Waidmannsluft. Montag wird bei Kuhn eine öffentliche Breise von 10 Bf. für das Rafieren nicht gut mehr gymnasium in diese Gegend verlegt und in provisorischen Räumen Kommunalwähler Versammlung abgehalten, in der bestehen tann. Schon oft haben wir darauf hingewiefen, daß untergebracht werden sollte. Oder ob da vielleicht ein bißchen das Genosse Kalisti über unsre Aufgaben in der Gemeindeverwaltung es dem Kunden dienlicher sei, 15 Pf. zu zahlen und dafür die ihm Glück forrigiert worden ist, indem man von dem Augenblick an, wo spricht. Besonders wollen die Genossen in Borsigwalde und Dalldorf gebührende Sauberkeit zu verlangen. die Verlegung beschlossen war, der Schule in der Wartenburgstraße für den Besuch dieser Versammlung agitieren.
Tokales.
Wenn wir uns recht
Die Gesamtausgaben der Stadt Berlin für Bolizei und möglichst teine Kinder mehr zuvies? Apropos:„ Mangel an Feuerlöschwesen find auf 6 664 607 m. gestiegen. Die Polizei- Schulkindern"! Die im Oktober in der Wartenburgstraße eröffnete foften allein betragen 4593 674 M. und die für das Feuerlöschwesen unterste Volksschulklasse des Friedrich- Realgymnasiums leidet selber rund 2 Millionen Mart. Von den Kosten hat die städtische Feuer- an einem recht empfindlichen Schülermangel. ,, Der Oberbürgermeister als Erzieher." Societät 940 000 M. zu erstatten. Der Fistus zahlt für das Feuer- erinnern, so begann sie den Unterricht mit ganzen 13 Schülern. Ein In der legten Sigung der Stadtverordneten wurde löschwefen nur den geringen Beitrag von 97 000 m., wofür sämt- derartiger Schülermangel hat aber noch niemals eine Schulverwaltung veranlaßt, eine Vorschulflasse aufzulösen. Er hat in dem Versuch des Oberbürgermeisters Kirschner, die social- liche öffentlichen Gebäude bevorzugten Feuerschutz genießen. demokratische Fraktion der Stadtverordneten- Versammlung in ihrem Für die Zahlung der gut elf Millionen Mart ist die Stadt der dem vorliegenden Falle, wie man sieht, die städtische SchulverRecht der freien Meinungsäußerung zu beschränken, von unsrem Mühe des Dreinredens überhoben. Sie braucht nur zu blechen, hat waltung Berlins nicht einmal davon abgehalten, die betreffende Parteigenoffen Stadtverordneten Singer scharf entgegengetreten. tommen, nicht die geringste Gewalt zur Abhilfe. Diesen Zustand Borschule neu erstehen zu laffen. Aber der Gedanke, daß man in Klasse nen zu eröffnen. Hier hätte sich übrigens einmal eine jedoch, soweit Mißstände in der Polizeiverwaltung in Betracht prächtige Gelegenheit geboten, das Realgymnasium ganz ohne Singer verbat sich sehr entschieden den Oberbürgermeister als Ernennt man in Preußen ausgleichende Gerechtigkeit. zieher" und rief Herrn Kirschner ins Gedächtnis zurück, daß er sich Berlin den Versuch machen könnte, eine Vorschule abzunur als den ersten Beamten der Stadt zu betrachten habe. Die Große Berliner hat in ihrem Betrieb auf jedem Bahnihaffen, ist so entfeglich, daß ihn ein freisinniger Es war in der That nötig, daß der Herr Oberbürgermeister Hof eine Anzahl Ersatzfahrer und Schaffner eingestellt, Stadtvater nicht auszudenken wagen darf. welche nur für die Tage, an welchen sie beschäftigt werden, Bezahlung einmal nachdrücklich in seine Grenzen zurückgewiesen wurde. Herr erhalten. Der Umstand, daß auf den meisten Bahnhöfen nur ver: baurat Ludwig Hoffmann ausgearbeitete Entwurf zum Neubau eines In der gestrigen Sitzung des Magistrats ist der vom StadtKirschner war damals, als er nur erst das Amt eines zweiten Bürger- hältnismäßig wenige solcher Fahrer vorhanden sind, bringt