Einzelbild herunterladen
 

Nr. 49. 19. Jabrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 27. Februar 1902,

die doch fast nur aus. Handwerkern und Arbeitern bestehen," Der Wahre Jacob" Nr. 5 ist auch heute noch nicht ein­Das Gesundheitswesen im Stadthaushalts- Etat. das ist ein Demagogenstückchen, daß an Dreiftigkeit nichts zu wünschen getroffen. Auf unsre telegraphische Anfrage beim Verleger erhielten übrig läßt und eine geradezu polizeiwidrige Urteilslosigkeit der Mit dem städtischen Gesundheitswesen Berlins   hat sich wähler voraussetzt. Glauben diese Herren wirklich, daß die Wähler wir die Antwort, daß die ganze Sendung in Bayern   liegen ge­die Oeffentlichkeit in den letzten Wochen eingehender beschäftigt, als es vergessen haben, daß der von ihnen vor zwei Jahren gewählte blieben sei, so daß die Ausgabe in Berlin   erst am Freitag, den unfren freifinnigen Stadtvätern lieb sein konnte. Von fociat Kandidat des Mieterbereins, Herr Fischer, feine 28. d. Mts., früh 8 Uhr, erfolgen kann. demokratischer Seite ist im Reichstag und in der Stadt- Mandatgeber elend im Stiche ließ und zur Mehrheit abschwenkte; verordneten- Versammlung die Krankenpflege der Stadt scharf be- daß er eben nur der Kandidat der Mieter, aber nachher Die Sterblichkeit hält sich in Berlin   in diesem Winter erfreu­Ieuchtet worden. In der Stadtverordneten- Versammlung erklärte der Vertreter ihrer Gegner war und noch ist? Sollten die licherweise auf einer verhältnismäßig geringen Höhe. Bisher ist die der Magistratsvertreter, die Gemeinde könne mit Stolz" auf Wähler der dritten Klasse wirklich noch den Kandidaten eines Vereins Bahl der Sterbefälle nur selten in einer Woche über 600 hinaus­ihre Ausgaben für die Krankenhäuser blicken, aber nach berfihmtem ernst nehmen können, deſſen Mitglieder ihrem Vorsitzenden ein 29. Dezember bis 4. Januar und 618 in der Woche vom 2. bis Die höchsten Zahlen waren 628 in der Woche vom Muster unterließ er, hinzuzufügen, wie groß Berlin   ist und Vertrauensvotum ausstellten, nachdem durch seine Stimme eine wie weit die von der Stadt gemachten Aufwendungen noch Verschlechterung des Gemeinde- Wahlrechts durchgedrückt war? Bei 8. Februar. Im Winter 1900/01 war die Sterblichkeit meist über hinter dem Bedürfnis zurückbleiben. Im übrigen kommt es gerade mit normalem Verstande begabten Wählern dürfte die Unterstützung 600 Fälle in der Woche hinausgegangen, mehrfach sogar über 700, auf diesem Gebiete nicht allein auf eine freigebige Dotierung des einer derartigen Kandidatur ausgeschlossen sein. Für und in der vierten Januarwoche war sie bis auf 750 gestiegen. Int Etats an. Es ist nicht minder nötig, daß an der Spizze des Refforts unsre Parteigenossen ist die Situation jetzt klar: der Ordnungsbrei Winter 1899/1900 war sogar die 800 einige Male überschritten und in der eine Persönlichkeit steht, die ihrer Aufgabe gewachsen ist. steht ihnen geschlossen gegenüber, denn auch der Talmi- Mieter- dritten Februarwoche als Höchstzahl 861 erreicht worden. Der Rück­

-

-

"

3

"

