Mr. 8. 19. Jahrgang.
113. Sigung vom Donnerstag, 9. Januar 1902,
Freitag, 10. Jannar 1902.
nicht berührt, dessen Wiederherstellung im Interesse aller Katholiken Es hat fast immer daneben geschägt. Es fehlt das wirklich selb= des Erdreichs liegt.( Bravo ! im Centrum.)
ständige Reichs Finanzministerium, das nicht nur wir, sondern auch andre Parteien, wie die Nationalliberalen und die Neichspartei, geStaatssekretär des Reichspostamts Kraette: fordert haben. Der Reichsschatsekretär hat nur davon gesprochen, Der Herr Vorredner hat von großen Etatsüberschreitungen baß der Bundesrat den Etat scharf angefaßt. Ich möchte wiffen, ob. seitens der Postverwaltung gefprochen. Daß diese vorgekommen darüber hinaus auch starte Abstriche gemacht worden sind, wo geAm Bundesratstisch: Frhr. v. Thielmann, Graf Posa find, ist nicht zu leugnen. Einen ziemlichen Verlust haben ivir durch spart worden ist. Das ganze Dichten und Trachten des Schatzbowsky.
nachmittags 1 11 hr.
Die erfte Lesung des Etats wird fortgesetzt.
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Abg. Dr. Bachem( E.):
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Abg. Richter( frs. Bp.):
die Berringerung der Zeitungsgebühren, sowie auch der Fernsprech- amts scheint mir darauf gerichtet gewefen zu sein, daß die alt das Reich zahlen gebühren gehabt. Mit der Ausdehnung des Fernsprechnetzes über Einzelstaaten möglichst wenig das Land ist Deutschland besonders inter meinem Vorgänger epoche- haben und möglichst viel vom Reich bekommen.( Sehr richtig!) machend vorgegangen; die Einnahmen aus den Neuanlagen Der Herr Schasekretär warnte vor der Erhöhung der MatrikularDas Bild, das der Herr Reichsschatzsekretärs gestern gezeichnet tönnen sich natürlich erst allmählich bemerkbar machen. Große Aus- beiträge mit Rücksicht auf die Verhältnisse der Einzelstaaten. Er hat, war jedenfalls das trübfeligste, das wir je kennen gelernt haben. gaben haben auch die erhöhten Beamtengehälter verursacht. Also ich sagte, er hätte eben die Thronrede gelesen und daraus ginge hervor, Dabei hat er noch nicht einmal alle Schattenseiten erwähnt. glaube nicht, daß man uns leichtsinniges Umgehen mit dem uns zur daß der preußische Etat nur mit energischen Abstrichen zitr Noch 1899 aber schilderte Frhr. v. Thielmann die Finanzlage überaus Berfügung stehenden Gelde vorwerfen kann. Bilanzierung hätte gebracht werden können. Ich habe aber aus der rosig( Sehr richtig!) und war für die Vorschläge des Reichstags auf Throurede genau das Gegenteil herausgehört( Heiterkeit), daß Schaffung neuer Steuern nicht zu haben.( Schr richtig! im Centrum.) nämlich auf den verschiedensten Gebieten der Staatsverwaltung Genau so wie Herr Tirpig furz vor der neuen Flottenvorlage nene Mit den gestrigen Aeußerungen des Reichstanzers Grafen Bülow neue Ausgaben möglich gewesen wären. Herr v. Thielman Ausgaben für die Flotte energisch in Abrede stellte, so leugnete auch über den englischen Minister Chamberlain können wir uns voll sprach von den kleinen thüringischen Staaten, die eine Er Matrikularbeiträge nicht ertrügen. Nun dann Herr v. Thielmann gegenüber den Mahnungen des Reichstags die Not- ständig einverstanden erklären. Es wird in dieser Frage sich die höhung der wendigkeit, neue Einnahmequellen zu erschließen. Was ist denn die eigent Richtigkeit des Ausspruches des Grafen Caprivi erweisen, daß in ermäßige man doch diesen fleinen Staaten die Beiträge. Wegen der liche Ursache