r. 43. 19. Jahrgang. 2. Beilage des„ Vorwärts" Berliner Volksblatt. Donnerstag, 20. Febrmar 1902.
Sociales.
Eine Stadt der Bildung.
Die feit fünf Jahren bestehende öffentliche Bibliothek und Lese: halle in Jena hat einen Erfolg errungen, der einzig dastehen dürfte. Wie aus dem Jahresbericht für 1901 hervorgeht, waren in diesem Jahr 88 650 Entleihungen zu verzeichnen, das sind auf jeden Einwohner von Jena und Wenigenjena reichlich 3/2 enfliehene Bücher. Die Bibliothek besitzt gegenwärtig 11 890 Bände.
bertreten.
benußt.
gefordert werden. Nach vorläufiger Berechnung soll ein Koftenaufwand von einer Million Mark erforderlich sein.
And der Berliner Konsumvereinsbewegung wird uns bes richtet: Der Konsumverein Berlin- Nord, E. G. m. b. H., der im Sich geltend machende Bedenken könnten mur sanitärer dritten Geschäftsjahr steht, hat bis Ende Januar d. J. einen Umfat Stralauer Thor lagernden Müll längst Luft und Licht die organische Der Verein, der mit den im September und Dezember v. J. ers Natur sein, die, sollte der Nachweis nicht gelingen, daß bei dem vor dem bon 157 553,35 M. zu verzeichnen. Die Mitgliederzahl beträgt 2148. Desinfektion ausgiebig bewirkt haben, durch eine durchzuführende öffneten fünstliche Desinfektion beseitigt werden könnten. Verkaufsstellen zur Beit sieben befigt, entwickelt sich stetig vorivärts; den vielen Anfragen nach Eröffnung die Borarbeiten beschleunigt. Schnelle Hilfe thut not. Im Interesse der Arbeitslosen erwarten wir, daß der Magistrat neuer Verkaufsstellen kann nur entsprochen werden, Ivenn in dem betreffenden Stadtteil oder Ort mindestens 200 Mitglieder
Jeder fünfte bis sechste Einwohner ist eingetragener Leser. ,, Der Fall Ziethen" dürfte auch jetzt, nachdem Albert borhanden sind und eine bestimmte Summe Geld eingezahlt ist. Die Unter den 3899 männlichen Lefern befinden sich 2151 Gehilfen und 3iethen durch den Tod von seinem 17jährigen Zuchthäuslerleben wirtschaftliche Depression mahnt auch die Konsumvereine zur Lehrlinge aus Handwerk, Industrie und Handel, außerdem 319 Diener, erlöst worden ist, noch nicht zur Ruhe kommen, vielmehr wird von doppelten Vorsicht; einmal kommt in Betracht, daß ohne genügend Kellner, Handarbeiter usw. Die Berufsstatistit ist auch auf die den Berfechtern der Biethen Sache auch nach dem Tode des Ber- Rapital und Mitglieder das Unternehmen gefährdet, zweitene, daß andern Stände ausgedehnt; die Studenten find mit der Bahl 317 urteilten der Kampf für die Rehabilitierung 3iethens und die bie Kaufkraft auch bei einem Teil der Mitglieder angesichts der Auch unter den 1489 weiblichen Lesern stellen die un- Ausmerzung eines behaupteten Justiziertums fortgesetzt werden. schlechten Konjunktur eine minimale ist. Wie ohne Solidarität keine bemittelten Stände das größte Kontingent; im übrigen wird die Unter dem Titel„ Der jetzige Stand des Rechtsfalles Biethen " ver- Organisation bestehen und Großes leisten kann, so ist diese auch Bibliothek verhältnismäßig gleichstart von allen Gesellschaftsklassen öffentlicht soeben Rechtsanwalt Victor Fränki- Berlin eine hoch- Hauptbedingung bei einer Wirtschaftsorganiſation. interessante Broschüre, die