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r. 290. 18. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 12. Dezember 1901.

Berliner Partei- Angelegenheiten.

Parteigenoffen, welche bereit sind, zur Wahl im Kreise Wittenberg Schweinit Sonntag Flugblätter zu verbreiten, wollen sich bei Gresie. Siboldstr. 3 melden. Schöneberg . Heute abend findet eine öffentliche Kommunalwähler Versammlung bei Obst. Meininger Straße 8, statt.( Siehe Inserat.) Parteigenossen! Es gilt, alles daran zu setzen, daß wir die beiden Bezirke( 4. und 8.) mit großer Majorität wieder erobern. Wem also morgen, am Wahltage, bon nachmittags 5 Uhr ab, die Gelegenheit geboten ist, zu helfen, der finde sich entweder bei Hoppe. Merseburgerstr. 7. oder bet Hauser, Sedanstr. 31, ein. Jm 4. Bezirk fandidiert Genosse Gustav Däumic im 8. Bezirk Genosse Gustav Hoffmann . Das Wahllokal für den 4. Bezirk ist Grunewaldstr. 27, das für den 8. Bezirk Gothenstr. 1. Parteigenossen, arbeitet mit ganzer Kraft dahin, daß die Socials demokratie auch diesmal siege!

Briz. Der Wahlverein hält morgen, Freitag, seine Mitglieder bersammlung ab, in welcher der Genosse August Hendel einen Vor­trag über das Thema" Streifzüge durch die Mark Brandenburg" hält. Auch gelangen die Protofolle vom Parteitage zur Ausgabe. Alt- Glienicke. Sonntagnachmittag 4 Uhr hält der Wahlverein feine Mitgliederversammlung bet Saß ab. Früh 61/2 11hr Agitationstour. Um zahlreiche Beteiligung wird ge­

Die Parkdeputation beschloß in ihrer gestrigen Sigung, die punkte für sich erobert hätte. Die Direktion sege sich über eine Partwächtet im Samariterdienst ausbilden zu lassen und ganze Reihe von polizeilichen Verordnungen ohne weiteres hinweg. sich zu diesem Zwed mit der Krantenhaus- Deputation in Berbindung Die Schienen feien keine drei Meter vom Bürgersteige entfernt. zu fegen. Dem Bächter der Erfrischungshalte im Treptower Auf jeder Brücke, auf der sonst kein Fuhrwerk halten dürfe, befinde Bart wurde die Erlaubnis erteilt, die Halle mit Fenstern zu ver- fich eine Haltestelle. Die Intervalle würde nicht eingehalten und sehen; so fann sie auch im Winter mugbar gemacht werden. An die Wagenführer seien nach wenigen Tagen ohne polizeiliche Prüfung Stelle des jezigen Spielplages im Kleinen Tiergarten, ausgebildet. Alle Eingaben der Berliner Polizei hätten auch bei der der dem Erweiterungsbau des Kriminalgerichts weichen muß, soll Verkehrs Deputation feinen Erfolg gehabt. Referent forderte auf der Oftseite ein Blag zur Verfügung gestellt werden. Ein Entlastung der Leipzigerstraße durch die Nebenstraßen, von denen die Gesuch des Generaltommandos vom Gardecorps, durch den Jägerstraße leicht nach dem Spittelmarkt und die Mohrenstraße wurde abgelehnt. Begründet trar das Gesuch u. a. damit, daß werden könne. Endlich behauptete der Referent, die Straßenbahn Treptower Part und den Plänterwald einen Reit weg anzulegen, nach Beseitigung des Wilhelmplages zur Tiergartenstraße durchgeführt bei Benutzung eines Reitweges sich die Sicherheit im Bart fet schon aus dem Grunde teine Kleinbahn, weil sie beim Nahen von heben würde. Für die Benutzung der auf öffentlichen Militär, Feuerwehr und kaiserlichen Wagen Halt machen müßte. Die Straßen und Pläßen aufgestellten Bänke wollte die Polizei Bersammlung nahm nach längerer Debatte eine Resolution an, in Normen eingeführt wissen, die sich auch darauf erstreden sollten, wie der sie forderte: 1. Gesetzliche Regelung des gesamten Straßenbahns lange eine Person. die sich auf einer Bank niedergelassen habe, auf wesens, teine Bestrafung nach dem Kleinbahn- Gesetz sowie Be­dieser Bank Plaz behalten dürfe. Die Parkdeputation lehnte es feitigung der Anhängewagen innerhalb der Stadt. 2. Einhaltung die gärtnerischen Anlagen in der am nächsten Jahre neuzugestaltenden Straßen durch die Nebenstraßen und Verlegung von Halteplagtafeln rundweg ab, hier mit Neglementierungen einzugreifen. Für der vorgeschriebenen Intervalle. 3. Entlastung der Hauptverkehrs­Straße Unter den Linden wurde die Summe von 70 000 m. an Engpässen nach geeigneteren Stellen. 4. Einführung von Fahrt­als Nachtragsetat eingestellt. richtungs- Anzeigern."

