Nr. 56.
Parlamentsberichte.
Sonntag, den 6. März 1892.
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9. Jahrg.
Wolf zerstört. Ostafrika lebt in einer Art von Diftatur. des Herrn Wolf gehe ich nicht ein; in der Petitionstommission Diese Diftatur fann wohlthätig nur wirken, wenn sie nicht gestört wird der Ort sein, die Zweifel, die vielleicht noch an der Be wird; etablirt sich neben der Diktatur eine zweite, so werden rechtigung der Ausweisung gehegt werden, aufzuklären. unsere Beamten in Ostafrika in ihrer Pflichterfüllung und in Die Missionsthätigkeit zu schützen und zu stützen ist eine der vor188. Sigung vom 5. März, 1 Uhr. ihrem Gehorsam gegen den Gouverneur geschwächt. Bei uns in nehmsten Aufgaben der Kolonialpolitik; dieser Unterstützung sollte Am Tische des Bundesraths: Graf von Caprivi, Deutschland müssen solche Telegramme wie die des Herrn Wolf, auch der Dampfer Wißmann's dienen, der jetzt statt nach dem bon Bötticher, von Marschall, Direktor der Kolonial- wenn fie eins aufs andere folgen und ihre Sicherheit mit Victoria - nach dem Tanganicafee geschafft werden soll. Der Abtheilung Kayser. apodiktifcher Sicherheit aussprechen, einen Eindruck machen, der Uebelstand der Schnapseinfuhr muß mit allen Mitteln bekämpft Einige Urlaubsgesuche, welche mit dringenden Geschäften der Kolonie nicht förderlich ist. Wie die Schlachtenbummler für werden, damit wir nicht in Ostafrika ähnliche Zustände bekommen, motivirt sind, werden bewilligt. Der Präsident bemerkt, daß er die Truppen nicht immer bequem und angenehm find, namentlich wie wir sie in Westafrika leider haben. für praktischer halten würde, wenn in Zukunft das Haus einige mit ihrer Weisheit post festum, so find Kolonialbummler Geh. Rath Kayser: Bezüglich der Wirksamkeit der Missionen Tage die Sigungen ganz aussetzte, damit in dieser Zeit die be-( Heiterkeit) für die Kolonien schädlich, zumal wenn die Verhält- und die Schädlichkeit der Branntweineinfuhr stimme ich mit dem treffenden Mitglieder ihre persönlichen Geschäfte erledigen können; nisse der Kolonien noch nicht in sich gefestigt sind. Die Stellung Borredner vollständig überein. An Farbige wird nur ausnahmsdie Präsenz des Hauses würde dann an den Sizungstagen be- des Herrn Wolf zu unsern Kolonien war eine freundliche bis weise und nur gegen vorherige schriftliche Genehmigung der Orts friedigender sein. zum Untergang der Expedition Zalewski. Da hat Herr Wolf behörde, analog wie in der Kapkolonie , Branntwein abgegeben. Das Haus seht darauf die Berathung des Etats des im Berliner Tageblatt" viel Geld und die Stellung des richtigen Klagen über die Besteuerung sind nicht laut geworden; die Höhe auswärtigen Amtes fort und verhandelt zunächst über Mannes an die richtige Stelle verlangt, wenn nicht das Schicksal der Steuern ist noch heute dieselbe wie unter dem Sultanat von die Forderung im Extra Ordinarium von 2 500 000 m. für der Kolonie besiegelt sein sollte. Diese Schilderung schien selbst Sansibar . Unsere Kolonien haben doch bisher der englischen Maßregeln zur Unterdrückung des Stlavenhandels und zum der Redaktion als übertrieben. Daß seine Schilderung kohlschwarz Interessensphäre angehört und die Beziehungen zu den englischen Schutz der deutschen Interessen in Ostafrika . Nach den Er- von Pessimismus war, geht aus dem Berichte des Kommandeurs Kaufleuten tönnen doch nicht mit einem Male abgebrochen werLäuterungen im Etat ist es, da die Zivilverwaltung erst mit dem der Schwalbe" vom 13. September hervor, von wo der Brief den. Die Zahlen des eigenen Exports und Imports, so klein sie 1. April 1891 hat begonnen werden fönnen, bis jetzt unmöglich Wolf's batirt. Korvettenkapitän Rüdiger schließt sich der An- absolut sind, zeigen