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Br. 56. 19. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Reichstag .

.159. Sigung vom Mittwoch, den 6. März 1902,

nachmittags 1 Uhr.

Am Tische des Bundesrats: Freiherr v. Richthofen , Dr. Stübel, Kraette.

Freitag, 7. März 1902.

Abg. Dr. Bachem( C.) weist auf das Steigen bes Reichszuschusses für Samoa hin; allerdings steigen auch und zwar in stärkerem Umfange die Reichseinnahmen. Interessant ist es, daß man auf dieser Südsee- Insel bereits an die Ausgestaltung der Selbstverwaltung geht.

Kolonialdirektor Dr. Stübel: Der Gouverneur ist ersucht gierung Platz zu greifen. Aber warum ist man nicht früher ebenso ( Sehr richtig! links.) Warum hat worden, Mittel und Wege anzugeben, wie die Missionare entschädigt gewissenhaft verfahren? werden könnten; vielleicht wird der feindliche Stamm zur Stellung man uns in die Täuschung versetzt, daß wir einen blühenden von Arbeitern an die Missionare veranlaßt werden oder aber es üppigen Garten erwürben? Die 17 Millionen sind ohne müßte von diesem hohen Hause eine Entschädigungssumme für die erheblichen Zweck in die Gewässer der Südsee geworfen Mission erbeten werden. worden. Herr v. Bennigsen rühmte die Schönheit der Polynesier; Abg. Ledebour( Soc.): Ich muß meinem Befremden Ausdruckt aber auch Deutschland hat einen schönen Menschenschlag( Große Die zweite Lesung des Kolonialetats wird fort geben über die Art, in der der Kolonialdirektor ein Eingehen Heiterkeit.), und wir thäten besser, anstatt uns um die Seuchen der gesezt beim Etat für Ostafrika , Einmalige Ausgaben. auf die Mißhandlungen abgelehnt hat. Ein Neger soll Polynesier zu kümmern, die Tuberkulose bei uns im Vaters Titel 5 verlangt als Zuschuß zu den Kosten für die Weiterführung in der grausamsten Weise gepfählt worden sein. Einem andren lande zu bekämpfen.( Beifall links.) der Telegraphenlinie Dar- es- Salaam Mpapwa wurden, worauf schon Herr Schrempf hinwies, die Hände mit Es folgt der Etat für Samo a. nach Tabora 168 000 m. In Verbindung damit wird über Spiritus begossen und darauf angezündet. Der Kolonialdirektor hat den früher zurückgestellten Titel 46 des Ertra- Ordinariums des zugegeben, daß Mißhandlungen vorgekommen sind, dann aber erklärt, Poste tats beraten, der nach der Regierungsvorlage als Kosten- Beitungsnachrichten feien übertrieben; damit aber tönnen anteil der Postverwaltung für die Herstellung dieser Telegraphen- wir uns doch unmöglich znfrieden geben. Wenn der Kolonialdirektor linie Mpapwa- Tabora 602 000 M. forderte. etwas über diese Mißhandlungen weiß, ist es seine Pflicht, uns Die Budgetkommission beantragt, den Zuschuß des Gouvernements darüber Auskunft zu geben; ich stelle deshalb an ihn die be- Abg. Dr. Haffe( natl.) drückt seine Anerkennung darüber aus, von Ostafrika ( 168 000 M.) zu bewilligen, den Kostenanteil der Post- stimmte Frage: Ist es richtig, daß ein Neger gepfählt worden ist. daß Versuche mit der Selbstverwaltung, wie es scheint mit günstigem verwaltung dagegen um 302 000 m. zu fürzen, mithin statt Wie steht es mit dem andern erwähnten Fall? Herr Schrempf hat Erfolge, gemacht worden sind. Doch muß davor gewarnt 602 000 m. als erste Rate nur 300 000 M. zu bewilligen. durchaus recht, wenn er sich gegen die Vorwürfe der Kolonial- werden, diese Versuche auf unsre andren Kolonien zu über Abg. Müller- Sagan( frf. Bp.): Schon die Rücksicht auf die un- interessenten verwahrt, die ihm seine vorjährigen Aeußerungen tragen, wozu im Kolonialrat Neigung zu bestehen scheint. Nur günstige Finanzlage gebietet, diese Forderung abzulehnen, im Reichstag verdacht haben. Abg. Bebel hat ja früher die Entwicklung der kommunalen Autonomie ist aussichtsreich. zumal bei uns in Deutschland wichtige& ulturforderungen im wiederholt ganz ähnliche Ausführungen machen müssen, dabei Gouverneur von Samoa Dr. Solf giebt ausführlich Auskunft Hinblick auf die finanzielle Situation unerfüllt bleiben müssen. allerdings gerade bei den Freunden des Abg. Schrempf über die Selbstverwaltung in Samoa . Zwei Parteien standen Ich verkenne nicht die Bedeutung des Ortes Tabora ; wenn aber lebhaften Widerspruch gefunden.