Tokales.
6. Wahlkreis( Wedding und Oranienburger Vorstadt). Die von den Genoffen am Donnerstag, dem zweiten Weihnachtsfeiertag, im Eisteller, Chauffeestraße 88, arrangierte Matinee lohnt den Besuch, denn die Mitwirkung des Gesangvereins Nordwacht sowie des Blobelschen Musikkonservatoriums bieten Gewähr dafür, daß die Besucher auf ihre Rechnung kommen. Zur Aufführung gelangen u. a.: Eine lustige Schlittenfahrt"," Sechs Wochen nach der Hochzeit"," Das Heiratsbureau"," Robert und Bertram, die luftigen Vagabunden im Gesangverein"," Die rostige Stimmgabel". Eintritt 25 Pf. Um zahlreichen Besuch bittet Das Komitee.
den deutschen Kommilitonen das Urteil darüber, ob der ganze Ton die Pferde seines Fuhrwerks umgeworfen wurden, flog Tonn vom der Vorlesung, besonders aber gewisse Redewendungen nicht geeignet Wagen und geriet unter den elektrischen Wagen. Er erlitt einen waren, uns in unfren eigensten Gefühlen zu verlegen. Wir bitten Unterschenkelbruch und eine schwere Handquetschung und wurde, fie, dabei zu beachten, daß wir Nationalgefühl und Nationalehre für nachdem man ihn mit Mühe aus seiner Lage befreit hatte, durch die uns auch in Anspruch zu nehmen haben. Unfallstation am Zoologischen Garten nach der Charité gebracht. Das Fuhrwert führte die Polizei dem Eigentümer zu.
ad 2. Es ist uns rätselhaft, warum die zweite Resolution ihre Spize gegen alle Ausländer richtet, während sie doch durch eine, mur von uns Polen unternommene Kundgebung veranlaßt ist. Was die Die Barbier: und Friseurgeschäfte haben, worauf wir beResolution selbst anbetrifft, so gehen wir über einen derartigen Besonders hinweisen, auch am kommenden Sonntag ihre Läden zu schluß zur Tagesordmmg über. fchließen. Sie werden zu den Gewerbebetrieben gerechnet und unterstehen nicht den für offene Verkaufsstellen festgesetzten Bestimmungen.
Die polnischen Studenten der Berliner Hochschulen. Die Redewendungen des Herrn Professors werden von den polnischen Studenten nicht wiedergegeben. Im ganzen meinen wir, daß die polnischen Studenten die Demonstration hätten lieber unter lassen sollen. Eine Entschuldigung für die von ihnen herbeigeführten Lärmscenen haben sie vielleicht in dem bekannten Beispiel der antifemitischen Studenten, die sich nicht schämten, bei Erwähmung der Ermordung des Justizrats Lewy ihrer Genugthuung über solche Unthat Ausdruck zu geben.
Die Bestätigung der Wiederwahlen der Stadträte Siller, Hübner, Marggraff, Dr. Straßmann und Struve ist im Rathause eingegangen.
Ueberfall auf einen Bahnwärter. Der Bahnwärter Günther, welcher auf der Strecke III der Görlizer Bahn in Treptow bedienstet ist, bemerkte vorgestern In einem Heuschober mehrere dort in verdächtiger Weise sich aufhaltende Männer und vertrieb sie. In der gestrigen Nacht, nachdem G. seine Strecke abgegangen und das Eintreffen des nächsten Zuges in feiner Wärterbude erwartete, wurden plöglich die Fenster derfelben eingeworfen und gleichzeitig ein Res volverfchuß auf den Beamten abgegeben, der jedoch zum Glück nicht traf. Günther telegraphierte sofort nach den benachbarten Wärterbuden und als aus diesen Hilfe herbeieilte, ergriffen die Angreifer die Flucht und enttamen auch leider in der Dunkelheit.
