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Ur. 48. 19. Jabrgang. 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Mittwoch, 26. Februar 1902.

Abgeordnetenhaus.

35. Sigung vom 25. Februar, 11 Uhr. Am Regierungstisch: Frhr. v. Hammerstein.

Die zweite Beratung des Etats des Minifteriums des Innern wird fortgesetzt beim Titel Ministergehalt". Abg. v. Glebocki( Pole  ): Die Behandlung, welche die Polen  in Oberschlesien   seitens der preußischen Verwaltung erfahren, hat vor einigen Tagen der Abg. Faltin geschildert. Ganz ähnlich liegen die Verhältnisse in der Provinz Posen   selbst. Die preußische Regierung befindet sich auf einem bedenklichen Wege; möge sie endlich von ihren kleinlichen Maßnahmen gegen den polnischen Volksstamm abstehen! Diese kleinlichen Maßregeln erregen Unzu­friedenheit und Entrüstung im polnischen Volke! Redner bringt darauf eine große Anzahl von Fällen vor, in denen polnische Volts­versammlungen von der Polizei verboten worden sind, teilweise ohne Angabe eines Grundes, teilweise weil angeblich die öffentliche Ruhe und Sicherheit gefährdet erscheine. Eine polnische Fibel ist von der Polizei einfach beschlagnahmt worden. Man will eben auf alle Weise das Erlernen der polnischen Sprache unmöglich machen. Ein solches Vorgehen ist unerhört! Auch aus dem Munde des Grafen Bülow sind Aeußerungen gefallen, die die Erregung des polnischen Volkes nur steigern können.( Die Ausführungen des Redners bleiben im einzelnen auf der Tribüne unverständlich.)

Minister Freiherr   v. Hammerstein:

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Der größte Teil der Rede des Abg. Glebocki ist mir nicht ver­ständlich gewesen. Im Reichstag haben wir in der letzten Zeit von polnischer Seite ganz unerhörte Aeußerungen gehört, wie z. B. das Wort von der preußischen Best". Die Bolen sind immer bestrebt, unter dem Deckmantel der Religion ihre politischen Bestrebungen zu verdecken. Es handelt sich dabei um Verhegungen, und im Hinter grund liegt immer die Abtrennung der polnisch- sprachigen Provinzen von Preußen und Deutschland  . Die Polen   sind alle Zeit groß ge­wefen in geschickten Intriguen, die sie unter dem äußeren Schein der größten Liebenswürdigkeit und der vollendetsten Form über das ganze Land wie ein Nez spannten, damit es zur gegebenen Zeit zu offenem Aufruhr tomme. Dieser Aufruhr sollte die Los­trennung von Deutschland   und Preußen zur Folge haben und damit die Errichtung eines selbständigen polnischen Reiches eines Traum­reiches, will ich hinzufügen. Selbst Napoleon  , der doch ein großes Interesse daran gehabt hätte, zwischen Deutschland   und Rußland  ein ihm ergebenes Reich einzuschieben, hat Scheu getragen, das Königreich Polen wieder herzustellen. Dafür hat er aber viel mit Polen   und mehr noch mit Polinnen kokettiert.( Oho! bei den Polen  .) Seine Beziehungen zur Gräfin Potocka liefern darüber ein sehr anschauliches, für die Polen   freilich nicht sehr rühmliches Bild. Seitdem ist ein Jahrhundert vergangen, aber in den Provinzen Posen, Westpreußen   und Schlesien   ist die polnische Minderheit noch heute bestrebt, der deutschen   Mehrheit ihre Geseze vorzuschreiben. Diese Minderheit fücht durch aufrührung aller Leidenschaften im Volte ihre verlorene Herrschaft wieder zu gewinnen. Die ganze Agitation geht darauf hinaus, die polnisch- sprachigen Landesteile von Preußen und Deutschland   ab­zutrennen. Um so mehr ist es unsre Pflicht, allen feindlichen Be­strebungen das preußische und deutsche Nationalbewußtsein entgegen zustellen. Wir werden auf dem betretenen Wege nicht innehalten, sondern mit aller Kraft dafür sorgen, daß auch in den östlichen Provinzen deutsche Zucht und Ordnung, deutsche Sitte und Gefittung erhalten bleibt! Abg. Kirsch( C.):

ändern.