der jetzigen ungünstigen Finanzlage? Bunächst nationalen Fragen alle Deutschen einig sind. Damit aber meine ich, paar hunderttausend Mart, die hier in Betracht kommen, können wir ist aus den vorigen Jahren fein Üeberschuß mehr vorhanden. Dazu wäre nun in der Sache genug geschehen. Wir wissen, was wir an doch nicht die ganze Reichs- Finanzpolitik zum Scheitern bringen. Es kommen die Mindereinnahmen infolge der schlechten wirtschaftlichen unfrem Heere haben und wir wissen auch, was es mit jenem eng- freut mich, daß das Centrum festhält an der Lex Franckenstein und Lage, und die großen Mehrausgaben z. B. bei dem China Unter- lischen Minister für eine Bewandtnis hat.( Sehr gut!) Wir haben von der Barole Los vom Reiche" seitens der Einzelstaaten nichts Wenn die Herren im Bundesrat mitraten wollen, nehmen. Die Einnahmen der Eisenbahnen find erheblich zurück- Wichtigeres zu thun, als uns noch weiter mit den rednerischen Ent- wissen will. gegangen. Das liegt zum Teil an der Abnahme des Verkehrs, zum gleisungen dieses auswärtigen Ministers zu befassen.( Sehr gut! müssen sie auch mitthaten. Für dieses Jahr hat man es sogar großen Teil aber auch an dem Gebaren der großen Kohlen- links.) fertig gebracht, die Matrikularbeiträge noch gegen das VorDem gegens und Eisensyndikate. Diese Syndikate haben außerordentlich ver- Der Reichskanzler hat weiter in längeren Betrachtungen über jahr um 21/2 Millionen Mark zu verringern. schärfend auf die Strifis eingewirkt. Wir müssen daher dem Gedanken näher den Dreibund gesprochen. Die beiläufigen Bemerkungen des Grafen über steht ja ein Minus an leberweisungen, aber ich bin treten, wie dieser Thätigkeit der Syndikate, soweit fie mit dem Stolberg schienen ihm eine willkommene Gelegenheit zu bieten, um diese, überzeugt, daß dieses Minus sich noch in ein Plus verwandeln wird, Gemeinwohl nicht vereinbar ist, entgegengetreten werden kann. Am wie ich anerkenne, sorgfältig vorbereiteten Aeußerungen über den da die Zolleinnahmen und auch die Einnahmen aus den Stempelmeisten würde sich wohl eine wirksame Staatsaufsicht empfehlen. Dreibund zu thun. Bekanntlich ist ja die parlamentarische Redner steuern wesentlich höher sein werden als sie geschätzt sind. Wie der Unfre Verschuldung ist in einem Maße gestiegen, wie man es vor tribüne für Minister des Auswärtigen ein beliebter Ort, um das zu Stat jetzt aussieht, sucht man seine Hilfe in einer Ausdehnung der Jahren noch für unmöglich gehalten hätte. Meine politischen Freun.: jagen, was sich in diplomatischen Noten nicht abfassen läßt. Ich Bump wirtschaft, anders kann man das gar nicht nennen haben bei jeder Gelegenheit versucht zu bremsen, um die stimme ganz dem bei, was der Reichskanzler über die Bedeutung Dieser müssen wir auf das entschiedenste entgegentreten durch Höhe der Ausgaben einzuschränken.( Oho! links.) Leider haben und Geschichte des Dreibunds gesagt hat. Nur der letzte Teil seiner Steigerung der Matrikularbeiträge und auch durch Ersparnisse. Ich vir speciell bei den Nationalliberalen nicht die genügende Ausführungen ist mir nicht ganz flar. Er sagte, daß der Dreibund wende mich zunächst zum Militäretat. Da neue Formationen Unterstügung gefunden. Die Hauptschuld Die Hauptschuld an der Steigerung heute, wenn er auch immer noch sehr schäzensiert sei, doch durch Gesez ausgeschloffen sind, sucht man jetzt diese Bestimunung zu der Ausgaben liegt aber nicht bei den Mehrheitsparteien nicht mehr die hohe Bedeutung habe, wie in früherer Zeit. umgehen; es werden 800 Defonomiehandwerker in Civilhandwerker des Reichstags( Oho! bei den Socialdemokraten), sondern vor allem Das scheint zu sagen: der Dreibund ist ja recht schön, verwandelt. Wie steht es weiter mit den 7000 Mann, die der bei der Regierung.