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Mittelfener wurde gestern abend 81/2 1hr aus dem Kon- gericht das letzte Wort gesprochen. Dieser Prozeß bildet einen als Grundlage dafür dienen, doch müßte er wesentliche Abänderungen fettionshause Julius Michaelis in der Kurstr. 30 gemeldet. Ausfluß des Kampfes zwischen den großen und kleinen Brauereien. erfahren. Baumeister Lachmann vom Verbande der Baugeschäfte Hier war im ersten Stock des Quergebäudes ein Seidenlager in Das Schöffengericht hatte Herrn Direktor Rösicke zu einer Geld- Berlins gab der Befürchtung Ausbruck, die Annahme des Entwurfs b Brand geraten, dessen Ablöschung trotz vorhandener starker Stauchstrafe von 50 m. verurteilt, das Landgericht als Berufungsinstanz werde einen wesentlichen Rückgang der Bauthätigkeit und damit eine entwicklung fehr bald erfolgte. Der verursachte Schaden dürfte hob jedoch dies Urteil wieder auf und sprach Nöside frei. Das schwere Schädigung der Bauhandwerker zur Folge haben. daher nicht sehr bedeutend sein, auch findet eine Geschäftsstörung am mergericht verivarf die eingelegte Revision. nicht statt.

Aus den Nachbarorten.

Versammlungen.

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Sein Verband lehne den Entwurf ab und überlasse es der Regierung, geeignetere Vorschläge zur Bekämpfung des Bauschwindels zu machen. Landtags- Abgeordneter Baumeister Felisch trat diesen Ausführungen entgegen. Wohl seien auch seiner Ansicht nach die beiden und Entwürfe unzureichend unannehm bar, dennoch sei es grundfalsch, sie einfach abzulehnen, Fachleuten über

die Urteile von

Aus Schöneberg   schreibt man uns: Die Stadtverordneten. Der Vorsitzende Bader   auf die bevorstehende Arbeitslosenzählung flossenen Jahre. Stattgefunden haben 38 Versammlungen. Die