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Die Aeußerung, daß Socialdemokraten gemäßigter feien Boltstribüne" zu geben. Die Verschmelzung wurde im Princip als Agrarier, hat wohl Herr v. Eynern in großkapitalistischen Kreisen beschlossen und der neu zu wählende Gauvorstand wurde beauftragt, gehört.( Lachen links.) Es ist ja bekannt, daß die Socialdemo- mit den beteiligten Faftoren alsbald Unterhandlungen anzuknüpfen. kratie immer im Schlepptau des Großkapitalismus geht. Die Mandats- Prüfungskommission beantragte die ungültigkeits­( Lachen links.) Herr v. Eynern und Herr Friedberg   haben mit Erklärung der Mandate Herrmanns und Eizingers. Der Gautag er ihren Neden der Sache der Nationalliberalen im Lande wenig flärte jedoch beide Mandate für gültig! Dieser Beschluß steht in genügt.( Oho! bei den Nationalliberalen. Zum Fall Kauffmann auffallendem Gegensatz zu der Resolution, die zur Nürnberger   An­will ich nur bemerken, daß es eine unverantwortliche Schwäche gelegenheit angenommen wurde. der Regierung wäre, wenn sie in dieser Sache nachgeben würde. ( Bravo  ! rechts.)

Ferner wurde beschlossen, zum Zwecke nachhaltiger Landagitation periodisch erscheinende Flugblätter herauszugeben, die in populärer, leichtfaßlicher Form auf politischem und wirtschaftlichem Gebiete Auf­flärung geben. Die Beiträge zum Gau sollen in Zwischenräumen von nicht unter einem Quartal in der Parteipreffe bekannt gegeben

werden.

Zum Schluß wurde beschlossen, den Posten des Gauvorsitzenden nicht mehr mit dem Posten des Nürnberger   Parteisekretärs zu ver­quicken. Der Vorsitzende wird mit 1500 m. jährlich besoldet. Als Borsitzender wurde Sta che- Nürnberg gewählt.

Ein Regierungskommiffar erklärt, daß der Minister des Innern den Veteranen seine volle Sympathie entgegenbringe und alles thun werde, damit möglichst vielen Veteranen die Beihilfe zu teil werde. Abg. Schmieding( natl.): Herr Dr. Arendt hätte selbst sehr gut zur Verkürzung der Debatte beitragen fönnen, indem er sich von der Rednerliste absetzen ließ.( Sehr gut bei den Nationalliberalen.) Der Zolltarif wird nur durch Maßhalten auf beiden Seiten zu stande kommen, er wird ein gemäßigter Tarif sein oder er wird nicht sein. Die Konferenz socialdemokratischer Gemeindevertreter der Abg. Dr. Friedberg( natl.): Ich muß gegenüber Herrn Proving Sachfen, die am 1. und 2. Osterfeiertage in Halle abgehalten Dr. Hahn aufrecht erhalten, daß ich es für politische Charakter- werden soll, hat folgende Tagesordnung: losigkeit halte, wenn jemand in einen Wahlkreis, wo sich National- 1. Die Aufgaben und Forderungen der Socialdemokratie in den liberale und Centrum lebhaft bekämpfen, geht und sagt, wer das Gemeindeverwaltungen: a) auf rechtlichem Gebiete, b) des Schul­meiste giebt, der hat mich.( Unruhe rechts.) Herr Dr. Arendt wefens, c) der Hygieine, des Armen- und Waisenwesens, d) der sprach davon, daß die Aeußerung: Socialdemokraten feien maßvoller Steuerpolitit, e) der Verkehrspolitit, f) des Submissionswesens, als die Agrarier, nur in großfapitalistischen Kreisen gefallen fein g) der Arbeiterpolitit, h) des Wohnungswesens, i) Diverses. könne. Eine solche Aeußerung macht sich im Munde des Abgeordneten einer Partei, der die Herren Stumm und Krupp   angehört haben, geradezu komisch. Ich bedaure es, daß die freikonservative Partei unter der Führung des Abg. Freiherrn v. Jedlitz nicht mehr auf demselben Niveau steht wie früher.( Unruhe rechts, Bravo  ! bei den Nationalliberalen.)

