breiten.
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Wolfffche Telegraphen Bureau für würdig, den Wortlaut zu ver- größte Aufsehen erregt und wurde aufs eifrigste diskutiert. Gegen den Redacteur der Potsdamer Zeitung", Groll, ist In der Kaserne wieder angelangt, soll dann der Major nur eine Klage wegen formaler Beleidigung der beiden anhängig. Ein andres Verfahren ist Dagegen ist die Rede als Sittenbild etwa so interessant v. Tschammer Osten, damals noch Hauptmann und Chef Lieutenants Gerade deshalb ist man in Potsdam wie das bedeutsamste historische Phänomen der Sieges Allee, der der 6. Compagnie des Leib- Grenadier- Regiments, seine Leute, unter nicht eingeleitet. Kant als Nebenfigur des Geliebten der Minchen Enden- Rietz- denen sich auch viele Reservisten befanden, haben antreten lassen überzeugt, der Kaiser habe in jüngster Zeit Offizieren gegenüber Lichtenau. Sie zeigt, was wir von unsrer Profefforenwelt zu er und zu ihnen gesagt haben:" Was der Frechdachs gesagt, zur Duellfrage wenigstens Aeußerungen gethan, die eine gewisse warten haben was Socialdemokraten freilich ohnehin längst ist weiter nichts als Unsinn. Niemand hat sich Aehnlichkeit mit denjenigen haben, welche wiedergegeben wurden. wissen. Wenn es Herrn Althoff einfiele nach dem Vorbild Friedrich da rum zu kümmern!" Die Angelegenheit wäre jedoch Läge der Meldung nicht ein unbestreitbarer Thatbestand zu Grunde, Wilhelm I. zehn Gundlings zu Professoren zu berufen, Herr schließlich im Sande verlaufen, wenn nicht in der Nr. 15 der so würde nicht wiederholt ein höherer Beamter der politischen Schmoller würde doch eine Lobrede halten, und es würde ebenso Dresdner Rundschau" vom 13. April 1901 plötzlich ein Artikel er Polizei von Berlin nach Potsdam gefahren sein, um dortselbst Nachwenig an Leuten fehlen, die nachweisen würden, daß diese Gundlings schienen wäre, der sich aufs eingehendste mit dem schon volle zwei forschungen nach dem Gewährsmann der Potsdamer Zeitung" andie Blüte deutschen Geistes darstellten. Es ist nichts damit be Jahre zurückliegenden Fall beschäftigte. zustellen.wiesen, daß bei diesem Althoff- Essen nur wenige Professoren er schienen waren, Herr Schinoller hatte eben nur die führenden" Geister eingeladen. Hätte er alle Kollegen eingeladen, niemand würde abgesagt haben. Die Frankfurter Beitung" wird aber wohl diese Thatsache, daß mir eine geringe Anzahl Herren da waren, in ihrem demokratischen Optimismus" als Lichtblick schauen. Da die Wespen nicht an den schlechtesten Früchten zu nagen pflegen, so ist aus dem allgemeinen Jubel über Althoff zu schließen, daß die Süßigkeit dieser Frucht bedenklich ist; denn außer dem einen Michaelis nagt in deutschen Landen niemand an dieser Frucht. Man kandiert sie vielmehr mit dickem Zuckerfaft. Dennoch ist die Schmollersche Rede sehr wider Willen zu einer glänzenden Bestätigung der Kritik der Straßburger Gelehrten geworden. Nicht mir, daß Herr Schmoller keinen Vorwurf durch Thatsachen zu widerlegen suchte, er hat die Anklagen geradezu als berechtigt anerkannt. Aber er erklärte sie psychologisch:
