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Bu den Gemeindewahlen. Rummelsburg . Als Einleitung zu den Gemeinderats Wahlen findet Dienstagabend 81/2 Uhr im Café Bellevue" eine Gemeindewähler- Versammlung statt, in welcher Genosse Rosenow über die kommunale Politik der Socialdemokratie sprechen wird und auch die Aufstellung der Kan didaten erfolgen soll. Die dritte Klasse hat im ersten Bezirk einen Hausbefizer und im zweiten Bezirk einen Nichtangefeffenen zu wählen; beide Mandate befinden sich jetzt in Händen der Gegner, In Betracht kommt für unsre Partei besonders der zweite Bezirk; es wird hier der Anspannung aller Kräfte bedürfen, um den Bezirk zu erobern, da ein bedeutender Teil Wähler aus Beamten besteht. Von den Gegnern hat bis jetzt der Grundbesitzer- Verein zur Wahl Stellung genommen, doch hat er seine Kandidatenliste noch nicht beröffentlicht, so daß eine bestimmte Stellungnahme jetzt noch nicht möglich ist. Die Parteigenoffen mögen für zahlreichen Besuch der
Versammlung Sorge tragen.
In Zehlendorf finden die Wahlen zur Gemeindebertretung am Dienstag, 11. März, nachmittags von 5-8 Uhr, statt und zwar für den 1. Bezirk im Fürstenhof, für den 2. Bezirk im Kaiserhof. Jm 2. Bezirk sind zwei Kandidaten zu wählen.
Sonntag, 2. März 1902.
Schulen, die nahe bei einander liegen. Heftiger als diese Zusammen- Bahlen bekannt. Es wurde danach durch die Enquete festgestellt, daß stöße waren freilich die Kämpfe, die im alten Berlin zwischen in Lichtenberg unter 637 frankgemeldeten Mitgliedern 31 männliche den Schülern höherer Lehranstalten stattfanden. Das Gymnasium und 28 weibliche Personen sind, die kein eigenes Bett besigen, sondern zum grauen Kloster und das Joachimsthalische Gynafium lieferten trotz der Krankheit ihr Bett mit Familienangehörigen teilen müssen; einander in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts manche wütende 10 weibliche und 8 männliche Personen aber haben überhaupt kein Straßenschlacht. Dabei wurde selbst der Degen so hißig und in Bett als Lagerstätte. Die Veröffentlichung des Gesamtrefultats dieser einem Fall mit so betrübendem Erfolge benutzt, daß die hohe Enquete soll in nächster Zeit erfolgen. Obrigkeit sich genötigt fah, aufs strengste dagegen einzuschreiten. Der empfindliche Professor. In der gestrigen Vorlesung Zwischen den Gemeindeschulen bestehen heute vielfach machte Prof. Schiemann, bei dem bekanntlich im Dezember v. J. ähnliche Spannungen. Sie äußern ihre Wirkung bis hinab zu den die Polendemonstration stattfand, seinen Zuhörern folgende Miteben erst schulpflichtig gewordenen Kindern der untersten Selassen teilung: Ich habe mich während nreiner Vorlesung über die polnische und ziehen selbst die Ruhigsten und harmlosesten in Frage des 19. Jahrhunderts immer befleißigt, sachlich und unparteiisch ihren Bann. Dem Schreiber dieser Zeilen passierte es vor ein die Ereignisse vorzutragen. Nichtsdestoweniger bin ich während des paar Jahren, daß ihm sein Sechsjähriger, ein sonst durchaus fried- ganzen Semesters und vornehmlich in den letzten Wochen von polnischen anonyme it Schmähbriefen förmlich meindeschule mit der Mitteilung nach Hause kam, die ganze Klaffe stets über die preußische Barbarei schimpfen, einmal auf nur ein liebender Junge, wenige Wochen nach seinem Eintritt in die Ge- überschüttet worden. Ich wünsche, daß unsre Polen , die habe verabredet, sich am Nachmittag in einer bestimmten halbes Jahr die Zustände in Russisch- Bolen in Augenschein nehmen. Straße einzufinden, um sich mit den Jungen der be- möchten. Der Herr Professor muß ein recht empfindlicher Herr sein. nachbarten Gemeindeschule zu„ messen". Er ließ keinen Zweifel wir hätten viel zu thun, wenn wir uns um alle anonymen Schmähdarüber, daß bei diesen Meßversuchen, ant denen er selber briefe fümmern wollten, die uns von dummen Jungen zugehen. aus Corpsgeist teilzunehmen wünschte, als Maßstab die Faust
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Für das im Auftrage des Ministeriums des Innern heraus