"

und der

zu 3,50 M. und int

Im Etat für 1902 find für das ganze kapitel Gesund- kandidat, der Nationalsociale Weinhausen, erklärte am gang der Sterblichkeit in dem laufenden Winter ist zu einem guten heitswesen 8540 256 M. Ausgabe und 2 670 614 M. Einnahme Freitag in einer Versammlung, daß sein Feldgeschrei natürlich Teil darauf zurückzuführen, daß diejenigen Krankheiten, deren Ent­angesezt, so daß ein Zuschuß von 5 869 642 M. zu leisten ist. Die laute: Gegen die Socialdemokratie!" wicklung durch Erkältungen begünstigt wird, zumal die Ertranfingen Krankenpflege- der, wenn man so sagen darf, primitivere Teil An den Parteigenossen liegt es nun, am Wahltag zu zeigen, der Atmungsorgane, in den letzten Monaten eine verhältnismäßig des Gesundheitswesens erfordert allein 7441 986 M. Ausgabe. daß die Arbeiterschaft nicht länger gewillt ist, sich von einer geringe Verbreitung gefunden haben, während sie in den vorher­An Einnahmen werden hier 1954 970 m. erwartet, mithin wären Stapitalisten- und Grundbefizerklique entrechten zu lassen, sondern gehenden Wintern eine recht bedeutende Zahl von Opfern gefordert 5 487 016 m. durch Zuschuß zu decken. Davon find angefeßt für die durch die Wahl von Kandidaten aus ihren eigne i hatten. Krankenhäuser 3171 126 M. Ausgabe, 1 324 840 M. Cinnahme, Reihen ihre Interessen zu wahren. Um unseren Kandidaten zum 1846 286 M. Zuschuß, für die Irrenanstalten 4270 860 M. Siege zu verhelfen, ist es jedoch unbedingt nötig, daß ein jeder gesamten Presse wachgerufen wurde, veranlaßt uns, auch daran zu Die Erinnerung an Victor Hugo  , die dieser Tage von der Ausgabe, 630 130 M. Einnahme, 3 640 730 M. Bufchuß.( Entsprechend Barteigenosse seine Pflicht voll erfüllt und alles daran setzt, die der Zahl der Anstalten ist der Krankenhaus- Etat in 5, der Jeren- Säumigen aufzumuntern und für die Wahl zu interessieren. Die erinnern, daß drei seiner besten Romane in der von der Buch­anstalts- Etat in 3 Einzel- Etats zerlegt eine zu weitgehende, Wahlen der dritten Klasse finden statt am Montag, handlung Vorwärts herausgegebenen Illustrierten überflüssige Specialisierung.) Die Erhöhung der Kurkosten den 3. März, nachmittags von 4 bis 8 1hr, in der Romanbibliothek In freien Stunden" abgedruckt säge in den städtischen Anstalten hat diesen in den letzten Jahren Turnhalle der Gemeindeschule für den I. Bezirk; sind, und zwar sein Revolutions Roman 1793" mit erhebliche Mehreinnahmen gebracht, aber sie hat es andrerseits unser Kandidat ist der Gastwirt Schellha se. prächtigen Original- Holzschnitten und Zeichnungen von Victor Hugo  auch manchem Familienvater noch mehr als bisher erschiert, dem Der II. Bezirk wählt in der Turnhalle des Gym- selbst; der sociale Roman: Die Armen und Elenden" mit Verlust seines Wahlrechts vorzubeugen. Unter den städtischen nasium& unsern Kandidaten, den Schlosser Wielo ch. Damberger, tünstlerischen Federzeichnungen von Krankenhäusern erscheint jetzt zum erstenmal das Kaiser Friedrich- Am Sonntag früh 