( Sehr richtig! im Centrumm.) Ganz neu ist aber wenn er nicht mehr ist, dann geht es auch fo. Reichstag abgestrichen hat und auf deren Forderung man sich vordie Thatsache, daß auch die Bost nur einen ganz minimalen leber Was bezwecken diese Aeußerungen in diesem Augenblick? Viel behielt, zurückzukehren, hat man das jetzt aufgegeben? In diesem schuß zu verzeichnen hat. Ihr Etat hat sich um 28 Millionen feit leicht sind sie weniger an unfre als an andre Adressen gerichtet, Sommer hieß es, die 3 Regimenter mit 2 Bataillonen schreien nach Man hätte uns das Präsenzverhältnis fiber1900 verschlechtert. Davon kommen nur 8 Millionen auf die Ent- vielleicht an die Dreibund- Regierungen oder an die Volksvertretungen ihrem 3. Bataillon. schädigung der Privatposten und ich glaube nicht, daß das dieser Länder, um die Erneuerung von Verträgen zu erleichtern. fichtlich darstellen müssen, jest wissen wir gar nicht: ist mit ein Menderungen Abschluß erzielt, vorgenommenen Deficit von 20 Millionen nur auf den wirtschaftlichen Rück- In den heutigen Morgenblättern sind allerlei Kombinationen zu den jon Die Regierung müßte endgang tvie zurückzuführen iſt, es weitergehen? Herr v. Thielmann meint. lefen, wonach zwischen Italien und Frankreich eine Erwerbsgenossen oder von einer weiteren Präsenzerhebung Das Reichsschayamt hat doch wohl gegenüber den erheblichen Etat- schaft vorbereitet ist, die einerseits auf Tripolis , andrerseits auf lich dahin gelangen, der Armice abzusehen. Das Quinquennatsgesetz fuchte überschreitungen der Post zu wenig seinen Einfluß geltend gemacht. Albanien hinzielt. Was weiß ich davon? Die Zukunft wird lehren, in Wir sind der Meinung, daß das allgemeine Gebaren der Post in was daran wahr ist. Qui vivra, verra. Der Steichskanzler meinte, man seiner Zeit zu begründen durch die Verhältnisse in Frankden letzteren Jahren doch etwas zu lasch gewesen ist. Man darf nicht die Ausdehnung unsrer Politit auf überseeische Länder, die Weltreich. Was hören wir aber jegt von dort? Anstatt der Vermehrung mit der Tarifherabsetzung soweit vorgehen, daß auf der andern Seite politit biete erhöhte Garantien für den Frieden. des Rekrutenfontingents tann man nicht einmal das bisherige die Steuern erhöht werden müssen. Die ermäßigten Tarife kommen Dieser höheren Metaphyfit ist mein beschräntter Kontingent aufrecht erhalten. Der Schatzsekretär warnte davor, von mur den Handels- und Gewerbetreibenden zu Gute, während durch unterthanenverstand nicht gewachse u.( Sehr richtig! den Bauten etwas abzuftreichen und hat auf die Arbeitslosen hin die neuen Stenern die Gesamtheit belastet wird. Die Post muß links.) Ich habe in der Schule immer gelernt, daß, je größer die gewiesen. Vor allem aber kommt es darauf an, die Bauten zu bes unbedingt dafür sorgen, daß sie zu ihren früheren Einnahmen zurück- Reibungsfläche ist, um so leichter Reibungen entstehen, daß schleunigen, für die die Gelder längst bewilligt find. Was den fehrt. also mit der Ausdehnung unfrer Politit auf überseeische Sammelfonds für Festungsbauten anlangt, fann ich mich ganz den Der Festungsbau- Fonds, der bereits auf 9 Millionen Länder die