( Beifall bei den sich in Samoa gegenüber, die Mataafa- Partei, die Majoritätspartei, darauf hingewiesen wird, daß in Tabora 1000 Mann Schußtruppen Socialdemokraten.) und die Malietoa- Partei. Die Majoritätspartei war der Ansicht, daß und 15 000 Gintvohner vorhanden sind, so möchte ich doch fragen, Kolonialdirektor Dr. Stübel: Ich habe Herrn Schrempf nicht so fte unter deutscher Herrschaft die Malietoa- Partei vollkommnen nieder wieviele von diesen Menschen denn im stande sein werden, die verstanden, als ob er von mir eine Aufklärung über alle Einzelheiten schlagen könne und daß der deutsche Gouverneur der Gehilfe Telegraphenlinie zu benußen. Die weiße Bevölkerung in Tabora der begangenen Strafthaten verlangte. Das Haus hat doch auch Mataafas sein würde. Das fonnte natürlich nicht Aufgabe des Gou­beträgt höchstens 120 Köpfe. Man hat nicht mit Unrecht gesagt, ein gewiffes Interesse daran, daß vielleicht eine gewisse Nachsicht vernements sein. Seine Aufgabe war vielmehr, die streitenden die Weiterführung der Linie nach Tabora werde nur geeignet sein, in der Richtung geübt wird, daß nicht jede unmenschliche Be- Parteien auszuföhnen. Ich glaube, daß mir das vollkommen ge den Nashörnern und Kamelen des Telegraphieren zu er- handlung eines Menschen, die in Kamerun vorkommt, hier in den lungen ist. Auf die Samoaner kann man sich ja niemals besonders möglichen.( Heiterkeit.) Jch beantrage die Streichung dieser Posi- Einzelheiten zur Sprache gebracht wird. Ich will aber auf die verlassen, aber diese Voraussage glaube ich doch wagen zu fönnen: tionen, sowohl der im Kolonial- wie der im Bostetat. direkte Anfrage des Abg. Ledebour die Sache gern genauer mitteilen. Fehden und Unruhen sind vorläufig nicht mehr vorgekommen, und Staatssekretär des Reichs- Bostamts Kraetke: Der Bwved der Es ist ein Staufmann wegen schwerer Körperverlegung und Freiheits- ebensowenig ist anzunehmen, daß die Samoaner eine Rebellion Weiterführung der Linie nach Tabora ist der Anschluß dieser beraubung in erster Justang zu einer Gefängnisstrafe von 2 Jahren gegen die Deutschen wagen werden. Dazu sind sie zu flug. Telegraphenlinie an die Cap Kairo Telegraphenlinie. verurteilt worden. Dies wurde in zweiter Instanz in eine Gefängnis- Was die Selbstverwaltung anlangt, so habe ich Samoa nach den Erst dadurch wird eine sichere Verbindung dieser Teile unsrer oft- strafe von einem Jahr unter Anrechnung der Untersuchungshaft herkömmlichen Provinzen in sogenannte Distrikte eingeteilt und afrikanischen Kolonien mit der Heimat gesichert, denn das Kabel umgewandelt. In einem zweiten Falle wurde am 4. No- jedem dieser Distrikte einen Vorsteher gegeben. Der Distrikt selber Dar- es- Salaam - Zanzibar ist bekanntlich sehr häufig nicht betriebsfähig. vember 1901 ein Kaufmann wegen Körperverlegung, Freiheits - zerfällt wieder in Ortschaften, die auch ihre Vorsteher haben, eine Ortsschulzen. Man muß bei so großen Entfernungen 2 Linien zur Verfügung haben, da beraubung und räuberischer Erpressung mit einer Gesamtstrafe von Art Mehrere Ortschaften zusammen stehen immer damit gerechnet werden muß, daß eine derselben gestört ist. fünf Jahren Gefängnis und Tragung der Kosten verurteilt. Drittens dann unter einem Dorfrichter. Das Bestätigungsrecht natürlich vorbehalten, weil fonst unmer Ich will nicht behaupten, daß wir für alle unsre Stolonien ist der Kaufmann Wittenberg wegen derselben Vergehen zu einer ich Telegraphenlinien anlegen brauchen, ich bitte aber dringend, in Gesamtstrafe von fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Aus die eine oder andre Partei die Herrschaft haben würde. diesem Fall für den Etatsposten zu stimmen. den mir vorliegenden Erkenntnissen des Gerichts erscheint die Die Distriktshäupter und die Dorfschulzen tamen bald auf den Ge Behauptung, daß einer der Verurteilten sich der Pfählung eines danken, daß sie eigentliche faiserliche Beamte seien.