unter Beifügung von Briefen Ziethens Die Angst vor der Reinlichkeit. Eine Denkschrift über die In den Räumen der Lesehalle liegen 97 Beitungen aus allen eine quellenmäßige Darstellung des Falles Biethen in seinen einzelnen Hygiene im Barbiergewerbe haben die Vorstände der Berliner , Gegenden Deutschlands ( auch hervorragende ausländische Zeitungen) Stadien giebt und fich bemüht, die außerordentliche Bedeutung dieses Barbier- Innungen, wie der Freien Vereinigung selbständiger Barbiere und 310 Zeitschriften auf. Hinsichtlich der Auswahl des Lesestoffes Falles für das Rechtsleben dem allgemeinen Verständnis dem Polizeipräsidium zugehen lassen. Die Betenten verwird in politischer und religiöser Beziehung die größte Parität nahe zu bringen. Als Novum enthält die Schrift u. a. folgende wahren sich gegen die geplanten polizeilichen Eingriffe in ihren Gebeobachtet. Neben dem Vorwärts" hängt friedlich die Keuz- Thatsache: Es hat sich ein Dreber, Namens August Oderwald, schäftsbetrieb, indem sie behaupten, daß die Gefahr einer KrankheitsBeitung"," Bolts- Beitung"," Frankfurter Beitung"," National- Beitung" geboren im Kreise Bochum , gemeldet und einige protokollarische An- übertragung im Barbiergewerbe sehr gering sei. Sollte behördlicher usw. Die Lesesäle erfreuen sich ebenso wie die Bibliothek einer gaben über den ehemaligen Barbierlehrling Wilhelm gemacht, der seits aber auf einer Verschärfung der hygienischen Vorschriften in sehr starken Frequenz. Probeweise vorgenommene Zählungen er- fich bekanntlich seiner Beit selbst des Mordes an Frau Biethen den Berliner Barbierstuben bestanden werden, will die Denkschrift die gaben einen Durchschnittsbesuch von täglich 300 Benußern. schuldig bekannt hat. Danach habe dieser Oderwald im Jahre 1900 Rontrolle über die Durchführung dieser Bestimmungen den MeisterDie Ausgabe des Instituts stellte sich im Jahre 1901 auf in Iquitos ( Peru ) einen Heizer der Schiffs- Reparaturverft von Bereinigungen überlassen wissen. Zu diesem Zwede wird vorgeschlagen, 16 726,39 M.; darunter befinden sich 8542 M. für Verwaltung, Wesche u. Co., Namens Wilhelm, fennen gelernt, der früher Barbier das Polizeipräsidium möge geeignete Mitglieder der verschiedenen 1307,23. für Zeitungen und Zeitschriften, 8462,38 M. für Neu- gewesen sei. Er habe diesem auf seine Fragen nach Neuigkeiten aus Berliner Barbier- Innungen zu Inspektoren für das M. beschaffung von Büchern, 2224,23 M. für Buchbinderarbeiten. Unter Europa den Tod Liebknechts mitgeteilt, dessen Eintreten für den Barbiergewerbe ernennen, fie mit Beamtenqualität ausstatten den Einnahmen steht der Zuschuß der Karl Zeiß- Stiftung mit Fall Biethen erwähnt und irrtümlicher Weise hinzugefeßt, daß und dergestalt eine Juspektion schaffen, die sowohl persönliche Auto10 000 M. an erster Stelle. Biethen nun auch gestorben sei. Dabei sei Wilhelm fehr aufgeregt rität, als die nötige Fachkenntnis besitzt, um den etwa vorkommenden geworden und habe am ganzen Leibe zu zittern begonnen. Die Mißständen mit Nachdruck entgegenzutreten. Gewarnt wird vor zu übrigen Anwesenden hätten auf die Frage, was denn Wilhelm wohl weitgehenden hygienischen