Gefahr von Berwicklungen sich steigert. Der Ausführungen meines Borredners anschließen. Bei den Bewilligungen für Festungsbauten müßte mindestens zusammengeschmolzen war, die wir in diesem Jahre hätten aus Reichskanzler hat auch den Gegensatz zwischen der Bismarckschen und geben sollen, ist nunmehr zu einem Faß ohne Boden gemacht der jegigen Politik nicht ganz richtig geschildert. Auch Bismard zwischen den Erforderniffen für den Bau und die artilleristische Beworden, indem bis auf weiteres" jährlich 14 Millionen für hatte mit überseeischen Fragen zu thun, unter seiner Initiative ist fatzung unterschieden werden, sonst hört jede parlamentarische Sons Festungsbauten gefordert werden. Ich glaube nicht, daß der ja sogar die Kolonialpolitik entstanden, aber er hatte immer das trolle vollständig auf. Es kommen dabei ja nicht mir militärische Neichstag fich in einer Zeit, die wie die heutige zur richtige Augenmaß für die Bedeutung überseeischer Fragen im Ver- Interessen, sondern auch diejenigen der beteiligten Städte in Feage. Ju Marine Etat werden, abgesehen von den Anleihen, in Eparsamiteit mahnt, auf einen derartigen Vorschlag einlaffen hältnis zu den europäischen Dingen. Ob dasselbe Augenmaß jezt wird. Ich komme zu den Ausgaben der China - noch vorhanden ist, ist mir mitunter zweifelhaft, zumal angesichts diesem Jahre 15 Millionen Mart mehr erfordert als expedition. Nach den gestrigen Ausführungen des Herrn der Aeußerung, daß jetzt auf dem ganzen Erdball teine richtige Ent im Vorjahre. Das Flottengeses verlangt nun nicht für einzelne Jahr, bestimmte Raten, sondern gestattet, Tirpik wird die zu zahlende Entschädigung unfre Auslagen scheidung getroffen werden könne ohne die Mitwirkung des deutschen das Herr Südekum hat gestern mehr Kaisers. den wechselnden Finanzverhältnissen der einzelnen Jahre Rechnung im wesentlichen beden. mals von einem chinesischen Abenteuer gesprochen und gemeint, diese Der Schatzfekretär hat nicht ganz recht, wenn er den ungünstigen zu tragent. Wird man aber in dem jezigen ungünstigen Finanzjahr Expedition wäre für uns eine große Blamage gewesen. Nach seinen Etat dieses Jahres auf die Depression der Erwerbsverhältnisse zurück die 16 Millionen betragenden ersten Raten der Schiffe, die nicht Aeußerungen müßte man glauben, der Socialdemokratie wäre es führt. Er hat nur die Einnahmen des Reiches in den verschiedenen Ersatzbauten sind, zurückstellen? Bei den Bauzerplatten- Lieferungen ganz recht gewesen, wenn von unsrer Seite auf die Ermordung Jahren verglichen, nicht aber über die steigenden Ausgaben ge- sieht der neue Etat gegenüber den früheren Bauten Ersparuisse vor. unsres Gesandten hin absolut nichts geschehen wäre. Von seiten sprochen.( Sehr gut! links.) Der Schazsekretär mußte selbst zugeben, Diese Ersparnisse hat die Regierung der Unterstützung zu verdanken, der Socialdemokratie haben wir noch nie ein Wort der Anerkennung daß bei den Zolleinnahmen ein Abfall nicht zu merken fei. Die die ihr die parlamentarischen Verhandlungen gegenüber den Allein hätte sie diese Ersparnisse für die Notwendigkeit der Sühneexpedition gehört, sondern nur 500 Millionen Zölle sind also durch die Depression nicht taugiert, einzelnen Firmen gewährten. ( Sehr richtig! lints.) Schiver ins immer eine scharfe Kritik der Begleiterscheinungen. Ich halte auch die Brausteuer, Branntweine und Zuckersteuer werden durch die nicht zu stande gebracht. diese aber für weniger wichtig