zuftande zu bringen. Nach Meldungen aus Nom beschlossen nämlich die Führer der oppositionellen Rechten, daß von einer Uebernahme der Geschäfte durch ein von der Rechten zu bildendes Kabinett unter den gegenwärtigen ungünstigen Umständen keine Rede sein könne, daß man es vielmehr Zanardelli und seinen Freunden überlassen müsse, zuerst die Lage zu klären und die soeben erst wieder in der Thronrede gegebenen Zusicherungen der Regierung zu erfüllen.
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Weil
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man denke
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Schuh vor Schuhleuten.
Die Arbeiter werden dies allmählich begreifen, sie werden Das Urteil ist so unverständlich, daß man die Hoffnung aus begreifen, daß die Verquidung ihrer berechtigten Bestrebungen zur sprechen darf, daß die gesamte Bresse ohne Unterschied der ParteiHebung ihrer wirtschaftlichen Lage mit unfruchtbaren utopistischen richtung im eignen Interesse gegen das Urteil protestiert. Barteibestrebungen sie von der Erreichung ihres Zieles weit abtreibt. Die Arbeiter müssen aber auch begreifen, daß die Verfolgung ihrer Interessen nicht identisch sein tann mit dem rücksichtslosen Kampf gegen die Arbeitgeber und deren egen roher Mißhandlung eines zu Unrecht ver Interessen. Es ist widersinnig und selbsimörderisch, Forde hafteten Arbeiters und wegen Verleitung zum Meineide rungen aufzustellen, welche unerfüllbar sind, welche den Arbeit wurde der Schußmann Reiß in Danzig von der Strafkammer des Die Opposition hält also einen System wechsel für aus geber an der Fortführung und Weiterentwicklung seines Betriebes dortigen Landgerichts zu einem Jahr neun Monaten geschlossen und will sich mit einer Reorganisation des Kabinetts, auf das empfindlichste zu schädigen geeignet sind: Die Juter- 8uchthaus, zwei Jahren Ehrverlust und dem Verlust der Fähigs einer halben Schwenkung nach rechts, begnügen. Man erstrebt eine effen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer find hier identisch." feit zur Bekleidung öffentlicher Aemter auf die Dauer von Politik der Sammlung", eine Zusammenfassung aller staatsSo wörtlich zu lesen in einem langen Artikel des Dr. jur. fünf Jahren verurteilt. Reiß, der beim 1. Garde- Regiment seinem Sohne, daß der der reaktionäre Richard Freund, durch den er die einst ernsthafte Sociale zu Fuß gedient hat, erfuhr von erhaltenden Elemente" wie der„ Popolo Romano"- der reaktionäre Bragis" auf den Kurs der Treberaltien zu bringen mit Erfolg Maurergeselle Lietdke in der Trunkenheit die Frau Reiß und den Sargon ist überall der gleiche sich ausdrückt. Und ganardelli bemüht ist. Jungen geschlagen hatte. Er suchte in großer Aufregung sofort den scheint dieser durchsichtig verschleierten Reaktionspolitik auch gar Und warum hat sich diese entsetzliche Erkenntnis dem braven Liedtke auf, packte ihn am Genick, schlug ihm ins Gesicht und führte nicht abgeneigt zu sein; läßt sich doch das„ Berl. Tagebl." melden, Dr. Freund aufgedrängt? Warum ist die Socialdemokratie plöglich ihn in die Haft ab. Unterwegs schlug er den ruhig mitgehenden daß ein zu Barnadellis Intimen gehöriges Glied der zum Feind der Arbeiter geworden, nachdem sie sich wie Herr Arrestanten wiederholt dermaßen ins Gesicht, daß jener zusammenRegierung erklärt habe: Gott sei Dant, daß wir die Slavenkette Freund anzuerkennen geruht die größten Verdienste um das brach. Jm Gefängniß angelangt, prügelte Neiß den Liedtke mit die social- einem Ochsenziemer und einem Gummischlauch der äußersten Linten los sind! Jetzt können wir wenigstens wieder Proletariat erworben? der Gemißhandelte sich vor mal aufatmen." Röſtde gestimmt hat für Smerzen demokratische Fraktion nicht für die Resolution Pachnide- dermaßen, daß der die R Schmerzen am Boden krümmte. In der Zelle mißWahrscheinlich wird also ein Kompromißkabinett zustande kommen, töfide gestimmt hat! Herr Freund gehört zu der nicht mehr seltenen Gattung liftiger handelte und schlug er den in einer de Zusammendas sich von dem bisherigen Kompromißkabinett, durch die reaktionäre Arbeitergönner, die durch scheinbares Wohlwollen und Entgegen gefuntenen noch dreimal. Als Liedtke gänzlich erschöpft Nüance unterscheidet. An socialer Sterilität wird dieses Kabinett