8 1hr ist bei Schell hase, Ahorn­Kinder- Krankenhaus( 268-650 M. Ausgabe, 28.500 M. Ginnahme, straße Treffpunkt für alle Genoffen, welche am Tage der Wahl ihre historische Roman: Der lachende Mann  " mit den herrlichen 240 150 M. Zuſchuß), das am 1. Oktober endlich in städtische Ver- Dienste dem Wahlkomitee zur Verfügung stellen wollen. Zahlreiches Originalzeichnungen von D. Vierge. Jeder dieser Romane ist waltung übergegangen ist. Eine Vermehrung( die längst not- Erscheinen wird bestimmt erwartet. in den Original Halbjahresbänden wendig war) werden die Kinderpflege- Anstalten später durch das Krankenhaus an der Seestraße und durch die Frrenanstalt in Buch er- Lokal hier eine öffentliche Kommunalwähler Ver­Lankwitz. Für heute abend 8 Uhr ist nach dem Bergerschen Halbfranz zu 4 M. zu beziehen. Zur Zeit veröffentlichen, die Freien Stunden" den Roman ,, Der Bastard" von fahren, die beide im Bau sind und für die der Bau- Etat wieder beträcht- fiammlung einberufen. Die Parteigenossen werden ersucht, in St. Spindler, dem Verfasser des von unsren Lesern seinerzeit mit so liche Raten fordert. Der Mangel an Anstalten ist aber allmählich so groß geworden, daß schon jetzt wieder, noch ehe diese beiden An- dieser Versammlung zu erscheinen, da uns selbst ein Lokal zur Ein großem Beifall aufgenommenen Romans Der Jude". Neben dem Bastard" erscheint ein kleiner Stoman von Gorki und eine er­stalten fertig find, an weitere Vermehrung gedacht werden muß. berufung einer eignen Versammlung nicht zur Verfügung steht. wenn dem Bedürfnis genügt werden soll. Bemerkenswert ist übrigens Bankow. Am Donnerstag, den 27. d. M., abends 81/2 Uhr die wichtige Rolle, die in den Aufwendungen für die Krankenpflege findet bei Nöll, Spandauerstraße, eine Wählerversammlung jämt­die Irrenfürsorge spielt. Die Frrenhäuser erfordern heute doppelt licher Gemeindewähler Bankows statt. Das Referat hat der Genosse so viel Zuschuß wie die Krankenhäuser. Zur Krankenpflege gehört, Reichstagsabgeordneter Rosenow übernommen, außerdem findet genau genommen, auch die Siechen fürsorge, aber die Siechen- die Aufstellung der Kandidaten statt. Es ist Pflicht jedes Wählers, Häuser sind in dem Etat nach altem Brauch den Armenwesen zu- in der Versammlung zu erscheinen. geteilt. Der Zusammenhang mit der Armenpflege ist ja leider für die gesamte Strankenpflege noch nicht beseitigt, während für das Volksschulwesen das hemmende Abhängigkeitsverhältnis, in dem es Berliner   Partei- Angelegenheiten. früher zum Armenwesen stand, glücklicherweise schon seit Jahrzehnten gelöst ist. Dem principientreuen Freifinn will es, wie gerade im Ueber die politische Rechtlosigkeit der Frau spricht Montag legten Jahre manche Verhandlungen gezeigt haben, noch immer nicht abend Reichstags- Abgeordneter Paul Singer in einer bei einleuchten, daß die Rücksicht auf das Gemeinwohl liem in der Hasenheide stattfindenden Bolksversammlung. auch für die krantenpflege eine völlige Loslösung von der Armenpflege gebietet.