mit Ausnahme allerdings einer Er- finanzielle Lage nur in geringfügigem Maße berührt. Der Schatz- Gewicht fällt weiterhin, daß jetzt jeder kleine Kreuger scheinung, die besser unterblieben wäre. Ich meine die Fortuahme sekretär sprach bei dieser Gelegenheit von der Brüsseler Buder 800 000 Mart mehr foften soll, was einer Vertenerung der astronomischen Instrumente der Sternwarte in Peking . Die fonferenz. Er pflanzte noch am Grabe die Hoffnung auf. um 20 Proz. gleich kommt. Kiantschon, das ja auch der Kriegsverwaltung hat ja später der chinesischen Regierung an Man sollte die Ausfuhrprämien selbständig aufheben, Marineverwaltung untersteht, loftet 11/2 Millionen Mehrzuschuß, jetzt Kiantschon hat bis jetzt im ganzen geboten, die Instrumente wieder zurückzugeben, hat also damit dann würden wir mit einem Schlage 93 Millionen er demnach 12 Millionen. schon das Unberechtigte der wegnahme zugegeben. sparen. Bezüglich der Börsenstener meinte der Schatzsekretär, die 47 Millionen gekostet.( hört! hört! links.) Wer hätte das gedacht, Nach Zeitungsmeldungen soll dann die chinesische Regierung mit Ingenieure hätten sich vergeblich bemüht, diese Maschinerie in Gang als damals sich die Landung so glatt vollzog. Die Versuche mit Rücksicht auf die hohen Transportkosten die Zurücknaame abgelehnt zu bringen; nun, er selbst ist doch der leitende Ingenieur dabei. chinesischen Truppen find nicht gelungen. Es ist höchst zweifelhaft, haben, aber es wäre doch natürlich unsre Pflicht gewesen, uns auch( Sehr gut! links und Heiterkeit.) Warum ist er nicht vorher so flug ob irgend einmal ein Aequivalent aus den Bergwerks- und Eisenbahnzu erbieten, die Kosten für den Rüdtransport selbst zu übernehmen, gewesen und hat auf unfre Mahnungen gehört, die Steuer- unternehmungen der Provinz Shantung uns zuwächst. Nach den nachdem die Instrumente einmal unberechtigterweise nach Deutsch fäge niedriger zu bemessen.( Sehr richtig! links.) Auch Aeußerungen des Abg. Dr. Bachem hoffe ich, daß auch das Centrum nicht nunmehr an Streichungen im Kolonialetat herangeht.( Sehr richtig! land geschafft waren.( Sehr richtig! im Centrum und links.) Ge- die Zustände bezüglich des Differenzeinwandes können schähe das nicht, so würde ich darin allerdings eine Schädigung des so fich jetzt haben. links.) Wenn Prinz Arenberg sich daran beteiligt, wird mich das Ansehens des deutschen Volles gegenüber der chinesischen Regierung Der Schaufelretär sprach von den tieftraurigen Verhältnissen der besonders freuen.( Heiterleit.) Auch die Dampferfubventionen für erblicken. Bost. Ich stimme hier der Kritit des Abgeordneten Dr. Bachem in die Kolonien verlangen steigende Ausgaben. Für den Gouverneur Der Herr Reichsschazsekretär hat nun gestern von einer vielen Dingen zu. Auch ohne die ungünstige Stonjunktur wäre das von Kamerun verlangte man von uns zunächst nur ein bißchen Geld Zuschußanleihe von 35 Millionen Mark gesprochen. Damit foll Boftdeficit für 1900 nahezu ebenso groß gewesen, wie jegt.( Buruf zu einem Dampfer,( Heiterfeit.) man nannte es damals Dampfe ein Deficit in dem Ordinarium gedeckt werden. Die Reichs des Abg. v. Kardorff: geradefo, wie bei der Börfe.) Man hat die Spartasse.