Nr. 291.
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Zelegramm Adresse: Borialdemokrat Berlin"
Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2.
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Fernsprecher: Amt I, Nr. 1508.
Zolljongleure.
Freitag, den 13. Dezember 1901.
fosten bedeutet, als erstrebenswert gilt; Bescheidenheit im Fordern ist bekanntlich keine agrarische Schwäche.
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Expedition: SW. 19, Bently- Straße 3. Fernsprecher: Amt I, Nr. 5121.
Eine Speifung armer, hungriger Schulkinder foll auch in diesem Winter erfolgen. Jufolge der augenblicklich Herrschenden Arbeitslosigkeit in unsrer Stadt werden die Ansprüche in diesem Winter bedeutend größer werden als bisher. Es wäre daher zu wünschen, daß die Gaben entsprechend reichlicher flössen. Die Herren Gustav Blank, Arnold Holthaus, Alfred Bunge, Friedr. Otto Schaefer, Alwin G. Spies sind bereit Gelder in Empfang zu nehmen. Im Winter 1900/1901 belief sich die Ausgabe für die Speisung hungriger Kinder auf 3483,54 M.
Und nun sollen, um auch dem deutschen Arbeiter zu helfen, wie
besten Händen.
Aus der Heimat des Grafen Arnim.
Noch seltsamer ist jedoch der Hinweis darauf, daß auch Mit welcher Unverfrorenheit die Wortführer des Bundes die mit Zuckerrüben und Kartoffeln bestellte Fläche sich einder Landwirte polemisieren, zeigt die Replit, mit der ihre schränken ließe. Gewiß, das ließe sie sich, und es " Korrespondenz" auf unfren Leitartikel in Nr. 284 wäre sogar gut, wenn sie nie die heutige Ausdehnung erreicht des Vorwärts" antwortet. Die dort nachgewiesene hätte; sind doch im vorigen Jahre 426 732 Heftar mit Thatsache, daß trok der beträchtlichen Zollerhöhungen auf der Zuckerrüben und 3218 777 Heftar mit Kartoffeln bestellt schiedene landwirtschaftliche Produkte in den achtziger worden; über 50 Millionen Centner Kartoffeln verbrauchten Jahren, besonders auf Getreide, sich die Acker allein die Brennereien. Wer aber hat durch die Prämienund Gartenfläche feit 1878 noch nicht um und Liebesgaben Politik diesen Zustand herbeigeführt? 3/4 Proz. vergrößert hat, daß, soweit eine Zunahme des Wer hat die AlkoholAlkohol- und Rübenzucker Produktion die Agrarier versichern, die Lebensmittelgölle um 40-200 Prozent Getreide- Anbaues sich vollzogen hat, diese auf Kosten der früher ftets als Rettungsanfer der Landwirtschaft erhöht werden. Deutsche Arbeiter und Arbeiterkinder freut Euch, Ackerweide, der Brache und der Futtermittelproduktion erfolgt gepriesen? Und wer verlangt, um diesen bestehenden Euer Wohl ist bei der agrarischen Mehrheit des Neichstages in den ist, so daß zur Versorgung des Viehes mit Futter eine Zustand zu konservieren, einen Zoll auf Kartoffeln von enorme Steigerung der Einfuhr von Mais, Kleie, Reis- I M., auf Zucker von 40 M. pro Doppelcentner? abfällen, Delfuchen 2c. und damit zugleich eine immer Derselbe Bund der Landwirte, dessen Organ sich für eine Aus einer norddeutschen Seestadt teilt uns ein Herr mit, daß weiter um sich greifende Verseuchung des des Viehstandes Verminderung der Kartoffel- und Rübenanbau- Fläche zu Gunsten er den legten Sommer im Bad Mustaudas dem Grafen Arnim stattgefunden hat: alle diese durch die Reichsstatistikt des Getreide- Anbaues ausspricht! Demnach müssen die Serren gehört zugebracht habe und sich wunderte über die rüden, heraberwiesenen schönen Erfolge" junkerlicher Agrarpolitit werden der Ansicht sein, eine Preissteigerung der Startoffeln und der gekommen aussehenden Kinder, die die Badegäste anbettelten. Auf von der„ Korrespondenz" einfach ignoriert und den Lesern Zuckerrüben hätte die Wirkung, den Anbau dieser Fruchtarten die wiederholte Frage an solche Kinder, ob sie Eltern befäßen, antgegenüber so gethan, als hätten wir in unsrer