"

greifende Geschichte von P. Loti  : Ein Seemann". Wir können unjren Lesern das Abonnement auf die Zehnpfennighefte der Freien Stunden", für die jeder Colporteur Bestellungen entgegennimmt, aufrichtig empfehlen.

"

Im Berliner   Verein für Schulgesundheitspflege, der vorgestern im Bürgersaal des Rathauses versammelt war, unterzog der bekannte Breslauer Augenarzt Professor Dr. Hermann Cohn die Berliner   Schulbücher und Zeitungen vom angenärztlichen Stand­punkt aus einer kritischen Betrachtung. Unter Hinweis auf die mit der Bildung stetig fortschreitende Kurzsichtigteit stellte er die Forderung auf, nicht so der Prüfung der Sehschärfe der Schüler, als den Gegenständen, die die Kurzsichtigkeit verursachen, erhöhte Auf­merksamkeit zuzuwenden. Zu diesem Zwecke wäre zunächst notwendig, Lichtenberg  . Heute abend 8½½ Uhr findet in Höflichs Lokal eine Prüfung der Lichtstärke in allen Schulräumen und deren Schwarzer Adler", Frankfurter Chauffee 121, eine Voltz- einzelnen Teilen, also namentlich auch in den Ecken und Winkeln versammlung statt, in der Genosse Robert Ahrens über vorzunehmen, zu welchem Zweck der Redner einen neukonstruierten das Krankenkassenwesen einen Vortrag hält.

Tokales.

-

Die Vertrauensperson.

"

"

-

Apparat vorführte. Sodann müsse man sich entschieden mehr als bisher um den Druck von Büchern und auch von Zeitungen fümmern. Der Redner hat 50 Berliner   Schulbücher in Bezug auf den Druck untersucht und dabei festgestellt, daß 26 schlecht gedruckt", 16 teil­weise schlecht gedruckt" und nur 8 gut gedruckt" find. Als Forderung stellte Prof. Cohn auf, daß durch eine einen Quadratcentimeter große Buch der Augenhygiene entsprechen soll. Die Höhe eines" n" muß Oeffnung nicht mehr als zwei Beilen sichtbar sein dürfen, wenn ein mindestens 1,5 millimeter, die Entfernung eines" n" von den darunter stehenden kleinen Buchstaben muß mindestens 2,5 Millimeter, und die Dicke der Buchstaben, die jetzt nur 0,2 Millimeter ist, muß mindestens 0,3 Millimeter betragen. Nach diesen Forderungen ist die kleinste Schriftart, die in Schulbüchern angewendet werden darf, Korpus Fraktur beziehungsweise Korpus Antiqua mit 2,5 Millimeter Durchschuß.