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Dr. Kühn giebt folgendes Bild von dem Vorkommnis. Ats Zum Fall v. Feilitsch bringt die offiziöse Augsburger der fraglische Artikel in der„ Rundschau" erschien, sei er gerade nach Annaberg verreist gewesen. Er hatte sich über den auch zu seinen Ohren Abendzeitung " eine Mitteilung, welche diese Angelegenheit noch eigenartiger gestaltet. Es wird über den Eintritt des früheren gedrungenen kaum glaublichen Zwischenfall schon beruhigt, obgleich bayrischen Hauptmanns, der ob hunnischen Vergehens gegen er später die Beobachtung machte, daß man das Ereignis lebhaft in seine untergebenen in China bestraft worden war, in die preußische der Garnison besprach, viele Offiziere sich von ihm wurde. Des weiteren betout Angeklagter, daß er in jener Predigt nicht auf das Wort eines Reichstags- Abgeordneten, sondern auf eine Aeußerung des bekannten und jetzt verstorbenen Militärgeistlichen und Hofpredigers Dr. Frommel in Berlin Bezug genommen habe, der einmal in einer Konferenz der Militärgeistlichen gesagt habe: Eine Schule der Zucht hat man das Militär genannt oder e& vielleicht i st auch der eine Schule Un= zucht? Nach der Rückkehr von seiner Neise ist er dann( Angeklagter) sofort zu dem Militärpfarrer 3schucke gegangen und hat ihn um seinen Schutz gebeten, damit solches nicht wieder vorkomme. Bichuke habe ihm aber erklärt, daß er hier nichts thun könne, da das eine Sache sei, die die Behörden unangenehm berühren tönnte. Trozdem habe er durch 8ich.s Bermittelung Eingaben an das Kriegsministerium und die Kommandantur einreichen lassen, da er sich an seiner Ehre verlegt gefühlt habe. Von dem Kriegsministerium wurde ihm jedoch ein ablehnender Bescheid zu teil, ja das Schrifts stück enthielt für ihn fogar einen Verweis. Dadurch aber nicht entmutigt, wandte sich der Angeklagte an das LandesHerr Schmoller feierte den Ehrengast als einen Virtuosen tonsistorium und zugleich auch an seinen Vorgesezten, Konsistorialrat der Opportunität". Dasselbe hat auch Herr Michaelis Klemm, dem er seinen Verdacht auf den Hauptmann v. Tschammer behauptet, mur mit etwas andern Worten. Dieſe opportunistische auch mitteilte. Virtuofität ist ja gerade die Anklage, die erhoben wird diese Aus weiteren Ausführungen des Dr. Kühn ist ein Ausspruch zu virtuose Opportunität, die Stummsche Männer der Pragis ebenso bemerken, den Superintendent Hempel- Dippoldiswalde ihm gegen willig schluckt, wie den Professor von Centrums Guaden, die Straf- über gethan habe: Die Militärgeistlichen müßten sich über: profeffuren schöpferisch gebiert, socialdemokratische Privatdozenten haupt fürchten, etwas zu sagen, das den Offizierskreisen unvon der Universität entfernt, Flottenstreber befördert, und jeden angenehm sei. Fluchtversuch in die Freiheit disciplinarisch vereitelt.
zurückzogen und er gewissermaßen boylottiert Armee folgendes erzählt: Jedenfalls aber tamte Herr v. Feiligsch die Stimmung,
" Räsonnieren über Vorgesezte ist ein psychologisches Bedürfnis in den meisten Ständen. Der Beamte, der Offizier, der Professor muß sich so Luft machen; wer die Dinge von außen und von unten fieht, wer gar noch gehorchen muß, der muß auch schimpfen dürfen. Friedrich der Große verstand dies; er sagte: Räsonniert so viel Ihr wollt, aber gehorcht 1"
In der That," die Insassen der Gelehrtenrepublik räfonnieren, aber sie gehorchen Gehorsam ist des Christen Schmuck, Mut zeigt auch der Mameluck!