Stadtrat Fischbeck und die Arbeitslosen. Von einem Mitglied des Kuratoriums für Arbeitsnachweis erhalten wir folgende Buschrift: Herr Stadtrat Fischbeck erklärte in der Sigung der Stadtverordneten- Versammlung vom letzten Donnerstag, daß die am Anfang diefer Woche zum Schneeschippen benötigten 1250 Personen nur mit Mühe und Rot hätten zusammengebracht werden können. Dieser Mitteilung des Herrn Stadtrats gegenüber halten wir es für notwendig, festzustellen, daß vom Centralverein für Arbeitsnachweis, mit welchem für derartige Ein Gemütsmensch ist der 43 Jahre alte Drechsler Ernst Arbeiten gewisse Vereinbarungen getroffen find, nur acht Personen O, dn fröhliche... Die Weihnachts Censur der Schröder, der früher in der Wasserthorstr. 40 wohnte. Schröder hatte eingestellt wurden. In den Räumen des Centralvereins weilten zur Polizei ist gegenwärtig außerordentlich in Anspruch genommen, da in drei Monaten seiner Selbständigkeit so viel Schulden gemacht, daß er erwähnten Zeit wie sonst jetzt täglich Hunderte von Arbeitslosen; den Inhabern der Variétés und Specialitätenbühnen mitgeteilt sich nicht mehr halten konnte. Nachdem er sie vor sechs Wochen im Stich gelassen hatte, brachte seine Frau ihre beiden Kinder im doch ist von keinem Bureau wegen Einstellung von Arbeitskräften worden ist, daß für die Weihnachts- Feiertage nur besonders decente Alter von 5 und 7 Jahren zu Verwandten und erhängte sich. Nun Brogramme" zugelassen werden. Sämtliche Inhaber derartiger Nachfrage gehalten worden, trotzdem sehr viele gern zu dieser Bes Etablissements haben Abschriften aller Vorträge, Borstellungen usw. fpielte Schröder mit mehreren Drechslern, die früher seine Arbeitsschäftigung gegriffen hätten. Mit der Gründlichkeit scheint es, soweit welche am ersten und zweiten Feiertag zur Aufführung gelangen genoffen in einer Schirmfabrik in der Ritterstraße waren, zuſammen die Bearbeitung des Materials in Betracht kommt, in Magistrats- follen, bis zum 18. d. M. einreichen müssen. Da der Censorstift zwei Zehntel der sächsischen Lotterie. Als er aus einer Ziehungsliste treifen also auch zuweilen zu hapern. eifrig waltet, so soll den Variété- Inhabern Gelegenheit gegeben war, forderte er von Hamburg aus seinen Anteil. Die Arbeitsgenossen fah, daß ein Zehntel mit einem kleinen Gewinn herausgekommen Die hiesige Ortsverwaltung des deutschen Metall- werden, für die gestrichenen noch Erfagnummern einzureichen, dagegen ersuchten ihn, ihnen erst seine Schulden zu bezahlen. Dieser welche ebenfalls vor Weihnachten erledigt und zurückgegeben werden. Herr Stadtrat Fischbeck hat in der am 19. d. M. stattgefundenen Im vergangenen Jahre wurde bekanntlich für die Weihnachtsabende Mahnbrief hatte zur Folge, daß Schröder seine Mitspieler wegen. Sigung der Berliner Stadtverordneten- Versammlung das seiner Zeit das Auftreten bestimmter Specialitäten verboten, da die Programme berbotenen Spiekens anzeigte. Die Striminalpolizei hat sie bereits im Vorwärts" veröffentlichte Material über den Umfang der 3 spät eingereicht wurden und eine Aenderung nicht mehr vorArbeitslosigkeit in der Metallindustrie als mangelhaft be- genommen werden konnte. Im Theater der Urania findet die erste Borführung des bea zeichnet. Es soll nicht richtig sein, daß in einem Betriebe die ArbeiterIndem die Polizei die Weihnachtsaufführungen der Specialitäten reits angekündigten Vortrags Frühlingstage an der Riviera" am zahl von 300 auf 45 zurückgegangen ist. Das thatsächliche Verhältnis Theater möglichst langweilig zu gestalten sucht, thut sie ihr mög- Sonntag statt. sei 191 zu 102. liches, um die alte Sitte, daß Weihnacht ein Familienfest sei, wieder zur Geltung zu bringen. Und so wird denn jeder, der sich's irgend leisten kann, vom Kreise seiner Lieben umgeben, den Abend des ersten Festtages nicht im Variété sondern im Wirtshaus zu bringen.
