r. 1.
Abonnements- Bedingtgen:
H
Abonnements Preis pränuteranbo: Bierteljährl. 3,30 Mt., monat, 10 Mt., wöchentlich 28 fg. frei ii Haus. Glazeine Nummer 5 Pfg. enntags: Mummier mir illufrierter@nningss Bellage, Die Neue Welt" 10 Poft
=
bonnement: 1,10 Matt pro on at, Gingetragen in der Boft Buns Breistifte für 1902 unter 87'8. Unter treuzband für Deutschla und Defterreich Ungarn 2 Mart, fi bas übrige Ausland 3 Mart pro ondt.
Ett täglich außer Morig.
Vorwärts
Berliner
Volksblatt.
19. Jahrg.
Jie Insertions- Gebaye beträgt für die fechsgespaltene Rotonete geile oder beren Raum 40 fg., für politische und gewerkschaftliche Vereinsund Bersammlungs- Anzeigen 20 Pfg. Kleine Anzeigen" jedes Wort 5 Pfg. ( nur das erste Wort fett). Inferate für die nächste Nummer müssen bis 4 1hr nachmittags in derExpedition abgegeben werden. Die Expedition ist an Wochentagen bis 7 Uhr abends, an Sonn- und Festtagen bis 8 Uhr vormittags geöffnet.
Telegramm Adresse: Socialdemokrat Berlin"
Redaktion: SW. 9, Beuth- Straße 2. Fernsprecher: Amt I, Nr. 1508.
Mittwoch, den 1. Januar 1902.
Expedition: SW. 19, Beuth- Straße 3.
Fernsprecher: Amt I, Nr. 5121.
Die nächste Nemmer unfres Blattes verstärkt. Wenn die Landtagswahlen uns nicht überall die gleichen müssen wir in den Kampf ziehen, auf die Hilfe falscher Freunde cefcheint am Freitagmorgen.
Jahrswende.
=
*
Politische Uebersicht.
Erfolge brachten, so liegt die Ursache nicht in einem Rückgang der bauen wir nicht, die geschlossenen Heerscharen der Gegner erschrecken socialdemokratischen Ideen, sondern in der Wahlverschlechterung in uns nicht. Nur um das Errungene festzuhalten, nur um Verschlech Sachsen, in störenden Zwiftigkeiten in Baden. Das Bürgertum terungen der Lage der Arbeiterklasse und der einzelnen Arbeiter zu empfand über die Wahlerfolge in Sachsen feine Befriedigung. verhindern ist die Anspannung der Kräfte erforderlich. Uus genügt Viele sächsische Abgeordnete mußten aus den Wahlziffern ersehen, dies aber nicht, die Abwehr allein würde uns schwächen, wir werden daß sie nur Vertreter einer winzigen Minderheit der Wähler seien. Die es auch an Angriffen nicht fehlen lassen. Selbst die befähigtesten tdwerker der Feder, die überall für Hoffnungen auf die Uneinigkeit der sächsischen Parteigenossen sind Wir werden immer von neuem unsre Forderungen erheben, um e Herren Glanz und Ruhm a finden vermögen, werden in diesen ein für allemal durch das legte Wahlergebnis vernichtet. freie Zustände, um einen besseren Schutz gegen Ausbeutung herbeigen ein hartes Stück Arbei, zu verrichten haben, soll es ihnen fzuführen. Wir werden im kommenden Jahre unsre Organisationen gelingen, auch 1901 als 1 Jahr des Ruhmes und des Glanzes Die Reichsgesetzgebung hat außer dem Gewerbegerichtsgesetze, träftigen und ausbauen müssen, um sie widerstandsfähig zu machen, Kaiser und Reich, für König und Vaterland darzustellen. Die dem Gesetze über das Urheber- und Verlagsrecht und das Privat- um in ihnen einen Rückhalt zu finden für die großen Kämpfe, die Negerischen Trophäen des Beltmarschalls und der China- Frei- Versicherungswesen nichts Bemerkenswertes aufzuweisen. Die ver- in naher und ferner Zukunft uns beschieden. Digen find in Potsdam und überall dort, wohin unfre auf den sprochene Bundesrats- Verordnung zum Schuße der Gastwirtsgehilfen Wir nehmen Abschied vom Jahre 1901, indem wir rufen: Auf uf des Baterlandes vergeblich wartenden Krieger zurüdgekehrt trat nicht in Kraft, von der Umwandlung der Reichskommission für 3 u neuen kämpfen, auf zu neuen Siegen!