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Die von Dr. Müller Sagan beantragte Anmerkung wird mit allen gegen die Stimmen der Freisinnigen und Socialdemokraten abgelehnt.

Bei der nächsten Position ,, Andre nicht besonders genannte Getreidearten( Saz der Vorlage 1,50 M., alter Satz 1 M.) fragt Gothein( frs. Vg.) an, was für Getreidearten denn eigentlich gemeint seien. Unterstaatssekretär v. Fischer weist auf die Mannagrüße hin. Gothein( frs. Va.) beantragt, die Position, als zu unbedeutend, gänzlich fallen zu lassen, oder den Zollsag auf der bisherigen Höhe Stadthagen ( Soc.): In einem Jahre sind für 180 m. neun In einem Jahre find Doppelcentner Mannagrüße eingeführt worden. Man solle sich doch mit solchen Zollerhöhungen nicht lächerlich machen.

von 1 M. zu erhalten.

Die Position wird mit allen gegen die Stimmen der Frei­finnigen und Socialdemokraten in der Fassung der Regierungs­borlage angenommen und die Zolleinnahme dadurch jährlich um 4.50 Mark erhöht. Es wird dann die Anmerkung zu den Nummern 1 bis 8 be­sprochen. Für Getreide in Garben, wie es auf dem Felde unmittelbar gewonnen wird, ist die Hälfte des Solls für Körner getreide zu entrichten."

Nach dem geltenden Tarif genießt Getreide in Garben als anderweit nicht genanntes Erzeugnis des Landbaus Bollfreiheit. Stadthagen ( Soc.) begründet einen Antrag Antrid auf 8011- nehmigt. freiheit des Getreides in Garben mit den Interessen der Grenz­bewohner vor allem an der russischen und östreichischen Grenze.d