es mit Siechenhauses( Kostenanschlag 6 Millionen Mart) einer Untermeisters von Berlin bekleidete, ein leidlich höflicher Mann. Nachdem sich, daß die Leute sich, wenn auch mit größter Einschränkung, fommission des Magistrats zur nochmaligen Prüfung und Berichter aber zum Oberbürgermeister gewählt worden war und nach langem wenigstens notdürftig fattessen fönnen." Anders liegen die Ver- erstattung überwiesen worden. Warten endlich die Bestätigung erhalten hatte, wurde er rasch ein hältnisse auf dem Bahnhof Treptow . Hier giebt es etwa anderer. Nach oben hin zeigte er sich noch um vieles höflicher und 50 Ersatzfahrer, und ihr Verdienst beläuft sich innerhalb zehn Eine gut funktionierende Schuhvorrichtung besigen die namentlich in der letzten Zeit manchmal geradezu unterwürfig, Tagen durchweg auf 14 bis 15 Mart. Oft Straßenbahnwagen der Großen Verliner bekanntlich immer noch während er nach derjenigen Seite, die ihm augenscheinlich als ein genug müssen sie aber mit weit weniger nach Hause gehen, ja es ist nicht. Anders scheint es in München zu sein. Dort wurde lezte " Inten" gilt, mehr und mehr den Ueberlegenen und dabei borgekommen, daß einer in dieser Zeit nur 2 M. und 2 Pf. heim- Woche in der Magistratssigung mitgeteilt, daß die Schußvorrichtungen recht wenig Liebenswürdigen herauskehrte. brachte. Die beantragte Versegung nach andren Bahnhöfen schlug an den elektrischen Motorwagen( Fangnez mit pneumatischer Senkung, der Juspektor Sprenger ab und so konnte es geschehen, daß einige System München ) sich als praktisch erwiesen haben. Mehrere der Fahrer, in der schwachen Hoffnung, endlich in ein festes Arbeits- Menschenleben wurden schon durch die Vorrichtungen gerettet, wes verhältnis zu kommen, schon über ein Jahr lang sich mit dem er halb beschlossen wurde, weitere 100 Motorwagen( 50 find bereits wähnten geringen Einkommen zufrieden geben müssen. Der Hof- damit versehen) mit solchen Schutzvorrichtungen auszurüften. Man sollte denken, daß das, was in München zu schaffen möglich verwalter Stark und der Bureauschaffner Kiehne drohen solchen Leuten, die um ausgiebigere Beschäftigung bitten, mit Entlassung. Man ist, auch in Berlin eingeführt werden könnte. fann sich vorstellen, in welches Elend die hier erwähnten Anwärter Von der Hochbahn. Die Strede Potsdamer Platz- Zoololommen. Die wenigen Ersparnisse, die dieser und jener sich vielleicht gischer Garten soll am 1. April eröffnet werden, die Teilstrecke weit es ihm gelingt, Schulden machen, wenn er für sich und seine dem Betriebe übergeben. Der Verkehr auf der eröffneten Strecke zurückgelegt hat, sind leicht aufgezehrt und so muß der Arme, so Botsdamer Platz- Bülowstraße wird, wie es heißt, am 1. März Familie notdürftig Brot schaffen will. Während es hier Leuten, die Potsdamer Platz - Stralauer Thor entwickelt sich nur langsam. Am arbeiten wellen, an Beschäftigung fehlt, klagen die fest angestellten ersten Tage der Eröffnung ist die Hochbahn von etwa 15 000 PerSchaffner und Fahrer jezt vielfach darüber, daß ihre Dienstzeit auf fonen befahren worden und hat für die Unterstützungskasse der Be13 Stunden täglich erhöht werden sei. Wird die Direktion das Er- triebsbeamten etwa 5000 m. eingebracht. Am zweiten Tage betrug forderliche zur Prüfung der mitgeteilten Beschwerden thun? der Verkehr ungefähr die Hälfte des ersten. Obgleich schon am Donnerstag der gewöhnliche Tarif in Kraft gesetzt worden war, so hielt sich die Benutzung der Bahn nur in mäßigen Grenzen, da die Herabsetzung der Breise fast unbekannt blieb.
