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Nr. 44. 19. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Freitag, 21. februar 1902.

Reichstag  .

148. Sigung vom Mittwoch, 20. februar 1902, nachmittags 1

hr.

so zu

daß derjenige, der Socialdemokrat ist, nicht verpflichtet ist, zu dienen, fraten unter seinen Arbeitern für die geschicktesten erklären wird. Hat doch dann werden wir darüber reden können. Heute aber sind gerade auch Herr v. Caprivi im Jahre 1893 meinem verstorbenen Genoffen die tüchtigsten Soldaten häufig Socialdemokraten( Lachen rechts), Grillenberger gegenüber ausdrücklich erklärt, daß seine Erfahrungen die tüchtigsten, denen sogar Chinadenfmünzen an mit der Socialdemokratie im Heere die allerbesten seien, daß Am Bundesratstische: v. Go Bler. geboten werden. Von den Leuten, die sich Vaterlandsfreunde gerade sie sich ihrer Pflicht durchaus gewachsen zeigten. Ich wünschte, nennen, geizen viele nach einer Denkmünze, aber sie erhalten sie es käme nie dazu, aber ich kann Ihnen sagen, Sie werden eines Die zweite Beratung des Militär- Etats wird fortgesetzt nicht. Dem Socialdemokraten aber wird sie angeboten, doch er schlägt Tags noch froh sein, wenn Ihnen socialdemokratische Fäuste zur ( Titel Gehalt des Kriegsministers). sie aus.( Bravo  ! bei den Socialdemokraten.) Verfügung stehen.( Bravo  ! bei den Socialdemokraten. Lärm rechts.) Abg. Eickhoff( frs. Bp.) Abg. Kopsch( frf. Vp) bemängelt die Bergebung der Kantinen Herr v. Goßler hat seine gestrige Rede zu einem sehr bringt einen Fall aus Worbis   zur Sprache. Bei der Kontroll- an Generalpächter. Bei der Kantinemvirtschaft biete der Großbetrieb heftigen Ansfall gegen die Socialdemokraten benutzt. Stadthagen  versammlung im vorigen Frühjahr hatte der Rittmeister Krüger nicht ausschlaggebende Vorteile. Der Kantinenwirt müsse mit den hat ihm ja bereits gedient, aber ich will noch einige Worte das Kommando Rührt Euch!" gegeben. Da wandte fich Soldaten in intimer Fühlung stehen. Bei der Generalpacht hat den hinzufügen. Was giebt dem Kriegsminister das Recht zu der Be­der Lehrer Thilo halb zu seinem Nachbarn, ohne die Löwenanteil des Gewinnes nicht der Soldat, hauptung, wo nimmt er den Beweis her für sein Wort, wir liebten Lippen zum Sprechen geöffnet zu haben. In diesem sondern der Pächter. Es müsse auch Vorsorge getroffen werden, unser Vaterland nicht mud wir befäßen gar kein Vaterland. Als Augenblick faßte ihn der Rittmeister an der Brust, zog ihn aus dem daß nicht minderwertige Waren in den Kantinen verkauft werden. Deutsche   gehören wir nach Deutschland  . Daß Herr v. Goßler froh Glied und sagte zum Feldwebel: Schreiben Sie den Kerl auf, der Die Generalpacht entspreche nicht dem Versprechen der Verwaltung, wäre, wenn wir Deutschland   verließen, will ich ihm recht gern hat im Glied gesprochen. Auf die Beschwerde des Lehrers sagte der Mittelstandspolitik zu treiben. Principiell veriverfe er überhaupt die glauben, er wäre vielleicht auch bereit, die Auswanderungs­Rittmeister: Auf der Kinderschule könnt Ihr schwagen, Kantinenwirtschaft, aber da sie nun einmal eingeführt sei, müsse kosten zu tragen.( Heiterkeit.) Es fällt uns aber gar nicht hier aber habt Ihr das Maul zu halten!( hört! hört! links.) man sie so gestalten, wie sie dem Soldaten am meisten nüße. ein, auszuwandern, ivir bleiben im Lande und nähren Dieser Vorgang spielte sich auf offener Straße ab vor den Generalmajor von Einem: Im Allgemeinen steht die Militär- uns redlich und fuchen seine Einrichtungen Augen der Schüler jenes Lehrers. Der Rittmeister sagte dann verwaltung auf dem Standpunkt des Vorredners. Nur acht Kantinen verbessern, daß dieses Vaterland allen Deutschen  später zu dem Lehrer: Gerade weil sie Lehrer sind, sollen Sie sind noch an große Firmen verpachtet. Die Zahl solle noch weiter lieb wird, damit so verwirklicht werde, was Fichte in seinen bestraft werden".