Achtung, Arbeitslosenzählung!
An die arbeitende Bevölkerung Berlins und der Vororte. bildete Produkt ist weder feft noch flüssig noch gasförmig. Während seiner Entlassung zu sehen, bei der man auf einmal äußerst freundim übrigen Berlin zur Abendzeit alles elektrisch oder im Gaslicht lich wurde". strahlt, ist man hier noch nicht einmal zur Rienspahnbeleuchtung Der Brüsseler Benple", dem wir diese Mitteilung entnehmen, vorgeschritten. Völlig im Dunkeln muß der Wanderer seinem Ziele zu fügt hinzu, die belgische Regierung werde sich gewiß beeilen, dem streben. Nur in einem sind die Anwohner jenes Weges glücklich: fie Dr. Linke Genugthuung zu verfchaffen, wie das Angehörigen großer wiffen nicht, was Buddelei heißt. Keine Straße hält der Magiftrat Staaten gegenüber stets geschehe. Das genannte socialistische Blatt erin Berlin für fabrsicher, die nicht mindestens zweimal im Jahre von innert weiter an eine Reihe Geivaltthätigkeiten, die sich belgischeOrdnungsGrund aus aufgeriffen und zwanzig Meter tief durchwühlt worden wächter in letzter Zeit gegenüber Arbeitern haben zu Schulden kommen ist. Die Straße am Tempelhofer Berg hat, so weit sie überhaupt laffen, ohne daß die Regierung Genugthuung gegeben habe. Mit dieſem zu ergründen ist, dem Altertumsforscher noch jenes Urweltpflaster in Sinweis auf diese merkwürdige Thatsache will weder der„ Peuple " Reibeisenform erhalten, das die Kettenkugeln des dreißigjährigen noch unser Blatt andeuten, daß die belgische Regierung der VerKrieges verschont ließen. pflichtung, im Fall des Dr. Linke Genugthuung zu geben, ents hoben sei.
Der Ausschuß der Berliner Gewerkschafts- Kommission ersucht alle Personen, welche noch im Besige einer 8 äbitarte sind, diese an das Bureau der Stommission, Engel- Ufer 15( Gewerkschaftshaus), einzusenden. In Schöneberg werden die Zählkarten von den Zählern abgeholt. Arbeitslose, welche eine Zählfarte bisher noch nicht erhalten haben, können sich zur Eintragung auf unserm Bureau melden.
V
Der Ausschuß.
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Ein
Wer die Fährlichkeiten dieses Weges glücklich überwunden hat Die Arbeitslosenzählung. und an der Thüre zum Gambrinustempel steht, tann noch lange Mit der Anbringung der elektrischen Fernzündung bei Nachdem am vergangenen Sonntag die 8ählfarten ein- nicht schnurstracks zum Ziele kommen. An der Kaffe hat der Bilger den Straßenlaternen, deren probeweise Einführung die städtische gesammelt worden sind, gilt es jetzt, das Resultat der Bählung fest- awangig Pfennige Eintrittsgeld zu zahlen. Bon weiteren zehn Gasdeputation, wie wir vor kurzem mitteilten, beschlossen hatte, ist zustellen. Diese mühevolle und zeitraubende Arbeit ist jest im Pfennigen wird er für eine Bodzeitung und eine Boduhr ent- nunmehr begonnen worden. An der Ede der Schönhauser- Allee vollen Gange. Als Zählbureau ist ein Saal im Gewert lastet. Dann gehört noch zur Ausrüstung eine Papierkappe, Papier- und Franseckistraße wird gegenwärtig eine Multipler- Centrale herschaftshause eingerichtet, wo zur Zeit etwa 20 Personen unter der Leitung des Genossen Dr. Arons emsig beschäftigt find, das blumen und ein Springaffe, den man an der Strippe zieht. Während gestellt, an welche zunächst eine Anzahl Laternen im Zuge der Schönhauser- Allee angeschlossen werden. Material nach einem genau festgesezten Arbeitsplan zu fichten diese notwendige Equipierung besorgt ist, hat das Ohr sich Eine Erfindung" zur Steigerung der Mieten. und zufammenzustellen. So weit sich bis jekt über allmählich an das Vokal und Instrumentalfonzert gewöhnt, das aus sehen läßt, find die Karten im großen und ganzen dem Saal herausschallt. Ein Dugend Musiker geben alle Reize Paul findiger" Fabrikant eines erfundenen" Gasfernzünders sendet jetzt