Feuerbericht. Mittwoch kurz nach Mitternacht wurde die Wehr nach der Rheinsbergerstr. 71 gerufen, wo Gardinen Feuer gefangen hatten. Zur selben Zeit brannte in der Kulmstr. 27 der Fußboden und die Balkenlage. Ein ähnlicher Brand mußte Dienstagnachmittag Wahlverein für den vierten Berliner   Reichstags- Wahl zumal die Regierung in der Naunynstr. 36 abgelöscht werden. Kurz vorher ging in der kreis  ( Often). Am Dienstag fand im Lokal Königsbank" eine ihre Vorschläge hören wolle. Auf Grund der Entwürfe müßten die Paulstr. 9 ein Korb mit Wäsche und Kleidungsstücken in einem Mädchengelaß in Flamunen auf. Dienstagabend 8 Uhr erfolgte ein gut besuchte Vereinsversammlung statt. Vor Eintritt in die Tages- Interessenten unbedingt in eine Beratung der Materie eintreten und ordnung ehrte man das Andenken des verstorbenen Genossen den Versuch machen, durch geeignete Abänderungsvorschläge denr Ausrücken nach dem Anhalter Güterbahnhof, wo sich ein Waggon Müller in der üblichen Weise. Einige anwesende Frauen mußten, Bauschwindel zu Leibe zu gehen. So sollte z. B. eine Bestimmung mit Preßkohlen entzündet hatte. In der Reichenbergerstr. 142 hatten um den Bestimmungen unsres reaktionären Vereinsgefeßes zu ge- geschaffen werden, welche die sogenannten Zwischenunternehmer, die Späne in einer Tischlerei Feuer gefangen, während Königsberger- nügen, auf Anordnung des überwachenden Beamten den Saal verlassen. vielfach die schlimmsten Bauschwindler ſeien, zur Führung von straße 26 ein kleiner Brand in einem Wlaskengarderobengeschäft abgelöscht nachdem dies geschehen, hielt Genosse Rosenow einen Vortrag Büchern verpflichte, wodurch diese Leute gezwungen würden, die werden mußte. Gardinenbrände beschäftigten die Wehr in der Neuen über das Thema: Die Arbeitslosigkeit, ihre Ursachen und ihre Be vorhandenen Baugelder wirklich für die Bauten und nicht zu per­Hochstr. 4 und Auguststr. 50. In der Wollinerstr. 34 brannten Kleidungsstücke und Immobilien und gleichzeitig in der Georgen- feitigung," Dem mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Vortrage sönlichen Zwecken zu verwenden, wie es heute oft genug zu ge tirchstraße 6 Papier und Tapeten. Ein Kellerbrand rief die Wehr folgte eine kurze Aussprache, an der sich zwei Genossen beteiligten. schehen pflege, da es an jeder Kontrolle fehle. Nach stundenlanger Unter Vereinsangelegenheiten" wurde ein Antrag angenommen, Debatte wurde beschlossen, die Regierungsentwürfe einer genauen Dienstagabend nach 9 Uhr nach der Paukſtr. 32b. Ein großer welcher besagt, daß jedes Mitglied seine Beiträge an den Bezirksführer Prüfung zu unterziehen und das Ergebnis der Beratungen der Bosten Werg wurde hier eingeäschert. Eine Alarmierung nach der desjenigen Bezirks zu entrichten hat, in dem es wohnt. Der Regierung zur Berücksichtigung zu überweisen. Lintstr. 5 betraf einen Brand, der Wäsche und Kleidungsstücke auf Antragsteller begründete seinen Antrag mit einem Hinweis auf den einem Hängeboden zerstörte. Außerdem wurden noch fleinere Der Verein der Bauanschläger hielt seine erste General Fall Karl Schneider im fünften Wahlkreise und meinte, durch versammlung am 5. Januar im Gewerkschaftshause ab. Auf Er­Brände von der Elbingerstr. 