( hört! hört! links.) Der Lehrer mußte gemindert werden. ,, Reden an die deutsche Nation" als sein politisches Testament nieder­sich dann einer mehrstündigen Verhandlung unterwerfen, das Abg. Gröber( C.): Der Kommissar Herr Romen hat uns gelegt hat: Und so wird von den Deutschen   aus erst dargestellt Resultai war jedoch seine Freisprechung, über die Vergestern eine Auffaffung des Reichs- Militärgerichts mitgeteilt, über werden ein wahrhaftes Reich des Rechts, wie es noch nie in handlung wurde ihm Schweigen auferlegt.( hört! hört! hat es wahrhaftenen fart, Das Reichs- Militärgericht der Welt erschienen ist, in aller der Begeisterung für Freiheit des Tints.) einem andren Falle fuhr derselbe Rittmeister erklärt, daß der Gerichtsherr Bürgers, die wir in der alten Welt erblicken, für Freiheit, ge feine Leute an: Ihr steht ja ta wie Blödsinige, Ihr Sammel. nach Einleitung der Untersuchung noch selbst Ermittelungen gründet auf Gleichheit alles deffen, was Menschenantlin Wenn man mit diesem Falle die bekannte Thatsache vergleicht, daß angestellt hat. Das ist meiner Meinung nach ganz unzulässig und trägt."( Bravo  ! bei den Socialdemokraten.) Das haben Sie nicht ein andrer Lehrer feine Strafe in Sprizenhause verbüßen verstärkt die Bedenken gegen die Institution des Gerichtsherrn. Das fertig gebracht, das hat die bürgerliche Gesellschaft nicht fertig ge­mußte, so muß man den Eindruck bekommen, als bestehe bei vielen ist eine überaus wichtige Frage, die über den einzelnen Fall hinaus- bracht, das aber werden wir Socialdemokraten fertig bringen.( Leb­Offizieren eine gewisse Boreingenommenheit gegen die geht. Die Militärſtrafgerichts- Ordnung kennt den Unterschied zwischen hafter Beifall bei den Socialdemokraten. Lärm und Lachen rechts.) Lehrer. Ich bitte den Herrn Kriegsminister den von mir an­richterlicher Untersuchungshandlung und militärpolizeilichen Unter- Abg. Graf v. Roon( f.): Vielleicht ist dem vielbelesenen Herrn geführten Fall untersuchen zu lassen. suchungen nicht. Das hat seinen guten Zweck. Die Erhebungen Bebel das Sprüchlein bekannt: Wer Recht behalten will, und hat Generallientenant v. Tippelskirch: Auf den angeführten sollen nach dem Willen des Gesezes nur von Sachverständigen nur eine Zunge, Behält's zulegt gewiß." Auf die Ausreden des Fall kann ich nicht eingehen, da mir das Material fehlt, eine Unter- ausgeführt werden.( Sehr richtig! im Centrum.) Daher ist es dem Herrn Bebel will ich mit Rücksicht auf die Geschäftslage des Hauses uchung wird erfolgen. Der andere erwähnte Lehrer hat seinen Gerichtsherrn und damit auch dem Inhaber der Kommandogewalt, nicht eingehen, sonst fürchte ich, daß dem Kriegsminister auch heute Militärarrest nicht im Sprizenhaus sondern im Militärarresthaus in denn das ist dieselbe Person, nicht gestattet, selbst Erhebungen zu noch nicht sein Gehalt bewilligt wird.( Lachen bei den Social­Konig verbüßt. Auf eine frühere Anfrage des Herrn Abg. Graf veranstalten. Ich bitte den Herrn Kriegsminister, diesem Punkte, demokraten.) Oriola erwidere ich noch, daß das Kriegsministerium sich stets auf der von größter Tragweite ist, seine besondere Aufmerksamkeit zu den Boden der Entscheidungen des Reichsmilitärgerichts stellt. widmen. Es würde eine grenzenlose Verwirrung anrichten, wenn Abg. v. Brockhausen( f.): Herr Kunert hat den toten es weiter einem Offizier gestattet wäre, als Inhaber der Kommando­Rittmeister Krofigt einen Feigling genannt. Dies war schon gewalt eine Handlung vorzunehmen, die ihm in seiner Eigenschaft an fich ganz unberechtigt, höchstens kann man von Roheit als Gerichtsherr verboten ist.( Sehr richtig! im Centrum.) in dem Falle des Rittmeisters Strofigt sprechen. Es wäre aber überhaupt richtiger, die Toten ruhen zu lassen, ich erinnere

