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Davon abgesehen werden die Agrarier nicht auf die Mindestaölle Die Güte des Ministers. In der Kreuz- Zeitung " lesen wir, verzichten, und die andern halten zwar auch mit dem Kaiser und Bülow daß zur Weihnachtsreise des in der Genesung begriffenen Grafen den Minimaltarif für Unfinn, aber doch nur für den Haupt unfinn. Klindowström nach Kortlack ihm durch die Güte des Ministers" ein Mit der Beseitigung der Mindestiäze wird der Tarif für sie noch besonderes Coupé bis Gerdauen referviert worden sei. lange nicht annehmbar. Der Lotal- Anzeiger" Diplomat hat mithin vergebens sein Tattit- Hirn strapaziert.

Kunst",

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ie Berlufte jedoch auf 8 Offiziere und 29 Mann an Gefallenen und 5 Offiziere und 35 Mann an Verwundeten, also auf 72 Tote und Verwundete! Und nicht nur im Oranje- Freistaat , auch in Transvaal er­Worum sich doch nicht alles ein Minister fümmert! litten während der letzten Woche die Engländer Schlappen. So reserviert sogar einem kränklichen Grafen ein Coupé, eine Hand­verlor Oberst Parhs im Nilstrom- Distrikt 7 Lote und an Ver­wundeten 6 Offiziere und 18 Mann. Wahrscheinlich auf mindestens Brotwucherer- Begeisterung für die Siegesallee . Seitdem lung, die jeder Bahnhofsvorsteher ausführen kann. Unbegreiflich ist 100 Mann dürfte der englische Verlust im Beginderlyn- Distrikt der Bolltarif auf der Tagesordnung steht, wird die Kreuz- Beitung eines Ministers notwendig ist. Jeder Sterbliche, auch wenn er mir, warum zur Erlangung eines reservierten Coupés die Güte zu veranschlagen seien. Nimmt man alle diese Gefechte zusammen, fo geradezu von monarchischen Krämpfen heimgesucht. Hammerstein nicht Graf, nicht Agrarier und nicht einmal frant ist, kann sich leicht dürften die Engländer in der letzten Woche vor Weihnachten wohl hat keine fromm verzückteren Bußtagsartikel geschrieben als die ein reserviertes Coupé beschaffen: er braucht nur die sämtlichen dürften die Engländer in der letzten Woche vor Weihnachten wohl" Kreuz- Zeitung " jezt mit schäumendem Munde über das absolute an 1000 Mann an Toten, Verwundeten und Gefangenen verloren Gottesguadentum mystische Hymnen lallt. Heute ist sie dicht daran, Bläge zu bezahlen. Wozu bedarf es da der Güte eines Miniſters? haben. Der Streckenrapport Kitcheners für denselben Zeitraum das Unfehlbarkeitsdogma des Königsfogar in Kunstfragen Dann wäre das allerdings ein beispielloſer Gnadenakt, zu dessen Ge­Oder sollte der Graf eben nicht alle Bläge bezahlt haben? nimmt sich dagegen feineswegs imponierend aus. Danach wurden zu proklamieren. In einem Artikel über Kaiser, Bolt und Stunft". währung aber niemand, auch nicht der gütigste Minister, be­feit dem 16. Dezember 45 Boeren getötet, 25 verwundet und 310 der mit der Siegesallee beginnt und den aus Spizenröden hervor währung aber niemand, auch nicht der gütigste Minister, be= fugt ist. gefangen genommen, 35 ergaben sich. 250 Gewehre, 11 280 Ba- gestreďten Dirnenbeinen am Bariser Maupassant- Denkmal endigt, Also wird der Herr Minister in der That mir so gütig getvesen tronen, 163 Wagen, 12000 Pferde und 8600 Stück Schlachtvieh heißt es wörtlich: sein, die Funktion eines Bahnhofsvorstehers auszuüben, was beweist, Es geht nicht an, dem Fürsten und Führer des Volles die daß Herr Thielen, da die Kanalvorlage nicht kommt, zur Zeit an Be Stellung irgend eines beliebigen Kunstliebhabers oder Kunstkritikers schäftigungsmangel leidet. anzuweisen. Der Begriff Raiser" oder König enthält in jeder Beziehung etwas Absolutes, Uuwie uniren Lesern bekannt ist, in Württemberg für geistes­Der frühere Reichstags- Abgeordnete Frhr. v. Münch ist, trennbarcs, Einheitliches in sich. Im Landesherrn ist die trant erklärt und in eine Frrenanstalt gebracht worden. Da er sich Boltsgesamtheit Einheit und Persönlichkeit geworden, eine darauf berief, daß er die preußische Staatsangehörigteit Persönlichkeit, der unter allen Umständen und in erworben habe, lieferte ihn die württembergische Regierung auf Ersuchen allen Verhältnissen der Geschichte gegenüber und vor der preußischen dem Polizeipräsidenten in Frankfurt a. M. zu. Der Gott die von Gott übertragene Aufgabe zufällt, Schüßer württembergische Staatsanzeiger" bemerkt dazu: Die preußische des Staatsganzen, Förderer der nationalen Thatkraft und Regierung beabsichtige, Herrn v. Münch vorläufig auf freiem Erhalter der das Bolt beseelenden und bewegenden Lebens- zu lassen, da sie annehme, daß die bisher von ihm begangenen und Schaffensluft zu sein. Das gilt auch von der Handlungen im wesentlichen auf die Verhältnisse, in denen er lebte, und Schaffensluft zu sein. Das gilt auch von der zurückzuführen seien und daß nicht ohne weiteres an­Kunstpflege, und es gilt nicht am wenigften und zuletzt von genommen werden könne, er werde auch in Preußen Hand­dieser, da eben die Werke der Kunst in ganz besonderer Weise ge- fungen begehen, die feine Unterbringung in eine Frrenanstalt nötig eignet sind, an die Seele des Volkes zu rühren."