arbeiter Verbandes schreibt uns:
Gemeint tann nur sein der Betrieb von G. Kärger. Wir haben heute sofort recherchiert und dabei festgestellt, daß zur Zeit bei heute fofort recherchiert und dabei festgestellt, daß zur Zeit bei der Firma Kärger beschäftigt sind: 38 erwachsene Arbeiter, 44 Lehrlinge und 2 Volontäre; insgesamt 84 Personen. Es sind nun jedenfalls seiner Zeit vom Zähler die 44 Lehr- Mittelstandspolitik des Milchringed. Die Läden der Linge nicht mit angeführt worden. Diesen Irrtum geben wir zu. Centrale für Milchverwertung werden allmählich zu Bithialien Gleichzeitig steht aber fest, daß die Zahl der erwachsenen Arbeiter handlungen umgewandelt, nachdem alle bisherigen Bemühungen bei genannter Firma seit Oktober um weitere 7 Personen ver- durch Vergrößerung der Einnahmen die Mietsuntosten zu decken, mindert ist. fich als vergeblich erwiesen haben. Außer dem Verkauf von AnsichtsWir geben weiter zu, daß möglicherweise zwischen der von uns farten haben die Filial- Berwalter nunmehr auch den Vertrieb von angegebenen, und der thatsächlichen Zahl der in diesem Jahre weniger Bier, Selterwasser und Stärke übernommen und hiermit ist die Lifte Beschäftigten eine Differenz von einigen Hundert sein kann. Dies der einzuführenden Handverkaufsartitel noch nicht erschöpft. Wie wird erklärlich, wenn man bedenkt, daß uns nicht in allen wir erfahren, wird die Centrale auch noch andre, für den HausFällen so gute Quellen zur Verfügung stehen, wie den Behörden. bedarf erforderliche Gebrauchsgegenstände allmählich einführen und Was ändert es aber an der Thatsache der bestehenden großen fo die Milchverkaufsstellen nach und nach in Viktualien- BorkostArbeitslosigkeit, wenn nachgewiesen wird, daß unsre ermittelte Bahl handlungen verwandeln. von 13 073 um einige Hundert höher ist, als die von der Behörde ermittelte Zahl? Größere Fehler wird man uns nicht nachweisen können, denn sonst hätte das schon Herr Kühnemann gethan, der uns seiner Zeit berichtigen wollte und doch nur einige untergeordnete Schreib und Rechenfehler nachgewiesen hat.
Möge Herr Fischbeck uns einmal aus der am schwersten von der Krise betroffenen elektrischen Industrie nennenswerte Fehler nach weisen. Das wird der Herr Stadtrat wohl unterlassen, denn wenn in dieser Branche heute eine Feststellung vorgenommen würde, so wäre das Ergebnis zweifellos, daß seit Oktober dieses Jahres eine weitere Einschränkung der Betriebe zu verzeichnen ist. Beweis dafür ist, daß, trotzdem in der Bronze- Industrie infolge des Weihnachtsgeschäftes ein kleiner Aufschwung eingetreten ist, wir in den Monaten Oktober und November mehrere Tausend Mark mehr an Arbeitslosen Unterstützung ausgezahlt haben, als in den Monaten August und September. Mögen nun wirklich einige Angaben aus der Maschinenindustrie sich als zu hoch herausgestellt haben, so find doch andrerseits eine Anzahl von Betrieben vorhanden, in denen die Zahl der weniger Beschäftigten größer ist, als von uns angegeben wurde.
