infolge einer zwingenden Verabredung, die Diskussion über den Izierten Waren den von ihnen vorgeschlagenen Bollschutz" zu er Vortrag müsse auf das nächste Mal verschoben werden. Da begehrt wirken. einer der Teilnehmer zu wissen, in welchem Verhältnis Tarde zum Christentum stünde.
" Das fehlte uns noch gerade", bemerkte auf diese Aeußerung hin frech und laut ein andrer Herr.
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Sie haben gar nichts zu sagen", erwiderte der erste scharf. ,, Unverschämtheit!" ruft der zweite.
wütend springt der erste Herr auf, stürzt sich auf den andren, packt ihn, ein Revolver wird sichtbar...
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Oder sollte Graf Posadowsky die Kunst vollendet sich angeeignet haben, auch die unausgesprochensten Zollwünsche von den Augen abzulesen?-
Aber die Zollint der Posadowsky und Genossen war so groß. daß sie schlechterdings sich nicht dabei beruhigen konnten, daß irgend Zolltarif- Petitionen. Die Vorarbeiten zur Zusammenstellung ein Produkt ohne erhöhten Zollschutz bliebe. So haben sie die 8ölle auch da gesteigert, wo sie ausdrücklich erklären mußten, der zum Entivurfe des Zolltarifs im Reichstage eingegangenen daß aus den Kreisen der Interessenten teine Anträge gekommen seien. Nach bestimmten Gesichtspunkten wird diese Arbeit gruppiert; un Petitionen werden im Reichstags- Bureau emsig gefördert. Ein geradezu unglaubliches Beispiel für diesen blinden Zolleifer die Uebersichtlichkeit zu fördern, wird sogar eine alphabetische Ord bieten die Lederzölle. In der Begründung des Tarifs erkennt mung der Untergruppen angebahnt. Es ist beabsichtigt, der ZollSie Regierung an, daß die Lederzölle überhaupt bedenklich seien, da tariffommission bezw. dem Reichstage selbst am 8. Januar d. J. die Lederverarbeitungs- Gewerbe ihre Erzeugnisse zum großen Teil das wichtige Material zugehen lassen zu können. Noch immer laufen nach dem Ausland abfegen und in ihrer Wettbewerbsfähigkeit auf Eingaben ein; namentlich von socialdemokratischer den ausländischen Märkten durch eine wesentliche Verteuerung ihres Seite wird der Reichstag bestürmt, es werden vielfach Proteste wichtigsten Rohstoffs beeinträchtigt werden würden". Aber die Ver- gegen den Tarif sogar auf offenen Postkarten eingereicht.faffer der Begründung berufen sich mit dem gleichen Wohlwollen auf die berechtigten Bestrebungen der beteiligten Lederproduzenten um Gewährung eines wirksameren Bollschutzes.
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Der Antrag Gamp, der die Getreidepreise auf bestimmter, den Agrariern erwünschter Höhe festlegen und den Zoll je nach der Differenz zwischen diesem festgelegten Preis und Weltmarktpreis steigend und fallend gestalten will, findet selbst bei den intimsten Freunden des freikonservativen Abgeordneten fühle Aufnahme. Die Deutsche Tagesztg." fürchtet, daß die Einbringung derartiger Anträge beim gegenwärtigen Stand der Bollberatungen Verivirrung anrichten und das Zustandekommen eines einigermaßen befriedigenden Bolltarifs erschweren werde. Aehnlich äußert sich die„ Post".