wurden erbeutet.

Die Boeren hatten danach insgesamt 425 Mann verloren, während die Engländer doch nur 250 Gewehre erbeuteten. In welchen Ge­fechten die 310 Gefangenen gemacht wurden, hat Kitchener nicht mit­teilen können, es handelt sich also wohl um Nichtkombattanten, die von den Farmen weggeholt wurden, um nach den Konzentrations lagern geschleppt zu werden.

Die Weihnachtsstimmung in England ist infolge der Hiobs­posten aus Südafrika erklärlicherweise eine sehr gedrüdte. Am unbehaglichsten wird den Mitgliedern des Kabinetts zu Mute sein. Fällt die Neujahrswoche ebenso aus wie die Weihnachtswoche, so könnten Roseberys Hoffnungen sich leicht erfüllen.-

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Deutsches Reich .

Der Kaiser

ist Weihnachten in dem wildesten deutschen Bundesstaat gewesen, in jenem Land, in deffen Volksvertretung der Socialdemokratie nur eine Stimme an der Mehrheit fehlt, in dem der Vicepräsident der Kammer ein Socialdemokrat ist, dessen Staatsgerichtshof ein socialdemokratisches Mitglied hat, und das bei der Reichstagswahl 1898 fast zur Hälfte socialdemokratische Stimmen abgab. Außerdem aber hat dieser Staat zum Abscheu der Alldeutschen und Englandhaffer den Thron einem englischen Brinzen überantwortet, der allerdings zur Zeit noch nicht regierungs­mündig ist.

