Vermischies.
Ju Lübeck ist am Sonntag das 500jährige Bestehen der
quaften, Rafterpinseln und Schwämmen, sowie der gemeinsame Ge- 1ben legten großen Rennen zu Baden- Baden ereilte einige Mitglieder brauch von Schnurrbartbinden. Diese Vorschriften müffen in jeder ihr Geschick, und mun kam der Stein ins Rollen. Die Ertappten Barbierstube ausgehängt werden. Die Vorstände der Barbier, blieben lange Beit in Saft, bis die Voruntersuchung abgeschloffen Friseur und Perrückenmacher- Junungen des Kreises wurden auf war. Der Untersuchungsrichter am Landgericht Karlsruhe tam nach Schiffergesellschaft durch ein Festmahl begangen worden. gefordert, ihren Mitgliedern sofort diese Bestimmungen bekannt zu Charlottenburg und verfolgte hier mit dem Kriminaliachtmeister Ein Zeitungsjubiläum. Aus Hof wird berichtet: Der in der geben, deren Innehaltung einzuschärfen und zu überwachen. Es er- Tackmann die Spuren. Haussuchungen förderten ein schweres Be- hiesigen Münzelschen Buchdruckerei( gegründet 1642) erscheinende folgt Kontrolle durch die Ortspolizeibehörde. lastungsmaterial zu Tage. Jetzt beginnt in Karlsruhe wegen der Hofer Anzeiger" begeht am 1. Januar 1902 den Tag seines Vorgänge Baden- Baden 81 Der Silvester- Unfug. Um dem Unfug in der Silvesternacht Sie Hauptverhandlung. Ein schrift erschienen und außerdem ist eine, größere lokale Festlichkeit zu steuern, werden seit Jahren die in dieser Nacht vorfallenden Bäckermeister und Hauseigentümer Stange, ein Buchmacher 100jährigen Bestehens; aus diesem Aulaffe ist eine interessante Fest Amort, ein früherer Hausbesitzer Feezig, ein gewisser vorbereitet. Hebertretungen nicht durch polizeiliche Straffeftfegung erledigt, ulf, ein Mann namens Wilczeck, und noch mehrere andre fondern der königlichen Staatsanwaltschaft zur gerichtlichen Spieler aus. Charlottenburg kommen vor den Strafrichter. Unter Schiffeuntergang? Aus Stettin wird berichtet: Das der Verfolgung übermittelt. Trotz der alljährlichen Warnungen vor den Belastungszeugen befinden sich Kriminalwachtmeister Tachmann, hiesigen Reederei Wilhelm Kunstmann gehörige Dampfschiff diesem Unfug und dem Hinweis auf seine Folgen mußten in der ein Fuhrherr G., dem die Spieler in einem Lokal der Kirchstraße zu" Borussia", das am 10. d. M. von Bilbao nach hier abgegangen ist, letzten Silvesternacht 131 derartige Fälle zur gerichtlichen Ahndung Charlottenburg in einer Nacht 22 000 m. abgewonnen haben sollen, ist hier noch nicht eingetroffen. Man befürchtet, daß das Schiff, gebracht werden, von denen nur bei zehn Freisprechung erfolgte. Vier und ein Kellner, der in einem Café der Berlinerstraße um 67 M. welches eine Besatzung von 20 Mann hatte, während eines Sturmes jugendliche Unfugstifter famen mit einem Verweise davon. Dagegen erleichtert wurde. Weitere Ermittlungen sollen ergeben haben, daß im Golfe von Biscaya untergegangen ist. wurden 90 Personen mit Geldstrafen von 3 bis 50 m. belegt und eine ganze Reihe von Spielern sich nicht bloß wegen gewerbs27 Personen zu Freiheitsstrafen von 2 Tagen bis 6 Wochen ver mäßigen Glücksspiels, sondern auch wegen Falschspiels wird verant Theologie Dr. Kraus in San Remo an einer Magenblutung geAus Freiburg i. B. wird berichtet, daß der Profeffor der worten müssen. Auch einige Berliner sind angeklagt, u. a. ein Das Polizeipräfidium teilt mit: Mit dem Jukrafttreten des Friseur Spangenberg. Dieser entwischte, als die Gesellschaft in storben ist; in Wien ist der Dekan der chemischen Schule am Gesetzes betreffend die Abänderung der Unfallversicherungs- Baden- Baden am 9. Juli nach dem Rennen überrascht wurde, und dortigen Technikum, Hofrat Berger, gestorben. Geseze vom 30. Juni 1900 war eine veränderte Faffung des vom entkam nach Berlin , wurde hier aber später festgenommen. KriminalReichs Versicherungsamt vorgeschriebenen Formulars für die von kommissar v. Manteuffel ist als Sachverständiger, Kriminalkommiffar den Betriebsunternehmern zu erstattenden Unfallanzeigen notwendig Cellarius als Zeuge geladen,
urteilt.