socialdemo- einzuschränken. O heilige Bundes- Einfalt! fratischen Demagogieprofessoren"-Weisheit Icdiglich bezweifelt, daß die deutsche Landwirtschaft überhaupt in die Lage kommen könnte, den deutschen Bedarf an Getreide" zu decken, wobei das ehrsame Organ des Bundes sich das Kunststückchen gestattet, aus dem„ Getreidebedarf", der selbst. Die Herrschenden Deutschlands sind am Wert, eine Gesetzgebung verständlich auch den Bedarf für industrielle Zwecke und für der Auswucherung der arbeitenden Klassen durchzuführen, wie sie die Viehmästung mit umfaßt, unversehens einen Bedarf troz allem, was die deutsche Arbeiterschaft von ihren Bebrüdern erlebt für den Brottonfum zu machen. und erlitten hat, denn doch noch niemals unternommen worden ist.
Die Not.
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worteten sie, ihr Vater arbeite bei dem Grafen. Auch die weitere Frage, was der Vater an Lohn bekäme, habe er Auskunft erhalten über Löhne, die allerdings erklärten, warum die Kinder die Badegäste anbettelten. Der Graf Arnim sei in Mustau wegen seines Geizes im schlimmsten Ruf, selbst bei seinen Beamten erfreue er sich feiner Beliebtheit, die Arbeiter aber hegten die schlimmsten Gefühle gegen ihn wegen des herrischen Tones, den er gegen sie anschlage, und wegen der erbärmlichen Löhne, die er zahle. Politische Nebericht. Berlin , den 12. Dezember. Der Reichstag
Nachdem derart das Beweisfeld ausgewählt und verengt Die Socialdemokratie dagegen hat soeben in den Verhandlungen des ist, fällt es dann natürlich der„ Korrespondenz" nicht schwer, Reichstages den Frevel des neuen Kornvuchers machtvoll gebrandunter Buhilfenahme von allerlei Voraussetzungen den Nachmarkt und hat insbesondere darauf hingewiesen, daß es eine Wissethat weis zu führen, daß wenn die Verfütterung von Brotgetreide fondergleichen ist, von einer Not der Landwirtschaft zu reden, an das Vieh aufhörte, wenn die Brache weiter beschränkt während thatsächlich die Arbeiterschaft vom entfeßlichsten Mangel ging amt Donnerstag in die Weihnachtsferien, nachdem er in und die Getreideanbaufläche durch Nuzbarmachung der am Nötigsten zerfressen wird. In dieser Lage der Dinge ist es nötig, faft achtstündiger, meistens ermüdend sich hinschleppender Moore vergrößert würde, daß dann die Landwirtschaft weit die Elendsnachrichten, die Tag aus Tag ein, bald aus dieser Stadt, Sigung die die erste Beratung des Bolltarif. mehr Korn erzeugen könnte, als die deutsche Bevölkerung für bald aus jenem ländlichen Bezirk in trauriger Reichhaltigkeit ein- Entwurfes beendet und die Vorlage an eine die Broterzeugung gebraucht. Wörtlich heißt es: laufen, zusammenfassend mitzuteilen. Wie unvollständig auch dieser Rommission von 28 Mitgliedern verwiesen „ Die Zahlen der Ernteftatistik ergeben ganz klar, daß wir in Katalog des Hungers sein muß, so wird er dennoch zeigen, wo die hatte. Das Haus war in Anbetracht des vorauszusehenden den Jahren 1893/97 durchschnittlich 191 Kilogramm, in den Not ist und wie unendlich gemein die Absicht ist, diese Not durch ersten Aktschlusses im großen zollpolitischen Drama ziemlich folgenden 1898/1900 fogar 198 Kilogramm Brotforn eigner Pro Vertenerung aller Lebensmittel und systematische Vermehrung gut besucht; gegen Ende der Situng wurde die Zahl der duktion per Kopf der Bevölkerung zur Verfügung gehabt haben. der Arbeitslosigkeit weiter ins ungeheuerliche zu vermehren. anwesenden Abgeordneten mit 209 angegeben eine freilich Niemand wird ernsthaft bestreiten können, daß allein mit dieser nicht viel über die Beschlußfähigkeit hinausragende Ziffer. Menge inländischen Brotkorns der Brothunger des Volkes hätte geftillt werden fönnen, eine Einfuhr wäre nicht notwendig gewesen;
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Die fittliche Not des Laudproletariats.