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Erschreckt erheben sich die Teilnehmer, es entsteht eine große Aufregung, die unerhörte Scene wird tumultuarisch- da ertönt mitten in dem Wirrivarr die Stimme des Prof. v. Liszt : Meine Herren, sie haben den Vorfall, der soeben sich abspielte, alle gefehen. Schreiten wir also zur Vernehmung der 8eugen. Herr v. Liszt hatte die hübsche Scene mit seinen beiden Helfers Helfern in allen Einzelheiten sorgfältig vorbereitet, die Nachdem die Erhöhung der Lederzölle auf diese Weise benun auf die andren Uneingeweihten als sensationelle Ueberraschung gründet" worden ist, obwohl sie die Lederverarbeitungs Industrie wirkte. Einige Beugen" wurden sofort vernommen, die andren im zugestandenermaßen schädigt, wird num umgekehrt wieder die ErLaufe der nächsten Tage. Die Aussagen wurden protokolliert. Das höhung der Zölle für Lederwaren damit„ begründet", daß das die Ergebnis war verblüffend. Nur ein einziger" Beuge"( der aber nicht Folge der Erhöhung der Lederzölle sein müssen, obwohl die-- der Landgerichtsrat war) erstattete einen forretten Bericht, die Lederwaren- Industrie tein Interesse an solchen Erhöhungen habe. Im Abgeordnetenhause wird am Mittwoch nach bisherigem audren waren sämtlich voll von Irrtümern, zum Teil gröbster Art. Die ausgleichende Gerechtigkeit verlangt es eben, daß ein Zoll den der So hatten z. B. einige statt des Revolvers einen Stod gesehen" andren in die Höhe treibt. Wie ein Starnevalsspaß liest sich der Brauch der Finanzminister den Staatshaushalts- Etat vorlegen. Die und waren natürlich bereit, die Wahrheit ihrer Aussage zu be- folgende Satz der Begründung:„ Wenngleich die Lederwarenindustrie Beratung wird in einigen Tage beginnen. leber die Arbeiten des Landtags sagt eine parlamentarische schwören.... das kein Intereffe an einem erhöhten Bollschutz hat, weil sie sehr korrespondenz: Die Aufgaben für die bevorstehende Session des Dieser künstlich herbeigeführte Zwischenfall und die darüber leistungssig ist und ihre Erzeugnisse in großem Umfange aus- vreußischen Landtags werden, wie man glaubt, sich noch in höherem gelvonnenen Zeugenaussagen sollten allen Richtern, Staatsanwalten, führt, so erscheint die Beibehaltung der jezigen Sätze wegen Maßstabe, als bisher angenommen wurde, verändern. Neben dem Zeugen und Geschwornen vor jeder Gerichtsverhandlung in einem der in Aussicht genommenen Erhöhung der Lederzölle dennoch nicht Etat und den wichtigeren Vorlagen werden verschiedene InterInappen Bericht vorgetragen werden. Vielleicht wird dann der Mut, thunlich." pellationen und Initiativanträge das Abgeordneten zu schwören, ein wenig gemindert und der Zwang, in solchen Fällen Die Industrie ist sehr leistungsfähig, sie hat kein Interesse au haus bezw. Herrenhaus beschäftigen. Im Abgeordnetenhause werden zu schwören, beseitigt. Man bedenke, daß hier juristisch Gebildete einem erhöhten Zollschutz- thut nichts: auch die Lederwaren- Industrie in erster Linie in dieser Beziehung die zu erwartenden Interpellationen über die Wreschener Vorgänge, das Altenbekener in Frage kommen, deren Berufspflicht es ist, genau zu beobachten; triegt ihren Löffel aus dem überschwappenden Bollnapf. daß der Vorfall sich in einem hell erleuchteten, kleineren Raum abDamit sind die Merkwürdigkeiten des Lederbezirks aber noch als zweiter Bürgermeister von Berlin stehen. Eisenbahn- Unglück, die Nichtbestätigung aufmanus spielte; daß die Protokollierung der Wahrnehmungen un nicht erschöpft. Num kommt das Allertoniste: mittelbar oder doch bald nach dem Geschehnis vorgenommen würde; Zu Nr. 557 heißt es in Treibriemen aus Leder... liegen gespannte Aufmerksamkeit erregende Aktion handelte und man wird nicht vor. Gleichwohl wird eine Zollerhöhung... nicht zu um ermessen, welche Zuverlässigkeit die üblichen Zeugenaussagen gehen sein." Dieser Widerspruch wird dann u. a. damit zu rechthaben können, die bekunden, daß vor Wochen, Monaten, Jahren fertigen gesucht:" Für die vorgeschlagene Erhöhung des jezigen Zollirgend ein an sich gleichgültiger, flüchtiger Vorgang, nach der Minute fazes ist ferner anzuführen, daß in neuerer Zeit Triebriemen aus genau, in allen Einzelheiten getreu so geschehen sei und chromgarem Leder hergestellt werden, die besonders hochwertig und nicht anders; daß irgend eine unbekannte Person in einem gewissen dabei von leichtem Gewicht sind." fleinsten Zeitpunkte in einer bestimmten Kleidung mit bestimmten äußeren Eigentümlichkeiten oder gar bestimmten seelischen Qualitäten an einem bestimmten Orte gesehen sei, diese Person und keine andre.