- d. zu sehen. Aber der blühade Lorbeer fehlt, die wenigen Reden Arbeiterstatistik in ein arbeitsstatistisches Amt ist es wiederim ganz rückkehrenden Waldersee entschädigten den patriotischen Deutschen stille geworden. Der Tod des Fürsten Hohenlohe und des Grafen enfowenig, wie die Reden derSaatsanwalte in den Humenprozessen Bismarck hinterließen keine Lücken, Georg v. Siemens ist früh genug er den entgangenen Nuhm. Der ganze Aerger des Philisters gestorben, um sich Enttäuschungen zu ersparen. mnt nun zum Ausdrucke in der sittlichen Entrüstung über die Der Militarismus hat sich offener denn je über die nur ge-iegführung der Engländer in Südafrika , über die Reden wöhnliche Eivilisten beengenden Schranken der Gesetze hinweggesetzt. Die Wahl in Wittenberg . amberlains, daß Krieg Krieg fei. An den Stammtischen entrüstet Bis in die Kreise der„ National- Zeitung" haben die Rechts- Das Ergebnis der Neichstags- Stichwahl in Wittenberg hat die An fich über Sympathien für England am Kaiserhofe, über den beugungen in dem Prozesse gegen die angeblichen Mörder des Niederlage der Brotwucherer vollendet. Der Freifinnige Barth igen Aufenthalt des deutscher Kaisers und englischen General - Soldatenquälers Krosigk starke, aber kaum nachhaltige Erregung wurde mit 9463 Stimmen gewählt. Der Konservative Herr marschalls in London anläßlich des Todes der Königin Victoria hervorgerufen. Der Duellmord in Jnsterburg, die Freisprechung des v. Leipziger brachte es auf 8862 Stimmen. nd über die Verleihung des Schwarzen Adlerordens an Lord Barons v. Stictencron, der einen italienischen Arbeiter im Reichs- In der Vorahmung der Niederlage hatte bereits am Dienstage oberts. Die allergetreuesten unter unsren Monarchisten, die lande niedergeschossen, warfen auslöschbare Schlaglichter auf den abend die Stonservative Korrespondenz" für die rarier, zeigen die geringste Befriedigung über die englischen Geist, der in einem Teil unsres Offizierscorps herrscht. Provinzpresse einen Waschzettel fabriziert, in dem sie auf die denta Sympathien am Staiserhofe. Sie fürchten freihändlerische Ein- Während man die Konsumkraft des Volkes zu schwächen sucht, gogische Agitation der Freisinnigen hinwies. Das mag sein, schlimmer ffe, sie würden am liebsten eine Verfassungsbestimmung treffen, während die Produktion auf allen Gebieten eingeschränkt wird, die aber als die schlimmste Demagogie ist die Vergewaltigungs- Wahlie den Aufenthalt des Kaisers nur auf den Herrensigen zwischen Besorgnis eines Sieges des Agrariertums den Unternehmungs- politit, die von konservativer Seite in unerhört brutaler Weise geübt be und Weichsel gestatten würde. Schon die Neisen nach Helgoland geist im Deutschen Reiche ertöten, leiden auch die Reichsfinanzen wurde und die eine Wahlfreiheit ausschloß. erscheinen den Befürwortern des schwer. Herr v. Thielmann, der leichten Herzens versprochen hatte, Dennoch siegte in einem ländlichen Wahlkreise der Geguer, sie können dem monarchischen die Kosten für die Flottenvermehrung durch die natürliche des Zollwuchers, und zwar mit einer größeren Mehrheit als 1898. nicht mehr abstreiten laffen, Steigerung der Reichseinnahmen zu decken, hat in diesem Jahre Die Stichwahl selbst ging unter einer ganz ungewöhnlichen: bis nach den