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Gewiß, Herr Michaelis hat recht, aber diese Vorwürfe Herr Schmoller bilden gerade die einzige Größe Althoffs. Indessen Herr Schmoller ist ein Mann von Charakter, er ist unabhängig, und er wird sich nie herbeilassen, einem Vorgesetzten zu schmeicheln. Darin trifft sich dieser antike Charakter mit Herrn Althoff; auch dieser verschmäht jede Huldigung. Für den heutigen Tag min hat sich unser Festgast", so erklärte der Redner, jede Lobpreisung, ja jede Nede von mir verbeten. Es genüge ja, wenn ich fage: vivat, floreat, crescat! Ich konnte darauf nicht eingehen, aber ich habe ihm versprochen, teinen Weihrauch teffel anzuzünden und zu schwingen, sondern ihm nur die Wahrheit zu sagen."
warten.
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Infolge deffen wagte es Herr Schmoller, seinem Vorgesetzten folgende Wahrheiten ins Gesicht zu werfen: Er fei in weiten Universitätskreisen unbeliebt, er sei nicht unfehlbar, er ist gelegentlich schlecht gelaunt, er läßt Leute stundenlang in seinem Vorzimmer Das ist die erste Reihe der Schmollerschen Wahrheiten. Reich haltiger ist die zweite Serie feiner Offenherzigkeiten. Der Untergebene erfühnt sich seinem Chef folgende Grobheiten zu unterbreiten. Herr Althoff verfügt über folgende Schwächen:
1. Energie und Klugheit;
2. Seltenfte Menschenfenntnis; Menſchenkenntnis;
3. Geniales immer frischempfängliches Tatt- und Feingefühl;
4. Niemals fleinlich;
5. Großer Stil;
6. Selbstlosigkeit und Bescheidenheit;
7. Größte Beweglichkeit des Geistes;
8. Zähe Energie;
9. Weitblick;
10. Scharfsinn;
11. Seltene Klugheit;
12. Weiches, empfängliches, stimmungsvolles Gemüt;
13. Sehr starkes Temperament;
14. Nie ruhende schöpferische organisatorische Phantasie; 15. Glüdlicher Humor;
16. Herzensgüte;
17. Klarer Realist;
18. Sehr energisches patriotisches Staatsgefühl;
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die in der bayrischen Armee gegen ihn herrschte; denn darüber besteht nicht der geringste Zweifel, daß ihm der Rücktritt, wenn er darum nachgesucht hätte, verweigert worden wäre. Daß Frhr. v. Feilitzsch mun in einem preußischen Truppenteil angestellt wurde, hat auch in bayrischen militärischen Kreisen, wie sich ja leicht denken läßt, einiges Aufseheu, ja Befremden erregt, denn man glaubte doch annehmen zu dürfen, daß, wenn ein Offizier in der Armee, der er bisher angehörte, nach der Rückkehr aus Ostasien tein Unterkommen mehr findet- in Berlin war sehr wohl bekannt, wie man in München über die Verfehlungen des Barons Feilitsch dachte er auch in einem andren deutschen Bundeskontingente nicht aufgenommen werden wird. Es hat deshalb wohl taum- viel bayrische Offiziere gegeben, die nach die nach den Vorkommnissen in Ost asien den Hauptmann v. Feilitsch anders als pensioniert in der Heimat wiederzusehen erwarteten. Daß das anders gekommen ist, ist lediglich Sache des preußischen Striegsministeriums, das aber hier aller Wahr= scheinlichkeit nach nur einem von höherer Stelle geäußerten Wunsche nachgekommen ist. Wie nun auch die Sache liegen mag: so viel dürfte sicher sein, daß der Fall Feiligsch" auch den deutschen Reichstag beschäftigen, und daß die Stellung des preußischen Kriegsministers in dieser Sache teine ganz leichte sein wird."-
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Oeffnung der östreichischen Grenze für Schweine- Einfuhr Allg. Fleischer- Zeitung im Reichsamt des soll nach der Innern erwogen werden. Thatsächlich ist die Fleischnot eine so haben doch die Schweineschlachtungen an den 43 größten große deutschen Schlachthöfen um 20 Proz. abgenommen, daß selbst die agrarischte Regierung sich bei„ Erwägungen" nicht mehr aufhalten Oder will die Regierung des Grafen Posadowsky die sollte. hygienische" Absperrung erst dann für die dringlich nötige Vieheinfuhr aufheben, wenn die hohen Viehzölle des neuen Wuchertarifs Gesetz geworden sind?