Abg. Hansen( Däne) führt Aeußerungen einer Reihe von Staats­rechts- Lehrern an, um seine Ausführungen über die Staats­angehörigkeit der Optanten zu rechtfertigen.

Abg. Glebocki( Pole): Die Aeußerung des Herrn v. Chrzar­nowsti im Reichstag von der preußischen Best" bezog sich lediglich auf den socialistischen und hatatistischen Geist, der unter der preußischen Herrschaft in die polnischen Provinzen gekommen ist. Es war vielleicht eine Grobheit, aber doch keine Gemeinheit wie das, was wir heute vom Regierungstisch gehört haben.( Glocke des Präsidenten.)

Vicepräsident Dr. Krause: Sie haben das Wort Gemeinheit in einem Zusammenhang gebraucht, daß es nur zu denten war als auf eine Aeußerung vom Ministertisch bezüglich. Ich rufe Sie des­halb zur Ordnung.

Abg. Glebocki( Pole) fortfahrend: Der Herr Minister ist sogar auf Liebesverhältnisse von Bolinnen gekommen. Das beweist doch nur, wie leer das Arsenal der Regierung zur Bekämpfung der Polen  bereits sein muß.

Minister Frhr.   v. Hammerstein: Ueber die ganze Welt geht ein Nez polnischer Vereine, die bereits zu einem Centralschatz Bei träge liefern. Das kann doch nur den Zweck haben, um gegebenen: falls den Aufruhr anzuzetteln. Dafür zu sorgen, daß dieser Moment niemals eintritt, ist die Aufgabe der preußischen Regierung. Abg. Pleß( C.) wünscht Maßnahmen gegen die Verschuldung der Städte in Rheinland- Westfalen  .

ist klar.

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2. Beratung bezw. Schaffung eines Kommunal- Programms.

Als Zählkandidat für die Stichtvahl im Wahlkreis St. Johann­Saarbrücken für den bisherigen Abgeordneten Bolz, dessen Mandat der Reichstag   fassiert hat, ist von unseren Genoffen der Bergarbeiter Spaniol in Oberhausen   aufgestellt worden. Bei der letzten Wahl 1898 find in dem betreffenden Wahlkreise 710 Stimmen für den socialdemokratischen Kandidaten Genoffen Emmel abgegeben worden. Der Kreis fiel erst bei der Stichivahl den Nationalliberalen zu, denen das Centrum auch bei der jetzigen Nachwahl scharfe Kon­furrenz machen dürfte.

teilt die Buchhandlung Vorwärts mit, daß die diesjährige März Parteilitteratur. Auf zahlreiche au fie gerichtete Anfragen estnummer erscheinen und neben dem Gedanken der Auferstehung Zeitung unter dem Titel ,, Oster- Zeitung" als reich illustrierte der Menschheit der Propaganda gegen den Militarismus für den Völkerfrieden dienen soll. Um etwaigen Konfistations gelüften der Polizei nicht allzuviel Opfer spenden zu müssen, bittet die Buchhandlung Vorwärts um frühzeitige Aufgabe der Bestellungen bis spätestens 1. März.