"

Medico":

Die Influenza hat im November, wohl infolge der rauhen Witterung, wieder um sich zu greifen begonnen. Nach den jetzt bis zur dritten November- Woche vollständig vorliegenden Meldungen starben an Influenza in der Woche vom 10.- 16. November 6 Personen, in der Woche vom 17.- 23. November 9 Personen. Bis in die erste November- Woche hinein waren nur vereinzelte Influenza­Todesfälle vorgekommen.

Friedrichshagen . Die nächste Versammlung des Arbeiter= Bildungsvereins findet am Sonnabend, den 14. Dezember, die medizinische Wochenrundschau Ueber den Stand der Schularztfrage in Berlin berichtet Die öffentlichen Springbrunnen find ein nicht ganz billiges 1. April Vergnügen. Zu ihrer Speisung sind in der Zeit vom 1. April 1900 abends pünktlich um 812 11hr, im Vereinslokale Friedrichstr. 137 tommenden Jahres ist die Probezeit für die im Jahre 1900 ge- bis 31. März 1901 von den städtischen Wasserwerfen 1 202 550 Kubik­statt. Ein bewährter Freund unsres Vereins, der Schriftsteller Herr schaffene Institution der Schulärzte um. Wie erinnerlich, wurden meter Wasser unentgeltlich geliefert worden. Um diese Wassermenge Wilhelm Bölsche , hat nach langer Pause wieder einen Vor- damals zunächst nur 10 Schulärzte angestellt, denen die hygienische richtig beurteilen zu können, muß man sich gegenwärtig halten, daß trag übernommen und wird uns mit dem Thema Moderne ueberwachung der Kinder in 20 Gemeindeschulen Dichtungen" jedenfalls wieder einen seltenen Genuß verschaffen. wurde. übertragen in demselben Jahre zur Besprengung der Straßen Berlins nicht viel Die Stadtverwaltung muß sich nun darüber schlüssig mehr Wasser verbraucht worden ist, nämlich 1 286 199 Stubifmeter. Außerdem steht auf der Tagesordnung der Bericht der Kommission werden, ob sie die Einrichtung der Schulärzte zu einer dauernden Da der Selbstkostenpreis für 1 Kubikmeter Wasser 0,09175 M. betrug, betreffend den beantragten Ausschluß des Mitgliedes Paaz. machen will, wie dies in Nürnberg , Frankfurt a. M., Wiesbaden , so hatte die zur Speifung der Springbrunnen gelieferte Wassermenge Königsberg und andren größeren Städten längst geschehen ist. Die einen Wert von 110 334 M. von den Schulärzten erstatteten Berichte find insgesamt günstig aus­gefallen, die Institution hat sich als eine wirksame und ſegensreiche hygienische Einrichtung erwiesen, die sich beim Publikum gut eingelebt hat und von diesem als ein erheblicher Fortschritt gepriesen wird. Troß dieser Thatsachen kann sich die städtische Schuldeputation nicht dazu entschließen, die schulärztliche Institution nunmehr den Bedürf nissen entsprechend auszugestalten. Im ganzen sollen zwei neue Schulärzte angestellt werden, damit jeder Schulfreis über einen Arzt verfügt. Und dabei sind rund 250 Gemeindeschulen vorhanden, mit 50 bis 60 Nebenklassen, in denen die minderbegabten Kinder unter­gebracht sind, die der schulärztlichen Fürsorge bis jetzt noch voll tommen entbehren. Man darf wohl der Erwartung Ausdrud geben, daß die städtischen Behörden über den Vorschlag der Schuldeputation hinausgehen und keine Sparsamteitsrüdsichten an unrichtigen Blaze walten lassen werden. Was die Vororte Berlins und zahlreiche Provinzialstädte zu stande gebracht und zum Segen ihrer Bürger erhalten und entwickelt haben, das wird wohl auch die Reichshaupt­ſtadt noch schaffen können."