Vorschriften, wie sie bereits stellenweise hätte, geantwortet: Der sei öfter so, er müsse wohl in Deutschland erlassen worden sind und die, wie die Denkschrift erklärt,„ nur dann etwas ausgefressen haben. Der betreffende Mann habe den un durchführbar wären, wenn es möglich wäre, für das Rafieren und verfälschten Elberfelder Dialekt gesprochen. Einem andern Mann Frifieren Preise einzuführen, die etiva denen einer fleinen chirur Namens Hugo Stolz, der den Bericht des Oderwald unterstützt, hat gischen Operation gleichfämen." der betreffende Wilhelm auf die Frage, warum er nicht wieder nach Deutschland zurückkehre, in weinerlichem Tone geantwortet:" Nach Deutschland darf ich nicht wieder hinkommen; wenn ich mal nach Europa kommen sollte, mache ich nach Holland . Hätte ich nur nicht den dummen Streich in Deutschland gemacht!" Eine bei dem Der Direktor der verkrachten Attiengesellschaft für Treber. hat die Auskunft gezeitigt, daß der betreffende Mann sich Wilhelm der Bahn von Paris abgeschoben und bereits am Abend um 634 Uhr tais. deutschen Vice- sonfulat in Iquitos eingezogene Erkundigung trodnung Adolf Schmidt ist Montag, vormittags 8 Uhr, mit. Rowey neune, 1894 als Matrose nach Iquitos gekommen sei, auf der deutsch - französischen Grenzstation Avricourt eingetroffen. 1862 in Hamborn in der Rheinproving geboren jein will und Der Gefangene war bis dahin nicht geschlossen, sobald er jedoch den Die darauf ergangene Bitte an das Konsulat um weitere Mitals ein Deserteur des deutschen Heeres und der Fremdenlegion gelte: teilungen und Maßnahmen ist bis jetzt unbeantwortet geblieben.- Aus der sehr lesenswerten Schrift ist zu ersehen, daß auf Grund neuer Momente ein neuer Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens zu erwarten ist.§ 401 der Strafprozeßordnung legitimiert zu einem solchen Antrag nach dem Tode des Verurteilten deffen Ehegatten, Verivandte auf und absteigender Linie, sowie Geschwister. Die Fränkische Schrift ist in Chr. Limbarths Verlag( Moris Schäfer) in Wiesbaden erschienen.
A18" Arbeitsscheue" find vielfach von rohen Prozen die Arbeitslosen bezeichnet worden. Demgegenüber verdient das Urteil hervorgehoben zu werden, das im Breslauer EtadtverordnetenKollegium über die dortigen Arbeitslosen ausgesprochen wurde. Der Kämmerer Körte sagte in seinem Verwaltungsbericht über die bei den Notstandsarbeiten beschäftigten Arbeitslosen:„ Es muß hervor gehoben werden, daß die Qualität der Arbeitsleistungen eine überraschend gute gewesen ist. Wie von den die Arbeit Leitenden verfichert wird, hat die Arbeitsleistung bedeutend mehr betragen, als in normalen Zeiten bei gleicher Arbeiterzahl."
Der Deutsche Verein für Armenpflege und Wohlthätigkeit wir seine Gahresversammlung am 18. und 19. September in Colmar i. El. abhalten. Auf der Tagesordnung stehen folgende Gegenstände: Bericht der Kommiſſion für Gemeindeſtatiſtit. Die Einrichtung von Notstandsarbeiten und ihre Erfolge. Die Beaufsichtigung der Bieh oder Haltekinder. Die Berteilung der Armenlasten. Die Erweiterung des Handarbeits- Unterrichts für schwachfinnige, taubstumme, blinde und verkrüppelte Personen.
G
Berliner Partei- Angelegenheiten.