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Der Kaiser war alfo in Gotha , und wir vermuten, daß die Thatsache, daß die neuerdings dort angestammte Monarchie aus England stammt, die Abneigung gegen die socialdemokratische Verseuchung überwunden hat. Das Herzogtum ist zwar social­demokratisch, aber der künftige Throninsasse ist ein Engländer, und Tezteres ist ein ausreichender Grund für einen auszeichnenden Besuch und eine für das Gothaer Land höchst anerkennende ta iserrede. In Gotha wurde das Denkmal irgend eines fürstlichen Ahnen enthüllt, und auf eine Ansprache des Prinzregenten erwiderte Wilhelm II , u. a.:

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machen. Die preußische Regierung werde aber, wenn Münch auch Sollte dieses Absolute, Untrennbare, Einheitliche auf allen Ge- auf preußischen Gebiete sich Gesetzesverlegungen zu Schulben bieten der göttlichen Mission nicht auch die Kanalvorlage ein- fommen läßt, ohne daß er strafrechtlich verantwortlich gemacht werden fönne, polizeilich gegen ihn einschreiten. Die württembergische Re­begreifen? An andrer Stelle liest man folgende zielbewußte Verrücktheit: gierung hat Freiherrn von Münch vor seiner Auslieferung eröffnet, So etwa redet die Siegesallee zum Betrachter: Sieb diese daß in Württemberg die Verfügung der Einweisung in eine Irren­Fürstenreihe links und sich diese Fürstenreihe rechts die ftatt anstalt für ihn fortbestehen bleibe, falls er ohne Erlaubnis nach die statt liche Zahl diefer Männer hat in Jahrhunderten über das Bolt Württemberg zurückkehren sollte.­Volk in Berlin und Brandenbung und Preußen geherrscht und diese Englische Pferdeauffäufe in Westpreußen . Aus Lautenburg , fürstlichen Männer haben mit dem Bolte und das Bolt hat Westpreußen , wird dem Graudenzer Geselligen" geschrieben: Hiefige: mit ihnen viel Freud und manch Leid erduldet. Schließlich und auswärtige Pferdehändler kaufen in unsrer Gegend Pferde. aber ist es doch bei allen Wechselfällen der Zeiten so für die englische Armee in Südafrika an. gekommen.

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Sie halten

Nun geh zum Bismarck- Denkmal, durchs Brandenburger Thor, die Linden entlang zum grauen Königs- 3 diesem Zwed auf öffentlichen Blägen regelrechten Markt schloß, vor dem das Denkmal des alten Staifers sich erhebt ab, den sie vorher in Soldau , Lautenburg , Strasburg angekündigt haben.. und in dem der junge Kaiser refidiert; dann siehst Du, wie alles Unter den Patrioten, die ihre Pferde an die Engländer verkaufen, gekommen ist, vom Markgrafenstuhl zum Kaiserthron. Und wer dürften sich auch eine Anzahl englandfrefferischer, boerenbegeisteter nicht nur voll vaterländischer Gesinnung ist, sondern auch ein Junker befinden, zumal die westpreußischen Bauern schwerlich in frommes Herz befigt, gehe hinüber zum Dom, danke Gott für der Lage sind, allzuviel Pferde zu verkaufen. Der Bezirk, in dem alles, was er am Breußenvolte gethan hat und bitte, er möge die Pferdetäufe erfolgen, ist ja mit Nittergütern reichlich gesegnet, auch fürderhin Fürst und Bolt mit gnädiger Güte und starker Hand befinden sich doch beispielsweise in dem Kreis Strasburg neben. durch Wege und Zeiten führen!"

Wir wollen hoffen, daß dieser rasende Monarchismus auch dann noch dauert, wenn der Kaiser sich einmal gegen die Agrarzölle aussprechen sollte!-