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ein paar hundert Jahren würde mancher Minister die Dampf- Igenommen habe. Er leistete sich dabei den für die Opfer der Aufgabe zu vollführen, als einfach die Polizei Organe anzutveisen, maschinen und Eisenbahnen für undenkbar erklärt haben. Eisenbahnunfälle wenig beruhigenden Grundsaß, daß es auf in des Ministers und seinem Sinne zu verfahren. G Stadthagen( Soc.): So lange es keine Denaturierungsmittel die Zahl der verlegten Personen nicht ankomme. giebt, ist die von den Freisimmigen beantragte Anmerkung wirkungslos Der Herr Minister ist schon zufrieden, wenn er schwarz auf Die Weltpolitik der Weltverbrüderung. und für den Zoll also unschädlich. Wer denaturierten Mais also weiß nachweisen kann, daß die Zahl der Zusammenstöße und Aus New York wird gemeldet, daß der Prinz Heinrich am einführt, muß ein wirksames Denaturierungsmittel angeben. Wenn die Entgleisungen sich vermindert habe. 5. März die kanadische Grenze überschreiten und der englischen Technik noch kein Mittel weiß, so ist damit nicht gesagt, daß es nicht ge- In der Debatte wurden noch eine Reihe Einzelwünsche Solonie einen Besuch abstatten werde. Ein Vertreter des funden werden kann. Hat man doch bei Salz und Spiritus auch laut. Herr Dr. Pach nice regte die Beseitigung der Rück- Generalgouverneurs Minto von Kanada wird ihn Denaturierungsmittel erfunden. fahrkarten an und verlangte, daß der Preis für einfache empfangen. Auch ein Ehrensalut von 21 Echüssen soll zu Fahrten auf die Hälfte des jetzt für die Rückfahrten geforderten seiner Begrüßung abgegeben werden. Betrages bemessen werde. In London war man merkwürdigerweise über die Absicht dieses Besuches bereits mehrere Tage früher unterrichtet, als in Der nationalliberale Abg. Franten wünschte eine Auf Deutschland . Drudte doch bereits die hein. Westfälische besserung der Bezüge der Lokomotivführer und Eisenbahn- 8eitung" in ihrer vorletzten Nummer eine Laffan"> Werkmeister. Herr Dr. Müller- Meiningen tabelte die Meldung ab, derzufolge in London die Nachricht Einführung einer Reklamationsgebühr von einer Mark und breitet ivar, Kaiser Wilhelm habe bei König Eduard wies auf die vielfachen Beschwerden der Thüringer Kleinstaaten angeregt(), er möge den Prinzen einrich einladen, über Benachteiligung durch die preußische Eisenbahnverwaltungan ada zu besuchen, um dadurch darzuthun, daß die kürzlichen hin. Böses Blut hat besonders, wie auch Genosse Bau der politischen Ereignisse keine Trübung der Beziehungen zwischen Deutsch­bestätigte, die Beseitigung fast aller Sonntagsfahrkarten im land und England bewirkt haben. Dem Vernehmen nach sollte König Ednard den Prinzen Heinrich bereits durch Kabel zu einem Bezirke Erfurt hervorgerufen. Kanadas Bon her Rechten, uhm nur der Zu dieser Meldung nur der Reichsparteiler Graf wollte der New Yorker Storreſpondent Von der Rechten nahm nur der Reichsparteiler Graf wollte der New Yorker Korrespondent des Bureau Laffan" von dem yadas eingeladen haben. Bernstorff Lauenburg das Wort, um aus Rücksicht auf deutschen Botschafter in Washington v. Holleben die allgemeine Finanzlage vor weiteren Tarifermäßigungen zu weiter erfahren baben, daß diesem von einer Reise des warnen. Prinzen nach Kanada nichts bekannt ist. Der Botschafter Herr v. Thielen hatte erst beim Etat der Reichs- äußerte weiter in freimütigstem Gesprächston, der General Eisenbahnen Gelegenheit, in die Debatte einzugreifen. Hier gouverneur von Kanada Lord Minto habe den Bringen Heinrich zu einem Besuche in Ottawa eingeladen. trägt er auch äußerlich die Verantwortung und so benutte er Bring Heinrich habe die Einladung, die nicht von England ans dann die Gelegenheit, um wieder einmal zu versichern, daß angeregt worden sei, bis jetzt noch nicht beantwortet. Sollte er er unter Tarifreform nur eine Vereinfachung des Fahrkarten- fie annehmen, so wird ihm der vom Herzog von York benutzte Zug Systems, nicht aber eine Verbilligung der Tarife verstehe. an die kanadische Grenze entgegengeschickt werden. Auch eine Herabsetzung der Gütertarife sei nicht zu erwarten. Die politische Bedeutung des Union - Besuches des Prinzen kann Im übrigen wurde der Etat der Reichseisenbahnen un- in der That auch durch einen kanadischen Abstecher nicht beeinträchtigt verändert nach den Beschlüssen der Budgetkommission ge- werden. Ein amerikanischer Journalist hat ja bereits auf dem Prinz Heinrich veranstalteten Pressefest das große Wort ausgesprochen, daß Morgen stehen die Zuckersteuer und die Reichs- unlöslichen Dreibund ausersehen habe. das Schicksal Amerika , Deutschland und England zu einem Warum sollte man diesem Stempelabgaben auf der Tagesordnung.