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Der Unsinn dieser Ausführungen dürfte wohl am besten darlegen, daß abänderungsbedürftige Mißstände in Barbiergeschäften vorhanden sind.
unterstellt wurde, wurde er gefesselt. Darauf erhielt der Gefesselte deutschen Boden betrat und der Aufsicht der deutschen Beamten, eine kleine Erfrischung und wurde sodann um 7 Uhr bereits in einem Waggon 3. Klasse nach der Stadt Babern transportiert, um im dortigen Gerichtsgefängnis zunächst interniert zu werden. Mittwoch trafen die Staffeler Bolizeibeamten in Babern ein und transportierten Schmidt nach Kassel ins Untersuchungsgefängnis.
Der Herr Doktor. Von der hiesigen Polizei wurde wegen allerlei Schwindeleien der angebliche Dr." Paul Neumann gesucht. Bur Lokal- Lifte. Am Sonnabend, den 8. März cr. veranstaltet Der junge Mann, der hier viel in studentischen Kreisen vers der Gesangverein Maiengruß" eine Festlichkeit im„ Artus - Ein erschreckendes Bild über die herrschende Arbeitsnot lehrte, in der Akademischen Lesehalle eingeführt, jedoch an der Unihof Berlebergerstraße; ebenso hat der Lotterie- Verein Große entrollt der soeben erschienene 33. Jahresbericht des„ Berliner Asyl- bersität nicht immatrikuliert war und von Beruf Zahnkünstler iſt, Hoffnung" in Schöneberg am Sonnabend, den 22. Februar cr., Vereins für Obdachlose". Seit seinem Bestehen hat dieser segens- soll sich während seines anderthalbjährigen Aufenthalts in Berlin in den August a Victoria Sälen", Lutherstraße 31/32, ein reich wirkende Verein nicht weniger als 4 386 966 der Aermsten unter Hochstapeleien haben zu Schulden kommen lassen. Als man ihn Bergnügen. Man versucht, in Arbeiterkreisen Billets zu diesen Ver- den Armen vorübergehend Schutz gegen Obdachlosigkeit gewährt. gestern im Universitätsgebäude anhielt und zur Wache bringen gnügungen abzusetzen. Da beide Lotale zu Berfammlungen für Die wirtschaftliche Krisis und die in ihrem Gefolge einherschreitende wollte, stieß er seine Verfolger zuria und entlam auf der Straße. die Arbeiterschaft nicht zu haben sind, so weise man die an- Arbeitslosigkeit haben aber während des verflossenen Jahres in den wie es heißt, ist er der Sohn eines berüchtigten internationalen gebotenen Billets zurück und meide strengstens diese Vergnügungen. Asylen des Vereins deutlichere Spuren denn je zuvor hinterlassen. Schwindlers. Er wird mittlerweile wohl schon Berlin verlassen Die Lokalkommission. In keinem der 33 Jahre war der Ansturm ein so gewaltiger wie haben. Erster Wahlkreis. Heute abend 81/2 Uhr wird der Reichstags. 1901. Jm Männer Asyl stieg die Besucherzahl von 249 000 auf Berhaftet wurde gestern der 36 jährige, etatsmäßig angestellte Abgeordnete Dr. Herzfeld in den„ Kurhallen" unter dem Bahn- nahezu 252 000, im Frauen- Asyl von rund 46 000 auf 63 000! Briefbote S. Hoffmann vom Postamte in der Marburgerstraße. hof Bellevue über„ Die Politit der Socialdemo- und gerade die im kräftigsten und produktivsten Alter Stehenden Es wird ihm zur Last gelegt, auf einem Bestellgange in der Nante fratie" sprechen. Um zahlreichen Besuch bittet bildeten die weit überwiegende Masse der Asylisten; denn straße sich gegen ein 18 jähriges Dienstmädchen sittlich vergangen zu Der Vorstand des Wahlvereins. weit über die Hälfte aller Obdachlosen standen in dem Alter von haben. Er wurde deshalb gestern früh, als er von seinem ersten Charlottenburg . Die Mitgliederversammlung des Wahlvereins 20 bis 40 Jahren! Ein deutlicher Beweis dafür, daß vorwiegend Bestellgange nach dem Postamte zurückkehrte, von zwei Kriminalfindet in diesem Monat nicht statt. die herrschende Arbeitslosigkeit die Erklärung für diese beamten in Empfang genommen und nach dem UntersuchungsSchöneberg. Unfre Parteigenossen machen wir nochmals auf dem Massenandrange gegenüber Abhilfe schaffen können: Das Frauen heiratet und Vater von vier Kindern. Schöneberg . Unsre Barteigenoffen machen wir nochmals auf traurigen Berhältnisse liefert. Zur Not hat ja die eifrige Verwaltung gefängnis Moabit abgeführt. Der Verhaftete ist seit acht Jahren vers die heute von vormittag 11 bis nachmittag 7 Uhr stattfindende Asyl konnte ausgebaut und auch das Männer- Asyl sollte erweitert Stadtverordneten Ergänzungswahl im vierten werden. Allein, auch auf die finanzielle Kraft des Vereins war die Der Unfall eines Segelschlittens, welchem beinahe vier BerBezirk aufmerksam und erwarten, daß sämtliche Wähler ihre allgemeine wirtschaftliche Lage von ungünstigstem Einflusse: die fonen zum Opfer gefallen wären, verursachte vorgestern auf dem Stimme abgeben für unsren Kandidaten, Maurer Karl Panser. Ausgaben stiegen, die Einnahmen gingen erheblich herab. Das Er- Müggelsee großes Aufsehen. Dortselbst waren mehrere Fischer beim Adlershof . Heute, Donnerstag. abends 8% Uhr: Außer- gebnis des Jahresabschlusses repräsentiert sich leider in einem Eisfischen thätig, sie hatten bereits eine größere Oeffnung in das ordentliche Generalversammlung des Wahlvereins im Lokal von Deficit von 6175., es wäre noch bedeutend größer, wenn nicht Gis geschlagen und waren im Begriff, das" Fischnetz in das Waffer Scheer, Köpenick . Tagesordnung: Vortrag des Genossen Kreplin die sänftlichen Legate des Jahres in Höhe von 35 842 m. verbraucht zu lassen, als ein mit vier Personen besetzter Segelschlitten mit un über das Drama". Es folgen dann Beratungen über die bevors worden wären. Der Verein bittet daher seine Freunde dringend, stehende Gemeindevertreterwahl.
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Reinickendorf . Sonnabend abends 81/2 Uhr findet die monatliche Mitgliederversammlung im Boruffia- Bart", Provinzstraße 70, statt. Genosse Schumacher referiert über„ Die Errungenschaften des 19. Jahrhunderts".
Lokales.
heimlicher Geschwindigkeit herangesaust tam. Trotz der Zurufe der Fischer vermochte der Schlittenführer das Gefährt nicht mehr aus der Bahn zu lenten, und so fauste es in die abgegrenzte Fläche der Gisöffnungen. Der Schlittent lief sich im Gife feft, während, die vier Insassen durch den heftigen Stoß ins Wasser geschleudert wurden. Glücklicherweise gelang es den Fischern, die unvorsichtigen, Sportsfahrer dem kalten Bade zu entreißen, so daß sie mit dem
nicht zu vergessen, daß die Anforderungen an die Asyle stetig wachsen. Zur Neuorganisation der Berliner Gemeindeschule. Stadtschulrat Gerstenberg hat am Dienstag auch vor dem Verein Berliner Boltsschullehrerinnen" über den neuen Lehrplan der Gemeindeschule gesprochen. Auch dieser Verein hat sich, in Uebereinstimmung mit dem fürzlich vom Berliner bloße Schreden davonkamen. Lehrerverein" gefaßten Beschluß, gegen das System der fieben lassenstufen mit aufgefeßter Oberklasse Mit dem Leben gebüßt hat am Dienstag der Arbeiter. Eine Schäbigkeit. Das Berl. Tagebl." bringt einen