kommen das zum Klaffenbewußtsein erwachte Proletariat wieder und blutrünstig am Boden lag, ließ er von ihm ab, tam das verflossene kaum wesentlich übertreffen, höchstens wird es sachte einschläfern und seinen Interessen abwendig อน machen aber am nächsten Tage, einem Sonntage, mit seinem Senaven wieder in die Bahnen des polizeilichen Arbeitertruges einlenfen. suchen. Anfangs pflegen diese Herren nicht nur der nochmals wieder und schlug abermals in brutalster wenn weise auf Liedtke ein, so daß selbst der Junge seinen Dem Proletariat wird das kaum etwas schaden, seine Organisationen Arbeiterschaft Sympathie zu zeigen, sondern auch Liedtke der Socialdemokratie. Allmählich Bater bat, er solle den Häftling nicht so schlagen. find derartig gekräftigt, daß sie den bösartigsten Chikanen schon auch mit Vorbehalt einigermaßen zu trogen vermögen. Und über kurz oder lang wäre müssen sie erkennen, daß ihre Betriebsamkeit erfolglos bleibt, dann wurde dann entlassen und ging sofort zum Arzt. Dieser stellte fest, werden sie ungemütlich und bemühen sich, Mißtrauen und Zwietracht daß das eine Auge dick blutunterlaufen, der die Reaktion doch hereingebrochen. Die Partei hätte aber einem zwischen Arbeitern und Partei zu säen. Wenn sie zugleich die Hoff ganze Körper von den Armen bis zu den Schen folchen Kabinett gegenüber die erfrischende Möglichkeit, jederzeit nung treibt, daß ihre schlauen" Angriffe gegen unsre Partei feln mit dicken Schrunden und Striemen bebedt ohne jegliche Rücksichtnahme energische und principielle Kritit üben„ oben" gern gesehen und vielleicht belohnt würden, so steigert das war, und daß die Schultern überhaupt nur eine blau gefärbte Stelle darzu können. die gereizte Sinnlosigkeit und Arglist ihrer wohlwollenden" einzige grün und Bolemit. Allerdings verfahren nicht alle Vertreter dieser stellten. Der Schutzmann hat dann versucht, einige 8eugen Aussage falscher 8 11 berleiten und sich Aus Turin wird vom Sonnabend gemeldet: moralisch und intellektuell unangenehmen Nichtung so plump 31 er werde es den Zeugen, die nicht nach Während der Nacht fanden eine Anzahl Versammlungen statt, in wie Herr Dr. jur. Freund, der es fertig bringt, gleich bis zur Ver- geäußert, denen die Redner die anwesenden Arbeiter zum Eintritt in den brüderung der berühmten Interessenharmonie zwischen Unternehmern feinem Wunsche aussagten, schon besorgen. Das Gericht bezeichnete Generalstreit aufforderten. Der Verband der Industriellen und Groß- und Arbeitern vorzubringen. Er hat es aber auch nicht mehr nötig, sich die Ausschreitungen des Angeklagten als bestialisch, roh und Kaufleute telegraphierte deshalb an Zanardelli und protestierte gegen die um das Vertrauen der Arbeiter zu bemühen, weil er sehr gut geradezu feige. Besonders erschwerend wurde in Betracht gezogen, nachlässige Haltung der Regierung, die durch ihr ganzes System weiß, daß er es längst verloren hat. Die Berliner Arbeiter, so daß es sich um einen Beamten handelt, der gerade Handel und Industrie bereits auf das Schärfste geschädigt hätte. weit sie mit ihm in Beziehungen treten müffeu, haben ihr anfäng- bestimmt ist, über Recht und Gerechtigkeit zu Die Großindustriellen und die Kaufmannschaft hätte deshalb be- liches Vertrauen seit geraumer Zeit verloren. Um so putziger ist wachen. schlossen, die Verteidigung ihrer Interessen in die eigne Hand zu es, daß er sich in dem Artikel gleichsam als Wortführer der Berliner nehmen. Auch in Palermo , Caserta und andern Städten fanden Arbeiter aufspielt. Mag er das Vertrauen, das ihm die Arbeiter anderswo nachts Streitversammlungen statt, in denen ebenso zum allgemeinen entzogen haben, bei den Unternehmern und wiederfinden! Ausstand aufgefordert wurde. Heute wurden aus den verschiedensten Zeilen des Königreichs große Umzüge von Streifenden angekündigt. Es fällt uns nicht ein, den krausen Unsinn des Freundschen Die Führer versuchen besonders auch die Bäcker, Fleischer und Gas- Artikels im Einzelnen zu widerlegen. Ein Wort sei nur gesagt arbeiter überall in den Ausstand hineinzuziehen, um auf die Weise gegen die humorvolle Meinung, als hätte die socialdemokratische den Druck auf die Regierung zu verschärfen.-
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Chronik der Majestätsbeleidigungs- Prozeffe.