3 und Gothenstr. 18 gemeldet. die persönliche Bekanntschaft der Bezirksführer mit den Mitgliedern suchen der Gewerkschaftskommission wurden 25 Kollegen zur Hilfe­ihres Bezirks tönne am besten verhindert werden, daß sich feind leistung bei der Arbeitslosen- Zählung am 2. Februar bestimmt. Der liche Elemente in unsre Reihen einschleichen. Zum Schluß machte Vorstand erstattete sodann Bericht über seine Thätigkeit im ver­wahlen, die bekanntlich im November begannen, haben sich nun that­Mitgliederzahl ist leider von 450 auf 260 zurüdgegangen. Die sächlich ins neue Jahr hinübergezogen. Die verursachte Arbeit und Eine Versammlung der Heimarbeiter und Arbeiterinnen Rassenverhältnisse haben sich seit Beendigung des Streits wieder Es konnten die während des Streiks not­die Opfer für unsre Genossen waren nicht gering und wir können aller Brauchen tagte am Dienstag in den Luna- Sälen. In der bedeutend gehoben. mit dem Erfolg sehr wohl zufrieden sein. Sind doch wiederum vier selben sprach Genosse Tätero w über die Ausdehnung des Kranken  - wendig gewordenen 5000 M. Schulden gedeckt werden, und ist. ein Kassenbestand von circa 700 M. unfrer Vertreter ins Stadiparlament eingezogen. Aber noch weitere versicherungs- Zwanges auf die Heimarbeiter und Arbeiterinnen und gegenwärtig wieder Arbeit steht uns bevor. Wie erinnerlich, ist die Wahl unsres bis- den Einfluß desselben auf die Lohn- und Arbeitsverhältniffe. Der vorhanden. Unter diesen Umständen konnte beschlossen werden, die herigen langjährigen Vertreters, des Genossen Obst, der Vortrag, in dem der Referent auch die einzelnen Bestimmungen aus Extrazahlung von täglich 10 Pf. vom 5. Januar ab aufzuheben. Es das Mandat eines Eingesessenen im 9. Bezirk angenommen hatte, führlich erläuterte, wobei er das Verhalten der Unternehmer allen muß in jeder Karte die 19. Woche geflebt sein; die Karten erhalten für ungültig erklärt worden. Im Zusammenhang damit wurde socialen Einrichtungen gegenüber einer herben Kritik unterzog sodann in der nächsten Versammlung den Schlußstempel. Der auch die Wahl des bürgerlichen Kandidaten, des als Mieter aufge- und auf die überaus traurigen Zustände in der Heim- wöchentliche Beitrag von 35 Pf. wurde beibehalten. Bei der Neu­wurde hinwies, stellten Dr. Richter, der mit nur wenigen Stimmen über unsren arbeit von den zahlreich zahlreich Versammelten wahl des Vorstandes wurden gewählt: zum 1. Vorsitzenden Otto Kandidaten siegte, fassiert, so daß für diesen 9. Bezirk wiederum eine mit lebhaftem Beifall aufgenommen. In der auf den Schulz, zu dessen Stellvertreter Aug. Schröder, zun Nachwahl stattzufinden hat. Diese Wahl findet am Donnerstag, Vortrag folgenden längeren Diskussion wurden die Aus- 1. Kassierer Pliet, zum 2. Kassierer Paulitat. Die Wahl des den 23. Januar, von vormittags 11 bis abends 7 Uhr, im führungen des Referenten nicht nur im vollen Umfange bestätigt, 1. Schriftführers wurde vertagt, als 2. wurde Donath gewählt. Restaurant Wilhelmshof", Ebersstr. 