Damit wird abermals Feindschaft gefät werden zwischen der Centrale und der Staatsbürger Zeitung, welcher die von den Ringgenossen betriebene Art von Mittelstandspolitik schon lange nicht recht ist.
Das Pergamon- Museum , welches gestern eröffnet worden ist, hatte sich an diesem ersten Tage eines außerordentlichen regen Be ſuches zu erfreuen. Namentlich besichtigten die Kunstschätze viele Angehörige der Gelehrtenwelt. Prof. Kekulé von Stradowiß, der derzeitige Rektor der Universität, versammelte gegen 10 Uhr feine Hörer im Museum, um sie in 1/ 2stündigem Vortrage auf die ein zelnen Schönheiten der Humannschen Ausgrabungen aufmerksam zu machen.
vernommen.
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Die Freie Voltsbühne bringt am Sonntag, den 22. Dezember, " Die Medaille" von Ludwig Thoma , inscenirt von Dr. Wehlisch, fchen Ueberfegung, infceniert vom Oberregisseur Willi Peters, in und Molières Der eingebildete Kranke " in der Fuldas Leffing- Theater zur Aufführung. Die Hauptrollen liegen in Händen von Jenny Groß, Schönfeld, Waldow, Batry und Klein. 12. Januar beginnen die Aufführungen von Georg Büchners Dantons Tod " unter der artistischen Leitung Alfred Halms.
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Amt
Ein Konzert von Künstlerischer Bedeutung veranstalten die Gefangvereine Serenzberger Harmonie"," Norddeutsche Schleife" und Sorgenfrei" am Freitag, 27. Dezember, im Konzertsaal der Aktiens brauerei Friedrichshain. Es wird u. a. das Oratorium Frithjof von Mag Bruch aufgeführt. Namhafte Solokräfte wirken mit. Ju der Rudolf Moffefchen Erziehungsanstalt in Deutsch Wilmersdorf bei Berlin sind zu Ostern 1902 wieder einige Freistellen zu besetzen. Aufnahmegesuche für Kinder ohne Unterschied des Glaubens sind schriftlich an den Stifter, Herrn Rudolf Mofie, Berlin W., Leipzigerplatz 15, zu richten. Doch können nur sechsjährige Senaben oder Mädchen, deren Schulunterricht Ostern 1902 beginnt, berücksichtigt werden.
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Im Metropol Theater geht die angekündigte neue Berliner Ausstattungspoffe mit Gefang und Tanz' Ne feine Nummer" von: Julins Freund, Mufit von Leo Fall und Victor Holländer , am zweiten Weihnachtsfeiertage zum erstenmal in Scene. Die Herren Thomas, Josephi, Bender, die Damen Frid- Frid, de Veré und die neue Soubrette Fel. Engelfe spielen mit.