unter diesem Gesichtspunkt bereits ein er gewesen, einen Boranschlag für die Verwendung der Ausgaben sicht des Gouverneurs an, daß man abzuwarten habe. Die freuliches Wachsthum. im einzelnen zu machen. Auf Einnahmen an Zöllen und Thatsachen haben bewiesen, daß keine Gefahr da war. In Abg. Hammacher( natl.): Es ist durchaus irrig, wenn man Steuern wird bis zum Betrage von 2 Millionen gerechnet; die dem Depeschenwechsel zwischen mir und Herrn von Soden dem Plantagenbau und der ganzen landwirthschaftlichen Nutzbar Summe der Ausgaben ist wie im Vorjahre auf 42 Millionen gelangte dann auch die Nachricht an uns, welche ich veröffent- machung der Kolonialgebiete nur eine untergeordnete Bedeutung veranschlagt. lichen ließ: Alles ruhig!" Die Depesche hatte aber noch einen beimißt. Ein Beweis des Gegentheils ist Neu- Guinea . Auch Referent Abg. Prinz von Arenberg theilt mit, daß in Zusaß, den ich erst heute mittheilen will: Ausgenommen Eugen das abfällige Urtheil über den Werth des Tabakbaues ist un der Kommission ein Antrag auf Herabsetzung des Reichs- Wolf."( Große Heiterkeit.) Ich will persönlich nicht weiter auf berechtigt. Es braucht ja nicht die allervorzüglichste Sorte zuschusses auf 11/2 Millionen gestellt, aber abgelehnt worden ist. Herrn Wolf eingehen. Begreiflich ist ja, daß Herr Wolf in dem- kultivirt zu werden, das würde nicht einmal den Verhältnissen Abg. Bamberger( dfr.): Bei der ersten Berathung des felben Ton in feinen Depeschen fortfuhr. Er hat auch ganz des Marktes entsprechen. Ich halte die Bewilligung der ge Etats ist das Wesentlichste über unsere Kolonialangelegenheiten Recht, von einer Unzufriedenheit der Kolonie zu sprechen; die forderten Summen mit dem Grafen Arnim für das Mindeste, was schon gesagt worden. Wir, die wir immer Gegner der Kolonial- Neger find gewiß nicht zufrieden in den neuen Verhältnissen, der gegeben werden muß. politik waren und immer mehr geworden sind, haben uns doch indische Kaufmann findet sich noch nicht hinein; die Deuschen Abg. Barth( dfr.): Meine Freunde haben das System Soden mit den Thatsachen abfinden müssen und haben uns darauf be- mögen auch dann und wann fühlen, daß es anderswo beffer ist eifrig hier und in der Presse befürwortet und das System Wißschränkt, den erwähnten Abstrich zu beantragen. Wir vertreten als unter der Sonne von Dar- es- Salaam ; andere Deutsche sind mann bekämpft, deffen Hauptverfechter Herr Engen Wolf ist. In bie Ansicht, zu welcher die eigenen Auslaffungen der Reichs mit anderen Erwartungen hingegangen und die abenteuernden der Magime, die der Reichstanzler aufstellte, ist aber doch ein regierung uns Beranlassung gegeben haben, daß man die Mehr- find überhaupt nicht leicht zu befriedigen. Herr Wolf nennt fich Grundsatz enthalten gewesen, der zu Bedenken Anlaß giebt; es einnahmen der Kolonialgebiete nicht zur Mehrausgabe verwenden bescheiden die vox populi von Ostafrika ; welches ist denn dort tommt danach lediglich auf das freie Belieben des Kanzlers an, soll. Da nun in Ostafrika in diesem Jahr Mehreinnahmen aus das Bolt, das schwarze, das braune oder das weiße?( Seiter- wie weit er Kritik dulden will oder nicht. Herr Wolf hat sicher den Zöllen und Steuern in Höhe einer Million erwartet werden, teit.) Man kann doch nicht deutsche Verhältnisse auf diese Ge- in gutem Glauben und bei seiner Freundschaft für das System so ließe sich sehr wohl um diese Summe der Reichszuschuß ver- biete ohne weiteres übertragen; das verlangte er und die, welche Wißmann gleichzeitig höchst parteiisch gehandelt. Aber schließlich mindern. Wir sind ja nicht genügend eingeweiht in diese es der Regierung übel genommen, daß sie nicht darauf reagirte. urtheilt jeder mehr oder weniger