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" Deiner Aufforderung, hierher zu kommen, bin ich bewegten Herzens um so lieber gefolgt, als ich aus dieser deutschen Stadt hier meine Frau geholt habe, den Edelstein, der an meiner Seite glänzt, der es mir ermöglicht, das schwere Die geheimnisvolle Erfindung der Duellrede Wilhelms II. Amt zu führen, das mir der Himmel aufgebürdet hat. Wer die bleibt im Dunkeln. Am Montag ist der Redacteur Groll von der Gefilde Thüringens besucht, und, wie ich, jahraus, jahrein Gelegen- Potsdamer Zeitung" gerichtlich vernommen worden und zwar als heit gehabt hat, das thüringische Volk zu beobachten, der Angeschuldigter wegen öffentlicher Beleidigung der Lieutenants wird von seiner Boefie, von seinem stillen Walde, und vor allen v. Goßler und v. Keffel, die darin gefunden wird, daß ihnen an: Dingen von seiner unerschütterlichen treuen Anhänglichkeit geblich der Kaiser in einer Tandläufigen Redensart ihre an seine Fürsten gerührt. Dieser Tag fällt in das Fest, welches Jugend vorgehalten haben sollte. Der Strafantrag ist von dem die Menschen auffordert, sich wieder in Kindeserinnerung zurüdzu- Generalfommando des Garde Corps geftellt werden. Am Montag versezen, wo das Geschenk der Liebe Gottes , die Erlösung, der weilte außerdem ein höherer Beamter der Berliner politischen Polizei Menschheit gegeben wird. Dieses Fest ist wahrlich geeignet, für in Botsdam, um an verschiedenen Stellen Nachforschungen nach dem Gedanken des Friedens und Gedanken der Einigung unsre Gewährsmann der Potsdamer Beitung" anzustellen. Legtere hat Herzen zu erwärmen. Niemand unter uns wird vergessen, daß nur fich bisher über ihre Quelle nicht geäußert und hüllt sich über die wenige Meilen von hier die Wartburg steht, von der aus das Lied: fenfationelle Affaire und deren weiteren Berlauf in vollständiges Ein' feste Burg ist unser Gott " seinen welterobernden Zug unter- Schweigen. nahm, und daß alle die Fürsten , die als einzelne Pfeiler

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berdiente.

3 Städten und 85. Landgemeinden nicht weniger als 61 Gutsbezirke.

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Das amtliche Wahlresultat in Wittenberg weist nur mini­male Abweichungen von den in unsrer Sonntagsnummer mitgeteilten Wahlziffern auf. Im ganzen wurden 16 738 Stimmen abgegeben. Davon erhielten Landtags- Abgeordneter v. Leipziger- Kropstädt( f.) 8045, Landtags- Abgeordneter Dr. Barth( frs. Vg.) 6644 und Rohr­lad( Soc.) 2048 Stimmen. Mithin ist Stichwahl zwischen v. Leip­aiger und Dr. Barth erforderlich.