- Dreibund nicht auch gleich den offiziellen Stempel aufbrüden! Mehr noch: Ein großer Teil der kanadischen Bevölkerung ist franzö sischer Abstammung. Wer weiß also, ob aus dem Dreibund nicht Und da Deutschland zu auch gleich ein Vierbund werden könnte. entwurf betreffend die Bewilligung weiterer Mittel zur Ver- Frankreich Rußland mitbrächte, so wäre sozusagen ein allgemeiner Das Abgeordnetenhaus nahm am Freitag den Gesetz diesem Vierbund gleich Oestreich und Italien , England Japan , und besserung der Wohnungsverhältnisse von weltbund fix und fertig. Seid umschlungen, Nationen...!- Geheimrat Rodat weist darauf hin, daß im Grenzverkehr grobe Staatsbeamten in dritter Lesung und den Gesezentwurf be Arbeitern in staatlichen Betrieben und gering befoldeten Der Bromberger Schulprozeß Unterschleife vorgekommen seien. Ob gerade die Hälfte der richtige treffend die Heranziehung zu den Kreis abgaben hat zwar mit der Freisprechung des angeklagten Gemeinde­Prozentsaz sei, könne allerdings zweifelhaft erscheinen. Bei der in zweiter Lesung debattelos an. Bei der sodann erfolgenden vorstehers geendet, allein es scheint keine Aussicht vorhanden zu ſein, wenig sein. Einzelne Händler haben in Rußland , Destreich und in vinzial Dotationen wurde von konservativer Seite eröffnet wird, da ja der Gerichtshof den Wahrheitsbeweis wenig sein. Einzelne Händler haben in Rußland , Oestreich und in zweiten Beratung des Gesezentwurfs betreffend die Pro daß nunmehr gegen den Lehrer Kühn das Disciplinarverfahren den Niederlanden Getreide auf dem Halm gekauft, es in Deutschland der Wunsch nach einer gesetzlichen Regelung des Pflegestationen- dafür, daß ihn das Züchtigungsrecht überschritten habe, als ausdreschen und dann wieder ausführen laſſen, um sich so die wesens ausgesprochen. Der Minister Frhr. v. Hammerstein nicht erbracht angesehen hat. Das Gericht hielt die Aussagen v. Komterowski( Pole) spricht sich gegen die Bollfreiheit aus stellte sich der Anregung sympathisch gegenüber, bemerkte teiligen Aussagen des Lehrers Kühn , der ja hier infolge des v. Komierowski( Pole) spricht sich gegen die Bollfreiheit aus aber unter Hinweis auf die im Jahre 1895 gefcheiterte Vor- gegen seinen Ankläger erhobenen Verfahrens als 8euge fungieren auf Grund seiner Erfahrungen im Grenzdistrikt. Den Bauern sei ja für Produkte von Feldern außerhalb der Landesgrenze durch§ 5, lage, daß er eine neue Vorlage erst nach Klärung der An- konnte, und des Kreis- Schulinspektors Kempf zu erschüttern. fichten über diese Frage einbringen fönne. Die Vernehmung der letzteren bot allerdings einige intereffante Biffer 1 des Tarifgefeges Bollfreiheit gewährt.s Hierauf setzte das Haus die Beratung des Etats des Momente, die nachgetragen zu werden verdienen. Er erklärte Der Antrag Antrick und Genossen wird mit allen Stimmen ministeriums des Innern fort und erledigte in nämlich, er habe wohl festgestellt, ambie festgestellt, daß einzelne Kinder gegen die der Freifinnigen und Socialdemokraten abgelehnt, die schneller Reihenfolge die Kapitel Polizeiverwaltung in in unerheblicher Weise von dem Lehrer Kühn gezüchtigt Es folgt Bofition 9: Malz mit Ausnahme des gebrannten und vingen" und" Distriktskommissare in Posen". Die Debatte standen? Beuge: Jawohl, da ich doch auch Anwalt der Kinder Berlin und den Vororten"," Polizeiverwaltung in den Pro- worden seien, von erheblichen Züchtigungen habe er aber nichts gehört.- Vors.: Haben Sie die Kinder denn genau ver­gemahlenen. Die Vorlage schlägt für Malz aus Gerste einen Boll über die Polizeiverwaltung drehte sich fast ausschließlich wieder bin, so war ich aufs eifrigste bemüht, die Wahrheit zu ermitteln. fayz von 6,25 M., für Malz aus audrem Getreide einen Zollfaz um die Berliner Verkehrsverhältnisse und die Vorf.: Ein Schulmädchen hat allerdings Ihnen zu von 9 M. für den Doppelcentner Rohgewicht vor. Der geltende Zoll- Lage der Schutzleute. Ein hierzu gestellter Antrag Brömel Brotokoll gegeben, Lehrer Stübn habe sie heftig auf tarif belegt gemalzte Gerfte und gemalzten Hafer unter der Be-( frf. Vg.), der die Regierung ersucht, die Schußleute in Sen Kopf und die Nase geschlagen, so daß Testere zeichnung Malz" mit einem Bollfatz von 4 M., der für gemalzte zeichnung Malz" mit einem Bollfatz von 4 M., der für gemalzte Berlin nach einer gewissen Probezeit lebenslänglich anzustellen, blutete? Benge: Das ist richtig.- Vorf.: Das würde Gerste vertragsmäßig auf 3,60 M. herabgesetzt ist. Alles sonstige wurde der Budgetkommission überwiesen. Abg. Kreitling aber das Züchtigungsrecht überschreiten.- Zenge: Das gebe gemalzte Getreide wird, wie das entsprechende Rohgetreide mit der( frf. Vp.) berührte auch die Frage der Durch querung Maßgabe verzollt, daß die Vertragszollsätze nicht zur Anwendung der Linden, wobei er in echt freisinniger Weise tiefe Ver­kommen. Die Abgg. Herold und Gamp beantragen, für Malz aus Gerste 11,50 m., aus andrem Getreide 11 M. und im Minimal- beugungen vor der Krone machte. Eine Auskunft wurde ihm Gerste 11,50 M., aus andrem Getreide 11 M. und im Minimal tarif den 1/ sfachen Betrag des Zolles der Getreideart, aus dem es nicht zu teil, da diese Angelegenheit ins Ressort des Mi­nisters der öffentlichen Arbeiten gehört. hergestellt ist.