Durch bürgerliche Blätter wurde dieser Tage gemeldet, der social­Der Generalstreik und der Parteivorstand in Schweden  . demokratische Parteivorstand hätte Cirkulare an die Arbeiterorgani fationen versandt, worin erklärt würde, daß die Generalstreit- Frage bis auf weiteres rube. Die Sammlungen zum Generalstreit- Fonds hätten nicht hinreichende Mittel ergeben. Der Parteivorstand era flärt hierzu, daß diese Notiz von Anfang bis Ende un wahr ist. Die Generalstreit- Frage wird, wie wir schon mit­teilten, durch den im Frühjahr zufammentretenden außer ordentlichen Parteitag endgültig entschieden werden. Durch das Cirfular, das der Parteivorstand an die Organisationen ver­fandte, sind diese nur aufgefordert worden, die eingegangenen Gelder zum Streiffonds an die Centralkasse abzuliefern, um einer Bersplitterung vorzubeugen und eine genaue Uebersicht über die vors handenen Mittel möglich zu machen. Daß die Gelder nicht so spärlich einlaufen, dafür zeugt u. a. wieder der Umstand, daß eine fleine Organisation, die Zuckerfabritarbeiter- Ver­einigung, bereits über 1000 kronen für diesen Zweck auf­gebracht hat. Polizeiliches, Gerichtliches usw.

