160. Sigung vom Freitag, den 7. März 1902,
nachmittags 1 hr.
Auf der Tagesordnung steht zunächst die zweite Beratung des Gefeßentwurfs betreffend die Uebernahme einer Garantie des Reiches in Bezug auf eine Eisenbahn von Dar es Salaam nach Mrogoro. Ein Antrag Müller- Fulda( C.) mitunterzeichnet von Vertretern aller Barteien) will den von der Kommission erstatteten Bericht zur Der Antrag wird ohne Debatte angenommen. Damit ist der erste Punkt der Tagesordnung erledigt. Es folgt der Etat der Reichsschuld, Kap. Verzinsung. Die Zinsen zur Deckung des Anleihebedarfs werden debattelos genehmigt.
Zum Post- Etat wird die Resolution Dr. Müller- Sagan( frf. Vp.) mit großer Majorität angenommen, welche die verbündeten Regierungen ersucht, die erforderlichen Mittel für weitere 1000 etatsmäßige Postassistentenstellen in den Etat für 1902 einzustellen und die Bereitwilligkeit hierzu vor der dritten Lesung dem Hause mitzuteilen.
Die Einnahmen des Etats der Expedition nach Ostasien werden dem Antrag der Kommission entsprechend bewilligt.( Die Kommission hat als erste Binsrate der Entschädigung von China 10 998 000 m. den Einnahmen hinzugesezt.)
483 651 000 M.
Es folgt der Etat der Zölle, Kap. Einnahmen. Die Kommission beantragt, als Einnahme einzusetzen Ein Antrag Büsing( natl.) will entgegen diesem Vorschlage den betreffenden Titel in dem im Etat vorgeschlagenen Betrage von 471 651 000 m.( 12 000 000 m. weniger) bewilligen.
aber
der
2 Mart, über 2000 Hektoliter mit je 8 Mark Brennstener belasten den Ausschluß beantragt wissen. Legitimus war während abwesend will, mit allen gegen 4 Stimmen abgelehnt. Der Antrag Dietrich der Abstimmung ( in französischen Kammer mit einer Brennsteuer von 8 Mart auf eine Erzeugung von über stimmt man für Abwesende), aus der Insel Guadeloupe iſt 2500 Heftoliter fällt mit allen gegen 5 Stimmen. Der Antrag noch keine Antwort eingetroffen. Die Föderation von Var( Ferrero) Dietrich, der eine mit 2 Mark bei einer Erzeugung von 150 bis antwortete, ihr Deputierter hänge nur von ihr selbst ab, das General300 Hektoliter beginnende und mit 8 Mart bei einer fomitee habe nichts. dreinzureden, sonst würde sie die Partei verErzengung über 2500 Hektoliter endende Brennsteuer ein lassen( das ist inzwischen geschehen). Die Föderationen von Rhône führen will, wird allen mit gegen 6 Stimmen abgelehnt. und Gironde haben noch nicht geantwortet. Das Generalfomitee Schließlich wird ein Antrag Müller- Fulda, amendiert durch einen stellt von sich aus keinen Antrag in dieser Angelegenheit. Antrag Sped mit 10 gegen 7 Stimmen angenommen, der die Gaudrille beantragt den Ausschluß der sechs Deputierten. Sie Stala mit 800-400 Hektoliter Erzeugung und 2 M. Brennsteuer fönnen nicht als Socialiſten betrachtet werden, nachdem Sie den beginnen und mit 1700 Hektoliter und 6 M². Brennsteuer enden läßt. Internationalismus so schroff verlegt haben. Es mag noch hingehen, Darauf vertagt sich die Kommission auf nächsten Mittwoch, nachdem wenn die Deputierten für Militärkredite stimmten, weil die Partei Abg. Dr. Müller- Sagan angeregt hat, während der Neichstagsferien bisher kein Programm besessen hat. weitere Sigungen der Branntweinsteuer- Kommission abzuhalten, was mit allen gegen 4 Stimmen abgelehnt wurde.
Der Kongreß zu Tours.
Tours, 5. März 1902.
Dritter Verhandlungstag. Nachmittagssigung. Beginn 3 Uhr. Vorsig: Gérault Richard , Chefredacteur der République", Abg. Fournier und Ballet .