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Civiljuftiz unter Militärjuftiz. Die National= 3eitung" macht heute nähere Mitteilungen über ein Dur uchungsverfahren in ihren Redaktionsräumen und in der Wohnung ihres Chefredacteurs, das durch das Amtset as geordnet worden war aus Anlaß der Veröffentlichung der Akten­stücke, die sich auf die zweite Untersuchungshaft des Unteroffiziers i del in Gumbinnen bezogen. Der Durchsuchungsbeschluß ist auf Beschwerde der National- Zeitung" jetzt durch das Land­gericht aufgehoben worden. Mit dieser Aufhebung kann in der damaligen furchtbaren Zeit der vom Himmel über unser Bater- Beise, daß die Socialdemokratie den Fall Spahn nicht mit dem da die Begründung, die das Amtsgericht gab, eine überaus Die Frankfurter Beitung" belehrt uns in heiter onkelhafter Bie Angelegenheit jedoch nicht als erledigt angesehen werden, land verhängten Prüfung mit Aufbietung aller ihrer Kräfte zu halten gesonnen waren, was sie halten konnten, ihre Kraft nur schöpften genügenden Ernst behandelt hat, den die Wichtigkeit der Angelegenheit absonderliche war. Das Amtsgericht ordnete die Durch von oben aus dem felsenfesten Vertrauen, daß die Verheißung, suchung an, weil der Verdacht bestehe, daß Rechtsanwalt die Gott uns in seinem menschgewordenen Sohne gegeben hat, einsieht, daß gerade die deutsche socialdemokratische Breffe die Frage lichung nach Ansicht der militärischen Antragsteller au jenem Wenn das um uns bekümmerte Gönnerblatt je t noch nicht horn, der Verteidiger Hickels, die Aktenstücke, deren Veröffent­ihnen helfen werde. Die Anregung, die Du uns heute gegeben durchaus angemessen behandelt und gewertet hat, so ist ihr nicht zu Zeitpunkte noch nicht statthaft war, an die" Rat.- 8tg." geliefert habe. hast, entspricht den Gedanken, die auch mich schon lange bewegen. Wenn ich nicht damit hervorgetreten bin, jo liegt der Grund nur darin, helfen. Dabei muß allerdings das Blatt die intellektuelle Mühe Nun hatte aber die Nat. 3tg." selbst den Rechtsanwalt Horn als daß ich fern davon bin, auch nur in Wünschen und Hoffnungen der aufwenden, dreierlei forgfältig auseinander zu halten: Erstens die le bersender der Attenstücke in ihrer Veröffentlichung Selbständigkeit andrer nahe zu treten. Daß aber ein hohes Biel vorausseßungslosen" Professoren, und drittens die gründliche Kritik fuchung beantragt und angeordnet werden konnte Ernennung Spahus, zweitens die große" Protestbewegung der genannt, so daß es unverständlich ist, wie eine Durch meines Lebens eine Einigung der evangelischen Kirchen des Brof. Michaelis an den herrschenden Universitätszuständen. Die einen angeblichen Verdacht Unterlagen zu gewinnen. Die Seltsam um für Deutschlands in den für sie gedachten Grenzen wäre, brauche ich erfte und dritte Angelegenheit haben wir als wichtige Symptome feit dieses Vorganges wird dadurch nicht geringer, daß der amts nicht zu betonen. Ich meine, daß wir auch ein Bild dafür durchaus ernst behandelt. finden können. Wie der uns gesandte Gottesjohn Dagegen flößte uns das Proteft gerichtliche Durchsuchungsbefehl nicht nur die Beschlagnahme des Heiland das Wort gebraucht hat, und der einzige auf fürmchen der Voraussetzungslosen, eine Wiederaufnahme der dem Hornschen Manuskriptes anordnete, sondern auch die Beschlagnahme Erden gewesen ist, der es gebrauchen konnte: Sch bin allgemeinen Gelächter verfallenen Goethebündelei in der That nur etwaiger korrespondenzen über den Gumbinner der Weinstock und ihr seid die Reben", so können wir sehr mäßigen Respekt ein. Prozeß zwischen der National- 8eitung" und orn uns einzeln als selbständige Reben an dem Weinstock entwickeln im Recht, wenn sie sagt: oder andren Personen! Die National- Zeitung" ist vollauf und so Gott will, gemeinsame Frucht bringen. Die Gedanken, die mich hier bewegen, umschließen auch das feste Versprechen, daß mein Jutereffe, meine Liebe und mein Schnt für den heranwachsenden Landesherrn nie nachlaffen soll und ich jeder zeit bereit bin, ihm mit Rat und That zur Seite zu stehen." Nach den mannigfachen Huldigungen Wilhelms. für die edlen I. ja Herren der katholischen Kirche , nach seiner Ernennung eines fatholischen Professors, Professors, proklamiert er hier sein erflusiv evangelisches Bekenntnis, er preift die Reformation und die paar Fürsten , die ihr anhingen. Er wünscht eine einheitliche evangelische Reichskirche, deren Oberhaupt dann vermutlich der Kaiser

werden würde.