Die vorbeugende Gesundheitspflege, die Frucht einer fortgeschritteneren Entwicklung des Gesundheitswefens, liegt in Berlin   noch mehr im Argen als die Krankenpflege. Jm Etat für 1902 sind hierfür rund 1 098 270 M. angesetzt, wovon, da an Ein­nahmen 715 644 M. erwartet werden, 382 626 M. aus dem Stadt­fädel zu bestreiten sind. Uebrigens tommen von diesen Ausgaben allein 319 970 M. auf die Heimstätten für Genesende, die noch halb zur Krankenpflege gehören. Der Zuschuß beträgt hier nach#Mittelstandsretters Arbeiterfreundlichkeit. Abzug der auf 223 990 m. geschätzten Einnahmen 95 980 M. Die Ihr Herz entdeckt hat mit einem Male die Staatsbürger­Bade- Anstalten bieten mit dem erfreulichen Aufschwung, den 3eitung", die Beschüßerin des bekanntlich immer nur" bildlich" fie in letzter Zeit genommen haben, ziemlich den einzigen Lichtpunkt redenden Dreschgrafen Büdler. In einer Besprechung des neuen in unfrem städtischen Gesundheitswesen. Sie erfordern dabei mir 14 872 M. Zuschuß, bei 476 826 M. Ausgabe und 461 954 M. Einnahme, Haushalts- Etats der Stadt Berlin   tritt sie für die erhalten sich also fast ganz selber. Die Warm- Badeanstalten bringen Arbeitslosen ein. Man beachte wohl die Staatsbürger­sogar noch einen fleinen Ueberschuß, der aber durch die Flußbäder Zeitung" für die Arbeitslosen dasselbe Blatt, das sich sonst nicht mit aufgebraucht wird. Die Schul- Brause bäder wurden genug thun kann in Beschimpfung der Arbeiter. Die Staatsbürgerin bereits beim Schul- Etat aufgeführt. Erwähnung verdient hier noch, fordert städtische Notstandsarbeiten und thut, als daß zum erstenmale auch für den Schwimmunterricht von würde sie nichts dagegen einzuwenden haben, wenn die Gemeinde Der Ausschuß zur Beratung der Magistratsvorlage über die Gemeindeschülern ein fleiner Bosten( 1000 Mark) ein- die Steuern erhöhen wollte, um die dazu erforderlichen Mittelle bernahme und Einrichtung der Heimstätte gestellt ist. ein erfreulicher Anfang. Die Desinfektions­anstalt rechnet auf 180 334 M. Ausgabe und nur 29 700 w. zu befchaffen. Was werden die Gesinnungsgenossen des Blättchens, Gütergo hat unter dem Vorsiz des Stadtverordneten- Vorstehers Einnahme( meist aus Gebühren), braucht also 150 644 m. die in der Stadtverordneten- Bersammlung fizzen oder saßen, zu beschlossen:" Die Versammlung ist damit einverstanden, daß von Dr. Langerhans nach einer Besichtigung des Inventars folgendes Zuschuß. Völlig auf die Gebühren zu verzichten, das geht nicht; dieser plöglich erwachten Zärtlichkeit für die Arbeiterklasse sagen 1. Juli 1902 ab das jetzige Sanatorium der Landesversicherungs­wahrscheinlich fürchtet man, daß dann die Anstalt zu sehr in An- der bei den letzten Stadtverordneten- Wahlen durchgefallene Rechts- Anstalt Berlin   in Gütergoz als dritte Heimstätte für Brustkranke in Spruch genommen würde und zu viel kostete. Wenn wir noch die anwalt Ulrich sowie der als einziges Ueberbleifel der Bürgerpartei" Betrieb genommen und mit Männern belegt wird, sowie daß vom Ausgaben für Rettungswesen, Impfwefen und dem Roten Hause noch gebliebene Stadtverordnete Prezel! Haben gleichen Zeitpunkt ab in die Heimstätte Malchow   brustkranke Frauen Sanitätstommission( 80 000, 28 900, 12 100 20.) erwähnen doch diese Herren die nur ganz seltenen Gelegenheiten, bei denen sie aufgenommen werden, und bewilligt die zu diesem Zweck erforder­fügen, dann ist ja wohl alles erschöpft, was über Berlins   vor handlungen eingriffen, faft und aus Specialetat 45 die Unterſtügung einiger Vereine hinzu- in der Stadtverordneten- Versammlung überhaupt in die Ver- lichen Mittel aus den Ueberschüssen des Etatsjahres 1900. Die Auf­beugende Gesundheitspflege zu fagen wäre. nur zu Rundgebungen nahme erfolgt nach denselben Grundsätzen, wie sie für die schon Um gerecht zu sein, niuß allerdings hervorgehoben werden, daß trasse ster bestehenden Heimstätten für Brustkrante gelten." benutzt: Herr zur Gesundheitspflege im weiteren Sinne auch die Kanalisation, die Ulrich, indem er bei der Petition gegen die Getreides Gegen den ,, Doktor" Paul Neumann, über dessen Flucht Reinigung und Besprengung der Straßen, die Müllbeseitigung ge- zölle den Junkern beisprang und den Brotwucher ver- wir bereits berichtet haben, wurde die Strafanzeige erstattet, daß er hört; ferner die Wasserversorgung( die in Berlin   immer noch nicht teidigte Herr Prezel, indem er in der Debatte über die auf den Namen eines mit ihm befreundet gewesenen Studenten der ganz zweifelsohne ist), auch die Regelung der Lebensmittel- Versorgung Wohnungsnot die Wohnungswucherer in Schuß nahm und den Medizin Wechsel in der Höhe von 8000 Mart gefälscht habe. Das Durch Viehhof und Martthallen, am Ende auch das Parkwesen. Arbeitern Faulheit borwarf. Die Staatsbürger- Gepäck des Dr." Neumann, das dieser auf dem Bahnhof Friedrich­Wollten wir aber hier aufzählen, was weiter noch dazu gehört, aber Beitung" hat freilich ihr warmes Herz für die Berliner   Arbeiter jetzt straße in Verwahrung. gegeben hatte, wurde von der Kriminalpolizei noch nicht vorhanden ist, dann würde eine mindestens ebenso lange wohl nur deshalb entdeckt, weil sie einen Vorwand braucht, den mit Beschlag belegt.