recht korrekt ausgefüllt. Ein Zeichen, daß die Berliner Bevölkerung Lindescher Tonkunst zum besten; an einem sehr langen Tisch aber an die Berliner Hausbefizer gedruckte Cirkulare, die gleich zu Anfang folgenden für die Mieter sehr erbaulichen Wortlaut haben: Höhere der Aufnahme großes Interesse und Berständnis entgegengebracht führen an die zwanzig junge Leute, von denen man nicht recht weiß. Mieten aus seinen Wohnungen zu ziehen, also mit andren Worten hat. Die Zählfarten sind bereits zum größten Teil im Bureau ein ob es Studenten oder Stadtreifende sind, eine Art Negertanz auf. fein Stapital besser zu verzinsen, ist in Zeiten des geschäftlichen gelaufen, nur einzelne Bezirke stehen noch aus. Das Resultat wird Gine Viertelstunde lang find fie unaufhörlich unter graufigem Niedergangs fehr schiver. Und doch läßt sich das für jeden weitgesondert festgestellt für jeden Vorort, sowie für jeden der Berliner Gebrüll auf und mehrfach ging schon blidenden Hausbesitzer verhältnismäßig leicht erreichen. niedergehüpft; Reichstags Wahlkreise. Dabei ist der vierte Wahlkreis der Musik Musik die Buste aus, aber immer und unfrer Partei Organisation entsprechend in zivei, der sechste immer Man versehe sein Haus mit denjenigen Einrichtungen, welche in vier Bezirke geteilt. Augenblicklich ist man man dabei, wieder mußte fie einspringen, Int das Chaos notdürftig speciell das beffere Publikun anziehen und bestechen! Der die Zählkarten bezirksweise in vier Gruppen zu sondern, wobei im Talt zu halten. Auch schlägt man mit einem Schimmer Erfolg ist zweifellos! Gebotene Bequemlichkeit hat das Publikum die Zahl der Vollbeschäftigten, der in beschränkter von Vernunft mit den Spazierstöcken auf den Tisch, denn dadurch Cirkular konstatiert einen vorhandenen geschäftlichen Niedergang! Welch ein Widerspruch! Das noch stets willig(?) honoriert." Arbeitszeit Beschäftigten, der gänzlich Arbeitslosen, sprigt das Bier, das für die Kehlen dieser Gäste wirklich überflüssig und da soll noch der Wieter eine ihm vom Wirt gebotene Bequem der Kranken und Invaliden festgestellt wird. Wenn diese geworden, aus den Seideln heraus und bannt durch seine Feuchtig lichkeit durch Zahlung höherer Miete willig" anerkennen?! Den Arbeit beendet ist, dann soll nach dem festgesetzten Plan noch eine feit den Staub auf dem Fußboden. Der ganze Lärm aber ist der Hausbefizern wär's ja damit schon recht! Sonderung der vorstehend genannten vier Gruppen nach Berufszweigen vorgenommen werden. Eine Arbeit, die noch viel mehr Ausdruck der Freude darüber, daß man auf dem vorhin beschriebenen Aus dem Kreuzbergviertel wird uns geschrieben: Jm SüdBeit erfordern dürfte, als die, welche augenblicklich geleistet wird. Pfade ohne Lebensgefahr aus Ziel gekommen ist. westen unsrer Stadt herrscht insofern ein großer Uebelstand, als die. Bis Mittwochmittag hatte das Zählbureau die Resultate für Mittlerweile ist es uns gelungen, eines Trunkes habhaft zu bestehenden Berkehrseinrichtungen teine Möglichkeit bieten, den BahnRummelsburg und Lichtenberg festgestellt und dabei werden. Der Stoff ist wirklich gut, aber nicht billig. Vierzehntel hof Großgörschenstraße und die Potsdamerstraße auf geradem Wege folgendes ermittelt: Liter tosten 25 Bf.; ein altertümliches Steingefäß, das einem Gerede zu erreichen. Die Bewohner der Kreuzbergstraße und der östlich; nach zwei Seidel fassen soll, muß mit 50 Pf. bezahlt werden. bavon gelegenen Straßen sind gezwungen, zu diesem Zwed einen Trogdem wird viel getrunken. Das Publikum hat bei aller sehr großen Umiveg zu machen: entweder durch die York - und markierten Rüdigkeit etwas Ehrpuffeliges in fich; Bater, Mutter, Mausteinstraße zwischen den Böschungen der Anhalter Bahn hindurch, die der Stadt Stadt gerade nicht zur