parteiisch von seinem Rolonialverwaltung, um darüber diskutiren zu können, wo und Herr v. Soden war länger da als Herr Wolf, ihm standen alle Standpunkte aus. Deshalb also kann man nicht jeden wieviel abgestrichen werden könnte; wir meinen aber, daß bei Informationen zu Gebote, dennoch warf ihm Herr Wolf Un- fofort für einen Verräther erklären, wenn er scharfe guten Willen mit 1/2 Millionen Zuschuß ausgekommen werden fenntniß der Verhältnisse vor. Absolut verwerflich aber ist die Kritik übt. Ich kann mich nicht davon überzeugen, daß fann. Seit dem Untergang der Expedition Balewski ist der Art, in welcher der Herr über Herrn v. Soden's persönliche Ber - es richtig war, Herrn Wolf wegen seiner Kritik auszuweisen. Friede dort zwar im allgemeinen gewahrt geblieben, doch hat eine hältnisse sich ausgelassen hat; er schildert ihn als einen geizigen Seit seiner Ausweisung erst ist Herr Wolf eine gewissermaßen Karawane von den Wadigos schwere Belästigungen zu erdulden Mann, der für seine Stellung fürchte. Herr v. Soden, sehr bekannte Persönlichkeit geworden, welche in der öffentlichen gehabt. Das Projekt der Expedition nach dem Süden des oft einer der selbstlosesten Beamten, die wir haben, ein ganz Meinung eine erhöhte Position erlangt hat. Er wurde von der afrikanischen Gebietes scheint vollständig aufgegeben zu sein. unabhängiger Mann, der den Dienst nur deshalb nicht Maßregel getroffen, als er schon auf der Rückreise nach DeutschAngesichts der fast unüberwindlichen Schwierigkeiten, welche dem quittirt, weil er auf seinem schweren Posten ausharren will. land war; er hat dann hier vom Kaiserhof aus alles, was er Transport des Wißmann'schen Dampfers nach dem Seengebiet Herr von Soden bewohnt kein Palais; sein Haus tostet im auf dem Herzen hatte, in einem viel gelesenen Blatt ausfich entgegenstellen, Schwierigkeiten, welche durch den Zweifel Ganzen 63 000 M. und in demselben hat er für sich 6 Stuben. gesprochen und sich dadurch dem Reichskanzler viel unbequemer vermehrt werden, ob, wenn die Seen erreicht sind, man auf ihnen Das weiß Herr Wolf so gut wie wir und hat trotzdem die gemacht, als wenn man ihn hätte feiner Wege ziehen lassen. mit diefem Dampfer wird fahren können, find die Projekte be- Dreistigfeit, zu behaupten, daß Herr von Soden im Wohlleben Will er nach Afrika zurückgehen, so würde er von Sansibar aus züglich des Baues von Eisenbahnen auf diesem Gebiete geradezu praßt. In Kamerun hat Herr von Soden nicht unerheblich von nach wie vor sehr leicht seine Berichte schreiben können, zumal abenteuerlich. Von Emin Pascha , der einst für das non plus feinem Vermögen zugesetzt, um Versuche in Anpflanzungen zu er jegt ein bekannterer Mann geworden ist. Prinzipiell halte ich ultra eines Führers galt, der vom Grafen Arnim vor einigen machen. Herr von Soden erspart nichts, sondern seht zu um es überhaupt nicht für wünschenswerth, wenn man der öffent Monaten so energisch in Schuß genommen wurde, spricht man Deutschlands willen! Für das Verhalten des Herrn Wolf in lichen Kritik gegenüber so sehr empfindlich ist. Die Parallele heute taum noch; jedenfalls befindet er sich nicht mehr im Dienste dieser Richtung fehlt mir der Ausdruck. Herr von Soden kann mit Neuguinea trifft doch nicht zu. Die Kultur der exotischen des Reiches, er ist verschwunden. Vielleicht hat er damit seine sich nicht selbst vertheidigen, ich muß ihn hier aufs Aeußerste ver- Nußpflanzungen ist in hohem Grade prekär; man soll also auch Anschauungen über die Zukunft unserer Rolonieen martiren treten.