantworten, da sie preußische Angelegenheiten vor dem Reichstage, erörtern wolle. Dieser Wunsch dürfte jedoch nicht erfüllt werden, da das Centrum die Interpellation unterstügt, mit dem es die Regierung nicht verderben mag. Andrerseits soll bei der polnischen Interpellation die Absicht bestehen, nicht zu schroff aufzutreten, weil die auswärtige Politit in Frage kommt. Nach einer Korrespondenz wird aus der Bolenfraktion zunächst Fürst Radziwill, dann Dr. v. Dziembowski- Bonian sprechen; nachdem der Reichskanzler die Interpellation beantwortet haben wird, wird Roeren die Besprechung beantragen und namens des Centrums reden. Auch die Socialdemokraten werden in die Desatte eingreifen.-

Die Verpreußung der Eisenbahnen. Wie der Karlsruher Volksfreund" aus zuverlässigster Quelle erfahren haben will, hat Breußen einen se aufvertrag betreffs der Main Nedar bahu der hessischen Regierung vorgelegt.

Abgeordneter Dr. Bacet: Der das schreibt, ist ein bewußter 2ügner, aber fein Schriftsteller.

Abgeordneter Berger: Machen Sie das Maul nicht so weit auf, Herr Vicepräsident, sonst tönnte ich Ihnen dasselbe mit etwas austopfen.( Stürmische Entrüstungsrufe bei den Czechen, großer Lärm.)

Abgeordneter Braschat: Das ist deutsche Kultur! Abgeordneter Stein: Nein, bei Euch ist die Kultur! Eine Frechheit, uns zu beleidigen, Sie infamer Kerl!( An­dauernder Lärm.)

Abgeordneter Berger( nach einer Baufe): Ich bin bereit, in loyaler Weise das, was ich gegenüber dem Vicepräsidenten Zacek gesagt habe, zurückzunehmen, weil ich gehört habe, daß er nicht mich einen bewußten Lügner genannt hat. Und so ging es weiter! Das will ein Barlamet heißen! Schweden.

Der Boeren- Krieg.

Eine Bedrohung Johannesburg8?

Aus Johannesburg meldet der Star": Große Bes unruhigung herrscht in der Stadt. Mehrere Kommandos, wahrscheinlich unter Delarey, bedrohen die Außenlinien und die Stadt selbst. Die Militärbehörde erließ soeben Justruktionen für die Truppen und die Civilisten, die an allen Eden angeschlagen wurden für die Verteidigung des Blazes. Die Konzentrationslager.

Aus Pretoria wird unter dem 6. gemeldet, daß sich die Todes­rate in den Konzentrationslagern in lezter Zeit wieder ganz bes fonders gesteigert hat, was den starken Stegengüffen der letzten Wochen zugeschrieben wird.

Die Militärbehörden beabsichtigen infolgedessen, und da der Feindseligkeiten wegen die Konzentrationslager nicht sicher genug zu sein scheinen, eine gänzliche Aenderung des Systems der Konzentration. Es ist gleichzeitig vorgesehen, daß auch die Nichtkombattanten die geeignete Unterkunft und Schutz finden.

16 000 Boerenkämpfer.

Der Brüffeler Korrespondent der Morning Post" depeschiert, Präsident Krüger habe von General Batha einen Bericht empfangen, demzufolge in Transvaal und im Oranjestaat 16 000 Boeren gegen die Engländer im Felde stehen und 13 Kommandos in der Kapkolonie operieren. Massendesertion der Engländer.