Anfangs wirkte dieses wunderliche Gebahren lediglich erheiternd und erweckte nebenbei höchstens noch ein gewiffes psychologisches Interesse. Allmählich hat aber Herr Kirschner so sehr an Selbstbewußtsein zugenommen, und die unliebenswürdige Form, in der er dieses sein Selbstbewußtsein fundgiebt, hat sich so sehr der Strazbürstigkeit genähert, daß kein Stadtverordneter mehr an den Einrichtungen und Maßnahmen der Berliner Kommunalverwaltung Kritik üben kann, ohne sich den ungnädigen Tadel des Herrn Oberbürgermeisters zuzuziehen und hinterher eine in väterlich ermahnendem Tone gehaltene Strafpredigt über au weit gehende Kritik" anhören zu müssen. Daß dieses Schicksal nur socialdemokratische Stadtverordnete trifft, das ist natürlich weder böse Absicht, noch bloßer Zufall, sondern erklärt sich auf einfache Weise daraus, daß heute eben nur noch von socialdemokratischer Seite eine wirklich eindringende Kritik an der Berliner Kommunalverwaltung geübt wird. Daher wird denn auch von freifinniger Seite dem Herrn Oberbürgermeister regelmäßig mit tosendem Beifall gelohnt.
Eine Spitelfahrt war dieser Tage einigen Mitgliedern des Verbandes der Handels- und Transportarbeiter beschert worden. Die in Betracht kommenden Verbandsmitglieder hatten mittels Postkarte einige bis dahin indifferente Hausdiener und Kutscher zu einer Besprechung nach einem im Osten Berlins , in der Heidenfeldstraße belegenen Lokal eingeladen.
Durch einen Hut verraten wurde der 48 Jahre alte ehemalige Sattler, jeßige Hotelbieb Robert Balau, der schon dreizehnmal Man könnte sich nach wie vor damit begnügen, über diese obervorbestraft ist und nach Verbüßung einer sechsjährigen Zuchthausbürgermeisterlichen Standpauten und den beifällig heulenden Chor ein Mann auf, der die Behauptung aufstellte, daß er stutscher werk" wieder aufzunehmen. Er war in einem Gasthof am Stettiner Unter den bei dieser Zusammenkunft anwesenden Personen fiel straße fürzlich nach Berlin gekommen war, um sein altes„ Handder freisimmigen Hausagrarier zu lächeln, wenn Herrn Kirschners sei, jedoch auf den ersten Blick durch sein ganzes Gebahren den Bahnhof abgestiegen und hatte gestern morgen seiner Gewohnheit Expektorationen nicht der Oeffentlichkeit gegenüber in ihrer Wirkung Berdacht rechtfertigte, daß man es mit einem Nicht gentleman gemäß den Zimmern andrer Gäste Besuche abgestattet, um das ihm darauf hinausliefen, die Socialdemokraten ins Unrecht zu thun habe. zugängliche Gut zu stehlen. In der großen Hast, mit der er zu zu setzen. Gewiß, der freisinnigen Mehrheit der Stadtverordneten - Der Brave überbot sich in Gefälligkeiten. Mochte seine Auf- Werk gehen mußte, hatte er sich einen fremden Hut angeeignet, den er Versammlung ist sehr damit gedient, wenn nach außen hin der Ein- forderung zum Statspiel noch nicht besonders hervorgetreten sein, gar nicht nehmen wollte. Mit diesem betrat er später das Gaſtzimmer, druck erweckt wird, als sei in der städtischen Verwaltung Berlins alles in Eine Lage Bodbier um die andre gab es auf Kosten des Fremden, die Bestohlenen in dem Zimmer eingefunden und führten beim Birt so war seine Freude am Ependieren um so mehr zu würdigen. um nach dem Frühstück zu verschwinden. Inzwischen hatten sich