tommt.

müssen auch diese berücksichtigt werden.

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für

Abg. Bebel( Soc.):

Abg. Frhr. v. Hodenberg  ( Welfe): Wir wünschen, daß die Soldatenmißhandlungen möglichst eingeschränkt werden. Sie sind auch thatsächlich eingeschränkt worden, aber es tommen noch genug vor. Redner führt eine Anzahl Fälle von Mißhandlungen in Braunschweig   und Hildesheim   an und bedauert, daß er wegen Kürze der Zeit dem Kriegsminister sein Material nicht vorher habe zur Verfügung stellen können. Die Mißhandlungen würden zum Teil verschuldet durch den ungenügenden Nachwuchs an Unteroffizieren. Wenn der Kriegsminister eine Befferstellung der Unteroffiziere bean­tragen würde, wäre Redner bereit, sie zu bewilligen.

Abg. Kunert( Soc.):

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Sie nur an Lassalle und seine Stellung zum Duell. Vor Auf die Anfrage meines Freundes Stadthagen   hat der allem müssen wir Wahrheitsliebe auch von den Socialdemokraten Herr Kriegsminister noch nicht geantwortet. Ich schließe aus seinem verlangen. Es ist aber nicht wahr, wenn Herr Bebel behauptet, er Schweigen, daß er nicht geneigt ist, uns einen Kommentar seines wolle nicht den Offiziersstand diskreditieren, in der That hat die Erlaffes zu bieten. Freilich dürfte es außerordentlich schwer sein, Redner bespricht die Duellfrage und verteidigt die ganze Agitation der Socialdemokratie feinen andern Zweck dem Erlaß überhaupt eine Deutung zu geben, die seine mißbräuchliche Corps. Die Corps, die er kenne, erzögen ihre Mitglieder so, daß als den ganzen Beamtenstand, das Heer und damit auch die Anwendung ausschließt. Ich halte den Erlaß überhaupt für un- fie lernten, Direktion zu üben. Auch die Wahrheitsliebe werde ge­Monarchie zu diskreditieren. Noch auf dem letzten Parteitag gefeßlich und zwar vom Standpunkt der Gleichberechtigung aller pflegt und direktionslose Mitglieder" aus diesen Corps ausgeschlossen. hat Herr Burm erklärt, seine Partei gebe durch die Ablehnung des Bürger. Es darf nicht zweierlei Recht geben für Social- Die Wahrheit zu sagen und zu bekennen sei mutiger, als sich vor Budgets ihren grundsäglichen Gegensaz gegen den demokraten und Nicht- Socialdemokraten, weder die Pistole zu stellen. tapitalistischen Staat Ausdrud. Redner wendet sich innerhalb noch außerhalb des Heeres. gegen die zweijährige Dienstzeit, unter der es namentlich bei der Ich komme nun zu den Angriffen des Grafen Roon. Ich Ich bin gestern vom Kriegsminister schwver angegriffen worden Artillerie sehr schwierig geworden sei, die Truppen ordentlich Stellung gegenüber dem heutigen Staate auseinanderzufeßen, meisters Serofigt ist mir ganz gleichgültig. Aber in dem Artillerie sehr schwierig geworden sei, die Truppen ordentlich halte es eigentlich für leeres Strohdreschen, ihm unsre principielle und muß ihm noch einige Worte widmen. Die Person des Ritt­auszubilden, bedauert die Fortlegung der Garnisonen auts vielen fleinen Städten und wünscht bei der Natural- die habe ich schon oft genug dargelegt. Zwischen seiner und meiner besonderen Fall kommen wir mit dem Grundfag de mortuis nil verpflegung der Truppen größere Berücksichtigung der land- Auffassung liegt freilich ein so tiefer Abgrund, daß wir uns nie nisi bene nicht aus. Es kommt darauf an, feinen Charakter wirtschaftlichen Verkaufsgenossenschaften.