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Je mehr Preußen danach strebt, seine Eisenbahnherrschaft auszudehnen, um so mehr wird die Frage der llebernahme des gesamten deutschen Eisenbahnwesens durch das Reich zur brennenden Ministerwechsel. Der Justizminister Annerstedt hat am Frage .­Aus Lourenzo Marquez wird berichtet, daß zahl. 5. Dezember feinen Abschied erhalten. Annerstedt hat sich als reiche. englische Deserteure die portugiesische Die Unfallversicherung für diverse Handwerks- und Transport- Gegner einer wirksamen Wahlrechtsreform bekannt gemacht. 8u Grenze überschreiten. Unter denselben befinden sich viele betriebe, sowie für kleinere Schiffahrtsbetriebe, die durch das neue seinem Nachfolger wurde der Staatsrat Hammarstjöld ernannt, der Offiziere. Die portugiesischen Behörden liefern dieselben den Unfall- Versicherungsgefeß vom 30. Juni 1900 geschaffen worden ist, zwar als ein hervorragender Rechtsgelehrter bezeichnet wird, aber englischen Behörden jedoch sofort wieder aus. tritt am 1. Januar 1902 in Kraft. Die betreffende kaiserliche Ver- politisch bisher nicht hervorgetreten ist. Man sagt, daß er kein ordnung wird jetzt im Reichsanzeiger" veröffentlicht.- principieller Gegner der Wahlrechtsreform ist; wie er aber über die Der Fall Münch soll nach Zeitungsmeldungen zu einem Kon- Lösung der Frage denkt, ist nicht bekannt.- flift zwischen Württemberg und Preußen geführt haben. Münch ist, wie unsre Leser sich erinnern, zivangsweise in eine Die englische Kriegsführung vor der Zweiten Kammer. württembergische Frrenaustalt gesperrt worden, weil er gemein- Auf einen Protest Devissers gegen die Einsperrung des gefährlich geistestrant sei. Preußen soll mit dieser Freiheitsberaubung holländischen Ambulanzperfonals feitens Englands, des preußischen Unterthanen Münch, den es feineswegswelche der Genfer Ronvention widerspreche, erwiderte der Minister für geistestrant hält, nicht einverstanden sein und dessen Auslieferung des Auswärtigen, daß die Genfer Konvention nur die Unberleglichkeit sich westlich von Warmbad mit Badenhorst zu vereinigen. verlangen.- der Ambulanzen der Kriegführenden, aber nicht der Neutralen garantiere. Die Regierung habe mehreremale die Freilassung des holländischen Ambulanzpersonals verlangt, doch sei England nicht verpflichtet, dieser Forderung vor dem Ende des Krieges nach­zukommen.

Chronik der Majestätsbeleidigungs. Prozesse. Vor fast vier Jahren, im März 1898, soll der Gärtner Sthbert aus Wymislowo zu dem Schachtmeister Johann Materna eine Majestätsbeleidigung begangen haben. Materna teilte dies einem Gendarm mit, und nun wurde die Sache verfolgt.

Drei Zeugen fagten aus, daß der Angeklagte ein Trinker sei, und damals jogar am Delirium gelitten habe. Vergebens, das Brom berger Gericht verurteilte den Mann zu sechs Monaten Ge­fängnis. Der Staatsanwalt hatte sogar 2 Jahre Gefängnis

beantragt!

Der Frevel einer Majestätsbeleidigung verjährt nie. Noch nach vier Jahren wird er geahndet, selbst wenn ihn ein Trunkenbold

verübt hat!

Ausland.

Eine Scene aus dem Hinterwäldler- Parlament. -st- Wien, 6. Dezember. Heute gelangte im östreichischen Abgeordnetenhause der Dringlichkeitsantrag der Südslaven auf Errichtung einer slovenischen Universität in Laibach zur Berhandlung. Als der Abg. Schustersiz, der Führer des flerifalen Flügels der slovenischen Abgeordneten, den Dringlichkeits­antrag zu begründen begann, entwickelte sich folgende prächtige

Scene:

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Niederlande.

England.

Die Fabier und Lord Rosebery. Unser Londoner Korrespondent schreibt uns:

Ist Kritik nüglich? Jedenfalls ist sie notwendig, zuweilen nügt sie auch. Die neueſte Broschüre der Fabiergesellschaft:" Die Politik des 20. Jahrhunderts" von Sidney Webb ist im großen Ganzen ein Wiederabdruck des an dieser Stelle besprochenen Artikels von Sidney Webb über den liberalen Imperialismus, aber die kritisierten Stellen: der Ruf an Lord Rosebery und die südafrikanische Politik fehlen. Sie sind hinausrevidiert worden.

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Mik Hobhouse verklagt Kitchener.

London, 7. Dezember. Der" Standard" meldet aus Bretoria von vorgestern: Die Boeren beginnen, wie verschiedene An­zeichen verraten, mit einer Wiederaufnahme ihrer Thätigkeit. Mehrere Kommandos sind wieder im Oranje- Staat aufgetaucht, darunter ein großes Kommando, das anscheinend von De Wet befehligt wird. Biljoen steht mit 400 Manu nördlich von Belfast an der Delagoa- Bahn und wartet die Ereignisse ab. Beyers zieht nach Süden auf Sandriverpoort zu, augenscheinlich in der Absicht,

Reichstag.