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Abg. Dr. Frhr. v. Zedlig: Die Angriffe des Herrn Friedberg  gegen meine Partei waren ganz unberechtigt. Die Nationalliberalen haben wirklich keinen Grund, andren Parteien Vorhaltungen zu machen. Sie mögen vor der eignen Thür kehren und dafür sorgen, daß die Partei, die im Lande Partei Drehscheibe heißt, nicht ganz Das Centrum ist nicht, wie der Bund der Landwirte, nur aus der Lächerlichkeit verfällt.( Unruhe bei den Nationalliberalen; Bravo Landwirten zusammengefeßt, sondern vertritt die Interessen der ver- rechts.) Herr Dr. Barth   hat Socialdemokraten gegenüber einen schiedenartigsten wirtschaftlichen Klassen. Trotzdem bestehen innerhalb angehörigen des Bundes der Landwirte als das kleinere Uebel der Centrumspartei, abgesehen von kleinen Divergenzen, keinerlei Ber- ertet, also eine Partei, die das Königtum grundsätzlich negiert; schiedenheiten in der wirtschaftlichen Auffassung. Es ist also ein das genügt mir.( Lebhafter Beifall rechts.) Die freisinnige Presse vergebliches Bemühen des Dr. Hahn, solche Unterschiede innerhalb stand im Falle Kauffmann auf dem Standpunkt, daß wenn die Berliner   Stadtverordneten Versammlung unfrer Fraktion konstruieren zu wollen. Auf der Generalversamm­Grober Unfug. Vor dem Schöffengericht in Bauzen mußte 200mal Kauffmann. lung des Bundes der Zandwirte find Verse aus Luthers   Lied Ein' wiederwählen würde, die Krone verpflichtet wäre, 200mal dazu antworten, durch Flugblattverbreitung groben Unfug verübt zu haben. sich kürzlich Genosse Bamberger gegen die Anschuldigung vers feste Burg ist unser Gott  " citiert worden, so die Worte: Der alte Stellung zu nehmen. Daß das nicht der Würde der Krone entspricht, Da aber nach einer Entscheidung des Ober- Landesgerichts nur dann böse Feind, mit Ernst er's jetzt meint" usw. Wenn Sie( zum Abg. Worte ernst nimmt, dann müssen sie ihnen auch Thaten kann, wenn dadurch Personen belästigt worden sind, brauchte das Gericht Wenn die Herren der Linken wollen, daß man ihre durch die Verteilung von Flugblättern grober Unfug verübt werden Dr. Hahn) einmal wieder in die rheinischen Centrumskreise kommen, so fingen Sie doch Ihren Zuhörern das ganze Lutherlied vor; Sie folgen laffen. Hier ist die Gelegenheit, ein Mißtrauensvotum Direkt oder indirekt Leute, die sich über das Flugblatt oder die Verbreitung geärgert hatten; werden ja ſehen, welchen Eindruck Sie damit machen.( Heiterkeit gegen den Herrn Minister zu beantragen. im Centrum.) Die rheinischen Landwirte können zum Bunde der durch Ablehnung des Titels Miniſtergehalt mit namentlicher daß sie sich belästigt gefühlt hatten, damit hatte man jedoch kein Glück. man hatte auch eine ziemliche Auzahl geladen, von denen man aimahm, Landwirte kein Vertrauen haben. Herr Dr. Hahn hat gestern gesagt, Abstimmung.( Seiterkeit rechts.) Meine politischen Freunde bewilligen Zwei Einwohner des Dorfes Baschütz erklärten, den Angeklagten der Bund würde im Reichstags- Wahlkreise Ottweiler St. Wendel dem Herrn Minister gern das Gehalt als Zeichen des Vertrauens. überhaupt nicht gesehen zu haben, da konnten sie sich natürlich statt dem nationalliberalen Kandidaten Brieze, auch dem Centrums-( Bravo  ! rechts.) fandidaten Fuchs seine Stimmen gegeben haben, wenn dieser Abg. Szroda( f.) tritt für weitere Zulassung galizischer auch nicht geärgert haben. Dasselbe bekundete der Ortsdiener aus Baschütz. Dem Gemeindeältesten Gerber aus Nadelwitz hat das eine ausreichende Erklärung abgegeben hätte. Es war eine Arbeiter nach Oberschlesien   ein. Flugblatt sogar gefallen und er hat nicht daran gedacht, daß man feltene Zumutung, von dem in der parlamentarischen Arbeit Hierauf vertagt sich das Haus. Nächste Sizung: Mittwoch 11 Uhr.( Fortsetzung der Be Strehla bei Baußen hat anscheinend auch keinen Aerger gespürt, sich darüber ärgern könnte. Der. Gemeindevorstand Barth ans bereits bewährten Kandidaten Fuchs eine solche Erklärung zu ver­langen. In der Rheinprovinz   ist das Centrum, unterstützt durch die ratung.) wohl aber will er gehört haben, daß nach der Flugblattverteilung Bauernvereine, vollständig ausreichend, um auch die landwirtschaft­einige Knechte davongelaufen feien! Aber auch dieser Herr, der lichen Interessen dieser Landesteile zu vertreten.( Bustimmung im Centrum.) Das Centrum sorgt, indem es sich jetzt dem Kompromiß­fich seiner staatsretterischen Pflicht sicher im vollen Maße vor Ge richt bewußt war, konnte nicht befunden, daß der angeklagte Genosse antrag in der Zolltarif- Kommission angeschlossen hat, besser für var überzeugt, daß der Angeklagte fich mit an der Flugblattver der Flugblattverteiler gewesen sei. Ein Gastwirt aus Baußen ist breitung beteiligt hat, sonst aber kann auch dieser Herr nichts zur Belastung des Angeklagten beitragen. Die Beweisführung war also mißglückt und daher wurde der Angeklagte wegen groben Unfugs

Partei- Machrichten.

das Wohl der Landwirtschaft als der Bund, dessen Vorsitzender, taste am Sonntag in der Centralhalle in Bayreuth  . Bertreten Der zweite Gantag der Socialdemokratie Nordbayerns Freiherr von Wangenheim, dem Kompromiß nicht zustimmte. ( Abg. Dr. Hahn ruft: Dr. Heim!) Abg. Dr. Heim hat nicht die waren 41 Orte durch 78 Delegierte, vom Landesvorstand waren die jenige Autorität für sich in Anspruch genommen wie Frhr. v. Wangen  - Genossen Segit und Franz Schmitt anwesend, vom Partei­heim mit der Erklärung, die er in der Kommission abgegeben hat. Wan borstand traf am Sonntag früh Genosse Auer ein. Landtags= kann vielleicht nicht von einem Sturm des Bundes der Landwirte Abgeordneter Walther- Coburg nahm als Gast an den Ver: auf den Centrumsturm im Rheinlande sprechen, wohl aber scheint handlungen teil. es sich um eine Art Minierarbeit zu handeln. Wir werden dafür sorgen, daß diese Minierarbeit nicht zu ihrem Ziele kommt!( Beifall im Centrum.)