Dr. Kühn beschloß eine weitere Verfolgung der Angelegenheit. Er richtete am 14. Oktober v. J. an den inzwischen nach Zittau versezten Hauptmanu v. Tschammer ein Schreiben, hielt ihm darin die an gebliche Aeußerung zu seiner Compagnie vor und ersuchte um Auflärung. In dem Antwortschreiben lehnte v. Tich. entschieden ab, eine derartige oder ähnliche Aeußerung gethan zu haben und bezeichnete die gegen ihn ausgesprochene Verdächtigung als einen Vorwurf der Werleumdung ohne jede Begründung. Zugleich ersuchte er um Namihaftmachung der Gewährsmänner, da er die Angelegenheit auf dem Dienstwege erledigen wolle. In einem zweiten Schreiben erwiderte darauf Dr. Kühn, daß er den Vorwurf Ein neues Wreschen? Wie die Bolts- Beitung" nach dem der Verleumdung nicht auf seinem Gewährsmann figen lassen könne und gleichfalls das Dienstverfahren einschlagen werde. Den Namen" Dziennit Poznansti" mitteilt, beginnt am 21. Januar vor der Weiter Straffammer in Bromberg ein neuer Schulprozeß. Im Dorfe des Gewährsmannes zu nennen, lehne er nunmehr ab. erwähnte Angeklagter noch einen Vorfall, der sich früher einmal Ojozanowo bei Labischin hatten zwanzig Familienväter, mit beim Kadettencorps abgespielt hatte und ähnlich wie der vom dem Dorfschulzen albert Ormin an der Spize, gegen den Hauptlehrer Kühn Sonntag Jubilate 1897 war. Damals hatte sich v. Lich. ebenfalls eine Beschwerde eingereicht über eine Predigt eines Geistlichen fritisierend geäußert. Eine wegen der ihrer Meinung nach au Klagen Anlaß gebenden persönliche Kränkung des Majors habe ihm fern gelegen. Auf An Ausübung seines Büchtigungsrechts. Die Familienväter beriefen trag v. Tschammers ist dann gegen Kühn das Strafverfahren ein- sich darauf, daß sie schon im vorvorigen Jahre gegen den Lehrer Kühn eine Klage beim Kreisschulinspektor in Bartschin eingereicht geleitet worden. Juteressant gestaltete sich die Vernehmung des Beugen hätten, ohne jedoch eine Antwort zu erhalten. In ihrer legten Einv. Tichammer, der inzwischen zum Major befördert worden ist. gabe bitten sie die Regierung, eine Untersuchung einzuleiten und Dr. Kühn ist bei jener Predigt, so führte er aus, in Gifer ge- eine Besserung der Verhältnisse herbeizuführen. Darauf wurde eine raten. Nach seiner Ansicht war die Wahl des Stoffes in der Untersuchung eingeleitet und zwar gegen den DorfKanzelrede der Hebung der Disciplin im Heere nicht günstig. ichulzen Ormin wegen Verlegung der§§ 185, 186 und 196 des Mau habe sich gewundert, daß der Regimentskommandent Strafgesetzbuchs. Dem Schulzen wird vorgeworfen, daß er falsche Oberstlieutenant Schweinig nicht den Gottesdienst auf. Thatsachen gegen den Lehrer verbreite und ihn in der öffentlichen gehoben habe, was entschieden besser gewesen wäre. Die Meinung herabsetze. Ferner, daß er jene zwanzig Familienbäter Mannschaften feien aufgeregt gewesen, und die Offiziere zur Absendung jener Beschwerde überredet und dieje felbft verfaßt hätten beim Abmarsch einstimmig die Predigt verurteilt habe. Dies alles zu dem Zwede, um den Lehrer, weil er ein Deutscher und verlangt, daß sich der Oberstlieutenant Schweinig beschweren ist, aus Djozanowo zu verdrängen, um einen andren Lehrer, wahr müßte, was dieser ja auch gethan habe. Die Sache sei monatelang scheilich einen Polen , nach Ojozanowo zu bekommen. besprochen worden. Eine Kritik an der Predigt habe er aber züchtigten Kinder und ihre Eltern werden als Zeugen fungieren, ebenso der Kreis- Schulinspektor Kempf aus Bartschin und der nicht geübt. interessierte Lehrer Kühn aus Ojozanowo.