aur gierde ge= Tochter und Schwiegerfohn in spe üben sich einmal im holden Gesang reichen, oder über die vom Feld nach Schöneberg führende und reden dann wieder ernsthaft über die Schandwürdigkeit der Hölzerne Monumentenbrücke. Dieser letztere Weg ist recht ungemütlich, Schwindelausverkäufe. Die kleinbürgerliche Selbstgenügsamkeit der des nachts nicht ganz ungefährlich und überdies wegen Reparatur Bockbiergäste zeigt sich auch darin, daß bereits Uhr elf Schluß ge- der Bride häufig gesperrt. Es liegt daher auf der Hand, daß die macht wird. Die Musiker verlassen schleunigst das Podium und das Bewohner der Gegend sehnlichst eine beffere Verbindung wünschen. Dirigentenpult wird von jenem Jüngling erſtürint, der vorhin sich Es hat sich jetzt ein Ausschuß gebildet, der an maßgebender Stelle am eifrigsten im Beitstanz übte. Jetzt hält er unter dem Lärm der um die Herstellung einer Fußgängerbrücke über das Anhalter Bahnaufbrechenden Gäste eine Rede. Wie mag dieser Edle nachdem den geleise zwischen Streuzberg und Großgörschenstraße petitionieren will, damit so eine fast schnurgerade furze Berbindung Tempelhofer Berg hinabgekommen sein? geschaffen wird. Diese würde nicht nur dem tief gefühlten Bedürf=. nisse abhelfen, die westliche und füdwestliche Borstadt Berlins mit einander zu verbinden, sowie den schönen Biktoriapart dem Westen und den Großgörschen - Bahnhof dem Südwesten erst recht zu erschließen, sondern sie würde noch zur Folge haben, daß der neu an gelegte Vororts- Bahnhof in der Yorkstraße, der nur von dieser Straße einen Zugang hat, auch von andren Seiten zugänglich wird.
Haushaltungs- Vorstände:
Arbeitslos
Nicht- Haushaltungs- Vorstände:
126
Beschränkte Krank und Arbeitszeit Invalide
männlich.
242
297
78
weiblich
23
11
24
männlich.
117
69
11
weiblich
48
62
13
Summa:
430
439
Arbeitslos
Beschränkte
Arbeitszeit
männlich
919
925
.
weiblich
110
50
47
männlich. weiblich
423
201
81
187
87
1639
512
Haushaltungs- Vorstände:
Nicht Haushaltungs- Vorstände:
nicht vor.
Summa:
185 1311
Krank und Invalide 297
Das Material des ersten Berliner Wahlkreises ist auch schon zum größten Teil bearbeitet, jedoch liegt das Endresultat noch Da bei amtlichen Zählungen bis jetzt immer nur die gänzlich Arbeitslosen, aber nicht die teilweise Beschäftigten ermittelt worden sind, so ist die Feststellung der Zahl der letzteren, der beschränkte Zeit Arbeitenden, ein besonders wichtiger Teil der gegenwärtigen Statistik, denn, wenn man ein Bild von dem herrschenden Arbeitsmangel gewinnen will, so ist außer der Feststellung der Zahl der böllig Arbeitslosen auch die Zahl derer, die beschränkte Beit arbeiten, unbedingt erforderlich, und deren Bahl ist, wie die vor zeit der letzteren verkürzt ist, das soll nach dem aufgestellten Plan stehenden Teilresultate zeigen, sehr beträchtlich. Wie weit die Arbeitsebenfalls festgestellt werden. Einstweilen läßt sich erst sagen, daß die Beschränkung der Arbeitszeit bei den betreffenden Arbeiterit drei Stunden bis drei Tage pro Woche beträgt.
und
rund
Der Magiftrat beabsichtigt, an den Realschulen ebenso wie an den höheren Lehranstalten Turnlehrer anzustellen, zwar fiir die 1. bis 12. Realschule je einen Behrer mit 26 Pflichtstunden in der Woche. In den neuen Etat für 1902 find 32 000 M. dafür eingestellt. Diejenigen Turnlehrer, die bis zu ihrer Anstellung als Turnlehrer Gemeindeschullehrer gewesen sind, erhalten dieselbe Besoldung, die sie erhalten würden, wenn sie als Vorschullehrer an einer höheren Lehranstalt angestellt würden und rücken ebenso in die höheren Gehaltsstufen auf. Diejenigen Turnlehrer, die nicht bei ihrer Anstellung als solche Gemeindelehrer waren, fangen mit einer Besoldung von 2648 M. an und rücken von da an ebenso im Gehalt auf wie die Vorschullehrer.