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Petite
Die vollständige Delegiertenzahl beträgt 92, darunter 19 Delegierte der Seine- Föderation( Paris ) und, so weit mir die Namen bekannt sind, weitere 24 Pariser, die verschiedene Provinzföderationen vertreten, alio fast die Hälfte der Delegierten( und vielleicht die Mehrheit derselben) sind Pariser. Fünf Pariser vertreten neben andren Föderationen die westindische Insel Guadeloupe und Abg. Büfing( natl.): Das Streben der Kommission, den Rest einer derselben Pariser obendrein noch die Insel Martinique. der Zuschußanleihe zu beseitigen, ist ja durchaus anerkennenswert, Der Kongreß beschließt, die gestern votierte Principienerklärung der hier eingeschlagene Weg der Erhöhung der Zoll- sofort in Druck zu geben, damit die Delegierten vor Schluß des einnahmen ist doch sehr bedenklich. Die Ernte braucht nur Kongresses, der heute abend erfolgt, diefelbe nach Hause mitnehmen besonders günstig auszufallen, dann ist von einer Steigerung fönnen. Sie soll in Form eines Plakats in 5000 Exemplaren geder Einnahmen aus den Getreidezöllen keine Rede. Win druckt werden. man die Zuschußanleihe durchaus durch Erhöhung der Einnahmen beseitigen, so könnte man ja auch die Matrikularbeiträge um 12 Millionen erhöhen, das ist aber ebenfalls sehr bedenklich. Wir verlassen mit dem Beschluß der Kommission die Bahnen einer gefunden Finanzpolitik und ich bitte Sie dringend, unfren Antrag an zunehmen.
Reichsschatsekretär Frhr. v. Thielmann: Ich persönlich stehe durchaus auf dem Standpunkt des Herrn Abg. Bifing, daß durch den Vorschlag der Kommission eine große Unsicherheit in den ganzen Etat hineinkommit. Es mag ja ein gewisser Grad der Wahrscheinlichkeit vorliegen, daß die Getreidezoll- Einahmen im Jahre 1902 den Etats: anschlag übersteigen werden, aber andrerseits ist zu bedenken, daß bei der Zuckersteuer die Wahrscheinlichkeit gerade für das entgegengesetzte vorliegt. Die verbündeten Regierungen sind aber zu dem Entschlusse gekommen, daß der Unterschied zwischen dem Kommissions: beschluß, wonach den Einnahmen 12 Millionen Mark zugesetzt werden sollen und dem Antrag Büsing, der das nicht will, aber dafür durch eine Klansel Fürsorge treffen will, daß etwaige Mehreinnahmen zur Verminderung der Zuschußanleihe zu verwenden sind, kein sehr ins Gewicht fallender ist. Die Regierung wird deshalb, falls der Antrag der Kommission angenommen wird, dieser Fassung des Etats nicht widersprechen.
Abg. v. Waldow Reizenftin( f.) spricht sich für den Antrag Büsing aus. Abg. Speck( C.) bittet um Annahme des Kommissionsbeschiniies. Bei der Abstimmung wird der Antrag der Budgetfommission gegen die Stimmen der Rechten und der Nationalliberalen an
genomme 11.
Beint Efat des„ Bankwefens" wünscht Abg. Dr. Arendt( Rp.) baldige Vorlegung des Geschäftsberichtes der Reichsbank und bemängelt, daß dem Reichstag immer noch keine Mitteilung darüber zugegangen fei, wie hoch sich das finanzielle Ergebnis des verflossenen Jahres beläuft.
fleineren Etats.
Der Etat wird betvilligt; ebenso eine Reihe weiterer Reste aus Es folgt das Etatsgesetz"; auch dieses wird nach dem Kommissionsbeschluß debattelos genehmigt.
Damit ist die Tagesordnung erledigt. Nächste Sigung: Montag i Uhr. ( 1. Zweite Lesung des Ent wurfs betr. den Schutz des Genfer Neutralitätszeichens. 2. Dritte Lesung des Etats.)
Schluß 3/4 Uhr.
Parlamentarisches.