80, statt. Wir hoffen, daß die sondern auch nachgewiesen, daß die schiverreichen, mit einem toloffalen Die Kollegen Otto Vogel, Brecht, Wilke, Keune und Parteigenoffen des in Frage kommenden Bezirks es sich nicht werden Profit arbeitenden" Konfektionäre, die ja bisher fast von jedweder Larisch werden zu Beisitzern, zu Revisoren Vollbrecht, nehmen lassen, durch rührige Agitation unfrem Kandidaten gleich im Belastung durch die socialen Geseze verschont waren, allerlei Manis Grünberg, Marggraf und Rosenkranz   bestimmt. ersten Wahlgange zum Siege zu verhelfen. pulationen versuchen, um die Bestimmungen über die Kranken­versicherung ebenfalls illusorisch zu machen. Die vielfachen Mängel Vom Schöneberger Arbeitsnachweis. Die Stellen des Ortsstatuts, die teilweise sehr unklare, komplizierte und in dem bermittelung im Monat Dezember gestaltete sich noch ungünstiger üblichen Bureaukratendeutsch gehaltene Fassung verschiedener Be- Verband deutscher Barbiere, Friseure und Perrückenmacher. als im voraufgegangenen Monat. Wenn auch wohl infolge des ſtimmungen bieten den Unternehmern bei ihrem Vorgehen geeignete( Zweigverein Berlin  .) Donnerstag, den- 9. d. M., abends präc. 10 Uhr, Weihnachtsgeschäfts die Zahl der gemeldeten Arbeitsuchenden( und Handhaben. Dadurch, daß die Bestimmungen nur für Berlin  , aber nicht bei Sirte  , Elisabethstraße Nr. 14: Generalversammlung.- Mitgliedsbuch hier kommt wiederum nur weibliches Personal in Betracht) etwas für die Umgebung, für Groß- Berlin in Betracht kommen, liegt die legitimiert. geringer war, so konnte doch nur etwa die Hälfte der in Betracht Gefahr nahe, daß von den Unternehmern die in den Vororten Es werde Licht!" Verein zur Unterhaltung und Belehrung. Heute tommenden Personen Arbeitsgelegenheit erhalten. Offene wohnenden Arbeiter bezwv. Zwischenmeister bevorzugt werden. That- abend 8 Uhr, Dresdenerstraße 45: Versammlung. Vorlesung über Kunst Stellen für männliche Arbeitsuchende waren vorhanden 16, für fächlich wird bereits von den Unternehmern versucht und teilweise und Sittlichkeit". Diskuſſion. weibliche 131, zusammen 147( im November waren deren zu- mit Erfolg, die Zwischenmeister zu veranlassen, nach auswärts fammen 178); Arbeitsuchende waren gemeldet 47 männliche, zu ziehen. Es wurde mitgeteilt, daß einzelne Firmen, um 155 weibliche, zusammen 202( im November zusammen 297); beseßt sich der Versicherungspflicht zu entziehen, überhaupt nur an wurden 15 Stellen für männliche und 93 Stellen für weibliche solche Zwischenmeister Arbeit abgeben, die nicht in Berlin  Arbeiter, zusammen 108 Stellen. wohnen. In diesem Falle würden allerdings vorläufig die Wir machen wiederholt darauf aufmerksam, daß die Nachweisung betreffenden Zwischenmeister, auch wenn deren Einkommen schienen. Derselbe tritt damit in seinen 21. Jahrgang. von Arbeit im städtischen Arbeitsnachweis, Kaiser weniger als 1500 Mart beträgt, selbst nicht versicherungs­Wilhelmplatz 3, tostenlos erfolgt, und zwar für ungelernte und pflichtig sein, hingegen müßten sie wohl zweifellos die für sie gelernte Arbeiter und Lehrlinge von 8 bis 1 Uhr und für Ar- thätigen und in Berlin   wohnenden Arbeiter versichern. In mehreren beiterinnen und Dienstmädchen von 2 bis 7 Uhr nachmittags. Fällen verlangen die Unternehmer, daß die Arbeiter einer freien