und

Protestanten ehrliche, tapfere und ernsthafte Männer befanden, aber Nicht als ob wir leugnen wollten, daß sich auch unter den Minderheit, die sich auch nur zu diesen harmlosen Zustimmungs­diese Gelehrten bildeten wieder die Minderheit unter der kleinen adreffen an Mommsen aufzuraffen wagten. Die Mehrzahl wurde durch einen greisenhaften kulturkämpferischen Johannistrieb zu ihrem " Proteft" geftachelt. Wie wenig diese Bewegung bedeutet, das hat Protest" geftachelt. ia gerade das Schicksal des Prof. Michaelis bewiesen. Obwohl dieser Gelehrte eine Anklage erhoben, die in jedem Worte das herrschende Universitätssystem tödlich traf, obwohl alle die Voraussetzungslosen" ficher wohl wußten, daß diese Kritik erst die Wahrheit sprach, welche in der matten Limonade Mommsens mehr verhüllt und umgangen be­fundet war, so hat Herr Michaelis teine einzige Zustimmungs­adresse erhalten; im Gegenteil, auch die Tapferen der Vorausfegungs­lofigkeit find geräuschvoll von ihm abgerückt. Solche Adressen wären eben gefährlich gewesen.

Daß er so anerkennend über das foburg- gothaische Volk urteilt, das doch socialdemokratisch gesinnt ist, mag diejenigen Staats­erhaltenden verdrießen, die bereits diesem wilden Land den Unter­28ir haben ernst genommen, was Ernst verdient. Die Frant gang geschworen haben, dessen Regierungsvertreter ia furter Beitung" hingegen hat mit der liberalen Treffsicherheit, auch gegen den von Wilhelm II . fanttionierten bie namentlich beim Berliner Tageblatt" so hoch entwickelt ist, das Reichs Bolltarif gestimmt hat. Endlich sind die besonders zärtlichen Ausdrücke bemerkenswert, Unbeträchtlichste am meisten bejubelt. Wer nur ein wenig über die mit denen er den englischen Großherzog feines Schutzes und heutigen Universitätsverhältnisse und akademischen Stimmung unter­seiner Liebe versichert. Das flingt anders wie einst dem Biester- richtet ist, der weiß, daß die paar Professoren, die Charakter und eine ent­schiedene Gesinnung haben, am allerwenigsten die Hoffnung haben, daß felder gegenüber. Die Sympathien des Kaisers für England und von den jetzigen Profefforen in ihrer Mehrheit irgend etwas Durch Englisches find gegenwärtig uneingeschränkt. Die latholische Preffe hat sich bisher über die Rede nicht Schweigen verurteilt, aber sie werden, soweit sie politisch urteilsfähig greifendes zu erwarten ist. Diese Männer sind, völlig isoliert, zum sind und Menschenkenntnis befizen, über den naiven Optimismus des demokratischen Blattes nicht minder lachen wie die social­demokratische Presse.

geäußert.­

Welchen Wert behält aber, wenn so ohne jeden stichhaltigen Grund, zur Feststellung einer Thatsache, die weder zweifel­haft, noch beftritten ist, eine Durchsuchung in dem oben angegebenen, exorbitanten Umfang angeordnet wird, welchen Wert. behält dann der Art. 6 der preußischen Verfassung: Die Woh­mung ist unverleglich; das Eindringen in dieselbe und Haus­fuchungen sowie die Beschlagnahme von Briefen und Bapieren find nur in den gesetzlich bestimmten Fällen und Forment gestattet"?

Ebenso zutreffend ist die Schlußfolgerung der Nat.- 8tg.":

Stlar ist zweierlei: überall, wohin sich ein Ausläufer des Gumbinner Mordprozesses erstreckt, werden da durch unbegreiflichkeiten in gerichtlicher Beziehung herbor gerufen; und in Gumbinnen oder Jnsterburg war man von außerordentlicher Wißbegierde betreffs der Korrespondenz zwischen den Rechtsanwalt Horn und der National­Beitung" erfüllt. Auf alle Fälle scheint es und dringend not­wendig, daß Zumutungen aus militärgerichtlichen Kreisen, wie die ostpreußischen, von den bürgerlichen Gerichten auf das ernsteste geprüft werden, bevor man ihnen Folge giebt." eignen Bereiche zu schwersten Rechtsfehlern und rechtswidrigen Es zeigt sich, daß das heutige Militärjustiz- System nicht nur im fondern daß es zugleich auch die Gefahr einer Verwirrung der bürger­Benachteiligungen der diesem System unterworfenen Soldaten führt, lichen Strafjustiz herbeiführt. Um so dringlicher ist es, jenes System einer gründlichen Auskehr zu unterziehen.-

Majestätsbeleidigung aus Arbeitslosigkeit.