( Bravo  ! rechts.) verständigen werden. Seine Weltanschauung geht nach rückwärts, festzustellen, um den Vorgang in der Reitbahn zu erklären. Generallieutenant v. Heeringen: Die Heeresverwaltung fauft unire nach vorwärts.( Widerspruch rechts.) Graf Roon warf uns Der Minister hat den Rittmeister v. Krosigt als Soldat belobt. Ich ihr Getreide daher wo sie es am besten und preiswertesten be- wieder vor, wir diskreditieren die Armee durch unire Kritik der Miß habe hier der Revisionsverhandlung beim Reichsmilitär­Die Proviantämter find angewiesen vor allem aus erster handlungen. Nun, die Armee diskreditiert sich felbft dadurch, gericht beigewohnt und dort aus den Atten gehört, daß er Hand zu kaufen, innerhalb dieser Grundsätze werden die Genoffen- daß solche Dinge in ihr vorkommen.( Sehr richtig! bei den die Unteroffiziere als Clowns bezeichnet hat. Die so be­schaften insofern berücksichtigt, als sie zu den Produzenten gerechnet Socialdemokraten.) Die Empfindungen der bürgerlichen handelten Unteroffiziere lassen ihren Unmut werden. Eine Anweisung, daß die Proviantämter sich grundsäglich Parteien für diese zum Teil bestialischen Mißhandlungen haben sich untergebenen aus. Krosigk blamierte die Unteroffiziere an eine Centralstelle wenden und nur dort kaufen, kann ich nicht in im Laufe der Jahre abgestumpft. Während früher die Vertreter aller häufig. Gegen den alten Marten war Krosigk   sehr Aussicht stellen. Wenn von Händlern billigere Angebote vorliegen, Parteien in der schärfsten Weise solche Fälle verurteilten, geschieht schroff, auch das Verhältnis zu Hickel und den jungen Marten war heute nichts mehr dergleichen. Charakteristisch war die Aeußerung sehr ungünstig. Das ist alles aftenmäßig verlesen worden. des sächsischen Vertreters Krug zu Nidda  . Er meinte, in einem Fall Der Vorsitzende des Gerichtshofes war offenbar ein wohlwollender Abg. Stadthagen  ( Soc.): hätte es sich ja nur um Stöße, um Ohrfeigen usw. gehandelt, das Mann, aber aus Standesvorurteilen faun er nicht heraus. Die That­Der friegsministerielle Erlaß vom 2. Jamar 1894, der den seien doch nur kleinere Mißhandlungen. Vergegenwärtige man sich sache, daß Herr v. Alten als Gerichtsherr Ermittelungen angestellt Soldaten jede Bethätigung socialdemokratischer Gesinnung verbietet, demgegenüber, wie seiner Zeit Friedrich der Große   über hat, fand gar keinen Anstoß. Mein Urteil über den Rittmeister ist bereits schon häufig behandelt worden. Bei Gelegenheit des Falles solche Dinge dachte. Damals, also zu einer Zeit, wo die Krosigk muß ich aufrechterhalten. Mihhandlungen ab­Friese, der auf Grund dieses Erlasses verurteilt wurde, weil er sich Kulturansprüche viel geringer waren, und weigerte, einen Meineid zu leisten, haben sich bereits fast alle das aus Söldnern bestand, verbot Friedrich seinen Offizieren bleibe ich. Auch mein Parteigenosse v. Vollmar, der gewiß mit in einem Seer, folut wehrlofer Menschen sind ein Zeichen von Feigheit. Dabei Parteien dieses Hauses