Die Meldung der Deutschen Reichszeitung", daß auch eine neue
daß es sich endlich um eine sensationell wirkende nervenreizende höhung des Zolles für der Begründung: ,, Anträge auf Er- Kanalvorlage zu erwarten sei, erscheint vorläufig nicht glaub
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Sein Antrag auf Bollerhöhung die Regierung aber ist verschwenderisch genug, aus eigner Gnade auch die Treibriemen- Fabrifanten zu beglücken. Und diese willkürliche, gar nicht verlangte Zollerhöhung ist in den Tarif gekommen, obwohl in der Regierung Mit Recht führt Profeffor v. Liszt in der„ Deutschen Juristen- gerade für die Treibriemen- Industrie ein Hauptsachverständiger Beitung" in einer Abhandlung über Strafrecht und Psycho- sigt, der also allen seinen Einfluß hätte aufbieten müssen, um die Logie aus, es sei, nach diesen Experimenten, wohl manchem von Erhöhung dieser Zolljäße zu verhindern, die janach der von niemandem bes unfern trimi: talistischen Praktikern die bange Frage aufgetaucht: Versicherung der Verfasser des Bollentwurfs Was soll aus unsrer ganzen Strafrechtspflege werden, wenn ihre antragt worden ist. ficherste Grundlage, die Aussage unverdächtiger Thatzeugen, durch exakte Bor uns liegt ein Inserat der Firma ,, Fr. Möller, G. m. b. H., wissenschaftliche Forschung erschüttert, wenn der Glaube an die Zu- Chromgerberei, Brackwede , Westfalen ". Dieses Inserat preist verlässigkeit unsres wertvollsten Beweismaterials untergraben wird?... als Specialität der Firma: Wissenschaft reißt nicht nieder, sie baut auf. Sie zerstört den blinden Glauben, aber sie setzt ein Besseres an die Stelle. Unsere Strafrechtspflege fann nur gewinnen, nie verlieren, wenn die auf ThatsachenBeobachtung gestützte Forschung die kriminalistischen Probleme unter die kritische Lupe nimmt... Es scheint mir heute schon zweifellos, daß durch solche planmäßig unternommene und fortgesetzte Untersuchungen eine Reihe von Erfahrungs- Der Inhaber dieser Fabrik des so vorzüglichen Chromriemen fägen gewonnen werden wird, die es dem von Sachverständigen leders ist niemand anders als der- ,, lange Möller", zur Zeit unterstützten Richter möglich machen werden, den Wert preußischer Handelsminister, Verteidiger desselben Zollentwurfs, in einer Aussage ungleich sicherer zu beurteilen, als das heute möglich ist. Die Psychologie wird sich auch in dieser Frage als der wertvollste und zuverlässigste Bundesgenosse der Strafrechtspflege erweisen".
Unser garantiert unbeschwertes Chromriemenleder hat die doppelte Festigkeit, viel größere Geschmeidigkeit, Elasticität, Adhäsion und Widerstandsfähigkeit gegen ägende Stoffe und Hige als lohgares Leder.
Es reckt sich nicht in normalem Betriebe, Chronriemen ersparen Kraft... usw. usw.
dem der Zoll für Treibriemen, ob wohl kein Antrag vorlag, gerade mit Rücksicht auf jenes vorzügliche Chromriemenleder erhöht worden ist, das zufällig auch die Firma Möller- Brackwede fabriziert, aus der übrigens wohl Herr Möller bei seinem Umzug ins Ministerium
Die psychologische Unmöglichkeit gewisser Eide muß all- formell ausgetreten ist. gemein erkannt und anerkannt werden, und folglich auf dieses bequeme aber meuchlerische gemeingefährliche Instrument der strafrechtlichen Ermittelung verzichtet werden.
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würdig.