( Schluß aus der 1. Beilage.)

Abg. v. Tiedemann( Np.):

Mit der Aufhebung der Eisenzölle begann für die rheinisch­westfälische Eisenindustrie eine Zeit des schlimmsten Nieder­die in ihren Folgen zur Gründung des Central­ganges, die in ihren Folgen verbandes deutscher Industrieller führte. Diese Aufhebung war der schlagendste Beweis gegen die freihändlerische Theorie. Der Gedanke der Getreidezölle, der sich jetzt mit so elementarer Gewalt Bahn gebrochen hat, entſtammt einzig und allein der Initiative des Fürsten Bismarck, während die Landwirtschaft in den 70er Jahren noch freihändlerisch gesinnt war. Auch ich, damals der Chef der Reichskanzlei, war erstaunt, als mir Fürst Bismarck bei einer Reise nach Barzin seine Bläne, betreffs der Getreidezölle enthüllte. Damals, 1879, wurde der gesammte Zolltarif in London, 5. Dezember( Eig. Ber.) drei Es Monaten fertiggestellt. wurde mit Dampf Die Zwangsausweisung von Miß E. Hobhouse aus Süd- gearbeitet, und mancher Saß, auch bei den Getreidezöllen, afrika wird einen interessanten Prozeß zur Folge haben. Wie bekannt, wurde etwas aus dem Handgelenk in den Tarif hineingesteckt. Diesen hat sich Miß Hobhouse um die Kritik der Mißstände in den füd- Tarif, bei dem die Industrie den Löwenanteil erhielt, bezeichnete afrikanischen Stonzentrationslagern große Verdienste erworben. Ob Frhr. von Thüngen damals als einen Schußzolltarif für die Industrie wohl die Regierung diese Mißstände zugab, wurde ihr doch die Kritik und eine Abfindung für die Landwirtschaft. 1885 wurden dann die Getreides sehr unbequem. Miß Hobhouse einen Preßprozeß nach deutschem zölle um das Dreifache erhöht, und 1887 stiegen fie auf die Höhe unfres Muster zu machen, geht in England nicht an. In einem demo- heutigen autonomen Tarifs. Die Zölle von 1879 haben der Industrie zu fratischen Staate ist die Kritik ein legitimer Faktor und damit einem ungeahnten Aufschwung verholfen, aber die Landwirtschaft ist auch die Schärfe des Ausdrucks gerechtfertigt. Dinge feit dem Tarif von 1879 mehr und mehr zurückgegangen, und heute beim rechten Namen zu nennen, ist Teil der Kritit. ringt sie geradezu um ihre Eristenz.

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Abg. Dr. Schustersiz: Es ist eine seltene Ausnahme, daß die füdslavischen Parteien mit einer Angelegenheit an das Abgeordneten haus herantreten, für welche sie die dringliche Behandlung in Anist spruch nehmen. Abg. Stein: Warum erschießt sich der Kerl nicht? Ging es also nach englischen Begriffen nicht, die Kritikerin hinter Er hat gesagt, wenn das bezirksgerichtliche Urteil vom Obergerichte Schloß und Niegel zu bringen, so fam die Regierung auf den Ge­bestätigt wird, müsse er sich erschießen. Es ist ein öffentlicher Standal, daß der Kerl reden darf.( Lebhafte Entrüstungs­rufe im Centrum und bei den Slovenen.)

Präfident:' Ich bitte, derartige Ausdrücke nicht zu gebrauchen. Das ist unparlamentarisch. Ich rufe Sie zur Ordnung! Abg. Stein: Er soll sich erschießen! Er ist aber au feig dazu, der elende Denunziant!( Neuerliche Entrüstungs­rufe im Centrum und bei den Slovenen.)

Präsident: Ich rufe Sie neuerlich zur Ordnung! Das geht doch zu weit! Abg. Stein: Er ist in meinen Augen ein elender Schuft! Präsident: Ich muß dafür sorgen, daß die Redefreiheit ge­wahrt werde. Ich bitte den Herrn Avg. Dr. Schustersiz, den Antrag zu begründen.

Abg. Stein: Das wird eine schöne Begründung werden! Warum spricht kein freiheitlicher Slovene? Warum muß der Erz­reaktionär sprechen?( Andauernde Unruhe.)

Abg. Schusterfit setzt seine Rede fort.