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Gerichts- Beitung.

Bund deutscher Barbiere, Friseure und Perrückenmacher ( 3weigverein Charlottenburg). Sigung abends 10 Uhr bei Wernice. Bismarckstraße 34.

Eingegangene Druckschriften.

Die erste Nummer des Südd. Postillon für das Jahr 1902 ist er

Vermischtes.

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Aus Hohennenendorf sendet uns der in der Sonntagsnummer Hilfskaffe angehören oder daß sie sich selbst versichern, indem sie sich Drei Personen verbrannt. In dem Wohnhaus des Rentiers erwähnte Hauswirt Mellin eine Zuschrift, die derart mit Schelt- bei der Krankenkasse selbst anmelden und angeben sollen, daß sie be­worten gespickt ist, daß sich der Abdruck verbietet. Herr Wellin beschäftigungslos sind. Daß die Konfektionäre kein Mittel scheuen, die Goerte in Breußisch- Holland ist der Elbinger Zeitung" zufolge ein Drei Personen Hauptet, daß die Frau Hizke bei der Ermission nicht schwer trant verhältnismäßig doch geringen Lasten der Krankenversicherung von Brand ausgebrochen, der dasselbe einäscherte. gewesen und aus der Charité bereits wieder entlassen sei; auch sei sich abzuwälzen, das geht auch daraus hervor, daß die Zwischen werden vermißt. Dieselben sind wahrscheinlich in den Flammen ums Die Familie H. nach seiner, des Hauswirts Auffassung im Befig einer meister und Arbeiter vielfach aufgefordert worden sind, sich gekommen. Gewerbetreibende anzumelden und ihnen dann Wohnung gewesen. Dann erklärt Herr Mellin es für unrichtig, daß als bor  - Die deutsche Südpolar Expedition. Dem Staatssekretär H. die Miete immer pünktlich bezahlt habe; die Miete für November geredet wurde, daß sie daß sie selbständige Gewerbetreibende seien sei erst lim Dezember entrichtet worden. Auch sei er für H. zu und die Kosten der Strankenversicherung für die Arbeiter des Innern ist von dem Generalkonsul in Sydney   die telegraphische sprechen gewesen; ingleichen habe er die Leute nicht ohne weiteres selbst zu tragen hätten. Trotz der verschiedenen Unklarheiten in Anzeige zugegangen, daß der für die deutsche Südpolar Expedition auf die Straße gesetzt, sondern ihnen vier Wochen vorher gekündigt, den Bestimmungen kann es aber doch keinem Zweifel unterliegen, gecharterte Dampfer des Norddeutschen Lloyd  , Tanglin", die obgleich er dies nicht nötig gehabt habe, da tägliche Kündigung ver- daß die Anmeldung des Gewerbes den Arbeiter nicht zum Gewerbe- Kerguelen am 21. Dezember verlassen hat, nachdem er alle Ladung einbart gewesen sei. Ferner behauptet Herr Mellin noch, daß am treibenden macht, dem die Verpflichtungen der Versicherung auferlegt gelöscht und die Station in der Observationsbai Royalsund er Orte etwa 15 fleine Wohnungen leer stehen, eine Thatsache, die gar werden können. Allerdings werden die Unternehmer, infolge des richtet ist. Alle Stationsmitglieder sind gesund. Die Nachricht ist nicht von uns bestritten worden ist. Umstandes, daß die Konfektionsarbeiter und Arbeiterinnen wenig nach Sydney   von einem englischen Dampfer überbracht worden, organisiert und sich der so schon sehr geringen Rechte nicht bewußt welcher den Tanglin" am 21. Dezember unter dem 44. Grad jüd­sind, mit diesen Manipulationen vielleicht noch längere Zeit alle Kosten licher Breite und 73 Grad Länge gesprochen hat. An Bord des der Versicherung von sich abwälzen. Seitens der hiesigen Orts­Krankenkasse der Schneider, die hauptsächlich in Betracht kommt, wird" Tanglin" alles wohl. eine strenge Kontrolle geübt werden, und es sind, wie berichtet wurde, Daß der Typus der Banern, wie Zola   ihn in seinem Roman Ein gefährlicher Gauner. Mehr als zwanzig Dienstmädchen auch bereits geeignete Maßnahmen getroffen, um die verschieden La Terre" darstellt, nicht allein auf Frankreich   paßt, lehrt eine erschienen gestern vor der ersten Strafkammer am Landgericht I  , artigen Manipulationen möglichst zu verhindern. Im übrigen ist Mitteilung, die den M. Neuesten Nachr." aus der Gegend von um gegen den Agenten Paul Giesen, der sich wegen wiederholten auch die Berliner   Armendirektion, die ja wissen muß, daß sie ins Schwandorf  , dem frömmsten Teil des fromm- katholischen Bayern, Betruges auf der Anklagebank befand, Bengnis abzulegen. Der besondere aus den Kreisen der Heimarbeiter viel in Anspruch ge- zugeht: Der geistesschwache 20 jährige May Graf aus dem Angeklagte ist achtmal vorbestraft, darunter siebenmal wegen Betruges. nommen wird, außerordentlich bei der Sache interessiert und sie hat benachbarten Pfarrdorfe Neukirchen war lange Jahre in der Er ist ein Schwindel- Specialist, denn er verübt seine Betrügereien alle Ursache, dahin zu wirken, daß die Unternehmer ihren Ver- Austalt Reichenbach untergebracht. Obwohl nun Neukirchen die ist und nur wohl­fast ausschließlich als Reisender für Photographien. Er hat zulegt pflichtungen den Arbeitern gegenüber nachkommen. In der weiteren reichste Gemeinde des Bezirksamts vegen seiner unreellen Machenschaften auf diesem Gebiete eine drei Diskussion wurde immer wieder auf die miserablen Lohn- und habende Bauern hat, war diesen der zu zahlende jährliche jährige Gefängnisstrafe zu verbüßen gehabt. Kaum aus dem Ge- Arbeitsbedingungen und auf die fortgesetzten Lohnreduzieringen hin- Unterhaltsbeitrag von 200 M. zu hoch, weshalb der arme fängnis entlaffen, fand er wieder Beschäftigung bei hiesigen Photo- gewiesen und wie vom Referenten so auch von mehreren andren Mensch nach Hause befördert wurde. Daheim wurde graphen und grafte, mit deren Reklamekarten versehen, die einzelnen Rednern zum festen Zusammenschluß in der Organisation auf er dann feinem Schidjal überlassen. Keine Lagerstätte, Häuser ab. Er fand seine Kundschaft hauptsächlich bei dem weib- gefordert, wodurch es allein nur möglich wird, der schrankenlosen tein Holz wurde dem im Armenhause Untergebrachten zur Ver= lichen Küchenpersonal. Die Köchinnen und Stubenmädchen ließen Ausbeutung ein Ziel zu fegen und bessere Zustände für die Heim fügung gestellt. Niemand hat sich um den Unglücklichen gefümmert, der vorige Woche tot in einem Winkel des Armenhauses auf­sich leicht überreden, gegen Empfangnahme der Reklamekarten, die arbeiter und Arbeiterinnen zu schaffen. wurde. Die Beerdigung war bereits festgesezt, bei späteren Bestellungen als Ausweis dienen und neben tadelloser Die städtischen Laternenanzünder hielten am Montag im gefunden Ausführung der Bilder ausnahmsweise billige Preise herbeiführen sollten, Englischen Garten  ", Alexanderstraße, eine öffentliche Versammlung als Anzeige bei der Gendarmerie erfolgte. Die durch eine Anzahlungen zu leisten, um die sie der Angeklagte zumeist betrogen hat. ab, in welcher Genosse Schubert über das Aftionsprogramm der Gerichtskommission bestätigte Untersuchung und Obduktion der Manchmal hatten die Mädchen die als Anzahlung geforderten 2 M. neugeschaffenen Centralstelle der vereinigten Verliner Filialen der Leiche, vorgenommen durch Landgerichtsarzt Dr. Mayer aus Amberg  nicht bei der Hand, fie vertrauten ihm dann zum Wechseln ein städtischen Arbeiter referierte. Seine Vorschläge in Bezug auf und Dr. Held aus Schwandorf  , ergab als Ursache des Todes Ver­größeres Geldstück an, der Angeklagte vergaß aber in solchen Fällen den weiteren Ausbau des Verbandes wurde einstimmig gert". Der Magen war leer, in den Gedärmen fanden sich das Wiederkommen. Vielfach führte er sich als angeblicher Lands- gutgeheißen. Eine recht ausgedehnte Diskussion zeiligte die leberreste von Tuch und Getreidekörnern. Die Beine waren er= mann bei den Dienstmädchen ein, in einem Falle benutzte er die Antwort des Berliner   Magistrats auf froren, der bis zum Skelett abgemagerte Körper voll von Ungeziefer. Gelegenheit, als das Mädchen auf wenige Minuten von der Herr- Laternenanzünder, ihr minimales Gehalt zu erhöhen, den Dienst- Von dem Schreien des Armen in den letzten Tagen hat niemand schaft abberufen wurde, um aus dem Küchenspind 12 M. zu stehlen. jahren entsprechend eine Lohnskala einzuführen und sonstige, Notiz genommen. Bürgermeister der genannten Gemeinde ist der Der Gerichtshof verurteilte ihn zu drei Jahren Zuchthaus, den Arbeitern andrer Betriebe schon gewährten Bezüge zuzugestehen. frühere Centrums- Abgeordnete Martin Lautenschlager. 