Feldwebel Stern fann sich befinnen, daß Major v. Tich. nach der Predigt die Compagnie antreten ließ, und eine Ansprache gehalten habe. Ueber den Inhalt derfelben weiß er nichts anzugeben, da er nicht dabei gewesen.
Die ges
Man darf gespannt sein, ob die Anklage sich aufrecht erhalten läßt und welche Thatsachen über die Vorgänge in der Schule fie ans Tageslicht bringen wird.-
Bestimmter lautete die Aussprache des Sergeanten Vollmer. Auf die Fortschritte des ,, Vorwärts" weist in anerkennens 19. Unbedingte Wertschäzung der moralischen menschlichen Danach mußten die Reservisten und Unteroffiziere fich in einer Mannwerter Liebenswürdigkeit die ägliche Rundschau" hin, ins Eigenschaften; schaftsstube versammeln, worauf der Compagnie chef eine 20. Von allen Vorurteilen ganz freie Auffaffung der Wissenschaft. Ansprache gehalten habe, in der er unter anderm sagte: dem fie sich über den mehr als 80 000 M. betragenden Ueberschuß des letzten Jahres freut. So ist Herr Althoff, der ungeschmeichelte Althoff im Lichte „ Das war teine Perdigt, an der man sich erWenn das Blatt aber ferner hervorhebt, daß die Buchhandlung nach Abzug Schmollerscher Wahrheit, nicht etwa der Althoff in Weihrauchnebeln. bauen tann!" Auf weiteres will sich der Beuge nicht entsinnen Abzug eines Privatprofits für Es fällt uns im Augenblicke kein Name der Geschichte ein, der so fönnen, auch nicht auf die Aeußerung„ Frechdachs" oder" Junger die Genossen Unternehmer noch einen Ueberschuß von die reinste Auslese höchster menschlicher Tugenden verkörpert hätte, Dachs". 20 000 wt. erreicht habe, so setzt sie diesen Profit zu niedrig an, da der Profit der Genossen Unternehmer" lediglich in der ehrenwie Herr Althoff; nicht einmal unter den Haupt- und Nebenfiguren der Sieges- Allee ist ähnliches zu finden. Dieses von der strengen amtlichen Verwaltung und Kontrolle des Geschäfts besteht, ohne daß Wahrheit entworfene und mit Spahnscher Farbenpracht gepinfelte Charaktergemälde eines schlichten preußischen Ministerialdirektors steht zu ihren Gunsten auch nur ein Pfennig den Erträgnissen der Buchin der Weltgeschichte einsam und einzig da. handlung entzogen wird.-
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Reservist Damm erklärt, Major v. Tichammer habe zu der Mannschaft gesagt, es thäte ihm leid, daß er die alten Kerle mit genommen hätte, da sie bald in die Oeffentlichkeit zurückkehrten. Er der Hauptmann) werde alle Hebel in Bewegung seßen, daß der Mann Dr. Kühn- feine exemplarische Bestrafung erhalte. Durch die Das Neueste vom Duell- Unfug.