beten.

Tokales.

Ueber den Besuch des städtischen Obdach8

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Der Stadtverordneten- Ausschuß zur Beratung der Gültigkeit von Stadtverordneten- Wahlen hat unter dem Vorsiz des Stadt­verordnetenvorsteher Stellvertreters Michelet nach eingehender Rentners Byli cz in der ersten Abteilung des 13. Wahlbezirks für Beratung beschlossen, der Versammlung zu empfehlen, die Wahl des gültig zu erklären und wegen der Einsprüche gegen die Wahl des Abg. Karl Goldschmidt I in der zweiten Abteilung des 9. Wahl­bezirks die genannten 25 Zeugen zu vernehmen.

Die Brut war in diesem

Die Zahl der Havel - und Spreeschwäne um Potsdam und zwischen Berlin und Spandau ist neuzeitig von 5 zu 5 Jahren immer auf die Hälfte des vorherigen Bestandes gesunken. So waren ihrer vor 10 Jahren rund 1600, vor 5 Jahren 800 vorhanden und gegen­wärtig werden nur noch 400 gezählt. Jahre durchweg gut ausgekommen, und man sab fünf bis neun Tiere als Familienglieder beisammen. Die Ursachen der Abnahme der schönen Tiere sind in Flußregulierungen, bermehrter Schiffahrt, zus nehmenden Nachstellungen und Fabrikanlagen an den Ufern zu suchen, aus deren giftdurchsetzten Abwässern Nahrungsstoffe abgehen, durch deren Aufnahme viele Schwäne eingehen. Dagegen ist im Spree­walde eine erfreuliche Zunahme der Schwäne zu konstatieren. Hier vereinigten sich vor Jahren mehrere Befizer zu dem Vorhaben der Bevölkerung des Spreewalds mit Schwänen. Ein Paar wurde fodaß es ihm gefiel und es sich vermehrte. Die Nachkommenschaft angekauft und ausgesetzt. Es fand alle Lebensbedingungen erfüllt, dieser Stammeltern ist zur Zeit bereits auf ein halbes Schock an­gewachsen. Im vorigen Jahre ist den Tieren ein hübsches ge= räumiges Winterquartier im Stile der bekannten wendischen Block­häuser hergerichtet worden, worin sie sorgfältige Wartung finden.

Auf dem Postamt 83 in der Bücklerstraße sind vor einigen Tagen aus einer Postkassette 1000 Mart verschwunden, ohne daß es bisher gelungen wäre, festzustellen, auf welche Weise dies geschah. Als Montagabend in dem Postamt der Dienst beendet ivar, zählte der Schalterbeamte das eingenommene Geld in den