Wilmersdorf . Den Parteigenossen zur Nachricht, daß am Sonntag, den 9. März, eine Boltsversammlung stattfindet, benutzt werden sollte. Die Entstehung solcher Spannungen, die fich zugebende amtliche Berichtswerk der Juternationalen Ausstellung für in welcher Reichstags- Abgeordneter edebour über die bevor- manchmal wie eine Art Erbfeindschaft" dauernd erhalten, euerschutz und Feuerrettungswesen Berlin 1901 sind die Vorarbeiten im wesentlichen beendet. Die unter Vorsiz des Geheimen stehende Wahl sprechen wird. Aus diesem Grunde fällt die am wird dadurch begünstigt, daß sich die Schulbevölkerung der einzelnen Ober- Regierungsrats und vortragenden Rats im Ministerium des Mittwoch, den 5. März, tagende regelmäßige Vereinsversammlung aus. Gemeindeschulen im allgemeinen( wenn auch keineswegs durch- Innern, Dr. Maubach, tagende Redaktionskommission, deren ArbeitsBankow. Je näher die Gemeindewahlen heranrüden, gängig) nach Bezirken gegen einander abgrenzt. ausschuß von dem Dirigenten im tgl. Polizeipräsidium, Oberum so empfindlicher scheint die Ortspolizei zu werden. NachWas man gegen die Schülerschlachten thun foll? Regierungsrat Dr. Kautz geleitet wird, hat etwa 40 Fachberichterstatter dem man hier erst in der vorigen Woche eine Versammlung auf- Wir fürchten, unter den heutigen Verhältnissen wird sich nicht allzu- für die Ausarbeitung der einzelnen Abschnitte und Unterabschnitte gelöst hat, wurde auch am Donnerstag die Gemeindewähler viel machen lassen. Besserung wäre zu erwarten, wenn die verpflichtet, in die das Berichtswerk im Anschluß an die GruppenVersammlung von dem gleichen Schicksal erreicht, weil angeblich die Schule sich mehr dessen bewußt werden wollte, und Untergruppen- Einteilung zerfällt. Ebenso ruht die Abfassung der Schanktonzession nur bis 11 Uhr lautete. Nach dem mit Beifall daß sie auch erziehliche Aufgaben hat. Aber damit allgemeinen und der Gruppeneinleitungen in den Händen erprobter aufgenommenen Referat des Genossen Rosenow schritt man zur hat es vorläufig noch lange Wege. Fachleute. In Rundschreiben sind die Aussteller ersucht worden, Nominierung der Kandidaten. Vorgeschlagen und einstimmig furze Beschreibungen der von ihnen ausgestellten Gegenstände für das Berichtswert einzureichen. Aussteller, die dem Ersuchen bisher und Georg Freiwaldt als Nichtangesessene, Genosse Clemen statuts vom 7./19. März 1877 sowie über die Erhebung von Bei- die Beschreibung an das Bureau der Ausstellung, Berlin SW., Der Stadtverordneten - Ausschuß zur Vorberatung des Orts- nicht nachgekommen find bezw. nicht noch in den allernächsten Tagen als Angesessener. Als hierauf freiwaldt die hiesigen Verhältnisse trägen in Gemäßheit des§ 9 des Kommunalabgaben Gesetzes vom Lindenstr. 41, einsenden, werden es sich selbst zuzuschreiben haben, einer scharfen Stritit unterzog, erfolgte während seiner Ausführungen 14. Juli 1893, hat gestern beschlossen, der Stadtverordneten venn fie später mit der Berichterstattung über ihre Ausstellungsdie Auflösung der Versammlung. Trozdem diese Auflösungen für Bersammlung folgenden Gemeindebeschluß vorzuschlagen: 1. Zu den gegenstände nicht zufrieden find. uns agitatorisch wirken, wird Beschwerde eingelegt werden. Kosten für Herstellung von Straßenverbreiterungen, Anlegung von Friedrichsfelde . Montagabend 8½½ Uhr findet für den Plätzen usw., sofern dadurch ein neuer Verkehrsweg geschaffen wird, schrift„ Der Reporter", ein Sensationsblatt ordinärster Sorte, brachte Nachspiel zum Prozeß Falkenhagen. Die Berliner Wochen Ortsteil Karlshorst bei Kupsch eine Voltsversammlung für Herstellung von Brücken, Straßenüber- und Unterführungen in einer ihrer letzten Nummern die Verhaftung Falkenhagens im statt, in der die Arbeiterkandidaten zur Gemeindewahl einschließlich der hierzu erforderlichen Aurampungen und Zugangs- Bilde. Falkenhagen wird da veranschaulicht, wie er im Kreise von bekannt gegeben werden und die Aufgabe der Socialdemokratie in wege, haben diejenigen Grundeigentümer, denen hierdurch besondre Dirnen Champagner schlemmt, ein Kriminalbeamter eintritt und ihn der Gemeindevertretung erörtert wird. wirtschaftliche Vorteile erwachsen, Beiträge zu leisten, die
acceptiert wurden die Genossen Georg Eichler, Willy tubig
Berliner Partei- Angelegenheiten. Ueber die politische Rechtlosigkeit der Frau spricht Montag abend Reichstags- Abgeordneter Paul Singer in einer bei Kliem in der Hasenheide stattfindenden Boltsversammlung. Die Vertrauensperson.