Das städtische Krankenhauswefen. Der Stadtverordnete Justizrat Caffel hat folgenden von 40 Stadtverordneten unter zeichneten Antrag bei der Stadtverordneten- Berfammlung eingebracht: " Die Stadtverordneten- Versammlung ersucht den Magistrat um Aus3. Februar d. Js. gegen die städtische Krankenhaus- Berwaltung er funft, ob die im Deutschen Reichstag in den Sigungen vom 1. und hobenen Anschuldigungen auf thatsächlichen Grundlagen beruhen."
Bereits bei einer früheren Gelegenheit hat der Magistrat erklärt, daß troz der schweren von Antric vorgebrachten Anschuldigungen im städtischen Krankenhauswesen alles glänzend dastehe.
werden.
In der Narkose gestorben ist gestern nachmittag die 36 Jahre. alte Frau Marie des Heilgehilfen Baffarge, Brunnenstraße 116. Bei der Entbindung der Frau hatte sich die Notwendigkeit eines ärztlichen Eingriffs ergeben, der nur in der Narkose unternommen werden konnte.. Der Vorschrift gemäß wurden zwei Aerzte hinzugezogen. Fran Basfarge erwachte aber nicht wieder aus der Betäubung. Ein Verschulden trifft die Aerzte nicht.
Die Polizeibehörde erläßt folgende Bekanntmachung: Dem gulegt hier, Sturzeftr. 8, wohnhaft gewesenen bisherigen praktischen rat Mag BIum ist durch Entscheidung des Bezirksausschusses, Abteilung I, zu Berlin vom 31. Mai 1901, bestätigt durch Urteil des als rat entzogen worden. l. Ober- Berwaltungsgerichts vom 5. Dezember 1901, für die Dauer des gegen ihn gerichtlicherseits erkannten Ehrverlustes die Approbation
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Bei den im Laufe des Jahres 1901 in Berlin ausgeführten Maß und Gewichtsrevisionen wurden mit Beschlag belegt und fonfisciert: 76 Waagen, 4721 Gewichte, 110 Hohlmaße, 15 2ängenmaße und 310 Meßwerkzeuge mit bereits faffiertem Stempel, zufammen 5282 Meßwerkzeuge. Von diesen waren geaicht, aber unrichtig: 51 Waagen, 4183 Gewichte, 27 Hohlmaße und 2 Längenmaße; ungeaicht: 25 Waagen, 588 Gewichte, 88 Sohrvere maße und 13 Längenmaße; mit bereits faffiertem Stempel ver sehen: 310 Meßivertzeuge. Die niedrigste Strafe betrug 1 M., die höchste 20 M.
Berliner Asylverein für Obdachlose. Im Monat Janar nächtigten im Männerasyl 21 588 Personen, wovon 10 675 badeten, im Frauenasyl 6024 Personen, wovon 1884 badeten. Arbeits nachweis wird erbeten für Männer: Wiesenstr. 55/59, für Frauen: Füfilierstr. 5.