Abg. Szmula( C) fordert Erleichterungen für den Zuzng polnischer und galizischer Arbeiter. Ein Regierungsfommiffar: Ein Bedürfnis zur Erleichterung der Zulassung ausländischer Arbeiter ist zur Zeit nicht anznerkennen, außerdem ist eine solche weitere Erleichterung auch im Interesse der inländischen Arbeiter nicht angängig.

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34 10 M. Geldstrafe verurteilt!

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Genosse Klühs in Breslan teilt uns mit, daß ihm die fünf Beleidigungsklagen nicht sechs Monate und sechs Wochen, sondern acht Monate eingetragen haben; außerdem hat er noch aus einer früheren Sache einen Monat, so daß er im ganzen jezt neun Monate zu verbüßen hat.

Sociales.

Bau von Kleinwohnungen in Hamburg  .

Am Sonnabendabend fand zur Regelung der geschäftlichen An­gelegenheiten und Entgegennahme des Vorstandsverichts eine Vor­besprechung der Delegierten statt. Delegierte aus der Provinz beantragten, die Nürnberger   Angelegenheit( Ausschluß von vier Mit gliedern) noch am gleichen Abend zu erörtern, von andrer Seite lag der Antrag vor, die Sache an eine Kommission zu verweisen, die den Abg. Schmitt hinzuzuziehen und am andern Morgen dem Plenum Bericht zu erstatten habe. Es wurde beschlossen, beide Teile anzuhören und in die Erörterung einzutreten. Zwei Der Hamburgische Senat hat vor einiger Zeit der Bürgerschaft der Ausgeschloffenen- Herrmann und Gizinger einen Gefeßentwurf vorgelegt, der den Zweck haben soll, den Bau Abg. Graf Limburg- Stirum( f.) begrüßt die Erklärung des Ministers, waren als Delegierte anwesend. In langer, bis früh kleiner Wohnungen zu fördern. Der Bürgerschaftsausschuß, dem die daß er von der altbewährten Bolitik in Nordschleswig nicht abgehen 1/21 Uhr währender Diskussion wurde die ganze Angelegenheit durch Vorlage zur Vorberatung überwiesen war, hat daran einige Aende­werde. Die Regierung dürfe keinen Zweifel darüber lassen, daß an eine gesprochen. Eine Resolution, die bedauert, daß Nürnberg   nicht eine rungen vorgenommen und legt mm seinen Vorschlag vor. Wiederherstellung der dänischen Herrschaft dort nicht zu denken sei. bessere Lösung der Frage fand, und erklärt, daß es dem Gautag un Borweg sei bemerkt, daß die Hauptforderung, die in der Frage Ebenso sehr sei seine Partei einverstanden mit der heutigen Er- möglich sei, an dem Urteile der Nürnberger   Organisation etwas zu des Wohnungswesens zu stellen ist, Bau und Betrieb der Wohnungen flärung des Freiherrn   v. Hammerstein zur Poleufrage. Redner ändern, da beide Teile an den bedauerlichen Vorkommnissen durch das Gemeinwesen von der Vorlage nicht erfüllt wird. Der verliest die neulich im Reichstage seites eines polnischen Abgeordneten schuld seien, die aber den Ausgeschlossenen das Recht Wohnungsbau soll nach wie vor der Privatwirtschaft überlassen gefallene Aeußerung von der preußischen Pest"( Bfui- Rufe rechts). zugesteht, sich in andren Vereinen als Mit bleiben. Nicht einmal die Anwendung der sogenannten Erbpacht für Wir müssen alles thun, um den aggressiven Tendenzen der pol- glieder aufnehmen zu lassen, wurde abc gedas Bauland soll ausnahmslos oder auch nur hauptsächlich gelten, nischen Agitation entgegenzutreten.