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zurückkehren werden.

Weiter wurde das Bureau einstimmig beauftragt, au Krupp Die Regierung unterbreitete ferner der Wahlfommiffion ein| Socialdemokratischen Partei Nordbayerns wird zu der Gültigkeits­eine Eingabe gelangen zu lassen, in der die Mißstände genauer ge- Projekt, das darauf hinzielt, die Wahlbeeinflussungen einzuschränken. erklärung der Mandate der beiden Genossen Eizinger und Herrmann, schildert werden und ersucht wird, die Sündigungen rück Das Projekt wurde von der Kommission im Princip an die vom socialdemokratischen Verein Nürnberg ausgeschlossen wurden, gängig zu machen und bie frühere Arbeitszeit Ivieder genommen. bemerkt: Dieser Beschluß steht im auffallenden Gegensatz zu der einzuführen. Die Eingabe soll unterzeichnet werden VOIT Spanien. Resolution, die zur Nürnberger Angelegenheit angenommen wurde. dem Vorsitzenden des Deutschen Metallarbeiter- Die Lage in Spanien ist trop der scheinbaren Ruhe noch sehr Im nachstehenden wollen wir die Abstimmungsresultate über die Verbandes und dem Vorfizenden des christlichen ernst. In Barcelona , wo die Ruhe äußerlich zurückgekehrt ist, find Resolutionen, die zu der betr. Angelegenheit gestellt wurden, bekannt Metallarbeiter Verbandes. Die Aufforderung des die Streitigkeiten der Metallarbeiter und der Fuhrleute mit den geben. Die Resolution, die den Ausgeschlossenen den Wiedereintritt Referenten an die Versammelten, endlich nun die Konsequenzen Arbeitgebern noch nicht beigelegt. Ebenso dauert der Generalstreit in einen socialdemokratischen Verein ermöglichen sollte, wurde mit zu ziehen, sich der Organisation anzuschtießen, wurde in Rens, Sabadell, Sano und Hostafrant fort, doch hofft man, daß Stimmengleichheit, 29 gegen 29 Stimmen, abgelehnt, nachdem in­mit braufendem Beifall aufgenommen und mit einem begeisterten hier die Streifenden wie in Saragossa und Tarragona zur Arbeit folge der frühen Morgenstunde eine Anzahl Delegierte das Lokal Hoch auf die Organisation schloß die Versammlung. Auch in Effen rüttelt es gar mächtig an der Säule der gött Barcelona abgegangen. In Murcia ist der Generalstreit aus: Bormittag zu verlegen, abgelehnt wurde. Die entgegengesetzte Re Neuerdings sind Truppenstärkungen nach verlassen hatte und ein Antrag, die Abstimmung auf den kommenden lichen" Weltordnung ,, an dem Fabrit- Feudalismus. solution gelangte dann mit 27 gegen 24 Stimmen zur Annahme. Der Antrag der Mandatsprüfungs- Kommission, auf Grund der ge= Aus Barcelona wird noch gemeldet: Die Behörden faßten Resolution unsre Mandate für ungültig zu erklären, wurde haben erfahren, daß Zusammenkünfte stattfinden, welche bezweden, mit 38 gegen 23 Stimmen abgelehnt. aufs neue einen allgemeinen Ausstand zu proklamieren. Nürnberg , den 27. Februar 1902. Die Metallarbeiter mißhandeln noch immer diejenigen Kameraden, Es wurden daher Maßregeln getroffen, um einem solchen vorzubeugen. Gg. Eizinger. Konrad Herrmann. Totenliste der Partei. In Oetsch bei Leipzig starb nách welche die Arbeit wieder aufnehmen. Sie wollen nicht längerer Krankheit der Lagerhalter Robert Heinter, ein opfer­arbeiten, folange nicht alle Arbeiter, die an- williger Parteigenosse, Mitbegründer des Vereins Vorwärts Leipzig­läßlich bes legten Ausstandes verhaftet wurden, Süd. Er war von Beruf ursprünglich Steinmetz , mußte diefe Thätig­wieder freigelassen worden find. teit aber aufgeben, da er start lungenleidend war. An dieser Kraut­heit ist er auch schließlich gestorben.

Hehlerei.