auch bester Ordnung. Aber den Interessen der Stadt und ihrer Bevölkerung ungerechnet die großen Weißen und Schnäpse, die er losließ. Beim Beschwerde, unter diesen auch der Eigentümer des Hutes, den Balau ist gar nicht damit gedient, weim vorhandene Mißstände be- Trinken taute der Menschenfreund allmählich auf. Zunächst war in dem Glauben, er habe seinen eignen, in der größten Ruhe auf der Kaiser Gegenstand seiner Kritik, dann hub er ein Geschimpfe dem Kopf trug. Der Hut wurde aber erkannt, und der Wirt rief Schon aus diesem Grunde muß es in der Berliner Bevölkerung auf die Staatseinrichtungen an und schließlich mußte die die Polizei. Bei einer Durchsicht der Balauschen Habe förderte man lebhafte Genugthuung und Befriedigung hervorrufen, daß der Ueber- Schumannschaft böse herhalten. die vermißten Gegenstände zu Tage. Der Dieb, der zunächst selbst griff, den sich Herr Kirschner erlaubte, vom Genossen Singer sofort erstaunt gewesen war, einen falschen Hut zu besigen, war unter mit aller Schärfe zurückgewiesen wurde ganz abgesehen davon, falschem Namen in dem Gasthof eingekehrt und legte sich auch bei der daß eine Stadtverordneten Versammlung, die etwas auf sich hält, polizeilichen Vernehmung einen solchen bei. Durch den Erkennungssich von einem Oberbürgermeister überhaupt keine Vorschriften barbienft wurde indes der Spigbube festgestellt. über machen lassen sollte, wie weit ein Stadtverordneter in der Kritik der städtischen Verwaltung gehen darf.
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Der Hausdiener H. fragte den Mann, der vor ganz fremden Leuten so offen sein Herz ausschüttete, nach Nam' und Art. Der neue Lohengrin schien betreten über diese Frage und wich ihrer Beantwortung aus. Dann erwähnte H. den Fall Wase wig und bemerkte trocken, daß wenn ihm etwas ähnliches passiert wäre, wie diesem Parteigenossen, er ohne erst nach dem Polizeirevier zu gehen, Abermals eine Prügelei im Gerichtsiaale. Zu einer argen dem Spigel auf der Stelle einen Dentzettel gegeben hätte. Ausschreitung kam es wiederum gestern in einem der Gerichtsfäle. Der Fremde schwieg nunmehr verlegen und brachte das Gespräch Der Arbeiter“ und„ Athlet" Hermann Brahm stand wegen Arbeitslosigkeit und Lesebedürfnis. Die große Arbeits- vorab auf andre harmlose Dinge. Mittlerweile gebot der Wirt Feier- Buhälterei vor der neunten Straffammer des Landgerichts I . Der losigkeit, welche sich besonders in der Metallindustrie forderte die noch aus den Hausdienern und einem Buchdrucker be- Monaten, der Gerichtshof erkannte aber auf 1/2 Jahre Gefängnis. abend. Unserm Menschenfreund war solches gar nicht recht. Er Staatsanwalt beantragte gegen ihn eine Gefängnisstrafe von acht fühlbar macht, hat, wie uns( aus unserem Leserkreise geschrieben stehende Gesellschaft auf, mit ihm ein in der Petersburger Straße Als der Vorsitzende, Landgerichtsdirektor Müller, das Urteil ber wird, zu vielen trüben auch eine erfreuliche Erscheinung gezeitigt, liegendes Lokal zu besuchen. Schon um den Burschen zu verhindern, fündet hatte, sprang der Angeklagte zum Anklageraum hinaus die hervorgehoben zu werden verdient, nämlich die außerordentlich daß er sich minder vorsichtige Opfer aussuche, gingen die vier Partei- und