Auf vielen Zähltarten sind Bemerkungen enthalten wie: Seit 1, 2. 3 Tagen in Arbeit, vorher 3, 4, 6 Wochen arbeitslos. Diese zählen jetzt natürlich zu den Bollbeschäftigten. Ueberhaupt wird bei der Ermittelung des Resultats mit großer Gewissenhaftigkeit jeder Ju dem Befinden des Profeffors Rudolf Virchow ist eine irgendwie zweifelhafte Fall, jede unklar beantwortete Frage aus fleine Befferung eingetreten. Der Patient nimmt leidlich gut geschieden, so daß bei dem Endresultat eher weniger als mehr Arbeitslose wie wirklich vorhanden sind, erscheinen dürften. Ver- Nahrung zu sich und kann in einen Stuhl gesetzt und darin gefahren hältnismäßig groß ist in den aufgeführten Zusammenstellungen die Bahl der Kranten und Invaliden. Es mögen darunter Die gegenwärtige Arbeitslosigkeit wird von mancher Person viele sein, die nicht durch Strankheit arbeitslos geworden find, als willkommene Gelegenheit betrachtet, die Opfer der Geschäftstrife Findige Leute errichten Arbeits sondern die Arbeitslosigkeit benutzt haben, um sich wegen einer unverschämt auszunuzen. schon vorhandenen, nicht gerade schweren Strankheit in Behandlung nachweise auf sehr zweifelhafter Grundlage, erlaffen in hiesigen Lokalblättern Anzeigen verlodenden Inhalts und suchen dann von zu geben. Die Zählung in den Herbergen und Ashlen hat ergeben, Armen, die auf solche Stellenangebote hin im Bureau vorsprechen, daß im städtischen Asyl für Obdachlose in der Nacht vom 1. zum ihren Vorteil zu ziehen. Ein solches Unternehmen ist auch der ArbeitsVon der Leiter in den Lichtschacht stürzte am Mittwoch Kommt dort jemand Mittag gleich nach 12 Uhr der 45 Jahre alte Fensterpuzer Albert 2. Februar 3216 Personen nächtigten, davon meldeten sich 474 als nachweis Wohlfahrt" im Süden der Stadt. beschäftigt und 2742 als arbeitslos. Der Berliner Asylverein hat an und bewirbt sich auf Grund der vom Nachweis in den Zeitungen angegeben, daß in seinem Männerasyl in der Wiesenstraße jede Nacht erlaffenen Anzeigen um eine Stellung, so wird zunächst die wunder- Biegler, der bei dem Reinigungsgeschäft von Rellen in der Alten 700, im Frauenasyl in der Füfilierstr. 150 Personen Unterkunft liche Frage an ihn gerichtet, ob er Vereinsmitglied sei. Natür- Jacobstraße beschäftigt wird. Er hatte seine Leiter bestiegen und war beim Buzen, als die Leiter ausglitt und B. etwa 5 Meter tief fuchen, von denen nach stattgehabten Ermittelungen 90 Broz. lich schüttelt der Arbeitslose verblüfft den Kopf. Dann bebeutet man in den Kellerschacht fiel. Er blieb bewußtlos und blutend liegen und arbeitslos sind. Das würde also eine Bahl von 765 Arbeitslosen ihm, daß er sich in dem Arbeitsnachweise Verein Wohlfahrt" als ergeben. Außerdem wurden Arbeitslose ermittelt in den 4 christ- Mitglied aufnehmen laffen tönne; die Aufnahmegebühr betrage 3 M. mußte vom Steller her aus seiner Lage befreit werden. Mit schweren lichen Herbergen 310, in der Herberge der Bäckerinnung Concordia Mancher ist thöricht genug, die drei Mark, die er besser für Brot Stopfverlegungen wurde er in einem Koppschen Wagen nach einem 130, in zwei andern Bäckerherbergen 69, in der Herberge des angewendet hätte, zu opfern; nach einiger Zeit merit er aber, daß Strankenhaus gebracht. Gewerkschaftshauses 117, in einer Herberge der Fleischer 40, der er das Geld ziemlich unnüz weggeworfen hat. Führt der Arme Schmiede 20, der Barbiere 17, und in fünf kleinen, von Gewerk- dann in seinem Ummut Beschwerde, so wird er an die frische Luft schaften bemusten Herbergen zusammen 46. Das sind in den ge- befördert. Wir hoffen, daß diese kurze Mitteilung genügen wird, nannten Herbergen und Asylen zusammen 4256 Arbeitslose in der Nacht vom 1. zum 2. Februar.
Nachträglich wird uns noch mitgeteilt, daß in Rigdorf nach borläufiger Feststellung 8584 Arbeitslose ermittelt find; außerdem 520 Strante und Juvaliden; die gewerkschaftliche Bählung im De zember hat in Nirdorf mehr als 2000 Arbeitslose ergeben, während bie Polizei kurz vorher nur 700 Arbeitslose ermittelt hatte. Ueber die weiteren Feststellungen des Zählbureaus werden wir unfre Leser auf dem Laufenden erhalten.T
Tokales. Bockbierfest.
unsre beschäftigungslosen Leser vor dem Reinfall mit Unternehmungen dieser zweifelhaften Art zu bewahren.