Vereinigten Staaten von Amerika gehen müssen, um Wahlbeteiligung vor sich. Eine Korrespondenz berichtet darüber: der alten griechischen Sage Geld für das Deutsche Reich zu finden. Mit einem trob Bon etwa 22 000 eingeschriebenen Wählern erschienen über emmern unsere Agrarier im Jahre 01. Nachdem sie unter Caprivi aller Verschleierungen großen Deficite für das nächste Etatsjahr 18 000 88 Proz., an der Wahlurne. Der Wahlkampf war außer Hohenlohe die kleinen Mittel mit schwer verborgenem heim- tritt er vor den Reichstag . Der schlechte Stand der Reichsfinanzen ordentlich lebhaft. Noch am Sonntag hielten die Konservativen en Schmunzeln eingefact haben, winkt ihnen jetzt die Er- erregt zum erstenmale sehr ernsten Widerspruch in den Kreisen der 15 Versammlungen ab, die zum Teil erst eine Stunde vor der lung ihrer Wünsche, das das große Mittel, die staatlich Regierungen, der mit Dentlichkeit zum Ausdrucke gebracht wurde im Eröffnung einberufen, ja für die erst kurze Zeit vorher der Saal arantierten hohen Getreidepreise, die Verdoppelung der Zolljäzze, bayrischen, sächsischen und in andren Landtagen. Ueberall find gemietet worden war. Trotzdem waren sie zum Teil von freiDie Bindung derselben vor dem Beginne von Handelsvertrags- Steuerreformen im Gange, um Ersatz für die immer häufiger aus- sinnigen Rednern besetzt worden. Auch der Stimmzettel rhandlungen mit dem Auslande. Und wie der nimmersatte bleibenden leberweisungen aus den Einnahmen des Reiches zu Kampf fand wieder in derselben Weise wie in der Hauptwahl statt, antalus immer durstig im Wasser stehen muß, das allemal, wenn finden. Mißstimmung verursachte auch die Erzwingung der 45tägigen jedoch fonnte eine Gleichheit der Zettel nicht überall erzielt werden, ex trinken wollte, zurückwich, dem die Zweige mit den herrlichsten Dauer der Retourbillets durch den Minister v. Thielen. Alle Fragen da die Konservativen in den verschiedenen Bezirken auch ichten zurückschnellten, sobald er nach ihnen griff, so quält die bei der Eisenbahnreform wurden dadurch in Fluß gebracht, die süd- verschiedenartige Stimmzettel hatten. Die Zucarier die Erwartung nach der Entscheidung über den Zolltarif. deutsche Eisenbahngemeinschaft, die Frage der Reichs- Eisenbahnen, nahme der freisinnigen Stimmen auf dem Lande war ganz be= hl wuchs ihr Vertrauen zum Reichskanzler von Monat zu Monat. der Ausdehnung der preußisch- hessischen Eisenbahngemeinschaft auf dentend. Barth hat 800 Stimmen mehr erzielt, als bei der Hauptohl dachten sie, daß auch der Kaiser sich wie schon bei die andern süddeutschen Staaten, der Tarifreformen 2c. Viel Drucker- wahl der freisinnige und socialdemokratische Kandidat zusammen, anbren Gelegenheiten in das finden würde, was ihm als Notwendig schwärze wurde verbraucht, viele Worte gewechselt und doch spricht und hiervon entfielen 550 allein auf das flache Land. Die ZuTeflar gemacht wird. Aber die Strömung im Volte, die in alles dafür, daß sich auch im kommenden Jahre in unserm einnahme der Stimmen für Herrn v. Leipziger betrug insgesamt 600, 3 Millionen Unterschriften auf den Petitionen gegen den Brot- gerosteten Eisenbahnwesen nichts ändern dürfte. von denen nur 450 auf das Land entfielen. toucher zum Ausdruck kam, das Zusammenfallen der Bestrebungen Zm preußischen Abgeordnetenhause verhinderte cine muster- Die agrarische Presse Huscht kleinfaut über dieses Ergebnis hins eine Erhöhung