( Eig. Ber.) Noch ist die Uns aber drängt sich die schwere spannende Rätselfrage auf: Kritik des Hauptmanns feien die Mannschaften erst recht über die Insterburger Duellaffaire, bei der aus nichtigem Anlaß ein junger Wenn das Wahrheit ist, wie muß erst Schmollerscher Weih- Bedeutung der Predigt aufgeklärt worden. Auf Antrag des Vertreters der Anklage wird das die Nüge Offizier sein Leben lassen mußte, in frischem Gedächtnis und schon e auch qualmen? Herr Schmoller hat endlich seinem Chef noch zum Ruhme an- enthaltende Schriftstück des Kriegsministeriums ver- wieder hat sich ein Duell zugetragen, bei dem ebenfalls ein Offizier gerechnet, daß er im Parlament immer die Mehrheit ge- lesen, aus dem hervorgehen soll, daß die Predigt so abgefaßt war, beteiligt ist und das für einen der Duellanten einen gleich tragischen wonnen hätte. Herr Schmoller ist stolz darauf, daß der Schutz- daß es Pflicht eines jeden Offiziers gewesen, zu derselben Abschluß genommen hat. Diesmal ist der Schauplatz des blutigen seinen Leuten gegenüber einige Bemerkungen zu Dramas die wegen ihrer akademischen Freiheit berühmte Universitätsherr der Wissenschaft ein Parlament den preußischen Landtag hinter sich hat, dessen große Mehrheit aus Junkern und machen. Während der Vorlesung des Schriftstücks ist jedoch stadt Jena . Der Offizier ist der Lieutenant Wolf Thieme von der faffen besteht. Wenn ein Hüter der Wissenschaft mit solchem aus militärdienstlichen Gründen die Oeffentlichkeit aus: 10. Compagnie des in Jena garnisonierenden 3. Bataillons des Jufanterie- Regiments Nr. 94. Der Student heißt Karl Held; derParlament auskommt, und wenn er noch stolz auf solches Aus- geschlossen. fommen ist dann begreift man alles, auch die Versicherung Schmollers, daß Herr Althoff immer eher entschlossen sei, sein Amt niederzulegen, als etwas gegen seine innerste Ueberzeugung zu thun. Ein Mann von diesem Charakter kann eben alles thun, es wird nie gegen feine innerfte Ueberzeugung sein; dazu ist er ja ein Virtuose der Opportunität.
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Also tafelten und sprachen deutsche Professoren, Helden des Geistes, zu Ehren ihres Chefs am Anfang des Jahres 1902. Nur einer fehlte: Herr Adolf Wagner . Wir grüßen ihn, ob er auch unser alter Feind ist. Oder war er nicht eingeladen?...
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Nach den Plaidoyers erklärt Dr. Kühn, er halte es für eine felbe befindet sich seit dem 15. April 1899 in Jena , ist am schwere Schädigung des Standes der Geistlichen, wenn sich in 14. Dezember 1880 in Straßburg ( Elsaß ) geboren, wohnte gulegt dem Volke die Anschauung breit machen würde, die in Meiningen und gehörte der Burschenschaft Germania" schwarzen Gendarmen", mit welchem Spignamen man die an. Militärgeistlichen belege, dürften nur das reden, was den mak gebenden Kreifen und höheren Ständen gefalle.