Der fahrplanmäßige Probebetrieb der Hochbahn wurde gestern zum erstenmale bis zum Unterpflaster- Bahnhof Botsdamer Plag" ausgedehnt. Der erste Zug ging um 5 Uhr 25 Minuten früh von der Haltestelle„ Stralauer Thor" ab und die Züge folgten fich dann in Abständen von 10 Minuten. Nachmittags ruhte der Betrieb, um nach und nach auch das Stredenpersonal einzuüben und hier und da kleine Nachbefferungsarbeiten( an den Weichen, der elektrischen Stromzuführung 2c.) ausführen zu können. In den nächsten Tagen soll der 5 Minuten- Betrieb eingerichtet werden.
Bum Luftschiffer- Unglück. Dr. Linke, der Gefährte des verunglückten Lieutenants von Sigsfeld, ist, wie L'Etoile belge" Es ist nicht so einfach, nach dem Urbock zu kommen. Die Elet - meldet, von Gendarmen in der ärgften Weise gepeinigt trische endigt vor einer Straße, die als ehrwürdige, aber nicht eben worden. Der Verunglückte, der bei seinem Sprung einige, wenn auch anheimelnde Erinnerung aus den Zeiten des dreißigjährigen Strieges nur leichte Verlegungen erhalten hatte, wurde von den erschreckten in die Gegenwart hineinragt. Auf den ziemlich steil hinansteigenden Bauern, die ihm ihre Hilfe anboten, umringt. Da kamen Hüter der Bfad zum Tempelhofer Berg wagt sich weder Sprengwagen nach Ordnung" und nahmen den Fremden in Haft. Im Gefängnis ber Kehrmaschine; Beitungsfeßen aus den verflossenen drei Jahr weigerte man dem durch Hunger und Schreck ganz erschöpften Manne hunderten wirbeln haufenweis im Ostwinde umber und vermengen jede Erfrischung. Er wollte den Angehörigen feines verunglückten fich mit dem Staube und den archäologisch interessanten Kitchen Stameraden telegraphisch Nachricht von dem Unfall geben; auch dies abfällen zu einem Aggregatzustand vierter Ordnung. Das also ge- lau veranlassen lehnte man ab. Einen Arzt bekam Dr. Linte erst bei
Polizeilichen Besuch erhielten am Dienstagabend mehrere verdächtige Wirtshäuser im Centrum der Stadt. Eine der Wirtschaften in der Heiligengeiststraße var dicht besetzt. Aus ihr wurden eine Anzahl gewerbsmäßiger Spieler der Kriminalabteilung eingeliefert. In awei andren benachbarten Lokalen wurden nur zweifelhafte Personen beiderlei Geschlechts angetroffen und zu ihrer ge aneren Besichtigung nach der Revierwache mitgenommen.
Urania. Su mäßigen Preisen werden von den wissenschaftlichen Obers beamten der Urania noch in diesem Quartal eine Reihe gemeinverständlicher ortragskurse abgehalten. Es haben zugefagt die Herren Dr. K. Graff ( 4 Borträge, Freitags:„ Einführung in die Astronomie", Gesamtpreis 1,20 m.) Dr. B. Donath( 7 Vorträge, Freitags:„ Einführung in die Elektrotechnit", 2,10 M.), Profeffor Dr. C. Müller( 6 Borträge, Montags: Ueber die wichtigsten Lebenserscheinungen", 1,80 M.), Dr. P. Schwahn( 8 Vorträge Sonnabends: Grundbegriffe der Mechanit", 2,40 M.), und Dr. G. Naß( 6 Bors träge, Mittwochs:" Grundlagen der Chemie", 1.80 M.). Die Vorträge, welche durch Experimente oder Lichtbilder erläutert werden, beginnen abends 8 Uhr im Hörsaal des Instituts und werden mit Ausnahme derjenigen über Mechanit auch im einzelnen zugänglich und verständlich sein. Die aftronomischen Vorträge werden auf der Sternwarte in der Juvalidenstr. 57/62 abs gehalten. Näheres an der Staffe der Urania Taubenſtr. 48/49.
Im Paffage Theater tritt zur Zeit ein fleines Mädchen auf, ein Stind, das an den Anschlagfäulen als„ fiebenjährige Tragödin" herhalten muß. Das ist geschmackloje Reklame, die im voraus eine ernsthafte Betrachtung der neuesten Sensation erschwert. Bei Licht befeben erscheint Lola Gray, denn so heißt das Kind auf dem Theaterzettel, in einer aus derbem Holz zusammengezimmerten Pantomime. Bajazzo wird von seiner bösen Frau betrogen, und der