( Beifall rechts.) Sein letzter Bericht giebt eine zusammen nicht mit dem Tabak so operiren, wie die Herren Arnim und und sagen wollen, daß ihm dort Manches nicht gesund erscheint. fassende Darstellung der gesammten politischen Zustände. An Hammacher gethan. Wißmann ist durch Herrn von Soden abgefekt worden; ich halte einen Aufstand wird nirgends gedacht, gegentheilige Behauptungen Abg. Graf Mirbach( dkonf.): Die Ausweisung des Herrn diese Absetzung im Sinne der Führung einer gemäßigten beruhen auf Unkenntniß der Verhältnisse oder absichtlicher Ent- Wolf ist nach dem, was wir heute vom Reichskanzler gehört Rolonialpolitit, denn die Afrikareisenden, die Entdecker und stellung. Der Häuptling der Wahehe hat erklärt, daß der Ueberfall haben, durchaus berechtigt gewesen. Die Bedeutung des Erports Durchquerer find bei ihrer Neigung ihre Person über die Sache der Expedition Zalewski durch seine Leute ohne sein Wissen er- und Imports wird hier viel zu sehr überschätzt; beide können zu stellen, zur Verwaltung nicht gerade befonders qualifizirt. folgt sei, daß er daran keinen Theil habe, daß er mit den eine Bedeutung für den wirthschaftlichen Werth einer Kolonie Herr von Soden hat nun Herrn Eugen Wolf ausgewiesen; die Deutschen in Frieden leben wolle. Die Wiederholung eines ähn haben, aber ausschlaggebend ist das nicht. Die zivilisatorische Sache ist juristisch wohl nicht angreifbar, hat aber hier und da lichen Unglücks steht danach wohl nicht mehr bevor. Ist das die Mission des Deutschen Reichs und die Ausbreitung des Christenentrüsteten Widerspruch hervorgerufen. Ich sehe keinen Grund, Sprache eines Mannes, der den Kopf wie der Bogel thums find die beiden Gesichtspunkte, die uns zu der Bewilligung hieraus der Verwaltung einen Vorwurf zu machen; immerhin Strauß in den Busch steckt? Ich habe Herrn Wolf nicht der 21/2 Millionen gebieterisch auffordern. Wenn Sie die deutsche aber wäre eine Erklärung der Regierung über diese Maßnahme nur ausgewiesen, sondern bin auch gewillt, die Aus- Nationalität im Aus- und Inlande erhalten wollen, so werden am Plage. Wird sich nun aus unseren Kolonien in absehbarer weisung aufrecht zu erhalten. Der Einzelne, mag er auch Sie eine starke Flotte haben müssen und diefe bedarf der StützBeit etwas entwickeln, was die ungeheueren Opfer lohnt, hart getroffen werden, muß sich dem Ganzen unterordnen. punkte in den Kolonien. Ich erinnere in dieser Beziehung nur die die deutschen Steuerzahler dafür haben bringen müssen? Es ist meine Pflicht, das Wohl der ganzen Kolonie im Auge zu an den Erlaß des Kaisers Friedrich.( Beifall rechts.) Nach dem Jahresbericht des statistischen Amts des Deutschen behalten und danach zu handeln.( Beifall rechts.) Abg. Rickert( dfr.): Diese Rede hätte der Graf Mirbach Reichs beträgt die Gesammtausfuhr Deutschlands nach Ostafrika Abg. Graf Arnim( Rp.): 2/2 Millionen sind das mindeste, vielleicht mit Erfolg vor seinen Wählern gehalten; hier in der 320 000 M., Rückfracht etwas über 400 000 m. Danach geben was wir geben sollten, denn aus dem Bericht ist für mich als großen Arena des Reichstags macht er damit keinen Eindruck. wir 2/2 Millionen Zuschuß und 900 000 M. für Dampfer- Hauptmoment hervorgegangen, daß der Gouverneur mit außer Wir haben doch ein Deutsches Reich als Weltmacht schon fubventionen aus! Dabei hat dieser Handel kaum Aussicht auf ordentlich geringen Mitteln die Verwaltung führen muß. Es gemacht, ehe Jemand an Kolonien dachte. Mit der KolonialZunahme und Ausdehnung. Der größte Theil der Ausfuhr be- läßt sich nicht leugnen, daß durch die Erhebung der Bölle eine schwärmerei wird dem Reiche kein Zuwachs an Macht, sondern fteht noch dazu in Waaren, welche Deutschland für seine eigenen gewiffe Unzufriedenheit hervorgerufen ist. Von Sesam und Erd- nur eine bedenkliche Schwächung gebracht. Im Allgemeinen Kolonialbeamten drüben braucht. Was sind diese winzigen nüffen