( Bravo  ! rechts und bei den lehnt, dagegen ein Antrag angenommen, der besagt, daß es soll vielmehr der Verwaltung überlassen bleiben, Grundstücke Nationalliberalen.) ein aus einer örtlichen Parteiorganisation ausgeschlossenes Mit entweder im Wege öffentlicher Versteigerung zu vera Abg. Dr. Arendt( ft.) wünscht ein größeres Entgegenkommen glied nicht Mitglied der Parteiorganisation eines andern Ortes taufen oder im Erbbaurecht auf 80 Jahre auszuthun. der Verwaltungsbehörden gegenüber Gesuchen von Veteranen um werden kann. Die Größe und Beschaffenheit der Wohnungen wird vor­Gewährung der Beihilfe von 120 Mart. Herr Dr. Barth Aus dem Bericht der Vorstandschaft ist zu entnehmen, daß die geschrieben. Es sollen Wohnungen von 30 bis 35, von 40 bis 48 stellt es so dar, als ob die Agrarier Gegner der Welt- Gauorganisation in den beiden Berichtsjahren einen erfreulichen und von 50 bis 60 Quadratmetern lichter Fläche mit einem, machtspolitik wären. Gerade die Freunde des Herrn Abgeordneten Fortschritt zu verzeichnen hat. Die Zahl der Vereine hat sich von zwei oder drei Zimmern nebst Küche und Selosett gebaut Hahn sind stets für vermehrte Flottenforderungen eingetreten, 36 auf 48 vermehrt. Das Vermögen beträgt 2475 M., nach Berlin   werden. Die fleineren Wohnungen dürfen eine Mindestzahl nicht während die Gegner der Heimatspolitik und Anhänger des Frei- wurden im Vorjahr 1056 M. abgeführt. unter und die größten eine Höchstzahl nicht überschreiten. handels gegen jebe Flottenvorlage stimmen mit Aus- In der Sonntagsfißung wurde der Bericht eingehend diskutiert Der Mietspreis soll 6 M. für den Quadratmeter nicht über­nahme höchstens des kleinen Häufleins der freifinnigen Vereinigung. und dann zur Beratung der Anträge übergegangen. Es wurde be- schreiten. Dieser Preis ist sehr hoch. Man kann dafür in Berliner  Die Forderungen des Kompromißvorschlages der Rechten unter schloffen, ab 1. Januar 1903 statt der bisherigen Mitgliedstarten Billen- Vororten Wohnungen von guter Ausstattung mit Bad finden. scheiden sich doch so minimal von der Regierungsvorlage, daß ich der Mitgliedsbücher einzuführen und hierfür 20 Pf. Beitrittsgeld zu Die Wohnungen, die der preußische Staat für seine Arbeiter und festen Ueberzeugung bin, an dem Widerstand der Rechten wird das erheben, das zur Hälfte der Lokaltasse, zur andren Hälfte der Gau- Unterbeamten baut, find erheblich billiger. In diesen dürfte der Bustandekommen des Zolltarifes nicht scheitern. Wir sind durchaus taffe zufließt. Quadratmeter nur gegen 4 M., zum Teil sogar darunter, zu stehen feine Gegner von Handelsverträgen, aber Verträge, die unter die Ein Antrag verlangte die Verschmelzung der Oberfr. Volksztg." kommen. Der Preis wird aber nicht direkt vorgeschrieben, sondern Minimalsäge der Regierung heruntergehen, werden niemals eine mit der Würzburger   Fränt. Tagespoſt  " in allernächster Beit. nur zur Voraussetzung für den Erlaß der Grundsteuer gemacht. Mehrheit im Reichstage finden, daran würden auch Neuwahlen nichts Würzburg   wünschte, dem Blatte den neuen Titel: Fränt. Der Unternehmer wird also eine Rechnung anstellen, und wenn

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