geworden. Das neul festgesetzte, nach Format, Farbe und Inhalt Eine schreckliche Familienscene spielte sich am Sonnabend in
statteten Unfallanzeigen zurückweisen.
-
9
D
In Wien hat der Vicepräsident des Landesgerichts Hofrat Solzinger, der in mehreren fenfationellen SchwurgerichtsProzessen den Vorsitz führte, Selbstmord verübt. Als Ursache wird drohende Erblindung angegeben. Die Hafenstadt Saffi( Marolto) ist von einer Wasserhose ficherungsamts vom 1. Oftober 1900 Amtl. Nachr. d. R. V. A. dem Hause Sophie Charlottenstr. 106 zu Charlottenburg ab. Dort G. 710- veröffentlicht worden und es ist dabei der Verbrauch der wohnt der Magistratsarbeiter Ankersin, ein Mann in den fünfziger heimgesucht worden. 200 Gingeborene sind ertrunken. Die Bollvorhandenen Bestände des bisherigen Formulars noch bis zum Jahren, der seit dreiviertel Jahren mit der 38 Jahre alten ge- gebäude und viele Warenlager sind zerstört und die Waren ins 1. Januar 1902 zugelassen worden. Von diesem Jahre ab werden schiedenen Frau Dorothee Wederath verheiratet ist. Die als sehr die Polizeirebiere die auf dem bisherigen Formular etwa noch er- jähzornig bekannte Frau war in der vergangenen Woche einige meer fortgetragen worden. Europäer kamen nicht um. Kohlensäure als Rattengift. Aus Marseille , deffen BeTage bei ihrer Schwester in Rigdorf. Dorthin sollte auch ihr Mann kommen. Als er das nicht that, ging die Frau am völkerung schon mehrfach durch Schiffe beunruhigt worden ist, welche Sonnabend wieder nach Hause und nahm ihre Schwester mit. aus pestverseuchten Gegenden famen, berichtet man: Amtliche Ber Sie hatte kaum die Wohnung betreten, da machte sie suche zur Nattenvertilgung an Bord der Schiffe, und zwar mit auch schon ihrem Manne die heftigsten Vorwürfe, weil er nicht nach flüssiger Kohlensäure, sind gestern angestellt worden. Der Versuch Rigdorf gekommen war. Um Spettafel im Hause zu vermeiden, hat sich ausgezeichnet bewährt, und wird diese Methode offiziell ein: wollte Ankerfin seine Frau von der Thür wegbringen. Darüber geführt werden. geriet die Jähzornige in noch größere Wut. Sie lief nach dem Auf den Cockerillschen Werken in Seraing sind neun Frauen Spinde, holte eine Flasche mit Salzsäure heraus, schlug den Hals durch brennende Schlacken schwer verletzt worden. Eine derselben ab und goß dann den ganzen Jubalt ihrem Manne ins Gesicht. Die ist äßende Säure traf leider auch beide Augen. Das linke verbrannte ihren Wunden bereits erlegen, zwei andre befinden sich in Todesgefahr. vollständig, und auch auf dem rechten ist die Sehkraft fast ganz erlofchen. Der Bedauernswerte liegt in einer Privatklinik auf Westend schwer danieder.