Der Wahlverein für den vierten Berliner ReichstagsWahlkreis( Often) hält am Dienstagabend 8 Uhr Große Frankfurterstraße 117 eine Versammlung ab. Tagesordnung: 1. Vortrag des Genossen Schriftstellers Georg Bernhard über„ Das Liebes werben um die Arbeiter". 2. Diskussion. 3. Verschiedenes.
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Johannisthal . Dienstagabend 81 Uhr findet bei Mertins, Roonstr. 2, eine Mitgliederversammlung des Wahl
vereins statt.
Lokales.
Schülerschlachten.
Aus Charlottenburg wurde dieser Tage gemeldet, daß hier seit etlichen Wochen in einzelnen Straßen tagtäglich Schülerschlachten stattfinden, durch die gelegentlich geradezu der Straßenverkehr gehemmt worden sei. Auch über Vorkommnisse ähnlicher Art in Berlin gehen von Zeit zu Zeit Nachrichten durch die Preise. Dabei wird meist hinzugefügt, daß diese Schlachten mit großer Erbitterung durchgekämpft und daß zuweilen recht gefährliche Waffen, selbst das Messer, dazu benutzt werden.
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nach diesen Vorteilen zu bemessen sind. 2. Diese Verpflichtung tritt für verhaftet erklärt. Die Scene ist ein Phantasiestück der Wochennur ein, falls die in 1 erwähnten Veranstaltungen von der Stadt- schrift. Falkenhagen hat nunmehr durch seinen Rechtsbeistand, gemeinde im öffentlichen Interesse vorgenommen werden. Solche Rechtsanwalt St. in Hannover , Klage gegen das Blatt erhoben. Veranstaltungen, mit denen nach dem 1. April 1895 begonnen ist, Für 75 000 Mark Brillanten gestohlen. Die Reutnerin die aber beim Jukrafttreten dieses Beschlusses noch nicht vollendet. in der von der Haydtstr. 2 ging Freitagabend um 7 Uhr aus und find, unterliegen schon dieser Verpflichtung. 3. Soweit auf Straßen ließ ihr Dienstmädchen allein in der Wohnung. Als sie später zurückoder Straßenteile das Gesetz vom 2. Juli 1875 und das darauf kehrte, fiel ihr nichts auf. Erst gestern morgen sah sie, daß an einent gegründete Ortsstatut Anwendung findet, ist die Anwendung dieses Beschlusses ausgeschlossen. 4. Der Umfang der nach 1 und 2 ein- breiteiligen Garderobenspind der rechte Teil erbrochen und seines tretenden Verpflichtung wird im Einzelfalle durch besondere Beschlüsse Inhalts teilweise beraubt war. Es fehlten für 75000 M. Brillanten. nach Maßgabe des§ 9 des Kommunal- Abgaben- Gesetzes vom Der Dieb ist vermutlich ein Mann, der zwischen 7 und 8 Uhr das 14. Juli 1893 von den Gemeindebehörden festgestellt. Haus abgebettelt hat. Dienstmädchen im 2. und 3. Stock, die ihn fragten, wie er denn hineingekommen sei, antwortete er, die HausMehr Krankenhäuser find nötig. Vor wenigen Tagen wollte thür habe aufgestanden. Das bestreitet jedoch der Pförtner entschieden. ein aus dem Krankenhause in Rigdorf entlassener italienischer Arbeiter feine südliche Heimat aufsuchen, um daselbst seine Gesundheit völlig Man hat es wahrscheinlich mit einem gewerbsmäßigen Einbrecher zu zu kräftigen. Auf dem Anhalter Bahnhof brach der Aermste jedoch thun, der die Hausthür in Abwesenheit des Pförtners mit einem vor Schwäche zusammen. Seine Kameraden brachten ihn in einer Dietrich öffnete, ebenso in die H.sche Wohnung gelangte und das Droschte zu einem Arzt und von da wieder in das Rigdorfer Krankens Spind mit einem Stemmeisen erbrach. Da er einen großen Teil haus. Hier wies man aber den Kranken zurück, weil fein Platz für der Schmucksachen, ungefähr auch noch für 75 000 M. Hat liegen ihn frei war. Man fuhr nach dem Polizeibureau, der Polizeilieutenant lassen, so scheint er durch igend ein Geräusch des Dienstmädchens bemühte sich persönlich um die Unterbringung des