Die Branntweinsteuer- Kommission des Reichstags setzte am Donnerstagabend die Verhandlung über die Brennsteuer- Staffelung fort. Abg. Lucke( Bauernb.) bekämpft den Vorschlag des Abg. Speck, die kleinen Brenner bis zu 300 Hektoliter Erzeugung freizulassen. 150 hektoliter für den Beginn der Stala seien eigentlich noch zu viel. Abg. Dietrich( f.) spricht sich im gleichen Sinne ans. Sächsischer Bevollmächtigter Dr. Rüger spricht sich entschieden für eine mit 300 Hektolitern beginnende Stala aus. Ministerialdirektor Ritter von Geziger schließt sich den Ausführungen seines sächsischen Stoflegen an.
Es sind zwei Begrüßungsdepeschen eingelaufen, eine aus Air, die andre aus Rouen . Am ersten Verhandlungstage war noch eine Begrüßung aus Guise eingelaufen.
Die Depesche aus Ronen bittet zugleich um Festseßung des Ortes des nächsten Kongresses in Rouen . Aus diesem Anlaß eröffnet man sofort eine Debatte über den Tagungsort des nächsten Kongresses, da die Programmkommission mit der Ansarbeitung eines Minimalprogramms noch nicht fertig geworden ist. Nachdem ein Redner für Rouen gesprochen, wird noch eine 7gliedrige Kommission zur Revision der Parteistatuten gewählt. Die Debatte über den Tagungsort ist sehr lebhaft und dauert etwa eine Stunde, da Es kommt schließlich sogar mehrere Städte sich darum bewerben. Gewählt wird Bordeaux zur Abstimmung nach Mandaten. mit 81 Mandaten gegen 52 für Rouen und 18 für Lens bei einigen Enthaltungen. Das genaue Datum wird vom künftigen Komitee festgestellt werden, es wird nur beschlossen, daß der nächste Kongreß vor dem Internationalen Kongreß 1903 stattzufinden hat, also August 1903.
Clauzel beantragt den Uebergang zur Tagesordnung", da die Statuten heute schon so werden abgeändert werden, daß die Kontrolle über die Abgeordneten den einzelnen Föderationen überlaffen bleiben soll.
Camelle- Bordeaux: Die Föderation der Gironde verpflichtet sich, über den Fall Jourde einen Entscheid zu treffen gemäß den socia listischen Principien.
Parsons: Ferrero hat die Chinatruppen beglückivünscht aus Rücksicht auf seine Wähler, die Arsenalarbeiter von Toulon , die an den Kriegsrüstungen interessiert sind. Man muß sich fragen, ob solche Abstimmungen doch nicht manchmal notwendig sind, da die Wähler noch nicht socialistisch durchgebildet sind.
Abg. Krauß giebt Aufklärungen über das Votum unter Hinweis auf die parlamentarischen Tricks bei Abstimmungen, die viel Berwirrung anrichten. Er und Colliard seien übrigens während des Botums abwesend gewesen, was er beweisen könne. Sie seien damals beide in Lyon gewesen. Er teilt ferner mit, daß die Föderation der Rhone ihre drei Abgeordneten getadelt habe, ohne freilich den Tadel bisher bekannt gemacht zu haben. Er werde sich als hingebender Sohn des Socialismus" dem Kongreßbeschluß unterwerfen.( Beifall.) Thizon beantragt die einfache Tagesordnung. Vien spricht dagegen und für den inzwischen zurückgezogenen Antrag Clauzel nebst einem Zusatz, der das Vedauern" des Kongreffes ausdrückt. Abg. Viviani, der gegen die Beglückwünschung der Truppen gestimmt, tritt für die einfache Tagesordnung ein: Die Verwarnung genügt. Die sechs Abgeordneten sind ja bereits getadelt worden. Ihre sonstigen Abstimmungen waren ini ganzen korrekt.
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Gaudrille zieht seinen Ausschlußantrag zurück und beantragt unter Unruhe ein Tadelsvotum.
Der einfache Uebergang zur Tagesordnung wird mit großer Mehrheit gegen 3 Stimmen bei einer Anzahl Enthaltungen votiert.
Auf Thizons Antrag wird dem Komitee zur Erwägung überwiesen die Einführung von gleichzeitigen Agitationsversammlungen in einer und derselben Region nach belgischem Muster. Ein Antrag auf Herausgabe von Agitationsbroschüren zu 5 Cts. wird der Preßkommission überwiesen. Schluß der Sigung 6 Uhr.
Schluß- Sizung. Abends 10 Uhr.