Lifte herauskommen. Das städtische Amt für Nahrungs­

Arbeiterfeindlichkeit

"

-

mittel Untersuchung ist ja nun gesichert. Dagegen ist z., B. Vorwärts" anzurempeln. Die bei Besprechung des Stadthaus- Die Lichtung des Tiergartens ist jetzt in vollem Umfange die städtische Wohnungsaufsicht noch immer ein frommer Wunsch, halts- Etats von uns eingeschaltete Bemerkung, bei den gegen- beendet, nachdem damit im Winter 1897/98 begonnen worden war. dessen Erfüllung der Stadt Ausgaben verursachen und dafür nichts wärtigen Beziehungen zwischen Stadtverwaltung und Staatsregierung In diesem Winter wurde der Teil auf der Südseite von der Hofjäger­andres einbringen würde, als Förderung der Volksgesundheit. tönne man Bedenken hegen, die Steuern zu erhöhen, weil damit der Allee bis zur Weichbildgrenze ausgelichtet, so daß die Arbeiten einen Aehnlich steht es um die Schulhygiene, um die Forderung staatlichen Aufsichtsbehörde ein willkommener Anlaß zu einer neuen Ziergartenfläche mit ihren umfangreichen Rasenanlagen erfordert Zeitraum von 5 Jahren erfordert haben. Die Neugestaltung der einer 2öchnerinnenfürsorge, einer Bekämpfung der Einmischung in die Berliner   Kommunalverwaltung gegeben werde, einen bedeutend höheren Aufwand an Unterhaltungskosten, die auf Säuglingssterblichkeit und um manche andre Forderung wird von dem Blättchen mit dreister Berdrehung so ausgelegt, als 240 000 20. festgesetzt worden sind. Ein nennenswerter Fortschritt in unsrem städtischen Gesundheits seien wir um diesen Preis auch für Notstandsarbeiten nicht In die Hände von vier Räubern gefallen ist letzte Nacht der wesen ist freilich, auch wenn mehr dafür aufgewendet würde, so lange nicht zu erwarten, als dieses Ressort nur im Neben zu haben. Merkwürdigerweise wird aber bon der Staatsbürger­amt verwaltet wird. Beim Schulwesen wie beim Bau- Beitung" gleich dahinter betont, daß die Wähler der socialdemo- Arbeiter Beyer aus der Gartenstr. 158, der fürzlich aus der svesen ist dieser einer Großstadt unwürdige Zustand, der hier noch fratischen Stadtverordneten bekanntlich Provinz nach Berlin   gekommen war, um sich hier als Kutscher zu nur unerheblich au zu Anfang des 19. Jahrhunderts in Berlin   bestand, seitdem längst den Steuerlaften der Stadt beitragen". Weiter unten wird noch Invalidenstraße an einem Tische mit vier Männern bekannt geworden, verdingen. Beher ivar Dienstagabend in einem Gasthofe der beseitigt. Beim Gesundheitswesen behilft man sich noch am Anfang deutlicher auf die Höhe der Steuerrechnung hingewiesen, auf die die fich angelegentlichst um seine persönlichen Verhältnisse kümmerten des 20. Jahrhunderts, im Zeitalter der Hygiene, mit einem un 65 Millionen Mart, welche einige Tausend Berliner   Bürger auf- und für sein Fortkommen zu sorgen versprachen. Sie versprachen befoldeten Stadtrat, der zwar ärztlicher Fachmann ist, der aber über zubringen haben, welch' lettere dann obendrein noch von denen, unter andrem den Beher, die Angelegenheiten