Der nächste Rurfus an der Hufbeschlags. Lehrschmiede in Charlottenburg beginnt Montag, den 8. Februar nächsten Jahres, bormittags 8 Uhr. Meldungen zur Teilnahme find an den Vorsteher, Ober- Roßarat a. D. Herrn Brandt zu Charlottenburg , Spreestraße 42, zu richten. Zur Aufnahme find erforderlich: 1. Der Nachweis über Erlernung des Schmiedehandwerts; 2. cin polizei Liches Führungsattest. Unbemittelte erhalten freie Ausbildung und haben keinerlei Prüfungsgebühren zu entrichten. Rekruten- Selbstmord. Bei der dritten Compagnie des zweiten Garde- Regiments zu Fuß erhängte sich Sonntagnachmittag ein Rekrut auf dem Borflur der Kammer. Eine Lokalforrespondenz berichtet dazu: Der Selbstmörder, Namens Robert Sauer, gehörte der 3. Compagnie an. Er war der Sohn eines gut gestellten Handwerkers aus dem Rheinland . Der junge Mann war vom ersten Tage seines Dienstantritts an schwermütig, verweigerte aber auf die teilnehmenden Fragen feiner Stameraden, was ihm fehle, jede Auskunft. Als er am Sonntag vor acht Tagen Geld gefchickt erhielt, wollte er es unter die Kameraden verteilen, da es ihm doch nichts nütze; diese lehnten es jedoch ab. Gestern nachmittag befand sich Sauer in einer besonders trüben Stimmung. Um 4 Uhr nachmittags ging er unter dem Vorwande, daß er austreten wolle, von der Stube veg. Als er ausblieb, fuchte man ihn und fand ihn auf dem Borboden dem Tode nahe wieder. Mit einer Schürzen schnur hatte er sich an einer Leiter erhängt. Als man ihn abschnitt, atmete er noch schwach und verschied bald. Wiederbelebungsversuche. die ein Arzt und zwei Sanitäts- Unteroffiziere eine halbe Stunde Lang anstellten, hatten feinen Erfolg.
Das herrenlofe". Dampfboot, das bekanntlich vor dem Bornowschen Restaurant in Grünau aufgefunden wurde, wird noch die Gerichte beschäftigen. Als rechtmäßige Eigentümerin des von feinem Rapitän im Stich gelaffenen Schiffes wurde nämlich die Berliner Firma Nunge Söhne aus der Alten Jakobstraße ermittelt. Sie verlangt min von dem Restaurateur Bornow die Herausgabe des Schiffes gegen eine Entschädigung von 30 M. für die Vergung des Dampfbootes und feine sonstige Mühewaltung. Zornow verlangt jedoch eine Vergütung von 200 m. und will sonst den Dampfer nicht Herausgeben. Hoffentlich einigen sich die Parteien noch.
D
-
-
heiten.
Eingegangene Druckschriften.
-
-
Bon der„ Nenen Zeit"( Stuttgart , Diet' Berlag) ist soeben das Friedrichsfelde . Die Gemeindevertretung beschloß in ihrer legten Sigung, die Kreissteuern fortan nicht mehr zu erheben; 18. Seft des 20. Jahrgangs erschienen. Aus dem Inhalt heben wir hervor: Neo Maryismus. Der Myftizismus in der modernen Literatur. Von dafür soll von der Grund- und Gebäudestener das Doppelte der Henriette Roland- Holft. Deutsch von Franziska de Graaff. Grundzüge bisherigen Buschläge erhoben werden. Die Neu- Ordnung, die man ber Handelspolitik. Von K. Kautsky . 3. Die Agrarzölle.