Mallot beantragt eine von 26 Delegierten unterzeichnete Abg. Fournier berichtet über die Statutenänderung. Dem Namen der Partei wird beigefügt der Untertitel„ FöderaResolution gegen die Annahme von Ordenszeichen durch Socialisten und gegen die Unterstützung von Ordensgesuchen durch socialistische tive Einigkeit". Das Generalfomitee erhält den Namen„ Interföderales Komitee" und ihm werden seine bisherigen KonDeputierte. Parsons spricht gegen den letzteren Punkt der Resolution: die trollrechte genommen; fortan steht ihm lediglich die Bersocialistischen Deputierten würden dadurch gegenüber anderen Depu- waltung und die Organisation der Agitation zu. Die Kontrolle über tierten in Nachteil versetzt werden, was für unsre Ideen unheilvoll" die Deputierten wird den einzelnen Föderationen übertragen. Gelangt wäre. Nachdem zwei weitere Delegierte für die Resolution gesprochen, au das Komitee eine Beschwerde gegen einen Deputierten, to ergreift Parsons wieder das Wort: Wozu, sagt er, undurchführ bare Motionen votieren? Mögen sich doch bourgeoise Wähler mit socialistischer Hilfe bebändern lassen! Da unsre Partei Anspruch habe, in die öffentlichen Körperschaften zu bringen, so müsse man auf die noch.rückständigen Wähler Rücksicht nehmen.
Abg. Krauß- Lyon bittet um Annahme der ganzen Resolution. Das würde die Deputierten von einer Menge Bittsteller befreien. Es giebt sogar auch revolutionäre Kameraden, die uns Deputierte auf den Kongressen kritisieren und dann unter vier Augen uns um Vergünstigungen bei der Regierung bitten: Gehen Sie zu Millerand! Gehen Sie zu Baudin!" Befreit uns doch davon! Wenn wir die Minister mit Empfehlungen und Gesuchen umstürmen müssen, so find die Minister unsre Herren!
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hat er dieselbe ohne weiteres der Föderation, welcher der betreffende Deputierte angehört, zu übermitteln. Der Kongreß entscheidet dann eventuell als höchste Instanz. Die Kammerfraktion wird im Komitee durch einen Delegierten vertreten sein. Die Kontrolle über die Preffe fällt fort, da die Partei kein Organ hat. Die Kammerfraktion wird sich mit dem Komitee verständigen betreffe der Agitation und der Entsendung von Deputierten nach Streitstätten. Die Vertretungsbasis für den Kongreß wird in der Weise abgeändert, daß fortan die Wahlstimmen etwas weniger reichlich mit Delegierten bedacht werden sollen zu Gunsten der Vermehrung der Delegiertenzahl für die beitragleistenden Mitglieder, 1 Delegierter soll fortan auf 100 zahlende Mitglieder oder eines Bruchteils davon kommen( bisher 200 bezw. ein nicht unter 100 Mitgliedern betragender Bruchteil), dann 1 Delegierter auf 2000-7000 Stimmen, 2 Delegierte auf 7-15000 Stimmen usw.( bisher 1 Delegierter auf je 5000 Stimmen oder ein Bruchteil von 2000 Stimmen und mehr). nach Renaudels Angabe
Gérault- Richard tritt ein für eine Ausnahme zu Gunsten der " Ehrenmedaillen für alte Arbeiter". Man könne doch nicht in einem: fort für die Wiedergeburt der Menschheit arbeiten. Kosciusco wendet sich gegen den Vorredner: Die Ehren- Auf diesem Kongreß kommen medaillen machten die Arbeiter nicht satt.
Bazire: Diese Medaillen sind ein Zeichen der Hörigkeit, des gehorsamen Dienstes während 30 Jahren.
Ein Delegierter aus Bordeaux : Diese Medaillen werden den Arbeitern gegeben, die ihre Kameraden 30 Jahre lang bespitelt haben. Ich könnte solche Spizzel nennen, die soeben in Bordeaux von Miller and medailliert wurden.
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Vorsitzender stellt zur Abstimmung die Annahme der Resolution im Princip" mit Verweisung an die Kommission.
Rozier, Pariser Gemeinderatsmitglied, einer der Unterzeichner jener Resolution, stellt nun auftatt derselben einen„ radikaleren" Antrag auf Einbringung eines Gesezentwurfes betreffs Abschaffung aller Ordenszeichen, eines Entwurfes, der selbstverständlich vom Parlament abgelehnt würde.