fie hat nur dazu gedient, eine gleichgroße Menge deutschen Brot- Versicherungen der Agrarier rot werden, wie schön es im Deutschen In diesen Tagen, in denen die Hallen des Reichstags von den torns in die Viehställe zu drängen. Reiche sein wird, wenn diese erst das Heft unumschränkt in der Hand haben, ist es von einigem Wert, eine Bekanntmachung zu veröffent lichen, die das Bezirksamt Waldkirch im südlichen Baden im Freiburger Boten" veröffentlicht.
Außerdem könnten den heute dem Hackfruchtbau dienenden Aderflächen( ca. 14 Proz. der Gesamtfläche) sehr gut einige huntert taufend Heftar zweds Getreideanban entzogen werden, wodurch unfre große Ueberproduktion an Zuckerrüben und Kartoffeln eine durchaus wünschenswerte Beschränkung erfahren würde.
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Dieselbe lautet:
Bekanntmachung.
allen zu
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Der ungewöhnlich frühe Beginn der Sizung hatte ebenwie auf die Absicht des Präsidenten, die Verhandlungen auf sowohl auf eine lange Reihe von Rednern schließen lassen, jeden Fall am Donnerstag zu Ende zu führen. Die Opferwilligkeit einer Anzahl der auf der Rednerliste noch notierten Abgeordneten, die freiwillig verzichteten, ermöglichte die Durchführung der getroffenen Dispositionen.
Abg. Dr. Pa chnicke von der freisinnigen Vereinigung erörterte in einer tüchtigen Rede, deren ein wenig forcierte Das Hirtenkinderwesen im Amtsbezirk Waldkirch betr. Nr. 25 405. Wir haben wiederholt die Wahrnehmung machen Eleganz bei allem füßen Schmelz dennoch verriet, wie sehr müssen, daß auf einzelnen Höfen die Unterbringung der sich der Redner in der Rolle eines General - Feldmarschalls Hirtenkinder und jüngeren Dienstboten in einer der Opposition gefallen würde, noch einmal die Chancen der Weise geschieht, welche diese Bersonen der Gefahr fittlichen Verderbs Regierungsvorlage, breitete die Dürftigkeit der Junkeraussetzt. Einzelne Dienstherrschaften sind so gewissenlos, die Kinder Argumente vor seinen Zuhörern aus und entwarf bereits in in den Schlafftuben erwachsener Dienstboten, oft in demselben knappen Andeutungen seinen Feldzugsplan für die Opposition, Bett mit solchen, unterzubrinurn, obwohl sie wiffen oder ver wie sie nach junkerlichem Kanalmuster einsetzen werde, wenn muten müssen, daß das sittliche Verhalten ihres Dienstpersonals die Regierung an ihren schutzöllnerischen Bestrebungen festzu wünschen übrig läßt und zu ergernissen Veranlassung giebt. halte. Ihm folgte Staatssekretär Graf Posadowsky Wir sehen uns genötigt, solche Dienstherrschaften, welche ihre Pflicht, auch für das sittliche Wohl der ihnen anvertrauten mit einer Rede, die sich selbst als„ akademisch" bezeichnete, jugendlichen Dienstboten zu sorgen, in so gewiffenloser deren patriarchalisch warnender Lon aber eine wirklich und schändlicher Weise verletzen, mit Gebote akademisch sich über die Parteien erhebende Sachlichkeit stehenden Mitteln vorzugehen. Bu diesem Zwecke