( Große Heiterkeit.) Bei der Eisenbahn Swakopmund - Windverfassung fieht aber lediglich vor, daß in dem Falle eines außer Entschädigung für die Privatposten und die Neuaufwendungen für hoef hat man uns schlauerweise die Schlußrate wieder in zwei Raten ordentlichen Bedürfnisses" Anleihen erhoben werden können. Die Fernsprechanlagen unrichtig etatisiert. Die Tarife für den Orts- zerlegt. Inzwischen ist ohne weiteres Zuthun der Kostenanschlag für die Wahl dieses Wortes scheint nur zu beweisen, daß man es ausdrück- verkehr sind nur deshalb herabgefeßt, weil man mit der Uebernahme| Usambarabahn, die jetzt von Tanga bis Korogwe führt, gestiegen. lich hat ausschließen wollen, ein Deficit in den ordentlichen der Privatposten gezwungen war, ihre billigeren Tarife einzuführen. Im vorigen Jahre fuchte der Abg. Dr. Arendt Stimmung zu machen Bedürfnissen des Reichs, wie sie im Ordinarium enthalten sind, durch Auch beim Zeitungstarif sind einige Ermäßigungen eingetreten. Was für die Verlängerung der Strecke bis Mombo, indem er von einem Auleihen zu decken. Der Herr Reichsschazsekretär scheint ja andrer sind das aber für Kleinigkeiten gegenüber dem Milliardenetat. Die Missionar erzählte, der jegt ohne Bahnverbindung einen meilenMeinung zu sein, bis ich aber eines Besseren belehrt werde, Ausgaben für Heer und Marine haben sich aber fort- weiten Weg durch einen Sumpf zurücklegen müsse, um zu seiner Dr. Arendt erklärte damals, er wisse, bleibe ich dabei, daß die hier geforderte 8uschußanleihe gefegt gesteigert und in dem Augenblick, wo die Einnahmen Station zu gelangen. verfassungsrechtlich nicht zulässig ist. Der nicht in gleichem Maße steigen, ist die ungünstige Finanzlage vor- daß die Eisenbahn den Sumpf umgehe. Nun, sie geht mitten durch Bundesrat hätte die Verpflichtung seinerseits auf die Beschneidung handen. In den letzten fünf Jahren sind die fortdauernden Aus den Sumpf!( hört! hört! links.) Was für Stoften in Afrika in der Ausgaben zu dringen und dürfte sich dabei nicht immer auf den gaben für Heer und Marine und die Kolonien um 143 Millionen einem Sumpfe verschwinden, kann man sich ja denken. Jetzt lesen Wo hat wir, daß Korogwe ein bekanntes Malaria- Nest ist.( hört! hört! links.) Reichstag verlassen. Entschieden müssen wir uns gegen die Aus- gestiegen, abgesehen von den einmaligen Ausgaben. führungen des Professors Laband wenden, der die Aufhebung der denn der Reichstag auf neue Ausgaben gedrungen? Herr Bachem Der Endpuuft unsrer Eisenbahnverbindung also ist ein bekanntes Malarias in zwei Fällen, bei den Kriegs- Neft.( Unruhe rechts.) Nun sagt man: Von diesem Malaria- Nest müssen Lex Frandenftein fordert. Herrn Laband ist es in dieser Frage hatte ganz recht, mur den Etat nichts angehen und dann das wir wieder freikommen, also die Eisenbahn weiterführen. Es wird ebenso gegangen wie andren Professoren, die aus der Gelehrtenstube invaliden, die hinaus in das öffentliche Leben treten, er urteilt ohne genügende Milliönchen für die Bostassistenten. Nun weiß ich, daß der Schaß- uns mitgeteilt, daß wer die Strecke bis Mombo zu Fuß passiert, ohne Kenntnis der Dinge bont grünen Tisch aus. Die ge- sekretär nicht die selbständige Verantwortung für das Kriegsbudget Gnade der Malaria verfällt; deshalb müsse man mit der Eisenbahn wünschte würde eine Reichs Finanzreform würde ganz falsche trägt, aber er ist doch Finanztechniker und da muß ich ihm den ent- rascher hindurchzukommen suchen. Das sind die afrikanischen EisenRichtung einschlagen, wenn fie mit einer Beseitigung der gegengesezten Vorwurf wie Herrn v. Miquel machen. Miquel war bahn- Projekte.( Seiterfeit.) Früher nannten wir die Ujambarabahn die Clausula Frandenstein begänne.