( Schluß.) sich als Notbehelf an Stelle der abgelehnten Grundwertsteuer vor- Das Glüd der Unfall- Berufsgenossenschaften. Bon E. Gräf . Social: stellt, tritt mit dem 1. April 1902 in Straft. Zur Erbauung eines politische Umschau. Von Emanuel Wurm . Literarische Rundschau: Gemeindehauses soll ein 360 Quadratruten großes Grundstück Adalbert v. Sanſtein, Das jüngste Deutschland . Hugo Heinemann , Dr., Bon Victor Fräntl des Rittergutsbefizers v. Tresckow zum Preise von 150 M. für die Rechtsanwalt, Führer durch die Strafprozeßordnung. Rule angekauft werden. Ein Vertrag mit dem Konsortium für Berlin . Dr. A. Blaschko, Hygiene der Prostitution und venerischen KrantErbauung der nordöstlichen Vorortbahn wurde mit der Abänderung genehmigt, daß der Fahrpreis innerhalb der Gemarkung( Stuttgart , Diet' Berlag) ist uns soeben die Nr. 1 des 12. Jahrgangs zuVon der Gleichheit", Zeitschrift für die Interessen der Arbeiterinnen Friedrichsfelde , einschließlich Karlshorst , 10 Bf. nicht überschreiten darf. Aus dem Inhalt dieser Nummer heben wir hervor: Auf eine private Anregung unsrerseits, die Streitklausel aus dem Ginladung zum Abonnement. Unfre Tageslosung. Wie die Zucker: Bauvertrage zu entfernen, erwiderte der Unternehmer echt kapitalistisch, industriellen die Proletarierinnen schröpfen. Bon Louiſe ziet. Aus der Bewegung. daß er diesem Verlangen nicht nachkommen werde, da er einen Stellung der Frauen in Australien . Bon a. br. Streit als höhere Gewalt betrachte. Zur Mülla blagerung Feuilleton: Neujahrsgruß. Von Andreas Scheu. Feudaler Jammer. Von Notizenteil: Weibliche Fabritinspektoren. soll nicht, wie anfänglich gedacht wurde, ein Platz von der königl. Forstverwaltung gepachtet, sondern ein passendes Grundstück gekauft Adressen der weiblichen Ver= werden. Drei sanalisationsprojekte werden demnächst der Gemeindevertretung vorgelegt werden.
"
-
-ww
Gerichts- Beitung.
85
gegangen.
-
-
-
-
Von der
Seinrich Leuthold.( Gedichte.) Dienstbotenfrage. Socialistische Frauenbewegung im Ausland.
Frauenbewegung.
Frauenstimmrecht. trauenspersonen. Quittung.
tra
-
Die„ Gleichheit" erscheint alle 14 Tage einmal. Preis der Nummer 10 Pf., durch die Post bezogen( eingetragen in der Reichspost- Zeitungsliste für 1902 unter Nr. 3051) beträgt der Abonnementspreis vierteljährlich ohne Bestellgeld 55 Pf.; unter Kreuzband 85 Pf.
nur empfehlen.
"
"
6-
arFipreffe von Berlin am 28. Dezember 1901 nach) Ermittlungen des tgl. Polizeipräsidiums. Kartoffeln, neue, D- Cir. * Weizen, gut D.-tr.| 17,50| 17,46 mittel 17,42 17,38 Blindfleisch, Keule 1 kg 17,34 17,30 gering do. Bauch 14,50 14,48 Schweinefleisch 14,46 14,44 Stalbfleisch Hammelffetsch Butter
"
"
* Roggen, aut
"
1,70 1,20 1,40 1,- 1,70 1,30
"
mittel
1,80
"
"
"
gering
14,42 14,40
1,60 1,
"
14,50 13,90
2,80 2,
"
"
mittel,
13,80 13,20
"
gering
Eier Karpfen
60 St
5,80 2,80
1kg
2,40 1,20
thafer, gut
mittel
gering
13,10 12,50
17,- 16,40
-
16,30 15,70
Aale
2,50 1,40
Banber
2,50 1,20
15,60 15,
Hechte
2,- 1,-
7,32 7,
Barsche
1,80 0,80
"
8,40 6,
Schleie
2,80 1,40
40, 25,
50,
25,
Bleie Krebse
per Shot 15,-
1,40 0,80 3,-
"
65, 20,
Der Wahre Jacob" hat soeben seine Neujahrsnummer, Seltsame Anwendung des Verlenmdungsparagraphen. die Nummer 1 feines 19. Jahrganges erscheinen laffen. Das farbige Titel: Semitismus und Antisemitismus plagten in heftiger bild symbolisiert die Arbeiterbewegung als den„ Schrecken des Jahrhunderts". Beim Auf- und Absteigen von der Straßenbahn verunglückt Weise aufeinander in einer Verhandlung, die gestern vor dem Vor dem Arbeitsmann mit der roten Fahne ergreifen alle Schichten der Das farbige Rückbild John Bulls find am Sonntagmittag zwei Damen, die sich die Folgen des Un- Schöffengericht stattfand. Der Geschäftsführer des deutsch- socialen Gesellschaft