seines Refforts meist falsch oder unvollkommen ob er in wenigen Stunden ein unterrichtet ist und als Hygieniter im günstigsten Fall den welche in der dritten Abteilung im Stadtverordneten  - Kollegium den anständiges Geld verdienen wollte, wenn er sich an einem Pferde­Namen eines Amateurs" verdient. großen Mund haben, ohne Steuern zu zahlen, mit Kosenamen wie transport nach Nauen   beteiligen würde. Beyer fagte freudig zu. Sausagrarier, Mittelstandsretter, Reaktionäre förmlich überschüttet später aber überredeten sie ihn, gleich mit ihnen nach der Huffiten­Anfangs wollten ihn seine Gönner" in aller Frühe wecken kommen, Bu den Gemeindewahlen. werben. Es iſt ein wahres Glück, daß so der Berfaffer dieser konfusen straße 72 mitzugehen, von wo der Aufbruch, nach Nauen   erfolgen Ausführungen die vorgenommene Maste des Arbeiterfreundes follte. Als Beher mit seinen vier Begleitern im Flur des genannten Steglitz  . Die bevorstehenden Gemeindewahlen und die noch rechtzeitig fallen läßt. Am Ende hätte sich die Hauses stand, schloffen die Leute das Haus von innen ab und fielen daraus resultierende Rührigkeit unsrer Parteigenossen haben zu Staatsbürgerin" sonst noch die Gunst der von Grund aus arbeiter über den ahmungslosen Mann mit Stöden, Brecheisen und Wege gebracht, was bis jetzt nicht gelingen wollte: die gesamten feindlichen Hausagrarier, Mittelstandsretter und Reaktionäre ver- Schläuchen her und verlegten ihn derart, daß er bewußtlos zu­bürgerlichen Parteien und Parteichen, die sich noch bis vor kurzem fcherzt, aus denen sich ihr spärlicher Leserkreis zusammensetzt. Denn sammenbrach. Dann beraubten sie ihn seines Portemonnaies mit bis aufs Messer bekämpften, haben ein Herzensbündnis gerade diesen Leuten darf man am allerwenigsten im Ernst mit der 30 m. Inhalt, seiner Uhr und sonstiger Wertsachen, sowie geschlossen, 1int der verhaßten Socialdemokratie den Weg Genugthuung kommen, die nach Versicherung ihres Preßorgans Stettiner Bahnhof den Reisekorb Beyers, der seine Habseligkeiten eines Gepäckscheines, auf den sie gestern am frühen Morgen am zumt Rathaus zu berlegen. Daß bei diesem Bündnis der Mieterverein und die bisherige Oppofition, die fast nur von ihnen aufgebrachten Steuern noch zu erhöhen, um enthielt, auslöften. Den Korb haben sie alsdann in der Nähe des abhängigen" thre" Kandidaten in einem Flugblatt der zum Vorteil der Arbeitslosen Notstandsarbeiten ausführen zu lassen. Grundbesizerpartei empfehlen lassen, ist ja Geschmackssache,

11

Un=

daß aber diese Kandidaten als unabhängige Männer Preisherabfehung. Die städtischen Gaswerke haben den Preis Wählern der dritten Klasse empfohlen werden, für Coats auf 1 M. pro hektoliter herabgefegt.

dev

Lehrter Bahnhofs   in die Spree geworfen, wo er vollständig geleert herausgefischt wurde. Beyer selbst erlangte erst nach 11/2 Stunden das Bewußtsein wieder und wurde in ein Krankenhaus gebracht. Die Kriminalpolizei, die sofort die Ermittelungen einleitete, hat