( Reichskanzler Graf Bülow betritt der Schwarzfärber, er ist der Schönfärber.( Heiterkeit.) Bei allen Kaffeebahn. Nun bestätigt sich diese Bezeichnung aber nicht. Das wundert den Saal.) Eine reinliche Scheidung zwischen der Finanzwirtschaft Militärforderungen hat Herr v. Thielmann die Finanglage im rofigsten uns umsomehr, als uns damals in der Budgetkommission in zierlichen des Reiches und der Einzelstaaten ist ganz undurchführbar. Damit Lichte gemalt. Nach 1899 befanden wir uns nach dem Schatzsekretär Täßchen Usambarakaffee tredenzt wurde.( Heiterfeit.) Es war dort würde der Einfluß der einzelnen Bundesstaaten im Bundesrate er auf dem aufsteigenden Aft. 1900 berechnete der Schaufekretär das sogar ein lebendiger Kaffee- Plantagenbefizer zu sehen( Erneute heblich sinken. Jetzt haben sie einen guten Grund, auf eine ver- Steigen der laufenden Einnahmen auf jährlich 51 Millionen, und, Seiterkeit), dieser Herr wollte uns außerdem noch Stakao aus nünftige Beschränkung der Ausgaben des Reiches hinzuwirken. Der fügte er hinzu, wenn es nur die Hälfte ist, so liegt auch noch fein Kamerun und Cigarren aus Neu- Guinea spendieren. Sie wissen gar Als ihm nach dem Flottengesetz die nicht, wie freigebig man den Mitgliedern der Budgetkommission Herr Reichs Schatzsekretär hat das Echredgespenst neuer Steuern Grund zur Besorgnis war. an die Wand gemalt. Ich bin im Gegensatz zu ihm der Meinung, neuen Steuern präsentiert wurden, sagte er, er wiffe gar nicht, was gegenüber ist. Es find uns sogar schon Goldproben vorgezeigt worden. daß wir bei einiger Eparsamkeit auch ohne solche Steuern vorläufig er in der ersten Zeit mit dem Gelde anfangen solle. Noch im Die Anlage dieser Bahn hat uns schon 6-7 Millionen gekostet und auf vorigen Jahre war der Schatjetretär beiter und 100 000 m. Ausgaben auch schon etiva 1/2 Pf. Reinertrag geliefert.( Seiterganz gut auskommen können. Was nun die allgemeine Lage betrifft, so habe ich mich zunächst guter Dinge.( Heiterfeit.) Es sei ja ein Umschwung ein feit.) Weiterhin steht immer noch die Eisenbahn Dar- es- Salaam - Mrgro gefreut, daß gestern mumehr auch von seiten der Regierung jene getreten, aber es sei doch mit Freuden zu begrüßen, im Hintergrund. Jeden Augenblid kann von der Budgetkommission Aeußerung des englischen Ministers Chamberlain, die eine so all- wörtlich mit Freuden zu begrüßen( Große Heiterkeit), ein Bericht an das Plenum, kommen, der den Bau dieser Bahu gemeine Erregung im deutschen Bolte hervorgerufen hatte, eine daß sich der Umschwung im stillen vollzogen habe, nicht mit empfiehlt. Mit den vorgeschlagenen 31/2 proz. Obligationen, deren Der Herr Schatzsekretär weiß Einlösung das Reich zu 120 garantieren wollte, würde das KonBurückweisung erfahren hat. Graf Bülow hat auch über den Drei- einem Krach wie im Jahre 1873. bund gesprochen. Wenn auch der Dreibund die Versöhnung der auch den unangenehmisten Dingen eine erfreuliche Seite abzugewinnen. fortium glänzende Geschäfte machen. Zu diesem Preise könnte das nationalen Gegensäge der 60er und 70er Jahre darstellt, wie er aus( Heiterkeit.) Er hat wirklich ein heiteres Temperament. Das Reichs Reich Geld bekommen, auch wenn die Weltpolitik sich dahin verführte, so wird doch dadurch die Wegnahme des patrimonium petri fajazamt in seiner gegenwärtigen Organisation hat sich nicht bewährt. steigen sollte, den Mond oder den Mars zu kolonisieren.( Heiterkeit.)
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