erschrocken die Flucht. falles eigener Unvorsichtigkeit zuzuschreiben haben. Gegen 1/23 Uhr Reformvereins, Dr. Giese, hatte gegen den Redacteur der Höllenfahrt" schildert die Qualen, die John Bull für seine Transvaalsünden verdientermaßen erleiden müßte. In einer Anzahl Kleinerer Illustrationen versuchte die 21 jährige Clara Alt in der Kaiser- Allee den Hinter- Israelitischen Wochenschrift", M. N. Klausner, die Privat- und Textbeiträge werden politische und sociale Satiren geboten, welche perron des Straßenbahnwagens Nr. 41 der Linie Lintstraße- Steglig beleidigungsklage angestrengt. Die Staatsbürger- Beitung" hatte mit dem Zahreswechsel in Zusammenhang fiehen. Dem Proletariat" heißt während der Fahrt zu besteigen. Dabei trat sie fehl, blieb mit dem seiner Zeit in mehreren Nummern 17 Gutachten von Autoritäten der Tittel eines von Clara Müller verfaßten Neujahrsgedichtes; auch eine Kleide an der Bremse des Anhängewagens Nr. 5 hängen und hielt veröffentlicht, die sich für das Bestehen des Nitualmordes in der Silvesternacht Im Reichskanzler- Balais" abgehaltene und in Bersen fich am Borderperron desselben feft. So wurde die A. etwa fünf aussprachen. Es befand sich darunter auch das Gutachten geschilderte spiritistische Soiree sei hier erwähnt. Zahlreiche andre Beiträge Privatklägers. Meter fortgeschleift, kam dann zu Fall und blieb dicht neben dem des In den Nummern 30 und der find den politischen Tagesfragen gewidmet; außerdem liegt der Nummer Geleiſe liegen. Die von dem Unfall Betroffene mußte, da sie über Jeraclitischen Wochenschrift" zog der Beklagte gegen die Gut- der Luftige Almanach des Wahren Jacob für 1902" bei. Wir können innerliche Schmerzen klagte, die Unfallstation in der Lauterstraße achter zu Felde. Er bezeichnete sie unter anderm als Verbrecher unfren Lesern die Anschaffung der Nummer, die inkl. Almanach 10 Pf. kostet, aufsuchen. Trop Warnung des Schaffners sprang um 2 Uhr nach- und Hallunken, von denen man nicht wisse, ob sie ins Narrenhaus Belehrungsschrift über das Halten einheimischer Bögel. 20 f. mittags eine alte Dame an der Ecke der Elsasser- und Ackerstraße oder ins Zuchthaus gehörten. Dr. Giese stellte darauf Strafantrag 24 Seiten. Verlag der Kölner Vereinsdruckerei V. Deterre u. Co., Kölnvon dem Hinterperron des in langsamer Fahrt befindlichen wegen verleumderischer Beleidigung. Im gestrigen Termin stand Elberfeld. Wagens 2736 der Ringbahn ab. Hierbei stürzte die Unvorsichtige dem Kläger Rechtsanwalt Janien zur Seite, während der Beund verstauchte sich die rechte Hüfte und den rechten Ellenbogen. flagte sich selbst verteidigte. Die Parteien vertraten ihren entgegengesetzten Standpunkt mit außerordentlicher Schärfe. Der Beklagte Eine öffentliche Belobigung erhielt, wie das Polizeipräsidium blieb dabei, daß er von den beanstandeten Aeußerungen kein Wort mitteilt, Herr Augusto Musciacco aus Brindisi in Italien, weil er zurücknehmen könne. Es sei seine Pflicht als Jude und Redacteur, am 16. August gemeinsam mit einem Schußmann ein Mädchen den Antisemitismus zu bekämpfen, und er bleibe noch heute vor dem Tode des Ertrinkens im Landwehrkanal gerettet hat. dabei, daß die antisemitische Bewegung eine verruchte und verDie Große Berliner Straßenbahn Gesellschaft teilt uns brecherische sei, sowie daß jeder, der sich daran beteilige, uur die mit, daß in der Nacht zu morgen auf allen ihren Linien bis zu Entschuldigung der Unzurechnungsfähigkeit für später Stunde der Nachtverkehr aufrecht erhalten wird. So dauert der ich habe.