Fenerbericht. Die Alarmierungen haben wieder etwas nach gelaffen. Freitag früh 71/2 11hr wurde die Wehr nach Grünthalers Ueber zwei Todesfälle infolge von Verbrennung wird bestraße 79 a gerufen, wo ein Wohnungsbrand zu beseitigen war. In berichtet: Die unverheiratete Wirtschafterin Luise Hahn, die feit der Nacht zum Freitag mußte Hochstr. 3 ein Brand abgelöscht, vier Jahren für sich allein in der Greifswalderstr. 217 wohnt, war werden, der Kartons und eine Bretterwand einäscherte. Kurz vorher trotz ihrer 74 Jahre noch sehr rüstig und las jeden Abend im Bette wurde von Neue Friedrichstr. 38/40 Mittelfeuer" gemeldet. Es liegend ihre Zeitung. Diese Unfitte wurde ihr verhängnisvoll. Am ver- brannten aber nur Gardinen, weshalb, die Wehr sofort wieder abrücken gangenen Sonnabend warf fie die Petroleumlampe, die vor dem Bett auf konnte. Kirchstr. 19 brannte der Fußboden und die Balkenlage, dem Tische stand, um, so daß das Bettzeng in Brand gerict. Eine während Lothringerstr. 81 Preßtohlen in einem Laden Feuer Zur Frage der gelegentlichen Beschäftigung Arbeits- Nachbarsfrau, die auf den Hilferuf herbeieilte, erstickte zwar das verursacht hatten. Eine Alarmierung nach Kochstraße 2 betraf einen loser durch die Kommune Tefen wir in der vom Stadtrat Feuer in kurzer Zeit durch leberwerfen von Decken, die Greifin Brand, der in einer Druckerei durch einen Gasmotor hervorgerufen Dr. Jastrow herausgegebenen Arbeitsmarkt- Korrespondenz": hatte sich aber am Kopf und an den Armen schon so schwer ver- war. Gardinenbrände waren Thomafiusstraße 29 und ReichenbergerDie Verwendung von Arbeitslosen beim Schneeschippen stößt in brannt, daß ihr Zustand bei ihrem Alter sofort Bedenken erregte. der Ausführung vielfach auf Schwierigkeiten; gerade nach einem Troß der forgfamsten Pflege starb sie denn auch im Krankenhaus an schweren nächtlichen Schneefall, wo der Bedarf an Arbeitskräften am den Folgen dieser Verlegungen. Die Frau des Metalldrückers Hahn dringendsten ist, muß die Wegschaffung zu einer Zeit beginnen, wo aus der Wallnertheaterstraße, die die Hausreinigung besorgt, fegte vor alle Verwaltungsstellen 2c., die sich mit der Zuweisung von Arbeit- acht Tagen nachmittags den Hof. Unterdeffen sollte die fünfjährige fuchenden befaffen, ihre Räume noch nicht geöffnet haben. Um Tochter Gertrud auf ihren 21/4 Jahre alten Bruder Erich acht geben. diesen Schwierigkeiten zu begegnen, sind neuerdings in den Das Mädchen ging aber spielen und ließ den Knaben allein. Dieser Stadtverwaltungen von Berlin und Charlottenburg zwei ver- wollte nun mit Feuer spielen. Als er ein Stück Papier im Ofen schiedene, aber in gleicher Weise zum Biel führende angezündet hatte und es wieder herauszog, tam er zu Fall und das Anordnungen getroffen worden. Die Berliner Straßenreinigung hat Feuer fiel nach und auf ihn. Bis man den Unglücklichen in seiner den Asylen für Obdachlose bekannt gegeben, daß die Insassen bei hilflosen Lage fand, war er schon am ganzen Körper verbrannt. Auch frischem Schneefall sofort vom Asyl aus sich zum Schneeschippen er starb im Strautenhause. melden können. Am legten Montag früh war in dieser Art für
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Straße 120 zu beseitigen. Um 12 Uhr erfolgte ein Ausrücken der. Wehr nach Ritterstraße 21, wo der Fußboden am Kachelofen Fener gefangen hatte. Außerdem waren noch Alarmierungen von Thurmtraße 72 und Wienerstraße 57 zu verzeichnen, die jedoch auf„ blinden Lärm" zurückzuführen waren.