Kriegsgericht. Justerburg, den 22. Februar. Das Kriegsgericht der zweiten Division verurteilte den Musketier Martin Sch miser von der ersten Kompagnie des masurischen InfanterieRegiments 147 wegen ahnenflucht, Unterschlagung und ichweren Diebstahls zu fünf Jahren Buchthaus, fünf Jahren Ehrverlust, Ausstoßzung aus dem Heere, Bersegung in die zweite Fraktion durch ihre Ablehnung der Resolution Nösicke- Bachnicke Klasse des Soldatenstandes und Stellung unter Polizei- Aufsicht. Kiel , 28. Februar. Wegen ganz bedeutender MetallDirgendwie Arbeiterinteressen verletzt. Wir haben bereits in unfrer Nummer vom 4. Februar auf die Wertlosigkeit der Resolution hin- die b st ähle auf der faiserlichen Werft verurteilte das gewiesen. Für Herrn Dr. Freund ist dies aber ein Grund, fo gänzlich, Kriegsgericht den Obersteuermannsmaat Baltowski zu unzulänglich, daß es sich nicht verlohnt, darauf hinzuweisen". That- awei Jahren Gefängnis und Ausstoßung aus der Marine; den sächlich hängt natürlich die Beurteilung der Angelegenheit einzig Oberfeuerwehrsmaat Ihlow zu 13 Monaten Gefängnis, ber programmmäßig heute stattfinden sollte, scheint eine Verzögerung und allein davon ab, ob die Annahme der Resolution Rugen bringen den Seizer Rust zu 9 Monaten Gefängnis. Alle drei erleiden zu sollen, da der Kronprinz Wilhelm " infolge ungünstiger kann oder nicht. wurden degradiert und in die zweite Klasse des Soldatenstandes Witterung wahrscheinlich verspätet eintreffen dürfte. Die bürger- Die socialdemokratische Fraktion stimmte gegen die Resolution, liche Presse erhebt deshalb bereits ein rührendes Lamentieren, nicht weil die Annahme derselben eine wirkliche Förderung des Arbeits- Ein gemaßregelter Regimentschef. In militärischen Streisen der vom Sturme geschüttelten Reisenden und der Seekrankheit der vermittlungsproblems nicht bringen kann, wie z. B. auch Herr erregt, wie dem„ Mainzer Journal" aus Darmstadt geschrieben armen Specialforrespondenten wegen, sondern wegen des möglicher- Dr. Jastrow, sicherlich ein Sachkenner auf diesem Gebiete, aus- wird, die Aberkennung der geschiedenen Großherzogin weise ins Wasser fallenden Empfanges: geführt hat. Die Fraktion ist hier nicht von ihrem oft geübten Ver- als Chef des 117. Infanterie- Regiments einigermaßen Nach einer telegraphischen Meldung aus New York würde be- fahren abgewichen, auch geringen socialpolitischen Verbesserungen zu Aufsehen. Es ist wohl der erste Fall in der Geschichte der preußischreits eine Verspätung von fünf bis sechs Stunden genügen, um die zustimmen, wenn die weitergehenden Anträge abgelehnt sind. Noch deutschen Armee, daß ein Regimentsinhaber bei Lebzeiten von seiner Aufstellung eines gänzlich neuen Brogramms nötig zu machen, niemals aber hat sie leeren Scheinreformen zugestimmt, deren An- Stellung zum Regiment zurücktritt. König Georg von Hannover was namentlich für die Stadt New York eine große Enttäuschung nahme dazu führen würde, daß die ernſten Reformen der sowie der letzte Kurfürst von Hessen , obwohl landesverwiesen, beseuten würde, da der Empfang des Prinzen Heinrich ihren Socialdemokratie dann nachträglich leicht abgelehnt werden waren Chefs ihrer preußischen Regimenter und Hauptanteil an den Festlichkeiten bildet. Sollte sich eine Landung fönnten inter dem Vorwand, die Socialdemokratie babe empfingen den monatlichen Rapport. Man vermutet, des Prinzen bis Sonntag nicht ermöglichen lassen, so wird er selbst schon für jene bis zur Wertlosigkeit unzulängliche daß eine bevorstehende Heirat der Großherzogin vielleicht ohne feierlichen Empfang im Boot an Land gehen; die Scheinreform ihre Zustimmung und Billigung gegeben. Der