() Uebrigens hätten die Juden unter mindestens erfte, gut Straßenbahnverkehr auf der Linie Alleganderplay- Ebersstraße bis ebenso fchweren Angriffen in der antisemitischen Presse zu leiden, 5 Uhr 36 Min. nachts, der Verkehr auf der Ringbahn vom Rosen- der Kläger habe sogar auf eine zweite Rundfrage in der Staatsthaler Thor bis 5 Uhr 30 Min.; von Charlottenstraße nach Tegel bürger- Zeitung"," wie dem Ritualmord vorzubeugen sei", den fährt der letzte Wagen 3 Uhr, von Kreuzberg über den Opernplay Rat erteilt, man möge die Juden aus Deutschland hinaustreiben. nach Gesundbrunnen und umgefehrt 5 Uhr 48 Min., von Demminer Er daß ein Micro halte es für eine unerhörte Dreiftigkeit, der einen solchen Rat erteile, fich durch Straße- Kreuzberg 5 Uhr 42 Minuten usw. Durchweg fahren die Mann, die Hen Wagen sämtlicher andren Linien bis in die dritte und vierte den Antisemiten zur Abwehr genachten Vorwürfe Vorwürfe beleidigt Gibfen Morgenstunde. fühle. Der Kläger räumte dem Beklagten das Recht ein, sich zu Selbstmord nach der Verlobung beging die 25jährige Ber- verteidigen, aber er habe die Achtung vor dem Gegner zu belvahren. Käuferin B. aus der Bartelstraße. Sie hatte fich mit einem Schlächter Die 17 Gutachter einfach als Hallunken und Verbrecher zu bezeichnen, E. verlobt und war abends mit dem Bräutigam zu Verwandten gehe doch über das Maß des Erlaubten hinaus. Er habe in seinem nach Rigdorf gefahren. Nach der Rückkehr sprang sie zum Fenster Gutachten ausdrücklich hervorgehoben, daß Ritualmorde nur aus hinaus und starb bereits auf dem Wege nach dem Krankenhause. abergläubischen Motiven begangen würden und wenn er im Interesse des deutschen Volkes die Austreibung fämtlicher Juden wünsche, so Eine seltsame Art des Selbstmords wählte der 40 Jahre wisse er wohl, daß einige gute Elemente unschuldig mit darunter alte Schmied August Lang aus der Aleganderstraße 11. Der Mann zu leiden haben würden. Er habe die Juden ganz generell kennwar feit einem Jahre schvindsüchtig und nervenleidend. Man fand zeichnen wollen, ohne jeden einzelnen treffen zu wollen, etwa so, wie ihn Sonnabend in der Küche tot auf dem Fußboden liegend. Der wenn man von den„ tapferen Deutschen", den galanten Franzosen" ze. Unglückliche hatte sich um den Hals ein Tuch gebunden, in dieses den spricht. Der Beflagte wollte keine dieser Anführungen gelten lassen. Stil eines Quirls gesteckt und den so lange umgedreht, bis er sich Der Gerichtshof verurteilte den Angeklagten zu sechs Wochen erstickt hatte. Ein Arzt konnte nur noch den Tod feststellen. Gefängnis. Der Angeklagte habe wie der Vorfigende in der Feuerbericht. Montag früh gegen 2 Uhr wurde die Wehr Urteilsbegründung ausführte als Redacteur der" Israelitischen nach der Oranienstr. 50 gerufen, wo in einem Steller eine Stifte mit Wochenschrift" das Recht, Angriffe auf das Judentum abzuwehren Wäsche Feuer gefangen hatte. Kurz darauf mußte Bremerstr. 44 und seinerseits die Interessen des Judentums zu vertreten. Das ein Wohnungsbrand beseitigt werden. In der Nacht zum Montag dürfe aber nur fachlich geschehen, nicht durch persönliche Ver erfolgte eine Alarmierung nach Hochstätterstr. 