[ Gegen den Vorwärts" ist infolge der Veröffentlichung des vertraulichen Marine- Erlaffes ein Verfahren wegen Hehlerei eröffnet worden.] ike

Wer die Wahrheit erfährt und sie weiter erzählt, Der hat diese selbige Wahrheit verhehlt". Und wer sie für weite Kreise entdeckt, Der hat sie geheim in die Tasche gesteckt. Und wer in die Oeffentlichkeit sie gebracht, Der will sie verbergen aus Niedertracht. Wer die Wahrheit kennet und saget sie frei, Der kommt vor Gericht wegen Hehlerei. Lustige Blätter".)

Ausland.

Ueber die Studentenunrnhen in Kijew erhält der Krakauer Naprzód" einige Mitteilungen von Augens zeugen, denen wir folgende intereffante Einzelheiten entnehmen: Die Studenten, die von den Ferien zurückkehrten, drückten als­bald ihre Unzufriedenheit aus wegen der Reformen" des Unterrichts­ministers.

wurde.

Am 20. Januar alten Stils fand eine Versammlung der Studierenden des Polytechnikums statt, in der der Streit beschlossen Am 24. Januar alten Stils beschlossen auch die Universitäts­studenten in einer stürmischen Versammlung den Streik; sie ver warfen die neuen Universitätsmaßregeln. Außerdem wurde ge­fordert: die weiteste Autonomie der Universitäten, die Wiederaufnahme der für die vorigen Unruhen Relegierten und die Aufnahme aller, welche studieren wollen, ohne Unterschied des Geschlechts und der Nationalität.

gebrochen.

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of fishi

Rußland.dufte eme

Ein Hungerstreik war wieder einmal im Petersburger Unter­fuchungsgefängnis unter den politischen Verbrechern ausgebrochen. Der Hungerstreit ist bekanntlich das letzte Mittel, zu dem die ver­zweifelten Opfer des zarischen Despotismus greifen, wenn die Willtir der Gefängnisverwaltung oder der administrativen Behörden nicht mehr zu ertragen ist. Es nahmen am Hungerstreit 48 Personen teil; drei Tage hindurch nahmen sie teine Speise zu sich; sie verlangten die Frei lassung der in den Prozeß der Arbeiterbibliothel" veriidelten Bersonen, die schon mehr als ein Jahr in Untersuchungshaft sich befinden und deren Untersuchung schon längst zu Ende geführt ift; erst als der Staatsanwalt diese Forderung erfüllen zu wollen erklärte, wurde der Hungerstreik für beendet erklärt.

Das Opfer eines schrecklichen Unglüidsfalles wurde der Invalide Genosse Brück aus Lütgen dortmund. Auf dem Heimwege von einer Versammlung, in der er sich noch in lebhafter Weise an der Verhandlung beteiligt hatte, wurde er von einem Motorwagen überfahren. Dabei erlitt er so schwere Verletzungen, daß er auf dem Transport zum Krankenhause starb.inst

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Polizeiliches, Gerichtliches uŢiv.

Das Urteil des Landgerichts Erfurt , durch welches der Redacteur der Erfurter Tribüne", Genosse ennig in Erfurt , wegen Beleidigung eines Referendars zu einem Monat Gefängnis verurteilt worden war, ist vom Reichsgericht wegen Beschränkung der Verteidigung aufgehoben worden. Unruhen in Finnland . Aus Anlaß des Jahrestages der Publi­Die Mitglieder der ersten Straffammer des Land­fation des Manifestes des Zaren über die Einführung der gerichts Dortmund soll Genosse änisch, Redacteur des Dort­finnischen Wehrpflicht- Ordnung fanden am 18. b. Mts. munder Parteiblattes, beleidigt haben. Zur Verhandlung der Klage in Helsingfors ernste Straßendemonstrationen ist Termin vor der beleidigten Kammer unter Vorfiz des beleidigten statt. Da die Polizei zu schivach war, die Ruhe wieder herzustellen, Landgerichts Direktors Offenberg anberaumt. Aus der Thatsache, mußte Militär einschreiten und Ordnung schaffen. leber daß dieses Gericht Richter in eigener Sache sein will, darf man die 40 Verhaftungen wurden vorgenommen. Bermutung schöpfen, daß sich die Richter dem Angeklagten gegen­über nicht befangen, nicht beleidigt fühlen und daß sie ihn freizu sprechen gedenken, wie das ja dem Genossen felühs in Breslau ähnlich ergangen ist.