Die Begründung fage zwar, die Einfuhr ist an einigen Grenz­distrikten nicht ganz unbedeutend. Es kommen aber doch nur einige Grenzdistrikte in Frage und da sollte man den Bauern nicht den Betrieb erschweren. Irgend eine Begründung für diesen Fall ist nicht gegeben. Hier sind wir konservativ und verlangen die Bei­behaltung des bisherigen zollfreien Zustandes.

einen Getreide- Art würden 50 Broz. zu viel, bei der andren zu

Vorlage unverändert angenommen.

Graf Kanit(.) beantragt für Malz aus Gerste 10,25 M., für

Malz aus andrem Getreide 11 M.

Bur Begründung seines Antrags hebt Herold( C.) hervor, daß er das Verhältnis zum Getreidezoll genommen und 1 M. au­geschlagen habe. Die so gewonnene Summe von 10,38 m. habe er nach oben abgerundet.

Schatzsekretär Frhr. v. Thielmann: Die verbündeten Re gierungen würden schwerlich in der Lage sein, einem Minimalzoll für Malz im Rahmen des Tarifs ihre Zu­ftimmung zu geben.

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Dr. Müller Meiningen( frs. Bp.) begründet seinen Antrag auf Herabsetzung des Malzzolles auf 4 M. Im Jnteresse der deutschen Mälzereien liege weniger ein Schutzzoll als der billige Bezug von ausländischer Gerste. Die Mälzerei habe sich bisher sehr gut entwidelt. Gegen die Erhöhung spreche das Interesse der kleinen Brauereien, die pro hektoliter um etwa 47 Pfennig teurer arbeiten müßten bei jeder Mark Erhöhung des Malzzolls. Die großen Brauereien würden durch Erweiterung ihrer Mälzereien sich zu helfen wiffen.

Es tritt hierauf Bertagung ein. Die nächste Sigung findet Dienstag statt. Von nun ab soll schon um 9 Uhr früh begonnen werden.

Abgeordnetenhaus.

Am Sonnabend stehen die Etats der Lotterieverwaltung, der Verwaltung der direkten Steuern, der Rest des Etats Gesetzentwurfs betreffend den Erwerb von Bergwerkseigentum des Ministeriums des Innern und die zweite Lesung des auf der Tagesordnung.

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Deutsches Reich .

16 Eine Ehrung Washington8.

Bring Heinrich legte am Donnerstag im Auftrage Kaiser Wilhelms einen Kranz auf dem Grabe George Washingtons nieder und pflanzte nahe der Grabstätte eine Linde. Diese Ehrung galt einem Führer vaterlandslofer Gesellen, die fich in dreister Unbotmäßigkeit gegen ihr angestammtes Herrscherhaus auflehnten. Sie galt einem Manne, gegen den einst deutsche aus Geffen Truppen tämpften, deutsche Landeskinder Kassel , Hessen- Nassau , Braunschweig , Waldeck , Anhalt und Ansbach , die von ihren Herren Landesvätern an England verkauft worden waren.-

Eine heimatliche Erinnerung.

ich zit.