1, wo Betten und unglimpfung. Die Artikel in Nr. 30 und 35 der Jsr. Wochenschr." Möbel in Flammen aufgingen. Boffenerstr. 14, Mariannenstr. 33 enthalten schwere Beleidigungen gegen den Privatlläger und da der und Demminerstr. 14 mußten Schornsteinbrände beobachtet werden.§187 Amvendung finde, stehe dem Angeklagten der Schutz des Sonntagnachmittag gingen Andreasftr. 59 und Grüner Weg 76$ 198 nicht zur Seite. Die Beleidigungen seien sehr schwere; der Gardinen in Flammen auf. Ein Alarm nach Elsasserstr. 15 betraf Angeklagte habe den Privatkläger einen Hallunken", einen„ Vereinen Kellerbrand, der noch im Reime erstickt werden konnte. brecher" u. dgl. genannt und damit wider besseres Wissen Invalidenstr. 123 brannte die Schaldede über einem eisernen Ofen, Thatsachen behauptet, die geeignet feien, feinen Gegner verächtlich zu während Schulstr. 106 ein Kellerbrand zu beseitigen war. Außerdem machen. Mildernde Umstände seien dem Angeklagten nicht zugebilligt waren noch Alarmierungen von Lausigerstr. 26, Schillingstr. 25, worden und nur mit Rücksicht darauf, daß seine letzte Strafe wegen Liniensir. 82 und Neuenburgerstr. 26 zu verzeichnen, die aber Breßbeleidigung 13 Jahre zurückliege, sei über die zulässig niedrigste Strafe nicht hinausgegangen. Für die zwei Fälle der Beleidigung durchweg auf unbedeutende Anlässe zurückzuführen waren. seien je ein Monat Gefängnis eingesetzt und diese auf sechs Wochen Gefängnis zusammengezogen worden. Dem Beleidigten wurde die Publikationsbefugnis in der„ Jsrael. Wochenschr.", der„ Staatsb.8tg." und der Deutschen Wacht" zugesprochen.
Aus den Nachbarorten.
H
Die Charlottenburger Sarmlosen". In Charlottenburg bestand seit längerer Zeit eine Gesellschaft, die auf den Rennbahnen, in Kaffeehäusern und Wirtschaften mit großem Eifer spielte. Bei
"
Speisebohnen Linien
*) ab Bahn.
+ frei Wagen und ab Bahn. Produktenmarkt vom 30. Dezember. Getreide. An der heutigen Getreidebörse war die Stimmung für Weizen im Anschluß an flane Preisnotierungen in New York und Chicago schwächer, Lieferungen nolierten 1/2 m. niedriger als vorgestern. Ein Segler Walla Walla- Weizens, der in voriger Woche nach hier verschlossen worden ist, soll bei Aukunft an der englischen Stifte für dortige Rechnung übernommen worden sein. Am Roggen markte waren vermehrte Offerten in russischer Ware vorhanden. Diese ver: mochten jedoch einen Preisbrud nicht auszuüben, da in der Provinz dauernd gute Warenfrage bestehen bleibt. Lieferungen notierten unverändert; Mehl bei fleinem Handel behauptet. Safer und Wiais verkehrten zu unveränderten Preisen, lezterer blieb ruhig, während ersterer sich guter Konsumfrage ers freute. Rüböl war ohne Geschäft. Schluß für Getreide sehr still. Spiritus. Am Spiritusmarkt waren die Zufuhren recht bedeutend, erreichten jedoch nicht das von den Käufern verlangte Quantum, wodurch der Locopreis 20 Pf. angog; 70er notierte 30,70 2.
Witterungsübersicht vom 30. Dezember 1901, morgens 8 1hr.
Stationen
Barometer
stand mm
Wint
Bunjpa
Windstärke
Wetter
winembe 759 Se 2 bedect
757 SSO 4 bedeckt 760 SSW 2 bedeckt 4 bedeckt 4 wolfig wolkig
Temp. n. 6.
5° 4° R.
Stationen
Barometer
stand mm
Wind
richtung
Windstärke
1 Baparanda 765 O
4 Petersburg Cort 6 Aberdeen 3 Baris
745 SW
Wetter
2 bedeckt
Temp. n. 6.
5° G.-4° R.
-17
7voltig 20
760 SS 3 bedeckt