gegen die ganz unhaltbare Aus- sogar den Gebrauch von Schimpfwörtern. Ebenso sagte der General den militärischen Ehrbegriffen vertraut ist, hat im bayrischen Land­legung dieses gefeßlichen Erlasses gewandt. Ich habe aber min v. Rollendorf in jener Zeit:" Seine Majestät haben teine tage gesagt: Einen Wehrlosen zu beleidigen, scheint für manchen einen noch viel ungeheuerlicheren Fall anzuführen. In Schlingel, Canaillen und Hunde im Dienst." So schrieb Offizier feine Verlegung der Ehre zu sein, und doch kann ich mir Herne   wurde Anfang vorigen Jahres ein Handwerker man vor 120 Jahren! Heute aber wären wir schon froh, wenn nichts so chrloses denken als bewuste Beleidigung eines Namens Dittmann zu einer achtwöchentlichen Nebung einberufen. nur schiere Mißhandlungen verboten würden. Bei dieser Gelegenheit wurde ihm die China Denkmünze an Menschen, der nicht im stande ist, sich zu verteidigen.( Sehr Graf Noon ist wiederholt auf die Schrift des von mir er richtig! bei den Socialdemokraten.)- geboten, deren Annahme er aber ablehnte mit der Be- wähnten deutschen   Offiziers zu sprechen gekommen. Er scheint den die polnische Fraktion gegen mich ausgespielt. Ich glaube nicht, daß Der Herr Kriegsminister hat, gründung: Ich bin überzeugter Socialdemokrat Eindruck gewonnen zu haben, als wenn diese Schrift zu Gunsten der er bei den Polen   Glück damit gehabt hat. So viel ich gehört habe, und kann es mit meiner Gesinnung nicht vereinbaren, Socialdemokratie abgefaßt sei. Sie ist aber durchaus von Ihrem hat dann der Herr Kriegsminister gesagt, die Socialdemokraten haben kein eine solche Dekoration anzunehmen." Darauf wurde dieser patriotischem Standpunkt aus geschrieben; aber wir sind objektiv Waterland zu vergeben. Nun die Polen   haben auch kein Vaterland Mann unter Anklage gestellt, die dahin geht, daß der betreffende genug, uns über diese Schrift zu freuen, weil wir zufällig mit der zu vergeben, denn es ist ihnen von den Deutschen   gestohlen, ge­Ungehorsam gegen einen dienstlichen Befehl gezeigt habe. Ansicht des Verfassers übereinstimmen. raubt worden.( Glocke des Präsidenten.) ( hört! hört! bei den Socialdemokraten.) Der Kriegsminister sagte Ich war übrigens einigermaßen erstaunt, daß Graf Roon und gestern, in der Armee vereinige fich Disciplin und Gerechtigkeit. Die auch Graf Oriola fich so über meine Rede aufregten. Auf den Herrn Grundlage für die Gerechtigkeit ist aber die Wahrheit und wer Kriegsminister hat meine Rede einen geradezu ruhigen Eindruck ge= feine Dienstgewalt dazu gebraucht, die Wahrheit zu ver- macht und ich muß auch meinerseits anerkennen, daß die Art und tuschen, verstößt gegen Disciplin und Gerechtigkeit.( Sehr Weise, in der der Herr Kriegsminister mir antwortete, wohlthuend Abg. Kunert( Soc.) fortfahrend: Im Fall Fleischer   hat sich richtig! bei den Socialdemokraten.) Der betreffende hatte abstach von der Redeweise des Grafen Roon.