jocial- dabei im Spiele iſt. Vertreter der Stadt würden sich ihm dann in ihrer amtlichen demokratische Gesetzentwurf betreffs Einführung von Arbeitsämtern Bei dieser Gelegenheit sei erwähnt, daß die hessische Funktion erst am Tage des Stapellaufs der Yacht vorstellen." fordert eine umfassende paritätische Regelung des Arbeitsnachweis- a m mer den Wunsch ausgesprochen hat, daß ihr die Gründe Welches nationale Weißgeschick! Treuloser Aegir! wefens für das Reich von Gesetzeswegen. Diesem Antrag gegenüber der großherzoglichen Ehescheidung mitgeteilt würden. Ihrem Am Lande werden sich die Reisenden um so sorgsamer Obhut er bedeutet die Resolution Nöside- Bachnicke eine absolute Richtigkeit; ein wenig indistreten Wunsche soll auch gewillfahrt werden, freuen tönnen. stellt sie es doch in das Belieben der Regierung eines Herrn Möller, freilich in geheimer Sigung. Man sage mum noch, daß geFür die Sicherheit des Prinzen Heinrich von Brenken ob sie in solchen Orten die Einführung eines fommunalen frönten Häuptern die Ehescheidung besonders leicht gemacht sei. auf amerikanischem Boden sind umfangreiche Vorsichtsmaßregeln ge- Arbeitsnachweises veranlassen will, in denen ein Teil der Untertroffen worden. Wenn auch, wie eine Korrespondenz mitteilt, nehmer einen solchen gefordert hat. Die socialdemokratische Fraktion hatte offiziell die Befürchtungen nicht gehegt werden, sondern geumsoweniger Anlaß. dieser völlig verwässerten Schein- Socialpolitik glaubt wird, daß Prinz Heinrich ohne jegliche Gefahr der freisinnig- vereinigten Wasserpolitiker zuzustimmen, als der social- Vor etwa Jahresfrist erhielten der Geh, Rat des Civilkabinetts überall hingehen kann, so wird doch dem Schuße der demokratische Gesezentwurf sicherlich eher zur Beratung im Reichs- v. Lukanus, sowie der Oberbürgermeister Renhe in Barmen, des Person des Prinzen besondere Aufmerksamkeit geschenkt tag gelangen wird, als der in der Resolution geforderte Regierungs - gleichen auch Krupp in Essen, anonyme Briefe, die von Beleidigungen werden. Die Gouvernements- Sicherheitsbehörden in Amerita stellen entwurf. strogten und auch Beleidigungen des deutschen Kaisers enthielten. zum Schuße des Prinzen zahlreiche Detektivs, welche auch an der Kommt unser Antrag zur Verhandlung, so wird es fich zeigen, Nach langen Nachforschungen glaubte man in dem Kaufmann Eisenbahnfahrt des Brinzen durchs Land teilnehmen. In New York , ob die socialpolitisch beflissenen Parteien, die für die Resolution Jakob Stock in Barmen den Thäter gefunden zu haben. Chicago , Philadelphia , Milwaukee, furz, in allen Städten, die der stimmten, für eine ernstliche Förderung der Arbeitsnachweis- Es wurde giveimal gegen Stock verhandelt, weil ders Brinz besucht, find die Polizeibehörden schon jetzt angewiesen, Frage und damit der Arbeiterinteressen zu haben sein werden.- felbe inzwischen auf seinen Geisteszustand seinen Geisteszustand untersucht und strengste Observation über die neu zugereisten z11 für geistig normal befunden worden war. Stock wurde schließlich, Woedtke. Der Wirkliche Geheime Ober Regierungsrat halten und Verdächtige in Saft zu nehmen. Auch sollen deutsche Kriminalbeamte schon vor einigen Wochen nach Dr. v. Woedite ist heute verstorben. Woedtke, ein Bureaukrat trotzdem er seine Unschuld beteuerte, vor einigen Monaten Amerika entfandt worden sein, um dort das Terrain zu 12000 Mart- Affaire, in der bekanntlich die Verantwortung für den ihn auf Grund der Gutachten der Schreibjachverstän reaktionärer Färbung, wurde breiteren Kreisen bekannt durch die zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt, weil man sondieren.politisch unfairen