fuhr dem zunächst sigenden Zeugen, der ihn die Kehle. all starke Benutzung der Bibliotheken. Die Bücherei des Meta II- genossen mit. In dem neuen Lokal verkehrten Straßenbahner. Töpfer, lastet Gerichtsdiener ber= arbeiter Verbandes ist eine der größten der Gewerkschafts- Arbeiter usw. Auch hier begann der Menschenfreund ein böses Ge- suchte, die Kämpfenden zu trennen, erhielt dabei aber auch bibliotheken hier am Orte, und doch ist es jetzt kaum möglich, ein schimpfe, doch war ihm, trotz dreier Weißen, die er spendierte, das von dem Angeklagten einen Faustschlag gegen den Kopf. Buch geliehen zu erhalten, so start ist die Nachfrage geworden. Es Glück ebenso wenig hold, wie in der Heidenfeldstraße, da die Es entwickelte sich eine förmliche Schlägerei, es tamen andre Gewerden täglich 180-200 Bücher ausgegeben, so daß sich die Orts- Gäste vorher unter der Hand gewarnt worden waren. Nummehr richtsdiener hinzu und mun wurde der Angeklagte, der ziemlich arg verwaltung genötigt ficht, abermals eine bedeutende Vermehrung 80g der Spizel seine Bekanntschaft mit in ein in der Straßmann augerichtet worden war, zu Boden geworfen, überwältigt und von straße belegenes Lokal, gab dort nochmals etliche Lagen zum besten vier Mann nach der Zelle getragen. Während des aufregenden des Bücherbestandes vorzunehmen. Außerordentlich stark begehrt ist und begann wieder ein heilloses Mäsonnieren. Die organisierten Auftritts fingen die Freunde des Verurteilten, die sich im Zuhörernatürlich die Unterhaltungslitteratur, wahrscheinlich, weil hierzu auch Hausdiener hielten den Kerl auch hier unter ihrer Hut, damit er raum befanden, air, für den Tumultuanten Partei ait die Frauen ihren Mann" stellen; daneben ist Geschichte, Natur- fein Unheil anrichte, doch gelang es ihnen leider nicht, seine nehnien, indem sie Drohrufe gegen die Beamten ausstießen. geschichte und Reifelettüre sehr beliebt, während Fachlitteratur, Personalien festzustellen. Die Parteigenossen seien aber vor dem Die Lage hätte bedenklich werden können, wenn die Gerichtsdiener Volkswirtschaft 2c. erst in letter Linie kommt. Lockspizzel gewarnt. Es ist ein Mann in den dreißiger Jahren, er nicht mit Entschlossenheit vorgegangen wären. Einer der Beamten trug eine graue Joppe und Tellermütze. Sein Gesicht ist von wurde von dem Wüterich während des Kampfes erheblich in den einem strammen Schmurrbart geziert; er spricht den Hamburger Finger gebissen, ein andrer erhielt einen Tritt vor den Leib. Es ist dies innerhalb furzer Zeit die zweite schwere Ausschreitung, welche
Bei einigen andren Gewerkschaften, die im Befiz von Bibliotheken find, wie die Holzarbeiter, Bildhauer 2c., zeigt sich dieselbe Er scheinung; überall ein gesteigertes Lefebedürfnis. Verwunderlich aber ist es, daß zwei so bedeutende Organisationen, wie die der Maurer und 8immerer, noch nicht zur Errichtung von Bibliotheken geschritten find. Gerade den Arbeitern im Baugewerbe fäme in der Zeit der unfreiwilligen Muße das Lesen sehr zu statten. Daß die Arbeiter die Zeit, welche sie nicht auf der Suche nach Arbeit zuzubringen haben, so nüglich verwenden, ist erfreulich und wird sicherlich gute Früchte tragen.
Dialekt.
von Angeklagten im Gerichtssaale begangen wurde.