1500 M. Geldstrafe und fünf Jahren Ehrverlust. Außer der Gehaltszulage hat der Magistrat keine Forderung berücks In dem Prozesse Scholl und Genossen ist die Beweis- fichtigt. In einer Reſolution wurde dem bestehenden Arbeiter aufnahme gestern zu Ende geführt worden. Der Staatsanwalt ausschuß aufgegeben, die gestellten und durchaus gerechten Ansprüche hielt die Schuld des Hauptangeklagten Scholl in allen Punkten für zu formulieren und sie der zuständigen Stelle zu unterbreiten. erwiesen. Die Angeklagte Margarete Priez sei zwar nur sein Die Berliner   Bau, Maurer- und Zimmerermeister Handwerkszeng gewesen, sie habe sich aber auch des Betruges schuldig Innung hat in ihrer letzten Sizung zu den Gesezentwürfen gemacht, Egert aber müsse bestraft werden, weil er geständlich die Annoncen, durch die Schall das Publikum anlockte, verfaßt und verbreitet 3ur Sicherstellung der Bauhandwerker Forderungen Stellung genommen und nach langer Debatte beide von der Re­hat. Der Staatsanwalt beantragte, Scholl in 21 Fällen wegen Betruges, gierung veröffentlichten Entwürfe in ihrer gegenwärtigen Form für ferner wegen Beleidigung, Ürkundenfälschung und Veranstaltung unannehmbar erklärt. Von Vertretern des Verbandes der Bau­einer Lotterie in Gestalt des Serienlos- Geschäfts zu einer Gesamt­strafe von drei Jahren sechs Monaten Zuchthaus   und 3000 M. Geld geschäfte in Berlin   und Umgegend sowie des Arbeitgeberbundes für das Baugewerbe wurden Erklärungen abgegeben, die gleichfalls dahin strafe event. noch 100 Tage Zuchthaus, die Angeklagte Priez zu lauteten, daß die vorliegenden Entwürfe nicht Gesez werden könnten, sechs Monaten Gefängnis und 1000 M. Geldstrafe event. 100 Tagen ohne das ganze Baugewerbe auf das empfindlichste zu schädigen. Gefängnis, Egert zu 200 M. Geldstrafe event. 200 Tagen Gefängnis Der Vorsitzende Baumeister Menzel teilte mit, daß ein Ausschuß des Swinembe 768 23 772 WSW 5 bedekt Das Erkenntnis ging dahin, daß der Angeklagte Bundes deutscher Bauhandwerker- Jnnungen, der mit seinen Hamburg  772W 5 bedeckt Scholl mit drei Jahren einem Monat Zuchthaus  , fünf 30 000 Mitgliedern das Baugewerbe repräsentiert, in Berlin   getagt 2 bedeckt Franti./M. 778 SW jährigem Ehrverlust und 650 M. Geldstrafe, die Angeklagte Margarete und nach langer Beratung beschlossen habe, sich für den Regierungsindhen 779SW 3 hlb.bed. 1 Baris Priez mit 600 M. und der Angeklagte Egert mit 100 M. Geldstrafe entwurf b, der nur die Bauhandwerker, nicht auch die Lieferanten 774 WNW 3 heiter zu belegen feien. in ihren Forderungen schützt, zu erklären. Dies sei lediglich der Wetter- Prognose für Donnerstag, den 9. Januar 1902. In dem Beleidigungsprozeß des Rittergutsbesitzers und Form nach geschehen, dem Inhalte nach müsse ein Gesetz gefordert werden, Ein wenig fälter, vorherrschend wolkig bei ziemlich frischen nordwest­Brauereibesitzers Schönbeck gegen den Reichstage- Abgeord- das die Forderungen der Bauhandwerker durch hypothetarische lichen Winden; keine erheblichen Niederschläge. Berliner   Wetterbureau. neten Brauereidirektor Richard Rösicke   hat jetzt das Kammer- Eintragungen sicher stellt. Der Entwurf b tönne wohl

zu verurteilen.

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das Gesuch der

Nach Schema F. Die Polizeilente in Brig   ersuchten jüngst dis Direktion der Töpliger Bahn um Freikarten zur Fahrt nach Töplitz  , um dort am Leichenbegängnis eines Kameraden teilzunehmen. Sia erhielten abschlägigen Bescheid mit der verblüffenden Begründung daß derlei Fälle" acht Tage vorher angemeldet werden müssen.

Witterungsübersicht vom 8. Januar 1902, morgens 8 1hr.

Stationen

Bertin

Wien

Barometer­

stand mm

Wind­

Bunpa

Windstärte

Wetter

Temp. n. G.

4th R.

= 909

Stationen

Barometer­

stand mm

Wind

richtung

Windstärke

Wetter

4 blb.bed.

5 bedeckt

7 Haparanda 739 23

6 Betersburg 749 7 Sort 6 Aberdeen

1 Schnee

773 SSW 4 bedeckt

779 NNO 1wolfent

6

Temp. n. 6.

Hot Dog   1900 1T

8

Berantwortlicher Redacteur: Carl Leid   in Berlin  . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Drud und Berlag von May Bading in Berlin  .