( Heiterkeit.) Sie Negers schuldig gemacht habe, nicht begründet, hier handelt fanden sich deshalb mit dem Antrag ein, sie wollten wie der Gouver Abg. Dasbach( C.) tritt für Ablehnung beider Positionen es sich um eine üle bertreibung. neur und die golleinnehmer Gehälter haben.( Stürmische Heiterkeit.) ein. 111111 einer Reise mußte ich die Eingebornen Wenn wir in diesem Tempo mit dem Geldausgeben fort- Abg. Schrempf( t.): Zu meinen Angriffen im Vorjahre war Auf daß sie für fahren werden, wird die Schuldenlast des Reiches, die jetzt schon ich vollkommen berechtigt, da die Thatsachen schon wochenlang in lehren, daß Arbeit keine Schande sei, und 2 440 000 000 m. beträgt, bald auf 3 Milliarden angewachsen sein. den Zeitungen bekannt gegeben waren, ohne daß seitens der eine besondere Arbeit auch eine besondere besondere Gegenleistung Staatssekretär des Reichs- Postamtes Kraetke: Die Befürchtung. Kolonialverivaltung Abhilfe geschaffen war. erhalten würden. Die hohen Häuptlinge begriffen dies und übten daß für diese Linie riesige Betriebskosten aufzuwenden wären, trifft Ein Regierungskommissar bestreitet die Richtigkeit einiger nun einen segensreichen Einfluß auf ihre Claus aus. Die 40 000 m. nicht zu. Das Beamtenmaterial ist schon vorhanden, es bestehen von dem Abg. Schrempf vorgebrachten Beschwerden. Kopfstener find auf folgende Weise aufgebracht worden. Ich sagte längs der Strecke Postagenturen, deren Beamte den Telegraphen- Der Titel wird bewilligt; ebenso debattelos die folgenden und zu den Häuptlingen: Wenn Ihr Gehalt haben wollt, dan müßt Ihr dienst versehen werden. der Rest des Etats für Kamerun . Steuern bezahlen. Das verstanden die Häuptlinge: die Steuern Kolonialdirektor Dr. Stübel: Beim Ausbruch von Unruhen wird Es folgt der Etat für Togo . wurden bezahlt und sind pünktlich eingetroffen. Es liegt auch nim ein rasches militärisches Eingreifen sehr erleichtert, wenn eine tele­bereits ein erneuter Antrag der Häuptlinge vor, daß diese Steuern graphische Verbindung besteht. Neben dem Bau von Eisenbahnen nicht nur von den arbeitskräftigen Männern, sondern find Telegraphenlinien das wichtigste Mittel zur Unterstügung der wert. Frauen und Kindern erhoben werden( Große Heiterkeit.) damit militärischen Operationen; sie sind unter Umständen sogar ein Mittel, ihre Gehälter erhöht werden könnten.( Stürmische Heiterkeit.) um die Schutztruppen zu vermindern. Je mehr Telegraphenlinien Es wäre schade, wenn wir mit Gewalt gegen die Samoaner vor­wir im Lande haben, mit desto geringeren Mitteln können wir die gehen müßten. Damit wird nichts erreicht. Es ist viel besser, mit Ruhe im Lande aufrecht erhalten. Auch erfordert der common Liebesgaben und Geschenken zu wirken.( Große Heiterkeit.) Ehlers sense einen Anschluß an die englische Telegraphenlinie vom Kap nennt Samoa die Perle der Südsee; im Namen meiner braunen nach Kairo . Schutzbefohlenen kam ich Sie nur bitten, bei der Fassung dieser Bei der Position des Post- Etats Berle nicht allzuviel am Golde sparen zu wollen.( Große Heiterkeit wird die Regierungsvorlage einstimmig abgelehnt, der Kommissions und Beifall.) antrag dagegen angenommen. Ebenso wird die Position des Kolonial­Etats entsprechend dem Kommissionsbeschluß angenommen.