( Heiterkeit.) Herr Krug zu Nidda   geirrt, wenn er behauptet, es hätte sich bei doch das Recht dazu. die Annahme der Denkmünze Graf Roon meinte, ich hätte meine Kenntnis nur aus den Mißhandlungen nur um leichte Fälle gehandelt. In der That zu verweigern; er hat die Wahrheit gesagt, weshalb er sie Beitungen. Allerdings lese ich viele Zeitungen, auch die Ihrer find eine Reihe schwerer Mißhandlungen unter den 200 Fällen verweigert hat, und soll deshalb bestraft werden. Wir haben ja Bartei. Aus der Kreuz- Zeitung  " 3. B. habe ich manches Gute, vorgekommen. Es find Tage vorgekommen, an denen Fleischer jeden allerdings so viel Chinamünzen, daß man nicht was Dem Grafen Roon entgangen ist.( Große Heiterfeit.) einzelnen seiner Leute geschlagen hat, die Soldaten haben das mehr weiß wohin damit.( Heiterkeit! bei den Soc.) Der So verdanke ich alles, was ich hier in Bezug auf den französischen   Essen   in der Kniebeuge einnehmen müssen ufw. llu Termin, der gegen Dittmann bereits stattgefunden hat, wurde ver- Kriegsminister dargelegt habe, im wesentlichen einem Artikel des bestreitbar ist auch, daß einer der am meisten tagt, da erst der Hauptmann vernommen werden soll, wie die be- Generals v. Holleben   in der Kreuz- Zeitung  ", der mißhandelten, J ädel, fich infolge der Mißhandlungen treffende Aeußerung gelautet hat. übrigens durchaus nicht der Ansicht ist, daß deffen Pläne die französische das Leben genommen hat. Der bayrische Herr Militär­Der Grund, weshalb ich die Sache hier zur Sprache gebracht Armee gefährden könnten. Und zu diesen Vorschlägen gehört auch bevollmächtigte iuchte uns nicht durch Sturm, sondern durch Sonnen­habe, ist die Ungeheuerlichkeit, daß eine solche Auflage überhaupt der, daß man in Frankreich   dazu übergehen will, ein Drittel der schein zu entwaffnen, aber die Thatsachen und mein Urteil darüber erhoben werden konnte. Das Heer ist dazu da, Deutschland   zu Offiziere aus dem Unteroffizieröstand zu nehmen, eine bleiben doch bestehen. Es hat sich im Verlaufe der Debatten gezeigt, schützen und man fann keinen Menschen bestrafen, deshalb, weil er Maßregel, die freilich das Kopfschütteln oder sogar Haar- daß die Absichten unsrer Kritit von einem großen Teil des Hauses die Wahrheit sagt. Ich hoffe, daß der Striegsminister sträuben des Grafen Noon hervorrufen dürfte.( Heiterfeit.) nicht verstanden werden. Sicher aber wird man uns draußen seinem Erlasse eine Auslegung geben wird, die ein Der deutsche Generalstab und der Kriegsminister beurteilen übrigens im Lande verstehen. so rechtswidriges Anlageverfahren ausschließt. Wenn die französischen   Pläne ganz anders, als Graf Roon, denn alle man auf dem Standpunkt eines solchen Erlasses steht, wäre Militärverbesserungsvorschläge, die uns gemacht werden, werden mit das einzig Logische, wenn man Socialdemokraten überhaupt nicht in den Zuständen in der franzöfifchen Armee motiviert, denen wir nach die Armee aufnimmt. Thut man das aber, dann muß man ihnen kommen müßten. Graf Roon hat dann gefagt, wenn Scharn Abg. v. Gersdorff( f.) bittet den Kriegsminister, um den Kampf auch Gleichberechtigung zugestehen. Vor Gefeß horst meine Ausführungen gehört hätte, würde er sich im Grabe gegen die Polen   zu unterstützen, in den östlichen Provinzen mehr ist jeder Bürger gleichberechtigt und der Herr Kriegs- herumgedreht haben. Das beweist mir nur, daß er die Garnisonen in die kleineren Städte zu legen. minister hat