Parlamentarisches.

Kolonial- Etat.

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Zum 1. Februar alten Stils beschloß die örtliche Arbeiter- Die Budgetfommission des Reichstags fette am partei eine Demonstration zu veranstalten. Sofort wurde das Freitag die Diskussion über Fortführung der Eisenbahn ganze Militär der Stadt mobilisiert. In der Nacht zum 1./18. Februar Tanga- Muhesa- Korogwe bis Mombo fort, wofür als wurden die Heeresabteilungen in den einzelnen Teilen der Stadt unter erste State 1550 000 m. verlangt werden. Abg. Dr. Arendt( Rp.) gebracht. Man gab den Befehl, ohne Kommando auf die Menge stellt den Antrag, 600 000 M. von diesem Etatstitel abzusetzen. zu schießen, und zwar auf 3 eichen, welche Uneingeweihten Abg. Müller- Fulda( C.) meint, daß die Fortführung der Bahn bis unverständlich waren. Mombo nicht für 3 Millionen zu bauen sein werde, sondern vielleicht Am 13. Februar gegen 12 und 1 Uhr mittags wurde nahe am 6 Millionen fosten könnte. Er stehe dem Bahnbau ablehnend gegen­Rathaus eine rote Fahne entfaltet, neben welcher sich sofort Massen über. Abg. Richter( fri. Vp.) empfiehlt Ablehnung der Summe. von Arbeitern und Studenten vereinigten. Sofort begann ein Abg. Freese( frs. Bg.) meint, man sollte nicht bei Storogwe stehen vifter Kampf mit der Polizei, das Militär war noch nicht zur bleiben, sondern weiter bauen, und bittet, einen Teil der geforderten Stelle. Polizisten zu Pferd und zu Fuß schlugen mit Summe zu bewilligen. Nagailas und und diden Stöden in das Publikum auf Staatssekretär Frhr. v. Richthofen warnt vor gänzlicher Ab­Frauen und Männer ein. Der Polytechniker lehnung der Sunume. Wolski wurde auf der Stelle getötet, einige Studenten Die Regierungsvorlage auf Bewilligung von 1 550 000 m. wird wurden schwer vertvundet, einige Frauen unbarmherzig geprügelt... mit allen gegen eine Stimme abgelehnt, der Antrag Arendt auf Das Publikum wehrte fich, ein Polizist wurde erschlagen. Bewilligung von 950 000 m. wird mit 14 Stimmen abgelehnt. Für die Weiterführung der von Dar- es- Salaam ausgehenden Telegraphenlinie und zwar von Mpapwa bis Tabora werden 168 000 9. verlangt.

Die rote Fahne wehte an einigen Stellen, wurde aber sofort niedergerissen.

Neben der Universität demonstrierte zu gleicher Zeit eine Gruppe Studenten und Arbeiter. Sofort erschien das Militär. Es gelang ihnen, die Demonstranten in einer Ecke einzuschließen. Nun begann eine fürchterliche Prügelei. Ein Teil der Eingeschlossenen wurde verhaftet. Neben dem Theater zog eine Truppe unter den Klängen revolutionärer Lieder vorbei. Auch hier gelang es den Kosaken, das Publikum in die Enge zu treiben. Man schlug die Demonstranten in fürchterlicher Weise.

Troßdem erflangen die revolutionären Lieder bis zum Abend auf den Straßen.

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Am nächsten Tage fand eine stürmische Studentenversammlung statt, an der auch der Vertreter des Ministers teilnahm. Er erklärte: Mit den Herren Studenten kann man nie fertig werden." Schließ lich mußte er mit dem Rektor abziehen zum Abschied mußten die Herren wieder einige revolutionäre Lieder hören. Die Erregung in allen Bevölkerungsfreifen selbst bei den Offizieren ist gewaltig. 8um 19. dem Tag der Bauern befreiung und dem 1. März dem Todestag Alexanders II. hat man wieder Demonstrationen angekündigt. Am ersten Tag der Demonstration wurden 14 Personen ver­haftet, am nächsten Tag fanden Massenverhaftungen aus allen Streifen statt.

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Der Boften wird bewilligt.