Bericht erklärt und an der alten Forderung des wirklich achtstufigen Schul - Hermann Schulz die auch unter Erwachsenen verbreitete Unfitte, fiber eine Versammlung im freifiumigen Luisenstädtischen Bezirks- systems festgehalten. Leider ist jetzt nicht mehr darauf zu rechnen, sich gegenseitig im Scherze zu hänseln und zu stoßen. Sch. war in verein, in der Abg. Kopsch, Mitglied der freisinnigen Volkspartei, daß die nur zu begründeten Proteste der Lehrerschaft irgend welchen der Färberei von Haade, Mühlenstraße 69, beschäftigt. Als er fich behauptet habe, daß sogar socialdemokratische Abgeordnete" die Erfolg haben werden. Die Schuldeputation ist mit der Sache fertig gestern in der angedeuteten Weise mit Arbeitsgefährten während der Kritik unsres Parteigenossen Antrid an den Berliner Kranken- und dabei bleibt es. Die Zukunft wird es lehren, daß sich hinter Frühstückspause die Zeit vertrieb, stürzte er plöglich nieder und blieb häusern mißbilligt hätten und daß ein socialdemokratischer Ab- diesem Oberklaffen- System nichts andres als die kleinlich ft besinnungslos liegen. Er hatte innere Verlegungen davongetragen, geordneter geäußert habe:" Diefe Mitteilungen find widerwärtig und Sucht zu sparen verbirgt zu sparen auf Kosten der denen er noch an demselben Tage erlag. schaden mehr als sie nügen". Jugend, die die Gemeindeschule besucht.
Die socialdemokratische Reichstagsfraktion hat sich, wie wir mitteilen können, mit diesen Aeußerungen des Herrn Kopsch beschäftigt. Sie hat einstimmig festgestellt, daß von irgend welcher Mißbilligung der Kritik des Genossen Antrick feinerlei Rede sein kann, daß sie vielmehr das Vorgehen desselben als durchaus nützlich und im Interesse der Allgemeinheit und der Kranken liegend erachtet. Wir fügen diesen Feststellungen der Fraktion hinzu, daß es als eine Schäbigleit fondergleichen zu erachten ist, wenn ein Abgeordneter private Aeußerungen, auch wenn solche gefallen wären, derartig öffentlich ausnutzt, wie es Herrn Ropich beliebt.
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Schwer verunglückt ist am Dienstagabend der nahezu 60jährige Eine zweite Milchkonferenz hat im Landwirtschaftsministerium und Oderbergerstraße den Fahrdamm überschreiten wollte, sah er Arbeiter Wilhelm Tornow. Als er an der Ecke der Eberswalderstattgefunden. Es beteiligten sich daran u. a. der Landwirtschafts - einen Mörtelwagen auf sich autommen. Noch ehe er ausweichen minister v. Podbielsti und Oberpräsident v. Bethmann fonnte, erhielt er von der Deichfel einen so beftigen Stoß vor die Düppel und als Vertreter der Milchhändler die Herren Ließ und Brust, daß er schwerverletzt nach dem Krankenhause Friedrichshain weg, ferner als Bertreter der Landwirte Herr Ning nlay. Nach dem Bericht, den Herr Lulah in der Versammlung geschafft werden mußte. des Vereins der Milch pächter erstattete, steht der Landwirtschaftsminister ganz auf feiten der Milchverteurer. Herr v. Bobbielsti flir ein Blindenheim veranstaltet, treibt gegenwärtig im Westen Ein Kollektenschwindler, welcher seine Sammlung angeblich glaube nicht, daß die Abschaffung der Wollmilch und deren Berlins fein Unwesen. Borgestern nachmittag sprach der etwa Ersatz durch eine Mischung die Berliner Milchversorgung verschlechtern 28jährige junge Mann bei einem Kaufmann in dem Hause Kulm Beschäftigung für Arbeitslose. Die Parkdeputation werde. Man habe sich auch, trotz