werden vom Rathaus aus folgende auf den November bezüg­lichen Angaben verbreitet. In der Familienabteilung wurden am 1. November 112 Familien mit 447 Röpfen, außerdem 81 Einzel­personen, also überhaupt 528 Personen beherbergt und verpflegt. Bis zum 1. Dezember verringerte sich die Zahl der Familien auf 82 mit 288 Röpfen und stieg die Zahl der Einzelpersonen auf 109, so daß der Gesamtbestand an diesem Tage 397 Personen betrug. Die Abteilung für nächtlich Obdachlose beherbergte im Laufe des November 53 101 Männer, 4582 Frauen, zusammen 57 683 Personen. Zu den Zahlen des Familieno bdachs wird in der rathäuslichen Mitteilung bemerkt, daß im vorigen Jahre dort vier mal so viel beherbergt" wurden. Diese Behauptung ist unwahr. Nach dem im Gemeindeblatt" 1900, Nr. 50 veröffentlichten amtlichen Unzuträglichkeiten auf Arbeiterkonzerten. Zu Zu unfren Bericht beherbergte die Familienabteilung im Jahre 1900 am 1. No gestrigen Ausführungen über einige auf dem Feste des Arbeiter bember 271 Familien mit 988 Köpfen, außerdem 72 Einzelpersonen, Sängerbundes hervorgetretene Aeußerlichkeiten erhalten wir 910 überhaupt 1060 Perſonent, am 1. Dezember 206 Familien mit von einer dem Bunde naheſtehenden Seite eine Zuſchrift, die er 711 Köpfen, außerdem 70 Einzelpersonen, also überhaupt 781 Personen. freulicherweise sich zustimmend zu unsrem Hinweise ausspricht und Die Besetzung des Familienovdachs war demnach im vorigen Jahre beachtenswerte Ergänzungen bringt. Es heißt in dem Schreiben: an den genannten Tagen nicht viermal", sondern hinsichtlich" Bu den größten Unzuträglichkeiten ist noch die des Abfertigens sogenannten Ablieferungstaften, um es nach dem Postamt 33 in der Personenzahl nur doppelt so groß wie in diesem Jahre. Wir ber Sellner an den Büffetts zu zählen. Sollte es nicht möglich der Staligerstraße 74, dem das Nebenamt in der Büdlerstraße unter­sein, während des Konzerts überhaupt kein Bier zu ver- stellt ist, überzuführen. Das Geld war in Rollen verpackt, zwei haben hier einen neuen Beweis für die Unguverlässigkeit abfolgen, so müßten doch unter allen Umständen während der Rohrpostbeamte vom Amt 33 sahen zu, wie es eingezählt und der Nachrichten, die über das Obdach an die Zeitungen versandt einzelnen Aufführungen die Büffetts gänzlich geschlossen bleiben, was der Kasten ordnungsmäßig verschlossen wurde. Diese beiden werden. Es drängt sich einem unwillkürlich immer von neuem die sehr wohl durchzuführen wäre. Das Reinigen der Gläser und Be Beamten begleiteten auch den andren, als er mit dem Geld und Frage auf, ob eine Absicht und eventuell we I che Absicht hinter dienen der Kellner an den Büffeits, wodurch das Geräusch, des den Abführungsbüchern nach dem Amit 33 hinüberging. Als hier diesen unrichtigen Darstellungen der Frequenz Slirrens verursacht wird, ist sicherlich die größte Störung bei einem nun aber der Staften wieder geöffnet und das Geld aufgezählt verhältnisse des Obbachs steckt. Ihre Wirkung ist Konzert. Wie peinlich ferner die Unruhe des Publikums wirft, das wurde, zeigte es sich, daß eine Rolle mit 1000 m. fehlte. Diese zweifellos die, daß sie die in Berlin herrschende Wohnungsfollten die Herren Sänger, die einen großen Teil der Zuhörerschaft Rolle ist bis heute noch nicht wiedergefunden. Daß ein Rechenfehler zweifellos die, daß fie