Abg. Stein: Die Slovenen wollen von diesem Menschen gar nichts wissen! Es ist eine Schande für die slovenische Nation, daß dieser Kerl hier reden darf!

Präsident giebt das Glockenzeichen und ersucht, den Redner nicht zu unterbrechen.

Abg. Stein: Verschaffen Sie ihm ein paar Pistolen, da mit er sich erschießen tann!( Lebhafte Entrüstungsrufe im Centrum und bei den Slovenen.)

Präsident giebt das Glockenzeichen.

Abg. Stein: Er hat erklärt, sich erschießen zu müssen, wenn das Obergericht das Urteil des Bezirksgerichts bestätigt, und da es be­stätigt wurde, muß er sich erschießen, sonst ist er ein feiger erl.( Unruhe)

Präsident: Ich rufe Sie zum drittenmal zur Ordnung. Abg. Stein: Ich bedauere, ich kann nichts zurücknehmen. Präsident: Das geht nicht an, ich habe dafür zu sorgen, daß die Redefreiheit gewahrt werde und kann nur vorausseßen, daß Sie in erster Linie soviel Rücksicht haben werden. Ich bedanere, fein andres Mittel zu haben, Herr Abgeordneter Schustersiz, Ihnen zum Worte zu verhelfen.

Abg. Stein: Entschuldigen Sie, er ist ein feiger Schuft! Abg. Pacher: Hier haben nur lebende Menschen zu reden. Sie erteifen einem moralischer Leichnam das Wort.( Andauernde

Unruhe.)

Abg. Dr. Schustersizz: Man hat gewissermaßen einen Vorwurf gegen uns erhoben.. Abg. Stein: Herr Präfident! Wahren Sie die Würde des Hauses und entziehen Sie ihm das Wort, damit der Schandfled nicht reden kann. Der Schuft hat hier nichts zu reden.

Abg. Dr. Schalt! Da hätte wohl ein Berufener zu sprechen gehabt! Er diskreditiert nur die ganze Sache!

danken, Miß Hobhouse den Zutritt zu den Konzentrationslagern zu verbieten. Als sie nun zum zweiten Male in Südafrika landete, wurde ihr der Ausweisbefehl zugestellt. Da sie sich weigerte, diesem Befehle Folge zu leisten, wurde sie mit Hilfe von Soldaten zurück aufs Schiff gebracht. In einem längeren Briefe an die Presse erzählte sie gestern die Art und Weise der gewaltsamen Deportation. Der Brief ist von einem Schreiben ihres Ontels Lord Hobhouse begleitet, in dem er den unerhörten Angriff auf die persönliche Freiheit einer englischen Bürgerin mit großer Schärfe rügt. Gestern abend beschloß Miß Hobhouse, Lord Kitchener wegen dieses Vergehens den Prozeß zu mache 11. Die Familie Hobhouse hat in den letzten Jahren eine ganze Reihe liberaler Politiker hervorgebracht. Einer derfelben agitierte in den Jahren 1880/81 ganz energisch gegen die Waffenhinrichtungen von Afghanen, die unter Lord Roberts( damals Sir) in Kabul ausgeführt worden.

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Italien.

Meinte

Es liegt die Gefahr vor, daß bei fortschreitender Entwertung unfres Grundbefizes die Boltsernährung mehr und mehr geschädigt wird. Diese Gefahr würde erhöht bei mißernten und in Kriegsfällen. Getreidezölle aber würden der Landwirtschaft einen erhöhten Absa im Julande ermöglichen, so daß sie sich eventuell mit ab­olut billigeren Preisen begnügen tönnte. politischen Freunde find darin einig, daß sie die in den godtarif Entwurf eingestellten Minimalsäge für Getreide für nicht völlig ausreichend erachten. Wir sind bereit, uns mit andren Fraktionen darüber zu ver­ständigen, ob und wie wir diese Minimalsäge angemessen erhöhen können. Von den Industrien ist besonders die Kali- und Soda- Industrie eines erhöhten Schutzes bedürftig. Ich hoffe, daß wir zu einer Berständigung gelangen, nicht auf Grund einer grauen Theorie, sondern auf Grund eines gesunden nationalen Egoismus.( Bravo! rechts.)