Die Hütten, wie der Vollsmund die kleinen, niedrigen, sommerFener in der Charité entstand in der letzten Nacht gegen hansartigen Bane vor dem Oranienburger Thore an der Westseite der Chausseestraße nennt, dürften bald verschwinden. Sie stehen auf 12 Uhr auf dem Boden des dem Verwaltungsgebäude zunächst beTerrain des alten Hedwigskirchhofes zwischen den hohen modernen legenen Hauses. Die Wärter der Stationen 15, 16 und 17, deren Mietshäusern, die vor zwölf Jahren längs der„ Kommunikation" Bimmer sich unter dem Boden befinden, hatten einen Brandgeruch zwischen dem Neuen und Oranienburger Thore und dem alten fran- wahrgenommen und fanden auf dem Boden die Reiſekörbe der zösischen Friedhofe gebaut wurden. Ihr Hinterland reicht in riesigen Wärter und Wärterinnen in Flammen stehend vor. Die Feuerwehr langgestredten Holzhöfen bis an den alten Dorotheenstädtischen rückte in mehreren Zügen an und gab durch die Latten hindurch Zu der Frage des Gesundheitsschutes im Barbiergewerbe Friedhof. Die Sütten enthalten ein Dutzend größerer und fleinerer Wasser; es dauerte indes mehrere Stunden, bis die Arbeit bewältigt wird uns von einem Barbierherrn geschrieben: Ich bin kein Innungs- Läden der verschiedensten Geschäftszweige und bilden in gewissem war. Nur durch die frühzeitige Entdeckung des Brandes und das Sinne eine Welt für sich. meister und habe gegen die von der Polizei angeregten Vorschriften Die Hütte besteht aus Vor- und Hinter- schnelle Eingreifen der Wehr wurde der Dachstuhl gerettet. raum und hat einen Hof nichts einzuwenden, meine im Gegenteil, daß Publikum und Bar Das ganze Terrain wurde nach Freigabe für Bebauung und der Buchhalter Karl v. Badinski aus der Dieffenbachstr. 12. Er ihrer Länge und Breite. Wegen Unterschlagung von 30 000 m. verhaftet wurde biere gut dabei fahren werden. Nur einen Wunsch hege ich und mit anderweite Nutzung von einem Herrn Balbach in Generalpact geswar bei einem bedeutenden Mehlgeschäft angestellt, lebte aber mir wahrscheinlich viele andere Kollegen, nämlich den, daß die Kontrolle in dem Fall, daß die ins Auge gefaßten Vorschriften rechtskräftig nommen, die nach dessem Tode auf seine Witive überging und in leichtsinnig und unterschlug nach und nach die erwähnte Summe. Die Hütten wurden im twerden sollten, in Händen der Polizei bleibt. Es wäre deren Händen sie sich noch befindet. Eine Sonderausstellung von Webereien, Wirkereien und nicht gut, wenn die Herren Innungsvorstände die Sache in Jahre 1879 erbaut, sind demnach fast ein Vierteljahrhundert alt, was die Hand bekämen. Sie würden, wenn der Polizeipräsident ihnen miete für diese Gelafie zwischen 750 bis 1500 M. wedjjelt, wird ein- nisse des Hausgewerbes, Klosterstraße 36. Ende März veranstalten. man durch öfteres Schminken zu vertuschen fucht. Da die Jahres- Stickereien wird das Museum für deutsche Volfstrachten und Erzeng angehörigen Barbiergeschäfte heimsuchen, und eine derartige Hand- eines Riesenkapitals herausgewirtschaftet, so daß die Kirche ein vor: vertreten ist, so wird sich die Ausstellung zu einer umfassenden Ueberhabung würde die schwersten Bedenken in sich tragen. Möge also Zuerst wurden Mietsverträge auf sicht der bei allen deutschen Stämmen einst sehr gepflegten textilen die Polizei die Kontrolle behalten, das würde nach Lage der Dinge augliches Geschäft macht. noch am ehesten eine unparteiische Durchführung der Vorschriften zehn, später auf fünf Jahre abgeschlofsen, neuzeitig wurden solche Hauskunft ausgestalten. berbürgen. aber nur