Der Etat für Südwest- Afrika wird ohne Debatte genehmigt, ebenso der Entwurf des Gesezes, betr. die Feststellung des Haushalts- Etats für die Schußgebiete auf das Rechnungsjahr 1902.

Nächste Sigung: Dienstag 10 Uhr. Zur Beratung steht der Antrag Gröber, betr. das Post übereinkommen des Reiches mit 2ürttemberg.

Zu den Landgemeindewahlen.

Eine Reihe von Landgemeinden, insbesondere einige Berliner Vorortsgemeinden, haben im März Ergänzungswählen für die Gemeindevertretung vorzunehmen. Obwohl vielfach von einer starken Arbeiterbevölkerung durchsetzt, weisen die meisten dieser Ge­meinden doch eine verhältnismäßig geringe Vertretung der Arbeiter­flaffe in ihren Barlamenten auf. Biveifellos trägt die Schuld daran zum Teil das famose

das die Rechte der Minderbemittelten erheblich einschränkt; aber selbst Dreiklaffen Wahlrecht, unter dieseur Wahlsystem sind größere Erfolge zu erringen, sobald erst einmal die große Zahl der Indifferenten, die fich heute leider zu wenig die Interessen ihrer Klassen kümmern und in dem Kampfe um die Befreiung des Proletariats beiseite stehen, über die Bedeutung der Gemeindewahlen aufgeklärt sind und sich der Pflichten erinnern, die sie gegen sich selbst, gegen ihre Familie, gegen ihre Klaffengenoffen zu erfüllen haben.

Ueberall da, wo die Vertreter der Besitzenden umum­schränkt die Herrschaft in der Gemeinde ausüben, wo sie nach Gut­dünken schalten und walten, ohne daß es dem Proletariat unmöglich ist, ihre Handlungen einer scharfen Kritik zu unterziehen, begegnen wir einer bedauernswerten Vernachlässigung aller socialen Auf­gaben.

Dort fühlen sich die Gemeindebehörden noch immer als bloße Polizeis und Verwaltungsinstrumente des Staates, und die höhere Auffassung, daß die Gemeinde in erster Linie sociale Aufgaben zu erfüllen hat, vermag sich nicht durch­zuringen. Steinliche Kirchturmsinteressen sind hier ausschlaggebend, spielen hier eine so große Rolle, daß sie die bürger­Die Branntiveinftener- Kommiffion des Reichstags fonnte am Donnerstagabend nicht in die Bes mögen. Aber wie groß auch immer die Eifersüchtelei unter ihnen lichen Gemeindevertreter in givei feindliche Heerlager zu spalten ver­ratung des Antrags Paasche eintreten, weil der Antragsteller am ist, immer und immer wieder liegen sie sich versöhnt in den Armen, Erscheinen verhindert war. Auch die Anträge des Abgeordneten sobald die Arbeiterschaft ihren Anspruch geltend macht. Von dem betreffend Abänderung des§ 41 des Gesezes( Maifchbottich und vertretungen einzubringen, giebt es für die bürgerlichen Gemeinde­Müller- Fulda usw., die demnächst zur Verhandlung fommen sollte Augenblick an, wo sich die Arbeiter rüsten, um in die Gemeinde­Branntiveinmaterial- Steuer) schieden aus der Erörterung aus. vertreter nur eine Parole: Auf zum Kampfe gegen die Abg. Müller Fulda( C.) führte nämlich aus, die Maisch- Socialdemokratie! raum- Steuer werde int dem Maße zu einer Kalamität wie der Trinkbranntwein gegenüber dem gewerblichen Branntwein in den meisten Gemeinden Zustände erzeugt hat, unter denen die Kein Wunder, daß diese Vernachlässigung der socialen Aufgaben an Quantität zurücktrete. Von einem dauernden Gesez fönne des Arbeiterschaft schwer zu leiden hat. Wir erinnern an die mangelnde halb keine Rede sein, nachdem die Maischraumsteuer wieder festgelegt Fürsorge auf dem Gebiete der Gesundheitspflege, an die Ünter­des Gesetzes zurück, werde aber darauf halten, daß nun auch dem wesens, des Verkehrswefens, an die oft mittelalterlichen Geist atmende worden sei. Er ziehe aus diesem Grunde seine Anträge zu§ 41 lassungsfinden auf dem Gebiete des Volksschulivefens, des Wohnungs­Gesetze der Charakter eines Notgeseges nicht genommen werde. Handhabung der Armen- und Waisenpflege, an den Mangel einer zum Ausdruck zu bringen, wenn im Augenblick die gesetzliche Beseiti­Abg. Pachnicke( frs. Vg.) regt an, dies in einer Resolution jeden Arbeiterfürsorge. gung der Maischraumsteuer nicht möglich sei.