die in Berlin herrschende 23 ohnungsbildeten, doch am besten selbst erfahren, wenn sie auf der Bühne vorläge, ift faum anzunehmen, denn man hätte ihn sonst wohl schon not weniger schlimm erscheinen erscheinen lassen, als stehen. Bemerkt sei noch, daß die Sänger in einer der letzten herausgefunden. Die zuständige Postbehörde hat sofort eine Unter sie thatsächlich noch ist. Daß die Wohnungsnot in letter lebungsstunden ausdrücklich auf die Unzuträglichkeiten aufmerksam fuchung angeordnet, die aber bisher noch weiter nichts als den mit­Zeit etwas nachgelassen hat, das ist unverkennbar, und gemacht worden sind, die durch eine derartige Unruhe entstehen müssen. geteilten Thatbestand ergeben hat. man darf von vornherein annehmen, daß diese erfreuliche Daß aber auch bei einer Dilettanten- Veranstaltung musterhafte Ord­Wendung zum Besseren auch in den Frequenzverhältnissen des nung herrschen kann, sah ich in einem Konzert, welches die Neue meldet. Hier hat in dem Hause Nr. 31 im dritten Stock eine Ein rätselhafter Selbstmord wird aus der Höchstestraße ge­Obdachs zum Ausdruck kommen wird. Wir müssen aber entschieden Orchestervereinigung" legten Sonntag in der Singakademie unter Schneiderin Helene Jübner von einem Beamten ein 8immer ab= Berwahrung dagegen einlegen, daß vom Rathause aus Mitteilungen Leitung des Herrn Professors Holländer gab. Sobald der Dirigent gemietet, das sie mit einem andren Mädchen zu teilen pflegt. Am verbreitet werden, die auf eine unfres Erachtens durchaus uman- das Zeichen gegeben hatte, trat strengste Ruhe ein, und hatte wirklich 1. d. Wt. war nun die Zimmergenosfin Fräulein Jübners, vie längere ein Zuhörer sich vergessen, so genügte eine Wendung des Leiters, den gebrachte Schönfärberei hinauslaufen. Es wird wirklich Zeit, Mann auf seine Verfehlung aufmerksam zu machen. Auch nach Be- Zeit bei ihr gewohnt hatte, ausgezogen. Ant Montagabend fand sich daß dieser Unfug endlich aufhört. Merkwürdig ist, daß bei den Zahlen der Abteilung für Mitwirkenden nur die Zeit, die zur Abstimmung der Instrumente nötig war. es schon ziemlich spät war, so verschob man die Ausfüllung des endigung eines Stüdes blieb der Dirigent auf seinem Platz und ließ den eine neue Mieterin ein, die sich als eine unverheiratete Schneiderin Anna Müller vorstellte, ein Mädchen in den zwanziger Jahren. Da nächtlich Obdachlose das Vorjahr nicht zur Vergleichung heran- Unter solcher Ordnung war in der That von einem Genuß zu reden; gezogen wird. Sollte auch hier eine bestimmte Absicht dahinter das Ohr wurde nicht abgelenkt und blieb im Bann der Töne. Viel Meldezettels auf den nächsten Tag. Fräulein Jübner mußte nun stecken? Erst vor kurzem war magistratsoffiziös gemeldet worden, leicht nehmen die Mitglieder des Bundes hier und da einmal Ge- während die angebliche Anna Müller weiter schlafen wollte und im aber zeitig ihre Wohnung verlassen, um ihrer Arbeit nachzugehen, der Besuch des nächtlichen Obdachs sei in diesem Jahre normal. legenheit, an einer der eben erwähnten Veranstaltungen sich zu Bette liegen blieb. Als die Schneiderin aber des Abends von der Nun hat aber diese Abteilung, wie wir ergänzend hinzufügen wollen, schulen." Dieſe Konzerte werden in den Wintermonaten öfter ab Arbeit heimkehrte, fand sie ihre neue Zimmergenoffin tot im Bette im November