noch von Jahr zu Jahr gemacht, da die Absicht besteht, Urania . Frühlingstage an der Riviera, der mit farbigen Eine andre, uns aus einem östlichen Vorort zugehende Zuschrift auf dem Terrain eine Kirche oder Schule zu erbauen oder das Ge- Bildern und Wandelpanoramen ausgestattete Vortrag im Theater der Tände zu parzellieren und als Baustelle aufzulassen. Als lukrativstes Urania wird in dieser Woche allabendlich zur Wiederholung gelangen. beklagt sich über die Umständlichkeit der Vorschriften. Es fönne steht leyteres Projekt im Vordergrunde. Wie feiner Zeit das Ver- Im Hörsaal beginnt Herr Professor Müller eine Vortragsreihe von namentlich an Sonnabenden und Sonntagen unmöglich der Vorschwinden der Mücken" im„ Vogt-" und" Fenerlande" wird das vier Vorträgen zu volkstümlichen Preisen über die wichtigsten Erschrift genügt werden, daß der Barbier sich jedesmal vor Bedienung Berschwinden der Hütten" vor dem Oranienburger Thore nur zur scheinungen des Lebens mit dem Vortrage Unser Wissen vom Leben". eines Kunden gründlich mit Wasser und Seife zu waschen habe, Berschönerung der dortigen Gegend beitragen. Am Dienstag spricht Herr Dr. Naß über„ Moderne Luftschiffahrt" auch gehe es nicht an, daß jedem Kunden eine frische Serviette ge= und am Mittwoch über„ Die Porzellanfabrikation"; am Freitag liefert werde; wenn der Vorschrift nachgekommen werden solle, daß, Wegen Mangel an Schülern", so wird in einem hiesigen alle Scheren, Messer, Pinsel 2c. nach jedem Gebrauche zu reinigen Blatte mitgeteilt, geht von der in der Wartenburgstraße be- spricht Herr Dr. Donath vom elektrischen Strom und dem Ohmschen feien, so müsse der Barbier mindestens 200 Bürsten, 200 Stämme und legenen 43. Gemeindeschule auf Anordnung der städtischen Gesch und am Sonnabend beginnt Herr Dr. Schwahn eine zu50 Messer haben und überdies sich noch einen besonderen Hausdiener Schuldeputation zum 1. April wieder eine Klasse ein, während drei fammenhängende Reihe von acht Vorträgen, ebenfalls zu volkssowie besondere Räumlichkeiten für das Reinigungs - andre Selaffen an die benachbarte 169. Gemeindeschule am Tempel- tümlichen Preisen, über die Grundbegriffe der Mechanik feſter geschäft zulegen. Unter 50 Bf. sei bei Beobachtung der Bor - hofer Ufer übergehen. Die frei werdenden Räune in der Warten- Körper. Im Theatersaal der Urania in der Invalidenstraße spricht fchriften das Geschäft des Barbierens überhaupt nicht zu verrichten. burgstraße follen zur weiteren vorläufigen lluterbringung des am Freitag Herr Dr. Graff über„ Die Welt der Firsterne". Nach unfrer Erfahrung werden die hier als unerfüllbar hinge- nach und nach in die Tempelhofer Vorstadt übersiedelnden Der Ausschank der Berliner Bockbrauerei am Tempels stellten Vorschriften in besseren Barbiergeschäften schon heute be- Friedrich- Realgymnasiums dienen. Es ist doch hofer Berge, der bisher von Herrn Wolff geführt wurde, geht mit obachtet, so daß von der Unmöglichkeit ihrer Durchführung feine wirklich ein ungemein glücklicher Zufall, daß sich der Mangel Beendigung der diesjährigen Bockbier- Saison in die Hände des Rede sein kann. In einem stimmen wir dem Einsender allerdings an Schülern in der Wartenburgstraße gerade von dem Beit Herrn August Raddaß, des bisherigen Befizzers des Königstadtbei, nämlich darin, daß der Barbier bei dem niedrigen puntt an eingestellt hat, wo es feststand, daß das Friedrich- Real- Cafinos, Holzmarfiftr. 72, über. Die Direktion der Brauerei wird
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