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Schulinspektors. Schulinspektor Kempf erklärt, er habe auch Interessanter noch war folgende Episode der Bernehmung des gehört, daß der Angeklagte seinen amtlichen Einfluß aufgeboten habe, um die Leute zum Unterschreiben der Beschwerde zu bewegen. Eine bestimmte Unterlage habe er aber dafür nicht. Vert.: Geben Sie zu, daß Sie der königlichen Regierung berichtet haben, der Angeklagte habe bei der Ent­gehört.- Vert.: Wie kam es aber, daß Sie diesen Vorgang richtung der Steuern die Leute aufgefordert, die Beschwerde unterschreiben?- Angel.: Ich hatte dies allerdings der königlichen Regierung als Thatsache mitteilten, mit dem Be­merken, der Augeklagte habe seinen amtlichen Einfluß geltend ge­macht und die Leute mit Strafe bedroht, wenn sie die Beschwerde nicht unterschreiben wollten? n?- Staatsanwalt: Ich be­antrage die Beantwortung dieser Frage abzulehnen. Vert.: Die Eingabe ist ein amtliches Schriftstid; ich beautrage, dasselbe zur Auffrischung des Gedächtnisses des Herrn Beugen zu verlesen.- Kreis- Schulinspettor Kempf: Ich gebe die Möglichkeit zu, eine solche Eingabe gemacht zu haben.

Trotzdem den ganz bestimmten und übereinstimmenden Aus­fagen der sechs Schulkinder nur das Zeugnis des eigentlich Be­schuldigten und das des Schulinspektors, der wirklich Positives doch überhaupt nicht zu bekunden vermochte, gegenüberstand, wurde der Wahrheitsbeweis nicht für erbracht angesehen!

Einer der Kabel- Schmods drahtet aus New York über folgende verhandlung: denkwürdige Episode der Prinzen- Reise:

lichkeit verurteilt."

Höchst bezeichnend für den Wert des Schulunterrichts der Germanisierungspädagogen ist noch folgender Passus aus der Gerichts­Wors: Wie verkehren Sie denn mit den Kindern, da As Prinz Heinrich den Sonderzug nach Washington bestieg. Sie doch der polnischen Sprache nicht mächtig nahm die Polizei einen Mann fest, der sich zudringlich und sind? Zeuge: Ich verstehe soviel polnisch, un widersetzlich benahm. Ale der Prinz dies fab, fagte er: mich notdürftig zu verständigen. Bisweilen rufe ich Politische Nebericht. " Ihr amerikanischen Polizisten macht tein Feder- meine Frau zu Hilfe. Lesens, die Art, wie der Mann beigesteckt wurde, Berlin , den 28. Februar. Eine Riesen Protestversammlung Kruppscher Arbeiter macht mir Spaß." Der Festgenommene entpuppte fich später als ein harmloser Ueberneugieriger; er wurde aber doch aus Essen : Die bereits gemeldeten Borgänge auf der Kruppschen gegen die Kruppschen Wohlfahrtseinrichtungen. Man schreibt uns Der Reichstag vom Polizeirichter zu 50 Dollar Geldbuße wegen Ungebühr Fabrit hatten zur Folge, daß am Mittwochabend ca. 2000 Kruppsche Beschäftigte sich heute mit Eisenbahnfragen. Viel Neues tam auch diesmal bei der Debatte nicht heraus. Nach der Ver- Daß den Brinzen die amerikanische Polizeischneidigkeit angenehm tungen zu demonstrieren. Da das Lokal nur 1000-1100 Personen faßte, Arbeiter zusammentamen, um gegen die neuesten Wohlfahrtseinrich­fassung steht dem Reiche zwar die Kontrolle über die Tarif- an seine preußisch- deutsche Heimat erinnerte, ist nur natürlich.- standen viele der Herbeigeströmten draußen an den Fenstern, auf dent politik der Einzelstaaten zu, aber diese Bestimmung steht nur Hofe und truppweise zogen die Leute wieder ab, weil das Lokal bis Die Aufkaufung des dritten Bandes der Bismarckschen auf dem Papier. Das Reichs- Eisenbahnamt ist in Wirklichkeit ein Anhängsel des preußischen Eisenbahn- Ministeriums und Memoiren behauptet die Chemnizer Allgem. Beitung", auf das letzte Fensterbrettchen gefüllt war. Die von dem Referenten, Redacteur Dit weII, an den Kruppichen Wohlfahrtseinrichtungen der leitende Geist in allen Tariffragen ist Herr v. Thielen. der von zuverlässiger Seite berichtet wird, daß jener dritte Band, der im allgemeinen, an den neuesten Wohlthaten im besonderen geübte Und wie Herr v. Thielen über die Tarifreform denkt, das ebenso wie die beiden ersten Bände der Stuttgarter Verlagsanstalt Kritik wurde von den Anwesenden mit stürmischem Beifall wissen wir schon seit langer Zeit. Als die Einnahmen stiegen, um hohen Breis im Manuskript angekauft worden ist und infolge aufgenommen. zur Drucklegung übergeben war, von hochstehender Seite Ist es schon ein bedeutsames Zeichen, erflärte er eine Verbilligung der Tarife für unmöglich und dessen nicht erscheinen wird. wenn ein paar Tausend Arbeiter der Kruppschen Fabrit jetzt, wo die Einnahmen fallen, ist die Tarifreform natür- Der dritte Band enthält die Geschichte der Entlassung Bismarcs in einer Versammlung erscheinen, die zu dem Zwecke ein­lich noch unmöglicher geworden. Es war charakteristisch, daß und Betrachtungen über den neuen Kurs. Daß man sich in gewiffen berufen wurde, um gegen die Firma Stellung zu nehmen, der Staatssekretär des Reichs- Eisenbahnamtes, Dr. Schulz über Streisen vor diesem Bismarckschen Geschoß aus dem Grabe fürchtet, so ist noch ganz besonders bedeutungsvoll, daß die Erschienenen wie ein Mann in so offener Weise gegen die Firma die Tariffragen sich überhaupt nicht verbreitete, sondern sich ist begreiflich. demonstrierten. Auf Vorschlag wurde einstimmig beschlossen, um endlich einmal den Unverantwortlichen, der bisher nur Millionen einsteckte, die Ercellenz Krupp, direkt auf die Vorgänge auf feiner Fabrit aufmerksam zu machen, dessen Einfluß auf sein Wert fennen zu lernen und sein gelobtes gutes Herz auf die Probe zu stellen, demselben folgendes Telegramm nach Capri zu senden: Excellenz Krupp