Leidenden im Kranken- gestört worden zu sein. Der Bettler ist ein Mann von etwa 30 bis hause, jedoch ohne Erfolg. Nachdem so drei Stunden vergangen waren, 40 Jahren, 1,78 Meter groß, schlank, mit dunklem Haar. Er trug fand der Kranke Aufnahme im Nixdorfer Armenhause, welches natürlich für Kranke nicht eingerichtet und daher nur ein n. a. eine grane Joppe. Die polizeiliche und bautechnische Untersuchung über den mangelhafter Aufenthaltsort für solche ist. Erst nach mehreren Tagen Einsturz der Retortenöfen auf der städtischen Gass gelang es, den Kranken in einer Berliner Anstalt unterzubringen. Ein andrer Fall: Ein in Berlin wohnender Arbeiter, der bei an stalt in der Danzigerstraße hat, wie offiziös gemeldet wird, der Rigdorfer Orts- Krantentasse versichert ist, erkrankte bis jetzt ergeben, daß ein Verschulden der Bauleitung nicht vorliegt. fürzlich und wurde von der Kaffe dem Krankenhause am Friedrichs- Die Retorten waren aus Chamottematerial mit dem besten Binde hain überwiesen, nachdem sich der Kranke vorher durch Anfrage material, Cement , hergestellt, und erfahrungsgemäß find solche vergelviffert hatte, daß in dem genannten Krankenhause Platz sei. Banten höchft widerstandsfähig und fest. Ein Einsturz derselben geTrotzdem wurde der Kranke hier zurückgewiesen, weil er einer Nig- hört zu den Seltenheiten. Der Arbeiter Schmidt ist seinen Verdorfer Krankenkasse angehört. legungen leider erlegen.
Jene Eiferer, die sich so gern über das„ Sündenbabel an der Spree " entrüsten, pflegen an solche Mitteilungen die Bemerkung zu knüpfen, da sehe man wieder, wie die moderne Großstadt: jugend immer mehr„ berrohe". Sollten sie wirklich ganz fuchende abgewiesen werden müssen, und da es auch in den Berliner ich zur öffentlichen Kenntnis, daß ich an Stelle des Direktors ReinAlso in Rigdorf ist das Krankenhaus gefüllt, so daß Aufnahme- Der Polizeipräsident giebt folgendes bekannt: Hiermit bringe vergessen haben, wie die Welt damals aussah, als sie selber jung Krankenhäusern in der Regel nicht anders ist, so verschließen sie ihre hold Leßhafft den Direktor Moriz Lazarus hierselbst, Lessings waren? Auch wir freuen uns gewiß nicht über die Schülerschlachten, Pforten dem Berliner Einwohner, der Mitglied der Krankenkasse straße 22, zum Mitglied der Marktkommission des Specialmarktes; auch wir sähen es lieber, wenn die Jugend ihre über eines Vorortes ist. Aber trotz dieses notorischen Notstandes in der für Waren in Berlin ernannt habe. schäumende Kraft in andrer Weise bethätigte. Krankenfürsorge beeilt man sich nicht mit dem Bau neuer KrankenAber das Geschrei über die„ Verrohung" der heutigen Jugend häuser. Die Stadt Rigdorf, die bei mehr als 90 000 Einwohnern nach 10 Uhr der 65 Jahre alte, aus Mannheim gebürtige BuchBeim Glas Bier vom Tode überrascht wurde gestern abend möchten wir deshalb doch nicht mitmachen. nur etwa 100 Bläge im Krankenhause hat, sollte ganz besonders in dieser Hinsicht ihrer Pflicht eingedenk sein und endlich den Bau händler Ortwin Salm aus der Solmsstraße im„ Friedrichshof" an Angriff nehmen. In der gegenwärtigen Zeit wäre dies noch deshalb station in der Wilhelmstraße, der Kranke starb aber schon auf dem eines der Größe der Einwohnerzahl entsprechenden Krankenhauses in der Ecke der Friedrich- und Kochstraße. Der alte Herr fant plößlich am Tisch zusammen. Ein Schutzmann brachte ihn nach der Unfallbesonders zu empfehlen, weil dadurch Arbeitsgelegenheit, an der es ſtation in der Wilhelmstraße, der Kranke starb aber schon auf dem jeßt sehr mangelt, geschaffen wird. Wege dahin. Todesursache war wahrscheinlich ein Herzschlag.