Abg. Frese( frs. Bg.) bittet, dem Kommissionsbeschluß bei zutreten.

Abg. Dr. Hasse( natl.): Die Umwandlung unsrer Schutztruppen in den Kolonien in Polizeitruppen halte ich für durchaus wünschens­Der Etat wird bewilligt, ebenso debattelos die Etats für das südwestafrikanische Schutzgebiet und für Neu Guinea .

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Der Etat für Samoa wird bewilligt, ebenso debattelos das Etatsgesetz für die Kolonien.

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Der Kongreß zu Tours.

Beim Etat für die Karolinen , Palau Inseln und Marianen nimmt das Wort Abg. Dr. Wiemer( frf. Bp.): Die Denkschrift über diese unsre neuesten Kolonien bestätigt die pessimistischen Anschauungen, die wir bei Erwerbung dieser Inseln ausgesprochen haben. Die Mitteilungen der Denkschrift stehen im frassesten Widerspruch zu den Erklärungen, die der damalige Staatssetratär des Auswärtigen Amts Der Rest des Etats für Ostafrika wird ohne Debatte bewilligt. hier im Reichstag gegeben hat. Herr v. Bülow hat ja durch seine Präsident Graf Ballestrem erklärt die Tagesordnung für er­Es folgt der Etat für Kamerun. tropisch üppige Beredsamkeit, die damals noch mehr Eindruck machte ledigt, obwohl noch der zweite Punkt, die Vorlage betreffend die Abg. Schrempf( f.): Die Eingeborenen Kameruns führen be- als heute( heiterkeit), die Mehrheit des Reichstags veranlaßt, dem llebernahme einer Reichsgarantie für eine Eisenbahn von Dar- es­rechtigte Stlage darüber, daß die ihnen zugestandenen 2and Kaufvertrage zuzustimmen. Graf Bülow schilderte damals die Salaam nach Mrogoro, zu erledigen ist. Er bemerkt sein Versehen Reservate nicht respektiert werden. Ihre Rechte werden Bevölkerung als anstellig und geschidt; die Dent- erst bei der Festfegung der Tagesordnung für die nächste Sigung, durch die ausgedehnten Konzessionen an europäische Plantagen- ich rift aber nennt die Eingeborenen faul und jeder regel- Der vergessene Gegenstand wird zum ersten Punkt der morgen, befizer vielfach beeinträchtigt. Zu meiner Befriedigung will ein mäßigen Thätigkeit abhold. Einige Stämme find sitten Freitag, 1 Uhr, stattfindenden Sigung bestimmt. Außerdem stehen Erlaß des Gouverneurs diesen Uebelständen Abhilfe schaffen, indem los und werden von der Deutschrift geradezu Parasiten ge- die noch nicht erledigten Etatsteile der Reichsschuld, der Zölle 2c, zur er das mit Hütten von Eingeborenen besetzte Land der Verfügung der nannt. Auch die klimatischen Verhältnisse sind wenig zweiten Lefung. Plantagengesellschaften entzieht. Die Behandlung, die weiße günstig; die Europäer flagen über Gliederschmerzen Schluß 5 Uhr. und schwarze Arbeiter auf den Plantagen erfahren, ist oft eine und Rheuma , unter den Eingeborenen ist die Tuber= sehr grausame. Einem Schivarzen wurden die Hände mit tulose und andre Lungenleiden verbreitet. Das ganze Spiritus begossen und dann der Spiritus ange- Land wurde uns früher als ein üppiger, wenn auch noch nicht zündet. Ich bitte die Kolonialverwaltung, gegen solche Grausam- nutzbar gemachter Garten geschildert; heute erfahren wir, daß die Tours, 4. März 1902. keiten