werden so geringe Erträge an Zöllen erzielt, daß man sie haben sich die hohen Töne, die früher von jener Seite her durch Zahlen im Vergleich zu unserer Gesammtausfuhr, die zwischen lieber zunächst fallen lassen und dadurch die Produktion steigern den Saal brausten, wenn die Kolonialpolitik verhandelt wurde, 3-4 Milliarden Mart sich bewegt! Auch das Plantagenwesen sollte. Der Gouverneur muß aber auf alle Weise Mittel zu ge- erheblich herabgestimmt. wird nichts an dem jezigen Umfang der Ausfuhr aus Deutsch- winnen suchen und so bleiben diese Bölle bestehen. Auch die hier lieber aus dem Spiele. Die Sklavenbefreiung ist schlecht Den Kaiser Friedrich lassen wir Ostafrita ändern. Das einzig lohnende und zahlende in diesem Steuern bringen sehr wenig. Eine Palmensteuer wird überhaupt geeignet, hiermit hineingezogen zu werden; von den 21/ a Millionen Handelsverkehr ist Dasjenige, was der weiteren Ausdehnung des nicht erhoben. Der Wadigo- Aufstand ist auch nicht, wie Herr Mark sollen ganze 80 000 M. zu diesem Zwecke verwendet Sandels selbst im Wege steht, es sind die Ein- und Ausfuhrzölle, Wolf behauptet, wegen der Steuern, sondern aus ganz anderen werden. Was Eugen Wolf anbetrifft, so ist in der Kommission die die deutsch - oftafrikanische Gesellschaft erhoben und die jetzt Gründen ausgebrochen. Gegenüber Herrn Bamberger und seiner festgestellt, daß das Reich erhebt. Und auch dieser Einnahme droht Einbuße, steptischen Auffassung von der kulturellen Zukunft des Landes einen Mann erkannt hatten, der lediglich aus Patriotis verbündeten Regierungen ihn als wenn wirklich Sansibar von den Engländern zum Freihafen erweise ich darauf hin, daß hier und da die aussichtsvollsten An- mus nach Afrika flärt wird. Die goldenen Aussichten, die der Zabat bieten foll, fäße zu Etablissements sich vorfinden, so vor Allem auch die lande zu dienen. Auch Herr Kayser hat das ausgesprochen. gegangen war, um dem Vater sind doch nur Aussichten. England hat bis jetzt feiner oft Plantage Lewa. Der Tabak hat dort ebenso wie die Baum Herr Wolf hat seine Sache mit Uebereifer betrieben. Von denafrikanischen Gesellschaft noch keinen Pfennig gegeben; jetzt zum wolle eine Zukunft; auch von ausgebreiteten Gummiwaldungen jenigen, welche ihm Empfehlungen nach Afrika mitgaben, wurde eriten Mal giebt es 400 000 M. zur Vermessung der von Mom- wird berichtet. Durch die Einzelwirthschaften müssen die schlum: ihm gerathen, auch Berichte an ein größeres Blatt von dort zu baffa nach dem Victoria Nyanza projektirten Eisenbahn; wir mernden Kräfte des Bodens gewonnen werden. Das wird sich senden. Die Veröffentlichung dieser Berichte ist ein Verdienst bagegen haben schon ca. 28 Millionen hingegeben! Daneben allerdings nicht sofort, sondern erst mit der Zeit erreichen der betreffenden Zeitung. Stehen jene Voraussetzungen fest, dann haben wir in den letzten 2 Jahren 2 Anleihen gemacht, England laffen. England würde für die Eisenbahn keinen Zuschuß geben, hätte man andere Formen wählen müſſen, wenn man ihn be hat bagegen feine war berechtigt zu Im Verhältniß hätten wir unserer Gesellschaft nur 500 M. zu uns nichts gefchicht, liegt an Ihnen, meine Herren von der einer Ausweisung. Die Zweckmäßigkeit der Maßregel aber muß geben brauchen; die hätten Sie von uns stets bewilligt erhalten inte i bie Rotonien fo geringſchäßig schilbern; aber ich unbedingt verneinen. Wollte Wolf schädlich wirken, so könnte warten Sie ab, bis die erste Sendung Tabak oder er es jeht mehr als früher. Es ist ein charakteristisches Zeichen dann werden Sie verloren haben! der Zeit. Wir glaubten, wir wären über die Zeit hinweg, wo zunächst zu bemerken, daß Herr v. Wißmann noch heute Beamter Herr Wolf hat sich über die