Auch in anderen Universitätsstädten fam es zu lebhaften Studentendemonstrationen. Der" Regierungsbote" veröffent licht einen Erlaß des Ministers für Boltsaufklärung", in welchem Mitteilungen gemacht werden über die Ruhestörungen, die eine Schar von 400 Studenten der Universität und andrer Hochschulen sowie Frauen am 22. Februar in der Universität in Moskau verübt haben. Der Haufe drang aus dem Hofe, wo er des neuen Gesetzes ein, da sich nicht nur die Behörden, sondern auch Abg. Dietrich( t.) tritt für eine mindestens zehnjährige Dauer fich versammelt, in die Aula der Universität ein, zertrümmerte die Betriebe auf eine so tiefgreifende Neuerung, wie die Beseitigung Thüren, Schränke, Tische und Stühle, hängte rote Fahnen aus den der Maischbottichsteuer lange voraus einrichten müßten. Fenstern heraus, lärmte und fang Lieder. Die Ruhestörungen be- Abg. Müller- Fulda( C.) stellt eine Resolution im Sinne des gannen um 11/2 Uhr vormittags und dauerten bis Mitternacht, wo Abg. Bachnicke in Aussicht. Polizei und Soldaten die Ruhestörer verhafteten, ohne daß diese be= sonderen Widerstand leisteten. Der Minister ordnete die sofortige Ausschließung aller verhafteten Studenten aus der Universität an sowie die Ausschließung aller übrigen Hörer andrer Lehranstalten, die ebenfalls in der Nacht auf den 23. Februar in der Universität Moskau verhaftet find, aus den betreffenden Hochschulen.-

Deftreich- Ungarn .

ih( natl.), Lucke( B. d. 2.) und anderer beraten, die Abänderungen Es wurde dann noch eine Reihe von Anträgen der Abgeordneten des Gesezes, namentlich zu Gunsten der kleineren Brenner bezweckten, aber zumeist von den Antragstellern hernach zurückgezogen wurden. Bremsteuer fort. Da zu dieser von dem abwesenden Abg. Speck( C.) Die Verhandlung schritt bis zur Frage der Staffelung der wichtige Anträge gestellt waren, wurde die Beratung bis zu seiner Rückkunft vertagt. Nächste Sigung Mittwochabend.

Abg. Dietrich gegen die Aufhebung der Stenerfreiheit für Apotheker­Wie Abg. v. Brockhausen( f.) feststellte, hat auch er gleich dem spiritus gestimmt.

Partei- Machrichten.

Was zunächst das

Volksschulwesen

schule, die einst andern Ländern als nachahmenswertes Muster vor betrifft, so ist es eine bekannte Thatsache, daß die preußische Bolts­Augen geschwebt, hat, mit der Zeit so tief gesunken ist, daß die besondere auf dem Lande, jeder Beschreibung Hohn spotten und Zustände auf diesem Gebiete in zahlreichen Gemeinden, ins­eines Kulturstaates durchaus unwürdig sind. Wir brauchen durchaus schlesischen Industriebezirke zu gehen; auch in unmittelbarer Nähe nicht bis in die seligen Gefilde Ostelbiens oder bis in die ober­der Hauptstadt giebt es Gemeinden, deren Schulen sich, was die Außerachtlaffung selbst der elementarsten Forderungen anbelangt, el biens messen tönnen. Nicht nur, daß die Schulgebände sehr wohl mit den schlechtesten Schulen Ost= oft in einem baufälligen Zustande sind, steht auch die Zahl der Lehrer vielfach in gar keinem Verhältnis zur Zahl der Schüler. ist, daß der Lehrer sich nicht so eingehend mit dem Die einzelnen Klaffen sind überfüllt, und die Folge davon einzelnen Rinde beschäftigen famn, wie es im Intereffe eines gedeihlichen Unterrichts nötig ist. Es ist daher durchaus nicht über­raschend, daß nur eine kleine Bahl von Schülern das doch wahrlich nicht allzu weit gesteckte Ziel der Volksschule erreichen. Noch weniger wird für die Fortbildung