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Ein schwerer Bannnfall ereignete sich gestern auf einem Neubau in der Thornerstraße. Mehrere mit Steinen beladene Steinträger stiegen in der üblichen Weise eine Leiter hinauf, als die Last des vorderen Trägers plöglich ins Wanken geriet, auf den nachfolgenden Arbeiter Adolf Nauter aus Wilmersdorf hinabstürzte und diesen von der Leiter herabwarf. Dort blieb er besimmungslos liegen, da feine Schädeldecke durch herabfallende Steine verlegt war. In dem Krankenhause, wohin er gebracht wurde, liegt er hoffnungslos darnieder.
Die Schülerschlachten sind mit nichten eine Frucht der Neuzeit. Sie sind schon recht alt- so alt, daß man eher behaupten darf, Sie sind schon recht alt so alt, daß man eher behaupten darf, fie seien eine häßliche Hinterlassenschaft aus den rohen Tagen der Vergangenheit. Im alten Berlin waren sie anscheinend kaum feltener als im neuen. Wenn man den Chroniken glauben darf, wurden sie damals auch mit mindestens derselben Erbitterung aus: Städtische Schulen und Versammlungen. Die Hergabe einer gefochten wie heute. Die Schülerschlachten beschränken sich ferner städtischen Schule für die Zwecke der Geſundbeterei hat bekanntlich in der Stadtverordneten Versammlung zu Erörterungen geführt. feineswegs auf Berlin und andre Großstädte. Man findet sie ganz Jetzt hat der Magistrat, wie das„ B. T." hört, folgenden Erlaß an ähnlich auch in kleinen Städten heute wie vor Jahr die Direktoren der städtischen Gymnasien, Realgymnasien, Oberzehnten. Schreiber dieser Zeilen hat vor jezt mehr als 25 Jahren Realschulen und Realschulen beschlossen: in einem sonst recht friedlichen Gymnasialstädtchen der Provinz Die Aulen der höheren Lehranstalten sind zunächst für wissen Brandenburg manche erbitterte Schülerschlacht erlebt, bei der mit ichaftliche Zwecke bestimmt, können also unbedenklich allen solchen unter das Messer nicht anders als in Berlin seine böse Rolle Veranstaltungen überlassen werden, welche den Zweck haben, die Einer Bande von Flatterfahrern scheint die Charlotten spielte. Aus diesen Kämpfen läßt sich also wirklich nichts gegen die Wissenschaft zu fördern und Bildung zu verbreiten. Hingegen find burger Kriminalpolizei auf die Spur gekommen zu sein, welche, wvie sie allen Unternehmungen zu verschließen, die ungese glich oder bereits furz mitgeteilt, gestern den jungen Ehemann, Klempner moderne Jugend oder gegen die Jugend der Großstadt herleiten. unsittlich oder aber lediglich auf Gewinn geimpe, Landsbergerstr. 65 hierselbst wohnhaft, verhaftete. Am Man kann nun häufig auch die Behauptung hören, die Schüler richtet sind. Auf dem dazwischen liegenden neutralen Gebiete Donnerstag wurde am Bahnhof Zoologischer Garten ein bei einem schlachten seien eine Frucht des Klaffengegensages. Aber bleibt es dem Takt der Direktoren anheimgegeben, in jedem einzelnen Bodendiebstahl beteiligt geweiener Mann festgenommen, der sich den auch diese Erklärung vermag vor den Thatsachen nicht zu bestehen. Fall gewiffenhaft zu prüfen, ob das in Frage stehende Unternehmen Namen Oskar Schneider beilegte, jedoch durch das Bertillonsche Die Schülerschlachten spielen sich zwar oft, aber nicht immer der Unterstützung durch Hergabe von städtischen Schulräumen würdig Meßverfahren als der bereits mit Zuchthaus vorbestrafte nur zwischen höheren und niederen Lehranstalten ist. Was dann weiterhin die Ueberwachung der genehmigten Ver- Tapezier Oskar Schneidenbach erkannt wurde. Bei einer in ab. In Berlin , wo wir eine große Zahl höherer Lehranstalten anstaltungen betrifft, so können wir die Direktoren von der Auf seiner Wohnung Raupachstr. 