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Der Dreschgraf scheint Mitarbeiter der parteiamtlichen, on servativen Korrespondenz" geworden zu sein; denn also beginnt eine Auslassung des Organs:" Die größte politische Lüge der Gegenwart ist die Socialdemokratie; und der politische Mord, der im Anarchismus organisiert ist, ist ihr Zwillingsbruder. Darüber dürfte wohl kein Zweifel mehr sein. Wie sollen wir uns dieser beiden Ausgeburten der Hölle erwehren?" Die Herkunft von Klein Tschirie ist unverkennbar. Auch das Folgende ist Bücklersche Nationalökonomie:
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„ Der Brotwucher ist eine Lüge, wie alles, was aus socialdemokratischem Munde geht. Denn diejenigen, die sich um dieses Stichwort scharen, wissen ebenso gut wie wir, daß steigende Preise, namentlich der landwirtschaftlichen Produkte, die Löhne fast in quadratischem Verhältnis heben, und daß daher, wo das Brot tener ist, der Arbeiter auch das nötige Zubrot hat, 100 aber das Brot billig ist, der Arbeiter nicht einmal am trockenen Brote sich jättigen kann." Lohne
so hoch und die Getreidepreise jo niedrig seien, daß also die Und dabei klagen die Agrarier zur Zeit so herbewegend, daß die fallenden Preise für landwirtschaftliche Produkte höhere Löhne zur Folge gehabt haben.
Aber der Dreschgraf der„ Kons. Korresp." ist überhaupt ein Fanatiker für höhere Löhne:
Auch die stellenweise noch schivankende Haltung der Industrie erklärt sich nicht aus Wohlwollen für ihre Arbeiter, sondern im Gegenteil aus Furcht vor steigenden Löhnen, obwohl sie, wenn sie etwas weitsichtiger wäre, wissen müßte, daß sie nur da gedeiht, wo die Löhne steigen, und daß sie nur in Gegenden blüht, wo die Löhne höher find als anderwärts, weil die Arbeiter den Grundstock der Konsumenten bilden, und allerlei Bequemlichkeiten des Lebens, die von der Industrie befriedigt werden, sich erst gestatten können, wenn sie etwas mehr verdienen, als färgliche Nahrung und Kleidung."
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Damit find wir ganz einverstanden. Auch Narren finden, wie man sieht, bisweilen die Wahrheit. Hoffen wir, daß es der eberredungskunst des Dreschgrafen mun gelingt, die Unternehmer der Industrie, aber auch der Landwirtschaft zur Gewährung höchster Löhne zu veranlassen.
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Auch Herr Möller hat keinen Antrag auf Bollerhöhung für Riemenleder gestellt denn die Begründung hebt ja ausdrücklich hervor, daß Anträge nicht vorlagen. Dennoch hat der preußische Minister Möller nicht verhindern können, daß der Zoll mit Rücksicht Unmittelbar nach diesem lichten Augenblick bricht freilich die auf ein Specialprodukt erhöht wurde, das die Chromgerberei Raserei wieder aus und der Unglückliche behauptet, die Social: Möller herstellt, ohne daß sie einen erhöhten Zollschutz für ge- demokratie wolle deshalb die Arbeiter vor der Verelendung durch verelenden und die Der Zolltarif und Herr Möller. 896 boten gehalten und beantragt hätte. Herr Möller als Leder- den Brotwucher bewahren, um sie zu Gewiß, eine solche Der Bolltarif ist in der Hauptsache so zu stande gekommen, daß fabrikant hält einen verstärkten Bollschutz für sein Produkt für Unzufriedenheit der Masse zu steigern. man die einzelnen Interessenten der agrarischen und industriellen Unter- unnötig, Herr Möller als Minister ignoriert mit einer erstaunerelendung" durch höhere Löhne und niedrigere Lebensmittelpreise wir in der That an. nehmerklasse nach ihren Zollwünschen befragte und daß die Regierung lichen Selbstverleugnung den Verzicht seiner Firma und läßt ihr ſtreben wir in der That an. Sollte die Redaktion der„ Kons. Korresp." mit ihrem gestörten dann die gewünschten Zollsäge vielleicht mit einem kleinen Ab- ruhig den nicht gewünschten gesteigerten Zollschutz dennoch zu Mitarbeiter persönlich verkehren, so mag sie ein paar handfeste schlag in den Tarif einsetzte. Nicht selten haben ein paar Fabri- fommen, obendrein unter Berufung auf die von der Helfer im Hintergrunde bereit halten. Der Mitarbeiter könnte ihr fanten eines bestimmten Artikels vermocht, den von ihnen produ- Firma gepflegte Specialität! leicht gefährlich werden.
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Verbotene Schriften.