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Die Beratung des Urteils währte eine tnappe halbe Stunde. Das Gericht erkannte auf Freisprechung, da es dem Angeklagten den Schutz des§ 193 zusprach. Die Verhandlung hatte volle sechs Stunden gewährt.-
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Er studierte Chemie und hatte es bereits zuni cand. chem. gebracht und galt in Studentenkreisen als tüchtiger Fechter, der nicht gern einer Gelegenheit, seine Kunst zu zeigen, aus dem Wege ging. Soweit bis jetzt bekannt ist, trafen die beiden jungen Herren in der Silvesternacht, der freien Nacht", zu später Stunde in einem hiesigen vornehmen Café zusammen und gerieten aus einer noch nicht aufgeklärten Ursache in einen heftigen Wortwechsel. Nach übereinstimmender Lesart ist beim Verlassen des Lokals, was früh Das Rätsel der Duellrede. Ueber die von der Potsdamer morgens nach 5 Uhr geschah, der Student dem Offizier auf die Zeitung" mitgeteilte Duellrede des Kaisers berichtet Straße gefolgt und hat ihn in einem andren Stadtteil geohrfeigt. jezt die Welt am Montag", der Gewährsmann der„ Posdamer Das Renkonter hatte, nachdem inzwischen die vom beiderseitigen Beitung" sei ein höherer Beamter, dessen Sohn Reserve- Ehrenkoder vorgesehenen Instanzen zu Gericht gesessen hatten, ein Ein sehr beachtenswerter Prozeß wurde am legten Freitag vor lieutenant beim 1. Garderegiment 3. F. ist. Der Name des Herrn, Pistolen duell zur Folge, das am Morgen des 4. Januar ausgetragen dem Kriegsgericht in Dresden geführt. Angeklagt der Be- der in Potsdam eine ziemlich angesehene gesellschaftliche Stellung wurde. Es heißt, daß beim ersten Rugelwechsel der Offizier durch einen dürfte, δα alle Welt ihn im Zusammenhange Streifschutz leicht am Halse verlegt wurde, während der Student leidigung war der Divisionspfarrer Dr. Kühu, Kläger einnimmt, der Major Tschammer Osten in 8ittau, früher Hauptmann mit dieser sensationellen Angelegenheit nennt, mittlerweile auch unverlegt blieb; ob der Offizier in die Luft schießen wollte, bleibt in Dresden . Nach dem Bericht der Sächs. Arbeiter Beitung" liegt aur Kenntnis der Civil- und Militärbehörden gelangt sein. Man ungewiß. Beim zweiten Kugelwechsel machte jedenfalls auch der ist übrigens in Potsdam fest davon überzeugt. Offizier Ernst; durch einen wohlgezielten Schuß traf er feinen der Anklage folgender Borfall zu Grunde: Am Sonntag Jubilate 1897 fand im Dresdener Arsenalhofe ein daß der Kaiser wenigstens eine ähnlich lautende Gegner in die linke Brust. Die Kugel hatte eine verhängnisvolle Feldgottesdienst des Leib- Grenadier- Regiments statt. Ansprache über die Duellfrage gehalten habe, Wirkung; nach wenigen Minuten gab der Student aut Ort und Stelle Was mit dem Duellmörder geschehen wird? Dr. Kühn hielt die Predigt, in der er in scharfen Worten wenn auch in Bezug auf das von der P. 3tg." angegebene Bei seinen Geist auf. gegen die Unzucht im Heere sprach und dabei auch einen Aus- werf dem Blatte einiges Unzutreffende möge gemeldet worden sein. Nach allgemeinen Erfahrungen kommt der Rächer seiner Ehre vielleicht spruch des Reichstags- Abgeordneten Bebel citiert haben soll, der Dem so bestimmt auftretenden Dementi der Nordd. Allgem. 8tg.", ein paar Jahre auf eine fidele Festung. Dann ist alles wieder gut. ba lautet:„ Das Militär wäre eine Schule der Unzucht!" Weiter welche die Meldung der Potsdamer Zeitung" für erfunden Dem Erschossenen wird ein glänzendes Begräbnis zu teil und sein würde dann ebenso viel Bedeutung persönlicher Mut gefeiert werden, obgleich man es vielleicht nur mit hieß es in der Predigt, daß die Vorgesetzten ihren Untergebenen und erlogen" erklärte, mit schlechten Beispielen vorangingen. Das sei zwar eine beizumessen sein, wie jenem andern amtlichen Dementi, durch das einem Raufbold zu thun gehabt hat. furchtbare Anklage, um so furchtbarer, da sie wahr sei. ebenso entschieden in Abrede gestellt wurde, daß der Kaiser gesagt Diese Predigt hatte bei allen Teilnehmern des Gottesdienstes das habe:„ Der Minimaltarif ist Unsinn, Bülow ist derselben Meinung."
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Zur Beseitigung des Duellunfugs giebt es eben kein andres Mittel, als eine Äenderung des Strafgesetzbuchs in dem Sinne, daß