7 vorgenommenen Haussuchung haben, wo daher reichliche Gelegenheit zu entsprechenden Beobach- ſicht nicht ganz entbinden, ohne ihnen darum den Besuch der wurden eine Menge aus Bodendiebstählen herrührende Gegenstände einzelnen Veranstaltungen zur Pflicht zu machen; insbesondere vorgefunden und beschlagnahmt. Der Verhaftete verweigert die tungen vorhanden ist, find auch Schlachten, die von bitten wir die Direktoren, bei denjenigen Unternehmungen, gegen Nennung feiner Complicen, bat jedoch, daß man ihn nach Berlin Schülern höherer Lehranstalten ausgekämpft werden, nicht deren Genehmigung anfangs Bedenken vorlagen, aufmerksam bringe, weil er bei seinem Freund Timpe, welcher die Hochzeit beganz unbekannt ebenso wie andrerseits vielfach Gemeinde- darüber zu wachen, ob dieselben etwa im Laufe der Zeit einen Charakter gehe, als Trauzeuge fungieren müsse. schulen gegen Gemeindeschulen zu Felde ziehen. Es besteht hier annehmen, der unfren Erivartungen widerspricht, und in diesem Fall natürlich nicht stattgegeben, dagegen erkundigte sich die Behörde Diesem Wunsche wurde manchmal zwischen einzelnen Anstalten ein dauernder Kriegszustand, an uns zu berichten." der zwar für gewöhnlich dem bewaffneten Frieden der europäischen Bei loyaler Handhabung dieses Erlasses müßten die Schulräume genauer nach dem erwähnten T. und stellte fest, daß dieser bereits wegen Diebstahl vorbestraft und eine Complice des Schneidenbach Mächte gleicht, der aber wie dieser nur des geringfügigsten auch allen politischen Vereinen zu Versammlungen offen stehen, so- fei. Daraufhin erfolgte am Freitagmorgen seine Verhaftung und Anlasses bedarf, um sofort in offene Feindseligkeiten umzuschlagen, weit die Bersammlungen sich im Rahmen der hier mitgeteilten Be- bei dieser Gelegenheit wurde ein förmliches Warenlager von Von dieser Art war früher lange Zeit hindurch das Verhältnis ſtimmungen halten.
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nur
Wäsche, Kleidungsstücken, Wertgegenständen usiv., welche aus Diebs zwischen dem Friedrich- Werderschen Gymnasium und dem Dorotheen- Die Größe des in Berlin und seinen Vororten herrschenden Stählen herrühren, beschlagnahmt. Mit Timpe wurde dessen junge städtischen Realgymnasium, die in der Dorotheen- bezw. Georgen- Elends ist aus einer von der Orts Krantentasse für den Frau und ein Mann Namens Scheller, der in der Wohnung weilte, festgenommen. Allem Anschein nach haben Timpe und Schneidenbach straße liegen und mit ihren Höfen zusammenstoßen. Da gab Betrieb der Kaufleute und Apotheker in Berlin aufgenommenen gemeinsam mit verschiedenen, noch nicht ermittelten Personen bei es fast täglich auf dem Schulwege Reibereien, Rempeleien und Enquete mit erschreckender Deutlichkeit zu erkennen. Parteigenoffe Diebstählen, die besonders auf Charlottenburger Gebiet ausgeführt Prügeleien. Möglicherweise ist es heute noch so. Aehnlich unerfreu-. Kohn erwähnte dieser Aufnahme in einem von ihm in Lichten wurden, gearbeitet", und es dürften noch weitere Verhaftungen lich waren oder sind noch die Beziehungen zwischen andern höheren berg gehaltenen Vortrage und gab die auf diesen Vorort bezüglichen erfolgen.