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nur darauf beschränkte, Angriffe nach andrer Richtung ab- Dennoch möchten wir nicht meinen, daß die Erben Bismards zuwehren. Sto II e hatte hervorgehoben, daß die Zahl der sich auf solchen Handel einlassen könnten, der eine wertvolle Geschichts­Unfälle im Eisenbahnbetrieb infolge der Mangelhaftigkeit der quelle verschüttet. Betriebseinrichtungen noch immer außerordentlich groß sei Das Vereinsrecht der Frauen. Die Berliner Neuesten und dabei auf die unglaubliche Thatsache hingewiesen, daß in Nachrichten" bemerken zu der Beschwerde der Vereinsversammlung des einem Jahr auf den preußischen Staatsbahnen über 10 000 dritten Berliner Wahlkreises wegen der Ausweisung der Frauen von Schienenbrüche vorgekommen sind. Er hatte dann weiter der Tribüne:" Auf die Lösung dieser etwas verzwidt ge­wordenen Frage kann man allerdings gespannt sein." das Sparsystem bei den Beamten und den Still- Wir finden die Frage nicht im mindesten verzwickt. Der Minister auch in technischen Fortschritten gerügt. Herr hat ausdrücklich auch für die nächste Versammlung des Bundes Dr. Schult beschränkte fich in feiner Erwiderung der Landwirte die Zulaffung der Frauen als Zuhörerinnen ver­auf den mageren Trost, daß die Zahl der Unfälle nicht zu- sprochen. Und der Polizeipräsident hat deshalb teine schwierigere

stand

Capri.

Die heute, 26. Februar cr., im Saale der Borussia von mehr als 1000 Arbeitern Ihrer Fabrik besuchte Versammlung, wendet sich an Sie mit dem Ersuchen, Anordnung zu geben, damit die neue Arbeits: ordnung in der Schmiede S. S., nach welcher die Mittagspause nicht mehr wie eine Stunde betragen soll, aufgehoben wird."