werden völlig bermissen ließ. Die geschichtlichen" Thatsachen wollte wir in Fällen, in welchen Zustände der bezeichnen Art der Herr Graf Klarstellen, aber seine immer mehr ins zu unfrer Stenntnis fommen, eine Untersuchung der betreffenden Stathederhafte schillernde Rhetorit galt nur einer nochmaligen Räumlichkeiten auf Kosten der Dienstherrschaft gemäߧ 12 der chemischen Reinigung der von so und sovielen BundesratsVerordnung vom 10. November 1896( Gefezbl. S. 444) vorwäschern noch inimer nicht gänzlich weißgewaschenen Reputa nehmen laffen und hiernach die weiteren Anordnungen mit Straf tion des Wirtschaftlichen Ausschusses und dem durch Wiederfolge treffent. Wir hoffen, daß auch abgesehen von Strafe und Kosten- holungen auch nicht an Ueberzeugungskraft gewinnenden Dogma, die mit der Notwendigkeit einer solchen Untersuchung verbundene die Schutzzoll- Politik sei im Grunde ein socialpolitischer Segen Schande den Dienstherrschaften ihre Verpflichtung zu Gemüt führen der Arbeiter. Als Graf Posadowsky sein Agrar- Ideal in wird, der Unterbringung ihrer Dienstboten die nötige Aufmert einem aus dem Bürgerstande hervorgegangenen, faufträftigen famleit zuzuwenden. und wohlhabenden mittleren Gutsbesizerstande enthüllte, er nach Art der englischen ,, Gentry " jogar zur Regierungsfähigkeit einst sich verklären könnte, fonnte Herr Dr. Pachnicke fich nicht enthalten, ſeinem freisinnigvereinigten Entzücken ob solcher Glücksmöglichkeiten in einem seligen Bravo!" Luft. zu machen. Von Bedeutung war die Aeußerung des Staatssekretärs, daß die Regierung mit ihren Minimalzöllen an die Grenze jener Säße gegangen sei, die ihr den Abschluß von Handelsverträgen noch zu ermöglichen schienen. Höhere Minimalzölle werde sie schwerlich acceptieren und
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Weiter ließe sich ein Teil der Brache( 2,6 Millionen Hektar) und ebenso ein solcher der heute meist unbenutzt daliegenden Moore( 2,1 hektar) dem Getreidebau mutzbar machen. Würden von diesen und den mit Hackfrucht bestellten Flächen zusammen auch nur 2 Millionen Hektar dem Körnerbau zugewiesen, so könnten darauf sehr gut 4 Millionen Tonnen d. h. der Brotkorn bedarf für mindestens 20-25 Millionen Menschen produziert werden." Ja ,,, wenn!" Wen'n" die Leiter des Bundes der Landwirte etwas mehr Logit befäßen, dann würden sie sich derartige Widersprüche in ihrer Beweisführung, wie sie sich fie täglich leisten, nicht gestatten. Der kleine Fehler ist nur, daß sie diese Logit nicht besigen. So steht es auch mit ihren obigen Annahmen. Sicherlich, wenn die Verfütterung von Brotgetreide an das Vieh aufhörte, wenn Weizen und Roggen nur zu Brot verbaden würden, dann könnte vielleicht die einheimische Produktion ausreichen. Die Frage ist nur: werden die geforderten Zollerhöhungen, die ja nicht blos das Brotgetreide, sondern auch die Futtermittel betreffen, wirklich die Wirkung haben, die Verfütterung von Brotgetreide aufzuheben, und wenn dies der Fall wäre, ist