In einer Zeit, da man im Volke der Dichter und Denker fich anschickt, dem Centrum, der regierenden Partei, zu Liebe die Universitäten zu fleritalisieren, ist es ganz nüglich, daran zu erinnern, wie die katholische Kirche das Recht der Geistesfreiheit handhabt.
die der sogenannten Bibelgesellschaften, werden ganz verboten; die von Katholiken veranstalteten nur dann erlaubt, wenn sie vom Papit approbiert oder mit geeigneten Anmerkungen versehen und zugleich von dem zuständigen Bischof genehmigt find.
Die Bücher, in denen neue Erscheinungen, Offenbarungen, Bisionen, Prophezeiungen, Wunder erzählt werden. Die Bücher, die sich auf den Kultus der Kirche und den Religionsunterricht im weitesten Sinne des Wortes beziehen. Endlich, das Wichtigste: die Bücher, welche sich beziehen auf die Bibel, die Theologie, die Kirchengeschichte, das kanonische Recht, die Ethit oder andre derartige Religions- oder Moral- Disciplinen; überhaupt alle Schriften, in denen die Interessen der Religion und der Sittlichkeit speciell berührt werden".
Schou hieraus ergiebt sich, daß es ein Frrtum ist, anzunehmen, sämtliche verbotene Schriften feien in dem Index librorum pro hibitorum enthalten. Die Kurie läßt ihn zwar durchaus nicht fallen, im Gegenteil: er ist im Jahre 1900 neu bearbeitet worden Im Januarheft der„ Preußischen Jahrbücher" veröffentlicht der und bildet den zweiten Hauptbestandteil der päpstlichen Publikation, Göttinger Historifer May Lehmann einen nicht unbedeutsamen von der wir ausgingen. Aber das kirchliche Bücherverbot reicht viel Ein besonderes Verbot betrifft die Geistlichkeit. Kein Welt. Artikel über die römisch fatholische Censur zu Anfang weiter. Es werden von ihm betroffen: Die bis zum Jahre 1600 geistlicher darf ein Buch über irgend einen Gegens des 20. Jahrhunderts, der nachstehend mit einigen Kürzungen von den Päpsten oder den ökumenischen Konzilen verdammten stand veröffentlichen, ohne vorher den Bischof zu wiedergegeben sei. Bücher. Die Schriften, welche die Häresie( Segerei) oder das Rate gezogen zu haben. Schisma( Rechtgläubigkeit, die aber die Obergewalt des Papstes Die Censur ist abgeschafft:" so verkünden in der einen oder nicht anerkennt, Stirchenspaltung) verteidigen, oder die Grundlagen in Wer biblische und theologische Studien treibt, ist ein Von den Censurbestimmungen ist niemand befreit. Von dem Bücherverbot giebt es Befreiungen, die jedoch sehr bes andern Fassung die Grundgeseze aller Stulturvölker. Ist sie es der Religion selbst irgendwie erschüttern. Die Bücher nicht schränkt sind. wirklich? Mit nichten; sie dauert fort für die Gläubigen der römisch- katholischer Autoren, die eigens von der Religion handeln, es für allemal befugt, verbotene Ausgaben und Uebersetzungen der fatholischen Kirche. sei denn bekannt, daß in ihnen nichts gegen den katholischen Bibel zu gebrauchen und aufzubewahren, jedoch unter der VorausDas wird bewiesen durch die offizielle Publikation der Kurie, Glauben Verstoßendes enthalten ist. Die Bücher, die es darauf ab- setzung, daß diese Ausgaben weder in den Einleitungen noch in die den Titel trägt: Index librorum prohibitorum . Romae legen, lascive und obscöne Dinge zu behandeln, zu erzählen oder zu den Kommentaren Angriffe auf die Dogmen der Kirche enthalten. typis Vaticanis 1900( Liste verbotener Bücher. Rom , Vatikanische lehren. Die Werke der alten und neueren Klassiker, welche lascive Die im Lehrfach Thätigen oder die sonst amtlich dazu Veranlaßten Druckerei). und obscöne Dinge enthalten, es wären denn die anstößigen Stellen dürfen solche Werke der alten und neuen Klassiker lesen, welche in der betreffenden Ausgabe unterdrückt. Die Bücher, in denen Gott , Obscönes