aller Lebensmittelzölle mit einer von Tag zu haft durchgeführte Obstruktion der Konservativen in der Kanal- weg. Die Kreuz- Zeitung " ist nicht weiter überrascht". Die 3 mehr um fich greifenden Krise, die das ganze Wolf in Mit- fommission die Verhandlung der Vorlage im Plenum. Das Ab- Deutsche Tages- 8eitung" tröstet sich damit, daß Herr Keihenschaft zieht, machten die Agrarier bedenklich, ließen geordnetenhaus wurde Knall und Fall nach Hause geschickt, und ihm Barth auf socialdemokratischen Krücken in den Reichstag hinke; und den sicher erwarteten Sieg immer giveifelhafter er folgten in die Verbammung Miquel, der Liebling der Agrarier, Bre- die Post" rechnet gar aus, daß keine Mehrheit gegen den Zollinen. Alle Mächte hatte sich der Bund der Landwirte unter- feld, Buecks Freund, und Hammerstein- Logten, der sich trotz des tarif zu konstatieren sei:„ Die Anhänger eines verstärkten Schutzanig gemacht, aber au dem arbeitenden Volke versagte Täuschungs - besten Willens die Achtung der Agrarier nicht erringen konnte. Bei zolles find thatsächlich in der Ueberzahl trotz des StichwahlInst und Ueberredungsgabe der notleidenden Landwirte unter den der Jubiläumsfeier des preußischen Königtums wie bei den Debatten Ergebnisses, denn die Socialdemokratie zählt nicht als konfequente flickten Strohdächern. Der Zusammenbruch großer Bauten, an- über die Theatercensur bewiesen die Junker, daß sie königs- Tarifgegnerin." Nach dieser Nechenmethode könnten alle Abshener Industrie- Unternehmungen, die allgemeinen Betriebs- tren bis in die Knochen sind, wenn man ihren Willen er geordneten Gegner des Bolltarifs sein, die" Post" würde immer noch eschränkungen innerhalb der deutschen Industrie, die Verminderung füllt. Die Mehrheit des Landtags bedauerte es sicher, der eine Mehrheit für den verstärkten Zollschutz herausrechnen. Die ba Löhne, die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen, der große Regierung den Spreepräfekten noch nicht betvilligt zu Socialdemokraten sind ja halt keine„ konfequenten" Tarifgegner. fang der Arbeitslosigkeit, erschweren der industriellen Gefolgschaft haben, und ihrer Begeisterung über das oberste Kunst- Die Regierung wird sich nun wohl ungefähr klar sein, wie die ber Junker die weitere Aufgabe ihrer Selbständigkeit gegenüber den not- richteramt des Kaisers, über die kaiserliche Förderung große Mehrheit des Volkes über den Zollwucher denkt. Wenn sie Lebenden Grafen in Ostelbien. Immer flarer wird es den industriellen des Berliner Verkehrs, über die militärische Vergangenheit Berliner durch den socialdemokratischen 3/2 Millionen- Protest nicht belehrt ütern der„ nationalen Arbeit", daß ein Ende der Krise nicht er- Bürgermeister noch nicht Ausdruck gegeben zu haben. Schleswig worden ist, die Mißerfolge der Agrarier selbst in ländlichen Wahltet werden kann, bevor der Abschluß günstiger Handelsverträge Holstein hat seinen Köller dem Reichslande wieder geben müssen, ein freisen dürften sie jedenfalls bedenklich machen. dem Auslande außer Zweifel steht. Der Selbsterhaltungstrieb unfrer Trost bleibt ihm, unter Wilmowsky bleibt der Kurs der alte. den Absatz im Auslande immer mehr angewiesenen Industrie zwang st die im Vordergrund der Sammlungspolitit stehenden Inriellen, gegen die Endziele der agrarischen Politit, vor allem argen die Festsetzung eines Minimal- Tarifes für die Haupt- Getreiden zu protestieren.