vorigen Jahres 30 609 Männer, 6057 Frauen, zu gehalten; man kann sich einen solchen Genuß für 50 Pf. schaffen. sammen 36 666 Personen beherbergt. Der Andrang obdachloser Mit dem gegenwärtigen Stand des Milchkrieges beschäftigte Männer ist demnach im Noveniber dieses Jahres um 22 492 sich gestern eine zahlreich besuchte Milchhändler Versamm gegen denselben Monat des Vorjahres gestiegen. In der rat- lung. Der Vorfizende Wiesener erflärte, die Sachlage habe sich häuslichen Mitteilung wird das mit Stillschweigen übergangen. Gegen Berliner Milchbedarf sei gedeckt und die Centrale müsse noch nahezu Jahren an einer Weiche einen Stein liegen, der in Metall eingefaßt wesentlich zu Gunsten der Milchhändler geändert. Der gesamte Eigentümer gesucht. Ein Straßenbahn- Beamter sah vor brei den November des Vorjahres vermindert hat sich erfreulicherweise 100 000 Liter Milch verarbeiten. Mit ihren Läden mache sie über var. Er steckte ihn ein und warf ihn zu Hause in eine Schachtel die Zahl der in der Abteilung für nächtlich Obdachlose beherbergten dies recht schlechte Geschäfte, wie ihr Suchen nach andern Berkaufs mit alten Knöpfen. Vor einigen Tagen hatte er zufällig Gelegenheit, Frauen, und zwar um 1475. Sie hatte im vorigen Jahre eine artikeln beweise. Die Stimmung unter den Genossen" des Milch den Stein einem Goldarbeiter zu zeigen. Dieser fab sofort, daß es bis dahin unerhörte Steigerung erfahren.( Noch im November 1899 ringes sei übrigens angesichts der bisherigen Mißerfolge recht flan, ein in Gold gefaßter Brillant war. Der Straßenbahner gab jezt waren nur 1062 Frauen beherbergt worden.) Die jetzt wieder ein zumal das Gerücht umgehe, die Centrale beabsichtige, den Genossen statt den Fund der Polizei, die nun den Eigentümer sucht. Der Brillant, getretene verminderung entspricht dem Rüdgang der Frequenz Bf. vom 1. Januar ab anderthalb von jedem Liter Milch in Abzug der im Bimmer 37 des Polizeipräsidiums besichtigt werden kann, In der sehr lebhaften Debatte wurde darauf hinwiegt 31/2 Karat und ist mindestens 1000 m. wert. Er scheint zu des Familienobdachs und bestärkt uns aufs neue in unsrer bereits zu bringen. mehrfach ausgesprochenen Ansicht, daß im vorigen Jahre und noch gewiesen, daß der Milchkrieg vielleicht schon im Januar fein Ende einer Nadel gehört zu haben. finden würde, da die von dem Ring aufgenommene Drei­bis in den Sommer dieses Jahres hinein viele Frauen mit der Ab- Millionen Anleihe gedeckt werden müßte. Andrerseits Verschwunden ist seit dem 8. November d. J. der wegen teilung für nächtlich Obdachlose vorlieb nehmen mußten, weil sie im betonte man jedoch die Notwendigkeit, für alle Fälle schon jetzt für Geisteskrankheit entmündigte Rentier Benno Bollack aus feiner Familienobdach keinen Platz fanden oder nicht länger darin geduldet Massenpachtung ringfreier Milch Sorge zu tragen. Von besonderem Wohnung in Groß- Lichterfelde , Lankwiẞstr. 