aller Bemühungen der Vertreter straße 3 vor, der auch bereit war, eine Spende für die armen beschäftigt sich seit einiger Zeit mit Plänen der Werbefferung und des Milchhandels, nicht auf eine Aenderung des§ 4 der Verordnung Blinden zu geben, jedoch die von dem Sammler mitgeführte amtErweiterung der Wege und Anlagen des Treptower Partes eingelassen, der die Vollmilch zu Gunsten der Marktmilch abschaffe. liche Legitimation genauer in Augenschein nehmen wollte. Der und des anschließenden Plänter Waldes. Diese Beratungen haben Für Kaffeefahne wurde ein geringster Fettgehalt von 10 Prozent, Bursche ergriff die Flucht und entkam leider trotz der sofort aufdem Magistrat Anlaß gegeben, Erwägungen darüber anzustellen, ob für Schlagsahne ein solcher von 25 Prozent festgefeßt. Die Bei genommenen Verfolgung. die weitere Ausgestaltung der Anlagen des Treptower Parks und behaltung des§ 4 mache die Verordnung für den Milchhandel un des Plänter Waldes eine passende Gelegenheit böte, in umfassender annehmbar. Weise Arbeitsgelegenheit zu schaffen. Die Versammlung der Milchhändler nahm eine Resolution an, die führenden Arbeiter vornehmlich Erdarbeiten sein würden, so würde einen scharfen Protest gegen die von Herrn v. Bobbielski im Abgeordnetendie zu schaffende Arbeitsgelegenheit den von der Krise am schwersten hause über den Milchhandel gemachten Ausführungen enthielt. Sie Betroffenen, den ungelernten Arbeitern, zu Gute tommen. Ueber die in Aussicht genommenen Arbeiten hören wir, daß ge- genommen und nichts hinzugefeyt werden darf, den Berlinern er plant ist, eine Anlage ähnlich des Leipziger Scherbenberges im halten bleibt". Mitgeteilt wurde, daß das Deficit der Milchcentrale Treptower Part anzulegen, dabei auch analog wie in Leipzig das am 1. Oktober v. J. nicht 18 000 m., sondern schon rund 50 000 m. gleiche Material zri verwenden. Letzteres liegt in Gestalt eines betragen haben soll. Sie habe 18 000 m. Schulden gehabt und die mächtigen Müllhaufens auf dem städtischen Abladeplatz vor dem Einzahlungen in Höhe von 30 000. zugefeßt, was einer Unter Stralauer Thor. Estehen einer Verwendung des Mülls zu dem bilanz von 50 000 m. gleichkomme. Inzivischen soll diese Unterbilang beabsichtigten Zweck Bedenken nicht entgegen, dann soll nach der Ab- eine bedeutende Steigerung erfahren haben. Die Erkenntnis von ficht des Magistrats her Stadtverordneten- Versammlung unverzüglich dieser ungünstigen Lage habe schon viele Bauern zur Fahnenflucht wo sich der Theaterarzt mit noch einem zweiten um die Bes ein Vorlage zugehen, in der die Mittel zur Ausführung des Planes veranlaßt.
Da die auszu
Jugendliche Schwerenöter. Jim Vorgarten einer höheren Mädchenschule in einem Vororte, so erzählt die„ Tägliche Rundschau", fab man kürzlich morgens hoch oben an der Flaggenstange ein Fahnentuch flattern, deffen eine Seite ein von einem Pfeil burchbohrtes Herz zeigte. Die andre Seite trug die Inschrift:„ vivant virgines". Wer diese Flagge gehißt hatte, war noch nicht festaustellen. Man vermutet aber die Thäter in den Besuchern eines nahen Gymnasiums.
Im Theater gestorben ist vorgestern abend die 64 Jahre alte Gattin des Kaufmanns Wittstock aus der Weinstr. 31. Das Chepaar hatte sich faum im Zuschauerraum des Schiller- Theaters niedergelaffen, als die Frau umfiel. Man brachte sie in die Garderobe, wußtlose bemühten. Jede Silfe blieb vergeblich, nach zehn