Aus den Nachbarorten.
der
Die Arbeitsnot und das Rigdorfer Stadtparlament. Der Nixdorfer Stadtverordneten- Versammlung lag in ihrer Sigung vom 19. Dezember ein Magistratsantrag vor, der, anknüpfend an einen Beschluß der Baudeputation, beziveckt, die alsbaldige In8400 Srbeitslose Beschäftigung vorhanden. In Charlottenburg , wo legten Sigungen Thefen zur öffentlichen Fürsorge für Trunksüchtige" in ben Köllnischen Wiesen zu ermöglichen. Ferner wurde Die Berliner Gesellschaft abftinenter Aerzte hat in ihren angriffnahme des Baues des Schiffahrts Kanals für sämtliche städtische Verwaltungsstellen die Vorschrift besteht, daß aufgestellt und den zuständigen Ministerien zur Kenntnisnahme ein beantragt, die Baudeputation zu ermächtigen, diesen fie ihre Arbeitskräfte in der Regel durch Vermittelung des gereicht. städtischen Arbeitsnachweises zu beziehen haben, ist durch VereinBau, soweit sie es für zweckmäßig erachtet, im Sonntagsruhe. Nach einer Bekanntmachung des Polizei Negiebetrieb der Stadtgemeinde ausführen zu lassen. barung zwischen der Straßenreinigungs- und Arbeitsnachweis- Verwaltung angeordnet, daß in Zukunft im Arbeitsnachweis jedem, der präsidenten hat§ 15 der landespolizeilichen Verordnung vom 9. No- In leyterer Hinsicht sagt die Begründung, der sofortige Befich einschreiben läßt, gleichzeitig mitgeteilt wird, er könne sich bei vember d. I. über die äußere Heilighaltung der Sonn- und Feier- ginn des Baues und seine Ausführung zunächst im ReSchneefall morgens um 51/2 lir im Amtsgebäude am Lüßowplay tage, wie zur Bermeidung von Mißverständnisfen zur öffent- giebetriebe sei deshalb ins Auge gefaßt worden, den noch melden. Hier werden in erster Linie diejenigen eingestellt, die dem lichen Kenntnis gebracht wird, in den bisherigen, auf Grund während des Winters arbeitslosen Einwohnern Rixdorfs eine Arbeitsentsprochen und auf dem Arbeitsnachweise sich einen Vormerkzettel des§ 105 b Abj. 2 der Gewerbe- Ordnung getroffenen Festsetzungen gelegenheit zu verschaffen. haben geben lassen; nur insoweit fernerer Bedarf vorhanden ist, über die Zeit des Hauptgottesdienstes und die dementspechend zu Bunächst nahm Stadtverordneter Mischke von wird auf andere zurückgegriffen. Wenn auf diese Art auch keine gewährende Arbeitspause eine Aenderung nicht herbeigeführt. Die großen Fraktion der Rechten das Wort, um den Regiebau dauernde Arbeitsgelegenheit beschafft wird, so wird doch wenigstens in dem bezeichneten Paragraphen aufgenommene Bemerkung gegen zu betämpfen, weil dieser der Stadt angeblich außer dafür gesorgt, daß die vorübergehende Arbeit denen zufällt, die fich wärtig 10-12 Uhr bezieht sich auf die im allgemeinen üblichen, in ordentlich viel viel teurer käme, als ein Unternehmerbau. ernstlich um Arbeit bemüht haben. Berlin , Charlottenburg und Sigdorf getroffenen Bestimmungen. In Der Gedanke, Arbeitslosen Arbeitsgelegenheit zu geben, wäre ja Schöneberg ist für den Hauptgottesdienst und die dadurch bedingte ganz human. Aber besser wäre es doch, wenn unsre Arbeiter Arbeitspause die Zeit von 91/2 bis 11/2 Uhr festgelegt. es machten, wie unsre Vorfahren. Die hätten, strebsam wie im Winter bei Arbeitsmangel ein paar Wochen fie waren, immer im Sommer dafür gesorgt, daß sie uanse bleiben tonnten. Statt aber im Sommer, wenn biel zu thun sei, den schönen Verdienst milzunehmen und zu sparen, komme es vielen gar nicht darauf an, längere Zeit zu streiten. Stadtv. Ostermann( Soc.) leuchtete Herrn Wilschke heim und teilte dann die