auf das schärfste einzuschreiten. Wenn solche Mißhandlungen Starolinen aus Basalt bestehen und daß der ursprünglich üppige 8 weiter Verhandlungstag. vorkommen, braucht man sich nicht zu wundern, wenn die Thätigkeit Lehmboden größtenteils weggeschwemmt worden ist. die Nachmittagssigung 21/2 11 hr. der Missionare so wenig Erfolg hat. Scharf zu verurteilen ist die( hört! hört! links.) Man sprach von einer ausgedehnten Vorsitz: Abg. Viviani, Camelle, Delson, Fräulein Einfuhr von Spirituosen nach Kamerun , für die Schwarzen Viehzucht; aber es sind überhaupt erst siebzehn Saumon neat. ist der Schnaps das reine Gift. Der überwiegende Teil der Rinder eingefangen worden; dazu kommen noch vierzehn Orry berichtet ausführlich namens der Breßkommission des General Steuereinnahmen, die insgesamt 68 000. ausmachen, ent- Hühner und vier Schafe. Das ist der ganze Viehbestand.( Heiter fomitees über die Vorarbeiten zur Ausführung des Lyoner Beschlusses, fällt mit 30,000. auf die Spirituosenhandelssteuer. feit.) Abg. Bindewald schlug gestern vor, man solle deutsche Bauern: betreffend Schaffung eines täglichen Partei- Organs. Eine bei der Wegen meiner im vorigen Jahre erhobenen Beschwerden über Miß- föhne von kleinen Bauernhöfen in unsre Kolonien führen. Vielleicht auswärtigen focialistischen Preffe angestellte Umfrage hat ergeben, Handlungen in Kamerun bin ich von einer Privatgesellschaft, der geht er selbst als Leiter einer solchen Expedition nach den. Kolonien. daß bei den bescheidensten Ansprüchen fürs erste Jahr 500 000 Fr. westafrikanischen Plantagengesellschaft Victoria ", scharf angegriffen( Heiterkeit.) erforderlich wären, darunter 50 000 Fr. für das Lancieren der worden. Ich muß diese Angriffe durchaus zurückweisen. Es ist meine Gouverneur von Neu- Guinea , Herr v. Bennigsen: Ich muß dem Zeitung. Diese Summe läßt sich aber nicht beschaffen. Die Konsum­Pflicht, als Reichstags- Abgeordneter jene von mir damals erwähnten ungünstigen Urteil des Abg. Dr. Wiemer doch in mancher Hinsicht Genossenschaften sind zu egoistisch, um eine große Summe zu Unmenschlichkeiten zur Sprache zu bringen. entgegentreten. Für den Ankauf des Inselgebietes waren in erster ristieren. Eine Geldsammlung müßte mehrere Jahre dauern, ohne Abg. Bring Arenberg( C.): Gegenüber einer Aeußerung des Linie politische Gründe maßgebend. Ich glaube allerdings, nennenswerte Resultate zu ergeben. Was in Deutschland , in Belgien Abg. Dasbach, wonach die Missionare nur als Zugmittel zu daß man geneigt gewesen ist, den Wert dieses Inselgebietes und Dänemark möglich, ist in Frankreich unmöglich die franzöfifchen folonialen Geldbewilligungen seitens der Kolonialverwaltung benutzt zu überschägen.