kein Recht, dem Gesez entgegenzuhandeln. Freilich, Reorganisationspläne Scharnhorsts nicht fennt der Herr Kriegsminister hat ja erklärt, Socialdemokraten haben allerdings ein beschämendes 8eugnis für einen Abg. Fischer- Sachsen( Soc.): überhaupt kein Vaterland, aber irgendwo müssen doch auch Social: Generallieutenant der preußischen Armee. Scharnhorst   sagt Ich bitte den sächsischen Herrn Militärbevollmächtigten, Auf­demokraten geboren werden. Die wirklichen Vaterlandsfreunde find wörtlich: Erst durch die Miliz ist in Frankreich   und flärung zu geben über einen Fall von Mißhandlung, der sich und bleiben die Socialdemokraten.( Lachen rechts.) Vaterlands- England der militärische Geist der Nation erwacht in der Staferue in Zittau   zugetragen hat und in den Kreisen der freund ist derjenige, der für das Allgemeinwohl strebt und ein lebhafter Enthusiasmus für die Unabhängig Bürgerschaft eine gewisse Erregung und Veunruhigung hervor­und wirkt, Vaterlandsfeind, wer unter dem Deckmantel feit des Vaterlandes erzeugt worden.( hört! hört! bei den gerufen hat. Der Soldat Haustein mußte am Freitag, den der Vaterlandsliebe und der Heuchelei die anderen Socialdemokraten.) Das fagt Scharnhorst und sein bester Biograph 11. Januar d. J. Strafererzieren und dabei seinen Tornister, wie ausbentet und kuechtet.( Sehr richtig! links.) Können Sie Lehmann bestätigt, nur von einer Miliz im großen Stile erwartete das ja üblich ist, mit Sand füllen; erst wog der Tornister an der Hand des socialdemokratischen Programms nachweisen, Scharnhorst etwas. Es ist hier viel über die Stellung der 16 Pfund, dann 24 Pfund. So mußte er aufschritt machen, daß wir etwas andres wollen, als das Allgemeinwohl Socialdemokraten im Heere gesprochen worden. Aber so wie behauptet wird, eine halbe Stunde lang ohne fördern? Das fönnen Sie nicht.( Buruf rechts.) Wenn übrigens weit Urteile über die Thätigkeit der Socialdemokraten in Unterbrechung. Am nächsten Tage ist dann der Soldat gestorben der Herr Kriegsminister sagt, wir haben kein Vaterland, wie kommt der Armee vorliegen, find fie die denkbar günstigsten. und unter den Soldaten wird gesagt, er habe sich zn er dann dazu, Socialdemokraten in das Heer einzustellen, da doch Unfre Leute haben viel zu sehr Disciplin und wissen viel zu gut, Tode exerziert. Wenn die Soldaten, die selbst tagtäglich solche. nur Deutsche zum Militärdienst genommen werden.( Große was ihnen bevorsteht, um nicht alles zu thun, um als gute Soldaten Quälereien und Schindereien erdulden müssen, das sagen müssen, so Heiterkeit. Sehr richtig! bei den Sociald.) Machen Sie ein Gesez, zu gelten, genau so, wie jeder große Unternehmer die Socialdemo- nehme ich keinen Anstand, es für wahr zu halten. Daß das Beladen

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fagen, daß Deutschland   den Polen   das Vaterland geraubt hat, ich Vicepräsident Büfing: Herr Abgeordneter, Sie dürfen nicht rufe Sie zur Ordnung.

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Generallieutenant Krug zu Nidda  : Ich habe nur behauptet, daß einige der Mißhandlungen im Fall Fleischer   nicht schwer waren. Im übrigen gebe ich Fleischer durchaus frei.