Abg. Hilpert( Bahr. Bauernbund): Mein Wahlkreis besteht fast nur aus kleinen Bauern und trotz­dem hat diese Bevölkerung ein großes Interesse an Schutzöllen. Die mäßigen Zölle, die wir verlangen, werden das Brot nicht verteuern. Auch in der Landwirtschaft giebt es arme Witwen und Kinder, für die wir eintreten, wie Herr Moltenbuhr für die Witwen und Kinder der Industrie- Arbeiter. Wenn Sie uns die Versicherung geben, daß bei Aufhebung der Getreidezölle alle Not alles Elend verschwinden, und sind wir die ersten,

Errichtung eines Arbeitsamtes. In der Deputiertenkammer gelangte am 5. Dezember der Entwurf betreffend die Errichtung eines staatlichen Arbeitsamtes zur Verhandlung. Dasselbe foll Er hebungen über Arbeiterverhältnisse, Statistiken usiv. aufnehmen, die Arbeitergeseze sammeln und die sociale Gesetzgebung vorbereiten usw. Dem Arbeitsamt soll ein Staatsbeamter vorstehen im Range dafür stimmen. Von Raub und Plünderung der Massen durch diesen eines Ministers ohne Portefeuille und ohne Berantwortung. Tarif tann feine Rede sein. Raub und Plünderung der Massen Die Kosten sind auf 100000 Fr. veranschlagt. Dem Arbeits- find vielmehr die Folgen des Börsenspiels.( Sehr richtig! rechts.) amt wird nach den Anträgen der Kommission ein Komitee Von der Landwirtschaft ist noch niemand reich geworden. Was den beigegeben, bestehend aus Mitgliedern der Deputiertenkammer, Tarif selbst anlangt, so wünschen wir vor allem einen hohen Zoll auf des Senates, der Handelskammern, Landwirtschaftskammern, Lupulin( Hopfenmehl). Im übrigen können wir uns vollkommen Genossenschaften, Volksbanken, Arbeiterunterstüßungs- Vereinen, den Ausführungen des Herrn Abg. Speck anschließen. Freudig bes Arbeitstammern und fünf Arbeitern, die von der Regierung direkt grüßen wir seine Forderung eines erhöhten Hopfenzolles. ernannt werden sollen. Die Generaldiskussion wurde in einer Sigung Der Markstein der Caprivischen Politik, den Herr Richter nicht beendet und dürfte der Entwurf, nachdem auch die Socialisten durch erschüttern wollte, ist für immms ein Marfstein bitterer Erinnerungen. den Abgeordneten Caprini ihr Einverständnis im allgemeinen be- Wir begrfißen es, daß die Regierung diesen Weg verlassen hat. Mit fundet haben, ohne wesentliche Aenderungen zur Annahme ge- dem Saße des Herrn Reichsfanglers: der Landwirtschaft zum Schutz, der Industrie nicht zum Truz, sind wir vollkommen einverstanden und langen. Turati, von dem gestern im Depeschenteil gemeldet worden hoffen, daß den Worten auch die Thaten folgen werden.( Bravo! war, daß er infolge des Schiedsspruchs der parlamentarischen Fraktion rechts.) Abg. Schrempf( f.): in Sachen der Mailänder Parteizwiftigkeiten seinen Austritt aus Auf die Rede des Abg. Bayer muß unbedingt ein Württem der Partei erklärt habe, scheint nach einer Meldung der Frankf.berger antworten. Der Abg. Augst, der als Mitglied der füid= Zeitung" diesen Schritt nicht gethan, sondern sich mit der Nieder- deutschen Volkspartei diesem Hause angehört, hat in einer von mir legung seines parlamentarischen Mandats und seinem Rücktritt von selbst abgehaltenen Bersammlung meinen Ohren erklärt, daß er der Parteileitung begnügt zu haben. für eine Erhöhung der Getreide­zölle sei.( Hört! hört! rechts.) Die württembergische Kammer hat Afrika. mit 63 gegen 26 Stimmen die württembergische Regierung auf­Englische Kolonialkämpfe in Guinea. Eine der vier gefordert, für erhöhte Getreidezölle einzutreten. Unter der britischen Truppenabteilungen, die mit einer Expedition gegen die Mehrheit waren Reihe von Mitgliedern der mächtigen Aro Stämme beauftragt find, stieß am 2. d. M. füddeutschen Volkspartei. So ist die Stimmung in auf entschiedenen Widerstand. Die Verluste der Württemberg! Die Bauern wollen nur mittlere Preise, aber sie wollen

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