( hört! hört! links.) Aber diese Inseln liegen Proletarier sind zu träge und wenig zielbewußt. Zum Schluß würden, fühle ich mich im Interesse der Wahrheit und Gerechtigkeit so weit auseinander und in so verschiedenen klimatischen und schlägt Orry vor, doch eine Geldsammlung zu beschließen. berpflichtet, nach meiner genauen Kenntnisse der Verhältniffe offen gesundheitlichen Regionen, daß man sich sehr schwer über sie ein Ge- Bagnol betont die zweifelhaften Resultate einer Geldsammlung auszusprechen, daß die Missionare feitens der Kolonialverwaltung famtbild verschaffen kann. Das ist auch den dortigen Beamten in und beantragt, irgend eine genossenschaftliche Kombination zu ver­stets mit dem größten Entgegenkommen behandelt worden sind und der kurzen Zeit noch nicht möglich gewefen. Es giebt unter den Insel fuchen. immer eine wohlwollende Berücksichtigung ihrer Ansprüche gefunden gruppen zweifellos Inseln, auf denen ein Plantagenbau möglich ist Gérault- Richard , Chefredacteur der Chefredacteur der Petite République", haben. Die Missionare erkennen es auch dankbar an. Ihr Ver- und auf denen Kakao, Tabak und Kaffee gedeiht, andre Inseln sind meint, Orry habe noch nicht alle Schwierigkeiten berücksichtigt, die hältnis zur Kolonialverwaltung ist das allerbeste. für eine Bestedung mit Stokospalmen außerordentlich geeignet. Ausgaben seien von ihm zu niedrig angefeßt. Man müßte sofort Abg. Dr. Haffe( natl.) spricht den Wunsch aus daß die Unter den Marianen giebt es ausgedehnte Juseln, die mit wilden 1 Million Frank zur Verfügung haben, um eine Tageszeitung Kameruner Schutztruppe mehr und mehr in eine Polizeitruppe ver- Kokospalmen bestanden sind. Das Gouvernement hat für die Ver- gründen zu können. Es wäre daher geraten, ein monatliches oder wandelt werde, die dem Civilgouverneur unterstehe und den Erwerbs pachtung dieser Wälder an Eingeborene 12 000 m. erlöst. Ein Teil wöchentliches Organ in Erwägung zu ziehen, das wenigstens ein und Civilverhältnissen der Bewohner Rechnung trage. Heute fühle der Bevölkerung ist außerordentlich arbeitsam und willig. Das gilt Band zwischen den Föderationen herstellte und diese mehr als bisher sich die Schußtruppe ein wenig als eine kleine Armee, die nur auf besonders von den Eingeborenen der Insel yap. Die Bedem Generalfomitee nähern würde. Kriegsabenteuer gehen müsse. völkerung der Jusel Ponape ist allerdings kriegerisch und Frau Renaud appelliert an das socialistische Gewissen: Es Kolonialdirektor Dr. Stübel: Die vorjährigen Anregungen des man tönnte fich vont ihr wohl einmal eines feind sei schändlich, daß die Partei bisher kein Organ habe. Wenn das un­Abg. Schrempf waren nicht ohne Nutzen. Ich hätte aber wohl auch lichen Angriffes auf die Europäer versehen. Es ist möglich, wie würden sie also die socialistische Gesellschaft einrichten ohne seine Anregungen das Erforderliche veranlaßt. Die Kolonial- ihr einmal gelungen, die ganze spanische Besatzung an einem Tage tönnen? Sobald man auf das Organ zu sprechen fomme, werde verwaltung ist bestrebt, den Eingeborenen die genügende Bewegungs- nieder zu machen. Wir haben uns trotzdem mit einer Polizeitruppe alles Eis. Man habe von freigebigen Millionären gesprochen: Nein, freiheit zu sichern und beiden Interessentengruppen, den Ein- von nur 50 Mann dort niedergelassen. Ich bin trotz der Warnungen ein socialistisches Blatt müsse mit socialistischen Sous gegründet geborenen sowohl wie den Plantagenbefizern, gerecht zu der Spanier ohne jede Bewaffnungen außer einigen Jagdgewehren werden!