Handel auf ihn als den damaligen Direktor des igen für den Briefschreiber hielt. Nachdem Stock zur Verbüßung Decisanté, des Reichsamts des Juneru gewälzt wurde. Woedike wurde infolge- feiner Strafe eingezogen war, erhielt Oberbürgermeister Benge in Barmen wiederum einen Brief ähnlichen Inhalts und als Sündenbock als Präsident des neugeschaffenen anscheinend auch mit denselben Schriftzeichen der früheren Reichs- Aufsichtsamts für das Privat- Versicherungswesen in die Straf- Briefe. Diesmal konnte der im Gefängnis figende St. nicht Es ist nicht der mindeste Grund vorhanden, die Washingtoner verbannung geschickt. der Briefschreiber gewesen sein. Man leitete nunmehr gegen eine Nachricht des New Yorker Herald" in Zweifel zu ziehen. Englische Deutschland und die Integrität Chinas . Das Berliner andre verdächtige Person das Ermittelungsverfahren ein, founte Intriguen können da nicht vorliegen, da der Herald" antienglisch ist. Wer nur einigermaßen mit den Verhältnissen der englischen und Krupp- Organ fühlt sich veranlaßt, der englischen„ Legendenbildung" dasselbe aber nicht durchführen, weil der betreffende zum Aerger entgegenzutreten, daß die deutsche Regierung den Protest der preußischen Justiz das Zeitliche segnete. Das von St. nunmehr amerikanischen Presse bekannt ist, weiß, daß der Herald" in Ameritas gegen die russischen Absichten auf die beantragte und durchgeführte Wiederaufnahme- Verfahren führte dazu, russischen Diensten steht, um Englands Einfluß in den Mandschurei gebilligt habe. Deutschland habe mur daß derselbe in der am 20.februar vor der1.Straffammer zu Elberfeld stattBereinigten Staaten zu schädigen. Der Washingtoner Korrespondent informatorische Kenntnis von dieser diplomatischen Aktion der gefundenen Verhandlung freigesprochen wurde. Ganz abgesehen der National Review" hat zu Beginn des Jahres 1901 diese An- Union erhalten, ohne sich jedoch zu irgend einer Begutachtung von den recht beträchtlichen Gerichtskosten in dieser Affaire ist wohl flage gegen den Herald" öffentlich erhoben, aber der Herald" war veranlaßt zu fühlen. Wir bemerken wiederholt, daß fein normaler die Frage sehr naheliegend, welche Genugthuung man dem nicht im stande, diese Beschuldigung auch nur mit einem Worte ab- Mensch annehmen kann, daß Deutschland in China eine Politit jetzt Freigesprochenen für all die erlittene Unbill, für die physische und moralische Folter der Untersuchungshaft und der zum Teil vers zuschwächen. Uebrigens wurde die Nachricht über den prinz- der chinesischen Integrität beobachte. büßten Strafe geben wird, die für den Betroffenen um so empfind lichen Brief auch durch eine Depesche des New Yorker Von der preußischen Prefifreiheit. Vor der Thorner Straf licher war, weil sich derfelbe schon im vorgeschrittenen Alter Beitungsbureaus Associated Preß" bestätigt. Daran ist also gar tammer fand ein eigenartiger Breßprozeß statt. Der leitende befand. nicht zu rütteln. Eine Entschuldigung gegenüber den Vereinigten Redacteur der polnischen Gazeta Zoruusta", Staaten war wohl am Blaze, mur war sie an die unrichtige Adresse Brejsti, und ihr Verleger Buszczynski wurden unter Anklage gestellt, gerichtet. Sie sollte jenen tüchtigen deutschen Elementen gelten, weil sie nach der Behauptung der Staatsanwaltschaft Bersonen als wie Schurz, Sorge usw., die der preußische Absolutismus im verantwortliche Redacteure zeichnen ließen, welche die nötige Jahre 1848 aus Deutschland verjagte und die zur Größe Ameritas Befähigung hierfür nicht besitzen, um sich selbst vor soviel beigetragen haben. Gegen einen solchen Brief hätten wir nichts gerichtlichen Strafen zu schützen. einzuwenden.