Abgeordnetenhaus. Vor Eintritt in die Tagesordnung wurde am Freitag ein Dringlichkeitsantrag der Social demokraten auf Einbringung einer Preßgesegnovelle innerhalb 8 Tagen verhandelt. Ministerpräsident v. Körber erklärte, die Regierung, welche in dieser Angelegenheit freiwillig die Initiative ergriffen habe, werde ihr Verspechen halten, einen Die Krenz- Zeitung" wärmt den dreiften Schwindel wieder Termin tönne sie sich jedoch nicht sehen lassen. Hier einmal auf, daß die Socialdemokratie schuld sei an der Zunahme der auf wurde die Dringlichkeit abgelehnt und die Specialdebatte des Roheitsvergehen. Wir haben schon wiederholt aus den amtlichen der aus der Schule entlassenen jungen Leute gesorgt. Die Ge Budgets fortgefeßt. Neutralitätsbruch gegen die Boeren. Naprzód" wird aus Przemysl ( Galizien ) berichtet: In den letzten vergehen werden nämlich dort verübt, wo die Socialdemokratie am vertreter hiervon ab, oder aber mangelndes Verständnis für die Dem Krakauer von vorigen Jahre), wie unwahr das ist. Die meisten Roheits- meinden, die Fortbildungsschulen eingerichtet haben, kann man an den Fingern herzählen. Entweder schrecken die Kosten die Gemeindes zwei Wochen reiste ein englischer Agent in unfrem Kreis herum schwächsten ist, in den Gefilden der oftpreußischen Junker, in Rhein - Intereffen des Proletariats; manche bürgerlichen Gemeindevertreter und kaufte Pferdetransporte an, die für Transvaal be- land und Bayern , die wenigsten Roheitsvergehen kommen dort vor, mögen wohl auch auf dem Standpunkte der Agrarier stehen, stimmt sind. wo die Socialdemokratie am stärksten ist, in Sachsen , Thüringen , Bekanntlich hat der Minister Goluchowski im Reichsrat er- den norddeutschen Bundesstaaten und der Provinz Brandenburg mit daß die Arbeiter, die nicht lesen und schreiben können, die flärt, daß die östreichische Regierung die Neutralität wahren Berlin . besten sind, weil sie sich um das öffentliche Leben nicht kümmern tvolle. Wie sehen angesichts solcher Thatsachen die offiziellen Er­Härungen des Grafen Goluchowski aus?" fragt mit Recht unser unter der Maste wiffenfchaftlicher Betrachtungsweise die offen- Hauptaufgaben der socialdemokratischen Gemeindevertreter. Und auch Es entspricht den noblen Gepflogenheiten des Junkerblattes, und nicht zum Selassenbewußtsein erwachen. Diesen unwürdigen Zuständen ein Ende zu machen, ist eine der Krakauer Parteiorgan. kundigsten Thatsachen in ihr Gegenteil umzulügen zu dem Zwede, bei der Agitation muß mit allem Nachdruck immer und immer wieder Frankreich . gegen die Socialdemokratie zu bezen. Gemeindewahlen. In Bieber bei Offenbach a. M. wurden schulen und unfre Forderung des obligatorischen Besuches der Wolks­Waldeck Rousseau erschien gestern in der Wahlkommission. des obligatorischen Fortbildungs­Die Kommission nahm nach seinen Erklärungen die Regierungs - die drei socialdemokratischen Kandidaten in den Gemeinderat gewählt, unterrichts propagiert werden. Nur, wenn auch die Kinder vorschläge an, wonach die Zahl der Abgeordneten in einzelnen Wahl- dem nunmehr sechs Socialdemokraten angehören. der besitzenden Klassen gezwungen werden, die Volksschule zu be­freisen entsprechend der Bevölkerung erhöht werden soll. Betreffend Zum Nürnberger Gautage erhalten wir folgende Buschrift: suchen, mur, wenn die Voltsschule ihren Charakter als Armen­Marseille sollen weitere Erhebungen stattfinden, In dem Bericht des Vorwärts" in Nr. 48 über den Gautag der schule verliert und eine Volksschule im vollen Sinne des

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