Zivildiktatur des Herrn von Soden die Empfindlichkeit für öffentliche Kritik sich in Prozesse Luft Reichstanzler Graf v. Caprivi: Berichtigend habe ich Baumwolle herkommt; des Deutſchen Reiches ift; er lebt nach seiner schweren Krankheit beklagt. Das ist eine Uebertreibung, aber der Gouverneur sollte machte, im Gegentheil aber zeigt sich diese Empfindlichkeit als in am oberen Nil feiner Wiederherstellung. Ich hoffe, er wird in allerdings nicht durch zu strammes Regiment diejenigen ab rapider Steigerung begriffen. Nothwendig ist für ein konstitu werden. Emin Pascha hat stillschweigend Dstafrika verlassen, legen wollen. Peters würde recht gerne eine größere Aufgabe Kritit. Jedenfalls fönnen wir nicht wünschen, daß solche Dinge der einen oder anderen Weise für die Kolonien wieder verwendbar schrecken, welche ihr Kapital in Rolonisationsversuchen dort an- tionelles Staatswesen Unempfindlichkeit gegenüber der öffentlichen weil es ihm geschienen habe, als ob in den Kolonien Deutsch übernehmen, und ich bin überzeugt, daß man ihm bald eine solche sich wiederholen. Man hat Herrn Wolf nicht einmal feine Auslands etwas nicht gefund sei, meint der Abg. Bamberger ; viel übertragen wird. Die Dampferangelegenheit geht uns hier gar weisung, geschweige denn die Gründe zu derselben mitgetheilt. leicht ist auch der Schluß zulässig, daß bei Emin Bascha etwas nichts an; sie ist Privatsache. Der Dampfer wird Berwendung Solches Verfahren ist weder zweckmäßig noch niglich. nicht ganz gefund fei.( Heiterfeit rechts.) Herr v. Soden ist finden, auch wenn er garnicht an den Vittoria- oder Tanganikasee Reichstanzler Graf Caprivi : Hat Herr Wolf aus Patrio Gegenstand heftiger Angriffe feitens des Herrn Eugen Wolf ge- gelangt. Der größte Theil der Nation steht auf einem anderen tismus gehandelt, so war das misverstandener Patriotismus. wesen; dieser ist ausgewiesen worden, aber nicht durch Herrn Standtpunkt als Herr Bamberger ; er erwartet eine energische Hat er Empfehlungen erhalten und ist er auch anfangs von die Berantwortung abgenommen und tann meinerseits die Ver- Ostafrika hat eine große Zukunft. Ich bitte Sie, die geforderten das um so mehr Verpflichtungen zur Reserve auferlegen müssen. antwortung und das Odium, das etwa auf diese Maßnahme Mittel zu bewilligen und hoffe, daß die Regierung auch vor Macht Herr Wolf vom Kaiserhof aus weitere Berichte, so werden fällt, leichter tragen. Rechtlich war ich zweifellos dazu befugt. größeren Forderungen nicht zurückschrecken wird, wenn sie sich als sie jedenfalls nicht mehr mit dem Nimbus eines Verfassers umDas Reichs- Juftizamt wie das Gutachten anerkannter Rechts- nothwendig erweisen.( Beifall rechts.) lehrer steht mir dafür zur Seite. Ob es räthlich war, war eine geben sein, der von der Sonne Afrifas gebräunt ist. Die UnAbg. Graf Hoensbroech ( 3): Wie fann man in so furzer empfindlichkeit gegen Kritit, die mir Herr Rickert empfahl, werde zweite Frage. Ich habe wir die Sache reiflich überlegt und bin Zeit von den aufgewandten Mitteln schon finanzielle Erfolge er- ich mir auch feiner Aeußerung gegenüber durchaus aneignen, indann zu diesem Schritt gefommen. Unsere Rolonie ist noch zu warten? Dazu gehört Jahre lang angestrengte Thätigkeit. Das fofern als ich gar teine Neue empfinde, Herrn Wolf ausgewiesen jung; sie hat erst jüngst einen schweren Aufstand durchgemacht Zentrum ist auch in Zukunft bereit, mit der Regierung die Wege zu haben. Ich habe meine Untergebenen und die deutsche Sache und ihre Refonvalescenz wurde durch das Auftreten des Herrn einer gemäßigten Kolonialpolitik zu gehen. Auf die Ausweisung hier zu vertreten und das habe ich gethan,
( Heiterkeit.)
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