men
=
Von den deutschen Kleinstaaten sprach man mehr als sonst, so von Heinrich XXII . von Reuß ä. 2., dem der ehrende Beiname der Begnadiger mun gesichert ist; Schwarzburg- Sondershausen gab sich ein eigenes Socialistengeses, Sachsen- Gotha erlebte einen Mit dem besten Vertrauen auf die nie ruhende Kampfes- focialistischen Vicepräsidenten des Landtages, der auch Mitglied des unsrer Genossen geht unsre Partei den Entscheidungs- Verwaltungsgerichtshofs wurde. pfen mit den Agrariern, die das Jahr 1902 bringen wird, ent- Hessen Darmstadt erlebte wieder einmal eine allerhöchste 211. Sie weiß sich einig mit der überwiegenden Mehrheit Scheidung. Fast ebenso groß war das Aufsehen über den Rücktritt Voltes, mit der Majorität der Reichstagswähler. In des sittenstrengen württembergischen Ministerpräsidenten Schott er Ueberzeugung sind wir bestärkt worden durch den v. Schottenstein. Der Fall des früheren Reichstagsabgeordneten Eingang aller Nachivahlen im verflossenen Jahre, im verflossenen Jahre, so in Freiherrn v. Münch, der von den württembergischen Autoritäten für mmen- Greifswald , in Memel - Heydekrug, in Duisburg- Ruhrort , geistestrank, von den preußischen für geistig gesund erklärt wurde, Biesbaden, in Wittenberg - Schweinig. Diefe Ncchwahlen lehrten uns fenfte wieder die Aufmerksamkeit auf die schweren Schäden unfrer c, daß wir allein unsrer eignen Kraft vertrauen müssen, daß die Irrengefeggebung. isinnigen einem agrarfeindlichen Socialdemokraten stets einen verteuernden Junker vorziehen. Memel - Heybetrug bleibt ein unBe vüstbarer Schandfleck in der Geschichte des deutschen Freisinns. jer Lucius als Kapell bleibt in allen Lebenslagen die Parole der entwegten".
Das Jahr, das entschwindet, wenig hat es erledigt. Offene Fragen in Ueberfülle läßt es seinem Nachfolger zur Lösung. Ein Jahr des Kampfes, der Not und der Enttäuschungen liegt hinter uns, schwere Kämpfe vor uns. Kämpfe gegen den Uebermut der Agrarier, Kämpfe gegen das Unternehmertum in der Jndustrie, das den Arbeitern Nicht nur die Reichstagswahlen, auch die Wahlej 1 zu den Gemeinde- jeden Anteil an den Früchten der Prosperitätsperiode versagen Vertretungen zeigten ein ständiges Wachsen unsrer artei, in der Reichs- wollte und nun die Schädigungen der Krise ganz auf die Arbeiterptstadt wie in den Landstädten, im Norden wie im Süden des Reiches. Klasse abwälzen möchte. So muß sich die deutsche Arbeiterschaft für Königsberg bis Stuttgart hat eine ganze Reihe von Städten das Jahr 1902 rüsten zu schweren Kämpfen auf politischem, wie auf bie Vertretung des arbeitenden Bolles in den Gemeindevertretungen gewerkschaftlichen Gebiet. Auf die eigne Macht allein vertrauends
"
-
Offiziöse Knallerbsen. Die Protesterklärung des galizischen Landtags gegen die deutsche Germanisierungspolitik der Schulfolter hat die deutsche Regierung verdroffen. Die„ Nordd. Allg. 8tg." entsendet aus ihrem offiziösen Stöcher folgenden Pfeil gegen den galizischen Landtag und die östreichische Regierung:
1111
" In der gestrigen Sitzung des galizischen Landtags hat ein Fürst Czartoryski namens der polnischen Abgeordneten eine Erklärung über die Vorgänge in Wrefchen abgegeben. Diese Erklärung bedeutet zunächst eine unbefugte und gehörige ausländische Einmischung in innerdeutsche Verhältnisse. Die in der Erklärung gebrauchten maßlosen Wendungen kennzeichnen ebenso sehr die völlige Unkenntnis der thatsächlichen Vorfälle wie die nationale Gehässigkeit, aus welcher jene Manifestation hervorgegangen ist. Die Bemerkungen des Fürsten Czartoryski über die Einheit aller Polen und die Notivendigkeit der Erweiterung des nationalpolnischen Bewußtseins weisen auf ein Biel hin, das ohne staatliche Umwälzungen nicht zu erreichen ist. Keiner der beteiligten Regierungen wird es angesichts solcher Kundgebungen verdacht werden können, wenn sie die Schuhwehren ihrer Verwaltung gegen internationale Agitationen so bedenklicher Art ver stärkt. Wir vermögen es uns nur aus einer Lücke in der Geschäftsordnung des galizischen Landtags zu erklären, daß eine solche Demonstration ohne Widerspruch seitens der Regierungsorgane hat vor sich gehen können."
So menschlich es an und für sich ist, daß der mit Recht Gezüchtigte seinem gepreßten Herzen Luft macht, so läppisch