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Der demokratische Abg. Wheeler aus Kentucky hat zahlreiche Briefe, Depeschen und Kabeltelegramme erhalten, die ihn zu seiner Rede beglüdwünschten.-
Ein Arbeiter ,, Freund". In den ersten Tagen des Februars d. Js. hat sich in der Geschichte der Socialdemokratie in aller Stille eine entscheidende, ja erschütternde Wendung vollzogen. Nachdem sie bis dahin in erfolgreichster Weise für die Interessen der Arbeiterschaft eingetreten war, wurde die Socialdemokratie plöglich zu einem Bleigewicht", das an der Arbeiterbewegung hängt und ihre gesamte Entwicklung" hemmt; zu dieser Erkenntnis fommen die Arbeiter immer mehr und die gegegenwärtig starte Strömung für eine Neutralisierung der Gewerkschaft, d. h. für die völlige Loslösung der Arbeiterbewegung von einseitigen unfruchtbaren Barteibestrebungen wird zweifellos in absehbarer Zeit die Oberhand gewinnen."
Ferner hat sich an diesem unbeilvollen Februartage herausgestellt, daß die„ Socialdemokratie die Arbeiterbewegung diskreditiert":
Die Boruntersuchung war eine umfangreiche. Die Staatsanwaltschaft ließ das gesamte Druckereipersonal des Blattes darüber vernehmen, wer die Handschriften zum Druck brachte, wer die Leitartikel schreibe usw. Die früheren verantwortlichen Redacteure des Blattes haben eidlich ausgesagt, daß ohne ihr wissen und Wollen fein Manuskript in die Druckerei ging, daß ihnen auch das Recht zustand, die Manuskripte abzu ändern und daß sie hiervon öfters Gebrauch gemacht haben. Einer der Redacteure sagte aus, daß er das Gymnasium absolviert und thätiges Mitglied der Redaktion gewesen sei. Trotzdem behauptete der Staatsanwalt, daß der Herr nur Sißredacteur gewesen sei.
Herr Brejski wies noch darauf hin, daß er öfters längere gitationsreisen mache und daß dann die Kollegen, welche jetzt als Sigredacteure bezeichnet werden, die Redaktion selbst ständig erledigt haben.
Troß solcher Beweise beantragt der Staatsanwalt die höchst zu läffige Strafe von 6 Monaten Gefängnis gegen Brejski. Das Urteil lautete: Brcjsti 1 Monat Gefängnis, Buszczynski 100 M. Geldstrafe.
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Druckfehler- Berichtigung. Im gestrigen Reichstags- Entrefilet muß es statt Reitgeist"-Reitergeist", statt" Schlange der Social demokratie" Schlange Socialdemokratic", statt" Schanzen" Schlangen", und statt Regimentspferde" Remontepferde" heißen.
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Ausland.
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Die Straßenkämpfe in Barcelona . Ueber das Vorspiel des blutigen Dramas in der Hafenstadt Cataloniens wird der" Frantf. 3tg." von ihrem Madrider Korrespondenten gemeldet:
Die Barcelonaer Arbeiterschaft hat früher bereits wiederholt den allgemeinen Streit beabsichtigt, so z. B. als die Agitation für die Revision des Montjuich- Prozesses in vollem Gange war; später, in Herbste des Jahres 1900, als die Spinner und Weber des Ter- Thales die Arbeit einstellten, sodann im Herbst 1901, als die Kärrner und Straßenbahn Bediensteten in Barcelona in den Ausstand traten. Auch in andren Städten, wie Coruna , Gijin und Sevilla , sind im vorigen Jahre Ausstände ausgebrochen, die beinabe in eine allDie jetzt in Barcelona zum gemeine Arbeitseinstellung ausliefen. Ausbruch gekommene Bewegung ist unstreitig die ausgedehn teste und furchtbarste, die je in Spanien verzeichnet worden ist. Nicht nur die Arbeiter sämtlicher Fabriken und Werkstätten