enthalten. Weiter nichts. Vollkommen treffend sagt ein die Jungfrau Maria, die Heiligen, die katholische Kirche , ihr Kultus, von klerikaler Seite veröffentlichter Kommentar zur päpstlichen ihre Sakramente oder der apostolische Stuhl berabgesetzt wird. Die Konstitution:" Im allgemeinen sind Professoren Bücher, in denen der Begriff der Inspiration( des göttlichen nicht und für sich zur Lettüre verbotener Ursprungs) der Bibel aufgehoben oder zu sehr eingeschränkt wird. Bücher befugt, auch wenn sie dieselben benötigen oder die Die Bücher, welche die Tendenz haben, die kirchliche Hierarchie, den Abficht haben, sie zu widerlegen, fie bedürfen vielmehr einer eignen Aus den verbotenen Büchern lassen sich vorweg ausscheiden die Klerus oder den Ordensstand zu schmähen. Die Bücher, in denen Erlaubnis ."" Kompetent zur Erteilung dieser Erlaubnis", fährt der= jenigen, welche die Bibel betreffen. Verboten sind: die nicht von Wahrsagerei, Zauberei, Spiritismus und ähnlich abergläubische selbe Autor fort, ist an sich nur der heilige Stuhl. Durch die sogen. Katholiken, wenn auch treu und vollständig besorgten Ausgaben des Dinge gelehrt oder empfohlen werden. Die Bücher, welche das Quinquennal- Fakultäten sind die Bischöfe befugt, auf Zeit, also nicht Urtertes oder der alten Uebersetzungen der Bibel; die Duell, Sen Selbstmord, die Ehescheidung als erlaubt dar auf Lebensdauer, die Vollmacht zur Lektüre und Aufbewahrung ver und ähnliche nicht von Katholiken besorgten Ausgaben der späteren Ueberstellen oder über die Freimaurerei gebotener Bücher zu geben; jene ausgenommen, welche obscönen Juheime Gesellschaften handeln und sie als nüßlich und nicht halts oder welche ihrem ganzen Inhalt nach darauf angelegt sind, *) Eine offizielle Uebersetzung der Konstitution giebt es nicht. für Kirche und Staat verderblich hinstellen. Die Bücher, die katholische Glaubenslehre zu bekämpfen, also religiöse Bolemik Kirchlicherseits wird verwiesen auf die Schrift: Das tirchliche welche Irrtümer verteidigen, die der apostolische apostolische Stuhl treiben". Der Autor zeigt, daß er in den Geist der Konstitution einges Bücherverbot. Ein Kommentar zur Konstitution Leos XIII. geächtet hat. Endlich alle Zeitungen, periodisch en drungen ist, wenn er weiter schreibt:„ Sie ermahnt die Bischöfe, von den Officiorum ac munerum. Von Dr. Joseph Hollweck, Professor des Blätter und Zeitschriften, welche eine der erhaltenen Fakultäten nur mit Auswahl, und da nur aus gerechtKirchenrechts und der Kirchengeschichte am Bischöflichen Lyceum in Religion oder der Sittlichkeit feindliche Tendenz fertigten Gründen, welche im Gesuch hervorgehoben oder sonst klar - ein Beweis, daß Eichstätt . am Tag liegen müssen, Gebrauch zu machen, 2. Auflage. Mit Bischöflicher Approbation. Mainz , haben. Fr. Kirchheim. 1897." G. dort S. 74. Der zweite Teil der Konstitution handelt von der Censur. die Erlaubnis nicht gern gegeben wird." fegungen der Bibel. Bei den Uebersetzungent in die Volfssprache Bei der kirchlichen Censurbehörde sind einzureichen: lleber- Die zuständige Behörde für die Ausübung der Censur ist mit wird unterschieden. Die von Nichtkatholiken veranstalteten. befondere fekungen der Bibel, Kommentare oder Anmerkungen zur Bibel. wenigen Ausnahmen der Bischof. Die Richtschnur, welche die
Hier finden wir zunächst die Constitutio de prohibitione et censura librorum( Grundsäge über Verbot und Censur der Bücher), die Leo XIII . am 25. Januar 1897*) erlassen hat. Ihre Bestimmungen sind zwiefach. Sie richten sich gegen die schon erschienenen gefährlichen Bücher und suchen das Erscheinen gefährlicher Bücher zu verhindern.
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