Zahlen mit, die das Gewerkschaftskartell am legten Sonntag durch eine Umfrage von Haus zu Haus festgestellt hat. Danach seien nicht 760 Rigdorfer Arbeiter ohne Arbeit, sondern 2362, darunter 1766 verheiratete mit 3554 Kindern unter 14 Jahren. Länger als einen Monat feien allein 1195 arbeitslos. Redner wird beim Vortrag der einzelnen Zahlen aus den verschiedenen Berufen ( auf die wir noch zurückkommen) von den Vertretern von Besiz und Bildung unterbrochen, was ihn zu energischer Abwehr veranlaßt. Den Standpunkt der fatten Moral fennzeichneten noch die Ausführungen des Stadtverordneten Bel ß, der da meinte, für Notstandsarbeiten müßten auch Notstandslöhne gezahlt werden, das heißt soviel, daß sich die Leute man gerade über Waffer halten" tönnten. Erster Bürgermeister Boddin suchte die Eimvände gegen die Magistratsvorlage zu entkräften. Nach der Vorlage selbst solle
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Vou unfrem Parteigenossen Stadtverordneten Dupont er halten wir folgende Buschrift: In der Wiedergabe meiner Ausführungen in der gestrigen Stadtverordnetenversammlung ist wohl alte Arzt Dr. August Klein aus Bremerhaven , der fich seit längerer An einer Morphiumvergiftung gestorben ist der 82 Jahre in der 19. Beile von oben ein Lapsus unterlaufen: es muß nicht nur etwas über 11 000 mehr männliche Krankenkassen- Mit- Beit in Berlin aufhielt und in einem Hotel in der Nähe des Anhalter glieder", sondern weniger heißen. Infolge der Arbeitslosigkeit sind Bahnhofes wohnte. Dr. Klein nahm gestern abend eine zu starke Ein11 000 mehr abgemeldet worden. spritzung und erlag trotz ärztlicher Hilfe den Wirkungen des Giftes. Die Revierpolizei beschlagnahmte die Leiche.
Zu den Demonstrationen im Baracken Anditorium der Universität geht uns folgende Zuschrift zu:
Die verehrte Redaktion des Vorwärts" ersuchen wir ergebenst um gefälligen Abdruck des Folgenden: Durch die Resolutionen, die in der von den alten Herren des 2. D. St. einberufenen allgemeinen Akademiker Versammlung am 18. b. Mis. gefaßt wurden, sehen sich die Studenten der Berliner Hochschulen polnischer Nation zu folgender Erklärung und Antwort beranlaßt:
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Einen tödlichen Ausgang hat jegt ein Straßenbahnunfall genommen, der sich am 29. Oktober an der Ecke des Kurfürstendammes und der Nürnbergerstr. zutrug. Der 63 Jahre alte Händler Karl Schmidt vom Grünen Weg 31, der hier seit 6 Jahren seinen Stand hatte, reichte abends um 81/2 Uhr zwei Herren Zeitungen auf die vordere Plattform eines Wagens hinauf, der von Wilmersdorf gefahren fam. Als er dann nach dem Bürgersteig zurüdtrat, stieß ihn ein Wagen derselben Linie, den er nicht gesehen hatte, aus der entgegengesetzten Richtung tommend, um. Der Verunglückte erlitt schiere innere Verlegungen und starb jetzt daran im Krankenhaus am Urban.
ad 1. Wir stellen es hiermit fest, daß die am 13. b. Mts. im Barackenauditorium entstandene Kundgebung absolut kein Ausdruck unfrer etwaigen deutschfeindlichen Gefühle war, noch es auch sein sollte. Sie war lediglich gegen die vom docierenden Professor be- Bei einem Zusammenstoß auf der Straßenbahn ist gestern liebte Vortragsweise gerichtet, und war ein Protest gegen dessen abend um 7 Uhr in der Hardenbergstraße der 28 Jahre alte Kutscher vielfache, uns aufs tiefste beleidigenden Ausdrücke. Wir überlassen Julius Tonn aus der Langestraße 106 schwer verunglückt. Während
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