werden.

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Die Neger dürfen nicht Fremdlinge in ihrem eignen in das Innere der Insel vorgedrungen. Die Eingeborenen haben Es werden noch weitere Vorschläge gemacht. Schließlich wird Lande werden. Was die bedauerlichen Verfehlungen anlangt, die uns erklärt, fie freuen sich, daß fie unter deutsche beschlossen, ein periodisches Organ ohne nähere Bestimmung der seitens der Angestellten von Pflanzungen vorgekommen sind, so ist Herrschaft tämen. Ich glaube, daß wir nicht in feind Periodicität zu schaffen und die verschiedenen Vorschläge über die seitens der Gerichte alles geschehen, was geschehen konnte. Es ist liche Beziehungen zu der eingeborenen Bevölkerung, die Mittel und Wege dem Generalfomitee zu überweisen. seitens der Gerichte auf bedeutende Strafen erkannt worden. Diese mindestens 1000 mit Gewehren bewaffnete Menschen enthält, kommen haben auch einen heilsamen Einfluß ausgeübt, so daß sich so traurige werden. Die Polynesier, ein stolzer, schöner und doch friedliebender Bericht der Kammerfraktion. Vorkommnisse hoffentlich nicht wiederholen werden. Auf Einzelheiten Menschenschlag, verdienen, daß sich eine humane Nation Den gedruckt vorliegenden Bericht verliest der Abg. Devèze. Er tann ich nicht eingehen. ihrer annimmt und fie davor bewahrt, fich gegenseitig beginnt mit der Spaltung der Fraktion im Gefolge des Lyoner Abg. Dasbach( C.) verwahrt sich dagegen, daß er behauptet auszurotten und ganz unterzugehen. Deutschland follte sich eine Kongreffes. Es find 14 Abgeordnete ausgetreten, von denen hätte, die Missionare würden von der Kolonialverwaltung schlecht Ehre daraus machen, die Polynesier in ihrem Bestande zu erhalten Breton wieder der Fraktion beitrat( nachdem er mit seinen An­behandelt. und allmählig zur Kultur zu erziehen. Ich bitte, nicht zu pessimistisch hängern aus der blanquistischen Föderation von Cher ausgetreten in die Zukunft dieses Juselgebietes zu sehen.( Beifall rechts.) war), während Bénézech unabhängig blieb. Seither ist der neu­Abg. Dr. Wiemer( frf. Bp.): Es scheint ja neuerdings eine gewählte Abgeordnete Bouveri Montcean der neuen objektivere Schägung auch unsrer afritanischen Kolonien bei der Re- revolutionär socialistischen Fraktion" beigetreten, so daß diese

Abg. Cahendly( C.) führt Beschwerde darüber, daß eine Missions station durch die Angriffe eines feindlichen Stammes bedeutend ges schädigt sei. Der Schaden belaufe sich auf etwa 10 000 Fr.

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