Minimaltarif ist Unfinn. Der Berliner Sofalanzeiger" ift von irgend jemand gewürdigt worden, seine Fühlhörner ausftreden zu dürfen, um zu ertasten, ob der vom Kaiser und Bülow für Unsinn rade förderlich, daß sie den Ehrgeiz entwickelt, an naiver, schnell Es scheint uns für den Nuf der Frankfurter Zeitung " nicht ge­tönnte. Er glaubt nämlich gut unterrichtet zu sein, wenn er mitteilt, berauschter Urteilslosigkeit mit dem Berliner Tageblatt" zu fons der 34 Jahre alte Siebmacher Kilian wegen Majestätsbeleidigung

daß alsbald in der Zolltarif- Kommission von maß­gebenden Freunden der Zolltarif- Borlage der Antrag gestellt schlimm hereingefallen.­

Vor der Straflammer des Landgerichts München I hatte sich zu verantworten. Er hatte anfangs Anguft an das Land­ gericht München I einen Brief geschrieben, der schwere Beleidi­werden wird, die Mindestzölle fallen zu lassen, zumal Die Tröftung Althoffs. Herr Althoff erhält jetzt reichliche gungen des deutschen Kaisers und des Prinzregenten enthielt. dem Reichstage das entscheidende Wort bezüglich der Bemessung Tröftung. Wie die Poft" mitteilt, hat der Kaiser dem Ministerial- Am 30. August sandte er einen Brief mit ähnlichen Inhalt an das der Getreidezölle bei der Beratung der neuen Handelsverträge direktor im Kultusministerium zum Weihnachtsfest sein Bildnis mit Landgericht München II. Einer dieser Briefe schloß mit einem Hoch borbehalten bleibt." der eigenhändigen Widmungsschrift Wilhelm I. R. Die auf die Anarchie und deren Handwerk. Kilian gab nach einigem Der diplomatische Mitarbeiter, der mit dieser schlauen Nachricht schlechtesten Früchte sind es nicht, woran die Leuguen zu, daß er die Briefe aus Born über mangelnde Politik zu machen sucht, weiß von Handelsverträgen etwa so viel, espen nagen. Weihnachten 1901", verliehen. Arbeitsgelegenheit und seine gänzliche Mittellosigkeit geschrieben wie die auf die Lektüre des Lokal- Anzeigers" angewiesenen Staats- Diese laiserliche Widmung wird Herrn Althoff befähigen, fich habe. Sein Hintergedanke sei der gewesen, für den Winter eine bürger: Nichts. Sonst tönnte er nicht den Unsinn schreiben, daß beim demnächstigen Liebesmahl, das ihm die Mehrheit der Berliner Bersorgung zu bekommen. Der Angeklagte ist auf seinen Geistes das entscheidende Wort über die Getreidezölle erst bei der Beratung Brofefforen unter Herrn Schmollers Leitung bereitet, durch die Ab- zustand untersucht und für gesund befunden worden. Da der Ans der Handelsverträge fallen werde. Wie jeder weiß, fann wesenheit der Professoren Mommsen und Birchow, von geklagte erst am 6. Dezember vom Landgericht München II zu einem man bei dieser Beratung überhaupt nicht mehr über einzelne der heute die Kreuz- Beitung" meldet, nicht bekümmern zu laffen. Jahre drei Monaten Gefängnis verurteilt und schon dreimal wegen Positionen entscheiden, da kann man nur das Ganze annehmen Die edlen Früchte des Ministeriums für Spahn- Profeffuren find Majestätsbeleidigung bestraft ist, so wurde er mit einer Gesamtstrafe ficher gestellt gegen bösartiges Nagen schädigender Injetten. oder ablehnen. zwei Jahren sechs Monaten Zuchthaus belegt.

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