dann diese Wirkung im Interesse der Viehzucht und ihrer Vervollkommnung zu wünschen? Jedenfalls müßte für den Ausfall, soll die Viehhaltung gedeihen, Ersatz durch Herbeischaffung anderer, annähernd gleichwertiger Futtermittel beschafft werden; es müßte also die Einfuhr von Mais, Hafer, Futtergerſte usw. erleichtert werden. Anstatt dessen aber sucht bekanntlich der Bund der Landwirte, diese Zufuhr vom Auslande durch einen Mindestzoll von 7,50 M. für Gerste und Hafer und 5 M. für Mais völlig abzuschneiden; er redet also einerseits der Aufhebung der Verfütterung von Brotgetreide das Wort, und will andrer seits dem dadurch entstehenden Mangel an gutem Futter durch Verhinderung der Einfuhr von So der Bezirksamtmann aus einem katholischen Bezirke Badens. ungefähr gleichwertigen Erfahmitteln bis aufs äußerste wie es in der gleichen Richtung und noch schlimmer im gefegneten eventuell, falls der Reichstag solche dennoch beschließe, sich gesteigert wissen angeblich alles zum Nugen der bäuer- Oftelbien aussieht, darüber erzählt unter anderm die Schrift des gezwungen sehen, den Abschluß von Handelsverträgen mit lichen Viehzüchter. Das ist so ziemlich das Unsinnigste, was Bastor Wagner in Prigerbe: Die Sittlichkeit auf dem Lande. Nur niedrigeren Säßen, als sie das Haus beschlossen, ins Auge ein verwirrter Stopf ersinnen fann. findet sich in Ostelbien fein Landrat, der in gleicher Weise wie der zu fassen. Ferner durch Nußbarmachung eines Teils der Moore für Amtmann zu Waldkirch dem schamloien Unfug steuert. den Getreidebau ließe sich allerdings dessen Anbaufläche aus- Das schadet aber alles nichts. Thron und Altar find nur sicher dehnen, nur kostet, wie die Korrespondenz wissen dürfte, eine solche im Schuße der Agrarier, die Kinder aber so schamlos ausbeuten und Nuzbarmachung Geld, und damit sie sich rentiert, müßte der dabei ſittlich verderben laffen, wie es einst die Latifundienbesitzer Getreidepreis auf dem deutschen Inlandsmarkt so ungefähr Roms mit ihren Sklaven machten.
auf das Doppelte des Weltmarktpreises gesteigert werden.
Die Gemeindebehörden werden beauftragt, uns von dem Vorliegen von Mißständen der bezeichneten Art, sofern nicht augen blicklich für Abhilfe gesorgt wird, unnachsichtlich Anzeige zu er ftatten. Desgleichen richten wir an die Eltern der fittlich vernachlässigten Dienstboten, an die Herren Geistlichen und Lehrer, sowie an das Publikum die Bitte, uns zutreffenden Falles Mit: teilung zu machen.
Gr. Bezirksamt: Cron.
Lebensmittelzölle und Arbeiternot.
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Als Abg. Dr. Arendt, der Reichsparteiler, sich erhob, strömten viele Kollegen aus dem Plenarjaale in die Wandelgänge. Wider ihr Erwarten schien es aber dem Redner zu gelingen, die Zollfragen ohne zärtliche Seitensprünge in die Gefilde der Silberwährung zu behandeln. Dr. Arendt steht so ziemlich auf dem schutzölnerischen Standpunkt des Grafen Industrielle, der die Entdeckung Ameritas immer noch nicht