Der Antrag Rozier wird angenommen. Ein Teil der Delegierten Abg. Dr. Semler( natl.) wünscht Stetigkeit in der Spiritus- protestieren, worauf auch die Resolution Mallot endgültig angenommen industrie. Die Brennsteuer reize aber zur Mehrproduktion an. wird.( Ruf:„ Ein platonisches Votum!") Redner bekämpft den Antrag Dietrich auf Einführung einer mit Thizon stellt namens der Kontrollkommission und des General2 M. bei einer Erzeugung von 150 Hektolitern beginnenden und komitees einen Antrag auf Ausschluß des Parifer Gemeinderats: mit 8 M. bei einer Erzeugung von mehr als 2000 Hetto- Mitglieds Ernest Moreau, der einen organisierten städtischen Titern aufhörenden Brennstener. Die Zunahme des Konfums Abfuhrkanal- Arbeiter mit einer eintägigen Ausfegung hat bestrafen des gewerblichen Spiritus werde damit nicht Schritt halten. laffen aus persönlicher Feindschaft, einer Folge der Wahlagitation. Der Antrag Dietrich bezivecke eine Brennsteuer auf Vorrat Seither hat Moreau, nachdem das Komitee den Ausschlußantrag im Interesse der Spirituscentrale. Zu Gunsten der Kartoffel- gegen ihn beschlossen, die Gewerkschaftsmitglieder des genannten brenner dürften die andren Kategorien nicht geschädigt werden. Berufs unablässig bei der Präfektur denunziert und manche Maß Redner empfiehlt einen Antrag Müller- Fulda, der die Brennstener regelungen erwirkt. bei einer Erzeugung von über 200-300 Hektoliter mit 2 M. anfangen und bei einer Erzeugung von mehr als 1700 Hektoliter mit 6 M. enden laffen will. Abg. Speck amendiert diesen Antrag Müller Fulda dahin, daß die Stala mit 300-400 hektoliter beginnen foll. Abg. Müller- Fulda empfiehlt zunächst seinen Antrag ohne das Amendement Speck, hält aber auch diesen Abänderungsantrag noch für acceptabel. Abg. Dietrich( f.) bekämpft den Antrag Wüller- Fulda und das Amendement und nimmt die Centrale gegen Semler in Schuß. Abg. Gamp( Rp.) bestreitet, daß das Ein Delegierter spricht gegen den Ausschluß, weil der Kongreß Gesetz auf Begünstigung der Kartoffelbrennereien zugeschnitten sich nicht mit Personenfragen zu befassen habe. fet. Die gewerblichen Brennereien hätten sich durch die Schließlich wird Moreau mit allen gegen alvei Stimmen aus Denaturierung der Verbrauchsabgabe entzogen. Der Antrag geschlossen.
Bagnol beantragt, über den Ausschlußantrag zur Tagesordnung überzugehen, da Morean bereits aus der Partei nebst seinem Wahl fomitee ausgetreten fei, fich also selber ausgeschlossen habe und gegenwärtig fogar offen einen Bourgeoiskandidaten unterstütze. Wozu also ihn ausschließen?
Mallot teilt mit gegen Bognol, daß Moreaus Wahlkomitee sich Es sei wirklich zu leicht, sich als eine autonom" erklärt habe. autonome Gruppe aufzuthun.
62 Delegierte auf die Wahlstimmen und bloß 30 auf die zahlende Mitgliedschaft. Schließlich sei erwähnt, daß Kandidaten das Parteiprogramm zu unterzeichen und als Wahlaffiche anzuschlagen haben, immer unter der Kontrolle der Föderation.
Dies die wesentlichsten Statutenänderungen. Für eine erst im Entstehen begriffene Parteiorganisation mit einer socialistisch wenig durchgebildeten Mitgliedschaft( abgeschen etiva von einigen wenigen Föderationen) und ohne Parteiorgan bedeutet die föderalistische Lockerung des Parteizusammenhanges thatsächlich die statutenmäßig festgelegte Desorganisation und zugleich die Begünstigung des Opportunismus in jeder Form. Für letzteres sorgen freilich noch stärker die programmatischen und tattischen Beschlüsse des Kongreffes.