11. Derselbe ist 55 Jahre Interesse war die Debatte über die halb milchfrage. Auch alt, 1,70 Meter groß, schlank, hat etwas gebückte Haltung, schleppenden die Milchhändler sind entschlossen, die Halbmilch ans ihren Gang, start melierten Bollbart, oben falsches Gebiß, ist pockennarbig verbannen, in Schöneberg und Charlotten- und zeigt stark nervöses Wesen. Er trug einen braunen Gehrock­Die Nachwahl im 32. Kommunal- Wahlbezirk, die sich das Geschäften zu burg ist dies bereits geschehen. In einer Besprechung anzug, weißes Oberhemd, dunkelgrauen Fülzhut mit hellem Band, burch nötig gemacht hatte, daß Genoffe Karl Liebknecht , der mit den dortigen Vereinsvorständen hat sich auch der Borst anschwarzen Regenschirm mit weißer Krücke, in der Westentasche eine bei der Hauptwahl zweimal gewählt war, für diesen Bezirk die Wahl des Berliner Milchhändler- Vereins einstimmig wertvolle silberne Uhr ohne Kette. Er spricht deutsch , italienisch, nicht annahm, führte gestern zu dem erwarteten Resultat. Redacteur für Abschaffung der Halbmilch ausgesprochen. Milch- franzöfifch und und etwas englisch und redet gern von seinen Bollack neue Kandidat des 32. Bezirkes, wurde chemiker Dr. Reich fonstatierte, daß die Bezeichnung Halbmilch" Bermögensverhältnissen. ist int der Karl Leid, der Nacht vom beinahe einstimmig gewählt! Von 2436 abgegebenen Stimmen bisher vielfach bloß als Schußmittel beim Verkauf von anscheinend 12. zum 13. November in Gr. Lichterfelde, Moltkestraße, in der Nähe erhielt er nicht weniger als 2391. Auf seinen freisinnigen schwächerer Vollmilch angewandt wurde und deshalb lange nicht des Auguſtaplazes zuletzt gesehen worden und hat die Absicht ge Gegenkandidaten fielen nur 60 Stimmen, während so viel Halbmilch in Berlin verkauft würde, als man glaube. äußert, sich nach Oppeln zu begeben, ist dort aber nicht gesehen. noch 4 Stimmen sich zersplitterten. Bemerkenswert ist an diesem Sämtliche Redner stimmten der Abschaffung der Halbmilch zu, doch Den Bemühungen der Polizei ist es bisher nicht gelungen, den Ver­Resultat der lobenswerte Eifer unsrer Genossen. Obgleich es sich soll dies nicht plötzlich und sofort geschehen, um nicht den Schein zu schwundenen ausfindig zu machen. Ein Unglücksfall oder Verbrechen um eine absolut sichere Nachwahl handelte, hat sich die erwecken, als hätte die Agitation der Milchcentrale diese Maßnahme erscheint nicht ausgeschloffen. Auf die Auffindung des Verschwundenen ist von dem Vormund eine Belohnung von 300 M. ausgesetzt. Anzahl der socialdemokratischen Stimmen gegen die Hauptwahl Droschken- Fuhrherren gegen die Straßenbahn. Eine gut Etwaige Nachrichten werden auf dem Königlichen Bolizei- Präsidium, nicht vermindert, sondern um 123 vermehrt. Die freisinnigen besuchte Versammlung von Fuhrwerksbestßern tagte gestern unter Alexanderplay, 2 Treppen, Zimmer 335, in den Vormittagsstunden Stimmen sind dagegen auf etwa ein Viertel der bei der Haupt- dem Borfit des Fuhrherrn Streu im Handwerkerverein in der oder in dem hiesigen Polizei- Revier- Bureau entgegengenommen. wahl abgegebenen zurückgegangen. Ein der diesjährigen Berliner Sophienstraße. Fuhrwerksbefizer S. Britsch entwickelte in seinem Wegen Sittlichkeitsverbrechens ist der 24 Jahre alte Pro­Kommunalwahlbewegung würdiger Abschluß. Referat, wie die Straßenbahn allmählich selbst die engsten Verkehrs- duktenhändler M. aus der Gartenstraße 155 verhaftet worden. Die

wurden.

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beranlaßt.

liegen. Sie hatte sich durch einen Revolverschuß getötet. Die Nevier polizei ließ die Leiche nach dem Schauhause bringen. Wer die Selbstmörderin ist und was sie veranlaßte, zum Revolver zu greifen, ist nicht bekannt.