So wurde in der Schlußfizung der Antrag Renaudels abgelehnt, der die Bestätigung der einstimmig votierten Resolution des Pariser Internationalen Kongresses betreffs Wahlbündnisse verlangte. Und doch läßt jene Resolution den lokalen Organisationen einen weiten Spielraum für zeitweilige Wahlkartelle. Renaudel begründete seinen Antrag mit dem Hinweis auf die bereits im inblick auf die kommenden sammerwahlen abgeschlossenen Bündnisse zwischen Socialisten ( Ministerialisten) und Radikalen. Weitere Bündnisse sind eben im Gange, und sie äußern sich unter anderm darin, wie ich hinzufügen will, daß die ministerialistischen Socialisten unter der Be=" dingung der Gegenleistung in gewissen radikalen Wahltreifen feine Kandidaten aufstellen!..
Hingegen votierte der Kongreß die folgende von Mesnard ( Deux Sèvres ) beantragte Resolution: In allen Wahlen beim zweiten Wahlgang find es einzig die Föderationen, die unter Berück fichtigung der republikanischen Disciplin und ohne irgend etwas von den Parteigrundsäßen aufzugeben, auf ihre eigne Verantwortung zum besten Vorteil des Proletariats handeln." Diese Resolution wurde votiert mit 21 gegen 16 für Renandels Antrag abgegebene Stimmen, in Abwesenheit der 15 Programmkommissions- Mitglieder. Die größere Hälfte der Delegierten haben sich also der Stimme enthalten. In der kurzen Debatte war natürlich wieder die„ Autonomie" der Föderationen zu Gunsten der Resolution Mesnard ins Feld geführt worden. Hierauf berichtet Abg. Rouanet über das von der Kommission Müller Fulda fei eine Begünstigung der gewerblichen Brennereien Thizon berichtet hierauf über den Fall der sechs Ab= auf Kosten der landwirtschaftlichen. Herr Müller- Fulda sei immer geordneten, die die China Expeditionstruppen ausgearbeitete Minimalprogramm. mal so, mal so!"( Heiterfeit.) Abg. Augst ( D. Vp.) giebt zu, daß beglückwünscht haben. Es find das die Abgg. Jourde- Bordeaux, Der neue Entwurf verändert den bezüglichen Entwurf des 1887 die Kontingente den gewerblichen Brennereien zu hoch bemessen Krauß und Colliard- Lyon , Palix- Villefranche( Rhone ), FerreroAuf die Beschwerde der Generalfomitees in einigen wesentlichen Punkten. Bemerkenswert ist worden seien. Aber jetzt sei es nicht mehr angängig, diefen um Toulon und Legitimus- Guadeloupe. einmal bestehenden Brennereien durch eine übermäßige Brennsteuer Föderation der Unteren Normandie hin hat das Generalkomitee die überflüssig vorsichtige und die Hauptforderung abschwächende Dann hat Einfügung von eventuellen bescheideneren Forderungen. So in Bezug den Lebensfaden abzuschneiden. Die Brennsteuer dürfe doch nur einstimmig ein Tadelsvotum gegen die Sechs votiert. denen abgenommen werden, die fie nachher als Denaturierungs- das Komitee mit 28 gegen 11 Stimmen bei 1 Enthaltung die auf den Achtstundentag wird die eventuelle subsidiäre" Forderung Brämie wieder zurückerhielten. Das sei erst von 300 Seftoliter an betreffenden Föderationen eingeladen, vor dem Kongreß zu Tours einer nicht näher bestimmten Verkürzung der Arbeitszeit aufgestellt; möglich. Abg. Dr. Paasche( natl.) erklärt sich für den Beginn der einen Entscheid zu treffen, und eventuell beschlossen, falls die der Miligenforderung wird die Nebenforderung der Verkürzung der Stala bei 100 eventuell bei 200 Hektoliter Erzeugung. Föderationen keine Antwort gebe oder eine ungenügende Maß- Dienstzeit als eventuelles Surrogat angehängt; die fociale Bei der Abstimmung wird der Antrag des Bringen Aren regel treffe, die Angelegenheit vor den Kongreß zu bringen. Versicherung" soll ohne Lohnabzüge organisiert sein, aber auch berg, welcher die Erzeugung über 100 bis 300 hektoliter mit jel Die 11 Gegenstimmen wollten ohne weiteres beim Stongreß event. mit Lohnabzügen im Betrage 1/3 der Versicherungskosten, die
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